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Herr der Mohnblumen

von

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Eine grausame Wahrheit

Früher hatte das Mädchen als 4.Kind in einer armen Bauernfamilie gelebt. Sie hungerten oft, denn das Land das ihnen gehörte war brach und gab nur kärgliche Ernte. Die Eltern wussten sich kaum noch zu helfen. Damals war sie gerade 6 Jahre alt gewesen.

Eines Tages als sie mit ihrem Vater im Wald gewesen war um Holz zu sammeln, merkte sie wie stumm und ernst ihr Vater war. Er schickte sie tiefer in den Wald, weil dort mehr Holz zu finden sei. Damals glaubte sie Tränen in seinen Augen zu sehen.

Heute war ihr klar wieso, als sie tiefer in den Wald gegangen war und zurück wollte, war es schon dunkel und sie fand nicht mehr zurück. Um sich und ihre anderen Kinder durchzubringen hatten sie, sie in den Tod geschickt.

Völlig verzweifelt war sie damals im Wald herumgeirrt und hatte immer wieder nach ihrer Mutter geschrien. Nach Stunden war sie völlig erschöpft gewesen und hatte sich einfach auf den Waldboden gelegt um dort zu schlafen.
 

Am nächsten Morgen dann hatte sie ein Holzfäller aus einem weit entfernten Dorf gefunden, der gerade von einer Holzlieferung zurückkam. Er nahm sie mit in sein Dorf nachdem sie ihm erzählt hatte was passiert war. Wahrscheinlich hatte er sich denken können was da abgelaufen warund das sie zuhause nicht willkommen war. Der Holzfäller selber hieß Helianthus. Er war Witwer und hatte keine Kinder. Er nahm sie bei sich auf und obwohl die Kinder im Dorf sie von vorneherein ausschloßen war die Zeit die sie bei Helianthus verbrachte eine glückliche Zeit. Doch je älter sie wurde um so mehr wünschte sie sich aus dem Dorf heraus zu kommen. Menschen finden die sich keinen Spaß daraus machten jemanden einfach zu schneiden, weil ihnen danach stand. Einen Ort finden wo sie einfach sein konnte. Helianthus bemerkte wie sie immer öfter aus dem Fenster sah und sich weit weg träumte. Es tat ihm zwar in der Seele weh, denn sie war alles was er noch hatte, aber er fragte bei den fahrenden Händlern nach ob sie vielleicht einen Ort wussten wo sie hinkönnte und wo sie freundlich aufgenommen werden könnte. Als sie ihr 15 Lebensjahr erreicht hatte, überraschte Helianthus sie damit das er in einem weiterentfernten Dorf einen Heiler gefunden hatte der einen Lehrling brauchte und sich bereit erklärt hatte, sie zu sich zu nehmen. Voller Freude war sie Helianthus um den Hals gefallen und hatte sich sofort ans packen gemacht. Zwei Tage später war Helianthus gestorben.
 

Sie reiste drei Tage mit den fahrenden Händlern bis sie endlich ankamen. Das Dorf in dem sie nun wohnen sollte war recht klein und überschaubar. Der Heiler, Arnika war sein Name, wohnte außerhalb des Dorfes am Rande einiger Felder in denen Weizen heran wuchs. Die Händler ließen sie einfach an seinem Haus stehen und reisten weiter ihrer Wege. Mit leicht zitternden Händen hatte sie an die Tür geklopft. Nachdem sie einige Zeit dort so gestanden hatte, ging die Tür mit einem Ruck auf und sie hatte zum ersten Mal Arnika gegenüber gestanden. Er war gut einen halben Kopf größer als sie gewesen, mit hellbraunen kürzeren Haaren und dunkelblauen Augen die sie streng musterten. „Du musst die Tochter von diesem Helianthus sein oder?“ Seine Stimme war markant und man konnte gut heraus hören das er wohl nie ein Wort zu viel sagen würde. „Ja, die bin ich.“ Ganz irritiert davon wie er mit ihr umging, hätte sie fast einen Knicks vor ihm gemacht, sich aber doch darauf besonnen das es wohl allzu merkwürdig wäre, so behandelte man schließlich nur Adlige.

