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Sailor Moon Harmony

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Sailor Moon Harmony 17 - Lichter der Ewigkeit (1)

Kapitel 17 - Lichter der Ewigkeit ( Teil 1 )
 

Sie wurden in weichem, warmen Licht gebadet. "Wacht auf", vernahm sie eine leise Stimme. Nein, es waren eigentlich viele Stimmen, doch sie alle sprachen im Einklang. "Wacht auf, Lichter der Ewigkeit!" Langsam öffnete sie die Augen und sah sich um. Sie befand sich nicht länger auf dem Vorplatz der dunklen Kathedrale, der Basis ihrer Feinde. Die Umgebung kam ihr seltsam vertraut vor, doch sie konnte dieses Gefühl nicht in Worte fassen. Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war ein helles regenbogenfarbenes Licht, daß aus dem Dach der Kirche schoß und sie alle einhüllte. Um sie herum nahm sie ihre Freundinnen wahr, die ihr aufhalfen. "Na, bist Du endlich aufgewacht?" fragte Rei lächelnd. Verwirrt betrachtete Usagi die Umgebung. "Wo genau sind wir?" fragte sie. "Erkennst Du es nicht?" fragte Setsuna. "Dies hier ist der Mondpalast." Usagi sah sich genauer um. Sie hatte Recht. Doch es waren nicht die Trümmer des Palastes, wie sie sie schon ein paar Mal gesehen hatte. Dies waren keine Ruinen. Es war der Palast, den sie aus ihrem früheren Leben kannte. "Was tun wir hier?" wandte sie sich an die Senshi von Raum und Zeit. Setsuna lächelte. "Unsere Kräfte sind zu uns zurückgekehrt." Usagi lächelte glücklich ob dieser frohen Nachricht. "Doch aus irgendeinem Grund können wir sie noch nicht nutzen." Gedankenverloren blickte sie in die Ferne. "Wir vermuten, daß man uns deshalb hierher gerufen hat."
 

Usagi bemerkte, daß sie sich auf einer Plattform des Palastes befanden. Doch sie spürte ebenfalls, daß dies keine gewöhnliche Aussichtsplattform sein konnte. Dieser Ort strahlte selbst für den Mondpalast eine ungewöhnliche Heiligkeit aus. Um sie herum befand sich ein riesiger Säulenring. Auf jeder Säule war das Symbol eines Planeten angebracht. Sie betrachtete den Boden und bemerkte erstaunt, daß sich die Symbole ebenfalls auf dem Boden in Form eines großen Mandala befanden. Durch verschlungene Zeichen waren sie alle miteinander verbunden und sie fanden ihren Ursprung in einem vielstrahligen Stern, der in der Mitte des Kreises leuchtete. "Wir wollten nichts unternehmen, bis Du aufgewacht bist", erklärte Ami ihr. "Andererseits hatten wir auch nciht vor den ganzen tag zu warten", grinste Rei sie an. "Wir glauben, daß dieser Kreis eine bestimmte Bedeutung für uns hat." Usagi schloß die Augen. Sie spürte eine Erinnerung, die aus einem früheren Leben zu ihr sprach. Der Gebetskreis", flüsterte sie ehrfürchtig. "Hier versammelten sich in alter Zeit die Prinzessinnen und Krieger der Planeten, um für den Schutz ihrer Reiche und den Segen des Lichts zu beten. Er ist ebenso alt wie der Palast selbst und vielleicht sogar noch älter." Die anderen sahen Usagi überrascht an. "Woher weißt Du das?" fragte Minako. "Eine Erinnerung" sagte Usagi schlicht und deutete auf den Steinkreis. "Wenn wir schon hergeschickt wurden, sollten wir auch den Zweck dieses Ortes nutzen", meinte sie. Die anderen nickten stumm und verteilten sich auf den verschiedenen Punkten des Kreises, jede auf dem Planetensymbol, welches zu ihr gehörte.
 

Usagi wartete, bis alle versammelt waren. "Dann lasst uns nun für den Schutz des Planeten beten. Und dafür, daß alles Leben in diesem Universum erhalten bleibt." Sie faltete die Hände und sank auf die Knie. Die anderen blickten sie überrascht an. So kannten sie ihre Usagi überhaupt nicht. Sie benahm sich mehr wie ... eine Prinzessin? Ob es an der Umgebung lag oder daran, daß sie allmählich ihrem früheren Ich immer mehr glich...? Doch sie folgten ihrem Beispiel und begannen zu beten. Sie fühlten mehr als das sie es sahen, dass die Symbole unter ihnen zu leuchten begannen und dass dieses Licht sie langsam einhüllte. Eine jede von ihnen hörte plötzlich eine Stimme und öffnete die Augen. " Öffnet die Augen, Lichter der Ewigkeit!"
 

Ami schlug die Augen auf. Verwundert sah sie sich um. Sie befand sich immer noch in einem Palast, doch war sie sich sicher, daß es nicht der Mondpalast war. Die Säulen und die Wände schimmerten in einem hellen Azurblau und dort, wo sich im Mondpalast Mondsymbole befanden, sah sie hier die Zeichen des Merkur. Sie sah an sich herunter und erkannte, dass sie auch anders gekleidet war. Ein langes, hellblaues Kleid schmiegte sich an ihren Körper. Eine große hellblaue Schleife hielt es hinten zusammen und um ihren Hals lag eine Kette mit einem in Gold eingefassten Saphir. "Wo bin ich hier?" fragte sie sich. "Du bist im Mariner Palast", antwortete ihr eine helle Stimme. "Dem Palast Deines Mutterplaneten Merkur." Ein Funken aus Licht formte sich vor ihr, der sich langsam in eine kleine engelsähnliche Gestalt verwandelte. Ami sah genauer hin und erkannte, dass dieses kleine Wesen ein Abbild ihrer Selbst war. Allerdings hatte sie fast durchscheinende blaue Schmetterlingsflügel an ihrem Rücken."Wer bist Du?" fragte sie verwirrt. "Ich bin Du", antwortete ihr die Lichtgestalt. "Die Wächterin Deiner Macht, Prinzessin Merkur." Ami schwieg verblüfft. "Prinzessin?" fragte sie. Niemand hatte sie bisher Prinzessin genannt, obwohl sie von Luna gehört hatte, dass sie früher einmal die Prinzessin ihres Heimatplaneten war. "Warum bin ich hier?" fragte sie schließlich. Das kleine Wesen lächelte. "Ihr alle habt inbrünstig für die Rettung der Erde gebetet und Euer Gebet wurde erhört. Die Kräfte, die zu Euch zurückkehrten, schlummern tief in Euren Herzen und wurden durch die Macht der Liebe und der Freundschaft erheblich verstärkt." Ami sah sie ungläubig an. "Folge mir", sagte die Fee und schwebte davon.
 

Ami folgte der kleinen Gestalt, die sie tief ins Innere des Palastes durch Säle und Säulengänge führte. Dabei betrachtete sie immer wieder den Himmel und stellte etwas Sonderbares fest. "Wächterin", sagte sie. "Was sind das für große Objekte am Himmel?" Sie vernahm ein leises Kichern. "Das sind die Monde des Merkur", bekam sie schließlich die Antwort. "Aber...", wollte sie widersprechen. "Du willst sagen, dass der Merkur keine Monde hat. Für den Moment mag das zutreffen, denn wie so vieles wurden sie nach dem letzten Krieg gegen das Böse zerstört. Doch es wird eine Zeit kommen, da das, was verloren ist, wieder auferstehen wird." Ami hörte ihr sprachlos zu. "Doch jetzt ist die Zeit noch nicht reif dafür."

