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Reaching for the Stars

von

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"Man sollte meinen, dass die Kinder wenigstens dort sicher sind"

Titel: Reaching for the Stars

Teil: 66/x

Autor: cu123

Fanfiction: Weiß Kreuz

Kommentar: Michael ist über Brads Rettungseinsatz nicht so glücklich… ^^#

Disclaimer: not my boys, no money make…
 

Greetings:
 

@Jemma: Ähm… es ist wieder eines von diesen Kapiteln, in denen Michael nicht so souverän ist wie normalerweise. ^^°
 

@Kralle: Hast du gesehen, die ASP-DVD ist jetzt draußen ^^ Bin aber noch nicht dazu gekommen, sie zu kaufen…
 

Teil 66 „Man sollte meinen, dass die Kinder wenigstens dort sicher sind“
 

Brad sah ihr nach, bevor er sich zu Michael umwandte. „Was hatte das zu bedeu-?“

Ihn stoppte erst der Blick des Älteren, dann die beiden Hände, die sein Gesicht etwas unsanft umfassten. „Was sollte dieser Stunt?“, fragte Michael scharf.

Braune Augen weiteten sich, als Energie scharf gegen seine Schilde anbrandete und endlich konnte er das Gefühl identifizieren, das vorhin Michaels Worte unterlegt hatte. Der Ältere war tatsächlich wütend und die damit verwobene Besorgnis machte die Emotion nur umso rauer. Er runzelte die Stirn, verständnislos. „Du hast es doch gesehen. Er ist einer von uns.“

„In erster Linie ist er ein kleines Kind, das noch keinerlei Wert für uns hat.“ Michael ließ ihn abrupt los und trotzdem glaubte Brad immer noch den zu festen Griff zu spüren. „Er war es nicht wert, sich für ihn in Gefahr zu begeben.“

„Ich war nicht in Gefahr“, gab er zurück, beinahe trotzig. Er schaffte es gerade so, nicht die Arme vor der Brust zu verschränken.

Eis schien in Michaels Augen zu glitzern. „Dein Talent muss nicht immer Recht behalten, das weißt du.“

„Auf diese kurze zeitliche Distanz tut es das aber“, gab er nicht weniger kühl zurück. Was war hier eigentlich los, warum stritten sie sich? Wieder streifte ihn Energie wie ein Reibeisen, aufgewühlt und ungezügelt. Sie schien sich um ihn zu wickeln, ihn festzuhalten, als stünde ein bewusster Wille dahinter. Und dann verstand er endlich. Brad schloss für einen Moment die Augen, atmete tief durch. „Mir konnte wirklich nichts passieren“, versicherte er Michael dann, diesmal ohne jede Schärfe. Ein leichtes Lächeln trat auf seine Lippen und als nächstes stand er genau vor dem Älteren, umarmte ihn. Wie hätte er auch erwarten können, dass Michael sich solche Sorgen um ihn machen würde. Sein Training war an manchen Tagen gefährlicher als das hier.

Der Andere versteifte sich kurz, bevor die Umarmung erwidert wurde. Michaels Talent zog sich zurück und ein dumpfes Lachen in schwarze Haare hinein verriet ihm, dass der Ältere sich wieder gefangen hatte. Und so störte ihn auch nicht, dass die um ihn geschlungenen Arme seine Rippen zusammendrückten und ihm das Atmen schwer machten.

„Ich war ein wenig irrational, hm?“, murmelte Michael in sein Ohr.

„Ein wenig, ja“, gab er zurück, während er das Gesicht aus Michaels Hemd löste.

Der lockerte die Umarmung ein bisschen und gleich darauf trafen Lippen hart auf seine. Das Atmen wurde aus einem ganz anderen aber umso angenehmeren Grund schwierig und Brad lächelte in den Kuss hinein, bevor sie sich trennen mussten.

„Trotzdem, versuche solche Dummheiten künftig zu unterlassen. Ob du es glaubst oder nicht, das Training auf Rosenkreuz findet in einer kontrollierten Umgebung statt, die deswegen um einiges sicherer ist.“

Den Punkt hatte Brad noch gar nicht berücksichtigt und so nickte er lediglich, auch wenn er immer noch der Meinung war, dass ihm keine Gefahr gedroht hatte. „Gehen wir jetzt?“, fragte er dann. „Sonst fängt der Film doch noch ohne uns an.“

Michael lächelte. „Ja, gehen wir.“

Bevor sie den abgedunkelten Saal betraten, löste Brad noch sein Versprechen ein und kaufte ein paar Süßigkeiten für Alexander und Stephan, für sich selbst gab es eine Tüte Popcorn. Und da Michael ihn später auf den Schoß zog, war es auch ganz einfach, das Popcorn zwischen ihnen zu teilen.

Brad konnte sich im Nachhinein nicht ganz entscheiden, was ihm besser gefallen hatte. Der Film, der wirklich einige interessante Wendungen bereitgehalten hatte, oder die Wärme von Michaels Hand an seiner Taille und das gleichmäßige Heben und Senken von dessen Brust, das sich auf ihn übertrug.

„Und, bist du nicht froh, dass ich dir das Ende nicht verraten habe?“, fragte er, als sie das Kino verließen.

Eisblaue Augen sahen ihn amüsiert an. „Zugegeben, das bin ich. Aber war es für dich nicht langweilig?“

Er schüttelte stumm den Kopf, überlegte, wie er es Michael verständlich machen konnte. „Es ist ein Unterschied, ob ich das Ende an sich kenne oder ob ich sehe, wie der ganze Film sich entwickelt.“

„Hm… ich denke, das verstehe ich. Ein wenig wie der Unterschied, wenn dir jemand den Geschmack von Schokoladeneis beschreibt und wenn du selbst es isst.“

Brad konnte und wollte das Lachen nicht zurückhalten, das bei diesen Worten aus ihm herausbrach. „Das hatte jetzt ja kommen müssen. Du tust so, als hätte ich nichts anderes im Kopf.“ Er brachte seine Miene unter Kontrolle. „Aber es ist ein guter Vergleich.“ Denn so war es tatsächlich. Eine Vision konnte ihm zwar ein bestimmtes Wissen vermitteln, doch einem Vergleich mit der Realität konnte sie selten standhalten.

Eine Hand wollte durch seine Haare wuscheln, doch dieses Mal duckte er sich rechtzeitig weg, bevor er nach der suchenden Hand griff und sie fest umschloss.

„Da wir jetzt nicht mehr unter Zeitdruck stehen, kannst du mir endlich ein paar Fragen beantworten, nicht wahr?“

„Kann ich das?“, gab Michael in neutralem Tonfall zurück und die eisblauen Augen ruhten für einen Moment überlegend auf ihm. „Ganz so einfach ist das nicht.“

Er kam gar nicht auf die Idee zu widersprechen, denn ein bestimmter Unterton machte ihm klar, dass Michael nicht widerspenstig war, sondern dass dieser ihm nichts erzählen durfte. „Du wirst es versuchen?“

Immer noch dieser überlegende Blick, bevor Michael langsam nickte. „Ja, das werde ich.“
 

******
 

Als sie Rosenkreuz erreichten, war es beinahe zu spät, um Brad noch zu seinen Freunden schicken. Aber noch hatte die Ausgangssperre nicht begonnen und selbst wenn der Junge sich verspäten sollte, würde er keine Schwierigkeiten haben, um die patrouillierenden Instruktoren herum zu ihrem Quartier zurückzufinden.

Brad folgte seinem Vorschlag widerspruchslos, ihm wurde nur ein langer Blick zugeworfen, bevor der Jüngere um die Ecke bog.

Michael selbst stand für ein paar Atemzüge einfach nur da und seine Hände ballten sich von ganz allein zu Fäusten, während seine Gesichtszüge ausdruckslos wurden. Aber dieser Moment war schnell vorbei und lange Schritte trugen ihn in sein Büro. Er hatte noch einen Bericht zu schreiben und das war etwas, das er nicht auf den nächsten Tag verschieben konnte. Oder wollte.

Als er fertig war, fühlte er sich immer noch unruhig und seine Stirn legte sich kurz in Falten, bevor er seine Züge dazu zwang, sich zu glätten. Michael schickte sein Talent nicht aus, um nach dem schwarzen Loch zu suchen, um diese Zeit gab es nur eine Möglichkeit, wo er ihn finden würde. Weswegen es keine Bürotür war, an die er wenig später klopfte.

„Herein“, klang eine überraschte Stimme von drinnen auf und Michael folgte der Einladung nach nur einem minimalen Zögern.

„Michael?“ Sein Vater saß auf der Couch, legte jetzt die Zeitung aus der Hand und deutete auf den freien Sessel. „Wie war euer Kinobesuch?“ Belustigung stand bei dieser Frage in blauen Augen, doch sie verschwand schnell, als er sich lediglich setzte und stumm blieb.

Eine Hand umfasste weiterhin die Mappe, die seinen Bericht enthielt, die andere strich etwas fahrig durch sandblonde Haare.

„Michael?“ Diesmal mit einer völlig anderen Betonung. Sein Vater lehnte sich vor und musterte ihn intensiv, bevor für einen Sekundenbruchteil ein Ausdruck tiefer Konzentration auf dessen Gesicht trat.

Prompt tauchte sein Vater auf Michaels mentalem Radar auf, doch auf der sehr physischen Ebene zuckte der Ältere beinahe zurück. Aber eben nur beinahe und Michael schien nur einmal zu zwinkern, da war sein Vater auch schon direkt vor ihm und griff nach seiner Hand. Wieder Konzentration, bevor ihn das Talent des Zeros dieses Mal mit einschloss und in absolute Stille tauchte.

„Lass es los“, wurde er leise aufgefordert. „Es ist jetzt sicher.“

Es fühlte sich an, als könnte er endlich ausatmen, als er seine Schilde fallen ließ und sein Talent herausbrach, das bis dahin eng dahinter gezügelt worden war. Danach erst wurde ihm die Wärme bewusst, die von der Hand ausging, die seine eigene hielt und dann begegnete er dem besorgten Blick seines Vaters.

Ihm gingen Brads Worte durch den Kopf und es stimmte, es war die beste Entscheidung, die sein Vater damals hatte treffen können und trotzdem hatte sie nicht weniger wehgetan. Aber… sollte er das nicht endlich hinter sich lassen können? Die Mappe entglitt seiner anderen Hand, als sein Körper scheinbar die Entscheidung vor seinem Verstand traf. Er rutschte aus dem Sessel und trotz aller Überraschung zögerte sein Vater für keine Sekunde ihn zu umarmen.

Er fühlte sich in diesem Moment, als wäre er wieder ein kleines Kind, aber das war nicht weiter schlimm, es fühlte sich gut an. Genauso wie die Tatsache, dass er gerade keinerlei Schilde benötigte und trotzdem Stille in seinem Kopf herrschte. Eine Hand lag in absoluter Vertrautheit in seinem Nacken, beruhigte ihn, ohne dass sein Vater irgendetwas tun musste. Und er entspannte sich zum ersten Mal seit dem Vorfall am Nachmittag.

„Ist mit Brad etwas passiert?“, wurde schließlich die Stille zwischen ihnen gebrochen, als sein Vater diese Veränderung spürte.

„Nein“, schüttelte er den Kopf, ohne ihn zu heben. „Ja.“ Aber auch das war nicht richtig. „Nicht wirklich…“, beließ Michael es schließlich bei einer ungenauen Antwort.

Sein Vater lachte nicht darüber, wartete einfach nur stumm ab und das schien die nächsten Worte regelrecht aus ihm herauszuziehen.

„Es sah aus, als würde er geradewegs vor das Auto rennen. Mit voller Absicht.“ Und obwohl ein Teil von ihm gewusst hatte, wie lächerlich das war, hatte es sich doch angefühlt, als würde sein Herz in diesem Moment stehenbleiben.

„Ah…“ Die Umarmung verstärkte sich kurz. „Kein Wunder, dass dein Talent sich so harsch anfühlte.“ Dann griff sein Vater nach der Mappe, ohne ihn loszulassen, las seinen Bericht. Selbst als er fertig war, herrschte noch für eine Weile Stille, bevor ein kaum wahrnehmbares Lachen durch den Körper des anderen Mannes lief. „Er macht es dir manchmal wirklich nicht leicht, hm?“

Michael konnte der Situation nicht besonders viel Humor abgewinnen, aber beinahe unfreiwillig musste er trotzdem lächeln. Ganz einfach, weil sein Vater Recht hatte.

„Komm“, wurde ihm als nächstes auf die Beine geholfen und gleich darauf hatten sie es auf der Couch um einiges bequemer.

Sein Vater unterzog ihn einer erneuten Musterung. „Hast du dein Talent wieder unter Kontrolle?“

Er baute für einen Moment seine Schilde auf, testete, wie willig sich die Energie zähmen ließ. Und sie gehorchte mit gewohnter Fügsamkeit. Dennoch ließ er ihr gleich darauf wieder freien Lauf, da er die Schilde dank seines Vaters weiterhin nicht benötigte. „Ja, habe ich“, bestätigte er danach.

„Gut. Es sollte dir eigentlich nicht mehr passieren, dass deine Emotionen deine Kontrolle so sehr beeinflussen. In diesem Punkt hat Dr. Stephenson wohl Recht behalten.“

„Es war nur einmaliger Vorfall.“

„Vielleicht. Ihr kommt euch immer noch näher. Unterschätze das nicht.“

„Ich werde mich darauf einstellen“, versprach er leise. Und im Geheimen fragte er sich, wie viel sein Vater eigentlich wusste.

Der zeigte jetzt ein schmales Lächeln. „Auch wenn du mir die meiste Zeit aus dem Weg gehst, kenne ich dich sehr gut. Aber ich werde mich nicht in dein Privatleben einmischen, solange Rosenkreuz‘ Interessen nicht darunter leiden.“

Er wusste anscheinend mehr, als Michael bisher klar gewesen war. Vielleicht hatte er einmal zu häufig gefragt, wann Frau Kingston herkommen würde. Und mit leichter Überraschung stellte Michael fest, dass es ihn nicht störte. Diese Erkenntnis ging mit einer unbewussten Bewegung einher, mit der er sich gegen seinen Vater lehnte.

„Ihr seid also auf Schuberts Sohn getroffen?“, wurde ein anderes Thema angeschnitten, worüber er nicht unglücklich war.

„Ja. Und ohne Brad würden wir kaum die Gelegenheit haben, ihn später bei uns begrüßen zu dürfen.“

Ein Seufzen antwortete darauf. „Man sollte meinen, dass die Kinder wenigstens dort sicher sind, aber alle Unwägbarkeiten können wir einfach nicht ausschalten. Und wenn André das Potenzial hat, so stark wie sein Vater zu werden, wäre sein Verlust schmerzhaft gewesen.“

„Er hat es zweifellos. Er konnte mein Talent sehen.“ Anders als Brad war ihm sofort klar gewesen, was André gemeint hatte. „Ich will hoffen, dass er es bis nach Rosenkreuz schafft.“

Er spürte den Blick, der ihn daraufhin traf, auch wenn er ihn nicht sah. „Es würde dir die Arbeit ersparen, nach einem Nachfolger zu suchen…“

„Ja, das auch“, gab er zu. Zum Glück würde niemand von ihm verlangen, einen zu zeugen, blieb unausgesprochen.

Und trotzdem schien sein Vater auch das mitzubekommen. Eine Hand rieb über seinen Nacken. „Sie… Es ist nicht, weil sie wusste, dass sie ihren Platz eines Tages vielleicht für dich aufgeben muss.“ Eine kurze Pause. „Nicht nur“, folgte dann eine Einschränkung.

Was es irgendwie nur noch schlimmer machte. Seine Kehle schnürte sich zusammen und die nächsten Worte klangen gepresst. „Du meinst, sie hat noch mehr Gründe, mich so zu hassen?“

„Sie glaubt es. Aber wie sind wir eigentlich bei diesem Thema gelandet? Du bist doch sicher noch aus einen anderen Grund hergekommen, oder? Den Bericht hättest du mir auch morgen bringen können.“

Offensichtlich mieden sie beide gerne den Gedanken an Frau Kernen.

„Brad ist neugierig“, meinte er nur.

„Das ist verständlich.“

„Er ist ein Schüler. Er hat nicht die benötigte Freigabe.“

Sein Vater lachte und zur Abwechslung war Michael es, dem durch die Haare gewuschelt wurde. „Er sollte auch nicht die benötigte Freigabe haben, um dir beim Japan-Büro zu helfen. Oder auch nur bei den Heimkindern.“

Ein echtes Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. „Brad wird sie also bekommen?“

„Ja. Ich werde es heute noch unterzeichnen.“

„Danke sehr.“
 

~TBC~
 

Hm, ich weiß, dass Michael ziemlich emotional reagiert hat. Aber Brad wird immer die Stelle sein, an der er angreifbar ist…

cya, cu ^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Allmacht
2009-09-07T04:28:08+00:00 07.09.2009 06:28
Hi!
Hm, über dieses Kapitel bin ich irgendwie gespaltener Meinung. Sicher ist der Moment zwischen Vater und Sohn schön und auch, dass Michael angreifbar ist. Dennoch war mir das Passierte fast schon etwas zu stark.

lg
Von:  Kralle
2009-09-06T18:48:54+00:00 06.09.2009 20:48
schön, dass sich vater und sohn näher kommen.

hab die dvd sogar schon^^ ist klasse.

mfg

Kralle


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