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Das grüne Amulett

von

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Erste Begegnung

Kapitel 6
 

Erste Begegnung
 


 


 

„Schau, Jaken, da vorne ist das Dorf ja schon.“, rief Rin ausgelassen. Nicht gerade begeistert erwiderte Jaken, „Wie schön, lass uns schnell machen, damit wir gleich wieder zurück können.“ Immer noch hatte er keine Lust das Mädchen zu begleiten, hm, Mädchen war gut, mit ihren vierzehn Jahren, war sie schon eher eine junge Frau. Wie lange sie seinen Meister wohl noch begleiten wollte? Nicht, das sie womöglich für immer bei ihm blieb. Den kleinen Krötenyoukai schüttelte es innerlich, bloß nicht, das wäre ja furchtbar. Zwar hasste er es, Rin zu begleiten, wenn diese unbedingt in ein Dorf, sprich unter Menschen, wollte. Doch hatte er auch jedes Mal die Hoffnung, sie würde dort bleiben. Bisher erfüllte sich diese Hoffnung nicht, aber er gab nicht auf. Vielleicht... ja... vielleicht entschied sich das schwarzhaarige Mädchen diesmal dafür zu bleiben.
 

Hach, was waren das für schöne Zeiten, als er mit Sesshomaru, allein durch die Lande zog. Gut, hin und wieder hatte die Kleine ihm das Leben gerettet oder aus anderen prekären Situationen heraus geholfen. Oft genug hatte sie ihn aber gerade in solche Lagen gebracht und immer hatte sein Meister ihn, Jaken, dafür zur Rechenschaft gezogen. Jaken wünschte sich die ruhigen Zeiten zurück, wenn Rin weg war, kehrten diese ruhigen Zeiten wieder zurück. Kein übermütiges Lachen mehr, keine kindliche Freude, über die einfachsten Dinge, niemand mehr der ihn ärgerte... wollte er das wirklich? Schnell schüttelte er diesen Gedanken ab, das ging ja nun gar nicht, das er sentimental wurde.
 

Jaken wüsste zu gern, wie sein Meister über Rin dachte. Ob es ihm egal war, wenn das Mädchen einfach in einem Dorf blieb und ihn verließ? Der Lord des Westens, zeigte nie irgendwelche Emotionen. So wusste der kleine grüne Dämon auch nicht, ob es seinen Herrn nervte, wenn Rin wieder sorglos über eine Wiese hüpfte und sich lautstark über die Blumen freute. Oder sie unentwegt plapperte, egal, ob es jemand hören wollte oder nicht. Meist war ja auch Jaken das Opfer ihres Übermutes. Ihre Ungezwungenheit hatte das Mädchen nicht verloren, sollte sie jemals einen Dummen finden, der sie Heiraten wollte, musste derjenige starke Nerven haben. ‚Wenn es doch nur schon soweit wäre.’, dachte er seufzend.
 

Inzwischen erreichten sie das Dorf.

„Was hier wohl passiert ist?“ fragte Rin neugierig, die Menschen hier befanden sich in heller Aufregung.

„Woher soll ich das denn wissen?“, murrte Jaken.

Doch das Mädchen hörte ihn schon nicht mehr. Ihre Neugierde war zu groß, schnell war sie mitten im Geschehen und lauschte atemlos, den Erzählungen der Bewohner.
 

Das schwarzhaarige Mädchen war gern bei Sesshoumaru und Jaken, damals als sie den Weißhaarigen verletzt fand und ihn pflegte, hätte sie nicht gedacht, solange bei ihm zu bleiben. Obwohl Sesshoumaru Menschen verachtete, durfte sie all die Jahre bei ihm bleiben, sogar sein Leben riskierte er für sie. Dennoch wusste sie, das sie ihn eines Tages verlassen musste. Auf Dauer konnte sie ihn nicht begleiten. In ihrem Herzen erwachte der Wunsch nach Nähe und gerade diese Nähe lehnte der Inuyoukai ab. Warum er das tat, wusste sie nicht, das war auch die einzige Frage, die sie ihm nie stellen würde.
 

