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The Different Ways of Love

oder: Weil die Liebe verschiedene Wege geht... ShikaxTema//NaruxHina//NejixTen//SasuxSaku//InoxSai *Kapitel 33 on*
von

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Happy Holidays

Happy Holidays
 


 

„Hab ich alles?“

„Ja, Temari. Das hast du vor fünf Minuten schon mal gefragt! Und vor zehn Minuten und vor fünfzehn und…“

„Jaja, ich hab’s kapiert!“

„Dann ist ja gut. Komm schon, so langsam sollten wir zum Tor laufen. Der Wagen müsste gleich da sein.“

„Aber ich muss mich doch noch verabschieden!“

Hinata schüttelte den Kopf, lächelte aber dabei.

„Beeil dich aber. Ich geh schon mal vor.“

Temari sah ihrer Freundin hinterher, wie sie ihren Koffer die Treppe hinunter zog und zwischendurch einen leicht griesgrämigen Blick auf den grauen Himmel warf. Es regnete. In Strömen. Es war kalt. Es war Dezember. Aber natürlich schneite es nicht. Es regnete.

Trotz des Wetters wurde Temari von einer Welle der Vorfreude überspült und am liebsten wäre sie in die Luft gesprungen. Tat sie aber natürlich nicht.

Auch sie packte ihren Koffer und trat unter dem Vordach des Hauses hervor. Innerhalb von Sekunden war sie klatschnass. Aber was machte das schon? Es war doch nur Wasser, oder war sie etwa aus Zucker? Trotzdem rannte sie zu den Häusern der Jungen.

Schon von weitem erkannte Temari die grelle orangefarbene Jacke Narutos, selbst durch den Regenschleier hindurch gut sichtbar. Dagegen waren die anderen Jungs nicht so gut auszumachen. Neji trug eine schwarze, Sasuke eine dunkelblaue Jacke. Die drei standen noch unter dem Vordach ihres Hauses und schienen zu warten.

„Hey, Jungs!“, rief Temari und beschleunigte ihre Schritte, bis sie sich auch unter das schützende Dach stellen konnte. Dort schüttelte sie erst einmal ihren Kopf, sodass die Tropfen aus ihren Haaren zu allen Seiten hin spritzten.

„Hey! Bist du ein Hund? Du benimmst dich schon wie Kiba!“, meckerte Naruto, aber er lachte dabei.

Temari grinste zurück. „Wo steckt der denn? Kiba, meine ich.“

„Ist schon bei seinen Eltern“, erklärte Naruto und verschränkte die Arme vor der Brust. „Seine Mutter hat eine Tierarztpraxis in der Stadt.“

„Wirklich? Und warum wohnt er dann im Internat?“

„Weil ihm die Fahrerei mit dem Bus zu blöd war. Er wohnt ziemlich außerhalb.“

„Shikamaru!“ Temari fiel Shikamaru um den Hals, der gerade aus der Tür getreten war und ihre Frage beantwortet hatte.

„Igitt, Temari. Du bist nass!“

„Schon mal zum Fenster rausgeguckt?“, gab Temari zurück und schlug ihm kurz auf den Hinterkopf.

„Was willst du eigentlich hier?“ Es war Sasuke, der gefragt hatte.

„Mich verabschieden“, entgegnete Temari.

„Fährst du nach Hause?“

„Nein, tut sie nicht“, meinte Neji. Er sah unbewegt in den Regen hinaus, als er sprach. Sein Blick ließ sich nicht deuten. „Hinata hat sie eingeladen.“

„Ja“, sagte Temari, runzelte kurz die Stirn über Nejis Verhalten, beließ es dann aber dabei. „Es war ziemlich kurzfristig.“

„Dann können wir uns vielleicht… sehen“, sagte Shikamaru nach kurzem Zögern. Neji warf ihm einen unmissverständlich zornigen Blick zu. „Ich bin bei Neji.“

„Super“, rief Temari. „Und was macht ihr zwei so?“ Das ging an Naruto und Sasuke.

„Wir bevorzugen dieses Jahr die weihnachtliche Atmosphäre des Internats“, grinste Naruto.

„Ihr bleibt hier?“

„Wir sind ja nicht die einzigen“, meinte der Blonde und klopfte Sasuke vielsagend auf den Rücken. „Sakura bleibt ja auch da.“

„Aha“, machte Temari. „Ten Ten auch.“

„Können wir jetzt gehen?“, fragte Neji, leicht genervt wie es schien.

„Ja, gleich. Kann ich noch kurz mit dir reden?“

Stirnrunzelnd sah Shikamaru Temari an, warf Neji noch einen kurzen Blick zu, nickte dann aber.

Temari grinste und zog Shikamaru in den Regen hinaus.

