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Failed Dreams

Abenteuer Mittelerde
von

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Einstweilige Rückkehr

Egal, wo die Mädchen sich befanden, ob mit Frodo und Sam auf dem Weg durch die Emyn Muil, ob auf dem Rücken eines stinkenden Uruk Hai oder an der Seite der drei verbliebenen Gefährten, für jede von ihnen war es an der Zeit aufzuwachen. Sie mussten heimkehren, auch wenn sie sich dagegen sträuben mochten. So schön und gleichzeitig schrecklich die Zeit auch gewesen sein mochte, sie war um. Und bis sie Mittelerde wiedersehen würden, musste noch ein wenig Zeit vergehen. Jetzt verlangte die Realität zurück, was sie so freigiebig und lange anderen Gefilden überlassen hatte.

Statt auf einem kargen Fels fand Rosalie sich mitten im Wald wieder, auf einer knatschroten Parkbank. Neben ihr saß Sophia, sich verwirrt umblickend.

„Ähm...“, machte die Brünette verständnislos.

„Frag mich nicht.“, war Rosalies Antwort darauf.

„Mädels!“

Der helle Aufschrei ließ die beiden gleichermaßen zusammenfahren. Das konnte ja nur Kiana sein! Und tatsächlich, mit Lesly an ihrer Seite peste sie den Waldweg entlang und auf Rosalie und Sophia zu.

„Wir sind zurück.“, stellte Lesly trocken fest.

„Allerdings.“, stimmte Sophia zu.

„War das nur ein Traum?“, fragte Rosalie, die Kiana ansah, dann aber stutze.

Um den Hals der Freundin lag das Schmuckstück, welches Galadriel dem Mädchen in Lothlorien geschenkt hatte.

„Gute Frage. Ich hoffe nicht.“, musste Sophia mit geröteten Wangen gestehen.

„Wo sind denn eigentlich die anderen?“

Lesly war praktisch veranlagt, weswegen es sie drängte, diese Frage zu ergründen.

„Gute Frage.“, wiederholte Sophia, die erleichtert feststellte, dass der Akku ihres MP3- Players wie durch ein Wunder wieder voll war.

„Sollen wir sie suchen gehen?“, schlug Kiana vor, die ganz unbewusst an dem tränenförmigen Mondstein rumspielte.

Rosalie nickte.

„Besser ist das wohl. Ich will keinen Anschiss bekommen.“

„Oh verdammt, wie spät ist es überhaupt?“, wollte Sophia wissen.

Die Lehrer hatten den Kleingruppen doch Uhrzeiten mitgegeben, zu denen sie sich wieder auf dem Busparkplatz vor Neuschwanstein einfinden sollten. Wenn sie zu spät waren, würde Herr Arens ihnen gehörig den Kopf waschen. Nicht, dass sie es anders verdient hätten. Dennoch, auf eine Strafpredigt war keine der vier scharf.

„Okay, dann gehen wir am Besten zum Treffpunkt zurück. Bestimmt sind die anderen dort.“, bestimmte Lesly, als sie nach Kianas Hand griff und sie mit sich zog.

„Was machen wir, wenn sie nicht da sind?“, fragte Sophia, die aber auch aufgestanden war und sich Lesly und Kiana anschloss.

„Ich würde sagen, darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist.“, schlug Lesly vor und legte ein rasches Tempo vor.

„Klingt vernünftig.“, stimmte Rosalie zu, während sie den Freundinnen hinterhertrabte.
 

Zu ihrer maßlosen Erleichterung allerdings waren die anderen vier Mädchen längst anwesend. Lucia und Odette schnatterten wild durcheinander, während Meggi sich weitestgehend aus dem Gespräch hielt. Diana jedoch warf ständig das ein oder andere ein. Sie konnte einfach nicht anders. Sie war ja selbst ein Plappermaul und das, was sie erlebt hatten, war es definitiv wert, um darüber zu debattieren.

„Da haben wir ja nochmal Glück gehabt.“, ließ sich Rosalie erleichtert vernehmen.

„Allerdings.“, stimmte Kiana zu, die sich nah an Lesly drückte.

Kaum, dass Odette die restlichen Freundinnen erblickt hatte, war es mit der Ruhe vorbei. Wie ein Flummi hüpfte das blonde Energiebündel auf die Mädchen zu und krähte vergnügt: „Da seid ihr ja! Wir haben uns schon gefragt, wo ihr abgeblieben seid!“

„Nicht so laut!“, zischte Lesly, die es nicht leiden konnte, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.

„Leute, ihr wollt jawohl nicht behaupten, dass wir alle denselben bescheuerten Traum hatten!“, fiel Diana ein, die genausowenig wie Odette zu bremsen war, wenn sie einmal in Fahrt war.

„Das nicht.“, musste Lesly zugeben, „Aber deswegen muss uns ja nicht jeder zuhören!“

Da hatte die Halbengländerin allerdings Recht, weswegen Odette und Diana reichlich bedröppelt dreinschauten und sich deutlich ruhiger verhielten.

Als sie im Bus saßen, sie hatten sich die letzte Reihe erobern können, tuschelten sie über ihre Erlebnisse in Mittelerde. Dass Sascha Kristin sich auffällig in ihrer Nähe herumdrückte, bekümmerte sie nicht im Geringsten. Sie waren zu beschäftigt damit, das Geschehene zu rekapitulieren.

„Bruchtal war so unglaublich schön!“, meinte Lesly verträumt.

„Ich hab es gar nicht gesehen...“, ließ Meggi enttäuscht verlauten.

„Du hast wirklich was verpasst.“ - „Oh ja, definitiv.“- „Vor allem die Zickereien von Kiana und Mr Eingebildet.“- „Ey, pass auf, was du sagst, Zwergenknutscherin!“

Die Freundinnen sprachen wild durcheinander und brachten Meggi, die den Großteil des Abenteuers verpasst hatte, damit sehr zum Lachen. Es machte ihr gar nicht mehr so viel aus, jetzt, da sie Informationen aus erster Hand bekam. Und so, wie die anderen es erzählten, klang es spannend. Auch den Streit damals, kurz nach dem Zwischenfall mit den Spähern ließen sie nicht aus. Glühendrot gestand Kiana, dass sie und Boromir sich an diesem Abend zum ersten Mal geküsst hatten. Daraufhin fiel Lesly wieder ein, dass die beiden Turteltauben sich ja in Lorien zurückgezogen hatten. Ein Grinsen schlich sich auf ihre Züge. Sie nahm sich vor, am Abend, wenn die anderen alle schliefen, Kiana wegen dieser Sache genauer auf den Zahn zu fühlen. Meistens konnte sie es unterdrücken, aber Lesly war schon sehr neugierig.

'Ob sie mit Boromir geschlafen hat?', fragte sie sich, wurde dann aber selbst ziemlich rot, als sie an die Nacht dachte, die sie mit Elrond verbracht hatte.

Ihre drastische Gesichtsverfärbung bemerkte glücklicherweise nur Kiana, die es brennend interessierte, wie weit Lesly mit dem Herrn von Imladris gegangen war.

'Ich glaube nicht, dass Elrond mit ihr im Bett war. Dazu ist er echt nicht der Typ.'

Bei dem Gedanken schauderte es Kiana sogar. Das wollte sie sich lieber nicht zu ausgeschmückt vorstellen!
 

Der Tag verging schneller, als sie alle gedacht hätten. Vielleicht lag es daran, dass sie nach der Rückkehr in die Jugendherberge einen stillen Fleck aufsuchten, wo sie darüber nachrätselten, ob sie je zurückkehren würden. Noch war die Geschichte ja nicht beendet. Genau genommen begann das Abenteuer doch erst!

„Ich möchte doch so gern Minas Tirith sehen!“, hauchte Meggi, die sich auch mit dem Düsterwald zufrieden gegeben hätte, solange Legolas nur an ihrer Seite gewesen wäre.

„Da bist du echt nicht die Einzige.“, grinste Kiana, die zwar irgendwie immer noch traurig war, dass sie bei einer Rückkehr Boromir nicht wiedersehen würde, sich aber Mühe gab, nicht allzu missmutig dreinzuschauen. Sie wollte den Freundinnen den Abend nicht verderben.

„Glaub mir, die Weiße Stadt ist der Hammer!“, schwärmte Sophia, die als einzige dort gewesen war. Das war gemeinsam mit Gandalf gewesen, noch ganz zu Beginn der Reise.

„Mädels, wir müssen irgendwie versuchen, wieder zurückzukommen.“, sagte Odette ungewöhnlich ernst, weswegen alle Anwesenden nicht wagten, einen Mucks von sich zu geben. Stattdessen nickten sie alle zustimmend. Sie waren mit Odette definitiv einer Meinung. So ein Abenteuer konnte man doch nicht mittendrin einfach abbrechen! Das ging nicht. So beschlossen alle einhellig, dass sie nach Möglichkeiten suchen würden, die es ihnen erlaubten, zurück in Tolkiens fantastische Welt zu gelangen, wo neue Abenteuer und Gefahren sie erwarten würden. Und vielleicht sogar eine neue Liebe...



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