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Der Geruch des Blutes

von

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Kapitel 6

Hallo liebe Leute!
 

Es ist Donnerstag, das Wetter ist grade nicht so toll, da ist es doch eine gute Gelegenheit, euch ein neues Chap vorbeizubringen, oder? *g*
 

Heute ohne lange Vorreden, nur noch eins: Wer gerne das Banner zur Story sehen möchte, schaut doch mal in der Kapitelübersichtvorbei!!!
 

Ein dicker, fetter Knutscher geht an alle Kommischreiber! Ihr seid wirklich klasse!!!
 

Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!!
 

Jules & Silvereyes
 


 

So, genug gelabert, ab zum Chap!!!
 

Kapitel 6
 

Harry betrat spät in der Nacht das Black Skull, als ihm ein Mann in die Arme fiel, der von oben bis unten mit Blut und Alkohol besudelt war. Ihm wurde augenblicklich schlecht.

"Man... du kannst froh sein, dass du so dermaßen stinkst. Sonst würdest du die Nacht nicht überleben!", knurrte Harry und warf den schwachen Körper beiseite, wo er auf einer Eckbank landete und sofort nach Wodka brüllte.

Harry ging unbeirrt weiter auf die Theke zu und strich sich nebenbei mit der Hand über die Brust. Die Blutflecken verschwanden und er ließ sich nieder.

"Hank!"

"Jamy... wie schön, dich wieder zu sehen!", strahlte der schmuddelige Barkeeper.

"Labere nicht rum, ich bin nicht in Stimmung. Du hast angerufen, also... was willst du?"
 

Hank Catanzzaro stellte ein Glas Whiskey auf den Tresen und Harry zündete sich eine Zigarette an.

"Der ist heute gekommen!", raunte Hank leise und schob ihm einen Umschlag aus dem üblichen, versiegelten Pergament zu.

Harry nickte ihm zu und zog tief den Rauch in die Lugen, den er schnaubend wieder ausblies.
 

"Ich frag mich echt, wann der Kerl genug davon hat", knurrte er leise und griff nach seinem Whiskey. Er stürzte ihn hinunter, bevor er sich kurz in der Bar umsah und dann das Siegel brach. Wie immer war er nicht weiter von Interesse und er fühlte sich sicher genug, seine Informationen hier zu öffnen.
 

Seufzend zog er ein Stück Pergament aus dem Umschlag und warf einen Blick darauf. Überrascht hob Harry die Augenbrauen und fragte sich, warum der Kerl es so eilig hatte, doch er fühlte genauso die Wut in sich aufwallen.
 

Du hast zehn Tage um ihn zu erledigen ... ansonsten muss Teddy dran glauben.
 

Mehr stand nicht auf dem Stück Pergament und Harry griff in den Umschlag um das Foto herauszuziehen. Er drehte es um und in sekundenschnelle kippte seine Welt aus den Angeln, drehte sich und blieb dann stehen. Auf dem Foto starrte ihm ein junger Mann entgegen, leicht lächelnd, so, als wüsste er nicht, dass er fotografiert wurde, was wohl auch der Wahrheit entsprach.
 

Platinblonde Haare und sturmgraue Augen schimmerten im Sonnenlicht und Harry wurde es schlagartig übel. Zitternd griff er erneut nach seinem Whiskey und stürzte den Rest hinunter, bevor er wieder ungläubig auf das Foto starrte. Unwillig schüttelte er den Kopf und seine Augen brannten fast ein Loch in das Bild. Kein anderer als Draco Malfoy sah ihm entgegen und Harry wusste, hätte er noch eine normale Blutversorgung, wäre er wohl kalkweiß geworden bei seinem Anblick.
 

"Was hast du angestellt...?", flüsterte Harry und konnte den Blick nicht von diesem Bild nehmen. Er überlegte, wo es aufgenommen wurde, dann drehte er es um.
 

Draco Malfoy - frühstückt jeden Tag im Cafe La Petit in der Carlsonstreet, Birmingham
 

Harry betrachtete erneut das Bild. Ja, da war es wohl auch gemacht worden. Sein Magen rebellierte, sein Kopf schmerzte und er hatte das Gefühl, als sei ihm schwindlig. Er musste raus... er brauchte Luft und hastig sprang er auf.
 

Hank schaute ihm nur verwundert hinterher, denn noch nie hatte Jamy so total die Fassung verloren. Er war immer eiskalt und abgeklärt, doch heute wirkte er regelrecht panisch, als der die Bar verließ.
 

Harry lehnte sich kurz an die Mauer und wünschte sich, auf der Stelle tot umzufallen. Seine Gedanken rasten Kreuz und Quer. Er rutschte an der Wand hinunter und vergrub das Gesicht in den Händen.
 

"Wow... seht mal Freunde, wen wir da haben!"

Harry hob den Kopf und blickte in die Gesichter von fünf Typen, die schwarze Lederjacken trugen, die Köpfe kahl rasiert hatten und von schweren Panzerketten geziert waren... man könnte Angst bekommen. Nun, Harry bekam sie nicht.

"Verpisst euch!", knurrte er.

"Man Junge, du solltest nicht so 'ne große Klappe riskieren. Und nun rück deine Kohle raus!", zischte der Größte von ihnen.

"Scheiße Leute... ich habe gerade echt schlechte Laune, also wenn ihr weiter leben wollt, dann macht euch vom Acker, aber zügig!" Harry stand nun doch auf und trat furchtlos auf die Männer zu.
 

Einer von ihnen zog blitzschnell ein Messer und wollte es Harry an die Kehle halten, doch dass ließ den Vampir nur milde auflachen. Blitzschnell legte er seine Finger um den Hals seines Angreifers und hob ihn gute Zehn Zentimeter vom Boden hoch.

"Willst du sterben?", fragte Harry mit süßer, sanfter Stimme.

"N-Nein... bitte...", rief der Andere erschrocken.

"Bitte was?"

"Bitte... wir gehen, okay? Wir hauen ab!"
 

"Hm..." Harry dachte kurz nach. "Wisst ihr, Typen wir du und deine zurück gebliebenen Freunde verletzen unschuldige Menschen..."

"Tun wir nicht! Nie wieder! Versprochen!"

Langsam schlossen sich Harrys Finger sich um dessen Kehle und der Kerl fing an zu röcheln.

"Und das soll ich dir glauben?", zischte Harry leise und verringerte den Druck seiner Hand nicht um einen Deut. Die anderen vier Typen wichen schrittweise vor ihm zurück, mit ängstlichen Gesichtern und aufgerissenen Augen. Hektisch versuchte der Kerl zu nicken und Harry schnaubte.

"Wenn ihr euch hier noch mal blicken lasst, seid ihr dran, verstanden?", knurrte Harry dunkel und stieß den Mann hart von sich, der mit einem ächzen auf dem Boden aufkam und sich schnell aufrappelte.
 

Harry blickte diesem Abschaum amüsiert hinterher, wie sie sich stolpernd und fluchend davonmachten und immer wieder über ihre Schultern blickte. Seufzend lehnte er sich gegen die Wand und schloss die Augen, während er tief aufseufzte. Normalerweise hatte er nichts gegen ein wenig Action, doch gerade jetzt wirbelten seine Gedanken einem Hurricane gleich in seinem Kopf umher. Frustriert raufte er sich die Haare und ließ einen grollenden Laut hören.
 

Draco Malfoy! Was hatte dieser kleine Scheißer angestellt, dass er sein Foto bekam? Augenrollend stieß er sich von der Mauer ab und ging langsam die dunkle Gasse entlang. Wenn er genauer darüber nachdachte, hatten wohl einige Leute einen Grund Draco Malfoy tot sehen zu wollen.
 

Er apparierte an den Rand des Waldes vor seinem Haus und ließ sich ins Gras nieder.

"Harry?" Lucas und Adam kam auf ihn zugeschlendert, doch als sie die Verfassung ihres Freundes sahen, liefen sie schnell zu ihm.

"Was ist? Was hast du?", fragte Lucas besorgt.

"Nichts... es ist nur... scheiße, ich hab ein mega Problem!", knurrte Harry.

"Und welches?", wollte Adam wissen.
 

Die letzte Woche mit Adam verlief wider erwarten richtig gut. Adam zeigte sich vertrauenswürdig - bis jetzt - und sie verstanden sich besser, als erhofft.

"Ich... ich hab meinen nächsten Auftrag bekommen."

"Ah... okay,. Und?"

"Ich kann nicht... ich kann ihn nicht ausführen."

Lucas verstand nur Bahnhof.

"Warum nicht?"
 

Harry vergrub aufstöhnend das Gesicht in den Händen.

"Ich kenne die Zielperson ... ich kann ihn nicht ... ich kann doch nicht ihn umbringen", nuschelte er verzweifelt zwischen seinen Händen hervor.

"Wen?", fragte Lucas mit gerunzelter Stirn. Es war noch nie vorgekommen, dass Harry eine der Zielpersonen identifizieren konnte.

