Zum Inhalt der Seite

Primeval - Um die Gegenwart zu koorigieren

Meine Season 2
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

V. Verlust und Gewinn

26. Kapitel: Verlust und Gewinn
 

„Stephen? Was tust du denn hier?“, fragte Abby verwirrt, als Stephen seine Hände auf ihre Schultern legte.

Seine Gesichtszüge verrieten deutlich, dass er in Sorge war, was die Zoologin im ersten Moment nicht zuordnen konnte. Immerhin wusste sie nicht, dass Stephen bereits davon wusste, dass Abby eigentlich heute sterben sollte.

„Das ist eine lange, eigenartige Geschichte“, erwiderte er knapp und musterte dabei Abby um festzustellen, ob sie nicht doch verletzt war.

„Ich denke, wir haben hier genug Zeit um zu reden, denn ein Ausflug ist im Moment wohl nicht drin.“

Ihr Blick wanderte kurz zur Tür, als ein trauriges Seufzen ihre Kehle verließ. „Na wenigstens, sitze ich nicht alleine in Gefangenschaft“, fügte sie hinzu und sah wieder in die wunderschön blauen Augen von Stephen.

Dieser überlegte einige Augenblicke und beschloss dann Abby alles zu erzählen. Schon alleine um sie erst mal davon abzulenken, dass sie in einem miefigen, leeren Raum gefangen waren.
 

Nick hatte gar nicht mehr darauf geachtet, wo Connor und die anderen waren, denn Samuels, der vorausgegangen war, rief nach dem Professor, weshalb er sich beeilte um zu ihm aufzuschließen.

„Ich glaube, die Anomalie ist ein Stockwerk höher. Sehen Sie!“

Samuels deutete auf einige Pfotenabdrücke, die langsam von dem Schneesturm verdeckt wurden.

„Dann sollten wir uns das näher ansehen. Wir müssen versuchen herauszufinden ob noch andere Menschen hier sind.“

„Das sehe ich ausnahmsweise genauso wie Sie!“, erwiderte der Soldat und kämpfte sich die Stufen nach oben, dicht gefolgt von Nick.

Die Beiden merkten deutlich, dass die Schneeböen von dort zu kommen schienen, denn je weiter sie nach oben kamen, desto stärker wurde der Schneesturm.

„Die Anomalie!“, rief Nick aus, als sie die Treppe erklommen hatten.

Das Schimmern und Funkeln, das durch die Teile der Anomalie entstand, war sogar durch den Schneesturm gut zu erkennen.

„Sieht ganz so aus. Na los, weiter.“

Samuels schaute sich um, konnte aber Nichts und Niemanden erkennen, als er weiterging, dem Schneesturm, der durch die Anomalie in den Krankenhausraum tobte, entgegen. Nur mit Mühen konnte er seine Augen offen halten, als er jedoch merkte, dass der Sturm schwächer wurde.

„Sie wird schwächer“, stellte Nick fest.

„Wer? Der Schneesturm?“

“Nein, die Anomalie! Deshalb wird auch der Sturm schwächer!“, gab Nick erklärend zurück.

„Na wenigstens etwas, denn lange werden wir dieses Chaos nicht mehr geheim halten zu können.“

“Sie glauben doch nicht ernst haft, dass das überhaupt noch möglich ist.“

Samuels lachte auf, als ein leises Knallen ertönte und das Lächeln auf seinen Lippen erstarb.

„Maj. Samuels?“, fragte Nick und blickte den Soldaten vor sich an, als er erkannte, was geschehen war.

„Samuels!!“, rief der Professor und tat einen Schritt auf ihn zu, als er eine Person, nur wenige Meter hinter Samuels und somit in der Nähe der Anomalie erkannte.
 

„Abby!!??“, schrie, oder viel eher brüllte Connor durch das Schneetreiben, wischte sich immer wieder über die Skibrille, doch konnte er die Gesuchte nirgendwo entdecken und das machte ihm Angst. Verdammt große Angst, denn immerhin lag ihm sehr viel an Abby.

