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Chains of Chaos

Fortsetzung zu "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura!! » Story abgeschlossen, Fortsetzung "A Clan's Legacy" online!
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Abendessen

Kapitel 18: Abendessen
 

Es war spät nachts, als der Mond mit mehr oder weniger Erfolg versuchte, durch die dunklen Vorhänge des Uchihaanwesens zu scheinen. Es handelte sich dabei noch nicht einmal um das alte Familienhaus von Sasukes Eltern. Da würde er wohl nie wieder reingehen, denn verständlicherweise würde dies trotz der geänderten Verhältnisse auf ewig ein grauenhafter Platz sein, weshalb es schon verwunderlich war, dass der Uchiha überhaupt wieder seine Schritte in das Viertel selbst gewagt hatte.

Das Viertel war vielleicht nicht allzu groß und doch groß genug, dass man sich wirklich ziemlich unbehaglich fühlen konnte, wenn sonst niemand außer einem selbst dort unterwegs war. Gut, die letzten Jahre hatte sich eigentlich erst recht niemand hierhin verirrt. Das hatte sich noch nicht einmal geändert, seit Sasuke wieder in Konoha lebte.
 

Er war der einzige, der in seine Heimatregion zurückgekehrt und eines der dort noch „unbefleckten“ Häuser in Beschlag genommen hatte, wobei dieses Haus nur einige Meter weiter vorm Ausgang des Viertels selbst lag. Würde man tiefer hinein gehen, wären zwar auch keinerlei Spuren des damaligen Dramas vorhanden gewesen und auch wenn klar war, dass es nicht wirklich Itachis Massaker war, so herrschte natürlich allein aufgrund des Geschehnisses selbst eine unheimliche Stimmung.
 

Die wäre vielleicht weg, wenn mal ein paar mehr Leute ins Uchihaviertel gehen würden, aber irgendwie lief das nicht… Dem Schwarzhaarigen war es jedoch ganz recht, denn auf diese Weise hatte er immerhin seine Ruhe und er würde nicht gestört oder gar beobachtet werden, schon gar nicht bei privaten Sachen – wie gerade jetzt.
 

Nein, es wäre durchaus nicht in seinem Sinne gewesen, wenn irgendwelche nervigen Gören oder neugierige Erwachsene versuchen würden, auch nur ansatzweise einen Blick auf die Frau zu werfen, die er unter sich gerade leidenschaftlich küsste und von der er die Unterstützung bekam, die er nicht geglaubt hatte zu brauchen.

Sasuke hätte wirklich nicht gedacht, dass er irgendwann mal wieder die Hilfe von jemandem annehmen müsste, wenn es um seine Gefühle ging. Immerhin hatte er das bisher noch nie gebraucht. Er hatte sich immer selbst irgendwie aus der Bredouille gezogen und war über alles hinweggekommen… Nein, eigentlich hatte er das meiste eher verdrängt oder sich mit Hass auf den Schuldigen für seine Probleme gefüllt. Doch diesmal war es anders.

Der eine Grund war diese verfluchte Hilflosigkeit durch seine vorübergehende Blindheit, denn durch diese merkte er erst, wie abhängig er von seinem Augenlicht und damit auch vom Sharingan war. Gut, er war auch ohne sein Bluterbe ein fantastischer Shinobi, aber wenn er nichts sehen konnte, wäre er total aufgeschmissen gewesen – so glaubte er. Aber er wollte es nicht auf die Probe stellen. In Zukunft müsste er noch vorsichtiger sein und auf den Rat seines Bruders hören, wenn er weiterhin unbeschwert sehen wollte.

Zweifelsohne war der andere Grund für seine immense Trauer gewesen, dass er sich selbst mit Schuldgefühlen geplagt hatte, die völlig unbegründet waren, wie sich herausgestellt hatte. Damit hatte er sich weiter und weiter kaputt gemacht, sich in diese Emotion verrannt. Er kam sich so arm vor, wenn er darüber nachdachte, dass er – Uchiha Sasuke – in der letzten Woche das totale Gegenstück zu seinem sonstigen Ich war. Er hatte die Fassung öfter verloren, das grauenhafte Reuegefühl verspürt und von sich aus sein Gewissen angesprochen.
 

Nun normalisierte sich das wieder. Es würde bald wieder so sein wie es mal war. Er würde bald wieder der sein, der er war.

Und er wusste, dass er genug Unterstützung hatte.
 

Der Uchiha zog die Decke noch etwas über sich und sie, da diese leicht weggerutscht war, als die Rosahaarige die Beine angewinkelt hatte. Obwohl sie es von ihm vor einem guten Jahr nicht wirklich angenommen hatte, war er bei dieser Sache durchaus kein unsensibler „Knaller“. Gut, sie wusste nicht, wie es zwischen ihm und Karin gewesen war, aber wenn sie ehrlich zu sich selbst sein sollte, war es sowieso vollkommen egal, denn bei ihr war er zärtlich und überstürzte nichts, was ihr mehr als nur gefiel…
 

Sasuke löste sich schließlich von ihr, nachdem auch sie sich entspannte und sah ihr in die Augen.

Leicht keuchend erwiderte sie den Blick, legte eine Hand auf seine Wange. Und er legte seine kalte Hand auf ihre, wodurch seine etwas aufgewärmt wurde.

„Was ist…?“, fragte sie ihn, nachdem einige Sekunden nur ein Schweigen geherrscht hatte.

„Ich brauche dich, Sakura – chan…“, antwortete er ihr dann nach einer Weile und legte seinen Kopf in ihrer Halsbeuge ab, während sie ihn nur besorgt ansah und sich schließlich an ihn lehnte, eine Hand durch seine Haare streichend, die andere knapp über seinem Nacken.

„Ich werde immer an deiner Seite sein… Immer…“, versprach sie ihm daraufhin und schloss die Augen, die dankenden Küsse an ihrem Nacken genießend…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Der nächste Morgen brach schließlich an und eine angenehm erschöpfte Kunoichi erwachte aus ihrem geruhsamen Schlaf, bemerkte, wie sie von dem Uchiha umärmelt wurde und drehte sich zu ihm um, als auch er langsam aufwachte. Zunächst bedachte sie ihn noch mit einem besorgten Blick wie in der Nacht, setzte jedoch dann ein Lächeln auf, als er seine Augen öffnete und kurz ein unbeeindruckter Ausdruck in ihnen zu erkennen war, bis Sasuke selbst bemerkte, dass er die Medic – in vor sich hatte.

Es schien langsam wirklich alles wieder normal zu werden, wie Sakura feststellte. Und sie war glücklich darüber, auch wenn es wohl verständlicherweise eine Weile dauern würde, bis sie alle über den Tod ihres einstigen Senseis hinweg sein würden.
 

„Gut geschlafen?“, fragte sie ihn dann leise, erhielt allerdings nur ein ebenso leises Murren als Antwort, was ihr als „Ja“ ausreichte, doch wunderte sie sich, als Sasuke die Augen wieder schloss und ein kleiner Lichteinfall sich über sein Gesicht erstreckte. Konnte es sein? Sakura erhob sich, sehr zu Sasukes Verwunderung und irgendwie auch Enttäuschung, schlug die Decke beiseite und stand – wie Gott sie schuf –auf, um zum Fenster zu gehen.

Der Uchiha setzte sich ebenfalls leicht auf und sah zu ihr bzw. musterte ihren Körper, lächelte kurzzeitig und zuckte dann eine Sekunde zurück, als Sakura die Vorhänge öffnete und das grelle Sonnenlicht des Tages das Schlafzimmer erfüllte.

„Hey!“, machte sie glücklich, „Es scheint ja die Sonne! Das ist ja Wahnsinn!“ Schnell drehte sie sich zum Schwarzhaarigen um, dem jedoch die Sonne relativ gleichgültig zu sein schien, als er sie so ansah. Die Rosahaarige wurde zwar kurz etwas rot, doch guckte sie ihn dann spielerisch verführend an, stellte sich etwas seitlich in seine Blickrichtung und beugte ihren Körper nach vorne. „Gefällt dir das?“, fragte sie und hatte eigentlich mit einem Lächeln seitens Sasuke gerechnet, doch stattdessen galt sein Blick plötzlich dem Fenster.
 

Leicht verwundert sah nun auch Sakura dort hin, weitete völlig entsetzt die Augen, wurde puderrot und schrie auf, als sie vorm Fenster den blonden Chaosanbu sah, dessen Kinnlade runtergeplumpst war und seine Augen riesig rund waren.

„S-Sakura – chan… Nackt…“, konnte man ihn hinter dem Fenster hören.

„AAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHH!“, schrie die Rosahaarige, verdeckte sich mit den Händen das Nötigste und schnellte zurück hinter Sasuke ins Bett, wo sie sich die Decke über den Kopf zog.

„Was willst du, Naruto?“, fragte der Uchiha völlig ruhig und tat so, als wäre es überhaupt kein Problem, dass sein bester Freund seine Freundin vollkommen nackt gesehen hatte und noch dazu zu so einer unchristlichen Zeit einfach so durch das Fenster spannte.

„N-Nackt… Sakura – chan“, machte dieser lediglich weiter und seine Nase zuckte irgendwie, ehe er sich wieder fing und verkrampft lächelte. „Ah… Guten Morgen, Sasuke! Ich wollte eigentlich nur nach dir sehen und dir von Tsunade – obaachan ausrichten, dass sie dich noch sprechen will, um zu erfahren, was auf der Mission passiert ist…“
 

Naruto gefiel es natürlich nicht, dass die Hokage seinen besten Kumpel nach gut einer Woche dieses grauenhaften Ereignisses und am Folgetag der Beerdigung ausgerechnet danach fragen musste, aber offensichtlich ging es nicht anders.

„Sag ihr, ich schreibe einen Bericht“, meinte Sasuke daraufhin und der Uzumaki kratzte sich am Kopf, während er sich immer noch mit den Füßen an der Hauswand festhielt. Er würde jetzt lieber nicht diskutieren und innerlich musste er zugeben, freute er sich schon auf Tsunades Gesicht, wenn sie hörte, dass Uchiha Sasuke ihre „Bitte“ abgelehnt hatte und lieber einen Bericht schreiben würde, den sie sich verdammt nochmal selbst durchlesen sollte!

„Hai, mach ich…“ Gut gelaunt wollte Naruto nun von dannen ziehen und sicher auf seinen Füßen landen, indem er sich darauf einstellte, an der Hauswand hinunter zu gehen und dann mit einem winzigen Hüpfer auf dem Boden zu landen, doch stattdessen…
 

„Chidori Nagashi!“, hörte der Sohn des Vierten nur noch, drehte sich blitzschnell um und sah Sasukes Chidorisäbel auf sich zukommen, das nun durchs Fenster schnellte und den Uzumaki nur knapp verfehlte. Hätte Naruto sich nicht abgestoßen, wäre er vielleicht getroffen worden, fiel jetzt aber völlig überrumpelt mit dem Hintern zuerst auf den Boden.

Dort verweilte er kurz, stand dann auf und rieb sich seinen Allerwertesten, sah hoch zum Fenster, aus dem der Uchiha in Boxershorts höchstpersönlich guckte. „Und nächstes Mal starrst du Sakura nicht so an. Klopf gefälligst an der Tür!“
 

Naruto wollte sich beschweren, doch schloss der Schwarzhaarige konsequent das Fenster und zog die Vorhänge zu, ließ seinen besten Freund im Regen – nein, in der Sonne – stehen, der nun kopfschüttelnd von dannen zog.

Musste er immer so fies sein? Nun gut, Naruto interpretierte in diese Aktion von Sasuke hinein, dass er ihn schützen wollte – vor Sakuras Schlägen. Das wäre wohl weiß Gott ungemütlicher geworden als dieser leichte Plumps auf den Hintern.
 

Sakura hielt sich immer noch unter der Bettdecke versteckt. Meine Güte, war das peinlich… Wieso musste dieser Blondschopf eigentlich in so einem Moment vorbeikommen? Wieso musste er vorbeikommen, als sie nackt war? Wieso??? Die Röte in ihrem Gesicht verschwand nicht und sie kam sich ein wenig vor wie Hinata. Wie hielt die es nur mit diesem Tollpatsch aus? War sie eigentlich dauernd rot bei ihm?

Ach, egal… Tatsache war, dass ihre eigene Schamesröte so schnell nicht verfliegen würde.

Sie zuckte und wurde noch röter, als sie die Hand des Uchihas an ihrer Taille spürte und er sie näher an sich ran zog. Sakura drehte sich dann zu ihm um und blickte ihn an, als er die Decke weg schob.

„Wie geht es dir?“, fragte sie vorsichtig, konnte aber nicht anhand seiner Mimik eine Antwort finden. Hey, das war schon einmal ein gutes Zeichen!

„Gut… Und dir?“ Sie nickte. „Wir haben immer noch ein Abendessen mit deinen Eltern vor uns“, sprach er weiter und sorgte für ein glückliches mildes Lächeln bei der Rosahaarigen, die erneut nickte. Eine neue Herausforderung und somit eine neue Methode, eine kurzzeitige Ablenkung für das Geschehene zu erhalten…
 

- - - - - - - - - - - - -
 

Es war jetzt der zweite Versuch und geändert hatte sich absolut gar nichts, als Sakura am Abend um 19:45 Uhr ihr Spiegelbild betrachtete und versuchte, einigermaßen ruhig zu bleiben.

Legere Kleidung war angesagt und doch hoffte sie, dass Sasuke das nicht als Aufforderung ansah, sein Oto – Outfit anzuziehen, denn das würde schon einmal überhaupt nicht gut ankommen. Aber das letzte Mal hatte er ja auch vernünftige Kleidung angehabt, also einfach vertrauen und hoffen! Hoffnung konnte die Rosahaarige jetzt mehr als genug gebrauchen, denn egal, wie sie ihre Gedanken rotieren ließ, in keiner ihrer Vorstellungen kam es zu einem guten Ende bzw. erschienen die Geschehnisse realistisch, weil das Verhalten des Uchihas einfach nicht einzuschätzen war. Sayori begutachtete sie wieder einmal vom Bett aus und hob eine Augenbraue, fragte sich, wie man nur so verkrampft an ein Abendessen herangehen konnte.
 

Aber das hier war nicht irgendein Abendessen! Es war das Abendessen! Und Sakura atmete einmal tief durch, ehe sie einen entschlossenen Blick aufsetzte, ihr Gegenüber im Spiegel annickte und schließlich die Hände in die Hüften stemmte.

„Also dann… Packen wir’s“, sprach sie sich selbst zu.

„Das wird schon gut gehen, Sakura – san“, meinte die blonde Kunoichi und lächelte zusichernd. „Sasuke – sensei wird sicherlich keinen schlechten Eindruck machen wollen! Er weiß doch, wie viel dir das hier bedeutet.“
 

Recht hatte sie und deshalb konnte die Medic – nin auch nur lächelnd nicken, begab sich langsam mit ihrer Mitbewohnerin, die bald jedoch eine eigene kleine Wohnung in Konoha bekommen sollte, die Treppe hinunter nach unten.
 

„Ginsho… Jetzt guck nicht so böse, sonst verscheuchst du den Jungen nur“, meinte Sakuras Mutter leicht verärgert und sah missbilligend zu ihrem Ehemann, der kurz murrte und die verschränkten Arme vor sich löste, um eingeschnappt wegzusehen.

„Tz“, machte er – ähnlich wie Sasuke es früher getan hatte – mit einem Schnauben folgend, „Den kann man nicht verscheuchen. Verräter verscheuchen sich selbst!“ Maya verdrehte die Augen und seufzte einmal genervt.

„Sasuke – kun ist kein Verräter mehr. Glaubst du ernsthaft, Tsunade – sama hätte ihn zum Leiter einer ANBU – Einheit gemacht? Glaubst du wirklich, dass er nach Konoha zurückgekehrt wäre? Und glaubst du ernsthaft, dass er mit unserer Tochter zusammen wäre?“ Erneut ein etwas abfälliges Schnauben von Sakuras Vater, der wie seine Frau nicht bemerkte, wie sie von ihrer Tochter und Sayori belauscht wurden.

„Der einzige Grund, warum er wieder hier ist, ist der Wiederaufbau seines Clans und er nutzt Sakuras Gefühle dafür aus, da bin ich mir sicher.“ Die letzten Worte untermalte er mit deutlichen Fingerschlägen auf den Esstisch, der noch gedeckt werden musste.

Maya schüttelte den Kopf und wirkte leicht enttäuscht.

„Ich glaube das einfach nicht… Der Junge hat viel durchmachen müssen. Den Verlust seines gesamten Clans, seiner Eltern… Jahrelange Einsamkeit immer mit dem Gedanken, dass sein Bruder ihm alles genommen hat. Und dann letztens der Verlust von Hatake Kakashi, der Gerüchten zufolge wie eine Art Vater für ihn war. Du hast ihn doch bei der Beerdigung gesehen und selbst gesagt, dass du dir Sorgen um ihn machst…“
 

In der Tat. Ginsho hatte sich schon Sorgen um den Uchiha gemacht, wenn auch indirekt über Sakura, die ein wenig hatte anklingen lassen, wie es um den Schwarzhaarigen gestanden hatte und der Haruno musste durchaus zugeben, dass das kein Verhalten eines kaltherzigen und eingebildeten Verräters war.

Doch momentan war einfach der „Psycho – Dad“ in ihm zurückgekehrt, der in dem Freund seiner Tochter nur einen bösen und zwieträchtigen Menschen sah, was ihm ein neues abfälliges Schnaufen entlockte und seiner Frau einen erneuten Seufzer.

„Nimm’ ihm jetzt nicht den letzten Halt, den er für eine Zukunft hat, nur weil du nicht einsehen willst, dass unsere Tochter schon längst erwachsen ist, Ginsho“, meinte sie, „Und wenn du es nicht kannst… Dann denk wenigstens daran, dass Sakura nicht unglücklich sein soll.“
 

Mit diesen Worten verließ die Frau mittleren Alters mit längeren rosa Haaren das Esszimmer und verschwand in der Küche, ließ den etwas nachdenklich und betrübt aussehenden Vater am Kopfende des Tisches zurück.

Sakura hatte die Stirn besorgt in Falten gelegt, während dieses Gespräches und Sayori wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen. Wieso verhielten sich Erwachsene nur so unglaublich seltsam? Und wieso in drei Teufels Namen war ihr Sensei so unbeliebt beim Vater ihrer Ärztin? Gut, wirklich viel wusste sie über Sasuke nicht. Offensichtlich hatte er mal das Dorf verraten, aus welchem Grund auch immer…
 

Schließlich erschrak Sakura, als es an der Haustür klingelte und ihre Mutter durch eine andere Tür aus der Küche trat, leicht überrascht zu ihrer Tochter blickend. Soso, die junge Dame hatte offensichtlich große Ohren gehabt.

Mit einem kurzen Achselnzucken ging sie zur Tür, öffnete sie und lächelte die Person dahinter an. Diesmal war es nicht Naruto, der irgendeine Notfallnachricht von der Hokage zu überbringen hatte, sondern ein völlig unbeeindruckter Uchiha Sasuke, der da jedoch etwas in den Händen hielt, was den Blick von Maya und nun auch von Sakura und Sayori auf sich zog. Die Medic – nin klimperte ein paar Mal mit den Augen, die Blondine sah verwundert auf und Sakuras Mutter fasste sich schnell wieder.

„Hallo, Sasuke – kun“, sprach sie freundlich, „Ist das etwa Zitronenkuchen? Das wäre doch nicht nötig gewesen.“
 

Sakura war wie versteinert, als sie das eben erwähnte Gebäck mit der Zuckergussglasur betrachtete. Dieses Bild hier stimmte ja mal so was von überhaupt nicht. Kalter und gleichgültiger Shinobi, Freund mit Sharingan, der einen Zitronenkuchen – offensichtlich selbstgemacht – in den Händen hielt.

Selbstgemacht? Sasuke konnte backen? Konnte er etwa auch kochen? Nun, irgendwie musste er die letzten Jahre ja von etwas gelebt haben, denn von Dunkelheit, Chakra oder Jutsus konnte sich ein Mensch schlecht ernähren. Aber die Rosahaarige war so fassungslos von dieser neuen Erkenntnis, dass sie noch nicht einmal mitbekam, wie er eintreten durfte, und ihr einen Kuss auf die Wange gab.

„’Nabend, Sakura…“

„N-Nabend, Sasuke – kun…“

Sayori grinste nur und lachte sich etwas ins Fäustchen, während sie auf dieses völlig ungläubige Gesicht von Sakura blickte.
 

„Warte, ich nehme dir den Kuchen ab. Sakura, du kannst mit Sasuke – kun und Sayori – chan schon einmal ins Esszimmer gehen! Ich brauche noch etwas“, meinte Maya und riss somit ihre Tochter aus ihren Gedankengängen, während Sasuke nur die Hände in seinen Jeanstaschen vergrub.

„Kann ich irgendwo helfen?“, fragte er – immer noch kalt und doch interessiert, was diese Kälte im Unterton leicht aufhob. Doch Sakuras Mutter wank ab.

„Nein, schon in Ordnung, aber danke für das Angebot“, lächelte sie und verschwand wieder in der Küche.
 

Was um alles in der Welt passierte hier? Sasuke fragte, ob er in der Küche helfen könnte? Hey, verstellte er sich da gerade etwa so gut, dass es sogar glaubwürdig rüberkam oder meinte er das wirklich ernst?
 

„Hey, Sasuke – sensei“, zog die Blondine die Aufmerksamkeit ihres Lehrmeisters auf sich und sah zu ihm hoch.
 

