Verzeihung fuer die Verspaetung, aber ich war jetzt einige Tage krank und dabei ging meine ganze Kreativitaet mit drauf xD Hier jetzt trotzdem der (endlich!XD) letzte Teil von S a l t y Selection.
Ich bedanke mich nochmal ganz dick bei allen lieben Kommischreibern (ihr krieg noch eure eigene Seite in der Beschreibung wie versprochen ;3), den vielen Favos und der Unterstuetzung!
Ich weiss noch nicht, ob das meine letzte Gazette FF war, aber ich denke schon. Meine erste und letzte ^^
Es hat Spass gemacht, die FF ist jetzt auch fast auf den Tag genau 1 Jahr alt. Aber ich moechte nicht mehr viel schwafeln <33
Viel Spass beim letzten Teil und ich hoffe, er wird euch gefallen ^_~
---
Okay. Das "ENDE" war eigentlich doch nicht gelogen...
Denn seitdem ist nichts mehr passiert.
Jedenfalls nichts relevantes mehr. Ich wartete am naechsten Tag in unserem Hotelzimmer, dann wartete ich nochmal vor unserem Hotel, ich wartete in der Wartehalle und letzendlich wartete ich noch einmal direkt vorm Schalter.
Aber er kam nicht. Chance verpasst.
Ich wusste nicht mal wirklich, was damals in mir vorging. Haette ich ein freudiges Gesicht gemacht, wenn ich ihn gesehen haette? Waere ich ihm um den Hals gefallen?
Wohl eher nicht. Ich haette eher mit ihm weitergestritten und ihm vorgeworfen, warum er sich nicht gemeldet hatte die letzten 24 Stunden.
Ich flog zurueck nach Japan und war danach ein halbes Jahr zu nichts mehr zu gebrauchen. Ich bin weder zur Uni, noch habe ich gejobbt. Das Geld hab ich mir immer von meinen Eltern zuschiessen lassen, die ich im Glauben lies, ich sei Student
und habe nunmal zu wenig Geld. Zum naechsten Semester ging ich dann wieder und konnte mich gut ablenken. Das halbe Jahr war wirklich grausam. Ich dachte den ganzen Tag an nichts anderes, als an das, was Akira wohl gerade tat.
Ja ich weiss, viele Menschen denken oft an ihre Liebsten und interessieren sich dafuer, was sie wohl gerade treiben. Ich allerdings dachte das 24/7.
Meine Arbeiten, die ich ablieferte, waren besser als gedacht und so verlor ich Akira langsam aus den Augen. Eines Tages, es war Dezember, da war ich mir felsenfest sicher, ich haette ihn gesehen.
Am Peer vor Tokyo. Wenn man einen kleinen Stadtrandweg an Tokyo entlanglaeuft fuehrt es einen ganz automatisch dorthin. Von hier aus konnte man sich auch schoen das Silvesterfeuerwerk ankucken...
Jedenfalls hatte ich mich verkuckt. Ich glaube, es war nur irgendso Jugendlicher Rebell, der gerade versuchte seine Freundin rumzukriegen, indem er ihr weismachen wollte, eines dieser Schnellboote gehoere ihm.
Heute frage ich mich ob sie darauf reingefallen ist. Vielleicht waren sie ja jetzt schon seit langem ein festes Paar, vielleicht hatte er sie unwissentlich geschwaengert und sie hatte ihn auf diese unverantwortliche Tat hin schon wieder verlassen?
Ja, sowas liest man heutzutage ja oefter.
Auf alle Faelle...Ich vermisste ihn schrecklich. Ich unternahm viel mit Kai, der mir wirklich unheimlich geholfen hat. Ich hatte noch nicht mal richtig meine Fuesse zurueck auf japanischen Boden gestellt, da war er da um mich abzuholen.
Fast eine Woche hatte ich mich bei ihm eingenistet, bis es mir endlich besser ging.
Mit anderen Maennern oder Frauen traf ich mich nicht wirklich. Zweimal hatte Kai versucht mich mit auf einen Single-Abend in einer Bar zu schleppen, aber das war nichts fuer mich.
Ich sass meist nur unschluessig in meiner Ecke und betrank mich alleine, waehrend alle anderen um mich rummachten oder grauenvoll Karaoke sangen.
Mal so am Rande, ich mache mich jetzt wieder auf den Weg.
Wohin? Zum Strand natuerlich.
Nun, also jedenfalls war das erste Lebenszeichen, dass ich von ihm bekam, ein Brief, der ungefaer 1 1/2 Jahre nach seinem verschwinden (okay, verschwinden ist das falsche Wort...schlieslich bin ich ja eher verschwunden)
in meinem Haus eintrudelte. Mein Leben war mehr oder weniger wieder geregelt. Nur mein Liebesleben eben nicht. Ich hatte immer die Hoffnung, wie schon immer, dass wir uns wieder fingen.
Auch wenn ich mir da irgendwie selber etwas vormachte.
Teathralisch wie ich war, ging ich mit dem Brief zum Strand und wollte ihn erst dort lesen.
Eigentlich hab ich mich eher davor gedrueckt. Fast 2 Wochen lag er auf meinem Wohnzimmertisch und wartete darauf, dass ich ihn oeffnete. Nachdem Kai mich zwingen wollte, wich ich aus, indem ich sagte, ich wolle ihn alleine lesen und hab mich
dann einfach mit dem Fetzen Papier in einem randgestreiften Umschlag auf den Weg gemacht.
Ich schlenderte unruhig in der Stadt rum, der Brief in meiner Hosentasche. Aber ich fand keinen geeigneten Ort-bzw ich fand keinen Mut, ihn zu oeffnen.
Als ich dann am Strand ankam und keine Menschenseele dort war (wie gesagt, es war kalt), kehrte in mir eine seltsame Ruhe ein.
Ich setzte mich auf die Bank und oeffnete ihn zaghaft.
Das erste was mir ins Gesicht sprang, war "Lieber Ruki".
Wow, sehr einfallsreich. Okay, haette er "Sehr geehrter Herr Matsumoto" oder sonst was formelles geschrieben haette ich ihn wohl gleich im Meer versenkt.
Also weiter im Text.
Das Papier war ziemlich verknittert und die Schrift verwischt. Er hatte den Brief sicher selber schon mehrere Tage mit sich rumgeschleppt, bevor er ihn abschickte.
Es lautete wie folgt:
"Lieber Ruki,
es ist jetzt schon einige Monate, ja sogar schon Jahre her, seitdem wir uns so verabschiedet haben.
Ich weiss nicht wie es dir geht und ob dus glaubst oder nicht, es tut weh.
Ich haette dir schon viel eher einen Brief schicken, dich Anrufen, dich treffen sollen. Aber ich konnte mich bis jetzt einfach nicht ueberwinden.
Selbst jetzt faellt es mir noch schwer, auszudruecken, was ich dir sagen will. Ruki, ich werde vermutlich bald zurueck kommen.
Vielleicht schon in einigen Wochen, vielleicht auch erst in ein paar Monaten. Meine Ausbildung ist fertig. Mein Vater und mein Onkel haben einen kleinen Betrieb in
Japan aufgebaut und ich darf als einer der ersten Mitarbeiter wieder zurueck in mein Land. Ich weiss, was ich jetzt schreibe klingt egoistisch und bloed, aber ich moechte
nur nach Japan zurueckkehren, wenn du fuer mich da bist...Es muss nicht als Lebensgefaehrte sein...Ich weiss nicht mal, ob du einen neuen Freund hast.
Sollte dies der Fall sein, bitte Ruki, schreib mir zurueck. Ich erwarte den Tag, an dem ich dich wieder sehen kann.
Ich liebe dich
Akira"
...Ihr habt es sicher schon erraten. Das war so ziemlich der Grund und Ausloeser, warum ich all die Tage seit so langer Zeit schon jeden Tag hier her komme und auch jetzt sitze ich wieder auf meiner
Stammbank, die sich sicherlich noch die naechsten 50 Jahre an die Form meines Hinterns erinnern kann.
Er hatte nicht geschrieben wann er wiederkam. Er meinte nur, er wuerde wiederkommen.
Allein das bringt mein Herz noch jetzt zum schlagen.
Akira musste genauso gelitten haben wie ich. Obwohl, keiner konnte so leiden wie ich. Das war meine Spezialitaet!
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und traeume etwas vor mich hin. Ich versuche mich an seine Haare zu erinnern, an seinen Geruch, seine Stimme.
An seinen Gesichtsausdruck, der besonders sexy war, wenn wir die Nacht zusammen verbrachten.
Es wollte mir nicht so recht einfallen. Aber ich versuchte es zumindest. Ich laechle.
Und so in Gedanken versunken hoere ich nicht das doch relativ laute knarren eines Motorrads.
Es knackt ein weiteres mal und ich hoere schwere Schritte im Sand.
Meine Augen versuchen weiter, den Anblick von Akira im Kopf zu behalten, als ich aus den Traeumen gerissen werde.
"...Ruki...?"