Plötzlich packte ihn jemand am Oberarm, weshalb Connor zusammenzuckte und herumwirbelte. Verwirrt blinzelnd schaute er den Soldaten an, der in dem Moment nach Links deutete, wo sich ein großer Schatten bewegte.

Die Kreatur war ein Stückchen größer als Connor und das, obwohl es auf allen Vieren ging. Zwar konnte Connor nur den Schatten erkennen, aber das alleine reichte ihm, um sofort zu wissen, was es war.

„Ganz ruhig ...“, sprach er und sah wieder zu dem Soldaten. „Das ist ein Höhlenbär. Ein Ursus spelaeus.“

„Es ist ein Monster“, erwiderte eine weibliche Stimme, was Connor zum blinzeln brachte.

Das war gar kein männlicher Soldat, wie er angenommen hat, sondern ein junge Frau, was unter der dicken Jacke und der Schutzmaske nicht zu erkennen war.

„Nur ein Pflanzenfresser. Vor ihm brauchen wir wirklich keine Angst haben“, erklärte er und sah sich wieder um.

„Die Frage ist nur, wo Abby ist.“

Obwohl der Höhlenbär interessant war, war die Sorge um Abby einfach größer, weshalb er sich wieder abwandte und weiter in dem Schnee nach Abby suchte.

„Warten Sie!!“

Die Soldatin schien ihm nicht mehr von der Seite zu weichen und als sich Connor umblickte, bemerkte er auch zwei der anderen Soldaten. Scheinbar war das Team komplett, bis auf Abby, Nick, Samuels und dessen Leute. Na wenigstens hatte er den Schutz der Soldaten, falls es hier was anders als einen Höhlenbär geben sollte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Nick und Samuels wirklich nicht mehr in ihrer Nähe waren. Na ganz toll! Hatten ihn jetzt wirklich alle alleine gelassen?? Zugegeben, das machte ihm jetzt schon Angst und das einzige, was ihn gerade beruhigte war, dass der Schneesturm immer schwächer wurde. Vermutlich schloss sich die Anomalie, wo auch immer sie sich befand. Apropos, Anomalie ... Hastig zog er seinen Handcomputer aus der Tasche, wobei er hoffte, dass dieser in der Kälte funktionierte und wirklich ließ sich das Gerät anschalten und zeigte den Standpunkt der Anomalie, die ein Stockwerk höher lag.

„Okay, wir suchen jetzt nach Abby und dann kämpfen wir uns zur Anomalie durch!“, rief Connor laut und wurde sofort verwirrt angesehen.

Einer der Soldaten murmelte etwas, das sich wie: „Seit wann haben Sie das Kommando“, anhörte, jedoch kam von Connor keine Reaktion mehr, stattdessen suchte er weiter nach Abby.

Er konnte ja nicht wissen, dass es vergebens war nach ihr zu suchen, denn Abby befand sich an einem anderen Ort. Wie auch? Er hatte Andy nicht gesehen.
 

Abby hatte sich von Stephen abgewandt und fuhr durch ihre Haare, über ihre Wangen, als sie auf die Wand zu ging. Sie konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte, dass sie sterben sollte. Wenn es ihr Schicksal war, war es dann aufzuhalten? Die Zoologin hatte bisher immer an das Schicksal geglaubt, also wie konnte sie jetzt so ohne weiteres davor fliehen??

„Du wirst nicht sterben, Abby. Sowohl Andy, als auch ich, werden das verhindern“, sprach Stephen ruhig.

„Wenn ich sterben soll, dann werde ich auch sterben, meinst du nicht auch? Ich hätte von einem Höhlenlöwen gefressen werden sollen und wenn er mich nicht erwischt, wird er sicher jemand anderen erwischen. Und was, wenn dann alles schlimmer wird?“, fragte Abby, die schier am Verzweifeln war.

„Nein, das bezweifle ich. Es wird alles gut, Abby. Das Schicksal kann geändert werden. Bitte glaub mir das.“

Natürlich gab es Schicksal, aber jeder Mensch konnte sein Schicksal beeinflussen. Das war es, woran der Labortechniker wirklich glaubte. Er sah deutlich, dass Abby der Verzweiflung nahe war und wohl gerade dabei war sich aufzugeben. Sie hatte ihre Schultern hängen lassen und die Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen.

“Abby... .“, setzte Stephen erneut an und trat einen Schritt auf sie zu. „Versuch dich zu beruhigen, Abby. Bitte. Wir werden das schaffen.“

„Ich kann nicht. Wie könnte ich mich beruhigen, wenn ich... .“

Abby war gezwungen ihren Satz abzubrechen, denn Stephen war an sie heran getreten. Er hatte eine Hand auf ihre Schultern gelegt und die Zoologin zu sich umgedreht, ehe er sanft seine Hände auf ihre Wangen legte und ihre Lippen an seine heran zog. Stephen weigerte sich Abbys Verzweiflung zu hören, stattdessen tat er das, was er sich insgeheim schon lange gewünscht hatte. Er küsste sie. Hingebungsvoll, wobei die Zwei alles um sich herum vergaßen. Für so wenige Momente war alles so weit von ihnen entfernt, denn für die Zeit, in der ihre Lippen aufeinander lagen und sie sich zärtlich küssten zählte nur, dass sie zusammen waren.
 

Der Evolutionsbiologe konnte deutlich erkennen, wie der Soldat seinen Blick noch einmal hob, bevor er nach hinten kippte und leblos auf den Boden liegen blieb. Der Schnee unter seinem Körper färbte sich blutrot. Blut, das aus dem Körper von Samuels vermutlich von einer Schusswunde kam, denn jetzt erkannte Nick die Gestalt hinter Samuels, in deren Hand eine Pistole lag. So viele Fragen gingen Cutter durch den Kopf, denn er konnte nicht fassen, was sich gerade abspielte. Wieso trug Samuels keine Schusssichere Weste?? Hatte er diese durch die Schneejacke vergessen?? Warum hatte sie das getan??

Nur schwer konnte er seinen Blick von Samuels lösen und sah stattdessen zu seiner Exfrau, die vor der Anomalie stand. Der Schneesturm hatte fast bis zur Gänze aufgehört, denn die Anomalie flackerte auf und drohte bereits zu verschwinden. Es war nur noch eine Frage von Minuten, bis sie entgültig verschwunden war.

„Helen, was hast du getan?“, fragte Nick, als seine Gegenüber die Waffe sinken ließ. Langsam, wie in Trance, so als ob sie sich gar nicht darüber im Klaren war, was sie gerade getan hatte.

„Es musste sein... .“, sprach Helen und tat einen Schritt auf Nick zu, was sie nicht wusste, war das eben dieser Schritt ein gewaltiger Fehler war.

Ohne das es vorhersehbar war und ohne, dass Nick etwas dagegen tun konnte schoss etwas auf Helen zu und riss sie von den Füßen. Sie schlug auf dem Boden auf, die Kreatur über sie gebeugt. Ihre Waffe hatte sie verloren. Verzweifelt, panisch, ängstlich versuchte sich Helen gegen dieses Wesen zur Wehr zu setzen.

„Helen!!“, schrie Nick, als er erkannte, was Helen zu Boden gerissen hatte.

Eine gewaltige Kreatur, die fast so groß war wie er selber, mit langen Krallen an den Pfoten und Zähnen, die denen eines Säbelzahntigers Konkurrenz machten.

Panisch lief er auf Samuels zu, griff nach seiner Waffe und versuchte diese mit zitternden Händen zu laden, während die Schreie von Helen, die in der Luft lagen, langsam erstarben. Endlich schaffte es Nick die Waffe zu entsichern, als ein markerschütterndes Knacken erklang gefolgt von Stille. Die Schreie von Helen waren verklungen, in dem Moment, als der Höhlenlöwe ihr Genick gebrochen hatte.

Es war wie ein schlechter Traum, als der Löwe den toten Körper von Helen durch die Anomalie zog. Nick sank auf die Knie, als die Anomalie sich schloss...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück