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Die Insel der tausend schaurigen Masken

von

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Pläne

In ihrer Kajüte saß Jack an ihrem Schreibtisch und fragte sich immer noch nach dem Grund, warum Lee von Bord gesprungen war. Klar, Bosco war nicht gerade eine alte Oma, die einen zum Tee-Trinken und frisch gebackenen Plätzchen einlädt. Er war ein grauenhafter Pirat und nicht gerade für seine Gastfreundschaft bekannt, aber laut Ian hatte Lee einen Freund dabei. Sie schätzte Lee nicht so ein, dass er einen Freund im Stich lassen würde. Vertieft in ihre Gedankengänge zuckte sie leicht zusammen, als es an der Tür klopfte. „Jack, wir sind’s.“ „Ist offen.“ Während sie sich von ihrem Platz erhob, traten Bryan, Lee und Max ein. „Also, mein Freund. Willst du uns nicht endlich erzählen, was passiert ist? Weist du, manchmal erleichtert reden ungemein. Außerdem kann so ein Leben als Sklave wesentlich unangenehmer sein als als Gast.“ „Bitte, setz dich doch.“, bot Jack ihm einen Stuhl an, während sie sich an den Schreibtisch anlehnte. „Danke.“, brachte Lee zögerlich hervor. „Immerhin schon mal ein Anfang.“, grinste Max. „Danke, dass ihr mich gerettet habt.“ „Ach was, ich wollte dem Möchtegern-Pirat einfach nur eins auswischen.“, meinte Jack mit einer Handbewegung. „Trotzdem danke.“ „Ian meinte, dass du gestern nicht allein in der Taverne gewesen bist.“, fragte Bryan nach, „Ist er noch auf der Dark Shark?“ „Er hat’s nicht geschafft. Aber ich hätte da ein Geschäft vorzuschlagen.“, wandte Lee sich an Jack. Ihre Augenbraue zuckte aufmerksam in die Höhe: „Und das wäre?“ „Jack! Du willst doch nicht ernsthaft auf den Kleinen eingehen?“, empörte sich Bryan. „Erstens bin ich genauso groß wie du und zweitens ist mein Name Lee.“ „Bryan, halt die Klappe.“, befahl Jack ruhig, worauf Bryan leicht zusammenzuckte, „Also, Lee, um was für ein Geschäft soll es sich da handeln?“ Er kramte etwas in Max’ geliehener Hose herum und wurde aufmerksam beobachtete. Schließlich fand er, wonach er gesucht hatte. „Das hier…“, er hielt das Goldstück hoch, „… ist von der Dark Shark. Ich bin davon überzeugt, dass es noch mehr davon dort gibt. Im Gegenzug dafür werdet ihr mir helfen, meinen kleinen Bruder zu befreien.“ Er reichte das Goldstück auf Verlangen Jack’s an sie weiter. Sie drehte es mehrmals in der Hand herum. „Hm…“, grinste sie und machte eine Handbewegung, mit der sie ihm das Goldstück wieder zuwarf. „Ganz schön mutig von dir, falsche Geschäfte mit einem Pirat machen zu wollen. Aber Lügen musst du noch lernen.“ Er wurde knall rot, als er ertappt wurde. „Warum? Es ist die Wahrheit. Es ist von der Dark Shark. Und es gibt bestimmt noch mehr davon.“ „Mag ja sein. Aber was sollten wir mit nem Berg Schokolade? Na ja, Tyson würde sich sicherlich darüber freuen, aber sonst auch niemand.“ Er schaute sie entsetzt an. „Schau nicht so, das is en Schoko-Taler.“ „Was?!“ Lee war entsetzt. „Aber wir haben doch…“ Jack hielt die Hand offen und Lee legte ihr das angebliche Gold wieder in die Hand. Langsam zog sie unter Beobachtung die Goldfolie ab und darunter entblößte sich nackte Zartbitterschokolade.