"Draco Malfoy", stieß Harry dunkel hervor und Lucas Augenbraue machte sich selbstständig, während Adam nur verständnislos dastand.
 

"Wer ist das?", fragte er und verstand nicht, warum Harry und Lucas so ein Aufhebens darum machten. Lucas fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und blies die Backen auf, bevor er die Luft stoßartig wieder entweichen ließ.

"Das ist ein Zauberer, der mit Harry auf Hogwarts war ... Harry hat ihm während der letzten Schlacht zweimal das Leben gerettet", erklärte Lucas leise. Harry hatte oft genug von Draco Malfoy gesprochen, dass er wusste, wer er war und was für eine Rolle er in Harrys früherem Leben gespielt hatte.

"Oh ...", machte Adam nur und ließ sich neben Harry nieder.
 

"Was machst du jetzt?" Lucas zündete drei Zigaretten an und verteilte sie, dann ruhte sein Blick auf Harry.

"Frag mich was Leichteres. Ich habe keine Ahnung. Verdammt, warum Draco Malfoy? Ich..." Plötzlich verstummte er.

"Was?"

"Klar, dass mein Erpresser ein Zauberer ist, oder zumindest weiß, dass die Welt existiert. Und er kennt mich, richtig?"

"Ja, das ist ja klar."

"Nein, ich meine... er kennt mich ganz genau. Malfoy hat nichts angestellt. Ich bin zwar davon überzeugt, dass er eine Menge Feinde hat, aber es kann doch sein, dass er einfach nur dran glauben muss, weil Der-Die-Das weiss, dass es mich treffen könnte."
 

"Scheiße, Harry! Wenn dem so ist, sind deine Freunde die nächsten, wenn wir dem kein Einhalt gebieten können."

"Du meinst Hermine und Ron? Colin und auch Dennis haben oft von euch dreien gesprochen ... ihr wart so was wie Helden für die beiden", fragte Adam, worauf Harry nur nickte.

"Ich muss irgendwie rausfinden, wer dieser Scheißkerl ist. Der bringt es fertig und hetzt mich auf sämtliche ehemalige Schulkameraden ... die Mitglieder aus dem Orden, die noch übrig sind, oder auf was weiß denn ich wen ...", seufzte Harry frustriert und raufte sich fast die Haare. Er hatte gedacht, dass es für seine Freunde ungefährlicher wäre, wenn sie nicht wussten, dass er noch lebte, doch anscheinend war das völlig egal.
 

"Aber wie willst du das herausfinden? Ich meine ... der Kerl war bis jetzt auch so schlau sich nicht zu zeigen", wandte Lucas ein, warf seine Zigarette auf den Boden und drückte sie mit seinem Stiefel aus.

"Das weiß ich selber, vielen Dank!", fauchte Harry und sprang dann auf, nur um hin und her zu laufen, wie ein Tier im Käfig. "SCHEISSE! Das ist doch alles scheiße! Egal wie ich es drehe ... irgendwer wird bei diesem miesen Spiel draufgehen ... entweder Malfoy, wenn ich meinen Auftrag erledige ... und wenn ich es nicht tue, dann Teddy!", rief er aufgebracht.

Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und rannte ins Haus. Zurück blieben zwei Freunde, die sich kurz anschauten und dem Schwarzhaarigen folgten.
 

Harry hatte sich in sein Zimmer eingeschlossen und überlegte. Was sollte er nur tun? Er musste Malfoy töten... einzig und allein wegen Teddy. Er konnte nicht anders. Alles, was er liebte, war dieser kleine Junge, der sich nicht darüber im klaren war, zu was diese Liebe missbraucht wurde. Immer war er dieser Gefahr ausgesetzt, der dunklen, geheimen Gefahr, die nicht Harry für ihn darstellte. Harry hielt sich von ihm fern, nur um ihn zu schützen, doch er musste Menschen töten, um den Schutz zu gewährleisten und nun Malfoy. Malfoy! Dieser blöde, blonde Idiot. Harry lag stundenlang auf dem Bett und grübelte, dann fasste er einen Entschluss.
 

Am Morgen veränderte er sein Aussehen. Hellbraune, sehr kurze Haare, Sonnenbrille und Jeansoutfit. Seine weichen Gesichtskonturen ersetzte er durch härtere, dann lief er die Treppe hinunter.

"Luc? Ich schau mir das Cafe` erstmal an. Schau mir Malfoy an. Bis nachher."

