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Das grüne Amulett

von

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Kaeru und Echse

Kapitel 5
 

Kaeru und Echse
 


 

Zum ersten Mal in seinem Leben, war Okami so sehr in seine Gedanken versunken, das er nicht mehr auf seine Umgebung achtete. Ein Fehler, den er bitter bereuen musste. Sein Weg führte über eine Lichtung zurück zur Herberge, während Okami noch über Riana nachdachte, tauchte vor ihm eine Gestalt, scheinbar aus dem Nichts, auf. Schnell erkannte der Schwarzhaarige, das es sich um einen hinterhältigen Echsendämon handelte. Doch brachte ihm diese Erkenntnis nichts, denn in der nächsten Sekunde war er wehrlos.
 

Der Echsenyoukai frohlockte innerlich, das würde ja einfacher werden als gedacht. Seine Beute, dieser Schwarzhaarige, näherte sich völlig ahnungslos seiner Falle.

Mit klopfendem Herzen wartete der Youkai auf den richtigen Zeitpunkt, langsam sammelte er seine Energien.....jetzt, war der Zeitpunkt da. Blitzartig schnellte Echse in die Höhe, gleichzeitig zog er ein magisches Netz mit empor, das sich sofort über den Vampirwolf legte und diesen in seinem Handeln lähmte.
 

Okami heulte wütend auf, er war zornig auf sich selbst, das er in eine so plumpe Falle getappt war. Wütend zerrte er an dem Netz, nichts rührte sich. Nun versuchte er sich in den Wolf zu verwandeln, doch auch dies ging nicht. Er saß fest und das gründlich, blind war er in diese dämliche Falle gelaufen. Ohne Hilfe kam er hier vorerst nicht weg, zähneknirschend stellte er fest, das er seiner Begleiterin eine Menge Stoff zum Spotten geliefert hatte.
 

Mit böse funkelnden Augen sah er den Echsendämon an, der grinste breit. „Das war ja ein Kinderspiel, wenn sich deine Freundin genauso leicht erledigen lässt, ist unser Job schnell beendet.“ Der Dämon konnte nicht anders, vor Freude tanzte er um seinen Gefangenen herum. Dessen Gefährlichkeit unterschätzend, beleidigte und verspottete Echse Okami ohne Pause. Ein tiefes warnendes Knurren verließ die Kehle des Vampirwolfes.

„Lass mich frei, mal sehen ob du dann noch weiter Spottest.“, drohte der Schwarzhaarige seinem Überwältiger, jede noch so kleine Unachtsamkeit, würde den Tod des Echsendämons bedeuten.
 

Dieser lachte höhnisch, „Du hattest deine Chance.....Sobald Kaeru mit deiner Freundin fertig ist, wirst du ihr in die Hölle folgen.“, versprach der erdfarbene Dämon vollmundig. Breit grinsend ließ er seinen Blick, geringschätzig, über den Schwarzhaarigen gleiten.

Eine mächtige Dämonenaura veranlasste beide in Richtung Dorf zu blicken.

„Ah, Kaeru macht dieses rothaarige Weib fertig, verabschiede dich schon mal von dieser Welt.“, verkündete Echse triumphierend. Das lief ja alles reibungslos, der Plan der Beiden dämonischen Söldner schien auf zu gehen. Dieser hier, war jedenfalls höchst zufrieden mit seiner Leistung.
 

Wieder zerrte Okami an dem Netz, das ihn gefangen hielt. Da es diesen Echsendämon nur amüsierte ließ er es bleiben. Stattdessen richtete er all seine Sinne Richtung Riana, wie er beruhigt feststellte, brauchte die Rothaarige nicht auf ihre dämonische Seite zurück greifen. Bisher hatte Okami das auch noch nie bei ihr erlebt, das in ihren Adern Dämonenblut floss hatte er zufällig bemerkt. Gefragt hatte der Vampirwolf Riana nie danach, er hoffte, das sie es ihm von sich aus erzählen würde.....er wartete noch heute darauf. Warum auch immer, aber sie verbarg ihr Geheimnis tief in ihrem Innern, nichts deutete darauf hin, das in ihr ein Dämon schlummerte.
 

„Träumst du schon wieder?“ wurde er höhnisch gefragt, ganz nah traute sich der Echsendämon an Okami heran und grinste breit. Die grauen Augen seines Gefangenen bohrten sich in seine. Echse wurde es unbehaglich zumute, er konnte dem Blick nicht lange standhalten, als der Schwarzhaarige auch noch warnend knurrte, zog sich der erdfarbene Dämon zurück. Das gab dem Gefangenen Oberwasser.

„Hast du Angst?“, fragte Okami drohend nach, „Das ist gut.... fürchte um dein Leben. Am Ende dieses Tages bist du Tod.“, der Blick der grauen Augen wurde immer zwingender, „Das ist ein Versprechen.“ Furcht kroch langsam in dem Echsenyoukai hoch, er fragte sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, diesen Grauäugigen zu reizen. Echse versuchte dieses Gefühl abzuschütteln, schließlich war ja nicht er Gefangen, sondern sein Gegner. Ein überhebliches Grinsen aufsetzend meinte er, „Du verwechselst die Realität, du bist gefangen nicht ich und du wirst heute sterben, nicht ich.“ Das erheiterte Lachen seines Gefangenen ignorierend wandte er sich wieder der Aura Kaerus zu, es würde heute ein sehr erfolgreicher Tag für sie Beide werden.
 

Von allen unbemerkt, richteten zwei weitere Dämonen ihre Aufmerksamkeit auf die Aura Kaerus. Der eine Youkai hatte tiefschwarze Augen, der andere Goldene. Letzterer überlegte kurz, ob er sich in das Dorf begeben sollte, da sich seine Begleitung auf den Weg dorthin befand. Entschied sich aber dagegen. Nach seiner Rechnung konnten sie diese Ortschaft noch nicht erreicht haben. Außerdem, so wehrlos waren sie auch nicht, mit solchen Schwierigkeiten würde selbst Jaken fertig werden.

Natürlich könnte er auch hier auf der Lichtung eingreifen, aber der Schwarzhaarige hatte selbst Schuld, was lief er auch so unachtsam durch die Gegend. Jetzt saß dieser, wie ein Köder in der Falle. Hm. Eine Falle. Die Neugier des Goldäugigen Dämons war geweckt, für wen brauchte der Abschaum von Dämonen, einen so mächtigen Lockvogel?

Dieser Echsendämon hatte gegen den Schwarzhaarigen keine Chance, nicht mal einen Hauch davon. Das erkannte der Weißhaarige sofort, nur die Unachtsamkeit des Schwarzhaarigen ermöglichte dem Echsendämon dessen Gefangennahme. Da Sesshoumaru nichts weiter vorhatte, harrte der Weißhaarige geduldig an Ort und Stelle aus und wartete ab.
 


 

Der andere Dämon, der mit den schwarzen Augen, verzog verächtlich seine Mundwinkel. Diese Echse hatte unwahrscheinliches Glück gehabt, sonst hätte dieser Schwarzhaarige kurzen Prozess mit Echse gemacht. Sicher war er auch, das die kleinste Unachtsamkeit des erdfarbenen Dämons, ebenfalls zu dessen Ende führte.
 

Er, Nanashi, hätte, an Echses Stelle, kurzen Prozess gemacht. Tot war Tot, da konnte nichts mehr passieren. Er würde dieses Risiko, den Schwarzhaarigen am Leben zu lassen, nicht eingehen. Obwohl es ihn schon reizte mit dem Wolf zu kämpfen, zu gern wüsste er, ob dieser Schwarzhaarige wirklich so gut war, wie es sich erzählt wurde. Für genug Probleme hatte dieser ja gesorgt, dazu kam diese rothaarige Weib. Dieser Frau konnte er nichts abgewinnen, er hasste Frauen, die glaubten, mit dem Katana besser zu sein, als die Krieger. Seiner Meinung nach gehörten Frauen nach Hause, hatten Kinder großzuziehen und ihrem Mann willfährig zu sein. Egal welcher Rasse sie angehörten.
 