Jaken war niedlich, sie mochte ihn, obwohl er immer so griesgrämig tat und mit ihr rum meckerte, wusste sie doch, das er ein gutes Herz hatte. Genauso wusste sie, das es ihm gar nicht behagte unter Menschen zu sein, dennoch tat er es, gut, nicht ganz freiwillig, aber er machte es. Zu beginn ihrer Reise mit Sesshoumaru und Jaken, mied sie die Menschen genauso, wie ihr Meister, wie sie den Weißhaarigen nannte. Die meisten Menschen, die sie bis dahin kennen gelernt hatte waren nicht immer nett zu ihr. Das mochte daher kommen, das sie eine Waise war, Wölfe überfielen damals ihr Heimatdorf und töteten auch ihre Eltern. Für jede andere Familie wäre sie nur Ballast gewesen, so hatte sie sich zurück gezogen.
 

In letzter Zeit änderte sich ihre Meinung, es gab einfach Dinge, die sie nicht mit Sesshoumaru oder Jaken besprechen konnte. Wäre einer von ihnen weiblich, ginge das auch, aber es waren nun mal beide männlich. Seufzend schob sie diese Gedanken beiseite, jetzt gab es viel interessanteres zu erfahren. Wie sie hörte, gab es hier vor wenigen Augenblicken einen Kampf am See, dort befanden sich auch die meisten Menschen. Neugierig ließ sie ihren Blick über den See und dessen Ufer schweifen, doch sie konnte nichts besonderes entdecken, außer vielleicht den Bootssteg, von dem nur noch Trümmer aus dem Wasser ragten.
 

Wenn sie alles richtig verstanden hatte, war es eine rothaarige Frau, die gegen einen Wasseryoukai kämpfte, aber auch von ihr war nichts zu sehen. Und zu übersehen war die Frau bestimmt nicht, wenn sie wirklich rotes Haar hatte. Rin kam zu dem Schluss, das es nur ein Märchen war, jemand machte sich hier wichtig und alle fielen darauf rein. Schulterzuckend begab sie sich wieder zurück auf den Marktplatz, um ihre Besorgungen zu machen. Jaken fand sie auch genau dort wieder und schimpfte mit ihr, „Mach das nie wieder, einfach so zu verschwinden.“ Nicht auszudenken, was Sesshoumaru mit ihm anstellte, wenn der Kleinen etwas passieren würde. „Ach...nun hab dich nicht so, Jaken. Was soll mir schon passieren, bei den vielen Menschen hier.“, entgegnete Rin leichthin, sie sah hier nun wirklich keine Gefahr für sich. Kopfschüttelnd verzichtete Jaken auf eine Erwiderung, es würde doch nichts bringen.
 


 


 

Nanashi begab sich zu seinem Unterschlupf, er hatte genug gesehen. Die Frau war gefährlicher als sie aussah. Das der Schwarzhaarige ein nicht zu unterschätzender Gegner war, wusste er gleich. Nur mit einer riesigen Portion Glück, konnte Echse seiner habhaft werden, nur war dieser zu dumm, seinen Vorteil zu nutzen. Trotz seiner Verletzung machte sich der Wolf auf die Suche und, da war sich der Schwarzäugige sicher, am Ende dieses Tages würde der zweite Elitesoldat Enjoshas sein Leben aushauchen.
 

Jetzt lag es an ihm selbst, die Beiden aus dem Weg zu räumen. Noch war sein Plan nicht ausgereift, ihm fehlte noch der passende Köder. Denn die Grundidee, seiner beiden Mitstreiter war ja nicht schlecht, nur die Ausführung war miserabel. Das würde ihm nicht passieren, sein Plan würde von Erfolg gekrönt sein. Ene reiche Belohnung war ihm sicher, sein Gesichtsausdruck wurde für einen Augenblick träumerisch, er sah schon, wie sein Herr ihm das Geld überreichte. Im nächsten Moment wurde er wieder ernst, erst musste er die Beiden erledigen, dann konnte er die Belohnung kassieren. Mal sehen ob er es schaffte, die Frau und den Wolf zu beschatten, ohne das sie es merkten, nur so konnte er ihre Schwachstellen finden. Er brauchte ihre wunden Punkte um Erfolg zu haben, viel Zeit hatte er dummerweise nicht zur Verfügung, darum machte er sich gleich daran seinen Plan auszuführen.
 