Sie folgte der kleinen Fee weiter und betrachtete ihren Mutterstern Merkur, der unter ihr lag. Entgegen all dem, was sie gelernt hatte, schien auch der Merkur ein blauer Planet zu sein, oder vielmehr er war es. Denn sie war sich sicher, dass sie sich in einer anderen Zeit oder Dimension oder zumindest einem Traum befand. Die Oberfläche schien fast vollständig von Wasser und Eis überzogen zu sein. Sie bewunderte die Schönheit dieses blauen Juwels und hoffte, dass die Zeit, in der das Verlorene wieder auferstehen würde, bald kommen würde.
 

"Wir sind da", hörte sie die Stimme ihrer Führerin und sah sich um. Sie befanden sich in einem riesigen Saal, an dessen Spitze ein riesiger Eisblock stand. Überall an den Wänden waren die Symbole des Merkur eingemeißelt. Sie eilte dorthin und erkannte in dem Eis einen saphirfarbenen Thron. Doch da war noch etwas. Ein glänzendes Objekt befand sich darauf, welches das spärliche Licht in diesem Raum hundertfach widerspiegelte. Eine wundervoll geformte Harfe, die ebenfalls völlig aus Saphir zu bestehen schien. Ihre Saiten glänzten wie flüssiges Silber und Ami meinte ihren Klang durch das Eis zu hören. "Das ist Dein Talisman", sprach die Wächterin zu ihr. "Durch ihn wird Deine neue Macht erweckt werden. Befreie ihn und sie wird Dein sein."

Ami stand vor einem Rätsel. Wie sollte sie durch das Eis dringen? Sie wusste, dass dies ihr Element war, doch diese Aufgabe erschien ihr unmöglich. Sie legte ihre Hände auf den Eisblock und schloss die Augen. Das Eis war überhaupt nicht kalt, doch trotzdem hart wie Diamant. Sie konzentrierte sich weiter. In ihrem Geist nahm sie plötzlich die winzigen kristallinen Linien war, die den Block durchzogen. In Gedanken suchte sie diese winzigen Linien nach einem Schwachpunkt, einer winzigen Unregelmäßigkeit ab. Und schließlich fand sie diese auch.

Sie hielt die Augen geschlossen und legte ihre Hände auf die besagte Stelle und drückte. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, doch schließlich gab der Block ihrem Druck nach und brach mit einem geraden Riss in der Mitte auseinander. Verblüfft öffnete sie die Augen. Der Saphir-Thron und ihr Talisman lagen nun offen vor ihr. Mit langsamen Schritt ging sie auf den Thron zu und nahm den Talisman ehrfürchtig entgegen. In dem Moment, als sie ihn berührte, spürte sie eine gewaltige Macht, die sie bis in die Tiefen ihrer Seele durchfloss. Überrascht schnappte sie nach Luft. Die Macht des Eises und des Wassers hatte sie schon früher gespürt, doch nie mit einer solchen Intensität wie jetzt. Vor ihren Augen erschien ihr Verwandlungsstab und veränderte langsam seine Form. Langsam ergriff sie ihn und spürte nur endgültig, wie ihre Kräfte erwachten.
 

"MERCURY ETERNAL - MAKE UP!"
 


 

Rei erwachte und schlug die Augen auf. Überrascht stellte sie fest, dass sie sich auf dem Balkon eines Palastes befand. Vor ihr erstreckte sich das unendliche All und unter sich erkannte sie einen Planeten. Doch dieser Planet war nicht der Mond. Er hatte eine rötliche Färbung und war von vielen Kratern durchzogen. Hier und da erkannte sie ein orangenes Funkeln, was sie aktiven Vulkanen zuschrieb.
 

"Der Mars?" fragte sie sich ungläubig. "Ich bin auf dem Mars?" Vor ihren Augen bildete sich ein roter Lichtfunke und sie vernahm eine Stimme. "So ist es, Prinzessin Mars." Eine kleine Gestalt, die allem Anschein nach eine Fee war, trat aus dem Licht hervor. Rei verschlug es die Sprache. Bis auf die rötlichen Schmetterlingsflügel glich ihr das kleine Wesen bis aufs Haar. "Willkommen im Phobos-Deimos Palast, Prinzessin", begrüßte die Fee sie. "Ich bin ein Teil von Dir. Die Wächterin Deiner Macht."
 

Rei schluckte. Prinzessin? Wieso nannte dieses Wesen sie eine Prinzessin? Überrascht sah sie an sich herunter. Ein weites, wallendes Kleid in schimmernden Rottönen wallte bis auf den Boden und um ihren Hals trug sie eine Kette mit einem goldeingefassten Rubin. Scheinbar bin ich wirklich eine Prinzessin, dachte sie erstaunt. So viele Fragen drängten sich ihr auf. "Wie komme ich hierher" wollte sie aufgebracht wissen. Die Wächterin lächelte. "Eure Gebete wurden erhört und Ihr wurdet auf Eure Muttersterne geschickt, um die Macht zu erwecken, die in Euch schlummert."

Rei versuchte sich zu beruhigen, denn sie hatte eben erst die Tatsache akzeptiert, dass sie durch eine geheimnisvolle Kraft auf den Mond transportiert wurden. "Wir haben wenig Zeit", sagte das kleine Wesen. "Folge mir!" Ohne ein Wort des Protestes ging sie hinter dem Lichtfunken her.

Erst jetzt hatte sie die Möglichkeit, den Palast näher zu betrachten. Er schien aus dem selben Stein gefertigt zu sein wie ihr Anhänger. Die vielen Säulengänge wurden von Feuerschalen gesäumt, deren Licht sich in dem reflektierenden Wänden aus Rubin brach.

Sie warf einen Blick zum Himmel und betrachtete ihren Planeten noch einmal. In diesem Leben war sie noch nie hier gewesen, sondern kannte den Mars nur aus Büchern oder von Dokumentationen. Es war wirklich ein rauher Planet, doch sie hatte ihn sich anders vorgestellt. Er war zwar von vielen Kratern überzogen, doch die Risse, die man in den Büchern immer als Canyons bezeichnete, schienen Flüsse und Bäche zu sein. Und es war kein toter Planet, wie immer behauptet wurde. Hier und da entdeckte sie tiefgrüne bewaldete Flächen und blaue Seen. Sie lächelte in sich hinein. Der Mars war also tatsächlich bewohnt.

Doch sie war sich ziemlich sicher, dass dort keine kleinen grünen Männchen lebten, wie immer angenommen wurde. Sie sah genauer hin und erkannte die Monde des Planeten. Aber etwas schien ihr unlogisch zu sein. "Der Mars hat drei Monde?" fragte sie verwirrt. Sie hatte sich bisher immer mehr mit Astrologie statt Astronomie befasst, doch sie meinte zu wissen, dass der Mars neben der Venus der am besten erforschte Planet war. Bisher war sie immer der Meinung gewesen, daß es kein Zufall gewesen war, daß sie ihre beiden Raben Phobos und Deimos genannt hatte, und das diese Namen auch zufällig die der Monde ihres Planeten waren.

"Was du siehst ist nicht Deine Gegenwart", erklärte ihr die Wächterin. "Denn der dritte Mond des Mars wurde kurz vor dem Krieg gegen Königin Metallia zerstört. Die Gründe kennt niemand mehr. Doch sei gewiss, dass eine Zeit kommen wird, da die Dinge aus alter Zeit wiederkehren werden." Mit dieser Erklärung gab Rei sich erst einmal zufrieden und fuhr fort, den Palast zu betrachten.

Überall entdeckte sie die Symbole des Mars. Doch obwohl Mars der Gott des Krieges und des Kampfes war, schien der Palast ebensolche Schönheit zu besitzen wie der Mondpalast.

Zwischen weiten Säulengängen befanden sich Gärten, in denen Blumen in allen Formen und sämtlichen Rottönen vorhanden waren. Inmitten dieser Gärten stand jeweils auf einem hohen Podest eine große Kristallkugel, in der tanzendes Feuer eingeschlossen war und die Umgebung erhellte und wärmte.
 

"Wir sind da"; hörte sie die Stimme der Wächterin und schaute sich um. Sie befanden sich in einer riesigen Halle. An ihren Wänden leuchteten die Symbole des Mars und an der Spitze des Raumes loderte ein großes Feuer. Beim genauen Hinsehen erkannte sie, dass es sich bei diesem offenen Feuer keinesfalls um einen Kamin handelte. Im Feuer erkannte sie einen großen Thron, der aus Rubin zu bestehen schien. Und auf diesem Thron erkannte sie etwas, dass ebenfalls aus Feuer zu bestehen schien, was sich aber von den restlichen Flammen deutlich abhob.
 

Schließlich erkannte sie, dass es ein Bogen war. Ein Bogen aus Feuer, dessen Sehne aus einem einzigen, weißglühenden Flammenstreifen zu bestehen schien. "Dies ist Dein Talisman", erklärte die Wächterin. "Durch ihn werden die Kräfte, die in Dir schlummern, zutage treten. Befreie ihn, und Du wirst Deine Macht zurückerlangen."

Rei sah sie entgeistert an. "Soll ich verbrennen?" fragte sie hitzig, doch die Wächterin schwieg. Seufzend wandte Rei sich wieder dem Feuer zu. Wie soll ich das bloß schaffen, frage sie sich. Feuer war schon immer ihr Element gewesen, doch sie wusste, dass Feuer sie ebenso wie jeden anderen Menschen verbrennen würde. Sie wandte sich wieder an die Wächterin, doch ihr war anzusehen, dass sie von ihr nicht erfahren würde, wie sie diese Aufgabe bewältigen konnte.

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich, wie sie es viele Jahre lang von ihrem Großvater gelernt hatte. Sie ließ ihre Gedanken zur Ruhe kommen und streckte ihren Geist aus. Doch vor ihrem geistigen Auge sah sie kein Feuer. Alles was sie wahrnahm, war ihr Thron und der Talisman. Langsam, ganz langsam streckte sie eine Hand aus und führte sie ins Feuer. Nichts. Sie spürte keine Hitze oder Verbrennungen. Das Feuer war nur eine Illusion. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass sich ein Lächeln auf dem kleinen Gesicht der Wächterin ausbreitete. Sie nahm all ihren Mut zusammen, schloß die Augen und trat einen Schritt nach vorne.

Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, dass sie unversehrt inmitten der Flammen stand. Das Feuer war also nur eine Illusion; eine Prüfung, ihren Glauben zu testen. Ohne zu zögern schritt sie nach vorne und gelangte schließlich zum Rubin -Thron. Sie griff nach dem flammenden Bogen und spürte im gleichen Moment, wie die Macht des Feuers sie wieder erfüllte. Sie spürte die Hitze der Flammen in ihrem Innern brennen wie niemals zuvor. Vor ihr erschien ihr Verwandlungsstab und änderte mit einem Aufblitzen roter Energie seine Form. Im Innern der Kristallkugel an seiner Spitze erstrahlte erneut das Zeichen des Mars. Mit der freien Hand griff die nach dem Verwandlungsstab und spürte nun, wie ihre Kräfte wieder vollends in ihr erwachten. "Viel Glück, Prinzessin", hörte sie noch die Stimme der Wächterin.
 

"MARS ETERNAL - MAKE UP!"
 


 

Erschrocken schlug Makoto die Augen auf. Wo war sie? Noch vor wenigen Momenten hatte sie noch mit den Anderen im Mondpalast gebetet und nun war sie schon wieder woanders. Ihre Verwirrung wurde durch die Erkenntnis komplettiert, dass sie plötzlich in einem weiten, seidenen grünen Kleid aufwachte. Um ihren Hals ertastete sie eine Kette und war überrascht als sie sah, dass es sich um einen kleinen in Gold eingefassten Smaragd handelte. Auch die Umgebung kam ihr gänzlich unbekannt vor.

Sie war sich bewusst, dass sie sich nach wie vor in einem Palast befand. Doch dieser hier glänzte in dem gleichen Grün wie der Stein ihres Anhängers. "Du befindest Dich im Io-Palst, Prinzessin Jupiter", ertönte plötzlich eine Stimme. Erschrocken drehte sie um und hielt nach dem Eindringling Ausschau. "Wer ist da", rief sie furchtlos der körperlosen Stimme entgegen. "Hier, Prinzessin." Ein grüner Lichtfunke schwebte vor ihr und im Innern erkannte sie eine kleine Gestalt. Bis auf winzige Kleinigkeiten glich sie Makoto aufs Haar.

"Wer bist du?" fragte Makoto barsch und schämte sich gleich dafür, dass sie in Anwesenheit eines solch kleinen Wesens so grob geworden war. Doch die kleine Gestalt schien es ihr nicht übel zu nehmen. Lächelnd antwortete sie: "Ich bin ein Teil von Dir, Prinzessin. Die Wächterin Deiner Macht", schloss sie. Misstrauisch beobachtete Makoto die kleine Fee. "Und was mache ich hier?" fragte sie höflich, aber dennoch argwöhnisch. "Das Licht hat Eure Gebete erhört und Euch zu Euren Heimatplaneten gesandt, damit Eure Kräfte wieder geweckt werden." Zufrieden mit dieser Erklärung nickte Makoto und sah sich um. Von Minako und Haruka hatte sie einmal gehört, dass sich die Sailor Paläste im All über den Planeten befanden, doch was sie vor sich sah, verschlug ihr die Sprache.
 

Ihr Planet Jupiter schwebte vor ihr im schwarzen Samt des Weltalls, umgeben von den kleinen Lichtern seiner vielen Monde. Der große rote Fleck, den man als den größten Sturm des Sonnensystems kannte, zog gerade seine Bahn über die gasförmige Oberfläche des Planeten. "Ich bin wirklich in meinem Palast", stellte sie erstaunt fest. "Natürlich", lachte die kleine Wächterin. "Und nun, folge mir." Wortlos folge Makoto dem kleinen Wesen und sah sich überwältigt um. Vage Erinnerungen an ihre Vergangenheit stiegen in ihr auf - Erinnerungen an ihre Zeit als Prinzessin.

Der Io-Palast hatte nichts von seinem Zauber verloren. Er hatte hohe, schützende Mauern, was einem Palast, der über einem derart stürmischen Planeten schwebte, keine Überraschung war. Die großen schweren Säulen, die ebenfalls allesamt aus Smaragd bestanden, waren in Form großer Eichen dargestellt und stützten mit ihren Verästelungen die hohen Dächer des Palastes.

Auch in diesem Palast befanden sich Gärten, doch da die Herrscherfamilie des Jupiter Bäume schon immer mehr geliebt hatte als Blumen, fielen die Blumenbeete etwas spärlicher aus, um mehr Platz für die hohen Bäume zu schaffen, die von hier aus in den Himmel ragten. Staunend blickte Makoto an den Stämmen empor. Wie groß diese Bäume waren, dachte sie sich. Wieviel Zeit sie wohl gebraucht hatten, um so groß zu werden. "Jahrhunderte, wenn nicht noch mehr", antwortete die Wächterin lächelnd auf ihre Gedanken. Verblüfft folge Makoto der Wächterin, konnte ihre Augen jedoch nicht von den wunderschönen Bäumen abwenden. Es schien ihr, dass Eichen hier den größten Anteil einnahmen. Sie folgte ihrem Schutzgeist bis in eine große Halle hinein. Dies schien die Regierungshalle zu sein, denn überall an den Wänden prangte das Zeichen des Jupiter. Doch hatte sie sich im Vergleich zu ihren Erinnerungen stark verändert.
 

Entlang der Wände wuchsen nun Bäume aller Arten und Größen; von kleinen Setzlingen bis zu Baumriesen, die fast bis an das hohe Dach der Halle stießen. Doch der größte aller Bäume befand sich am Kopfende der Halle. Makoto staunte. So einen großen Baum hatte sie nie zuvor gesehen. "Wir sind da", hörte sie die Stimme der Wächterin. Sie sah sich in dem Raum um. "Und was muss ich tun?" Die kleine Fee deutete auf den Baumriesen. "Dort drin befindet sich Dein Talisman. Befreie ihn und Deine Kräfte werden wieder erwachen."

Verdutzt betrachtete Makoto den Baum. Wie sollte sie etwas aus einem Baum befreien? Mal ganz von der Frage abgesehen, wie überhaupt etwas in einen Baum hinein gelangen konnte... "Und wie soll ich das machen?" fragte sie nochmals, doch die kleine Wächterin schwieg. Seufzend wandte sich Makoto dem Baum zu. Immer musste sie alles allein machen, dachte sie sich verdrießlich. Probeweise klopfte sie gegen den Stamm, der sich als ebenso hart erwies wie er aussah. "Na toll", dachte sie wütend. "Wie soll ich das bloß schaffen?"
 

Da bemerkte sie eine winzige Öffnung in der Rinde. Neugierig blickte sie hinein und erblickte einen grünlichen Schimmer. Dort war also ihr Talisman. Sie versuchte die Hand in die Öffnung zu stecken, doch mehr als einen Finger brachte sie nicht hinein. "Verdammt", murmelte sie und trat gegen den Baum. "Jetzt gib schon her", fluchte sie und bemühte sich weiter, den Talisman aus der winzigen Öffnung zu holen. Sie versuchte es mit beiden Händen, bis ihr vor Anstrengung der Schweiß von der Stirn lief. "Ich werde nicht aufgeben"; presste sie angestrengt hervor. "Ich muss meine Freundinnen beschützen können. Und wenn es das letzte ist, was ich tue", ächzte sie.

Plötzlich spürte sie, wie das Holz unter ihrem Druck nachgab und die Öffnung sich schlagartig vergrößerte. Freudig langte sie mit ihrem Arm hinein und befreite ihren Talisman aus seinem Gefängnis. Sie war sprachlos, als sie entdeckte, was ihr Talisman war. Ein Kranz aus grün-schimmernden Eichenblättern geformt wie die Lorbeerkränze aus vergangenen Zeiten. "Das ist der Eichenlaubkranz des Jupiter", hörte sie ihre Wächterin.

Sie schloss die Augen und spürte wieder die Macht von Blitz und Donner, deren Sinnbild ja die Eiche war. Sie hob beide Hände und setzte ihn sich feierlich auf den Kopf. Und obwohl es nur ein Kranz aus Blättern war, fühlte sie sich, als würde sie sich gerade selbst zum Sieger krönen. Sie blickte kurz wieder zu dem Baumriesen und entdeckte, dass er verschwunden war. An seiner Stelle stand nun ein Thron, der völlig aus Smaragd zu bestehen schien. Mit einem grünen Leuchten erschien ihr Verwandlungsstab vor ihr und änderte seine Form. Sie ergriff ihn und spürte im gleichen Moment, wie ihre Kräfte in ihr erwachten; und sie stärker waren denn je.
 

"JUPITER ETERNAL-MAKE UP!"
 


 

Eine sanfte Brise kitzelte Minako im Gesicht und erstaunt öffnete sie die Augen. Vor einem Moment war sie noch im Mondpalast gewesen und hatte für den Schutz der Erde gebetet. Und jetzt befand sie sich erneut an einem anderen Ort. Sie blickte sich um.

Schon einmal war sie hier gewesen. Damals, vor vielen Jahren, als sie zur Sailor Senshi erwacht war, hatte Artemis ihr einen kurzen Ausblick auf ihren Palast gewährt. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und spürte, wie ihre Arme über weiche Seide strichen. Überrascht blickte sie an sich herunter. Sie war in ein bodenlanges, hell-orangenes Kleid gekleidet, dass mit vielen Rüschen und Spitzen verziert war. Um ihren Hals hing eine Kette, an der ein Topas angebracht war. Ihr Glücksjuwel und gleichzeitig das Gestein, aus dem ihr Palast gefertigt war.
 

"Der Magellan Palast", seufzte sie. Im gleichen Moment funkelte vor ihrem Gesicht ein orangenes Licht auf, in dem sie eine kleine Gestalt erkannte. "Sei gegrüßt, Prinzessin Venus", vernahm sie die glockenhelle Stimme ihres Gegenüber. "Ich bin die Wächterin Deiner Macht, Prinzessin", stellte sich das kleine Wesen vor. "Ein Teil Deiner Selbst." Überrascht blickte Minako sie an. Sie hatte bisher immer geglaubt, dass Artemis ihre Wächterin war. Das war scheinbar ein Irrtum gewesen. "Weshalb bin ich hier?" fragte sie etwas verwirrt. Die schimmernden Flügel des kleinen Wesens verbreiteten funkelnden Staub, als dieses antwortete: "Das Licht hat Eure Gebete erhört und Euch Sailor Prinzessinnen auf Eure Heimatplaneten geschickt, um Eure Macht wieder zu erwecken."

Das war eine überraschende, aber durchaus nicht unangenehme Nachricht, fand Minako. "Was muss ich tun?" fragte sie. Die Wächterin lächelte: "Folge mir", sagte sie nur und flog in eine bestimmte Richtung. Minako folgte ihr durch die langen, offenen Säulengänge. Da sich der Palast im Himmel über der Venus befand, hatte sie nun die Möglichkeit, den Planeten in seiner ganzen Schönheit zu bewundern. Als sie das letzte Mal hier war, hatte sie dafür nicht gerade viel Zeit gehabt. "Darf ich etwas fragen?" wandte sie sich an die Wächterin. "Natürlich, Prinzessin", antwortete diese. "Ich habe bisher immer gedacht, die Venus wäre ein Planet mit giftiger Atmosphäre und glühenden Vulkanen. Doch dieser Planet scheint mir der Erde ähnlicher, als ich bisher angenommen hatte." Die Wächterin lächelte wieder. "Was du siehst, ist das Reich der Venus in seiner Blüte. Ihr seid in einer Traumdimension, da nur hier der Planet noch intakt ist. Die Venus, wie du sie kennst, ist das Produkt des Krieges gegen Königin Metallia, kurz bevor auch das Silberreich unterging." Minako nickte traurig, als die Erinnerungen an den schrecklichen Krieg sich wieder in ihr Gedächtnis stahlen.
 

"Diese kleinen Objekte, die die Venus umkreisen", fragte sie weiter, "was ist das?" Die Wächterin hielt kurz inne. "Diese Objekte nennt man Trabanten; Monde", erklärte sie. Minako sah sie verblüfft an. Noch vor kurzen hatte sie mit ihrem Wissen geprahlt, dass die Venus ja keine Monde hätte. Nun war ihr auch dieser kleine Erfolg wieder missgönnt worden. "In Deiner Zeit existieren sie nicht mehr", sagte die Wächterin weiter. "Oder noch nicht", fügte sie geheimnisvoll hinzu. Minako schaute sie verwirrt an. "Frag nicht weiter" schloss die Wächterin ihre Erklärung. "Die Zeit für dieses Wissen ist noch nicht reif."

Minako nahm diese Erklärung hin und nutzte die restliche Zeit, um den Magellan-Palast weiter zu betrachten. Obwohl er sich im All befand, war er doch von riesigen Gärten umgeben, die Blumen in allen Farben hervorbrachten. Vage erinnerte sie sich, dass sie in ihrem früheren Leben oft in den Gärten des Palastes gespielt hatte. Von allen Palästen, die sie kannte, ähnelte der ihre am meisten dem Mondpalast. Er war gezeichnet von freien, luftigen Säulengängen und hohen, offenen Torbögen, die allesamt aus glänzendem Topas bestanden. Überall standen große Krüge und Schalen, die mit Rosen, den Blumen der Liebe und Leidenschaft gefüllt waren, und ein ihr schwerer, süßlicher Duft war in den Gängen des Palastes allgegenwärtig. Ganz von dem Zauber des Palastes gefangen, war sie überrascht, daß die Wächterin plötzlich angehalten hatte.
 

"Wir sind da", sagte sie schlicht. Minako sah sich um. Sie kannte diese Halle. Von hier aus hatte das Herrscherpaar der Venus seine Regierungsgeschäfte geleitet. An den Wänden befanden sich schmale, gewundene Säulen, die die Kuppel der Halle stützen. Nirgendwo im Palast hatte sie so viele Rosen gesehen wie hier. Fast kam sie sich vor im Märchenschloss von Dornröschen, wo die Rosen alles überwuchert hatten. An der Spitze des Raume jedoch bemerkte sie die größte Rosenknospe, die sie jemals gesehen hatte. Sie wuchs auf einer kleinen Erhöhung und fast hatte sie den Eindruck, dass an dieser Stelle etwas anderes hätte sein müssen als eine Rosenknospe. Natürlich, dachte sie sich. Dort stand der Topas-Thron der Venus. Doch wo war er nun?

Langsam trat sie an die Rosenknospe heran und untersuche sie von allen Seiten. Von jeder bekannten Rosenfarbe war etwas vorhanden, doch der Hauptanteil waren Orange und ein zartes Rosé an den Rändern der Knospe.

Sie wandte sich fragend der Wächterin zu. "Was muss ich hier tun?" Die kleine Fee deutete auf die Knospe. "Dort drin befindet sich Dein Talisman, Prinzessin", erklärte sie. "Befreie ihn, und Deine Kräfte werden wieder erwachen."

Kein Problem, dachte Minako und drehte sich höchst motiviert wieder zu der Rose herum. Doch schon hier begann es kompliziert zu werden. Wie öffnete man eine Rosenknospe dieser Größe? Sie versuchte an den Blättern zu ziehen oder sie auseinander zu drücken, doch nichts geschah. Seufzend lehnte sich mit der Stirn an die Knospe und schloss die Augen. Bilder von all den Menschen, die sie liebte und jemals geliebt hatte, formten sich in ihren Gedanken: Ihre Mutter und ihr Vater, Cathrin und Allen, ihre Freunde aus England, Kaitoh Ace oder Adonis, und schließlich ihre Freundinnen. Wie sollte es ihr ohne ihre Macht möglich sein, all die Menschen, die sie liebte, auch weiterhin zu beschützen?
 

Sie zuckte zurück. Die Knospe der Rose hatte sich bewegt und öffnete sich nun langsam. Staunend beobachtete Minako das Schauspiel. Als die Rose schließlich zu ihrer vollen Blüte herangewachsen war, gab sie den Topas-Thron frei. Minako trat langsam darauf zu. Auf dem Thron lag etwas, was ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie hob den leuchtenden Gegenstand auf und erkannte, dass es ein Chakram war. Einer der legendären Wurfringe, die die Amazonen aus der Legende benutzt hatten. Allerdings war ihr Talisman aus Gold statt aus Eisen und hatte die Form eines Herzens, an dessen Spitze sich ein ebenfalls herzförmiger Topas befand. Bei der ersten Berührung spürte sie, wie die Mächte der Liebe sie wieder erfüllten und vor ihren erstaunten Augen erschien ihr zerbrochener Verwandlungsstab. Er leuchtete kurz in der orangenen Aura ihres Planeten auf, änderte seine Form und war wieder so wie früher. Mit der anderen Hand ergriff sie ihn und fühlte tief in ihrem Herzen, dass ihre Kraft nicht nur wieder hergestellt, sondern auch noch verstärkt war.
 

"VENUS ETERNAL-MAKE UP!"
 


 

Verträumt stand sie auf einem der zahlreichen Balkone des Palastes. Sie wusste genau, wo sie sich befand, obwohl auch sie in diesem Leben nicht hier gewesen war. Ihre Erinnerungen waren schon immer klarer und genauer gewesen als die der Inner Senshi. Vielleicht hatte es mit ihrem Alter zu tun? Haruka wußte es nicht genau. Doch trotz allem war sie sehr überrascht, sich in einem dunkel-blauen Kleid wiederzufinden, dass sich eng an ihren Körper schmiegte. Um ihren Hals befand sich eine Kette mit einem dunklen Bernstein, ihrem Glücksjuwel.

Sie schloss die Augen und atmete den frischen Wind ein, der ihr um die Nase wehte. "Der Miranda Palast", flüsterte sie glücklich und war nicht sonderlich überrascht, als vor ihren Augen ein blauer Funke in der Luft tanzte. In diesem Licht erkannte sie ein kleines feenähnliches Wesen, dass zu ihr sprach: "Willkommen im Miranda Palast, Prinzessin Uranus", vernahm sie das zarte Stimmchen. "Ich danke Dir, Wächterin"; antwortete Haruka höflich. Die kleine Gestalt, die sich vom Aussehen kaum von ihr unterschied, kicherte leise. "Ich hätte mir denken können, dass die Outer Senshi eine bessere Erinnerung an vergangene Zeiten haben." Haruka nickte, doch ließ ihr eine Frage keine Ruhe. "Warum bin ich hier?" fragte sie gerade heraus. "Ihr wurdet zu den Palästen Eurer Muttersterne geschickt, um Eure Macht wieder zu erwecken. Dazu müsst Ihr Eure Talismane befreien?" Haruka sah sie verständnislos an. "Meinen Talisman? Aber ich habe meinen Talisman bereits." Die Wächterin sah ihr direkt in die Augen. "Und wo?" fragte sie herausfordernd.

Haruka konzentrierte sich und wollte, wie schon viele Male zuvor, ihren Talisman erscheinen lassen. Zu ihrer Überraschung klappte es nicht. " Da siehst Du es", flüsterte die kleine Fee leise. "Und nun folge mir!" Mit einer beachtlichen Geschwindigkeit flog das kleine Wesen durch die Gänge des Palastes.

Haruka hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Sie eilten durch die zahlreichen Säulengänge des Miranda Palastes, der komplett aus leuchtendem Bernstein zu bestehen schien. Der Planet des Windes, ihr Mutterstern Uranus, schwebte im Weltall über ihnen. Selbst im Palast waren Nachwirkungen der Stürme zu bemerken, die er aussandte. Trotz seiner Zweckmäßigkeit, das Volk des Uranus vor den mächtigen Stürmen zu schützen, hatte er seine ganz eigene Schönheit. Schlanke, gewundene Säulen stützten die hohen Kuppeln und Hallen des Palastes. Überall leuchtete das Symbol des Uranus von den Wänden.

Haruka lächelte, und erfreute sich an den Erinnerungen, die in ihr aufstiegen wie kostbare Schätze aus ihrem früheren Leben. Sie erinnerte sich an ihr Leben als junge Prinzessin und an die sportlichen Wettkämpfe, die in der großen Arena des Palastes abgehalten wurden. Versunken in ihre Erinnerungen, bemerkte sie kaum, dass die Wächterin angehalten hatte und sie erwartungsvoll ansah. "Sieh dort", sagte sie schlicht und Haruka blickte überrascht auf.
 

Sie befand sich in der Regierungshalle des Palastes. Riesige, hohe Fenster ermöglichten es dem Sturm, ungehindert durch die Halle zu fegen, denn die Königsfamilie des Uranus liebte den Wind. Am Kopf der Halle erblickte sie den Bernstein-Thron und im Boden davor...

Sie glaubte ihren Augen nicht zu trauen. Im Stein davor steckte ihr Talisman. Das kosmische Schwert des Uranus. Fragend blickte sie ihre Wächterin an, doch diese deutete nur auf den Talisman. Seufzend begab sich Haruka auf den Weg zum Thron und bereitete sich in Gedanken schon einmal auf eine ziemliche Anstrengung vor, da es nicht so aussah, als würde das Schwert einfach so aus dem Boden zu ziehen sein. Doch bevor sie den Thron erreichen konnte, brach vor ihr der Boden weg und unter ihren Füßen erstreckte sich ein bodenlose Tiefe. Ein unendlicher Orkan, ein riesiger Mahlstrom in dem in regelmäßigen Abständen helle Blitze zuckten, tat sich vor ihr auf. Erschreckt sprang sie zurück und sah ihrem Talisman hinterher, der in der Tiefe verschwand.