Ganz leise hoere ich die Stimme die langsam naeher kommt und sie hallt in meinem Kopf wieder.
Wieder und wieder.
Und ich sage mir, hey, diesen Ton kennst du-den hat Reita immer gemacht, wenn er sich entschuldigen wollte, oder er etwas angestellt hatte.
Mein Herz klopft bis zum Hals. Ich kneife die Augen fester zusammen und zittere leicht, als mir ein kalter Schauer ueber den Ruecken laeuft.
Jetzt ist er da, denke ich mir, und ich kriege die Augen vor lauter Angst nicht auf, er koenne es doch nicht sein.
Ich spuere einen warmen Atem ueber meiner Stirn und eine Hand, die sich vorsichtig auf meine Schulter legt.
Er zieht langsam die Luft ein, er will etwas sagen, aber ich lasse ihn nicht.
Weiterhin die Augen geschlossen haltend strecke ich meine Hand aus, greife in gewohnter bewegung in sein Genick und ziehe ihn runter zu mir.
Ein vorsichtiger Kuss folgt und ich bin mir sicher-ganz ohne ihn zu sehen-das ist er. Der Mann auf den ich so lange gewartet habe.
Der mir Freud und Leid gab, mich aber genauso durch diese hindurch begleitete.
Ich kuesse ihn noch einmal, leidenschaftlicher und waermer.
Er seufzt laut und ich oeffne schlieslich meine Augen...
"Oh mein Gott!!!"
...und sterbe fast vor Schreck!
Im ersten Moment dachte ich, ich haette mit einem Fremden geknutscht. Seine Haare waren Karamellbraun und an den Seiten und vore etwas laenger als sonst.
Aber auf den zweiten Blick bestand kein Zweifel mehr-das war mein Akira der mich da gerade keck anlaechelte.
Mein Herz rast immernoch, ich stehe auf und gehe um die Bank herum auf ihn zu.
"So haesslich bin ich auch nicht...!" neckt er mich und tut ebenfalls einen Schritt zu mir hin.
Grinsend entschuldige ich mich und schaue ihn von unten an.
"Verzeih mir...ich musste gerade noch an deine kurzen, blonden Haare denken. Du hast dich ziemlich veraendert!"
Meine Arme schlingen sich ganz automatisch um ihn und ich presse mich fest an ihn.
Lange habe ich keine koerperliche Naehe mehr so warm gespuert.
Er zoegert ganz kurz, nimmt mich dann aber in den Arm und haelt mich eine ganze Weile ohne etwas zu sagen.
Und da passiert es.
Ich heule schon wieder.
Und es ist mir egal.
Endlich kann ich alles rauslassen, ihm all die Gefuehle zeigen, die ich die letzten Jahre fuer mich behalten musste.
Keiner auf der Welt konnte so ein Gefuehl von Glueck, Trauer, Liebe, Verwirrtheit und dem Gefuehl des Gluecklichseins gearde so empfinden wie ich es jetzt tue.
Er streichelt mir sanft ueber den Ruecken hinauf, bis zu meinem Kopf und krault beruhigend meinen Nacken.
"Ich hab' dich wieder..."
"Ich hab' dich wieder..." wiederholt er leicht lachend.
"Akira~" hauche ich in sein Ohr und lege meinen Kopf fuer einen Augenblick in seine Halsbeuge.
"Du hast mir gefehlt...du hast mir so verdammt gefehlt..."
Er drueckt mich noch ein wenig fester.
"Ich liebe dich, Ruki. Und ich weiss es-ab jetzt wird es besser werden, das verspreche ich dir."
"Natuerlich wird es das...Denn jetzt hast du mich ja wieder...!" grinse ich, um meine Traenen zu ueberspielen.
"Allerdings. Und so schnell wird uns kein Land mehr auseinanderbringen..."
Ich greife nach seiner Hand.
"Jah..."
Laechelnd schaue ich noch einmal zum Meer.
Ob ich nochmal zum Strand gehe?
Ich weiss nicht. Sicher mal wieder, spaetestens im Sommer. Aber das naechste mal kann ich mit einem Laecheln zurueckkehren in dem Wissen, dass er daheim schon auf
mich wartete.
Die Sonne wollte noch nicht richtig untergehen. Schade eigentlich, das haette das ganze noch etwas romantischer gemacht.
Aber ehrlich gesagt, ich hatte meine ganze Romantik schon auf einem Fleck versammelt. Ich hatte die Liebe meines Lebens wieder.
Das war mehr als ich verdiente, aber genausoviel wie ich brauchte.
Ja, ich mochte noch nie Happy Ends...
Keines, auser Meines.
ENDE