Nanashi nahm die Aura Kaerus im Dorf wahr, jetzt ahnte er den Plan der Beiden. Einzeln griffen sie den Mann und die Frau an, sollte einer scheitern, benutzte der Andere seine Geisel als Köder. Eigentlich gar nicht so dumm, nur viel zu primitiv. Der Schwarzäugige kam nicht umhin seinen Kopf abfällig zu schütteln, gespannt wartete er den Ausgang dieser Aktion Kaerus und Echses ab. Die Aura des Wasseryoukais kündigte den Beginn der kommenden Ereignisse an.
 


 


 


 


 

„Was willst du hier?“ fragte Riana ihren Gegner mit kühler Stimme.

„Ich bin deinetwegen hier. Mache dich für dein Ende bereit.“, antwortete dieser überheblich, gnadenlos glitzerte es in seinen gelben Augen, drohend fletschte er die Zähne. Unbeeindruckt starrte Riana ihn an, brach dann in schallendes Gelächter aus.

„Wie willst du mich töten? Soll ich mich zu Tode lachen?“, spottete sie äußerst amüsiert, nur wer genau hinsah, erkannte, das ihr Lachen, ihre Augen nicht erreichte.

Zorn blitzte in Kaerus Augen auf, wütend schlug er mit seinem Schwanz um sich. „Widerliches Weib, zeige mir gegenüber mehr Respekt. Ich bin Kaeru und ich werde dich vernichten.“, schrie er wütend. Riana wischte sich scheinbar die Tränen aus den Augen. „Wenn du unbedingt kämpfen willst, halt bloß die Klappe, sonst kann ich mich vor lachen nicht konzentrieren.“, provozierte sie ihn grinsend.
 

Dieser Wasseryoukai war zwar eine imposante Erscheinung, aber seine Stimme passte überhaupt nicht zu ihm, so hoch und piepsig. Je zorniger er wurde, desto schlimmer wurde seine Tonlage.

Wütend griff Kaeru an, vermied es aber doch, noch ein Wort zu sagen. Wie schon beim ersten Angriff wich Riana mit Leichtigkeit, dem peitschenden Schwanz, aus. Mit hochaufspritzenden Wasser, verschwand der Youkai wieder in den Fluten. Dem Wasser konnte Riana nicht mehr rechtzeitig ausweichen. ‚Toll....’, dachte sie ärgerlich, ‚....meine Haare werden wieder ewig brauchen, bis sie trocken sind.’

Im nächsten Moment schoss der Dämon wieder aus dem Wasser hervor, gefährlich nah klappten seine Zähne neben der Rothaarigen zusammen. Gedankenschnell brachte sie genügend Abstand zwischen sich und ihren Gegner. Als nächstes griff sie an und schlug dem Youkai einen Teil seines Schwanzes ab. Schmerzhaft aufheulend, zog dieser sich in sein Element zurück.
 

Totenstille breitete sich aus, das Wasser war ganz ruhig, die Oberfläche spiegelblank, gerade das strahlte eine enorme Bedrohung aus. Im weiten Umkreis des Sees herrschte tiefstes Schweigen, es schien, als hielte die Natur den Atem an und wartete auf das nächste Geschehen.

Selbst die Kinder am Ufer, wagten nicht auch nur einen Laut von sich zu geben. Rafu zog sich mit seinen Freunden, noch weiter von dem Wasser zurück. Wandte seinen Blick aber nicht von der Dämonenjägerin ab. Seit er erfahren hatte, wer die rothaarige Frau war, die er vor ihrem Dorf kennen gelernt hatte, wollte er ihr dabei zusehen, wie sie gegen die Dämonen kämpfte und es ihr gleichtun. Das konnte er sicher auch, diese Auseinandersetzung, sah so spielerisch aus. So schwer konnte es also nicht sein, einen Dämon zu töten. Riana wirkte ja richtig gelangweilt.
 

Sie mochte zwar so wirken, aber alle Nerven und Muskeln waren zum zerreißen angespannt. Dieser Kaeru war nicht zu unterschätzen, er mochte plump und schwach wirken, aber er war es nicht. Auch wenn dieser Krötendämon nicht zur Elite gehörte, konnte er ihr doch eine Menge Schwierigkeiten bereiten.
 

Sie schloss die Augen, konzentrierte sich ganz auf die Aura des Wasseryoukais. Der lag auf dem Seegrund, wartete auf das Abebben des Schmerzes. Das würde dieses Weib bereuen. Er ließ die Frau nicht aus den Augen, für einen Menschen schlug sie sich gar nicht mal so schlecht. Hätte er mehr Zeit, würde er erst noch ein bisschen mit ihr spielen. Aber um seinen Dienstherrn zu beeindrucken, wollte er dieses Weib so schnell wie möglich erledigen.

Hoffentlich hatte Echse auch Erfolg gehabt, das wäre der krönende Abschluss des Tages. Für die Köpfe der Beiden, würden sie reich belohnt werden. Im Geiste zählte er schon die Münzen, genießerisch fuhr er mit der Zunge über seine Lippen. Was er sich nicht alles dafür Leisten konnte. Bei diesen Gedanken, war er jetzt umso entschlossener dieses Weibsstück auszuschalten.
 

Kaeru sah, wie die Frau ihre Augen schloss, das war die beste Gelegenheit. ‚Weiber sind als Krieger ja so jämmerlich.’, dachte er verächtlich, hatte er ihr doch mehr zugetraut. Zügig sammelte er sein ganzes Youkai und griff an. Wie ein Pfeil schoss er nach oben, drehte sich unter dem Steg, schlug diesen mit dem Rest seines Schwanzes entzwei. In der nächsten Sekunde durchbrach er die Wasseroberfläche, schnappte nach der Frau. Doch ging sein Angriff ins Leere.

Bei seiner Attacke gegen den Bootssteg, stieß sich Riana ab, mit ihrem gezogenen Schwert, schien sie in der Luft zu stehen. Jetzt kam Kaeru aus dem Wasser, schnappte nach ihr, das gab der Grünäugigen die Gelegenheit um zu Handeln. Sie landete auf dem Rücken ihres Gegners und trieb ihm ihr Schwert in die Wirbelsäule, drehte es in der Wunde um, durchtrennte dadurch den Lebensfluss Kaerus. Schnell zog sie das Katana wieder heraus, schnellte sich in die Luft und landete sanft im weichen Sand des Ufers.
 

Kaeru heulte enttäuscht auf, als er Riana verfehlte, sie auf seinem Rücken zu spüren, ließ ihn wütend werden. Ungläubig verstummte er, als sie ihm ihr Schwert in das Genick trieb. Eine heiße Welle des Schmerzes durchfuhr ihn, der eine eisige Kälte folgte, die sich schlagartig in seinem Körper ausbreitete. In dem Moment, in dem sie das Katana drehte, gingen dem Krötenyoukai die Lichter aus. Er kam gar nicht mehr dazu, seine Unachtsamkeit zu bedauern. Mit einem lauten Röcheln, entwich ihm die letzte Luft aus den Lungen, Unkontrolliert zuckend sank sein Körper auf den Grund des Sees.

„Das war’s dann wohl.“, kommentierte die Rothaarige leise. Bei den Kindern brach Jubel aus, sie wandten sich Richtung Dorf, um allen zu erzählen, was sie eben erlebt hatten. Rafu nahm sich vor, bei der nächst besten Gelegenheit, ebenfalls einen Dämon zu jagen und zu vernichten.
 


 


 


 

Auf der Lichtung grinste Okami breit, gerade war die Aura Kaerus erloschen. Der erdfarbene Youkai heulte wütend auf, dieses niederträchtige Weib, sie musste einen hinterhältigen Trick angewendet haben. Anders konnte er sich den Tod seines Partners nicht erklären.

„Meine Freundin war ja mit deinem Kumpel schnell fertig. Hat wohl nicht viel getaugt.“, provozierte der Vampirwolf.

„Dann wird sie eben sterben, wenn sie versucht, dich zu befreien.“, giftete Echse.

„Wenn du sie herkriegst....Ich helfe dir nicht dabei.“, knurrte Okami zurück.

„Oh doch, das wirst du.“, drohte der Echsendämon, ging langsam auf seinen Gefangenen zu, in der Hand hielt er ein schmales Messer, mit einem hinterhältigen Grinsen im Gesicht, stieß er zu.
 


 


 


 


 

Riana zog sich etwas zurück, sie hatte keine Lust sich mit den neugierigen Leuten auseinander zu setzen. Die jetzt zum See strömten, die aufgeregten Kinder vorneweg. Mit Händen und Füssen erzählten die Kinder immer wieder, was hier geschehen war. Zuerst wurde ihnen nicht geglaubt, da außer dem kaputten Bootssteg nichts zu sehen war. Während noch alle ungläubig auf den See starrten, stiegen große Luftblasen auf. Sofort verstummten alle Gespräche am Strand, mit bangen Blicken sahen sie auf das Wasser. Mit den großen Luftblasen tauchte der Körper des Youkais noch einmal auf, blieb lange genug an der Oberfläche um von allen gesehen zu werden. Fast hatte es den Anschein, das der Dämon das Absichtlich getan hatte, aber es wirkte nur so. Der Dämon war Tod, die letzte Luft gab dem Körper noch mal auftrieb, um dann für immer auf den Grund des Sees zu sinken.
 

Riana machte sich langsam Sorgen um Okami, so eine Aura hätte er sich nicht entgehen lassen. Selbst wenn er sich hier versteckt hätte - weil er den Dorfbewohnern nicht begegnen wollte und nicht weil er sich fürchtete - würde sie es wissen, sie wusste immer, wenn er in der Nähe war.
 

Ein schmerzerfülltes zorniges Aufheulen ließ sie herumfahren, Okami hatte Schwierigkeiten, offenbar sogar sehr große. Ohne zu Zögern rannte sie los, um das Dorf machte sie einen großen Bogen, schnell, viel schneller als ein Mensch je sein könnte, brachte sie die Strecke hinter sich. Am Rand der Lichtung blieb sie stehen, ihr Atem ging so ruhig wie vorher, nichts deutete auf eine körperliche Anstrengung hin.
 

Raina sah Okami sofort, er saß zusammengekauert mitten auf der Lichtung. Ihr Blick schweifte suchend über diesen freien Platz im Wald. Der Wind bewegte leicht das Gras, die Vögel zwitscherten, nichts deutete auf einen Hinterhalt hin.....nichts, bis auf eine ganz schwache Aura in der Nähe ihre Freundes. Warum saß Okami da? Wieso bewegte er sich nicht? Wieder fuhr eine Windbö über die Lichtung, kurz schimmerte es bläulich über dem Schwarzhaarigen auf. Riana kniff die Augen zusammen um besser sehen zu können, das war also der Grund, deswegen konnte Okami nicht kommen, er war gefangen in einem magischen Netz. Was war hier passiert? Sie schob die Frage beiseite, zügig ging sie zu dem Mann, der sie schon seit Jahren begleitete.
 

Das sie in eine Falle lief, war ihr klar, das schwache Youkai und das magische Netz, das den Vampirwolf gefangen hielt, waren deutlich genug. Aber ihr Freund brauchte Hilfe, da zögerte sie nicht, mit allem anderen wurde sie schon fertig.

Mit einem Streich ihres Katanas hatte sie das Netz durchtrennt, seiner Magie beraubt, rutschte das Netz nutzlos ins Gras. Vor Okami kniend legte sie eine Hand sanft an sein Kinn und hob seinen Kopf hoch, „Okami.“, sprach sie ihn leise an blickte in sein Gesicht und erstarrte.
 


 


 


 

Einen so hinterhältigen, brutalen Dämon hatte Sesshomaru noch nie gesehen und ihm waren schon einige begegnet. Neben der Hinterhältigkeit und Brutalität, war dieser auch noch unsagbar Feige. Angewidert verzog der Weißhaarige seinen Mund. Diese Aktion des Echsenyoukais kam überraschend schnell....zu schnell. Selbst für Sesshomaru, kam es zu schnell, nicht das er vorgehabt hätte einzugreifen, was ging ihn der Schwarzhaarige an.

Geduldig wartete er auf das, was der Youkai anlocken wollte. Bald erschien eine Gestalt am Waldrand. Erst konnte er nicht viel erkennen, sie stand im dunkel des Waldes. Selbst er konnte nicht mehr erkennen, als einen vagen Umriss und Sesshoumaru besaß sehr gute Augen. Die Person trat auf die Lichtung, überrascht zog er die Luft ein. Eine rothaarige Frau ging zielstrebig auf den Mann am Boden zu, mit einem Streich zerteilte sie das magische Netz und kniete vor dem Schwarzhaarigen nieder.

Das nahm der Weißhaarige nur am Rande wahr, sein Blick hing an den Bewegungen der Frau. Sie kam ihm so vertraut vor, ebenso die Haarfarbe, aber das konnte nicht sein, außerdem war sie zu jung, sie konnte es nicht sein......

Eine Bewegung auf der Grünfläche fixierte seinen Blick, ein magisches Netz erschien aus dem Nichts und senkte sich über beide dort befindlichen Personen.
 


 


 


 


 

Auch Nanashi zeigte sich angewidert von der Aktion des Echsendämons. Insgeheim hoffte er, das die Frau dem erdfarbenen Feigling, das Lebenslicht ausblasen würde. Enttäuscht stellte er fest, das dieses Weib nicht besser war, als der Schwarzhaarige. In seinen Augen lief die Rothaarige blind in die Falle. Selbst die Tatsache, das diese mit dem magischen Netz mühelos fertig wurde, änderte nichts an seiner Meinung.

Jetzt kniete sie sich auch noch vor dem Verletzten hin. Kein Auge hatte sie für ihre Umgebung übrig. So wie es aussah brauchte er sich nicht anstrengen, die verhassten Gegner seines Herrn, auszuschalten. Gelangweilt wollte er sich schon abwenden, als sich die Situation dort unten grundlegend änderte.
 


 


 


 


 

Entsetzt sah Riana in das Gesicht Okamis, seine rechte Gesichtshälfte war voll Blut, es tropfte, wie dicke Tränen, von seinem Kinn herab in das Gras. Bei genauem hinsehen, bemerkte sie, dass das Blut aus seiner rechten Augenhöhle kam. Irgendwer hatte dem Schwarzhaarigen das Auge ausgestochen. Zorn stieg in ihr auf, sobald die Wunde versorgt war, würde derjenige, der dafür verantwortlich war, bezahlen. Bislang hielt Okami das verbliebene Auge geschlossen, sein Gesicht war blass, ein dünner Schweißfilm lag auf seiner Haut. Riana spürte das leise Zittern, das der Schmerz hervorrief, der Schmerz und die Scham.
 

Langsam öffnete er sein Auge, „Närrin... es ist eine ....Falle.“, stöhnte er leise.

„Glaubst du, das weiß ich nicht. Es ist mir egal, du brauchst Hilfe.“, entgegnete sie. Ohne Vorwarnung sprang sie, ihr Schwert ziehend auf, ließ sie die Klinge durch die Luft sausen, durchtrennte das magische Netz, drehte sich um und hielt dem verdutzten Echsenyoukai, die Klingenspitze an den Hals. Jetzt erst erreichten die Hälften des Netzes den Boden.

„Du warst das also, du hast ihm das angetan.“, stellte sie hart fest, drückte die scharfe Spitze tiefer in die Haut des Youkais. Der wagte es nicht, zu schlucken, die Gefahr sich dabei selbst die Kehle durchzuschneiden war zu groß.
 

Riana wandte sich ganz ihrem Gegner zu, achtete nicht auf Okami, der hinter ihr immer noch im Gras kauerte.

„Ähm...ja...nein....nicht so direkt.“, brachte der Attentäter gequält heraus. „Eigentlich ist er selbst.....in die Falle...gelaufen.“ Ihr Blick verdunkelte sich vor Zorn.

„Wie bitte! Ich höre wohl nicht richtig. Was bist du nur für ein feiges Subjekt.“, angewidert spuckte sie die Worte förmlich aus. „Das hast du nicht umsonst getan.“, drohte sie weiter, das es eine Gelegenheit war, etwas über den Auftraggeber herauszufinden, war ihr egal. Eine solche Niederträchtigkeit, wollte sie einfach nicht hinnehmen, die einzige Antwort auf seine Tat, war der Tod. Sie machte einen Schritt nach vorn um dem Dämon die Klinge durch den Hals zu bohren.
 

„Warte...... Er gehört mir.“, hielt Okami sie mit kalter Stimme auf, inzwischen hatte er sich aufgerichtet. In ihrer Bewegung innehaltend, drehte sie den Kopf und sah ihn an.

Zwar wankte er etwas, doch sein Blick war gnadenlos auf den Youkai gerichtet. Sie wollte ihm schon widersprechen, als er fortfuhr.

„Du mischt dich da nicht ein. Mir hat er das angetan und ich werde ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.“, ein böses Grinsen erschien auf seinem Gesicht, das durch das Blut noch verstärkt wurde, „Außerdem ist dieser Abschaum erpicht darauf, mich genauer kennen zu lernen. Das kann ich ihm doch nicht verwehren.“, fügte er ironisch hinzu.

Nein, diese Schmach, die ihm dieser Dämon zugefügt hatte, musste der auch bezahlen. Nur durch Okamis Hand sollte Echse sterben, nur dessen Blut konnte diese Schmach beseitigen.

Das verstand Riana, auch wenn es ihr nicht behagte. Während sie mit Okami sprach, nahm sie ihr Schwert zurück, diese Gelegenheit nutzte Echse zum verschwinden. Blitzschnell, verschwand der Echsendämon und die Angst vor dem Schwarzhaarigen war seine Triebfeder.
 

„Hm....“, sagte Riana trocken, als sie das Verschwinden bemerkte, „....jetzt ist er weg.“ Besonders beunruhigt war sie nicht, und auch Okami zuckte nur mit den Schultern, „Dann gehe ich eben jagen.“, kommentierte er nur. Immer noch pulsierte der Schmerz in seiner Augenhöhle, zitterten ihm die Muskeln. Dennoch wollte er jetzt seine Beute hetzen, nach einem undefinierbaren Blick auf die Rothaarige, setzte er sich in Bewegung. Leicht würde es nicht für ihn werden, doch spätestens bei Sonnenuntergang hatte er den Echsendämon gefunden und getötet.

Jetzt hielt Riana ihn auf, „Warte, du bist geschwächt, dadurch etwas im Nachteil. Lass mich das ausgleichen.“ Finster sah er sie an, er brauchte ihre Hilfe nicht dazu, was dachte sie eigentlich? Das er zu schwach sei, mit dem Kerl fertig zuwerden?