„Aber…“ „Wie kann so ne Süßigkeit so verblüffend echt wirken?“, fragte nun auch Max, nachdem er die glänzende Verpackung näher begutachtete. „Für Leihen wirkt so was nun mal eben echt.“, schloss Kai hinter sich die Tür. „Soll das ne Anspielung sein?“ „Wie kommst du nur wieder auf die Idee?“, lehnte er sich mit sarkastischem Unterton zu Max. „Was machst du hier?“, grummelte Jack ihn an. „Ich hab als Vize die Pflicht, dich zu unterstützen. Da muss ich eben auch zu solch einer Versammlung kommen.“ „Und was ist mit dem Steuer?“ „Spencer. Aber lenk nicht vom Thema ab.“ „Mann, ich bin auch nur ein Mensch, darf ich denn gar nichts vergessen?“ „Ich muss dich korrigieren. Du bist alles andere aber kein Mensch, du bist…“ Jack funkelte Max so düster an, dass dieser augenblicklich schwieg. „Jetzt bist du ja da und jetzt ist alles gut.“ „Jack, es geht hier um’s Prinzip!“, empörte sich Kai, was dazu führte, dass Jack sich vom Schreibtisch abstieß und auf ihn zukam. In ihrer Hand leuchtete etwas auf. „Streifenhörnchen, hör mir mal zu: Du bist hier nur der Vize. Wie du mit den anderen sprichst, ist mir herzlich egal, aber ich bin hier der Captain! Also pass auf, dass ich nicht dein hübsches Köpfchen mit einem langen Nagel durchbohre und dich dann so an den Hauptmast hänge! Verstanden?!“ Es kam zwar nicht selten vor, dass Jack ausrastete, aber dass sie einen ihrer Mannschaft mit geistreichen Foltermethoden drohte, war eher die Seltenheit. Max und Bryan hatten sich still verhalten, reichte schließlich, dass Kai als Zielscheibe herhielt. „Ja, Kapitän.“, meinte Kai kleinlaut.

„Gut.“, sie wendete sich wieder an Lee, „Also, wir werden dir helfen.“ „Echt? Aber warum? Ich meine, es gibt nichts für euch zu holen auf dem Schiff. Warum also solltet ihr euch unnötig in Gefahr begeben?“ Jack drehte sich mit dem Rücken zu ihm, sodass er ihr Grinsen nicht sehen konnte. „Das sind ja nun einmal auch Piraten. Und wenn zwei Piratenbanden im gleichen Gewässer segeln, dann ist es doch wohl mehr als logisch, dass die eine der anderen die Beute streitig macht. Das ist ganz normal. Also? Hast du was dagegen?“ „Nein, nein, ganz im Gegenteil.“, wedelte Lee wild mit den Händen, „Danke.“ „Noch ist es zu früh, um Lobeshymnen auf uns zu schreiben. Noch ist er nicht frei und die Dark Shark schippert munter herum… in unseren Gewässern. Also, Kai! Sag den anderen Bescheid und geh vor allem die beiden Chaoswölfe suchen!“ Dieser nickte und ging dann aus der Kajüte hinaus.

„Ich lass mich hier von ner irren halböhrigen Zicke herumkommandieren. Ich hab mir damals die falsche Arbeit gesucht.“ „Wenn du nicht hier wärest, dann würdest du immer noch Kartoffeln ernten.“ „Lyco!“ Er hatte es immer vermieden, mit den anderen über seine Vergangenheit zu reden, was Jack respektiert hatte und sich deswegen zusammen mit ihm eine glaubhafte Geschichte ausgedacht hatte. Die Wölfin stand mit gesenktem Kopf neben der Tür, durch die Kai gerade kam. “Jack sucht euch, wo ist Karin?” “Bei Kenny und versucht, Kekse abzustauben.” „Wir greifen die Dark Shark an. Sag ihr Bescheid.“ „Wirklich?“, sie strahlte bis über beide Wolfohren, „Endlich mal wieder was los!“ „Darf ich dich daran erinnern, dass ihr beiden da gestern im Hafen noch ne Schlägerei angezettelt hättet?“ „’Hättet’? Kai, haben!“ Sie sahen sich an. „Ich muss Karin Bescheid sagen. Ganz dringend.“ Und schon hüpfte der dunkle Wolf davon.
 

Auch Lee verlies von Max geführt die Kapitänskajüte, nur Bryan blieb bei Jack. „Schoko-Taler, die echt aussehen? Was hast du jetzt wieder für einen Trick angewandt?“ Jack kramte in ihrer Tasche herum und zog das Goldstück von Lee heraus: „Ein bisschen Magie darf ja wohl noch erlaubt sein.“ „Das ist Diebstahl.“ „Bryan, ich bin Pirat.“, seufzte sie aus, „Hast du vergessen, dass Diebstahl unser Überleben bestimmt?“ Bryan schüttelte den Kopf: „Von einem Goldstück wirst du nicht mal die Ratten unter Deck satt bekommen.“ Sie nickte und drehte das glänzende Metall zwischen den Fingern herum. „Mag schon sein. Aber wenn er wirklich recht hat, dass dieses Stückchen Edelmetall nicht das einzige von seiner Sorte auf der Dark Shark ist, dann würde es sich wirklich lohnen, denen mal einen Besuch abzustatten.“ Bryan grinste: „Du hast es wieder nur aufs Geld abgesehen.“ „Nicht ganz, Bryan. Nicht ganz. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass Lee’s Bruder irgendwas Bedeutsames zu sagen hat.“ „Hä?“, fragte Bryan und man konnte die Fragezeichen über seinem Kopf deutlich sehen. „Ich weis es selbst nicht genau. Ist nur ein Gefühl… Und jetzt hilft Kai, Karin und Lyco zu suchen. Und fangt im Lagerraum an.“ Bryan nickte und verlies ebenfalls das Zimmer.
 

„Kleiner Bastrad!“, fing er sich die nächste Ohrfeige ein. „Bosco, meinst du nicht langsam, er hat genug?“ „Halt’s Maul, Tala! Der andere ist weg! Jetzt gibt’s nur die Hälfte des Lösegeldes!“, brüllte Bosco herum, während er sich eine Flasche schnappte. „Sieh’s doch mal so: Er könnte genauso gut an Skorbut gestorben sein, dann hätten wir immer nur noch den einen.“ „Darum geht es hier nicht, Missgeburt! Es geht viel mehr darum, dass diese kleine verkrüppelte Schlampe ihn hat!“ „Diese Katzendämonin?“ „Ja, und die beiden Misttölen! Leiden sollen sie! Auf dem Grund des Meeres! Und Poseidon soll seinen Dreizack mit ihren verfluchten Körpern dekorieren!“ Tala schüttelte unmerklich den Kopf. „Kapitän!“, rief jemand. „Ihr unfähigen Schwachköpfe! Nichts könnt ihr alleine machen!“, mit vor Wut und Alkohol gerötetem Gesicht stapfte er nach oben.

Tala blieb bei Ray. „Es wird hart.“ Ray blickte zu ihm. „Für dich, meine ich.“, lies sich Tala auf eine alte Kiste fallen. „Er wird seine angestaute Wut an dir auslassen, soviel ist schon mal sicher.“ „Wie hältst du es hier aus?“ „Man gewöhnt sich an ihn. Außerdem: Was bleibt mir anderes übrig?“ Ray schaute ihn verwirrt an: „Was dir anderes übrig bleibt? Wie wär’s mit nem anderen Schiff oder anderer Arbeit?“ Tala lachte auf. „Kleiner, du hast gut reden. Du bist schließlich normal.“ „Ach, jetzt komm schon. Nur, weil du ein Lakai von so einem Idioten bist, bist du doch nicht unnormal.“, wischte sich Ray die blutende Nase an seinem Ärmel ab. „Willst du es sehen?“ Ray verstand nicht ganz: „Ähm, was denn?“ „Der Grund, warum mich wohl nie jemand so akzeptieren wird, wie ich bin?“ Ray war immer noch verwirrt, nickte aber leicht. Tala zog die hochgestellten Haare zur Seite und zeigte somit der Grund, warum er als ‚abnormal’ galt. „Du… du hast… du bist… Du bist ein Werwolf!“ Wieder lachte Tala auf und lies dabei die weißen Ohren wieder unter den Haaren verschwinden. „Nein, so schlimm ist es jetzt auch wieder nicht. Nur ein Dämon. Nur ein Wolfsdämon. Der Schwanz ist gut versteckt. Erinnerst du dich nicht daran, was Bosco sagte?“ „Das mit denen, die Lee haben?“ Tala nickte: „Japp, dort an Bord ist auch meine kleine Schwester. Ich weis zwar nicht, ob sie mich noch erkannt hat, aber sie scheint ihren Platz in der Welt gefunden zu haben. Im Gegensatz zu mir.“ Ray überlegte nicht lange: „Warum fliehst du nicht einfach und gehst zu ihr?“ „Wenn das nur so einfach wäre…“
 

In den nächsten Tagen hatte Ray wirklich nichts zu lachen: Alle Arbeiten, die man sich auch nur vorstellen konnte, wurden auf ihn abgeliefert. Jedoch weniger von den Matrosen, sondern vom Kaptain höchstpersönlich. Müde und mehr als nur ausgepowert fiel Ray allabendlich in irgendein Tauberg, um wenigstens für ein paar Stunden die Qualen zu vergessen. Nach drei Tagen merkte er schon keine Schläge, Peitschenschläge oder Tritte mehr und tat alles ohne Widerworte. Die meisten Besatzungsmitglieder hatten Mitleid mit ihm und in von Bosco unbeobachteten Augenblicken schoben sie ihm unbemerkt Brot, Wasser oder etwas Fett für seine Hände zu.
 

„Ray, hey, Ray!“ „Hn?“, grummelte dieser, da er noch herzlich wenig Lust hatte, jetzt schon aufzustehen, es war ja schließlich noch dunkel und Bosco würde schon früh genug kommen, um ihn durch die Gegend zu scheuchen. „Es sieht nach einem richtig üblen Sturm aus, den wir heute bekommen werden.“ „Und?“, drehte er sich auf die Seite, um Tala ansehen zu können. „Bosco dreht dann immer vollkommen durch, er verhält sich dann wie der Herrscher der Meere. Dann kannst du dich mal richtig ausschlafen. Der bekommt dann überhaupt nichts mehr mit.“ Ray horchte auf: „Wirklich? Das ist doch dann die Chance, um von hier zu verschwinden!“ Tala betrachtete den Himmel, der sich langsam mit dunklen Gewitterwolken verzog. „Mag sein. Aber in der Nussschale von Beiboot kommst du nicht weit. Da gehst du unter, noch bevor das Boot richtig im Wasser ist.“ „Aber du hast gesagt, dass ein friedliches Grab in den Wellen wesentlich besser ist, als dieses Leben hier.“ „Kleiner, ich kann mir vorstellen, wie schlimm es für dich hier sein muss, aber nicht bei diesem Unwetter, das sich hier anbahnt! Das ist einfach zu gefährlich!“, drehte sich Tala um und machte sich daran, die restliche Crew zu wecken und über den nahendem Sturm in Kenntnis zu setzten
 

Keine drei Stunden später trat das ein, was Tala prognostiziert hatte: Der Himmel war pechschwarz, nur die Blitze erhellten ihn zeitweilens. Es war wirklich dunkler als in einer mondlosen Nacht und der Regen prasselte scharf wie Nadeln auf die Planken und die nackten Körperstellen. Der Boden verwandelte sich in eine wahre Rutschpartie für jeden, der auch nur einen Schritt machen wollte. Zudem fegte ein heftiger Wind über das Deck, der zusätzlich eisig auf der Haut brannte.

Überall schlitterten Männer umher, um eilig zugerufene Befehle auszuführen. Und wie Tala gesagt hatte: Bosco stand am Steuerrad, wie ein Irrer lachend und triumphierte über die Natur in seiner Vorstellung. Ray beachtete das Schauspiel gar nicht mehr, sondern suchte sich einen geschützten Platz, kuschelte sich in die Decke, die Tala ihm noch gegeben hatte, gegen eine Wand und war auch bald eingeschlafen.
 

Als er wieder aufwachte, war der Sturm vorbei. An Stelle des Regen umhüllte eine dichte Nebelbank das Schiff, der tosende Wind, die aufgebrachten Rufen und das irre Lachen, all das war verstummt und es hing eine gespenstige Stille über der Dark Shark. Das Segel hing schlaff und zerrissen durch den Sturm herunter. Überall lagen Männer herum, völlig erschöpft. Sie sahen aus, als wären sie schon tot. Ray hingegen fühlte sich ausgeruht und gestärkt. Er fühlte sich, als könnte er Berge versetzen. Er blickte sich um, dann ging er in Richtung Bug. Dort war, wie erwartet, Tala, ebenfalls erschöpft. „Hey, Tala, wach auf!“, stieß Ray ihn an, erhielt aber nur ein Grummeln als Antwort. „Hey, jetzt komm schon.“ „Kleiner, geh weg.“, bekam er jetzt eine müde Antwort. „Wir verschwinden hier.“ „Was?“, jetzt war Tala hellwach. „Du willst hier verschwinden?“ „Ja, schau dich doch mal um. Die bekommen nix mehr mit. Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt.“ Tala nickte: „Na gut, du hast recht.“ Er lies sich von Ray aufhelfen und beide stiegen über herumliegende Menschen zu den Beibooten. „Die Winde quietscht.“ „Keine Sorge, ich hab Schmiere mitgehen lassen.“ „Gut gemach, Kleiner.“, lächelte Tala, während Ray sich an den Winden zu schaffen machte. Langsam ließen sie das Boot zur Wasser und Ray paddelte in den dichten Nebel hinein. Schon kurze Zeit später konnten sie das Schiff nicht mehr erkennen.
 

Zur gleichen Zeit hing Karin lachend über der Rehling und schaute abwechselnd von Kai, ins Meer, zu Tyson, zu Kenny, zu Tyson, ins Meer und wieder zu Kai. Jack schüttelte immer wieder den Kopf, wenn einer der vier seiner Mageninhalt auf verkehrtem Wege in Richtung Meer schickte. Lyco grinste nur, da sie der Anblick der vier einfach nur erheiterte. „Diese Weicheier. Das war eine leichte Prise mit ein bisschen Nieselregen! Und die? Werden seekrank! Und so was wollen Piraten sein?!“ „Beruhig dich, Jack. Denk an deinen Blutdruck.“ „Und dann dieser scheiß Nebel! Wie will man denn da richtig fahren können?!“ „Jä~äck! Komm wieder runter.“ Lee stand neben Bryan, der ebenfalls versuchte, Jack wieder auf den Boden zu bekommen. „Hey! Da vorne ist ein Schiff! Glaub ich mal.“ „Das kannst du jetzt mit deinem Strahlegesicht orten oder was?“, grummelte Jack immer noch mit angestauter Wut im Bauch. „Ist es die Dark Shark, Hamsterbacke?“, wollte Lyco wissen. „Sieht fast so aus.“ Nun war es an Jack, zu grinsen. Ihre schlechte Laune war wie weggeblasen. „Möchtegern-Piraten! Angetreten!“
 

Keine Minute später stand die gesamte Mannschaft und Lee vor ihr versammelt, wobei vier noch etwas grün im Gesicht waren und sich eher schwankend auf den Beinen hielten. Wieder konnte Jack nur den Kopf schütteln, doch das war jetzt nebensächlich, denn in ihr kribbelte es, Bosco mit ihrem Katana aufzuspießen, vielleicht auch noch zwei, drei andere, aber das war eher unwichtig.

„Also, hört zu, denn es wieder vielleicht gar nicht so schwer, wie es jetzt noch aussieht. Als dürftet sogar ihr das hinbekommen, verstanden?“ Zwei Nicker, zwei Kopfschüttler und sechs Enthaltungen waren die Antwort. „Ich brech zusammen.“, sackte Jack in den Schneidersitz und legte den Kopf in die Hände. Karin grinste Lyco an, die zurückgrinste. „Jack, warum gibst du dir überhaupt die Mühe, was zu erklären? Wir machen es doch sowieso immer so, wie’s grade kommt.“ Sie blickte zu Ian, der sie fragend anschaute: „Genau das könnte hier aber fatale Folgen haben, hört ihr? Bosco sieht zwar dämlich aus, führt aber eine Bande aus noch größeren Schwachköpfen als ihr es seid…“ „Hey!“ „… und außerdem sind seine Angriffe selten unüberlegt und noch seltener fair.“ Sie hatte zwar nur die Aufmerksamkeit eines Teils ihrer Crew, doch dieser verstand, worum es ihr ging. „Was schlägst du also vor?“, wollte Kai wissen. „Tja, wenn ich das nur wüsste. Dann wär mir wesentlich wohler in meiner Haut. Ich kenn den Bau des Schiffes nicht und wo genau sich der Kleine aufhält oder wo Bosco ihn verbarrikadiert hat, wissen wir erst recht nicht.“ „Nicht gerade von Vorteil für uns, wie?“, murmelte Bryan. „Durchaus nicht. Aber ich hab eine Taktik, die ist zwar mehr als nur riskant, aber dennoch könnte es funktionieren.“ „Riskant? Is ja super!“, grölte Lyco und schenkte ihr jetzt ihre volle Aufmerksamkeit.

Jack erklärte schnell, was sie auf die Schnelle in ihrem Kopf für ein Plan ausgeklügelt hatte. Alles nickte einverständlich, als sie geendet hatte und fragende Blicke in die Runde geworfen hatte, ob es denn irgendwelche Fragen oder Verbesserungsvorschläge gegeben hätte. „Na gut, dann geht’s los!“ Alles stürmte an die Seite des Schiffes, bewaffnet und teilweise mit geschärften Klauen. Jack steuerte das Schiff längsseits der Dark Shark entlang, sodass ein einfacher Schritt ausreichte, um überzutreten.

Angesichts der Stille, die das Schiff von sich gab, standen sie erst einmal reglos an bzw. auf der Rehling und versuchten, durch den dichten Nebel etwas zu erkennen. „Der Sturm muss sie arg mitgenommen haben.“, schmunzelte Ian. „Vielleicht ist auch ein Monster an Bord, das sie alle aufgefressen hat.“, kicherte Karin, was Tyson und Kenny sichtlich den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Mit einem eleganten Satz was Jack bei ihnen. „Ihr beide…“, sie wies auf die beiden Angsthasen, „… bleibt hier, die anderen folgen mir.“
 

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Yeah, und jetzt gibt's bald Blutvergiesen *dafür auch lang genug gebraucht hat*

Hoff mal, dass es dir so passt, du Arbeitstier, Lyco ^^b



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