Still betrachte Arnika sie einen Augenblick, bis er zur Seite trat und sie somit einzutreten bat. Heute wünschte sie sich sie hätte keinen einzigen Schritt in dieses verfluchte Haus gemacht, doch war es dafür schon zu spät.

Wie es ihr schon vom ersten Augenblick klar, war Arnika ein strenger Lehrer, lächeln und gute Worte waren ihm fremd dafür war er ein Meister darin ihr das Gefühl zu geben das eine Kakerlake besser dazu in der Lage war Kranke zu heilen als sie.
 

Sie könnte jetzt viel über diese Dinge reden aber sie beschränkte sich darauf, das zu sagen, Galanthus würde auch so verstehen was sie meinte, da war sie sich sicher.
 

So ging es 2Jahre lang, so lange hatte er sie nicht angerührt, außer mal einen Klaps auf die Finger wenn sie etwas falsch machte. Sie wusste nicht mehr genau ab wann sich sein Verhalten änderte, nur viel ihr nach einiger Zeit auf, wie er sie ansah. Und wenn er glaubte das sie schlief, schlich er sich in ihr Zimmer, zog die Decke zurück und sah sie an. Sie hatte sich dann immer schlafend gestellt, während ihr Herz vor Angst ganz schnell schlug. Sie hatte Angst davor was passieren würde, wenn er merkte das sie nicht schlief, sie hatte sich damals gar nicht vorstellen wollen was dann passieren würde. Dann eines Tages, als sie gerade dabei war das Arbeitszimmer zu fegen, hatte er sie zu sich gerufen in sein Zimmer. Sie hatte zwar ein ungutes Gefühl dabei gehabt, aber war trotzdem seinem Befehl gefolgt. Er hatte auf dem Bett gesessen und sie dann zu sich gezogen das sie genau vor ihm stand. Und dann hatte er ohne ein Wort angefangen ihr Mieder zu öffnen und ihre Brüste zu küssen. Sofort hatte sie versucht sich aus der Umarmung zu befreien, doch er hatte sie nur noch verstärkt festgehalten und sie aufs Bett gedrückt. „Lasst mich los! Lasst mich gehen Arnika!“ Darauf hatte Arnika angefangen leise zu lachen. „Und wohin willst du gehen? Du kannst nirgendswo hin. Helianthus ist Tod. Ich bin alles was du hast.“ Sie hatte sich noch etwas gewehrt, aber Arnikas Worte hatten sie entmutigt. Schließlich ließ sie es einfach geschehen.

Nachdem es vorbei gewesen war, hatte sie sich unendlich schmutzig gefühlt und obwohl sie danach sofort zum Teich hinterm Haus gegangen war, wurde sie dieses Gefühl nicht los.
 

Ungeschickt hielt Galanthus sie in seinen Armen, er wusste nicht was er sagen sollte, also hielt er sie nur weiter in seinen Armen. Während diese nie ausgesprochene Geschichte über die bebenden Lippen des Mädchens kam.
 

Daraufhin viel ein trügerischer frieden über Arnikas Haus, doch sie wusste das er jederzeit wieder über sie herfallen konnte. Die Angst davor lähmte sie, aber drängte sie auch etwas zu unternehmen, sie beschloss wegzulaufen wenn sich die Möglichkeit dazu bieten würde.

Und es schien sich die Gelegenheit zu bieten als Arnika im Keller einige Mixturen zusammen braute, dafür brauchte er immer einige Stunden und solang kam er auch nie nach oben um nach ihr zu sehen. Vorsichtig hatte sie die Tür aufgemacht, ihr Körper fluchtbereit, auf jees Geräusch achtend. Sie schlich über die Straße in eines der Weizenfelder hinein. Leise knackten die Halme als sie sich durchs Feld hindurch schlängelte. Sie hatte schon den Rand des Waldes fast erreicht, als ihr jemand unbarmherzig in ihre Haare gegriffen hatte und sie gewaltsam zurückzog. Sie verlor das Gleichgewicht und musste es ertragen wie ein gewöhnlicher Sack zurück in Arnikas Haus geschliffen zu werden. Dort angekommen, dachte Arnika gar nicht daran sie loszulassen, sondern schleifte sie noch weiter in den Keller. Er nahm ihre Handgelenke und band sie an einen der Stützbalken fest. „Du dachtest wohl du seist schlauer als ich, was? Ich bin doch nicht so dumm das ich dich aus den Augen lasse. Aber du warst anscheinend dumm genug zu denken du könntest mich überlisten. Ich werde dir zeigen was mit denjenigen passiert die versuchen mich zu hintergehen. Dann hatte er eine der Peitschen geholt die man zum antreiben der Pferde benutzte, hatte ihr Kleid von hinten zerrissen und dann mehrmals kräftig auf sie eingeschlagen. Sie bat ihn unter Tränen aufzuhören doch er schlug unerbittlich weiter. Bis sie schließlich ohnmächtig wurde, weil sie den Schmerz nicht mehr ertrug. Als sie wieder zu sich gekommen war, hatte sie in ihrem Bett gelegen, auf dem Bauch. Arnika hatte ihre Wunden verheilt, war aber nirgends zu sehen. Dafür hatte er ihr etwas anderes hinterlassen was sie da behielt, eine Eisenkette die um ihren Fuß hing. Damit konnte sie sich zwar bewegen, aber nicht aus dem Haus und in die Freiheit.

Völlig verzweifelt und am Boden zerstört, hatte das Mädchen geglaubt das es keine Hoffnung mehr für sie gab. Arnika hatte sie zwar seitdem nicht mehr angerührt, trotzdem hatte sie sich jeden tag gewünscht das Gott so gnädig wäre und ihr Leben einfach im Schlaf beenden würde. Doch das tat er nicht und so musste sie Tag für Tag ihr Schicksal ertragen, nie wieder von dort wegzukommen.

Doch der Zufall sollte ihr dabei helfen aus ihrem Gefängnis und Arnika zu entkommen. Eines Tages bekam Arnika einen Brief von dem Lord des Landes persönlich, er litt an heftigen Schmerzen und wollte das Arnika sich das ansah. Da aber Arnika zu dem Lord reisen musste, hieß das er musste das Mädchen für einige Zeit alleine lassen.

Am Tage seiner Abreise, seine Reise würde 2Tage dauern, sagte er noch zu ihr: „Versuche ja keinen weiteren Fluchtversuch ich werde dich finden und wenn ich dich finde, wirst du dir den Tod wünschen. Das ist ein Versprechen!“