Harry apparierte nach Birmingham und machte sich auf die Suche nach dem Cafe` in dem Malfoy laut seinem Auftraggeber immer frühstückte. Und dort, auf der gegenüberliegenden Straßenseite war es. Eine Glasfront erstreckte sich über das gesamte Cafe`, blauweiß gestreifte Markisen spendeten Schatten, große Blumenkübel umrahmten den Eingang und der kleine Platz davor war voll gestellt mit einigen Bistrotischen und passenden Stühlen. An einem dieser Tische konnte Harry das platinblonde Haar entdecken. Draco Malfoy sah genauso aus wie auf dem Foto, also war das Bild wohl erst vor kurzem gemacht worden.
 

Der Vampir lehnte sich an einen schattigen Hauseingang und betrachtete die beiden Männer, die sich ihre Croissants schmecken ließen und Milchkaffee tranken. Denn Blaise Zabini saß dort mit Malfoy und gestikulierte wild mit den Händen, während er aß.
 

Ein Stich durchfuhr Harry, denn es war ein solch vertrautes Bild die beiden so zu sehen. Zabini, der den Mund nicht zwei Minuten still halten konnte und mit Händen und Füßen redete und Malfoy, der genervt von seinem Freund die Augen rollte und ergeben zuhörte. Wie oft hatte er die beiden damals in Hogwarts so in der Großen Halle sehen können? Wohl tausende Male. Seufzend schloss er die Augen und versuchte die Erinnerungen abzuschütteln. Ein leichter Wind wehte durch die Straße und seine feine Nase erhaschte einen Duft, der ihn völlig verrückt machte. Wo kam das bloß her? Harry stand wie paralysiert da und seine Sinne wurden völlig von diesem Geruch gefangen genommen.
 

Es war ein Duft, wie er ihn vorher nie vernommen hatte. Irgendwie sanftherb... Harry hatte irgendwann angefangen Gerüche mit Textilien zu assoziieren. Lucas roch nach einem Seidenhemd... ein weißes, dass man gerade frisch aus dem Frühlingswind genommen hatte, an dem sämtliche Düfte, einer Frühlingswiese hafteten. Adam dagegen hatte etwas stark männliches an sich... Harry sah immer einen Typ im Smoking vor sich, wenn er den Duft von Adam einatmete.
 

Es war eine Macke von ihm, über die sich Lucas regelmäßig lustig machte, aber so konnte Harry es beschreiben. Aber dieser Duft - es war so zärtlich, so unschuldig und dennoch schwer... wie Samt; schwerer dunkler Samt.

Er schloss die Augen, ließ sich von diesem Duft betören und war sich bewusst, dass er sich soeben in einen Geruch verliebt hatte. Himmel - war das schön.
 

Er schaute wieder zu Malfoy und Zabini, die sich angeregt unterhielten. Immer wieder nahm Draco seine Kaffeetasse, nippte daran und zog eine Zigarette aus einer Schachtel. Seit wann rauchte Malfoy? Der Malfoy, der immer so penibel auf seine Gesundheit und sein Äußeres geachtet hatte? Gut, scheiß auf seine Gesundheit, wenn er sich überlegte, warum er seinem Erzfeind... ehemaliger Erzfeind?... hinterher schnüffelte. Was sein Aussehen betraf - Harry ist nie aufgefallen, dass Dracos blondes Haar die Sonnenstrahlen reflektieren konnte. Sie schimmerten sattgolden. Seine Augen hingegen wirkten gehetzt. Er strahlte nicht mehr diese stoische Coolness aus, wie Harry sie kannte.
 

Malfoy sah aus, als würde er sich absolut nicht wohlfühlen, so auf dem Präsentierteller zu sitzen. Immer wieder sah er sich unauffällig um und Harry bekam den Eindruck, dass er nur Zabini zuliebe so auf offener Straße saß und mit ihm frühstückte. Er sah mehr als nervös aus, als wüsste er, dass er beobachtet würde und sog unruhig an der Zigarette und klirrte rhythmisch mit dem Kaffeelöffel gegen seine Tasse, bis Zabini ihm den Löffel aus der Hand nahm. Verdutzt sah Malfoy seinen Freund an, gerade so, als hätte er es nicht mal wahrgenommen, was er da tat.
 