„Also, eigentlich wollte ich dir dein Weihnachtsgeschenk ja jetzt schon…“

„Weihnachtsgeschenk?“

„Ja, Weihnachtsgeschenk. Für dich, meinen besten Kumpel, nicht wahr?“ Sie grinste noch breiter. „Aber du kannst mich dann ja mal besuchen, wenn du ohnehin bei Neji bist.“

„Schon, aber ob Neji…“

Aber Neji. Brauchst du jetzt schon diesen Typen, um mal vorbeizugucken?“

„Nein, aber…“

„Na, dann ist ja gut. Ich muss noch schnell zu Kankuro und Gaara. Bis dann also, ich zähl auf dich. Schöne Ferien!“

Mit diesen Worten stürmte sie davon und ließ Shikamaru – wortwörtlich – im Regen stehen.

„Mann, diese Frau ist mir echt zu anstrengend“, murmelte Shikamaru genervt, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen.

Seit seinem Unfall hatte sich die Beziehung zwischen ihm und Temari deutlich gebessert. Es hatte sich eine wirklich gute Freundschaft entwickelt, auch wenn Shikamaru nicht an rein freundschaftliche Beziehungen zwischen Mädchen und Jungen glauben konnte.

Das Musical-Projekt hatte sie noch enger zusammengeschweißt und über die ganze Textlernerei und die gemeinsamen Proben hatten sie sich noch besser kennen gelernt. Und außerdem war Temari die einzige, mit der Schachspielen noch eine Herausforderung war. Auch wenn er ihr das nicht sagte.

„Neji, wir können los!“, rief er seinem Freund zu. Vielleicht sollte er den Hyuga wirklich überreden, mal bei Hinata und Temari vorbeizugehen.
 

Jetzt waren sie alle weg. Neji und Shikamaru. Und Kiba. Und überhaupt der größte Teil der Schülerschaft. Nur selten blieben einige ausgerechnet über die Weihnachtsferien im Internat. Und diese waren dann meistens ehemalige Heimkinder. Und selbst die konnten manchmal über die Feiertage zu Freunden.

Doch Sasuke und Naruto blieben dieses Jahr in der Schule. Einfach weil sie das Gefühl hatten, dass es dieses Mal so besser war.

„Jetzt sind sie weg“, murmelte Naruto und starrte in den Regen, als könne er in weiter Ferne noch seine Freunde sehen – was bei solchen Wetterbedingungen schlicht und einfach unmöglich war.

„Dann lass uns endlich wieder reingehen. Hinterhertrauern bringt auch nichts“, entgegnete Sasuke und betrat auch schon das Haus. Schnell folgte Naruto ihm, allerdings nicht, ohne noch einen raschen Blick in Richtung seiner verschwundenen Freunde zu werfen.

„Ich hab mich gar nicht von Hinata verabschiedet“, brummte Naruto, nachdem er sich auf das Sofa im Wohnzimmer geworfen hatte.

Sasuke seufzte, stellte auf die Theke, die Küche und Wohnzimmer voneinander trennte, zwei Tassen und wartete auf den Kaffe, der in der Maschine auf sich warten ließ.

„Kein Wunder“, murmelte er, gerade laut genug, dass Naruto ihn hören konnte.

„Was soll das jetzt wieder bedeuten?“

„Dass es kein Wunder ist“, sagte Sasuke lauter und stieß sich von der Theke ab, an der er gerade noch lässig gelehnt hatte.

Was soll kein Wunder sein?“, bohrte Naruto nach.

Sasuke seufzte wieder. Wenn es um Hinata ging, konnte Naruto ziemlich stur und hartnäckig sein. Na ja – eigentlich war er auch sonst ziemlich stur und hartnäckig.

„Was faselst du da, Sasuke?“, hakte die Nervensäge weiter nach.

„Ist das nicht offensichtlich?“ Einen Versuch war es immerhin wert, vielleicht war Naruto ja doch…

„Für dich vielleicht.“

Okay, dann eben deutlicher.

„Da will jemand einfach nicht, dass du sie siehst“, versuchte Sasuke ihm weiter auf die Sprünge zu helfen.

„Von wegen“, entgegnete Naruto. „Wer sollte das denn sein?“

Genervt verdrehte Sasuke die Augen und wandte sich lieber der Kaffeemaschine zu, um sich die schwarze Brühe endlich einzuschenken. So trank er seinen Kaffee am liebsten: Schwarz. Ohne alles.

„Jetzt sag endlich!“, drängte Naruto und sprang vom Sofa auf. „Wer sollte das sein?“
 

Die Familie Sabakuno war nicht gerade arm, immerhin war der Herr im Haus auch gleichzeitig der Herr über eine ganze Stadt – und so hatte es Temari, Kankuro und Gaara nie an etwas gefehlt. Außer vielleicht an etwas Liebe und Zuneigung.

Doch noch nie hatte Temari ein Haus gesehen wie das der Hyugas. Wenn sie es in diesem Moment, in dem sie davor stand, hätte beschreiben müssen, wäre ihr nur ein einziges Wort eingefallen: Groß! Es war groß. Genauer gesagt war es vermutlich dreimal so groß, wie die Villa der Sabakunos, den Garten nicht mit einberechnet. Das Gebäude lag ein wenig abseits der Stadt und war in einem schlichten Weiß gestrichen worden, die Flügeltür war aus sehr dunklem Holz, fast schon schwarz und mit einem dieser Türklopfer daran – der Kopf eines Löwen aus Messing.