 


 

Riana zog sich an den Waldrand zurück und machte es sich an einem Baum bequem. Während sie über den Vampirwolf nachdachte, fielen ihr die Worte Kenshins ein, „Der ist gefährlich, gegen seine volle Dämonengestalt kommst du nicht an..“ So zornig und böse hatte sie Okami noch nie erlebt. Für einen Augenblick zweifelte sie an ihrem tun, doch sie vertraute ihm. Seit sie sich kennen, hatte er nicht einmal versucht, sein Halsband loszuwerden. Um genau zu sein, hatte er nicht einen schlechten Tag gehabt. In der Haut dieses Echsendämons wollte sie wirklich nicht stecken, einen schnellen Tod dürfte dieser wohl nicht erwarten.
 

Um Okami machte sie sich weiter keine Sorgen, selbst mit seiner Verletzung würde er spielend mit seinem Gegner fertig. Gedanken machte sie sich über denjenigen, der sie immer noch beobachtete. Sie spürte seinen Blick förmlich auf der Haut, vorsichtig richtete sie all ihre Sinne in die betreffende Richtung. Schließlich zuckte sie kaum merklich zusammen, wenn sie nicht alles täuschte, befand sich ein gewisser Inuyokai, im gegenüberliegenden Waldstück.

Scheinbar gelangweilt stand sie auf, ging hin und her und verschwand schließlich im Wald.
 

Der weißhaarige Dämon konnte seine Augen nicht von der Frau lassen. Wie konnte es sein, das ein Mensch so alt werden konnte, ohne so auszusehen? Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Tag als er ein junges Mädchen vor zwei zwielichtigen Menschen gerettet hatte. Zufällig war er in dieser Gegend, das Gelächter dieser Gestalten erregte seine Aufmerksamkeit, das rote Haar des Mädchens seine Neugier.

Die zweite Frau seines Vaters war ein Mensch, ja zugegeben, er war damals neugierig, er wollte wissen, was sein Vater an den Menschen fand, speziell an den Frauen dieser Rasse. Sehr gut konnte er sich noch an den Blick aus diesen großen grünen Augen erinnern, viel zu gut. Unwirsch schüttelte er den Kopf, das war alles Vergangenheit und somit unwichtig.
 

An ihrer leichten Kopfbewegung merkte er, das sie wusste, das sie jemand beobachtete und als sie wenig später im Wald verschwand, war er sich fast sicher, das sie gleich bei ihm auftauchen würde. Und tatsächlich, schneller als erwartet, hörte er ihre Stimme hinter sich, „Gibt es etwas interessantes auf der Lichtung zu sehen?“ Sogar die Stimme war ähnlich, trotz des kühlen, ironischen Tons.
 

Statt einer Antwort drehte sich Sesshoumaru zu ihr um, musterte sie von oben bis unten. Ja, sie könnte es sein, doch von dem jungen Mädchen, das er von damals kannte, war nichts übrig. Diese Frau, die mit verschränkten Armen vor ihm stand und ihn mit kühlen Blick ebenfalls musterte, strahlte eine Selbstsicherheit aus, die damals nicht vorhanden war. Wenn er jetzt ihre geschmeidigen Bewegungen dazu nahm, als sie mit dem Schwert hantierte.....jetzt fiel sein Blick auf die Schwerter, in ihrem Gürtel.
 

Wie er selbst, trug auch sie zwei, doch das eine kannte er, da war er sich sicher. „Wo hast du das Schwert her?“ forderte er kühl eine Antwort von ihr, er deutete dabei auf das kleinere ihrer Katanas. „Was geht dich das an?“ konterte sie gleich. Seine Augen verdunkelten sich etwas vor Ärger, doch er rang sich zu einer Antwort durch. „Ich habe es fertigen lassen und verschenkt.“ Riana schoss ein Gedanke durch den Kopf und ohne weiter darüber nachzudenken, ließ sie ihr Gegenüber wissen, „Welch ein Zufall, es wurde mir geschenkt......von meiner Mutter.“ Sie hatte nicht den Nerv sich mit dem Weißhaarigen auseinander zu setzen, damals sagte er Dinge, die sie sehr verletzten. Bis heute verfolgten seine Worte sie noch. Das sie jetzt hier war, lag nur daran, das sich der Dämon, den sie jagte, hier in der Gegend aufhielt. Sesshoumaru jemals wieder zu begegnen, wollte sie nicht.
 

„Wie heißt deine Mutter?“ fragte der Weißhaarige jetzt. „Warum sollte ich dir das erzählen? Ich habe keinen Grund dazu.“, heraufordernd blickte sie ihn an, lenkte dann doch ein, „Aber ich will nicht so ein. Meine Mutter hieß Riana.....um deiner nächsten Frage zuvor zu kommen. Mein Name lautet genauso.“ Damit ging sie an ihm vorbei, „Ich warte auf meinen Begleiter. Ich sag dir das nur, damit du nicht mehr die Lichtung beobachten brauchst.“, spöttelte sie noch, bevor sie wieder auf die Lichtung trat und ihrem Platz zustrebte.
 

Sesshoumaru verkniff sich eine Reaktion auf ihre Worte, dieses Weib war ganz schön frech. Wäre er nicht so mit seinen Gedanken beschäftigt, hätte er sie zurechtgewiesen. Nun entfernte er sich, ohne Riana noch einmal anzusehen, ebenfalls. Sein Weg führte in die entgegengesetzte Richtung. Sein Ziel war der, mit Jaken, vereinbarte Treffpunkt. Gegen seinen Willen, beschäftigten sich seine Gedanken mit der rothaarigen Frau. Sie sagte, ihre Mutter hätte ihr das Katana geschenkt. So abwegig war diese Aussage nicht, seine Gedanken wanderten zu dem Zeitpunkt zurück als er das Katana verschenkte.
 


 

Rückblick
 

Es war einige Wochen nach dem Zwischenfall an der Klippe. Sesshoumaru traf sich hin und wieder mit dem rothaarigen Mädchen namens Riana. Bei einem dieser Treffen, sah sie ihn mit ihren tiefgrünen Augen an und bat, „Bring mir bei mit dem Schwert zu kämpfen, bitte.“ Ungläubig erwiderte er ihren Blick, „Warum sollte ich das tun?“ wollte er wissen. Seiner Meinung nach, fehlte es Riana an der nötigen Entschlossenheit, ein Katana zu führen. Riana senkte den Blick, sie hatte es sich gründlich überlegt. Sie wollte nicht mehr auf fremden Schutz angewiesen sein, nie wieder wollte sie einer Situation, wie neulich, so hilflos gegenüber stehen. Ihrer Meinung nach, war Sesshoumaru am besten geeignet, ihr den Schwertkampf beizubringen.

Innerlich seufzend gestand sie sich ein, das sie sonst niemanden kannte, der ihr den Schwertkampf beibringen konnte. Entschlossen hob sie ihren Blick, sah direkt in die goldenen Augen, ihres Gegenübers, „Ich will nie wieder so etwas wie neulich erleben. Ich will mich verteidigen können.“, erwiderte sie mit fester Stimme. Nachdenklich ruhte sein Blick auf ihr, wiederwillig musste er sich eingestehen, das ihm etwas an ihr lag. Der Gedanke, das sie wieder ein Opfer solcher lüsternen Kerle werden konnte, behagte ihm nicht, so stimmte er zu. „Gut, ich zeige es dir.“

Überschwänglich fiel die Rothaarige ihm um den Hals, „Danke, das ist lieb von dir. Wann fangen wir an?“ bedankte sie sich. Er ließ ein unwilliges Knurren hören, hielt sie dennoch fest in seinen Armen. Beide waren über ihre Handlungen erstaunt, fragend blickten sie einander in ihre Augen, ihre Gesichter waren nur noch Millimeter voneinander entfernt.
 