Harry konnte sich nicht erinnern, früher solche Macken an ihm entdeckt zu haben. Draco Malfoy hatte immer mit der Arroganz eines Reinblüters gelebt und das hatte das Essen in der Großen Halle mit eingeschlossen. Ihn jetzt so zu sehen war fast schon ein Highlight, dass Harry dazu brachte, seinem Auftraggeber dankbar zu sein. Nicht für den Auftrag an sich, sondern Draco Malfoy dermaßen menschlich zu erleben. Dieser Duft nach dunklem schweren Samt stieg ihm wieder in die Nase und genießend sog der Vampir ihn ein. Danach könnte er wirklich süchtig werden. Dieser Geruch drang ihm in die kleinsten Poren und am liebsten würde er darin baden, sich vollkommen darin einlullen und nie wieder etwas anderes riechen. Aus irgendeinem Grund brachte sein Gehirn diesen Duft mit Draco Malfoy in Verbindung. Harry schüttelte unwirsch über sich selbst den Kopf. Wie kam er nur auf so einen Blödsinn? Es konnte genauso gut sein, dass Zabini diesen Geruch abgab, oder einer der anderen Gäste des Cafes.
 

Der Vampir beobachtete weiter die beiden ehemaligen Slytherins, sah wie Malfoy einen zweiten Milchkaffee gebracht bekam und fast den gesamten Zuckerstreuer hineinkippte. Er biss sich auf die Lippen um sich das Lachen zu verkneifen. Malfoy war wohl ein ganz Süßer, wenn man die Menge an Zucker betrachtete.
 

Er musste näher heran, wollte hören, was die beiden von sich gaben. Im Normalfall könnte er auf diese Entfernung jedes Wort verstehen, doch diese Straße schien die Hauptader der LKW's zu sein. Sie störten Harrys empfindliches Gehör beträchtlich. Er schlenderte also über die Straße, hielt sich ausnahmslos im Schatten auf und ging langsam an den beiden vorbei. Plötzlich blieb er stehen, genau neben dem Tisch der beiden ehemaligen Slytherins und atmete tief durch; die Nase dabei in die Luft gereckt. Es war tatsächlich Malfoy, der so roch und Harry spürte augenblicklich das Verlangen, sich an diese Brust zu kuscheln. Hölle - was war nur los mit ihm?
 

Er ließ sich zwei Tische weiter in einer Ecke des Cafes nieder und versuchte, nicht wegen Malfoys Geruch zu schmelzen. Noch etwas anderes kam hinzu. Er fragte sich unwillkürlich, wie er schmecken würde; sein Blut... oh man, es würde köstlich sein. So samtschwer, wie ein guter Rotwein. Harry kannte sich damit nicht aus, doch er hatte es oft genug gehört.
 

"Was darf ich Ihnen bringen?", fragte die junge Kellnerin.

Harry musterte einen Moment ihren schlanken Hals, dann lächelte er.

"Einen Milchkaffe und die Tageszeitung, wenn es möglich ist."

Die Bedienung starrte ihn hemmungslos an, nickte weggetreten und lächelte zaghaft. Harrys Präsenz versetzte sie regelrecht in Trance, dann schritt sie davon.
 

"Dray, du musst endlich aufhören, darüber nachzudenken. Dir kann nichts passieren. So langsam wirst du paranoid, mein Schatz."

"Wärst du auch, nach den ganzen Drohbriefen!", knurrte Draco leise.

Harry verstand jedes Wort, doch seine Sinne vibrierten so heftig, dass er sich ernsthaft zusammenreißen musste. Bloß gut, dass er vor einer Stunde noch jagen war und keinen Durst verspürte.

"Das ist beinahe drei Jahre her. Baby, du gehst noch unter, wenn du nicht lernst, abzuschalten!" Blaise streichelte liebevoll Dracos Wange und lächelte ihn sanft an.
 

"Sag das mal den anderen Leuten. Die haben, was mich betrifft, Gedächtnisse wie Elefanten, das weißt du selber. Egal wo ich mich blicken lasse, die sehen mich immer noch an, als wäre ich irgendein Ungeziefer, das aus ihrem Keller gekrochen ist!", murmelte Draco leise, doch auch sehr aufgebracht und rührte ohne Unterlass in seinem Milchkaffee herum.

"Meine Güte ... was interessieren dich denn die anderen Leute? Früher hätte dich deren Meinung nicht einen Knut geschert", seufzte Blaise und biss von seinem Croissant ab.

"Da hab ich auch noch keine Drohbriefe mit unverdünntem Bubotubler-Eiter bekommen und das war, wie du weißt, noch eine der netteren Varianten. Ich trau mich verdammt noch mal nicht mal mehr meine Post zu öffnen, wenn ich nicht genau weiß wo sie her kommt!", fauchte Draco und fummelte sich fahrig eine weitere Zigarette aus der Schachtel und zündete sie an. "Glaub mir, du würdest bei solchen Briefen auch paranoid werden."

"Ich kann's ja verstehen, aber es bringt nichts wenn du dich selbst auch noch fertig machst." Blaise sah seinen Freund liebevoll an und lächelte leicht.
 

