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Filth

[Fortsetzung zu "Wie früher..."]
von

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Lest vor diesem Kapitel vllt noch "Schweigen", das ist nämlich zeitlich direkt vor diesem kapitel ^__^

Danke für eure Kommis! *cookies dalass*

Viel Spaß!
 


 


 

Einige Tage später kommt Yoshiki wie versprochen wieder. Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nicht damit gerechnet, aber hier sitzt er wieder, mir gegenüber. Wenn man ihn sich so ansieht, scheint er gänzlich perfekt. Sein sanftes, ewig junggebliebenes Gesicht, in welchem einige Strähnen weichen Haars hängen, seine schlanke, aber muskulöse Figur, wie sie sich wahrscheinlich jeder wünscht. Heute, mehr denn je, kann ich verstehen, warum Shinya diesen Mann so sehr bewundert. Er ist einfach zu makellos für diese Welt, so scheint es.
 

„Wie geht es Kyo?“ Meine Stimme ist leise und zittert, aber wenigstens schaffe ich es, die Frage auszusprechen, vor der ich mich nach der letzten Therapie-Gespräch noch mehr fürchte. Ist das der Sinn einer Gesprächstherapie, dass sie mir noch mehr Angst macht, als ich ohnehin schon habe?

Yoshiki sieht mich ernst an. „Gut.“ Das ist alles.
 

Ich warte, ob er weiterspricht, aber offenbar hat er das nicht vor. „Hat er... irgendwas gesagt?“

„Nichts.“ Er schüttelt leicht den Kopf. „Zu niemandem auch nur ein Wort.“

Ich glaube, ich verstehe das Spiel, das er hier spielen will. Na gut, spielen wir. „Ist er noch im Krankenhaus?“

„Nein.“ Er hält kurz inne und scheint zu überlegen, wie er die nächsten Worte formulieren soll. „Alle seine Verletzungen sind verheilt.“
 

Alle Verletzungen... irgendwie beginne ich zu ahnen, was er damit meint. Also wissen es doch alle... „Alle...?“

Yoshiki bleibt ruhig, doch etwas an ihm macht hingegen mich unruhig. „Ich muss dir sicherlich nicht sagen, dass die Ärzte an seinem Körper Spuren einer Vergewaltigung gefunden haben?!“
 

Nein... was ist passiert? Wieder scheint irgendetwas in meinem Kopf mich daran hindern zu wollen, darüber nachzudenken. Es ist wie ein schwarzes Loch in meiner Erinnerung und langsam frage ich mich, ob das wirklich nur an den Medikamenten liegt. Das kann es doch nicht sein!?
 

Yoshiki sieht mich weiter auffordernd an. „Was zum Teufel geht eigentlich in dir vor, Die? Ich hatte erwartet, dass gerade du ein wenig vernünftiger bist!?“ Das erste Mal in zeigt er wirkliche Emotionen, seit wir uns gegenüber sitzen. Es ist eine perfekt kontrollierte Wut, die kurz davor steht aus ihm herauszubrechen. Natürlich, wie konnte ich mir vormachen, dass irgendjemand mir noch freundlich gesinnt ist, nach allem, was ich dir angetan habe?
 

Seufzend senke ich den Blick. „Ich verstehe es selbst nicht.“

Er nickt langsam. „Dann versuche es zu beschreiben.“ Als ich schweige, wiedermal unfähig meine Gedanken zu ordnen, fügt er beruhigend hinzu: „Ich möchte dir nichts Böses, Die, sondern nur versuchen dir zu helfen.“

Vielleicht hat er recht. Wenn ich versuche mich damit auseinander zu setzen, wird alles möglicherweise klarer, deutlicher. Was ich im Endeffekt davon habe, werde ich mir überlegen, wenn es soweit ist, falls es überhaupt soweit kommt. Nur frage ich mich, wie gerade Yoshiki mir helfen will?
 

Trotz der Zweifel versuche ich alles von Beginn an zu erzählen. Wie wir damals das erste mal miteinander geschlafen haben, unser Gespräch einige Tage später und wie du mir dabei kurzzeitig alle Hoffnung nahmst. Dann dieser eine Abend, du unter der Dusche und dann... wieder ein schwarzes Loch, obwohl ich vom Verstand her weiß, was passiert ist.
 

„Ich kann nicht...“ Was kann ich nicht?

... Die, du bist so ein Schwächling!... du kannst nichts, du bist nichts... du wirst niemals irgendetwas erreichen... kannst du nicht einmal das tun, was von dir erwartet wird?...

Tränen bahnen sich ihren Weg über meine Wangen. Irgendwie kann ich doch immer nur alle enttäuschen?

... sogar dich konnte ich nur enttäuschen, Kyo... dabei habe ich immer getan, um was du mich gebeten hast... was du von mir erwartet hast... ich habe deine Erwartung erfüllt, Kyo, ich habe dich verletzt...
 

Yoshikis Hand auf meiner Schulter holt mich zurück in die Realität. „Ist okay. Wenn du möchtest reden wir beim nächsten Mal weiter, in Ordnung?“

Ich nicke nur. Mir ist schwindelig.
 

Die nächsten Tage wiederholt sich das ganze Spiel immer wieder. Yoshiki kommt, irgendwann fange ich an zu erzählen, bis dieses schwarze Loch wieder auftaucht, er geht wieder. Während dieser Zeit schlafe ich kaum und in den Therapiestunden rede ich noch weniger als sonst. Den morgendlichen Blick in den Spiegel unterlasse ich mittlerweile, dieser Anblick ekelt mich zu sehr an. Es ist wie verhext; physisch betrachtet befinde ich mich wohl auf dem so gern genannten 'absteigenden Ast', obwohl ich das Gefühl habe, dass sich durch die Gespäche mit Yoshiki zumindest meine Einstellung gegenüber dir und unserer Beziehung sehr verändert hat. Nachts träume ich zunehmend davon auf der Bühne zu stehen, wieder eine Gitarre in Händen halten zu dürfen...
 

Irgendwann, nach einer Woche, vielleicht auch mehr oder weniger, erreichen wir schließlich die Stelle, an der alles aus dem Ruder gelaufen ist. Yoshiki hört stumm zu, als ich ihm von Zero erzähle und unserem Treffen, den Streit danach und wie du dich schließlich tagelang zurückgezogen hast. Und dann ist es wieder da: Europa...

„In dem Moment, als Kyo zu Boden sank, kam Toshiya reingestürmt und riss mir die Waffe aus der Hand...“ Es fällt mir schwer diesen Teil der Geschichte überhaupt zu denken, geschweige denn das alles auszusprechen, doch über die letzten Male, da Yoshiki hier war, habe ich mich langsam daran gewöhnt, über das Geschehene zu sprechen. Es wurde mit jedem Mal leichter. „Ein Glück, dass der nächste Schuss nicht ihn getroffen hat... Diese Kugel war eigentlich für mich bestimmt gewesen... danach erinnere ich mich nicht an viel... es ist alles... so verschwommen...“
 

Er nickt stumm. Zieht scharf die Luft ein. Blickt aus dem Fenster. Lange Zeit geschieht nichts, wir schweigen uns an und versinken beide in unseren eigenen Gedanken. Wie immer sind meine Gedanken nur bei dir, Kyo... Wo seine sind, vermag ich nicht zu erraten.
 

„Die Band besteht weiter, Die.“, sagt er schließlich und seine Worte verwirren mich mehr, als alles andere. „Es liegt an dir wie lange noch.“ Er steht auf, geht zur Tür und dreht sich noch einmal zu mir um. „Das soll ich dir von den anderen ausrichten.“ Dann verschwindet er wieder.

Aus Tagen werden Wochen; aus Wochen werden Monate...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  KyOs_DiE
2008-06-28T18:58:47+00:00 28.06.2008 20:58
Ich hoff es auch !
*niccu*
*weiterles*
Von:  -aftermath-
2007-12-09T17:29:18+00:00 09.12.2007 18:29
Q_____Q
das wird immer schrecklicher
*find*
ich hoffe, dass es irgendwann auch mal bergauf geht
*schnief*
aber es hat mir trotzdem gut gefallen, auch wenns irgendwie so kurz war


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