Zum Inhalt der Seite

Yesta

Begehr
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein plötzlicher Aufbruch

~*~Kapitel 5~*~
 

Als Neraya am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufwachte, als hätte man ihr am Abend zuvor den Schädel eingeschlagen, dachte sie, sie hätte einen Alptraum, als sie neben sich schaute. Dort lag, noch immer friedlich schlafend, Glorfindel. Mit einem lauten Schrei packte sie sich ihr Kissen und schmiss es auf den schlafenden Elb, welcher dann mit einem leisen Stöhnen und brummigen Gesichtsausdruck aufwachte. Dann erst erkannte sie, dass sein Oberkörper nicht bekleidet war und sie wollte gar nicht wissen, wie es unten aussah, als sie bemerkte, dass sie selbst sehr freizügig dasaß. Schnell krallte sie sich die Decke und zog sie sich bis unter das Kinn.

„Was zur Hölle machst DU denn hier in MEINEM Bett?“, keifte sie ihn sofort an.

„Und wieso hast du nichts an? Nein, wieso habe ICH nichts an?!“, fuhr sie in hysterischem Ton fort.

Glorfindel setzte sich auf und der brummige Gesichtsausdruck verschwand aus seinem Gesicht.

„Erstmal: Das hier ist mein Zimmer, mein Bett und ich habe ein Recht darauf in MEINEM Bett zu schlafen. Zweitens: Kannst du dich an letzte Nacht überhaupt nicht erinnern?“

„Was?! Ich würde niemals freiwillig mit DIR auf ein Zimmer gehen und schon gar nicht würde ich mit DIR in EINEM Bett schlafen!“

Glorfindel grinste Neraya schelmisch an.

„Das hörte sich aber letzte Nacht noch ganz anders an.“

„Was? Wie bitte?!“

Neraya sah den Elb geschockt an.

„Du meinst doch nicht etwa, dass du und ich, du weißt schon?“, sie hatte eine ungute Vermutung, wieso sie gerade hier aufgewacht war.

Eine weitere Welle der Hysterie brach aus ihr hervor und Neraya hatte das Gefühl, als ob ihr jeden Moment Speiübel werden würde. Glorfindel blieb gelassen und zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht? Vielleicht auch nicht?“

Glorfindel stand auf und ging in Richtung Badezimmer, Neraya’s Blick wanderte blitzartig zur Decke, sie wollte gar nicht sehen, wie er aussah! Kaum hatte die Badezimmertür sich geschlossen, versuchte Neraya einen klaren Gedanken zu fassen, was jedoch ziemlich schwer war, wenn man das Gefühl hatte Elfaron’s Schloss auf den Schultern zu tragen anstatt des eigenen Kopfes. Anziehen! Bevor Glorfindel wieder aus dem Bad kam! Dies war der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf schoss. Schnell stand sie auf und schnappte sich ihr Kleid. Dann versuchte sie es sich so schnell wie möglich überzuwerfen, verhedderte sich allerdings in dem leichten Stoff und fiel mit einem lauten Krachen zu Boden.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“, hörte sie durch die Badezimmertür.

Neraya riss vor Schreck die Augen weit auf und hoffte, dass die Tür zubleiben würde.

„J-Jaha!! Alles in bester Ordnung!“, rief sie zurück und kämpfte weiter mit dem Kleid.

„Diese verfluchte Ding! Ich hasse es! Ich hasse es! Ich HASSE es!!“, murmelte sie in sich hinein.

Gerade hatte sie das Kleid da, wo es hinsollte, als sich auch schon die Badtür öffnete und Glorfindels Kopf in dem Spalt erschien.

„Siehst ganz schön zerzaust aus“, kommentierte er das Vogelnest auf ihrem Kopf und begann zu lachen.

„Haha! Sehr witzig! Schau dich erstmal im Spiegel an, dann reden wir mal weiter!“, fauchte sie missmutig und suchte den Raum nach einer Bürste ab.

„Also da wirst du garantiert keine Bürste finden“, triumphierend hielt er eine Bürste hoch und grinste.

„Gib her!“

„Sag bitte.“

„Wie komme ich denn dazu? Her mit der Bürste!“

„Wenn du nicht bitte sagst kriegst du sie auch nicht.“

„Tzes! Ich krieg sie auch so.“

Neraya stürmte auf Glorfindel zu und grabschte nach der Bürste, doch er hielt sie am Handgelenk fest.

„Also wirklich. Ist es denn so schwierig ‚Bitte’ zu sagen?“

„Ja ist es!“, blaffte sie ihn an und versuchte sich dem Griff zu entwinden, um irgendwie an die Bürste ranzukommen.

Glorfindel seufzte und nahm Neraya in den Schmitzkasten. Kopfschüttelnd sah er zu, wie sie sich wehrte und dabei selbst wehtat. Irgendwann blieb sie ruhig und sah ihn giftig an.

„Na guuu~t: BITTE“, presste sie zähneknirschend hervor.

Glorfindel ließ sie los und überreichte ihr die Bürste.

„Geht doch“, meinte er lächelnd, doch Neraya erwiderte dies mit einem missbilligenden Blick und verschwand im Bad.

Sie verschloss die Tür hinter sich und widmete sich ihren Haaren. Die ganze Zeit musste sie daran denken, wie sie heute aufgewacht war und was für einen Schock sie bekommen hatte, als sie Glorfindel gesehen hatte. Sie war eindeutig zu betrunken gewesen gestern Abend und all ihre Erinnerungen waren vom Alkohol ausgelöscht worden. So sehr sie auch versuchte zu erinnern, sie konnte es nicht. Das Einzige, was sie noch wusste war, dass sie ein wenig was mit einem Zwerg getrunken hatte, aber von dem Moment an war alles weg. Keine einzige Erinnerung drang mehr zu ihr durch. Sie verfluchte sich und schwor nie wieder in ihrem Leben so viel zu trinken. Wütend bürstete sie die Haare durch und riss sich dabei ganze Haarbüschel aus. Der ziehende Schmerz auf ihrer Kopfhaut versetzte sie jedoch nur noch mehr in Rage und sie schmiss die Bürste quer durch das Badezimmer, wo sie dann mit einem lauten Knall gegen die Wand flog.

„Verdammt! Neraya, was hast du da bloß wieder angerichtet?!!“, rügte sie sich selbst.

Aber was wenn letzte Nacht gar nichts passiert war? Dann würde sie sich komplett umsonst aufregen und Glorfindel würde sich vermutlich innerlich köstlichst amüsieren. Nein, die Blöße wollte sie sich nicht vor ihm geben, also tobte sie sich hier aus und wenn sie das Bad verlassen hatte, würde sie einfach so tun, als wäre letzte Nacht nie gewesen. Ja, das war der beste Plan, der ihr einfiel: Einfach alles verdrängen und nicht weiter daran denken, irgendwann würde sie vielleicht sogar vergessen haben, dass es jemanden gab, der Glorfindel hieß…
 

Neraya verließ das Badezimmer und hielt sich strikt an ihren selbst geschmiedeten Plan und regte sich nicht weiter über die Geschehnisse auf. Glorfindel, der mitbekommen hatte, was sie im Bad für ein Theater veranstaltet hatte, schüttelte nur abermals den Kopf.

„So, ich werde dann mal wieder los, mich von Laurelin und Elfaron verabschieden und dann nach Hause reiten“, erklärte sie ihm in ruhigem Ton.

„Du gehst schon?“

„Natürlich… Ich habe Zuhause Pflichten, denen ich nachkommen muss“, das war eine Lüge und Neraya wusste, dass man ihr dies auch ansah.

Glorfindel hob nur eine Augenbraue, sagte aber dazu nichts mehr.

„Dann wünsche ich dir einen guten Heimritt und pass auf dich auf.“

„Keine Sorge, ich bin ein großes Mädchen, ich kann gut auf mich aufpassen.“

Glorfindel nickte und es war das erste Mal, dass Neraya ihn nicht Lächeln oder Grinsen sah.

„Namarie*³ Neraya.“

„Namarie.“

Und so ließ sie Glorfindel in seinem Zimmer stehen, um Laurelin und Elfaron aufzusuchen. Als sie die beidne schließlich im Garten antraf, entschuldigte sie sich für ihren abrupten Aufbruch, versprach aber sehr bald wieder und dann für längere Zeit, zu Besuch zu kommen. Dann holte sie ihr Sachen und ritt mit Niniel in Richtung Imladris…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-01-12T09:35:45+00:00 12.01.2009 10:35
uh so eine laune das ist nicht gut, warum hast du nicht ewrwähnt das sie evnetuellw ien zimboe aussiehtr. so sehe ich jedes mala us *grins*
Von: abgemeldet
2008-07-22T19:35:48+00:00 22.07.2008 21:35
DAs war jetzt aber mal rabiat.
Ich mein', die Bürste zu wollen ist ja schön und gut, aber sich darum prügeln?? Warum ist sie denn nich' einfach zu ihrer Schweater abgehauen?
Oder hat ihre eigenen Sachen gesucht??
Naya, aber vielleicht kann man mit 'nem Kater nich' so scharf denken...XD
Dafür war das Kapitel dieses Mal aber länger. Schön!
Lg Lyra


Zurück