Hilfesuchend blickte sie ihre Wächterin an, doch diese schien der plötzliche Wegbruch einer Palastwand samt Boden nicht im Mindesten zu beeindrucken. "Hab Mut", sagte sie leise. "So wie es Dich unendlichen Mut gekostet hatte, Deinen Talisman das Erste Mal aus Deinem Herzen zu befreien, so finde diesen Mut auch jetzt!"

Haruka schluckte hart. Erwartete man wirklich von ihr, sich in diese Hölle zu stürzen? Doch wenn sie es nicht tat, wie konnte sie ihre Freunde, die Prinzessin und besonders Michiru weiter unterstützen? Sie trat ein paar Schritte zurück und blickte unerschrocken auf das Loch im Boden. Sie nahm Anlauf... und sprang.
 

Im ersten Moment hatte sie den Eindruck, als würden die Urgewalten des Sturms sie zerreißen, doch sie konzentrierte sich und bald ließen die Kräfte von ihr ab. Dort, inmitten des Auges des Sturms sah sie ihren Talisman strahlen. Ich muss ihn erreichen, dachte sie verbissen und versuchte zu ihm zu gelangen. Doch der Sturm ließ nicht zu, dass sie ihrem Ziel näher kam und wirbelte sie unerbittlich weiter. "Verdammt", rief sie dem Sturm enttäuscht entgegen. "Ich bin die Herrin des Sturms und Du musst meinem Willen gehorchen:" Sie besann sich der Kraft in Innern und tat einen Schritt nach vorn. Das Unglaubliche geschah. Sie wandelte auf dem Sturm und kam ihrem Talisman immer näher. Nur noch wenige Zentimeter trennten sie und jubelnd griff sie danach.

Ein heller Blitz blendete sie und sie fand sich in der Halle des Palastes wieder. Zu ihrer Überraschung war sie unversehrt. Ihre Augen wurden von dem hellen Leuchten des Schwertes gebannt und sie spürte wieder die Macht ihres Schutzplaneten durch ihre Adern fließen; vielfach verstärkt.

Die Macht über Wind und Sturm und das Gefühl der unendlichen Freiheit, dass sie so schmerzlich vermisst hatte. Vor ihren Augen leuchtete ein Licht, in dem ihr Verwandlungsstab erschien. Mit einem hellen Aufblitzen veränderte er seine Form und strahlte wieder das gewohnte Licht aus. Schnell griff sie danach, und als hätte jemand in ihrem Herzen eine Tür geöffnet, fühlte sie nun das endgültige Erwachen ihrer Kräfte.
 

"URANUS ETERNAL-MAKE UP!"
 


 

Die sanfte Meeresbrise wehte sacht durch ihr langes, lockiges Haar. Das lange türkise Kleid bewegte sich sanft im Wind. Michiru stand an einem der tiefen Teiche des Palastes - ihres Palastes - und beobachtete das Treiben der Fische unter ihr. Wie gerne hatte sie sich in dunklen Stunden an die wenigen Erinnerungen des Triton Palastes geklammert und darauf gehofft, ihn eines Tages wiederzusehen. Wie sehr doch ihr riesiges Aquarium der Grundstruktur des Palastes ähnelte. Selbst bevor sie in diesem Leben als Sailor Neptun erwacht war, hatte sie die Fische und das Meer geliebt, dachte sie amüsiert. Wie sehr doch unsere früheren Leben auf uns zurückstrahlen.

Mit einem Mal bildete sich vor ihrem Gesicht ein türkis funkelnder Lichtfunke. "Sei gegrüßt, Prinzessin Neptun", vernahm sie eine Stimme die in gewisser Weise ihrer eigenen glich. "Ich heiße Dich in Deinem Heimatpalast willkommen!" Michiru lächelte. Nun wusste sie, wer mit ihr sprach. Sie das kleine Wesen mit den schimmernden türkisen Flügeln an. "Auch ich grüße Dich, Wächterin", verneigte sie sich vor ihr. "Ich bin froh wieder hier zu sein, doch würde ich gerne den Grund erfahren." Höflich neigte die Wächterin des Kopf. "Ich will es Dir gerne sagen. Der Geist des Guten hat Eure Gebete erhört und entschieden, Euch Eure Kräfte unter bestimmten Bedingungen wieder zu geben." Michiru nickte nachdenklich. "Und diese Bedingungen wären?" Die kleine Fee schüttelte des Kopf. "Das wirst du noch erfahren. Nun folge mir!"
 

Bereitwillig folgte Michiru dem kleinen Wesen. Das gab ihr Gelegenheit, den Palast näher zu betrachten. Wie der Stein an der Kette um ihren Hals, bestand dieser Palast aus strahlendem Aquamarin, dem Stein des Meeres. Dort, wo die anderen Paläste sich wunderschöner Gärten und Parks erfreuten, so hatte der Palast des Neptun gewaltige Aquarien, in denen die Bewohner des Meeres eine Heimat fanden.
 

Die einzigen Blumen, die sich im Palast befanden, waren Seerosen in verschiedensten Farben, die überall in Schalen und großen Krügen schwammen.

Vor ihr am Himmel, im schwarzen Samt des Weltalls, schwebte der Neptun, ihr Mutterplanet umgeben von den hellen Lichtern seiner acht Monde. Er leuchtete in allen Schattierungen von Blau und Grün, den Farben des Meeres. Michiru schloss die Augen und atmete die salzige Meeresluft ein. Obwohl sich ihr Palast im Weltall befand, konnte sie das Salz fast schmecken. "Wir sind gleich da", hörte sie die helle Stimme ihrer Wächterin und blickte wieder nach vorn. Hinter einem gewaltigen Tor erstreckte sich die Ratshalle des Palastes. An den Wänden entlang waren Becken angebracht, in die sich mit sanftem rauschen kleine Wasserfälle ergossen. Am anderen Ende der Halle thronte der Aquamarin-Thron auf einem Podest, inmitten eines Teiches voller Seerosen.

Staunend beobachtete Michiru den Raum, zu dem sie als kleine Prinzessin nie Zutritt gehabt hatte, sich aber dennoch des öfteren heimlich dort eingeschlichen hatte, um den geheimen Sitzungen beizuwohnen. Sie lächelte bei dem Gedanken und erinnerte sich, dass ihre Eltern sie damals so gut wie nie erwischt hatten. Denn schon damals war sie eine ausgezeichnete Schwimmerin gewesen und hatte sich in einem der Kristallbecken versteckt.

"Du musst Deinen Talisman befreien", vernahm sie die Wächterin. "Talisman?" fragte sie verwirrt. Die Wächterin deutete auf den Thron und dort erkannte Michiru ihren hell strahlenden Talisman, den Spiegel der unendlichen Tiefen. Sie eilte dorthin und schrak zurück, als sich das ruhige Wasser des Beckens vor ihr mit einem Mal in einen reißenden Strudel verwandelte. "Nein", schrie sie, als auch ihr Spiegel und der Aquamarin-Thron in der Tiefe versanken.
 

Verzweifelt blickte sie zu der Wächterin, doch diese sah sie nur aufmerksam an. Sie seufzte tief. "Ich muss dort hinunter, richtig?" fragte sie düster und die kleine Fee nickte. "So wie durch Deine Aufopferung der Talisman schon einmal befreit wurde, so musst Du Dich auch nun opfern, um ihn zurück zu erhalten." Michiru nickte ergeben und blickte zu dem Strudel, der sich vor ihren Füßen erstreckte. "Dann hoffen wir mal, dass es gut geht", sagte sie leise und sprang beherzt in das dunkle Wasser. Sofort wurde sie in die Tiefe gerissen und panisch strampelte sie mit Armen und Beinen, um an die Oberfläche zurück zu gelangen, doch sie wurde unerbittlich tiefer gezogen.

Vorsichtig öffnete sie die Augen und erkannte in der Tiefe unter sich ein helles Leuchten. Dort muss er sein, dachte sie sich verzweifelt. Allmählich wurde ihr schwarz vor Augen, da sie auch als Prinzessin nicht unter Wasser atmen konnte.
 

Nein, dachte sie. So darf es nicht enden. Sie versuchte sich zu beruhigen und zwang ihr Herz langsamer zu schlagen. Ich bin die Herrin der See und des Ozeans, dachte sie entschlossen. Das Wasser gehorcht meinem Willen und untersteht meinem Befehl. Sie spürte, wie der Sog langsam nachließ und öffnete die Augen. Das Wasser um sie herum beruhigte sich und sie überlegte, ob es sie wohl verstanden hatte. Wenn das zuträfe, konnte nun noch etwas ausprobieren. Was sie jetzt versuchte, kostete sie mehr Überwindung als alles was sie vorher getan hatte. Sie nahm all ihren Mut zusammen und atmete das Wasser ein. Zu ihrer Überraschung spürte sie kein Wasser in ihren Lungen, sondern Luft. Sie atmete unter Wasser. Ausgelassen schwamm sie ein paar Drehungen in dem nun stillen Wasser und erreichte dann mit ein paar schnellen Beinstößen ihr eigentliches Ziel. Der Spiegel der Tiefen lag nur noch ein paar Armlängen von ihr entfernt und leuchtete verheißungsvoll. Mit einem Ruck ergriff sie ihn und wurde ihn türkises Leuchten eingehüllt. Nur Sekunden später fand sie sich sicher, aber dennoch triefend nass, vor dem Aquamarin-Thron stehend, wieder.

"Ich gratuliere", beglückwünschte sie die Wächterin. "Du hast es geschafft." Glücklich blickte Michiru in den Spiegel und spürte, wie die Gewalten des Meeres sie wieder erfüllten. Vor ihrem Gesicht erschien ihr Verwandlungsstab und änderte mit einem sanften Aufblitzen seine Gestalt. Sie ergriff ihn mit ihrer freien Hand und hatte nun Gewissheit, dass ihre Kräfte wieder erwacht waren. Sie erhob Stab und Spiegel hoch über ihren Kopf und rief laut:
 

"NEPTUNE ETERNAL-MAKE UP!"
 


 

Sanfte Dunkelheit umgab sie, die nur von den leuchtenden Wänden des Palastes durchbrochen wurde. Der laue Wind spielte um das violette Kleid aus hauchdünner Seide, dass ihren Körper umschmeichelte. Neben Setsuna hatte sie wohl noch die besten Erinnerungen an die Zeit des Silberjahrtausends.

Lange saß sie schweigend auf eine der Balustraden großen Palastgartens und blickte verträumt ins Weltall. Gedankenverloren spielte sie an der Kette an ihrem Hals, in der ein kleiner Fluorit eingelassen war. Der Saturn, der wohl faszinierendste Planet im ganzen Sonnensystem, strahlte mit seiner ganz eigenen Schönheit am schwarzen Firmament. Sein weitläufiges Ringsystem, das größtenteils aus Gestein, aber auch aus Eisbrocken bestand, reflektierte das Licht der Sonne und glänzte wie ein ganzes Sternenmeer. Die Lichter seiner vielen Monde vervollständigten diesen Eindruck noch.
 

Hotaru seufzte tief und sah sich um.

Der Palastgarten war atemberaubend. Tausende von Lilien und Orchideen leuchteten in allen nur erdenklichen Farben. Weiße und purpurne Rosen rankten sich an den Säulen empor, die die vielen Wege säumten. Warum nur nannte man ihren Planeten den Stern der Vernichtung? Wenn die Menschen doch nur seine Schönheit erkennen könnten, sie würden anders darüber denken. Es ließ sich nicht umgehen, dass ihr Planet ihr die Macht über Tod und Wiedergeburt verlieh, doch sie verstand nicht, warum diese Mächte in den Augen anderer etwas Schlechtes waren. Der Zyklus von Tod und Wiedergeburt gehörte zu den ältesten Gesetzen des Universums und jedes Lebewesen hatte sich ihm zu unterwerfen.

Als hätte dieser Gedanke einen Ruf ausgesandt, erschien vor ihrem Gesicht ein sanftes Leuchten, in dem sie eine kleine Gestalt erkannte, die ihr bis aufs Haar glich. "Sei gegrüßt, Prinzessin Saturn", sagte dieses kleine Wesen mit einer glockenhellen Stimme. "Ich begrüße Dich im Titan Palast."

Höflich neigte Saturn den Kopf. "Ich danke Dir für Deine Worte, Wächterin"; sagte sie. "Doch ich frage mich, weshalb man mich hierher geschickt hat." "Die Mächte des Lichts haben Euch für würdig befunden, Euch Eure Kräfte wieder zu geben. Sollte es Euch gelingen, Eure Talismane zurück zu erobern, so werdet Ihr wieder Eure alte Macht erwecken."
 

Staunend lauschte Hotaru ihren Worten und nickte schließlich. "Ich nehme an, ohne eine besondere Prüfung wird das nicht zu schaffen sein. Habe ich Recht?" fragte sie. Die Wächterin nickte stumm und bedeutete Hotaru ihr zu folgen.

Sie tat, wie ihr befohlen wurde und ging hinter dem kleinen Lichtfunken her. Mit fast melancholischen Gefühlen betrachtete sie die langen Gänge und weiten Treppen des Titan Palastes. Inmitten der Dunkelheit hatte sie den Eindruck, als würde das Juwel, aus dem er bestand, von innen heraus leuchten.

Überall standen hohe, schmale Vasen und Schalen, in denen schwarze und weiße Blumen wuchsen. Hotaru lächelte. Schon immer war es der Herrscherfamilie des Saturn wichtig gewesen, daß man in ihrer Macht das absolute Gleichgewicht zwischen Licht und Dunkelheit erkannte.

Überall an den Wänden und den hohen Säulen leuchtete das Zeichen des Planeten, daß ebenfalls abwechselnd aus weißem und schwarzem Diamant gefertigt war. Trotz all ihren Erinnerungen erkannte sie dennoch, wohin die Hüterin sie führte. Auch wenn sie durch die verschlungenen Gänge des Palastes wandelten und auch in diesem Leben noch nie hier war, so sah sie, daß die Hüterin sie direkt zu der großen Halle führte, die das Zentrum des Palastes bildete.

Die gewaltigen Tore der Halle schwangen lautlos auf, als sie sich ihnen näherten. Die hohe Decke wurde von vielen schmalen Säulen gestützt, und auch hier rankten sich helle und dunkle Blumen empor. Überall an den Wänden prangte das leuchtende Symbol des Saturn.

"Was tun wir hier?" fragte Hotaru die Hüterin. Diese deutete auf die Spitze der Halle, wo Saturn den schimmernden Fluorit-Thron erkannte. Über diesem schwebte ihr Talisman, die Sense der Stille. Sie blickte zu ihrer Wächterin, die jedoch nach wie vor in Richtung des Throns deutete. Seufzend ging Hotaru langsam in die ihr befohlene Richtung.

Einige Momente später stand sie vor dem gewaltigen Thron und streckte die Arme nach oben, um die Sense zu ergreifen. Sie spürte das kühle Metall unter ihren Fingern, doch ansonsten fühlte sie nichts. Sie hatte erwartet, daß eine Welle der Macht ihren Körper durchströmen würde oder so etwas in der Art. Doch nichts dergleichen geschah.

