Zum Inhalt der Seite

Primeval - Um die Gegenwart zu koorigieren

Meine Season 2
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

V. Andy Maitland

25. Kapitel: Andy Maitland
 

Andy und Helen waren rasch in das Krankenhaus eingedrungen und obwohl ihnen die Kälte nur so entgegen schlug bewegten sich die Beiden zielsicher durch den Schneesturm. Kurz warfen sie sich Blicke zu – so gut es eben möglich war – bevor sie sich trennten, denn jeder hatte eine andere Aufgabe. Während Helen Nick beschützen sollte, so musste Andy sich um seine kleine Schwester kümmern, die irgendwo hier in Gefahr war.

Er hatte die Zukunft gesehen und gehört, was passieren konnte, wenn sie es nicht verhinderten. Die Umwelt, die Menschheit, einfach Mutter Erde würde vernichtet werden, wenn nichts passierte und das konnte Andy, der mit Leib und Seele ein Umweltschützer war, nicht zulassen. Gerade deshalb kämpfte er sich jetzt durch den Schneesturm um Abby zu retten, die er nicht entdecken konnte, zumal er aufpassen musste, damit die Soldaten ihn nicht sahen. Er blinzelte und fuhr mit der Handfläche über die Schneebrille um wieder eine klare Sicht zu haben. Wo war Abby nur?

Dieses Krankenhaus weckte seltsame Erinnerungen, denn vor langer Zeit war er schon mal hier gewesen, doch damals zu einem anderen Anlass. Er hatte versagt. Seine Schwester war lebensgefährlich verletzt gewesen, das wurde ihm gerade jetzt wieder bewusst und drängte sich in seine Gedanken.
 

„Es tut mir Leid... .“, stammelte Andy und blickte schniefend zu seinen Eltern.

„Deinetwegen hätte Abby sterben können!“, schrie die Mutter den Jungen an, der seinen Kopf sinken ließ und wie ein geprügelter Hund vor ihnen stand.

„Was hast du dir nur dabei gedacht, Andrew??? Ich habe dir vertraut, dass du auf sie aufpasst, aber stattdessen hast du sie in Gefahr gebracht!!“, schrie sein Vater ihn laut an, wobei er seine Augen zukniff.

„Ich habe das nicht gewollt... .“, versuchte Andy sich zu erklären, aber es war schwer für ihn, denn gerade jetzt wurde seine Schwester operiert und es war nicht klar, ob sie den Unfall, den Sturz vom Pier, den er zu verantworten hatte, überleben würde.

„Es wäre auch noch schöner, wenn du das gewollt hättest!!!“, brüllte sein Vater.

Andy zuckte zusammen und war im Moment froh, dass sie im Krankenhaus waren, denn hier würde ihm sein Vater garantiert keine Ohrfeige verpassen, so hoffte er zumindest.

„Du hast es nicht geschafft auf sie aufzupassen und dabei ist sie noch so klein!“, fügte seine Mutter hinzu und blickte verächtlich auf den kleinen Andy hinab, der schniefte und sich gerade noch so die Tränen zurückhalten konnte.
 

Andy seufzte.

Damals hatte er versagt. Er hatte es nicht geschafft auf seine kleine Schwester aufzupassen, weshalb er jetzt umso mehr dafür sorgen würde, dass nicht das eintrat, was er und Helen gesehen hatten. Nur schwach konnte er durch den Schneesturm hindurch einen Schatten wahr nehmen. Ein gewaltiger Schatten, der eindeutig nicht von einem Menschen kam.

„Verdammt... .“, fluchte der Umweltschützer leise und sah sich um.

Wohin wollte diese Kreatur?? Besser gesagt, dieser Höhlenbär? Andy wusste ja bereits um was für eine Bestie es sich handelte, dennoch war es immer wieder ein atemberaubendes Gefühl dieses Wesen zu sehen und da Andy ein Naturschützer war, trug er auch keine Waffe bei sich. Es musste einen anderen Weg geben um Abby zu retten. So viel stand für ihn fest. Deshalb schaute er sich nach ihr um und betete, sie schnell zu entdecken. Am Besten vor dem Höhlenbär. So viele Gefahren gab es, vor denen er Abby seit jenem schicksalhaften Tag, als er sie fast verloren hatte, beschützen würde. Dass er sie einmal gegen einen Höhlenbär verteidigen müsste, hätte er sich allerdings nicht träumen lassen.
 

„Oh Bitte, Abby, du willst dich doch nicht auf so einen Spießer einlassen“, raunte Andy und klopfte immer wieder an die Badezimmertür. „Jetzt komm schon, lass mich rein, ich muss mich fertig machen.“

„Ich will mich schon mit ihm einlassen!“, tönte die Stimme von Abby aus dem Inneren des Badezimmers.

„Nur weil dieser Kerl ein paar Echsenviecher und Schlagen bei sich zu Hause rumliegen hat stehst du auf ihn?? Das kann es doch wohl nicht sein.“, rief Andy und hämmerte richtig gegen die Tür.

„Er schaut doch auch gar nicht so schlecht aus.“

„Bitte was? Kleines, der Junge schaut aus, als hätte er ein Brett verschluckt und wäre anschließend gegen eine Tür geknallt. Er hat mehr Ähnlichkeit mit einer Perserkatze, als mit seinen Eltern“, raunte Andy und lehnte seine Stirn gegen die Tür.

„Andrew!“, schrie Abby aus dem Badezimmer.

„Der will doch nur das eine.“

“Ach und du bist jemand, der bei einer Frau nicht nur immer das Eine möchte?“, fragte sie ungläubig.

