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Reaching for the Stars

von

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"Man sollte annehmen, dass Sie mit Ihren Vorstößen unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 133/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Die Zielperson hat ihren ersten Auftritt ^^

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

@Jemma: *grins* Du hast ja auch den Vorteil, FH erst vor kurzem gelesen zu haben ^.~ Ehrlich gesagt tat mir das Mädchen damals ein wenig leid, von daher wollte ich RftS nutzen, um ihrem Schicksal eine andere Richtung zu geben.

Markus hatte für das Verhalten der Teenager nicht besonders viel Verständnis – kein Wunder, wenn man bedenkt, wo er ausgebildet wurde. Und er wollte lieber nicht abwarten, bis Brad die Sache selbst in die Hand nimmt ^^
 

@Kralle: *winkz*
 

Teil 133 „Man sollte annehmen, dass Sie mit Ihren Vorstößen unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten“
 

Ruhe war eingekehrt und Brad genoss wieder sein Eis, als sein Talent ihn sanft anstieß und auf ein sich näherndes Pärchen aufmerksam machte. Was genau an ihnen so besonders war, konnte er noch nicht sagen, doch er würde nicht ausgerechnet heute anfangen, seine Instinkte zu ignorieren.

Die Frau war das, was viele eine Schönheit nennen würden, doch seiner Ansicht nach war sie viel zu auffällig geschminkt und der Schmuck, den sie trug, verkündigte die gleiche Botschaft. Sie wollte eindeutig wahrgenommen werden. Nun, in Brads Fall hatte sie das eindeutig erreicht, auch wenn es ihr sicher nicht um diese Art der Aufmerksamkeit gegangen war. Seine Mundwinkel kurvten kurz nach oben, bevor sich braune Augen auf den Mann richteten. Er schien noch recht jung zu sein, vielleicht ein paar Jahr älter als Michael, es war schwer abzuschätzen. Die Kleidung deutete auf jemanden hin, der sich um Geld keine Sorgen machen musste, während das im Moment entspannte Gesicht zu wenig Härte zeigte, um anzunehmen, dass dieses Geld selbstverdient war. Alles in allem niemand, um den sich Brad Sorgen machen müsste – wenn da eben nicht das offensichtliche Interesse seines Talents gewesen wäre.

Und diese Ungereimtheit sorgte dafür, dass er besonders aufmerksam war. Die Sache wurde dadurch erleichtert, dass die beiden ausgerechnet den Tisch wählten, der vorhin erst von den Teenagern geräumt worden war und sich daher in bequemer Hörweite befand.

„Und, habe ich dir zu viel versprochen? Das ist doch ein schönes Fleckchen hier, nicht wahr?“

Sie sah sich um, rümpfte die Nase ein wenig, bevor sie sich dazu herabließ, zuzustimmen. „Ja, es ist ganz nett.“ Dann tappte ihr Schuh in einer ungeduldigen Geste auf den Boden, bis es ihrem Begleiter einfiel, ihr den Stuhl zurückzuziehen.

Brad und Markus tauschten einen leidenden Blick aus, sie konnten beide nicht nachvollziehen, wie sich ein Mann freiwillig mit ihr abgeben konnte. Dann aber waren da ihre nächsten Worte, die unmittelbar ihre Aufmerksamkeit einforderten und sie die vorherigen Beobachtungen vergessen ließen.

„Wenigstens hast du deinen Aufpasser nicht mit hierher genommen. Es ist wirklich unangenehm, wie der in letzter Zeit an dir hängt.“

Aufpasser – wie in Bodyguard? In Brad wurde ein Verdacht wach, der erklären würde, warum sein Talent meinte, dass die beiden wichtig sein könnten. Schließlich waren sie aus einem ganz bestimmten Grund hier, nicht wahr?

Der Mann lächelte ein wenig gequält, was sie nicht sehen konnte, da er immer noch hinter ihrem Stuhl stand. Aber Brad sah es und seine Augen verengten sich. Fragend sah er Julia an, die sofort verstand, was er wissen wollte.

„Er hat sie in dieser Hinsicht eindeutig angelogen“, meinte die Empathin so leise, dass die Worte keinesfalls bis zum Nachbartisch tragen würden.

Brad nickte, machte dann eine deutende Kopfbewegung. Die ebenfalls mühelos interpretiert wurde.

Mit einem Lächeln stand Julia auf. „Ihr entschuldigt mich sicher für einen Moment.“ Dann begab sie sich sehr offensichtlich in Richtung des Gebäudes. Ihr Ziel würde sich ändern, sobald sie außer Sicht war.

Markus lehnte sich zu ihm herüber. „Warum hast du mich nicht geschickt?“ Mit gesenkter Stimme.

Er zog nur eine Augenbraue hoch. „Du musst zugeben, dass sie die besseren Chancen hat, ihn aufzuspüren.“

Der Ältere verzog das Gesicht, widersprach aber nicht. „Heißt das wenigstens, dass das dort drüben unsere Zielperson ist?“ Es klang völlig gleichgültig, doch der Blick verriet ihm, dass das alles andere als die Wahrheit war.

Brad erlaubte sich ein leichtes Schulterzucken. „Mein Talent scheint der Ansicht zu sein. Aber ich habe bisher kein Bild von ihm gesehen.“ Auch in seiner Vision nicht, blieb unausgesprochen.

„Aber ich dachte, du hättest alles Notwendige gesehen… mit Hilfe dieses Mädchens…“ Markus sah ihn verwirrt an.

Ein Mundwinkel rutschte in die Höhe. „Wir sind wohl beide nicht auf die Idee gekommen, dass ich ihn tatsächlich sehen müsste. Immerhin hatten wir bereits die Gewissheit, dass alles zufriedenstellend verlaufen wird.“

Der Andere schüttelte nur den Kopf. „Ihr Precogs seid schon ein seltsames Volk…“ Danach fiel wieder Schweigen zwischen sie, während sie unauffällig den Nebentisch im Auge behielten und auf Julias Rückkehr warteten.

Die Empathin brauchte nicht lange, nickte ihnen knapp zu, als sie sich wieder setzte. „Ich habe ihn ausgeschaltet“, bestätigten dann ihre Worte, was die Geste schon vorweggenommen hatte. Ihre Lippen kurvten in ein sehr feines Lächeln. „Der Mann war sogar so freundlich, mir vorher noch den Namen seines Schutzbefohlenen mitzuteilen. Das da drüben ist demnach Herr Walter.“

Kein besonders seltener Name, aber er schlug eine bestimmte Saite in ihm an. Brad runzelte die Stirn, bevor sich seine Augen kaum merklich weiteten, als sein Talent ansprang und die halbgeformte Erinnerung zu Wissen ausbaute. Gleich darauf fasste er sich wieder, nur ein grimmiger Zug verhärtete noch seine Miene.

„Jetzt bin auch ich mir sicher“, meinte er in Markus‘ Richtung, wandte sich dann an Julia. „Sorg dafür, dass sie sich verabschiedet, ja?“ Er wollte nicht mehr länger warten.

Die Empathin musterte ihn ein wenig überrascht, hakte aber nicht nach, sondern machte sich an ihre Aufgabe. Und es dauerte nur einen Moment, da wurde der Ton am Nachbartisch erst frostig, dann hitzig. Und im Ergebnis stand die Frau auf und stöckelte ohne ein weiteres Wort davon.

Herr Walter sah ihr nach, als könnte er nicht ganz verstehen, was gerade geschehen war, schüttelte dann den Vorfall mit einem schmalen Lächeln ab. Kurz schien er noch mit sich selbst zu ringen, ob er den bestellten Kuchen aufessen sollte, aber offensichtlich war ihm der Appetit vergangen.

Nun war alles sehr einfach. Sie standen auf, noch bevor der Mann sich dazu entschlossen hatte, und ohne dass die entsprechenden Worte fallen mussten, führte Julia sie in die Richtung, wo der Bodyguard gewartet hatte.

Sie mussten nicht lange warten, Herr Walter folgte kurz darauf und hielt – verständlicher Weise erfolglos – nach seinem Beschützer Ausschau. Und stattdessen stellte sich Brad ihm in den Weg, sicher in der Gewissheit, dass sie niemand stören würde.

„Sie hätten uns in Ruhe lassen sollen“, sprach er ihn mit flacher Stimme an.

Der Andere zeigte nur kurz Verwirrung, hatte sich gleich darauf auch schon wieder unter Kontrolle. „Was willst du von mir?“, wurde er kühl gefragt.

Brad zeigte ein ebenso kühles Lächeln, das die braunen Augen nicht erreichte. „Man sollte annehmen, dass Sie mit Ihren Vorstößen unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten. Nun, jetzt haben Sie sie.“

Für ein, zwei Sekunden geschah gar nichts, dann verengten sich die Augen seines Gegenübers. „Wie…“ Die Frage erstarb bereits im Ansatz, als Herr Walter verstand, sie war sowieso nicht an ihn gerichtet.

Er beschloss dennoch, auf sie zu antworten. „Fraglos hat Maria in diesem Fall nicht die Wahrheit gesagt.“ Mit feinem Spott. „Und jetzt möchte ich Sie bitten, uns zu begleiten.“

Wenn da ein Moment der Panik war, so konnte Brad es zumindest nicht spüren, der andere Mann blieb vollkommen regungslos, während dieser anscheinend seine Optionen abwog. Doch er hatte nicht vor, ihm welche zu lassen. Ein Blick zu Julia reichte, um seinen Wunsch zu übermitteln. Ihr Talent sandte tiefe Ruhe aus und die Gestalt des Älteren sackte in der Folge förmlich in sich zusammen. Jedenfalls im ersten Moment. Dann trat ein wütendes Funkeln in dessen Blick und er straffte sich wieder.

Sie sahen sich kurz an, so etwas hatten sie nicht erwartet. Aber die Überraschung hielt nicht lange vor und nachdem Julia ihre Bemühungen intensiviert hatte, konnte Herr Walter sich nicht mehr wehren.

Es war Markus, der es schließlich ansprach. „Er ist viel zu stark für einen Talentlosen. So eine Reaktion habe ich bisher noch nie bei einem gesehen.

„Mm… ich komme auf jeden Fall zu ihm durch“, meinte Julia mit einem Stirnrunzeln. „Aber es ist schwerer als es sein dürfte.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich verstehe es genauso wenig wie du…“

Irgendwie hatten sie in diesem Moment alle Gedanken an Rache vergessen. Brad registrierte diese Tatsache, legte es dann für spätere Kontemplation ab. Aufgeschoben war schließlich nicht aufgehoben.

In Herrn Walters Augen flackerte immer wieder Widerstand auf, während sie sich ihrem Wagen näherten, doch als Talentloser hatte er letztendlich einfach keine Chance gegen Julia. Auch wenn Brad zugeben musste, dass er beeindruckt war.

„Du übernimmst wieder das Steuer“, meinte er zu Markus hin, als sie das Auto schließlich erreichten. Der warf nur einen schiefen Blick in Richtung von Herrn Walter, ließ sich dann von Julia die Schlüssel geben.

Die Empathin stimmte seiner Einschätzung eindeutig zu, nahm widerspruchslos auf dem Beifahrersitz Platz. Und wenn sie etwas abwesend wirkte, dann lag es nur daran, dass sie ganz auf ihr Opfer konzentriert blieb.

Brad hielt mit einem leichten Lächeln die hintere Tür auf, wartete, bis Herr Walter eingestiegen war, bevor er ihm folgte. Im Moment war er viel zu interessiert an dem Älteren, um den Platz neben ihm jemand anderem zu überlassen.

„Wären Sie so freundlich, uns jetzt Ihre Anschrift zu verraten?“ Das war etwas, das Maria nicht gewusst hatte und nachdem er Herrn Walter kennengelernt hatte, war das nun wirklich nicht verwunderlich. Dieser Mann hatte offensichtlich kein Risiko eingehen wollen und sie über ihre genauen Umstände stets im Dunkeln gelassen.

Die Züge des Anderen verhärteten sich, als dieser für einen Moment die Zähne zusammenbiss. „So ruhig könnt ihr mich gar nicht halten, dass ich das sagen will.“

Brad konnte gar nicht anders, er lächelte schon wieder. „Es geht nicht darum, was Sie wollen. Und wir können es uns auch sehr einfach machen.“ Damit streckte er eine Hand aus und bevor der Ältere überhaupt auf die Idee kam auszuweichen, hatte er ihm auch schon ins Jackett gegriffen und die Brieftasche hervorgeholt. „Gelobt sei Deutschland, wo jeder brave Bürger seinen Personalausweis mit sich herumschleppt.“

Von vorne kam ein unterdrücktes Lachen und er tauschte über den Rückspiegel einen belustigten Blick mit Markus aus, bevor er sich dem Inhalt der erbeuteten Brieftasche zuwandte. Und natürlich wurde er nicht enttäuscht. Er reichte den Ausweis an den Pyro weiter, der sich sofort daran machte, die Adresse ins Navigationsgerät einzugeben.

Der Mann neben ihm schien regelrecht zu erstarren, doch es war keine Ruhe, die von ihm ausging. Interessiert richtete Brad seine Aufmerksamkeit wieder auf ihn und die Hitze in Herrn Walters Blick war völlig konträr zu dem ersten Eindruck, den er von ihm im Café gewonnen hatte. „Sie sind anders als die meisten Talentlosen“, gestand er ihm schließlich zu.

Die Hitze schien sich noch zu vertiefen und da war ein Tic in dessen rechtem Wangenmuskel, bevor der Andere sich zusammenriss und seine Miene völlig blankwischte. „Das habe ich euch zu verdanken. Ihr habt dafür gesorgt, dass ich stets ein festes Ziel vor Augen hatte.“

Brad nickte unwillkürlich, als ihm aufging, dass es genau das war. Die Talentlosen schienen immer halbblind durchs Leben zu driften, doch Herr Walter… hatte es sogar gewagt, Rosenkreuz herauszufordern.

„Wovon redet er da?“, meldete sich Markus von vorne, der ihren Wortwechsel verfolgt hatte.

Brad zog langsam eine Augenbraue hoch, antwortete, ohne den Blick von Herrn Walter abzuwenden. „Ich vergaß… ihr habt wahrscheinlich nie den Namen desjenigen gehört, dem damals das Institut gehörte.“

„Du meinst..?“

„Ja, wir haben es hier mit seinem Sohn zu tun.“ Mit einem sehr schmalen Lächeln. Seine nächsten Worte waren ganz allein an den Mann neben ihm gerichtet. „Ich verstehe, warum Sie so handeln.“ Vollkommen aufrichtig, denn das tat er tatsächlich. „Allerdings hatte Ihr Vater sich sein Schicksal selbst zuzuschreiben. Er hätte niemals Hand an Talente legen dürfen.“

Herr Walter schnaubte bloß. „Das ist mir vollkommen egal. Ihr habt alles zerstört, nicht nur die Forschungseinrichtung. Sein gesamtes Geschäft, ihn selbst.“

„Er hat mit dem Feuer gespielt – und sich verbrannt.“

Der Andere verstand zunächst nicht, warum Markus bei diesen Worten auflachte, doch die Hitzewelle, die gleich darauf durchs Auto rollte, räumte jede Frage aus. „Wissen Sie was“, meinte der Pyro dann sehr ruhig. „Mir ist es auch egal. Egal, welch gute Gründe Sie zu haben glaubten. Dass Sie versucht haben uns auszuspionieren ist schon schlimm genug. Aber Sie waren auch noch dumm genug, Stephan zu töten. Und das war ein wirklich netter Junge. Ganz zu schweigen davon, dass er ausgesprochen talentiert war und jetzt nicht mehr für uns arbeiten kann.“ Die Drohung in diesen Worten war nicht besonders gut verborgen.

Ah… die Rache war wohl doch noch nicht ganz vergessen. Brad beobachtete, wie ein seltsamer Ausdruck über das Gesicht des Anderen spielte, er schien mit Reue verwandt. Doch so schnell er aufgeblitzt war, war der Ausdruck auch schon wieder verschwunden und Herr Walter weigerte sich, etwas sagen, und sei es auch nur, um sich zu verteidigen. Der Ältere wandte einfach nur den Kopf ab und blickte aus dem Fenster.

Vielleicht lag es auch daran, dass die Ruhe, die Julia die ganze Zeit ausgestrahlt hatte, bei Markus‘ Worten ins Schwanken geraten war. Auch die Empathin hatte sich wieder erinnert, warum sie diesen Mann so unbedingt hatte in die Finger bekommen wollen und sie war von dessen Beweggründen genauso unbeeindruckt wie Markus.

Etwas glühte in Brad auf, als er von der Emotion angesteckt wurde, die Erinnerung an Stephan tat beinahe weh. Und so war sein Blick sehr finster, als er seine Hand ausstreckte, die Finger an Herrn Walters Kinn legte und den Älteren so zwang, ihn anzusehen. „Ich werde Sie nachher mit den beiden für eine Weile allein lassen“, versprach er ihm.

Und jetzt wurde der Andere blass.
 

~TBC~
 

Tja, und damit hätten wir eine Verbindung zum Anfang der ganzen Geschichte *grins*

Einen schönen vierten Advent!

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Allmacht
2010-12-19T18:40:15+00:00 19.12.2010 19:40
Hi!

Also ich kann gar nicht verstehen, warum Herr Walter nicht mit Markus und Julia alleine sein will. *lach* Ich finde es gerechte Strafe. Maria kommt also im nächsten Kapitel vor, ja? *freu* Naja, insgesamt scheint die Rache ja sehr einfach zu verlaufen, dank Brad.
Dir auch noch einen schönen 4. Advent.

lg


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