Verwirrt blickte sie zu der kleinen elfenähnlichen Gestalt, die sich ihr inzwischen genähert hatte. "Wieso passiert nichts?" fragte Hotaru. Die Wächterin sah sie durchdringend an. "Ich habe nichts davon gesagt, daß ihr Eure Talismane einfach nur an Euch zu nehmen braucht und schon hättet Ihr Eure Kraft zurück." Hotaru sah immer noch sehr verwirrt aus. "Ich sagte, daß Ihr Euren Talisman erobern müßt." Ihr Blick ging Hotaru durch Mark und Bein. "Ihr seid die Senshi des Todes und der Wiedergeburt. Ihr bringt die Stille und habt die Macht, einen ganzen Planeten zu zerstören. Ihr seid das Ende und ein neuer Anfang. Wie, so frage ich Euch, würde sich Euer Talisman wohl erobern lassen?"

Hotarus Augen wurden groß, als sie Aussage hinter den Worten der Hüterin begriff. Sie spürte die Angst, die sich wie eine eiskalte Hand um ihr Herz legte, als sie die Konsequenzen daraus erkannte. Doch schnell schob sie diese Gefühle beiseite. Es war die Aufgabe, die ihr von Geburt an, durch alle Leben auferlegt war. "Ihr meint, ich muß ihn benutzen." Dies war eher eine Feststellung denn eine Frage, denn Hotaru wußte längst, was sie zu tun hatte. Sie würde diese Last noch einmal auf sich nehmen, um ihren Freundinnen beistehen zu können.

Mit einem leichten Zittern umschlossen ihre Hände fest ihren Talisman, die Sense der Stille. Mit ruhigem Blick sah sie ins Leere. "Ich bin die Senshi des Todes und der Wiedergeburt. Ich bringe das Ende, um einen neuen Anfang zu machen", flüsterte sie leise und hob den Talisman hoch über ihren Kopf.
 

"DEATH REBORN REVOLUTION!"
 

Weiße, schwarze und purpurne Energien sammelten sich in der Spitze der Sense und sandten Strahlen in alle Richtungen aus. Hotaru schloß die Augen und spürte, wie die Macht, die sie beschworen hatte, alles was mit ihr in Berührung kam, vernichtete. Erdbeben erschütterten den Palast und sie hörte, wie die Säulen einbrachen. Das Licht in ihrem Innern erlosch langsam und sie spürte, wie das Leben ihrem Körper entwich.

"Das ist das Ende", dachte sie noch, bevor ihr völlig schwarz vor Augen wurde. Doch in dieser undurchdringlichen Schwärze, die ihre Seele nun umgab, sah sie vor sich einen winzigen Lichtfunken, der sie leitete. Sie streckte die Arme nach diesem Licht aus, daß sie plötzlich ganz einhüllte.

Mit einem leisen Schrei öffnete sie die Augen und fand sich im völlig unversehrten Titan Palast liegend wieder. Über ihr schwebte die kleine, schimmernde Gestalt der Wächterin des Saturn. "Und dies ist der neue Anfang", beendete diese den Satz und lächelte leise. "Erhebt Euch, Prinzessin Saturn und empfangt Eure Macht!"

So gut es ihr möglich war, erhob sich Hotaru und griff nach der Sense, die neben ihr in einem hellen Violett strahlend schwebte. Als ihre Hände ihren Talisman berührten, spürte sie die Welle der Macht, die sie so sehnlichst herbei gesehnt hatte. Das Licht in ihrem Innern brannte heller als je zuvor und sie fühlte nun wieder die Aura des Todes und der Wiedergeburt, die sie schon immer erfüllt hatte.

Vor ihren Augen erschien ihr Verwandlungsstab und änderte seine Form. Das Zeichen des Saturn glühte nun wieder hell auf der Kristallkugel, die sich darauf befand. Ehrfürchtig griff Hotaru danach und spürte nun endgültig, wie ihre Kräfte wieder erweckt wurden.
 

"SATURN ETERNAL-MAKE UP!"
 


 

Anmerkung d. Autors:
 

Ich weiß, daß dieses Kapitel eigentlich kein richtiges Ende hat, aber ich denke, es wäre viel zu lang geworden, wenn man alle Sailor Senshi hier beschrieben hätte...

Außerdem muß ich zum besseren Verständnis noch anmerken, daß die Szenen in den Palästen der Senshi alle zeitgleich spielen sollen. Ich hoffe, dieses Kapitel war nicht zu langweilig, da ja nicht wirklich etwas passiert ist.
 

In Kapitel 18 werden dann auch noch die restlichen Krieger in ihren Palästen beschrieben.
 

Bis dann:-)



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2007-10-23T20:36:46+00:00 23.10.2007 22:36
Ich mag die Palastszenen sehr gerne. Das hat wieder soetwas heroisches^^
Nein, aber mal ernsthaft, ich bin beeindruckt davon, dass du das wirklich alles durchziehst(auch wenn ichs schon mal gesagt hab)
Es ist doch sicherlich ein haufen Arbeit sich zu jedem Palast und zu jeder Aufgabe seine Gedanken machen zu müssen.
Lg^^b
Von:  TeaGardnerChan
2005-07-31T16:55:59+00:00 31.07.2005 18:55
Echt klasse.
Richtig schön.
Auf sowas muss man erstmal kommen.
^^
Von:  mstar
2003-02-08T21:07:03+00:00 08.02.2003 22:07
Bitte schreib weiter
*bald tot umfällt*
Von:  mstar
2002-12-13T20:10:39+00:00 13.12.2002 21:10
Stimmt, wie gesagtm die STORY ist hervorragend, nur schreib bitte endlich weiter.
Von:  Sanny
2002-12-06T15:01:52+00:00 06.12.2002 16:01
Nun wirds aber mal ernsthaft Zeit, dass du weiter Schreibst.Wir warten (schließlich) schon solange darauf.

Hab die Story Monate lang aufm Pc gehabt,
Und nun Alles in 2 Tagen gelesen.
Hab aber gleich gewusst das die Story grosartig wird.

Ich möchte endlich wissen wie es weiter geht.
Mir gefällt die Story so gut.
Von: rubi
2002-09-11T14:42:54+00:00 11.09.2002 16:42
Hab erst heute gemerkt, dass es weitere Kapitel gibt.
Und hab sie auch gleich gelesen.

Als die Senshis ihre Sternenenergien verloren haben, hat jede von ihnen in Normalzustand gesagt, was für eine Kriegerin sie ist oder war: Merkur - Kriegerin des Wassers und der Weisheit, Mars - ... usw.
Nur Saturn, Pluto, Charon, Terra und Sun fehlten.
Saturn hat es ja in diesem gesagt: Kriegerin des Todes und der Wiedergeburt.
Hoffe, die anderen sagen das im nächsten Kapitel - bin schon ganz gespannt darauf.
*wart, wart*
Von: abgemeldet
2002-09-10T12:47:44+00:00 10.09.2002 14:47
*argh* jetzt hab ich mich schon so auf Pluto gefreut.... und dann "Ende" *hilfe* ich wollte doch unbedingt erfahren was die für ne Prüfung hat...*seufz* egal dann muss ich warten.

ich finds sehr schön beschrieben, das mit den Palästen und den Erinnerungen!

weiter schreiben!
Von: abgemeldet
2002-09-10T11:44:12+00:00 10.09.2002 13:44
ui ui! jetzt musste ich aber lange auf dieses Kapitel warten!

egal, freu mich

*werd jetzt gleich lesen*
Von: abgemeldet
2002-09-09T16:09:42+00:00 09.09.2002 18:09
Also, ich habe gerade alle Teile von "Sailor Moon Harmony" durchgelesen.

Ich muss schon sagen, dass war ziemlich viel!
*mirdenschweißvonderstirnwisch*

Aber, ich muss sagen, dass mir diese Story sehr gut gefällt. Am Anfang war ich ja eher skeptisch, da diese Story über "Sailor Moon" geht (bzw. davon handelt).
Aber alle meine Vorurteile deiner Story gegenüber sind restlos verschwunden! *stolzbin*

Ich bin gespannt, wann du die Fortsetzung schreibst!


By Angel


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