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After Life

Nach dem Leben
von

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Black Mood

Es war schwarz.

Tiefschwarz.

Und er stand einfach nur da.

Einfach so!

“Hallo?”

Ein Echo, zwei, drei.

Aber keine Antwort.

“Lily? Schatz, bist du hier?”

Wo zur Hölle war James denn hier gelandet?

Okay, er war tot.

Und er glaubte nicht, war Atheist.

War das hier also der Ort für die Toten, die nicht an Gott glaubten?

Und wenn ja: Musste er hier alleine bleiben?

Wenn Lily nicht hier war, dann war sie ja bestimmt noch am Leben.

James atmete erleichtert auf.

“Gut…”

Er redete hier mit sich selbst…

“Also, was mach ich? Ich könnte ja Ball spielen? Nein, ich hab keinen Ball… ich könnte… mich hinsetzen und nichts machen. Nein, langweilig. Oder ich geh einfach mal auf gut Glück weiter. Ja, das mach ich.”

Er sprach zwar öfter mal zu sich, aber nie so laut oder solch verrückte Dinge.

Das machte wohl die Situation, welche nun wirklich verwirrend war.

Er war tot, hatte keine Idee, wo er war, wo er hinmusste, was jetzt geschehen würde.

Und was mit seiner Familie war.

Und James fühlte sich schuldig, unendlich schuldig.

Warum war er nicht einfach appariert?

Er hätte sich Lily schnappen sollen, hätte sich Harry mitnehmen sollen, hätte apparieren sollen.

Zu Sirius, zu Remus, zu Peter, einfach irgendwo hin.

Aber nein.

Er hatte den Helden spielen müssen, hatte kämpfen müssen um seine Familie zu retten.

Stattdessen waren Lily und Harry jetzt alleine.

Wenn er ihnen doch nur eine Nachricht schicken könnte…

Er musste sich doch entschuldigen, dass er sie alleine gelassen hatte.

Und er musste Lily sagen, dass er sie liebte.

Er musste ihr sagen, dass sie zu Tatze oder Moony gehen sollte, die würden sich um sie und Harry kümmern, da war er sich sicher.

Er musste so viel machen…

Aber es ging nicht.

Es gab keinen Ausweg.

Sichtlich deprimierter schlich James sich durch das Nichts, in dem er ich befand.

Nach einer Weile wurde der Boden etwas gräulicher, die Wände erhielten einen leichten Anthrazit-Ton und es bildete sich eine Gasse.

Zu seinen Seiten erkannte James Fotos.

Fotos, von denen er sich sicher war, dass sie nie gemacht worden waren.

Immerhin wusste er ganz genau, dass keiner ihn und Lily bei ihrem ersten Kuss an Silvester hatte fotografieren können.

Oder als er ihr den Heiratsantrag gemacht hatte, da war niemand bei ihnen im Garten gewesen.

Aber die Bilder… sie waren traumhaft.

Sie waren Erinnerung.

Und eben das war das Problem.

Eben diese Bilder aus Situationen, an die er sich so gut erinnern konnte brachten ihn zum Verzweifeln.

Er wollte sterben, nur noch sterben, als er die Bilder sah, den Schmerz fühlte, als er sich klar war, dass er Lily niemals wieder sehen würde.

Und dann wurde ihm bewusst, dass er doch schon tot war.

Er konnte nicht mehr sterben!

Er war für ewig alleine, gefangen in einem Gang aus Erinnerungen, die ihm das Herz brachen.

Lilys Gesicht war überall zu sehen.

Ihre wunderschönen smaragdgrünen Augen, in denen er so oft versunken war, in die er sich zu aller erst verliebt hatte, die so viel aussagte, ihm immer so viel gezeigt hatten.

In ihnen hatte er ihre Liebe gesehen.

All die Liebe, die sie für ihn hatte, die sie für Harry hatte.

Vor einem Bild von sich und Lily in den Flitterwochen blieb er stehen und betrachtete es eine Weile.

Ihr Lachen.

Ihre strahlenden Augen.

Ihre zarten Lippen, die er einfach nur berühren wollte, die er küssen wollte.

Ihre Hände, die durch sein Haar strichen, was den zerknirschten Ausdruck auf seinem Gesicht erklärte.

Aber jetzt würde er alles dafür geben, wenn sie seine Frisur zerstören würde.

Alles, was er hatte.

Aber er hatte ja nichts.

Er war tot und das musste er akzeptieren, ob es ihm passte oder nicht.

Es passte ihm nur so rein gar nicht in den Kram.

Hallo?

Er war 21, er wollte nicht sterben!

Er wollte leben, er wollte Harry aufwachsen sehen, er wollte Lily umarmen, wollte noch mehr Kinder mit ihr haben.

Mehr Kinder, mehr Liebe.

Und er hatte viel Liebe zu vergeben.

Sehr viel.

So viel, dass er nicht in diesem verdammten Gang sitzen konnte, sich verdammte Bilder ansehen konnte und verdammt noch mal ohne Lily war!

Er wollte zu ihr, nicht sie zu ihm.

Dann wäre sie ja auch tot.

Nein, lieber ein Leben… oder ein Tod ohne Lily, als das sie so früh starb, wie er.

Irgendwann würde sie wieder zu ihm kommen, jeder starb einmal.

Und was, wenn sie dann tot war?

In 60, 70 Jahren?

Dann war sie doch bestimmt neu verheiratet, hatte Kinder mit ihrem anderen Mann.

Dann würde sie James sehen und zu ihm gehen und meinen, dass es eine schöne Zeit war und sie damals viel geweint hatte, aber dass Remus und Sirius sie aufgefangen hatten.

Und jetzt wartete sie, dass ihr Mann nachkam, weil sie ihn vermisste und ihn liebte.

Und James liebte sie nicht mehr.

Er sank an der Wand zusammen.

Hass.

Er hasste Lily für das, was sie ihm antun würde.

Sie würde aufhören, ihn zu lieben!

Und er?

Er war hier alleine, umringt von Erinnerungen, von glücklichen Moment, von seinem Leben.

Er würde Lily nie vergessen können, nie vergessen wollen.

Zusammen gesunken und mit den Nerven am Ende saß James an der Wand, seine Brille neben ihm und die Tränen liefen ihm über die Wangen.

Wie konnte die Welt ihm das nur antun?

Wie konnte man ihm nur alles nehmen, was er brauchte?

Er brauchte Lily, er brauchte Harry, brauchte seine Familie, die Liebe.

Wenn das noch ginge, dann würde er sich umbringen.

Und James war nun wirklich kein Pessimist.

Er war Optimist ohne Grenzen, aber wenn man ihm das Wichtigste im Leben nahm, dann ging es einfach nicht mehr weiter.

Wobei, man hatte ihm nicht das Wichtigste genommen, sondern ihm seinem Wichtigsten entrissen.

Ein Dasein ohne seine Familie, das ging nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-02-02T08:25:06+00:00 02.02.2008 09:25
Mir gefällt deine Geschichte auch sehr.

Min. 5 Kappis, das hört sich sehr gut an, hoffe du schreibst bald weiter.
Von:  AiWi
2008-02-01T20:15:04+00:00 01.02.2008 21:15
oh man ;.;
also ich muss sagen bis jetzt gefällt mir dein fanfic wirklich gut.
Is mal was ganz anderes ^^
freu mich schon auf die Fortsetzung.
lg AiWi
Von: abgemeldet
2008-02-01T18:28:55+00:00 01.02.2008 19:28
boah,
dass kappi ist total traurig...
*schluchtz*
der arme james!!!!!!
*voll mitleid hat*

toll,jetzt bin ich voll deprimiert...
*stöhn*
klase...
whatever92


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