Das Geräusch berstenden Holzes durchbrach den Bann, der die Beiden umfing. Ein großer einäugiger Dämon brach durch das Unterholz des Waldes. In einiger Entfernung blieb er stehen, hob witternd den Kopf, „Hm, es riecht hier nach Menschenfleisch, genau das richtige für einen Happen zwischendurch.“, dröhnte seine Stimme durch die Luft. Sein rotes Auge fixierte das Paar am Boden, „Ein Dämon ist auch dabei, welch leckere Mischung.“, bemerkte er böse grinsend, sein Abendessen war ihm sicher. Er ließ seine gewaltige Keule durch die Luft sausen. Das pfeifende Geräusch verursachte bei Riana eine Gänsehaut, sah sie sich doch schon als Futter für diesen riesigen Dämon. Angstvoll klopfte ihr Herz in ihrer Brust, voller Panik wollte sie schon wegrennen, doch hielt Sesshoumaru sie auf. Seine Hand umklammerte ihr Handgelenk, voller Furcht sah sie in seine Augen, „Bleib...vertrau mir. Dir wird nichts geschehen.“
 

Im nächsten Augenblick ließ er sie los und wandte sich voll dem Einäugigen zu, „Ich gebe dir eine Chance mit dem Leben davon zukommen, nutze sie. Verschwinde von hier und lass dich nie wieder hier Blicken.“, warnte er den Riesen mit kühler Stimme. Dieser war sehr von sich überzeugt, er zählte auf seine Größe, niemand würde es wagen ihn anzugreifen. „Du Winzling, drohst du mir etwa?“ Während er sprach beugte sich der Rotäugige Dämon zu Sesshoumaru herunter. Ein verächtliches Lächeln erschien kurz im Gesicht des Weißhaarigen, „Das ist unerheblich, du bekommst nur eine Chance, nutze sie oder strib.“, seine Stimme bekam einen drohenden Unterton. Obwohl es unnötig war ließ der Inuyoukai, einen Teil seiner dämonischen Aura frei. Aber der riesige Dämon wollte oder konnte die Warnung nicht verstehen, er dachte mit dem Magen und das wurde sein Verhängnis.
 

Der Einäugige holte mit seiner Keule aus, zielte auf den Weißhaarigen, ließ die stachelige Keule auf ihn niedersausen. Gedankenschnell packte Sesshoumaru Riana und war in der nächsten Sekunde mit ihr aus der Gefahrenzone. In sicherer Entfernung setzte er das Mädchen ab, kurz darauf landete er mit einem mächtigen Satz auf den Schultern des Riesen. „Du wolltest es nicht anders.“, bemerkte er kühl und ließ sein Schwert auf den Hals der Einäugigen niedersausen. Ohne Mühe durchschnitt die Klinge des Katanas, den Hals des überheblichen Dämons. Schon war er wieder bei Riana, „Komm lass uns gehen, hier können wir im Augenblick nicht trainieren.“
 

Der überraschte Blick Rianas traf ihn, Sesshoumaru würde sie also wirklich im Schwertkampf unterweisen. Ihr Herz machte vor Freude einen Satz, sie nahm sich vor, so gut wie er zu werden. Eilig lief sie ihm hinterher, „Danke.“, sagte sie erleichtert.

So oft wie Riana konnte, traf sie sich mit dem Weißhaarigen, übte mit ihm den Umgang mit dem Schwert. Dabei kamen sie sich immer näher. Sesshoumaru fand, das sie ein besonderes Schwert brauchte, so gab er eins bei dem besten Waffenschmied in Auftrag. Dieses besondere Katana sollte seine Trägerin beschützen, zu ihrem achtzehnten Geburtstag schenkte er es ihr. Inzwischen verstand sie genug von dieser Art Waffe, um festzustellen, das es besonders gut in der Hand lag, es ein ausgezeichnetes Katana war. Überwältigt von diesem Geschenk, fiel sie ihm abermals um den Hals, eigentlich verkniff sie es sich das zu tun. Wusste sie doch, das Sesshoumaru es nicht mochte, doch diesmal konnte sie sich nicht zurückhalten, „Danke.“, flüsterte sie leise, dann legten sich ihre Lippen auf die seinen. Geplant war dieser Kuss von ihr nicht, genauso wenig lag es in der Absicht des Inuyoukais ihn zu erwidern. Dennoch tat er es und er genoss ihn.....
 

Rückblick Ende
 

Unwillig schüttelte er den Kopf, diese Erinnerung behagte ihm gar nicht, nie wieder wollte er daran denken. Doch das Auftauchen der rothaarigen Frau, brachte die alten Geschehnisse wieder zurück.

Damals blieb es nicht nur bei diesem Kuss, es geschah mehr, sehr viel mehr. Sesshoumaru begann seinen Vater zu verstehen, er fing an die Menschen in einem anderen Licht zu sehen, bis zu jenem Tag, an dem Riana einfach verschwand. Ohne ein Wort war sie gegangen, überall suchte er sie, doch er konnte keine Spur von ihr finden. Sie hatte ihn verraten, mit ihm gespielt und das nahm er ihr mehr als übel. Seit jenem Tag verachtete er die Menschen, wollte nichts mehr mit ihnen zu tun haben, diese Verachtung erstreckte sich auch auf seinen Halbbruder. Die menschliche Seite an ihm hasste er abgrundtief, nichts konnte seine Meinung ändern.

Wer aber war diese Frau von der Lichtung? Das Mädchen von damals konnte sie nicht sein. Doch sie sah ihr so ähnlich. Eine andere Möglichkeit kam ihm in den Sinn, wenn das stimmte, dann war Riana seine......Nein, den Gedanken wollte er nicht zu Ende führen, das war unmöglich ...oder doch nicht?
 


 


 


 

Ein schwarzer Schatten huschte durch das Unterholz, leise knurrend näherte er sich seiner Beute. Zufrieden bemerkte er die panische Reaktion seines Ziels. Seit geraumer Zeit schon folgte er dem erdfarbenen Dämon, ließ sich ab und an sehen oder hören.

Das graue Auge des schwarzen Wolfes sah zum Himmel, die Sonne würde bald untergehen. Es wurde Zeit, die Jagd zu beenden, bisher hetzte er seine Beute durch die Gegend, in diesem Waldstück stellte er sie. Kaum war es zu Ende gedacht, stand ein schwarzhaariger Mann dort, aus seinem Rücken ragten zwei Flügel hervor. Seine Finger bekamen lange Krallen, als er grinste, blitzten seine spitzen Eckzähne hervor. Das getrocknete Blut in seinem Gesicht, verlieh ihm einen besonders bösartigen Ausdruck. „Haallooo Echse...... Hast du bemerkt, das die Sonne untergeht.“, tönte seine Stimme sarkastisch durch den Wald. Nicht laut, doch sehr gut zu verstehen.

Der Echsenyoukai zuckte zusammen, die Stimme schien von überall her zu kommen. Den ganzen Nachmittag versuchte er schon, seinen Verfolger abzuschütteln, doch es gelang ihm nicht. Gehetzt warf er einen Blick in die Runde, irgendwie musste er entkommen können, das durfte nicht sein Ende sein. „Was willst du von mir.“, schrie er in den Wald, „Lass mich in Ruhe.“ Belustigtes Lachen war die Antwort, „Aber aber, hast du schon vergessen, was ich dir versprochen habe?“ Von wo kam nur diese Stimme? Es musste doch noch eine Möglichkeit zur Flucht geben.
 

„Ich kann dir sagen, wer hinter euch her ist. Aber dafür musst du mich am Leben lassen.“, startete Echse den verzweifelten Versuch, sein armseliges Leben zu retten. „Muss ich das?“ fragte die Stimme direkt hinter ihm ironisch. Der Youkai fuhr herum, ihm stockte der Atem, entsetzt weiteten sich seine Augen.

Mit gewisser Genugtuung nahm es Okami wahr, mit seiner rechten Hand tastete er vorsichtig sein Gesicht ab, besorgt erkundigte er sich bei seiner Beute, „Seh ich so schlimm aus? Oder warum siehst du mich so entsetzt an?“ Echse brachte keinen Ton heraus, innerlich verfluchte er seine Nachlässigkeit, er hätte den Schwarzhaarigen gleich töten sollen.
 

Nur einen winzigen Moment war er durch seine Gedanken abgelenkt, doch reichte der aus. Okami stand nicht mehr am selben Fleck, unruhig huschten Echses Augen hin und her, „Suchst du mich?“ wieder hörte er diese spottende Stimme hinter sich. Abermals fuhr er herum.......und erstarrte, direkt vor ihm stand der Schwarzhaarige. Zorn funkelte in dessen linkem Auge, seine rechte Hand schnellte vor, packte den Echsendämon an der Kehle. Dieser röchelte, Panik kroch in dessen Blick. War der Schwarzhaarige gewachsen? Nur zu deutlich spürte er, wie er den Boden unter den Füssen verlor. „Du hast ein Angebot für mich?“ fragte Okami leise nach, war sich aber sicher, das es kein Angebot geben würde, dass dem Abschaum von Dämon, das Leben retten könnte. „Ja..“, würgte besagter Abschaum hervor. „Dann lass mal hören.“, forderte der Vampirwolf eindringlich, öffnete seine Hand ein bisschen, damit Echse ihm mitteilen konnte, was immer er wollte. Dieser hielt beide Hände um das Handgelenk Okamis fest geschlossen, als ob er so dem unvermeidlichen entgehen könnte.
 

„Du musst mich schon los lassen und mir dein Wort geben, das du mich nicht tötest.“, verlangte der Echsendämon mit immer fester werdender Stimme. Glaubte er doch seinen Verfolger am Haken zu haben, der ließ die Echse tatsächlich los. Neugierig wartete er ab, was dieser erdfarbenen Dämon vorhatte. „Jetzt gib mir dein Wort, das du mir nichts tust.“, ergänzte Echse seine Forderung. Stück für Stück zog er sich von Okami zurück, unwillkürlich warf er einen Blick auf die Sonne. Mit einem glühenden Rot-Ton näherte sie sich dem Horizont, nicht mehr lange und sie versank hinter den Bergen. Komischerweise gab er sich der Hoffnung hin, sein Leben retten zu können, wenn die rote Scheibe erst einmal untergegangen war. „Du hast nicht mehr viel Zeit.“, flüsterte diese verhasste ironische Stimme direkt in sein Ohr.

Echse zuckte heftig zusammen, mit einem verzweifelten Satz versuchte er Abstand zwischen sich und den Schwarzhaarigen zu bringen. Okami lachte amüsiert auf, „Weißt du was? Mir ist es egal, wer den Auftrag gegeben hat. Das finde ich auch so heraus.“, Echse zuckte wieder heftig zusammen, voller Panik sah er seine Felle davon schwimmen. Rasend schnell drehte er sich um, rannte um sein Leben, doch das hatte er in dem Augenblick verwirkt, in dem er Okami gefangen nahm und am Leben ließ.
 

Weit kam er nicht, der Vampirwolf hatte keine Lust mehr zu spielen, sein Auge schmerzte und er wollte zurück zu Riana. Echse fühlte sich hart an den Schultern gepackt, die langen Nägel Okamis bohrten sich in sein Fleisch. Im nächsten Moment spürte Echsen den Atem seines Verfolgers an seinem Hals, „Hast du eigentlich eine Ahnung von dem, was dir jetzt bevorsteht? Nein?....Keine Sorge, gleich wirst du es wissen.“, wie Echse diese Stimme hasste, sein Herz raste, er war nicht mehr in der Lage seine Arme zu bewegen, unbarmherzig krallten sich die fremden Hände an ihm fest. Ehe er noch irgendwie reagieren konnte, schlug Okami seine Zähne in den dürren Hals, dieses dürren Echsedämons.
 

Einige Minuten später fiel der Körper des Echsenyoukais leblos zu Boden, im gleichen Moment versank die Sonne hinter den Bergen.

Okami spuckte verächtlich das letzte Blut aus, wischte sich mit der Hand über den Mund. „Ich hab schon wesentlich besseres Blut getrunken.“, murmelte er angewidert. Hoffentlich wurde er den Geschmack irgendwann wieder los.

Kurz darauf machte sich ein schwarzer Wolf auf den Weg zurück, zielstrebig steuerte er auf die Lichtung zu, auf der Riana wartete. Ein Reh, das den Fehler machte seinen Weg zu kreuzen, musste dran glauben. Mit dessen Blut spülte er den widerwärtigen Geschmack des Dämonenblutes herunter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Suzame
2008-11-10T12:38:48+00:00 10.11.2008 13:38
Was ist damals zwischen Sess und Riana passiert? Warum ist sie gegangen?
da muss es doch ein missverständnis gegeben haben....
Und was für einen Dämon sucht sie überhaupt?
Hat der ihr diese eine Narbe zugefügt?