„Das ist was anderes, ich bin älter, als dieser Pubertierende!“

„Ich bin auch in der Pubertät, falls du dich daran erinnerst.“

„Das ist doch was anderes und jetzt lass mich rein.“

Es klingelte an der Tür und prompt öffnete sich die Tür. Abby Maitland stand in dieser, mit langem blonden Haaren, die zu einem Zopf geflochten waren, Sommersprossen und einem bunten Kleid.
 

Es war schon merkwürdig, dass man sich in solchen Situationen an solche Augenblicke erinnerte. Andy wusste noch, dass er seiner Schwester aus übertriebener Führsorge gefolgt war und diesen „Pubertierenden“ gegenüber handgreiflich geworden war, als dieser Abby mehr als nur ein bisschen bedrängt hatte.

Wie seltsam sich das Leben doch entwickelte. Früher hatte er seine kleine Schwester vor Perserkatzen ähnlichen Lovern beschützt und jetzt vor einem Höhlenbär aus der Eiszeit. Und da erblickte er sie. Abby!! Sie lag nur wenige Meter sowohl von ihm, als auch von dem Bären entfernt, weshalb er jetzt hastig auf sie zuging. Dabei versuchte er keine Geräusche zu machen, schließlich wollte er den Bären nicht erst auf seine Schwester aufmerksam machen.
 

Abby war zu Boden gegangen, schaute sich suchend nach Connor oder einem der Soldaten um, als sie die Regung des Höhlenbären wahr nahm und erschrocken, fast schon panisch weiter nach hinten rutschte, als sie auf einmal von jemanden gepackt und auf die Beine gezogen wurde. Es ging alles so schnell, dass sie gar nicht wirklich realisieren konnte, was sich um sie herum abspielte. Jemand zog sie mit sich, bis zur Ausgangstür.

„Was ist mit den Anderen??“, rief sie leise, bekam darauf aber keine Antwort, weshalb sie versuchte, sich aus dem Griff ihres Bruders zu befreien, doch ohne Erfolg, denn dieser hatte fest zugepackt. Seine Aufgabe war es Abby so schnell wie möglich von hier weg zu bringen. Mehr interessierte ihn gerade gar nicht, denn dafür war Helen zuständig.

Die Zoologin warf einen Blick zurück und sah den Bären, wie er in dem Schneesturm verschwand und sich offensichtlich auf die Soldaten zu bewegte.

„Nein!“, flüsterte sie und blickte zu dem Soldaten, der sie von dort weg zog und erst jetzt erkannte sie, um wen es sich handelte.

„Andy??“, fragte sie leise, schockiert und absolut fassungslos darüber, dass sich ihr Bruder neben ihr befand. Wie konnte das sein??

„Ich bring dich von hier weg.“, sagte Andy, zerrte sie weiter auf die Tür zu, wo bereits auf sie gewartet wurden.

„Nein, Andrew, ich kann meine Freunde nicht alleine lassen.“

„Doch kannst du. Es tut mir Leid, Kleines.“, meinte Andy, wandte seinen Blick zu ihr, als Abby ein merkwürdiges Gefühl in ihrem Hals fühlte.

Eine Betäubungsspritze??

„Was?“, fragte sie ihren Bruder leise, bevor sie das Bewusstsein verlor.

Das letzte Stück trug Andy sie daher und nachdem er das Krankenhaus verlassen hatte, stieg er mit Abby in einen Lieferwagen, der bereits auf sie gewartet hatte. Sofort setzte sich der Wagen in Bewegung und fuhr zu einer Fabrikhalle am anderen Ende der Stadt.
 

Es dauerte einige Zeit, bis Abby wieder zu sich gekommen war und als sie erwachte, hatte sie furchtbare Kopfschmerzen. Doch das war ihr gerade egal, denn Andy war es, der sie verraten hatte. Schweigsam wurde sie von ihm – mittlerweile ohne Winterkleidung – durch einen Gang gezogen an einem Ort, an dem Abby noch nie zuvor war. Ob es Connor und den Anderen gut ging?? Warum tat Andy das? Fragend blickte sie ihn an.

„Ich versteh das einfach nicht, warum tust du das?“

„Um dich zu beschützen, Abby. Wir wissen Dinge, die dazu beigetragen haben, dass die Welt untergeht und dazu gehört der Tod meiner kleinen Schwester.“, erklärte Andy und führte sie weiter den Gange entlang, wobei er ihren Arm festhielt.

„Ach das glaubst du doch selber nicht! Die Welt wird doch nicht untergehen, nur weil ich sterbe.“

“Ich habe nicht gesagt, die Welt. Ich habe gesagt, dass dein Tod dazu beitragen wird. Denn wenn du stirbst, werden die Menschen, die dich lieben nicht mehr klar denken können um gegen die Gefahr vorzugehen. Deshalb ist es wichtig dich zu beschützen.“

Sie schüttelte den Kopf, denn seine Worte klangen absolut unglaubwürdig. Für so wichtig hatte sich Abby nie eingestuft.

„Deine Zeit wird kommen, Abby. Du wirst noch gebraucht und solange werde ich darauf aufpassen, dass dir nichts geschieht, egal was das kostet.“

Abby schaute ihren Bruder an, der seinen Blick abwandte und die Tür öffnete.

„Geh bitte rein“, sagte er leise und wartete darauf, bis Abby mit einem vorwurfsvollen Blick an ihm vorbei gegangen war.

Die Tür fiel hinter Abby ins Schloss und deutlich konnte sie das Schlösserknacken hören, als Andy von außen zusperrte. Sie konnte es nicht glauben, dass ihr eigener Bruder sie gerade eingesperrt hatte. Seine Worte konnte sie nach wie vor nicht glauben, als sie die Bewegung von Jemandem wahr nahm und eine ihr vertraute Stimme ertönte.

„Abby, geht’s dir gut??“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück