Zum Inhalt der Seite

Sailor Moon Harmony

Search for new Senshi
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Sailor Moon Harmony 19 - Der Nebel lichtet sich

Kapitel 19 - Der Nebel lichtet sich
 

"Wacht auf, Lichter der Ewigkeit!" Das war das letzte, was Zirias hörte, bevor die Explosion der Macht ihn fast überwältigt hatte. Das blendende Licht, das den Vorplatz der schwarzen Kathedrale erhellt hatte, verebbte langsam. Zirias spürte, dass er das Schutzschild, welches er in aller Eile aufgebaut hatte, nun langsam wieder herunterfahren konnte. Langsam öffnete er die Augen um zu sehen, was dieses starke Licht verursacht hatte. Was er sah, raubte ihm alle Hoffnung, diesen Kampf noch siegreich bestehen zu können. Die 15 Sailor Senshi dieses Sonnensystems waren wieder vereint.

Mit irgendeinem Trick hatten sie es geschafft, sich ihre Kräfte wieder zu beschaffen. Doch scheinbar konnten sie diese auch noch verstärken, wie man an ihren veränderten Fukus und ihrer strahlenden Aura deutlich erkennen konnte. Zirias stockte der Atem. Jede Kriegerin hielt ein Artefakt aus Reinheit und Licht in ihrer Hand. Wellen der Macht gingen von ihnen aus, die Zirias fast in die Knie zwangen. Sie blickten Zirias mit festem Blick an und jede von ihnen war bereit, ihre neugewonnene Macht sofort gegen ihn einzusetzen.
 

Sailor Moon trat nach vorne, ihr Zepter erhoben und sah ihn mit festem Blick an. Zirias lächelte. Etwas in ihm war zerbrochen. In dem Moment, als die Sailor Senshi ihre Macht zurück erhielten und er eine Ahnung ihrer zukünftigen Macht gesehen hatte, war ihm bewusst geworden, dass Sailor Moon und Pluto Recht gehabt hatten. Es ist war nie zu spät seinen Weg neu zu wählen. Wie dankbar war er den Senshi, dass sie ihm seine Entscheidung so leicht gemacht hatten. Hätten sie nicht ihre neuen Kräfte erhalten, wäre er gezwungen gewesen sie alle zu töten und sie seiner Herrin zu opfern. Er fiel vor Sailor Moon auf die Knie, die ihn misstrauisch anblickte. "Ich danke Dir", flüsterte er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich gebe auf." Verblüfft blickte die Kriegerin des Mondes ihn an, bis sich das Lächeln schließlich auch auf ihrem Gesicht ausbreitete. "Ich bin froh, dass Du Dich noch rechtzeitig für diesen Weg entschieden hast. Ich weiß nicht, ob ich Pluto das hätte antun können." Sie sah sich nach ihrer Freundin um und entdeckte, dass Tränen über ihre Wangen liefen. "Pylartes", flüsterte sie leise und trat neben Sailor Moon. "Bist du wirklich bereit, dem Bösen abzuschwören?" Stille Hoffnung schwang in ihrer Stimme und mit Spannung erwartete das Sailorteam nun die endgültige Antwort. Nach einem unendlich langen Augenblick nickte Zirias erneut und besiegelte damit sein Schicksal. "Ich will es", antwortete dieser. "Doch ich fürchte, das Recht auf den Namen Pylartes habe ich schon lange verwirkt. Ich bin zu lange diesem dunklen Weg gefolgt, als das ich jetzt so einfach wieder zurückkönnte."
 

Dann geschah etwas, womit niemand gerechnet hatte. Sailor Moons Zepter begann plötzlich in einem hellen Licht zu strahlen und auch der Time Orb auf Plutos Talisman begann in der Aura ihrer Macht zu glühen. Die Wolken verschwanden vom nächtlichen Himmel und gaben den Blick auf den Vollmond frei, der in seinem silbernen Licht über ihnen leuchtete. Eine dünne Säule aus silberner Energie schoss auf den Vorplatz der Kirche, wo sie ein paar Meter neben Zirias auftraf. Verblüfft betrachtete dieser das Schauspiel und erhob sich langsam. "Was hat das zu bedeuten?" wandte er sich an Moon und Pluto. Sailor Moon schüttelte ebenso unwissend den Kopf, doch Pluto lächelte geheimnisvoll. "Dir wird eine neue Chance angeboten", flüsterte sie leise. "Wenn Du in diesen Lichtstrahl eintrittst, wird Deine Seele gereinigt werden. Der Preis ist allerdings, dass Du Dein jetziges Leben hinter Dir lassen musst." Wieder schaute Zirias verblüfft zu dem silbernen Lichtstrahl. Als er sich wieder den Senshi zuwandte, lächelte er. "Ich will diese Möglichkeit wahrnehmen", eröffnete er und trat daraufhin nah zu Pluto heran. "Auch wenn es bedeutet, Dich für diesen Moment zu verlassen. Ich weiß, dass Deine Macht mich schneller wieder zu Dir zurückbringen kann." Pluto lächelte ihn an, und eine einzelne Träne rann über ihre Wange. "Im nächsten Leben werden wir es ganz bestimmt schaffen", sagte sie hoffnungsvoll, doch Zirias schüttelte den Kopf. "Nein, Liebste. Noch in diesem Leben. Ich werde bald wieder bei Dir sein, wenn Du nur auf mich warten kannst." Sanft küsste er Pluto auf die Lippen und wandte sich daraufhin dem Lichtstrahl zu. Er warf noch einen Blick zurück und trat lächelnd in den Lichtstrahl. "Eins muss ich Euch noch mit auf den Weg geben", sagte er. "Seid auf der Hut. Der Feind, mit dem Ihr es hier zu tun habt, ist weitaus mächtiger, als ihr es Euch jemals vorstellen könnt." Das Leuchten wurde immer stärker und stärker und mit einem letzten befreiten Seufzer verschwand Zirias und damit auch das Licht des Mondes. "Auf Wiedersehen...Pylartes", sagte Pluto leise. "Und bis bald", ergänzte Moon mit einem Augenzwinkern zu ihrer Freundin. Auch die anderen Senshi hatten sich nun zu den beiden gesellt. "Laßt uns diesen Albtraum nun gemeinsam beenden", rief Sailor Moon ihnen zu und deutete auf die dunkle Pforte der Katedrahle.
 

"Sie haben es tatsächlich geschafft." Luna, die nun wieder ihre menschliche Gestalt angenommen hatte, stützte sich erleichtert auf einen der Tische in der Kommando-Zentrale. Sie und Artemis hatten den Hikawa Tempel gleich nach dem Sailorteam verlassen, um zu beobachten, was geschehen würde. Artemis hatte Recht behalten, dachte Luna. Er war von Anfang an davon überzeugt gewesen, dass die Senshi ihre Kräfte würden zurückgewinnen können. Und es war tatsächlich geschehen. Sie hatte zwar keine Ahnung, was passiert war, da sie nur die gewaltige Energieentladung auf ihren Bildschirmen registrieren konnten, doch sie war sich sicher, dass eine Bedingung daran geknüpft war, dass sie ihre Kräfte zurück erhalten hatten. "Ja", bestätigte Artemis. "Aber Du hast die Warnung gehört. Es ist nicht sicher, ob sie es mit ihren neuen Kräften überhaupt schaffen können." Luna nickte nachdenklich. "Du hast Recht. Aber wir müssen das Beste hoffen, Artemis. Denn sonst ist diese Welt verloren."
 

"Wie ärgerlich", fluchte Envinity, die das ganze Geschehen durch eines der dunklen Prismen beobachtet hatte. Nun würde ihr der Spaß versagt bleiben, Zirias selbst zu bestrafen. Nocturn trat hinter sie und legte ihr die Hände auf die Schultern. "Viel wichtiger ist jetzt, was unsere Herrin zu diesem "Zwischenfall" sagen wird. Wir haben die Sternenenergien der Sailor Senshi schon wieder verloren, bevor wir das Ritual durchführen konnten." Ärgerlich entzog sich Envinity seiner Berührung und funkelte ihn böse an. "Sei unbesorgt. Wir werden das Ritual fortführen. Die Senshi werden nun bestimmt schon in die Katedrahle eingedrungen sein. Und wenn sie erst hier sind, können wir das Ritual vollenden. Es wird dann keine Rolle mehr spielen, ob sich die Sternenenergien in unseren Prismen oder ihren Körpern befinden. Unsere Herrin wird sich dann nehmen, was ihr zusteht." Nocturn verstand allmählich und ein diabolisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Dann wollen wir unseren Gästen doch mal einen würdigen Empfang bereiten." Immer noch lachend löste er sich in grauem Nebel auf. Envinity betrachtete noch lange die Stelle, an der Nocturn gestanden hätte. "Tu, was Du für richtig hälst, Vater. Es wird an Deinem Schicksal nichts mehr ändern."
 

Langsam näherten sich die Sailor Senshi der schwarzen Pforte der Katedrahle. Endlich hatten sie es geschafft. Sie waren nun alle wieder vereint und würden nun endlich ihrem Hauptfeind entgegentreten. Sie erreichten die Treppe, die zum Tor führte. Jupiter und Uranus stemmten sich gegen das Tor und versuchten, es mit vereinten Kräften zu öffnen, doch die Flügel bewegten sich keinen Millimeter. Wütend gaben sie auf und sahen sich die Pforte genauer an. "Sie ist durch ein besonderes Kraftfeld geschützt", vermutete Saturn. "Nur Mitglieder der Bruderschaft sind wohl in der Lage sie nach Belieben zu öffnen oder zu schließen." Verärgert trat Jupiter gegen die Tür und ging ein paar Schritte rückwärts. "Das wollen wir doch erst mal sehen", fluchte sie und ihr Talisman begann zu leuchten. Die anderen gingen reflexartig einige Schritte in Deckung. Das war nun das erste Mal, dass jemand von ihnen seine neuen Kräfte im Kampf einsetzen würde und niemand kannte bisher die Durchschlagskraft dieser Attacken. Grüne Blitze zuckten um Jupiter und sie richtete all ihre Aufmerksamkeit auf das Tor.
 

"JUPITER THUNDERSTRIKE REVENGE!"
 

Die Wirkung war überwältigend. Der Himmel verdunkelte sich wieder und Gewitterwolken zogen auf. Grüne Blitze zuckten auf Jupiter hernieder, die ihren Körper als Leiter zur Verfügung stellte. Die Elektrizität sammelte sich in ihrem Talisman und mit einer einzigen Geste entlud Jupiter diese Macht gegen ihr Ziel. Ein Hagel aus Blitzen und Kugelblitzen schoss gegen die Tür, die in einer gewaltigen Explosion nach innen flog und dabei noch ein großes Mauerstück mit sich riss. Überaus beeindruckt verfolgten die restlichen Sailor Senshi das Geschehen und Uranus klopfte Jupiter anerkennend auf die Schulter. "Nicht schlecht", grinste sie. Jupiter lächelte schwach zurück. Sie selbst war ebenso geschockt wie die anderen über die unglaubliche Macht ihrer Attacke. "Also worauf warten wir noch?" fragte Uranus in die Runde und lief in Richtung der zerstörten Mauer, wo sich bis vor wenigen Momenten noch eine durchaus solide Tür befunden hatte. Die Anderen folgten ihr in einigem Abstand.
 

Envinity eilte durch die langen Gänge der Kathedrale. Ihr Ziel war der Gebetsraum. Diese Stätte, angefüllt mit den dunkelsten Energien war der beste Platz, um letzte Instruktionen von ihrer Herrin zu empfangen. In wenigen Stunden würde das Ritual vollendet, die Sailor Senshi tot und sie selbst das Gefäß für den Geist und die Seele ihrer Herrin sein. Plötzlich vernahm sie ein Geräusch, das sie auf ihrem Weg innehalten ließ. "Envinity", hallte das Flüstern wie ein leiser Windhauch durch den dunklen Gang. Misstrauisch sah sie sich um, konnte jedoch niemanden entdecken. Langsam setzte sie ihren Weg fort, war jedoch diesmal wachsamer und beobachtete ihre Umgebung genauer. "Envinity", vernahm sie das Flüstern nun schon sehr viel lauter. Erzürnt hielt sie inne und suchte den Korridor hinter sich ab. Ihre Augen durchdrangen die Dunkelheit und Schatten, konnten jedoch nichts entdecken. "Wer bist Du?" rief sie in die Stille der Finsternis. "Was willst Du von mir?" Einen langen Moment wartete sie ab und lauschte dem Echo ihrer Frage, dass langsam in dem Korridor verhallte. "Erinnere Dich", forderte die körperlose Stimme und gleichzeitig überfiel eine überwältigende Vision den Geist des Mädchens. Sie spürte Licht und Wärme auf ihrer Haut und als sie die Augen aufschlug, sah sie eine Frau mit einem Baby auf dem Arm vor sich sitzen. Im Hintergrund erhoben sich marmorne Säulen, die mit weißen Rosen umrankt waren. Die Mutter hatte blauschwarzes Haar, das ihr in langen Wellen über die Schultern fiel. Die Haare des Neugeborenen waren tiefschwarz und seine Augen funkelten golden. Envinity spürte einen schmerzhaften Stich in ihrer Brust. Das alles kam ihr schrecklich vertraut vor, doch woher sollte sie solche Erinnerungen haben. Sie war ein Kind der Dunkelheit und Schatten. Sie war es schon immer gewesen. Nun schaute die Frau sie direkt an und ihre Augen wurden unendlich traurig. Sie wandte sich ab und schaute ihrem Baby direkt ins Gesicht.
 

"Erinnere Dich, Envinity", vernahm sie ihr Flüstern und wusste nicht, ob sie mit ihr oder mit dem Baby gesprochen hatte. Plötzlich trat ein Mann hinter einer der Säulen hervor und näherte sich den Beiden. Die Frau drehte sich zu ihm um, doch ihr Blick verlor den hoffnungslosen und traurigen Ausdruck nicht. Envinity traute ihren Augen nicht. Sie kannte diesen Mann. Es war Nocturn. Er wirkte zwar viel jünger als heute, doch sie hatte keinen Zweifel, dass dieser Mann das Oberhaupt der Bruderschaft war. Als er die Beiden erreicht hatte, sah er die Frau und das Kind liebevoll an und legte der Mutter die Hände auf die Schultern. Schlagartig veränderte sich die Umgebung und der ehemals weiße Himmel färbte sich dunkel, ebenso wie die Rosen, die nun schwarz und verdorrt waren. Dunkelheit senkte sich über Envinitys Blickfeld und das letzte was sie hörte, war das Weinen des Babys.

Schweißgebadet schlug sie die Augen auf. Sie war auf dem Korridor zusammengesackt und atmete schwer. Ihre Augen brannten und vorsichtig fuhr sie mit den Händen darüber. Was war das? Hatte sie etwa geweint? So eine alberne Vision und sie weinte gleich wie ein kleines Mädchen. Sie stützte sich an der Wand ab, zog sich nach oben und setzte ihren Weg fort.
 

Nacheinander betraten die Senshi die kalte Dunkelheit der Kathedrale. Das Licht des Mondes schien nicht bis hierher durchdringen zu können. Achtsam sahen sie sich um; immer auf einen möglichen Angriff bedacht. "Bist Du nervös?" flüsterte Mars Nemesis leise zu. Diese schüttelte leicht den Kopf. "Warum sollte ich nervös sein?" Mars grinste sie an. "Es ist immerhin Dein erster Kampf gegen einen so mächtigen Feind wie das Oberhaupt der Bruderschaft. Ich weiß noch genau, dass ich mir bei dem Kampf gegen Königin Perilia damals fast in die Hose gemacht hätte vor Angst, obwohl ich das nie jemandem gesagt habe. Das bleibt aber unter uns." Nemesis sah sie überrascht an und konnte sich gerade noch ein Lachen verkneifen. Mars sah sie misstrauisch an. "Warum lachst Du plötzlich so?" Bedeutungsvoll sah sich Nemesis in der Runde um und Mars folgte ihrem Blick. Anscheinend hatte sie doch etwas laut gesprochen, denn alle Mitglieder des Sailorteams sahen sie nun grinsend an. "Was guckt ihr so?" fragte Mars nun aufbrausend. "Das ging doch wohl jedem von Euch auch so." Das Grinsen der anderen hielt an und Mars drehte sich entnervt in die andere Richtung. "Ach komm, Mars", sagte Jupiter und stieß sie sanft in die Seite. "Sei nicht beleidigt. Das ging uns doch damals allen so." Mars hob plötzlich abwehrend die Hand und blickte sich angestrengt um. "Ich spüre eine böse Aura", flüsterte sie Alarmiert schauten sich die Senshi nach allen Seiten um, konnten jedoch nichts entdecken. Plötzlich füllte sich die gewaltige Halle mit grauem Nebel. Kampfbereit formierten sich die Senshi und erwarteten einen Angriff, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen hörten sie eine fast flüsternde Stimme aus dem Nebel. "Ich heiße Euch willkommen, Sailorteam." Die eiskalte Stimme hallte weit in der großen Halle wider, als der Nebel sich langsam verflüchtigte. Nocturn stand auf einer Empore nahe den Senshi und blickte mit kalten Augen auf sie hinunter. "Ich muss sagen, es hat mich ein bisschen verärgert, dass Ihr mein Ritual stören konntet und Eure Kräfte wiedererlangt habt. Doch dieser bedauerliche Zwischenfall wird das Ende der Welt nur um ein paar Stunden verzögern. In Kürze werden wir die Zeremonie beendet haben, die unserer allmächtigen Herrin die Wiedergeburt in diese Welt ermöglicht."
 

Sailor Moon sah ihn argwöhnisch an und trat nach vorne. "Welche Herrin meinst Du? Ist das etwa der Grund, warum ihr versucht, den Menschen die Sternenenergie zu stehlen?" Nocturn lachte kalt und fixierte die Kriegerin des Mondes. "Ihr wisst es also nicht? Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr keine Ahnung habt, was Euch erwartet. Aber auch wenn Ihr wüsstet, wer unsere Herrin ist, so ist doch Eure letzte Hoffnung diesen Kampf gewinnen zu können, auf unserer Seite." Mit diesen Worten schlug er seinen Mantel zurück und seine Finger spielten mit einer dunklen Kugel, die an einer Kette um seinen Hals hing. Die Aura, die von dieser Kugel ausging war so gewaltig, dass sie Sailor Moon fast in die Knie zwang. "Die Energie der letzten Kriegerin", flüsterte sie fassungslos. Nocturn grinste diabolisch. "Du hast es erfasst. In dieser letzten Kugel ist die Energie der letzten und stärksten Kriegerin dieses Sonnensystems eingeschlossen. Seit ich ihr diese Energie entzogen habe, trage ich sie bei mir und verstärke damit meine eigene Macht." Wütend drängte Venus nach vorne. "Dem Kerl sollte mal jemand das Maul stopfen", grollte sie und setzte zum Angriff an noch bevor irgendjemand sie zurückhalten konnte.
 

"VENUS GLITTERING HEARTACHE!"
 

Ihr Talisman, das Herzchakram der Venus, flog mit unglaublicher Geschwindigkeit auf ihn zu und hinterließ eine Spur aus glitzernden Funken. Während der Talisman sich immer schneller drehte, erstrahlte er in der orangenen Aura der Venus, die den Feind einhüllen und vernichten sollte. Doch bevor die Attacke ihr Ziel treffen konnte, löste sich Nocturn wieder grinsend in grauem Nebel auf. Nur seine Stimme war noch zu hören. "Ein netter Versuch, Sailorteam. Doch leider völlig nutzlos. Wenn Ihr versuchen wollt, uns aufzuhalten, kommt ins oberste Stockwerk der Kathedrale. Dort werdet Ihr uns finden." Danach war seine Stimme verhallt.

"Eine tolle Aktion, Venus", schimpfte Uranus. "Wir hätten noch mehr von ihm erfahren können, wenn Du nicht so vorschnell gehandelt hättest. Jetzt müssen wir uns völlig unvorbereitet dem Kampf stellen." Die Angesprochene sah etwas geknickt aus. "Es tut mir leid, aber ich konnte das Gerede von diesem Kerl einfach nicht mehr ertragen." Mitfühlend legte Merkur ihr eine Hand auf die Schulter. "Ich verstehe Dich. Seine Siegessicherheit war wirklich nicht mehr zu ertragen. Also lass ihn uns finden und besiegen." Venus lächelte und nickte zustimmend. "Aber glaubt Ihr nicht, dass es eine Falle sein könnte?" meldete ich Terra zu Wort. "Warum sollte er uns sagen, wo wir ihn und wer auch immer sonst noch bei ihm ist, finden können?" Saturn ergriff nun das Wort. "Ich verstehe, was Du meinst. Aber trotzdem haben wir keine andere Wahl. Wenn es stimmt, was er sagt, steht er kurz davor, ein grauenhaftes Wesen in unsere Welt zu lassen. Wir müssen ihn einfach suchen." Die anderen nickten verstehend. "Und ich glaube nicht, dass er es uns zu einfach machen wird", warf Vulcan ein. "Wir sollten uns auf einige Kämpfe gefasst machen."
 

"Wie Recht Ihr habt, Sailorkrieger." Nocturn hatte sich inzwischen wieder ins oberste Stockwerk telepoprtiert und wartete auf das Sailorteam. Die blauen Kerzenflammen brannten immer noch und es gab kein Anzeichen dafür, dass das Ritual scheitern würde. Nun fehlte nur noch Envinity. Nocturn runzelte die Stirn. Wo war sie nur? Vielleicht hatte der Zwischenfall sie mehr beunruhigt als sie zu Anfang zugeben wollte. Sie war bestimmt... Das war es! Sie hatte sich in den Altarraum zurückgezogen, um zu beten. Ein kleines Lächeln spielte um seine Lippen, ob dieses Gedankens. Wenn man auf der Seite des Bösen stand, hatte das Wort "beten" wirklich einen seltsamen Beigeschmack. Als hätte sie den Ruf seiner Gedanken vernommen, erschien Envinity in einer Aura aus Dunkelheit neben ihm. "Wo warst Du?" fragte Nocturn, obwohl er sich sicher war, die Antwort schon zu kennen. Envinity schwieg lange, bevor sie antwortete. "Bei IHR. Ich habe mich für den kommenden Kampf vorbereitet." Nach außen hin sah sie entschlossen aus, doch Nocturn erkannte an ihrer Stimme, dass irgendetwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Egal, solange dieser innere Konflikt keinen Einfluß auf den Kampf hatte, sollte es ihm herzlich egal sein, was seine Tochter beschäftigte. Schon bald würde er, und nur er allein, der alleinige Herrscher über diese Welt sein. Das Oberhaupt der Bruderschaft lächelte frostig. Es war nicht so, dass er seine Tochter unbedingt loswerden wollte. Er empfand ihr gegenüber sogar ein gewisses Gefühl von Dankbarkeit. Ohne ihre Macht wäre er nie soweit gekommen. Doch er kannte sie nur zu gut. Sie hatte die Macht und die Zielstrebigkeit ihrer Mutter und seine Skrupellosigkeit. Er ahnte, dass auch sie ähnliche Pläne hatte, deswegen musste er ihr zuvorkommen. "Was machen unsere Freunde?" frage Envinity fast schroff. "Werden sie den Weg hierher finden?" Nocturn nickte leicht. "Keine Sorge. Ich habe ihnen genug Hinweise gegeben. Und ich werde es ihnen auch nicht zu einfach machen, damit sie nicht allzu misstrauisch werden." Ohne ein weiteres Wort betrachtete Envinity die Geschehnisse in der schwarzen Kristallkugel.
 

"URANUS HEAVENLY PUNISHMENT!"
 

Der gewaltige Wirbelsturm fegte durch die Hallen der dunklen Katedrahle und schleuderte einige der Dämonen gegen die nächste Wand. Die goldenen Planetenbälle, die sich innerhalb des Wirbels befanden trafen ihr Ziel und mit einem schauerlichen Heulen lösten sich die Dämonen auf.
 

"EARTH LIFE PULSE!"
 

Terra wirbelte ihren Talisman herum, der ein goldglitzerndes Kraftfeld aufbaute. Allen Dämonen, die sich innerhalb dieser Energiebarriere befanden, wurde die Energie abgezogen und durch die Macht der Erde gereinigt. Diese sammelte sich wiederum in der Spitze von Terras Kampfstab und schoss als leuchtendes Funkengewitter auf die geschwächten Feinde nieder. "Jetzt, Sun!" rief Terra und bedeutete ihrer Freundin damit, dem Feind den Gnadenstoß zu versetzen.
 

"SUN LIGHT FOCUS!"
 

Eine Sphäre aus Licht bildete sich um Suns neuen Talisman, die Krone der Sonne. Immer heller und heller strahlte sie, doch seltsamerweise schienen nur die Dämonen davon geblendet zu werden. Sun schloss die Augen und faltete die Hände vor der Brust. Als sie ihre Hände langsam nach vorne führte und die Augen wieder aufschlug, schossen Dutzende von kleinen Lichtblitzen auf die verbleibenden Dämonen und lösten diese in ihre Bestandteile auf.
 

Das Sailorteam war inzwischen schon tiefer in die Zentrale ihres Feindes eingedrungen, doch konnten sie den Weg ins Obergeschoss nicht finden. Auch hatten Shakira und Setsuna den Eindruck, dass der Raum innerhalb des Gebäudes verzerrt sein musste, da die Kathedrale innen viel größer war, als es von außen den Anschein hatte.

"Irgendwo muss doch dieser Durchgang sein", fluchte Haruka. Michiru versuchte ihre Partnerin zu beruhigen. "Krieg Dich wieder ein, Uranus", ermahnte sie sie. "Ami versucht doch schon ihr Bestes." Beide blickten zu der Kriegerin des Eises hinüber, die fieberhaft Daten in ihren Mikrocomputer eingab. "Es tut mir leid", rief sie den beiden zu. "Aber diese Daten sind einfach widersprüchlich. Eigentlich dürfte diese Dimensionsverzerrung überhaupt nicht existieren." Wieder blickte sie angestrengt auf ihren Computer, als sie am Rande ihres Blickfeldes aufwallenden Nebel wahrnahm. "In Deckung", rief sie den anderen zu. "Hier tauchen wieder neue Dämonen auf." Schnell ließ sie ihren Computer verschwinden und bereitete ihre Attacke. Gerade noch rechtzeitig, wie sie registrierte, denn aus dem Innern des Nebels griffen schon klauenbewehrte Hände nach ihr.
 

"MERCURY POLAR MELODY!"
 

Ihr Talisman, die Harfe des Merkur, erschien vor ihr und sanft griff sie in die Seiten, die bei jeder Berührung in einem eisigen Licht schimmerten. Die Luft um sie herum kühlte spürbar ab, und eine Wand aus Eis bildete sich zwischen ihr und den angreifenden Dämonen. Merkur stoppte ihr Harfenspiel und die Eiswand explodierte in Millionen kleiner Eispfeile, die die Feinde zu Boden streckten. Mars trat neben sie, um auch die noch verbleibenden Dämonen zur Strecke zu bringen.
 

"MARS IGNEOUS SPIRIT!"
 

Sie spannte die feurige Sehne ihres Bogens und konzentrierte all ihre neue Macht in die Spitze des Pfeils. Eine flammende Aura bildete sich um sie und ihr Talisman glühte immer heller. Schnell änderte sie die Richtung und schoss den Feuerpfeil nach oben, wo er in einer riesigen Feuerkugel explodierte. Die Druckwelle, die diese Explosion erzeugte, fegte die restlichen Gegner von den Füßen. Doch damit nicht genug; aus der Feuerkugel regnete es mit einem Mal Hunderte von Feuerpfeilen, die den hilflosen Dämonen den Rest gaben. Zufrieden betrachtete Mars die Wirkung ihrer Attacke. "So, das sollte sie uns erst mal eine Weile vom Hals halten", sagte sie befriedigt.
 

"Sie scheinen den Weg anscheinend wirklich nicht zu finden", fluchte Envinity leise. "Vielleicht sollten wir ihnen eine kleine Hilfestellung geben", schlug sie vor. Nocturn sah von dem Altar auf, an dem er gerade die letzten Vorbereitungen für das Ritual traf. "Warte noch ein bisschen ab. Sie werden es auch so noch rechtzeitig schaffen." Wütend widmete sich Envinity wieder der dunklen Kristallkugel und verfolgte missmutig das Geschehen.
 

Inzwischen hatten sich die Sailor Senshi an Pluto und Charon gewandt. "Könnt ihr mit Euren neuen Kräften nicht irgendetwas tun?" fragte Moon etwas verzweifelt. "Die Warnungen von Zirias und die Hinweise von Nocturn waren ziemlich eindeutig, und ich würde dieses Ritual lieber verhindern als gegen ein übermächtiges Wesen zu kämpfen." Zweifelnd sah Charon ihre Schwester an. "Ich weiß nicht genau, ob es klappt, aber ich kann es ja einmal versuchen." Zu Pluto gewandt flüsterte sie etwas leiser: "Du hilfst mir doch, wenn ich es nicht schaffe, oder?" Unmerklich nickte diese und Shakira begann, sich zu konzentrieren. "Ich sehe etwas", stieß sie angestrengt hervor und deutete auf eine gegenüberliegende Wand. "Dort ist ein Durchgang und dahinter eine Treppe. Aber ich kann die Barriere nicht durchbrechen." Im selben Moment wurde sie von einem grellen Lichtblitz nach hinten geschleudert und gegen eine Steinstatue geworfen. Besorgt eilten ihre Freundinnen zu ihr, um sie wieder aufzurichten. "Geht es Dir gut?" fragte Moon besorgt. "Ich hätte nicht darum bitten sollen, dann wäre..." Shakira, die sich inzwischen wieder aufgestellt hatte, gebot ihr mit einer Hand zu schweigen und sah mit funkelnden Augen auf die Stelle, wo die Barriere den Durchgang verdeckte. "Diese Barriere wird fallen", flüsterte sie wütend. "Niemand schleudert mich gegen eine Statue und kommt damit ungestraft davon." Sie blickte zu ihrer Schwester, die ihr unmerklich zunickte. Sie schritten auf die Wand zu und fassten sich an den Händen. Gleichzeitig erhoben sie ihre Talismane, die sofort anfingen in einer strahlenden Aura zu leuchten.
 

"TIME AND SPACE VORTEX!"
 

Die gemeinsame Attacke der beiden Wächterinnen von Raum und Zeit bildete eine leuchtende Sphäre aus purpurner und blauer Energie, die immer weiter anzuwachsen schien, bis sie die beiden Kriegerinnen vollständig einhüllte. Ein gleißender Lichtblitz blendete die Senshi für einen kurzen Moment, als zwei Energiestrahlen, ein purpurner und ein blauer, aus der Kugel schossen und sich zu einem leuchtend weißen Strahl vereinigten, der scheinbar ins Nichts zielte. Mit einem lauten Geräusch, das an eine klirrende Scheibe erinnerte, zerbrach die Barriere und gab den Durchgang ins oberste Geschoss frei. Das Licht der Attacke erlosch und gab Pluto und Charon frei, die sich erschöpft, aber durchaus zufrieden mit dem Ergebnis auf ihre Talismane stützten. "So", keuchte Charon erschöpft. "Der Weg wäre frei!"
 

Der Rest des Sailorteams schloss sich ihnen an und betrachtete das Ergebnis beeindruckt. "Nicht schlecht", raunte Jupiter. Die anderen stimmten ihr aus vollem Herzen zu. Sie alle wussten zwar, dass Pluto als Wächterin von Raum und Zeit eine besondere Rolle hatte, doch dass sie in Verbindung mit ihrer Schwester solche Macht entwickeln würde, hätte wohl keine von ihnen erwartet. "Lasst uns endlich nach oben gehen und diesem arroganten Bastard und wer auch sonst noch bei ihm ist, eine Lektion erteilen", drängte Uranus. Auf diesen Vorschlag konnte niemand etwas erwidern und so machten sie sich an den Aufstieg. Besonders Venus brannte darauf, Nocturn endlich in seine Schranken zu verweisen. Die Treppe, die sich ihnen hinter dem Durchgang offenbarte, war breit und ausladend und hatte scheinbar kein sichtbares Ende, da sie sich in der Dunkelheit verlor. Gerade, als Sailor Moon ihren Fuss auf die erste Stufe setzen wollte, ertönte eine laute Stimme in ihrem Kopf. "Warte Prinzessin. Noch wisst ihr nicht genug, um Euch dem Bösen zu stellen." Überrascht sah sich um. Ihre Freundinnen hatten die Stimme scheinbar auch gehört und sahen sich nun nach deren Ursprung um. Sie brauchten nicht lange zu suchen.
 

Eine funkelnde Lichtkugel erschien vor ihnen und in ihrem Innern erkannte Sailor Moon die Gestalt der Mondkönigin, ihrer Mutter. "Königin Serenity", flüsterte Saturn ehrfürchtig und kniete sich nieder. Die restlichen Senshi folgten umgehend ihrem Beispiel. Nur Sailor Moon stand als Einzige vor der leuchtenden Gestalt ihrer Mutter. "Königin...Mutter", begann sie stockend. "Was machst Du hier?"
 

Irgendwie hatte sie das plötzliche Erscheinen der Königin zu sehr überrascht, als dass sie einen vernünftigen Satz herausbringen konnte. Die Königin lächelte und wandte sich dem restlichen Sailorteam zu. "Ich freue mich, Euch alle wohlauf zu sehen. Und insbesondere, dass Ihr die Aufgabe, die Euch vom Schicksal auferlegt wurde, gemeistert habt." Damit wandte sie sich an die 6 neuen Sailor Senshi und ihre Augen wirkten traurig. "Was damals, in der Vergangenheit, geschehen ist, tut mir unendlich leid. Es war meine Schuld, dass der Feind mit der Energie Eurer Sternenkristalle entkommen konnte und Ihr keine Erinnerungen mehr an Euer früheres Leben hattet. Wäre ich damals wachsamer gewesen, wäre all dies nicht geschehen."

Sie alle blickten die Königin sprachlos an. "Doch das ist nicht der Hauptgrund meines Hierseins", fuhr sie fort. "Es gibt noch eine wichtige Information, die Euch Nocturn bisher verheimlicht hat und durch die er sich einen Vorteil erhofft." Damit trat sie einen Schritt zur Seite. "Doch nicht ich sollte diejenige, die Euch dieses Wissen eröffnet. Tritt hervor, Schwester", rief sie in die Dunkelheit. Langsam, fast zögerlich, bildete sich neben Serenity ein weiterer Lichtfunke. Dieser war jedoch eher von dunklem Blau, wohingegen Serenity in strahlendem Weiss leuchtete.
 

Sailor Moon war die Erste, die die Gestalt im Innern erkannte. "Nehelenia", rief sie überrascht aus und stolperte ein paar Schritte nach hinten. "Aber...wie ist das möglich?" Nun erkannten auch die meisten der anderen Senshi ihre frühere Gegnerin. Doch etwas hatte sich verändert. Die Aura des Bösen, die Nehelenia noch beim letzten Mal umgeben hatte, war nun gänzlich verschwunden. Ihre Aura glich der der Mondkönigin, doch war sie immer noch dunkel. "Meine Schwester hat Euch etwas von höchster Wichtigkeit mitzuteilen", sagte die Königin bestimmt. Sailor Moon glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Schwester? Nehelenia, die Königin des Dead Moon war die Schwester der Königin des weißen Mondes? Das konnte nicht sein. Und doch...Sie erinnerte sich an eine Vision aus der Vergangenheit, in der die Königin ihre Schwester in den Spiegel verbannt und ihn mit Hilfe des Goldkristalls versiegelt hatte. "Dann stimmt es also tatsächlich", flüsterte sie leise. Wie konnte das sein? Wieso hatte ihre Mutter ihr diese Information vorenthalten? Nehelenia lächelte Sailor Moon verstehend an. "Ich verstehe Deine Verwirrung, Serenity", sprach sie leise. "Doch lass mich erst erklären, bevor Du weiter über mich urteilst." Sailor Moon brachte kein Wort heraus, nickte jedoch einverstanden.
 

Nehelenia schloss die Augen und begann zu erzählen. "Vor langer Zeit, als Serenity noch nicht den Thron bestiegen hatte, regierte unsere Mutter, Königin Eve, über das silberne Königreich. Schon damals war ich ein bisschen eifersüchtig auf meine Schwester, weil ich wusste, dass sie eines Tages die Erbin dieses Reiches sein würde und es mit all seinen Reichtümern regieren sollte. Doch ich liebte meine Schwester und wusste, dass sie eine große Königin werden würde. Nicht lange danach lernte sie Deinen Vater, König Geneon, kennen und verliebte sich in ihn. Der Stachel der Eifersucht saß diesmal wirklich tief. Nicht, weil ich meiner Schwester keinen Mann gönnte, sondern weil ich diesem Mann meine Schwester nicht gönnte. Geneon und ich hatten uns von Anfang an auf dem falschen Fuß erwischt. Ich glaube, als Serenity sich entschied ihn zu heiraten, begann das Band, daß uns damals so eng verband, zu reißen."

ie öffnete die Augen und sah in die Runde. Gebannt folgten die Sailor Senshi ihrer Geschichte und Sailor Moon sah sie erstaunt an. Bisher hatte sie nie etwas über ihren Vater im Königreich des Mondes erfahren und war nun überrascht, dass sie es von Nehelenia erfuhr. "Ich hoffe, Ihr habt bis jetzt alles verstanden", vernahm sie die Stimme ihrer "Tante", und schreckte aus ihren Gedanken hoch. "Ja, natürlich", beeilte sie sich zu sagen. "Doch ich verstehe nicht, wieso das für unsere jetzige Situation so wichtig sein soll?" Nehelenia nickte stumm. "Das alles müsst Ihr wissen, damit ihr den weiteren Fortgang der Geschichte versteht." Sie drehte sich zu ihrer Schwester um, die ihr sanft zulächelte. Nehelenia erwiderte das Lächeln und fuhr fort mit ihrer Erzählung: " Es gab noch jemanden, der die Geschehnisse im Reich des weißen Mondes mit großem Interesse verfolgte. Eines Tages ließ mich unsere Großmutter, Nehelenia I., die Mutter unseres Vaters, vor ihren Thron rufen. Sie begann zu erzählen, dass sie bald sterben würde und es nicht mit ansehen könne, dass ich, ihre Lieblingsenkelin, niemals einen Mann finden würde, den ich lieben würde. Ich widersprach ihr natürlich mit der milden Nachsichtigkeit, mit der Enkel manchmal mit ihren Großeltern reden, doch davon wollte sie nichts hören. Sie ließ einen Gast in den Thronsaal hereinrufen. Wer dieser Gast dann letztendlich war, hat mich doch sehr überrascht. Ich hatte schon viel von Nocturn gehört, und vieles davon war nicht gerade angenehm. Angeblich war er der Anführer einer obskuren Sekte, die das Ende der Welt predigten und schon mehrmals von der Allianz verboten wurde. Außerdem hatte er den Gerüchten zufolge zuviel Begeisterung für die schwarzmagischen Praktiken des Lilith aufgebracht, denen meine Großmutter angeblich auch nachging. Ich war etwas misstrauisch, doch meine Zweifel wurden schnell zerstreut, als ich in seine Augen sah. Von ihnen ging eine seltsame Faszination aus, der ich mich nicht entziehen konnte. Aus dieser Faszination wurde nach kurzer Zeit so etwas wie Liebe, und ehe ich mich versah, war ich schwanger."
 

Hier unterbrach Nehelenia und schüttelte langsam den Kopf. Obwohl sie immer noch lächelte, hatte sie Tränen in den Augen. "Natürlich hat er mich nie geheiratet und jetzt weiß ich, wie dumm es war, ihm zu vertrauen. Doch damals war es anders und ich vertraute ihm voll und ganz. Eines Tages kam er zu mir und sagte, dass er für eine Weile fortgehen müsse. Doch wenn er zu mir zurückkehrte, würde er mich zur Frau nehmen. Zum Abschied schenkte er mir einen wunderschönen Anhänger, den ich immer über meinem Herzen tragen sollte, um ihn nicht zu vergessen.

Natürlich tat ich das auch, doch auch das hätte ich nicht tun sollen, wie ich erst viel später erfuhr. Denn der Anhänger war angefüllt mit den Energien des Chaos, die nicht nur mein Herz, sondern auch das meines ungeborenen Kindes langsam vergifteten. Die Welt um mich herum wurde langsam dunkler und ich begann, nur noch das Schlechte im Menschen zu sehen. Selbst in Serenity, meiner geliebten Schwester. Die kleine Flamme der Eifersucht hatte sich, selbst von mir unbemerkt, in ein loderndes Feuer verwandelt und langsam, ganz langsam begann ich meiner Schwester ihren Erfolg zu missgönnen. Ich missgönnte ihr, dass sie einmal Königin sein würde, und dass sie mit ihrem Ehemann glücklich war. Denn all das hatte ich nicht. Als meine Tochter schließlich geboren wurde, nannte ich sie Envinity, was Neid bedeutet. Alle glaubten, ich hätte nur nach einem wohlklingenden Namen gesucht, doch meine Schwester verstand die Bedeutung, was sie scheinbar sehr verletzte. Doch ich ignorierte die Gefühle meiner Schwester, denn von nun an drehte sich meine ganze Welt nur noch um meine Tochter.

Meine Großmutter war begeistert, denn sie sah in der Kleinen die langersehnte, nächste Königin ihres Planeten. Ich war sehr stolz auf meine Kleine, doch dann kam der Tag, der alles verändern sollte. Nocturn kam zu mir zurück, doch nicht so, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Er war eiskalt und seine Gefühle für mich waren offensichtlich gänzlich verschwunden. Doch er war sehr an unserer kleinen Tochter interessiert.

Und eines Tages geschah es dann. Ohne ein Wort zu sagen, nahm er meine kleine Envinity mit sich und kehrte nicht zurück. Meine Welt war zerbrochen und niemand konnte mich trösten. Vielmehr hatte dieses Ereignis meine Wut auf Serenity inzwischen in Hass verwandelt. Denn inzwischen warst Du geboren, Serenity II., und alles schien perfekt zu sein. Meine Schwester hatte all das, was ich nicht hatte. Voller dunkler Gefühle ging ich zu meiner Großmutter, die mich nur zu gerne in den dunklen Magischen Ritualen unterwies. Ich lernte schnell und binnen weniger Monate hatte ich alles gelernt, was sie mir beibringen konnte." Sie sah auf und blickte Sailor Moon traurig an. "Den Rest der Geschichte kennt ihr. Am Tag Deiner Taufe, Serenity, wollte ich Dich verfluchen, doch meine Schwester verbannte mich.

Erst verbannte sie mich so lange aus ihrem Reich, bis ich wieder zu mir selbst gefunden hatte und dann in den Spiegel, den ihr alle schon gesehen habt." Wieder liefen ihr Tränen die Wangen herunter. "All das bereue ich zutiefst. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich damit alles angerichtet habe, und wieviel mein Hass zerstört hat. Doch Dank Euch konnte ich von dieser dunkeln Energie, die meine Seele so viele Jahrhunderte vergiftet hatte, befreit werden. Dafür möchte ich Euch noch einmal meinen tiefempfundenen Dank aussprechen." Sie verbeugte sich tief vor dem Sailorteam, dass sie ungläubig ansah.
 

Doch Sailor Moons Gedanken gingen schon weiter und voller Unglauben wandte sie sich wieder an Nehelenia. "Willst Du damit sagen; Die Person, die Nocturn bei sich hat...", weiter kam sie nicht denn Nehelenia blickte sie traurig an und nickte schließlich. "So ist es. Diese Person ist meine Tochter. Wie Du, eine Erbin der königlichen Familie des Mondes und Kriegerin des dunklen Mondes der Erde: Sailor Lilith!"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (12)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-10-26T14:33:15+00:00 26.10.2007 16:33
Das war etwas viel Geschichte auf einmal, doch super verständlcih geschrieben. Ich bin sehr begeistert von den neuen Angriffen der Senshi und von der Mühe, die du dir bei den Beschreibungen dafür gibt.
Lg^^b
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-31T17:15:56+00:00 31.07.2005 19:15
WOW!!!
Echt klasse, dass Nehellenia wieder auftaucht.
Von: abgemeldet
2003-06-28T19:16:57+00:00 28.06.2003 21:16
Oha, da hab ich aber ganz schön danebengelegen mitmeiner Vermutun, darauf wär ich nun wirklich nicht gekommen.
Von:  Sandy
2003-06-17T14:28:46+00:00 17.06.2003 16:28
Schreib schnell Weiter und wann kommt Kapitel 20 ?
Die Geschichte ist super gut spitze wie alle !
Bleib mir Gewogen
Deine Sandy
Von:  Diebin
2003-06-10T06:49:43+00:00 10.06.2003 08:49
Wirklich klasse. bitte schreib schnell weiter.
Von: abgemeldet
2003-05-17T18:31:33+00:00 17.05.2003 20:31
Oh wie Immer super . Also wow *schüttel* Also wo nimmst Du diese Ideen her. Naja ich hoffe der nächste Tiel kommt bald . Cucu , Mimiko
Von:  Yoyo
2003-04-23T19:57:37+00:00 23.04.2003 21:57
Schön...schön...schön....einfach schön....sollte öfter schauen, wann du deinen neuen Teil hochlädst...habs erst heute gesehen...aber auch sofort gelesen...einfach schön...und ich hatte doch recht mit meiner Vermutung...es ist Sailor Lilith...*zwinker*
*mit Sehnsucht auf den nächsten Teil warte*
Von:  Satoshi-kun
2003-04-22T10:15:45+00:00 22.04.2003 12:15
Hey, wie immer super geschrieben. Bin auf den Showdown gespannt.
Und ...

Tadaa !!! Ich hatte mit Lilith recht *grins* Sorry, musste nochmal sein ^-^
Von: abgemeldet
2003-04-16T21:34:14+00:00 16.04.2003 23:34
wie immer absolut cool und Lilith gefällt mir schon jetzt ^-^ mach bitte weiter und schreib so gut dur nur kannst. egal wenns ein bisschen länger dauert, hautsache es wird wieder so klasse ^____^
Von:  Sandy
2003-04-09T19:36:46+00:00 09.04.2003 21:36
Huhu Super es geht weiter ich hoffe es geht schnell weiter
Schreibe ganz schnell weiter will Nicht noch mal so lange warten Mfg sandy


Zurück