Harry hatte inzwischen seinen Milchkaffee und die Tageszeitung bekommen, wobei er die Kellnerin vollkommen ignoriert hatte. Er hatte den Lokalteil aufgeschlagen, las jedoch nicht ein Wort davon. Offenbar hatte Malfoy einige Probleme seit dem Ende des Krieges. Eigentlich sollte ihn das wirklich nicht wundern. Seine Rolle in diesem ganzen Debakel war schließlich nicht gerade klein gewesen. Harry hatte noch gut im Gedächtnis wie Hermine nach solch einem Bubotubler-Brief ausgesehen hatte und ein Anflug von Mitleid regte sich in ihm.
 

„Hast du kürzlich mit deiner Mutter gesprochen?“, fragte Blaise.

"Vor etwa zwei Wochen. Warum?"

"Naja, ich habe sie gestern im Ministerium gesehen und sie macht sich große Sorgen, wegen deinem Vater."

Harry hörte, wie Malfoy mit den Zähnen knirschte.

"Und?"

"Dray, du weißt, dass er jeden Tag sterben könnte. Meinst du nicht, du solltest dich mit ihm versöhnen, bevor er geht?"

"Nein. Soll er doch gehen, wie du es ausdrückst. ich würde es eher als 'abkratzen' bezeichnen." Draco musterte eine Gruppe Männer auf der anderen Straßenseite mit großer Nervosität.

Harry, der die Gedanken der Männer hörte, wusste, dass es nur Touristen waren.
 

'Oh man, ich bin wirklich paranoid!'

Harry lächelte. In Dracos Kopf ging so viel vor, dass er kaum hinterher kam. Dann stutzte er.

'Wenn Potter doch nur da wäre. Er würde mir sagen, was ich für ein Arsch bin und alles wäre schön!'

Das war ja wirklich interessant. Draco trauerte ihm - Harry Potter - hinterher?

"Er wird sterben und du wirst es dir irgendwann vorhalten, Baby. Glaub mir."

"Blaise, du weißt, ich liebe dich. Aber wenn du nicht aufhörst, über meinen Vater zu labern - der dich nebenbei gesagt als Schwuchtel tituliert hat - dann such ich mir einen anderen Tisch, kapiert?"
 

Blaise lacht leise.

"Meinst du, jemand anderes erträgt deine schlechte Laune so gut, wie ich?"

"Keine Ahnung." Draco ließ seinen Blick schweifen, der bei Harry hängen blieb. Ein paar Sekunden sah er ihn fasziniert an. Diese unbeschreibliche Schönheit brannte sich in sein Hirn und ließ ihn kurz zittern.

"Der da ist süß!"

Blaise drehte sich um und musterte Harry mit unverhohlener Eifersucht.

"Den mach ich platt, wenn er dir zu nahe kommt!", knurrte er.
 

Harry musste sich ernsthaft ein Lachen verkneifen, denn erstens fand Malfoy ihn süß und zweitens wollte Zabini ihn platt machen. Wenn das kein Lacher wert war...

Harry gab vor eine Seite der Zeitung umzublättern und warf wie beiläufig einen Blick auf die beiden. Malfoy starrte ihn fasziniert an und Zabini stand die Eifersucht ins Gesicht geschrieben. Nun, das waren mal Neuigkeiten, die der Vampir wirklich nicht erwartet hatte. Er hätte nie vermutet, dass Malfoy schwul sein könnte.
 

Draco grinste und drehte sich wieder zu seinem schwarzhaarigen Freund.

"Och ... jetzt lass mich doch schauen", meinte er gespielt schmollend und schob die Unterlippe vor. Harry musste sich wirklich das Lachen verkneifen. Er fand das, was er hier geboten bekam einfach zu gut und er sah immer wieder aus den Augenwinkeln zu Malfoy hinüber. Er konnte nicht abstreiten, dass Malfoy sicher einen zweiten Blick wert war. Die schlanke Statur, in Verbindung mit den leichten Muskeln, die sich unter seinem Hemd abzeichneten, fand er sehr ansprechend. Dazu dieser Geruch ... Harrys Nackenhaare stellten sich unwillkürlich auf, als ihn ein Schauer an Erregung überkam.
 

"Du weißt ganz genau, dass ich es nicht leiden kann, wenn du in der Gegend rumflirtest ... und dazu noch direkt vor meiner Nase!", keifte Blaise und zerrupfte die Reste seines Croissants auf seinem Teller.

"Sei nicht so empfindlich ... ich hab dir noch nie Grund zu Eifersucht gegeben, oder?"

"Ach nein? Was war dann das in der Schule mit-"

"Hör auf, Blaise!", unterbrach Draco ihn scharf. 'Ich hab jetzt echt keine Lust mir schon wieder diese Eifersuchtstirade über Potter anzuhören.'
 

Harry hob bei diesen Gedanken erstaunt die Augenbrauen und hob seine Zeitung ein Stück höher. Blaise Zabini? Eifersüchtig auf Harry Potter? Wieso zum Geier noch mal?

"Wieso? Du schmachtest doch jedem hinterher, der auch nur im Ansatz aussieht, wie er!"

"Oh bitte!", schnaubte Draco. "Das ist nicht wahr!"

"Ach? Und was war mit dem Typ... dieser Türsteher aus dem Club? War doch klasse, wie du an seinem Hemd rumgespielt hast", spuckte Blaise aus.

"Blaise, hör auf, oder..."

"Oder was?", fauchte Blaise.

Draco stand plötzlich auf, nahm seinen Kaffee und seine Zigaretten und ging zwischen den Tischen hindurch.
 

"Hi!"

Harry hob den Kopf. Er hatte gewusst, dass Draco zu ihm kam, aus mehreren Gründen: Draco hatte es gedacht, Harry selbst hatte ihn gerochen und - nun ja, der Blonde hatte es angedroht.

"Hallo", antwortete Harry mit tiefer Stimme.

"Kann... kann ich mich setzen? Ich bleibe nicht mehr lange, aber wenn du allein..."

"Nein, nein. Setz dich. Ärger im Paradies? Dein Freund schaut nicht besonders glücklich."
 

Draco nahm gegenüber Platz und zündete sich eine weitere Zigarette an.

"Nicht so wichtig, der beruhigt sich auch wieder." Er stützte den Ellenbogen auf den Tisch und legte die Stirn in seine Hand; schwieg deprimiert. Doch nicht für Harry.

'Immer dieselbe Scheiße! Als würde ich fremdgehen. Ich bin nie fremd gegangen! Nie! Ich liebe dieses Trottel doch, warum streitet der ständig mit mir rum? Okay, das mit Potter war nicht okay... aber es war so gut!'
 

Harry kramte kurz in seinem Hirn, ob er je etwas mit Malfoy gehabt hatte, an das er sich nicht mehr erinnern konnte, doch da war nichts. Was meinte dieser Typ? Und WARUM ROCH ER NUR SO GUT? In Gedanken wimmerte Harry buchstäblich, während er geistesgegenwärtig einen Schluck Milchkaffee trank und das Gesicht verzog.
 

"Schmeckt's nicht?"

Harry schaute auf und lächelte sein atemberaubendes Lächeln; Draco seufzte leise.

"Ähm... naja, ich bin keinen Kaffee gewohnt. Ich trinke den normalerweise nicht und ja... offen gestanden schmeckt er widerlich."

Blaise schoss giftige Blicke zu Harry und stand schließlich auf. Vor Draco blieb er stehen und hockte sich hin.

"Es tut mir Leid, Baby... bitte, komm mit!"
 

Draco sah zu ihm runter und dachte einen Augenblick nach. Harry versteckte sich bei diesen Gedanken hinter seiner großen Kaffeetasse, damit Blaise sein Grinsen nicht sah, denn der würde gleich eine saumäßige Abfuhr kassieren.
 

"Weißt du, Schatz ... ich hab jetzt keine Lust. Offen gestanden unterhalte ich mich hier gerade ziemlich gut und ich möchte das gerne fortsetzen. Wir sehen uns nachher zu Hause", schnarrte Draco in bester Malfoymanier und Blaise` Augen wurden so groß wie Kanaldeckel, bevor er Harry einen äußerst wütenden Blick zuschoss.

"Schön ... SCHÖN! Mach doch was du willst!", zischte Blaise sauer und erhob sich. "Mal sehen ob ich nachher noch da bin ... vielleicht hab ja dann ich keine Lust mehr!" Blaise drehte sich auf dem Absatz um und Harry musste bei Dracos nächstem Gedanken wirklich an sich halten um nicht loszuprusten. Denn der lautete klar und deutlich 'Verdammte Dramaqueen!'
 


 

So, das war's wieder für heute und wir hoffen, wir konnten allen, die Draco genauso lieben wie wir, eine Freude machen. *g*
 

Bis nächsten Donnerstag!!!
 

Jules & Silver



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  LittleDYue
2011-02-03T11:32:46+00:00 03.02.2011 12:32
oh shit harry muss draco umbringen bzw. töten ...

oh oh draco flirtet mit ihm *grins*

einfach zu schön

blaise ist eifersüchtig o.o
Von:  FeydyraGreenscythe
2008-11-09T18:40:22+00:00 09.11.2008 19:40
ENDLICH!! ^___°

Was ein geiler Auftritt für Draco.. nun gut.. nicht wirklich wenn man bedenkt, dass Harry ihn umbringen soll.. aber ich finde es trotzdem toll ^-^

Und wie ich es wusste, das Dray, der Partner für Harry sein soll, wie der schon abgeht, wenn der alleine seinen Duft wahr nimmt XD
genial~ ^^

Und Blaise ist hier wirklich eine DRAMAQUEEN XD

Bin mal gespannt, wann Draco rausbekommt, wer der Braunhaarige vor ihm ist.. und vor allem wie er darauf reagiert ^-^

*schon aufs nächste Pitel stürz*

lG
Kitty =^.^=
Von:  HikoKuraiko
2008-06-19T10:43:38+00:00 19.06.2008 12:43
OmG wie geil ist das denn mal?
*weg lach*
Die FF ist wirklich sowas von geil
*prust*
Bitte bitte schreibt schnell weiter!!
Kann mir schon denken wen Harry zum Vampir macht
*zwinker*
Großes Lob an euch!
Gruß
Dray
Von: abgemeldet
2008-06-14T16:56:12+00:00 14.06.2008 18:56
hohohoho wowowowowow momentchen mal das is ja mal krass ! potter liest malfoys gedanken malfoy setzt sich zu potter -unwissend- und gib seinem GELIEBTEN zabini eine abfuhr und harry muss sich das lachen verkneifen ! ich habe da so ein gefühl aber ich sage das nicht hier !
Von:  AngelHB
2008-06-13T21:28:36+00:00 13.06.2008 23:28
Hi!

Ne geile Geschichte bis jetzt. Bin schon mächtig gespannt wie es weiter gehen wird. Würd mich freuen wenn du mir dann ne ENS schreiben würdest.

LG Angel
Von: abgemeldet
2008-06-13T12:58:50+00:00 13.06.2008 14:58
Ich hab die Szene mit Draco und Blaise echt witzig gefunden, und als Harry Dracos Gedanken auch noch gehört hat, musste ich total loslachen. Besonder der letzte Gedanke war der Kracher!XD

Ich bin auserdem schon gespannt wann es Herauskommt, dass Draco der Mensch ist, den Harry verwandeln muss.
Das ist er doch? Immerhin war das mit dem Geruch, der für Harry wie Seide ist, ein eindeutiger Fingerzeig in diese Richtung.

Und wie kommt Harry aus dieser Teddy-oder-Draco-Zwickmüle wieder heraus?
Mal sehen.

Also dann, bis demnächst, deine glitzerrubin.
Von: abgemeldet
2008-06-13T10:19:19+00:00 13.06.2008 12:19
das kap is wieder klasse
endlich is dray dabei
*freu*
blaise ne dramaqueen?
sonst is das doch immer dray
ich freu mich auf jeden fall schon auf nächste woche
*aufgeregt auf dem stuhl rumrutsch*

littleUsagi
Von:  himeChidori
2008-06-12T16:28:32+00:00 12.06.2008 18:28
hahaha endlich is draco da xD
aba das der mit blaise zam is überrascht mich doch
un paranoid o.Ö
hfftl findet harry raus wer ihn bedriht sons hatter n problem *g*
freu mich aufs näxte kapi
*kekse dalass*
lG Kaddl
Von: abgemeldet
2008-06-12T16:03:30+00:00 12.06.2008 18:03
das war echt genial! *lach*
ich wollte auch nicht mehr aufhören zu lesen und nu is es schon wieder vorbei. schade!
na ich freu mich aufs nächste kapitel ^^
lg deathly
Von:  Schmarah
2008-06-12T14:32:33+00:00 12.06.2008 16:32
Endlich ein Draco! whooh. toll toll toll!

Ich wollte gar nicht mehr aufhören zu lesen, doch da wars schon vorbei .___.

Die Konversationen waren mal wieder erste Sahne und Harry wirds nun mit Sicherheit noch schwerer fallen, den auftrag auszuführen (obwohl ich bezweifle, dass ers je versuchen wird, oder? XD)

Ich bleibe gespannt,
Und mal ganz am Rand
ihr seit meine Lieblingsautoren
und lasst uns Leser nicht schmoren. (haha kreativ. XD)

whohoho.


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