Nah trat sie an ihn heran, nahm ihm sein Halsband ab. „Ich denke, das ist der passende Ausgleich.“, erklärte sie ihm ruhig, unbeeindruckt von seinem finsteren Blick. „Ich warte hier.“ Ohne ein weiteres Wort machte sich der Vampirwolf auf den Weg, nach ein paar Metern lief ein schwarzer großer Wolf über die Lichtung, die Nase am Boden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Suzame
2008-11-10T12:23:23+00:00 10.11.2008 13:23
Armer Okami....
Aber der schanppt sich echse bestimmt schnell. der feige Youkai hat doch gar keine Chance.
Aber ich bin gespannt was Sess jetzt macht...
Von:  Thuja
2008-10-21T12:02:54+00:00 21.10.2008 14:02
hihih
ich wette bald gibt es Echsengulasch für Okami
da kann das Mistvieh renne wie es will, ihm entkommt es nicht

aber das ihm das Auge ausgestochen wurde ist ziemlich heftig, dass muss ich schon sagen
dmit hät ich nicht gerechnet.
ich dachte er sticht zack mal eben in den Bauch oder so, verletzt ihn ein wenig, und die Wunde verheilt bald wieder
aber nein
die Echse sticht ihm ins Auge
so schockierend
das muss iche erstmal verdauen
ob das heilt
keine Ahnung immerhin ist er ein Dämon, aber ich schätze die Verletzung bleibt trotzdem eine ewige Strafe für seine Unachtsamkeit

am Anfang fand ich absolut genial, wo Okamis größte Sorge ist, dass er seiner Freundin damit Stoff zum Spotten liefert. Echt locker drauf der Typ und das obwohl er in der Falle ist. Nur verletzen und reizen sollte man ihn nicht ^^

Riana hingegen hat sich super geschlagen. Stark, souverän und mit tollen Sprüchen.
Nicht nur die Kinder haben ihr mit angehaltenen Atem zu gesehen
sie ist sehr talentiert im Kämpfen, das steht fest

und Sess ist jetzt auch indirekt auf sie getroffen

um Rafu mach ich mir ein wenig Sorgen. in seinem kindlichen Leichtsinn unterschätzt er die Dämonen. Ich hoffe er geht nicht wirklich jagen, denn er hätte keine Chance

bin ja schon sehr gespannt wie es weiter geht
also hurtig an die Arbeit
Zeit für anderes bleibt später...
Von:  risuma
2008-10-13T19:02:26+00:00 13.10.2008 21:02
Jetzt wissen wir also, warum Okami sich die starke Dämonenaura hatte entgehen lassen...
erst war er abgelenkt und dann anderweitig 'beschäftigt' *grins*
Aber es war schon dumm, dass er so in die Falle gelaufen ist, der Echsendämon hätte keine Chance mit seiner Falle gehabt *nick*

Ah, Sesshoumarou taucht wieder auf...
und beobachtet das Ganze...
aber noch ein anderer Dämon betrachtet sich das Geschehen *nick*
Wer er wohl ist?
Wer ihn geschickt hat?
Auf jeden Fall ein anderer, als der Auftraggeber, der beiden Echsen, die Riana und Okami töten sollen *nick*

Aber die Echse ist ein wirklicher Feigling...
und hat ihr Leben verwirkt, in dem sie Okami nicht nur verletzt, sondern das Auge ausgestochen hat...
der Wolf bekommt seine Freiheit...
und hat schon seine Beute...
und sie wird ihm mit Sicherheit nicht entkommen *nick*

Aber wie es mit Sesshoumaru weitergeht, bin ich ja gespannt...
weiß er denn nicht, das Riana ein Halbdämon ist?

Freu mich schon auf das nächste Kap

lg, deine risuma
Von: abgemeldet
2008-10-13T17:57:01+00:00 13.10.2008 19:57
gott war das spannend ich habe ne richtige gänsehaut *schüttel* und schjreib schnell weiter eeinfach super klassse

LG Boudica


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