Okamihat seine Rache bekommen.
Ich mag seine ironische Art
er ist ein toller Charakter ♥
Von:  Thuja
2008-11-07T14:55:05+00:00 07.11.2008 15:55
toll♥
richtig, richtig toll

die Gedankengänge der einzigen personen waren sehr schön und auch gut nachvollziehbar
ich versteh Jaken, dass er sich wünscht Rin würde irgendwann mal in nem Menschendorf bleiben. Immerhin hat er mit ihr nicht gerade wenig Arbeit und früher oder später wird sich die kleine Plaudertasche sowieso nicht mehr wohl fühlen in der Gruppe. Denn du hast es ja auf dem Punkt gebracht. Zumal sie ja in dem Alter wirklich bestimmt über Themen reden will, die sie weder mit Sesshomaru noch mit Jaken besprechen kann. Irgendwann wird sie auch weibliche Gesellschaft brauchen, aber noch ist dieser Tag ja nicht kommen
aber auch Rins Gedanken fand ich spitze. Ihre Einstellung zu den Mitgliedern war meiner Meinung nach sehr charakterpassend.
Ach ja was mir gerade beim schreiben wieder einfällt. Rins Familie wurde nicht von Wölfen getötet, sondern von Banditen, ihr Dorf in dem sie als Waise wohnte, wurde von Wölfen zerstört.
Das ist auch der Grund warum Rin nie Vorurteile gegen Dämonen hat. Sie hält Menschen für genauso grausam und unberechenbar,.


Aber jetzt mal zu den zweiten Verfolger der beiden
O.O
Ich schätze der wird sich intelligenter anstellen als seine nunja ähm Vorgänger.
Zumindest besteht auch noch die Gefahr, dass er mit seinen Plan durchkommt. Den Schwächen heißen ja nicht umsonst Schwächen
Oh man
Muss es immer so spannend sein
Ist schon immer echt grausam wenn ein Kapitel zu ende ist

„nachdenk“
ich wüsste ja jetzt zu gerne, was Sesshomaru ihr damals angetan hat. Oder gab es damals ein Missverständnis?
Schade, schade das ich aufs nächste Kapitel warten muss
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, sooo lange muss ich mich gar nicht gedulden. Ich hoffe einfach meine Intuition täuscht mich nicht ^^

Der letzte Abschnitt war echt düster. Echse tat mir fast Leid, aber wirklich nur fast. Okami hat total lange mit ihm gespielt und sein Ende war auch grausam. Tja Okami ist nicht nur der lebensfrohe und immer gut gelaunte. Auch er hat eine andere Seite und die ist blutrünstig.
Trotzdem die Atmosphäre am Ende war „biber“
Ich denke du weißt was ich meine :D

Glg
Blackheart_


Von:  risuma
2008-11-02T10:55:46+00:00 02.11.2008 11:55
Ein schönes Kapitel *knuddel*

Endlich taucht Sesshoumaru wieder auf *freu*
und Rin und Yaken sind richtig süß *knuddel*
Yaken hat ja so gar keine Lust auf Rin aufzupassen...
aber alleine lassen kann er sie auch nicht *grins*

Die Erinnerung von Sesshoumaru gefällt mir sehr gut ^^
aber Riana ist nicht seine Tochter *grins*
er hat ihr selbst das Schwert geschenkt...
Trotzdem ist sie ein Mischling (meine ich zu wissen, auch ohne es nachzuprüfen)
weshalb sie auch nach dieser langen Zeit immer noch so aussieht, wie damals...

Okami bekommt seine verdiente Rache, und noch ein Fiesling treibt sich in den Wäldern herum...
ich wünsche ihm **** er soll die Schwachpunkte von Riana und Okami nicht herausfinden *Hundeaugen mach*
doch ich fürchte, so wird es mal wieder nicht werden *seufz*

Jetzt heißt es wieder warten *seufz*
aber es gibt ja noch anderes von Dir zum lesen *glücklich seufz*
bis zum nächsten Kapitel

glg

deine risuma



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