Doch das schüchterte das Mädchen überhaupt nicht ein, sie war bereit zu sterben, wenn das der Preis für die Freiheit war. Sie wartete eine Stunde nach Arnikas Abreise, sie wollte sicher sein das er wirklich weg war, dann sah sie sich nach einem geeigneten Werkzeug um, das sie benutzen konnte um sich von der Kette zu lösen. Zu ihrem Bedauern, musste sie feststellen das Arnika alle Gegenstände die sie dazu benutzen konnte (Äxte, Hammer usw.) weggeschaffen hatte, in kluger Vorraussicht. Frustriert hatte sie sich an den Balgen gelehnt um den die Kette geschlungen war. Doch als er dann ein knarrendes Geräusch von sich gab, kam ihr die zünde Idee. Arnikas Haus war alt, sehr alt. Sehr alt und vor allem morsch. Die Gefahr bestand zwar das, das ganze Haus auf sie drauf stürzen konnte, doch schob sie diesen Gedanken weit von sich und hoffte einfach das Gott ihr beistand. Mit all ihrer verbleibenden Kraft drückte sie sich gegen den Balken. Zunächst gb er zwar ein ächzen und stöhnen von sich aber es tat sich nichts, doch das Mädchen dachte nicht daran aufzuhören, sie stemmte sich stundenlang dagegen, bis sie all ihre kraft verbraucht hatte. Sie schlang ein paar Brocken Brot runter und trank etwas Wasser bevor sie völlig entkräftet einschlief. Am nächsten Tag wurde sie von dem ersten Sonnenstrahl geweckt und machte sich sogleich ans Werk. Stundenlang passierte nichts, doch plötzlich gab der Balken nach. Er brach oben ab und schließlich auch unten und viel zu Boden wie ein gefällter Baum. Sogleich begann das ganze Haus an zu rumoren und Staub rieselte von der Decke, sie packte die Eisenkette und rannte schnell aus dem Haus, das gleich darauf in sich zusammenbrach. Danach rannte sie einfach weiter, blickte nicht zurück. Sie hatte nur immer wieder Arnikas Worte im Ohr das er sie finden würde. Das wollte sie auf keinen Fall. Also lief sie und lief sie und schaute nicht zurück. Irgendwann abends als auch der Rest ihrer Kräfte sie dann verlassen hatte, hatte sie ein Lager aufgeschlagen, dort hatte sie dann mit einem großen Stein sich von der Kette befreit. Und seitdem war sie immer weiter gelaufen, bis sie schließlich zu Papaveras Hütte gekommen war.

„Hier habe ich mein erstes Zuhause nach langer Zeit gefunden und mir geschworen, nie wieder so sehr jemanden mein Leben beherrschen zu lassen. Nie wieder.“
 

Nachdem das Mädchen seine geschichte beendet hatte wurde es still in der Hütte. Galanthus sah in das nachdenkliche Gesicht des Mädchens. Ihre Augen schauten ernst, dann leicht erschrocken und schließlich nahm ihr Gesicht einen grimmigen Ausdruck an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  JemoKohiri
2009-05-24T18:07:15+00:00 24.05.2009 20:07
Boeh, ganz schön heftig und trotzdem lebt die Gute weiter. Meinen Respekt. Andere wären daran längst zerbrochen und würden nicht mehr leben wollen. Ich hoffe sehr, dass sie ihre Stärke weiterhin behält und sie niemals verlieren wird. Gut geschrieben ist das Kapitel außerdem. Ach ja, ein bißchen mehr Absätze bitte. Gerade bei dermaßen gewichtigen Kapiteln wie diesen musst du unbedingt darauf achten.
Von: abgemeldet
2008-10-13T15:48:08+00:00 13.10.2008 17:48
wow :o
ich möchte nicht in ihrer haut stecken >.<
das arme mädchen..

echt super geschrieben ;D
Von:  Hiruma-Yoichi
2008-07-28T10:37:48+00:00 28.07.2008 12:37
tut mir leid wenn es an manchen stellen komisch klingt, aber ich wusste nicht wie ich das schreiben soll, welche zeit und so, deswegen sind manche worte die ich gewählt hab etwas komisch
gomen -.-°°
Von:  Metal_Angel
2008-07-28T06:20:28+00:00 28.07.2008 08:20
das muss ja die hölle gewesen sein!
wenn ich nach so langer zeit, endlich ein neus zuhause gefunden hätte, würde ich auch nicht weg wollen....

wie immer klasse!
weiterso!
sista
Von:  Ditsch
2008-07-27T18:50:01+00:00 27.07.2008 20:50
Das ist also die Geschichte des Mädchens....
Die arme kann einem echt leid tun, sie musste ja eine Menge durchmachen!

Noch eine kleine Anmerkung: den Präteritum von fallen schreibt man mit f (also fiel und nicht viel), das ist mir in diesem Kapitel an einigen Stellen aufgefallen.
Sonst aber recht gut gelungen, auch wenn ein paar Formulieren etwas ungelenk klingen.

Ditsch


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