Und während sie ihm ein paar Fragen stellte, die er entweder mit einem einzigen Wort oder mit überhaupt nichts beantwortete, sah die verwunderte Sakura noch immer zum Schwarzhaarigen, der ihren Blick erwiderte. Sie schaffte es, darin eine Botschaft zu lesen. Eine Botschaft, die besagte: Ich werde mich nicht verstellen, aber ich werde versuchen, für diesen Abend offener zu sein…
 

Sie war ihm dankbar. Einfach nur dankbar… So beseitigte Sasuke diverse Zweifel, dass ihm dieses Abendessen nichts bedeutete, obwohl er dann wohl kaum von selbst darauf bestanden hätte.
 

Und Sasuke? Nun, er musste zugeben, dass es ein unangenehmes Gefühl bei fremden Menschen – Sakuras Eltern – war, sich so zu verhalten und ihm war völlig bewusst, dass er nie so in der Öffentlichkeit sein würde, aber das musste man respektieren.

Sakura hatte es schließlich auch getan und verstand ihn. Aber bei ihr war es zumindest ein gutes Gefühl, Emotionen zuzulassen.
 

Wie dem auch sei…

Sakuras Mutter war ihm von Anfang an sympathisch gewesen, was bei ihm eigentlich nie der Fall war. Vielleicht lag es an dem gleichen Lächeln, welches er von Sakura kannte. Vielleicht war es aber auch einfach die Tatsache, dass er wahrnahm, dass sie ihn nicht mit Vorurteilen behandelte und ihn offensichtlich sofort akzeptierte.

Jetzt hieß es nur noch, Sakuras Vater zu überzeugen.
 

„Soso… Lernen wir uns endlich mal kennen, ja?“, drang eine Stimme aus dem Esszimmer, gefolgt von der dazugehörigen Person, die nun den Flur betrat und ziemlich ernst wirkte, was wohl durch das grimmige Gesicht untermalt wurde. Haruno Ginsho stand dem Uchiha gegenüber, der sich leicht zur Seite gestellt hatte, um ihn nun anzusehen. Sein unbeeindruckter und gefühlskarger Blick traf auf den ernst und grimmig wirkenden von Sakuras Vater.
 

Und mit einem Mal pochte Sakuras Herz wie wild – vor Angst. Auch Sayori blickte zu den zwei Männern, darauf vorbereitet, nichts Gutes zu erleben. Maya lugte aus der Küche heraus in den Flur und auch bei ihr konnte man fast den Herzschlag aufgrund der Spannung hören, die sich im Haus der Harunos aufgebaut hatte.

Was würde jetzt passieren? Es war schon einmal kein gutes Zeichen, dass Ginsho offensichtlich angriffslustig war. Und ein noch schlechteres Zeichen war es, dass Sasuke ihn mit seiner Art locker provozieren konnte, wenn er wollte.

Doch dann ganz plötzlich geschah etwas Unvorhergesehenes. Etwas, womit keiner der Anwesenden gerechnet hatte.
 

„Ich bin Sakuras Vater Ginsho.“ Der Ältere reichte dem Freund seiner Tochter die Hand, lächelte aufrichtig und es war nicht aufgesetzt. Es kam von Herzen. Die Fassade zuvor hingegen war nur gestellt gewesen, um eben diese Spannung zu erzeugen, eine Art schlechter Witz.

Sasuke sah zu der Hand, bedachte sie mit einem überlegenden Blick, ehe er sie entgegennahm und sie freundschaftlich schüttelte, dazu ein leicht mildes Lächeln aufsetzte, was ebenfalls nicht gestellt war.

„Uchiha Sasuke… Freut mich“, erwiderte er und vollkommen erleichtert sackte die Spannung ab, ließ die drei weiblichen Anwesenden fröhlich lächeln. Maya und Sakura sahen sich kurz an. Beide waren sie stolz auf ihre Männer, die sich vertrugen…
 

Ginsho löste den Händedruck und auch wenn es ihm zunächst schwer fiel, seine Vorurteile gegenüber Sasuke fallen zu lassen, so war ihm das Glück seiner einzigen Tochter wesentlich wichtiger als Geschichten, die schon lange Vergangenheit waren.

Sakura liebte Sasuke und umgekehrt war es auch der Fall. Und er wusste das. Einerseits war es einfach die Tatsache, dass sich der Sharinganträger nie hierher begeben hätte, wenn er es nicht ernst meinten würde. Andererseits sagte es Ginshos Herz.

Na ja, vor einer vermeintlichen Hochzeit, über die noch nicht geredet werden sollte, würde er ohnehin noch einmal mit Sasuke sprechen und ihn mit seinen Pflichten vertraut machen!
 

- - - - - - - - - - - - -

Das Abendessen verlief ohne Störungen oder Feindseligkeiten. Es wurden sogar mit dem sonst so wortkargen Uchiha mehrere Unterhaltungen geführt, die er offensichtlich noch nicht einmal unnötig fand. Gerade mit seinem vielleicht baldigen Schwiegervater hatte er sich mehrfach über Missionen unterhalten.

Und nachdem auch der Nachtisch – Sasukes tatsächlich selbst gemachter Zitronenkuchen – aufgefuttert war, war der Abend vollkommen entspannt ausgeklungen.
 

Und jetzt lagen der Shinobi und die Kunoichi in dem Doppelbett in Sasukes Anwesen. Sakura hatte ihren Kopf auf seinem Oberkörper abgelegt und er hatte einen Arm um sie geschlungen.

„Du warst toll heute Abend…“, meinte sie flüsternd und sah zu ihm auf. Ja, er wirkte wieder so kalt und emotionslos, aber er war es weiß Gott nicht – nicht ihr gegenüber. Und das bewies er jedes Mal, wenn sie alleine waren, was der Rosahaarigen genügte.

„Ich rede nicht gerne…“, erwiderte er lediglich und Sakura schmunzelte kichernd.

„Ich weiß… Aber das müssen sie erst noch lernen“, meinte sie spaßeshalber.
 

„Sakura… Würdest du…“, stockte er und die Angesprochene wurde aufmerksamer.

„Würde ich was?“

„…Mit mir zusammenziehen?“
 

Der Medic – nin stockte der Atem. Was wollte er? War das sein Ernst? War ihm das alles hier wirklich so wichtig? Was für eine blöde Frage… Wichtig war es ihm und scheinbar war es sein Ernst… Klar, dieses Haus hier war groß genug für sie und ihn und wohl auch noch für ein paar Kinder und… Hey, das ging noch etwas zu weit! Planung war gut, aber man sollte es nicht übertreiben. Es ging hier erstmal ums Zusammenziehen. Nur kam das jetzt ziemlich plötzlich und deshalb fand sie so nicht die richtigen Worte, weshalb sie nach mehreren erfolglosen Ansätzen schließlich etwas verlegen zu ihm sah und sagte: „Ja… Ich will…“
 

Okay, diese Worte würde sie wohl hoffentlich nochmal sagen können, wenn auch erst etwas später, aber für diesen Moment waren sie auch vollkommen passend!

Sasuke lächelte wieder milde und versank schließlich in einem tiefen Kuss mit ihr…
 


 

So, ich hoffe, dieses Kapitel hat euch einigermaßen gefallen, auch wenn das Abendessen selbst nicht wirklich zur Geltung gekommen ist. Aber ich persönlich hatte eine Ewigkeit überlegt, wie man das darstellen könnte, nur fiel es mir bei Sasukes Charakter extrem schwer, mir so etwas richtig auszumalen, weshalb ich es hier auf die Begegnung beschränkt habe...
 

Das war jetzt jedenfalls das eigentlich letzte Kapitel, aber keine Sorge - ein Epilog kommt noch. Und dieser Epilog spielt noch hinter dem Epilog von CB, nur für das Verständnis^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aoki_lee
2008-04-03T20:02:09+00:00 03.04.2008 22:02
Omg... war das süüüüüüüüüß, aber der arme kakashi *snief* ich komm damit nciht wirklich klar
Von: abgemeldet
2008-03-31T16:12:13+00:00 31.03.2008 18:12
Hey,
Kuchen, den Sasuke gebacken hat?? Ahh, klasse Idee, ich war hin und weg, als ich das gelesen hab!!! Echt großes Lob, mir gefällt die gesamte FF super und da wollt ich es mir nicht nehmen lassen, dir das mal zu schreiben!!! Is echt alles prima, mir gefällt auch dein Schreibstil sehr und deine Ideen sind super einfallsreich! Echt klasse *Daumen zeig* Mach weiter so, bin tierisch gespannt, vor allem auf deine neue FF!! Liebe Grüße, Inos
Von:  ChilliSchote
2008-03-30T20:35:42+00:00 30.03.2008 22:35
ohhh geiles Abendessen XD
und der Sasu zum verlieben
bin sooo auf deinen Epilog gespannt...XD
hast du super gemacht

lg deine Sam
Von: abgemeldet
2008-03-29T20:04:01+00:00 29.03.2008 21:04
tolle kapitel
die du geschrieben hast
das abendessen hat mir gefallen vor allem wie sakura reagiert hat
das sasuke so viel redet und so gar eine kuchen mit hatte
freue mich schon aufs nächste kapitel
mach weiter so
lg
Yue-No-Yo
Von:  Polarfuchs
2008-03-29T17:29:04+00:00 29.03.2008 18:29
Sie ziehen zusammen, JUHUUUUU!!!
Ich kann es nicht fassen, vor allem, weil ich nicht gedacht hätte,
dass das Essen so friedich verläuft...
Aber gut, es war ein super gutes Kapitel und ich freue mich schon
sehr auf das nächste...
Also mach bitte ganz schnell weiter

Liebe Grüße
Kitana
Von:  yume-ko
2008-03-29T16:35:07+00:00 29.03.2008 17:35
toll *sfz* ich will auch zu ihm ziehen x,DD
ne, scherz beiseite, das kap war toll, auch wenn es nicht so actionreich war wie deine anderen, obwohl o.O sakura nackt und ein chidori... xD
und da in meinem kopf, dass "pefekte dinner" mit sakus familie und sasuke sehr bildhaft ist (xD ich könnt mich bei der vorstellung kullern vor lachen) find ich deine lösung völlig ok :)

ich freu mich schon so auf den epilog x3 und auf deine neue FF... du hast betimmt schon was tolles in deinem kopf :) *am liebsten hinein schauen würd C:*
und auch wenns mir nicht zusteht, wünsch ich mir für die nächste ff ein wenig mehr zärtlichkeiten zwischen sasu und saku ^//^ wenn das machbar wär *hüstel* kannst auch gern was von mir wünschen xD
liebe grüße yume
Von:  xxx
2008-03-29T15:08:32+00:00 29.03.2008 16:08
hey
ein echt spitzen kappi ist es gewurden
mach weiter soooo

gruß xxx
Von: abgemeldet
2008-03-29T14:31:01+00:00 29.03.2008 15:31
Soooo~ jetzt schreib ich auch endlich mal ein kommi
Also ich fand das Kapitel wirklich toll
Ich finde es cool das Sasu mit Saku zusammen ziehen möchte
Mein Gott bin ich froh das das Essen so gut verlief
Das mit Naruto war der Hammer
Ich hab jetzt wieder ne Lachfalte mehr xDDDDD
Ich will ehrlich gesagt wissen wie Sasuke im Bett war als er mit Karin rum gemacht hat
Ist auch besser so xDDD
Also das Kapitel war wirklich cool
Genau wie die anderen Kapitel
Ich will nicht das die ff endet T______T
Naja egal
Also mach weiter so
Bye Rosenbluete001
Von: abgemeldet
2008-03-29T12:56:34+00:00 29.03.2008 13:56
Oh Gott...diese Anspannung habe ich bis hierher durchgefühlt...ich hab auch einen halben Herzinfarkt bekommen^^ Und das meine ich im positiven Sinne XD

Ich glaube kaum, dass Ginsho Sasuke mit einem grimmigen Blick verscheuchen kann^^
Immerhin sieht Sasuke so die ganze Zeit aus und in dem Uchiha-clan waren ja auch alle so...gefühllos und grimmig (außer Sasuke's Mum vielleicht XD)

Cooles Kapitel^^
Es war mir selbst unangenehm dieses Kapitel zu lesen, weil ich mich da so krass gut hineinversetzten konnte, wenn man wo hingeht, wo jemand einen schon im Vorraus nicht mag...war echt super geschrieben^^

Und als Ginsho Sasuke die Hand schüttelt, da hab ich allen ernstes meinen Kopf vor Erleichterung auf die Tischplatte gelegt und voll geseufzt^^

Freu mich schon auf das nächste Pitel und schade, dass die ff fast zu Ende ist!

glg, DarkSatire
Von:  SakuxSasu-Chan
2008-03-29T12:36:27+00:00 29.03.2008 13:36
Super kapi.
wie süß das Sasuke Sakura gefragt hat das sie mit ihm zussammenziehen möcht.
Freu mich schon auf das nächste kapi.

GLG SakuxSasu-Chan


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