Fenster gab es viele. Die unzähligen Glasflächen spiegelten das Grau des Himmels wider, Regentropfen sammelten sich daran. An den Fenstern im Erdgeschoss hingen Blumenkästen, aber zu dieser Jahreszeit waren sie leer, wie die Augen der marmornen Figuren auf dem Sockel in der Mitte des Brunnens, rechts neben der Auffahrt. Es waren vier Figuren, zu jeder Himmelsrichtung eine standen sie Rücken an Rücken: Die Einfahrt hinauf in Richtung Haus blickte eine Frau mit sanftem Gesichtsausdruck und einem langen, schlichten Kleid. Ihr langes, lockiges Haar wurde von einem Kranz aus Blüten aus ihrem Gesicht gehalten. Sie war wunderschön, wenn auch erfüllt von einem eisigen Hauch von Stolz. Sie blickte auf zu dem dreistöckigen Haus, in den wolkenschweren Himmel.

„Temari, kommst du? Du wirst noch ganz nass!“

Hinatas Stimme riss Temari aus ihrem Stauen. Erst jetzt bemerkte sie, wie der Regen ihre Kleidung durchweichte und sie anfing zu frösteln. Sie wollte schon zu Hinata rennen, als sie sich an ihr Gepäck erinnerte. Temari drehte sich zum Wagen um – ein silberner Mercedes –, doch ein Mann mittleren Alters lächelte sie gütig an.

„Gehen Sie schon, Miss“, sagte der Mann. „Ihr Gepäck wird auf Ihr Zimmer gebracht.“

„Wa –? Ach, Unsinn!“ Temari hatte sich schnell wieder gefasst. „Ich schaff das schon!“

„Da habe ich keinerlei Zweifel, Miss“, schmunzelte der Mann. „Aber ich glaube, ich sollte Sie darauf hinweisen, dass Sie Ihre Räumlichkeiten wohl kaum alleine finden werden.“

Das war allerdings ein schlagkräftiges Argument.

„Und Hinata?“, hakte Temari nach. „Sie könnte doch eigentlich ihren Koffer tragen!“ Sie konnte kaum den vorwurfsvollen Unterton in ihrer Stimme unterdrücken.

Der Mann schmunzelte wieder, seine braunen Augen blitzten vergnügt.

„Miss, ich stehe schon seit vielen Jahren in den Diensten der Familie Hyuga, Sie jedoch kennen wohl nur Miss Hinata und das auch erst seit einem halben Jahr, wenn ich richtig informiert bin.“

Temari runzelte die Stirn und nickte.

„Ja und?“

„Die junge Miss Hinata ist das höflichste Mädchen, das ich je die Freude hatte, kennen zu lernen. Und sie würde sicherlich ihr Gepäck selbst tragen, aber leider ist das nicht die Meinung eines jeden.“

Damit drehte er sich zum Auto um und packte die Koffer der Mädchen.

„Miss, Miss Hinata wartet sicher schon“, sagte er Temari noch.

Die Blonde runzelte wieder die Stirn. Es gab hier einiges, das sie noch von Hinata erklärt haben wollte. Jetzt, da sie darüber nachdachte, bemerkte Temari, dass die Hyuga eigentlich so gut wie nie über ihre Familie sprach.

„Miss?“

Temari rüttelte sich aus ihren Gedanken und bemerkte ein weiteres Mal den Regen, der inzwischen noch stärker geworden war.

„Alles in Ordnung“, meinte Temari, immer noch leicht abwesend und zog in einem Anflug von Kälte die Schulter hoch. Sie zitterte. Es wurde wirklich Zeit, dass sie ins Trockene kam.
 

„Wer ist eigentlich dieser Chauffeur?“

Hinata sah von ihrem Koffer auf, indem sich die kleinen und größeren Geschenke stapelten. Temari erkannte ein Paket in rostrotem Papier, auf das Hanabi geschrieben stand.

„Das war Mario. Ich kenne ihn schon mein ganzes Leben.“

Hinata lächelte und wandte sich wieder dem Koffer zu.

Temari saß auf Hinatas Bett, das etwa dreimal so groß war, wie das im Internat. Alles schien hier groß zu sein, wenn nicht sogar riesig. Das fing beim Haus an sich an, wiederholte sich bei jedem einzelnen Zimmer und die Möbel vervollständigten das Bild. Selbst der Kronleuchter in der Eingangshalle schien dieses Muster zu verfolgen; er war enorm!

„Warum hast du eigentlich nie was erzählt?“, sprach Temari endlich aus, was ihr schon die ganze Zeit auf der Zunge lag.

„Was meinst du?“ Hinata schien sehr genau zu wissen, worüber ihre Freundin redete. So interessant konnte der Kofferinhalt nun auch wieder nicht sein!

„Na, das hier!“ Temari machte eine weit ausholende Bewegung mit beiden Armen und ließ sich auf das übergroße Bett zurückfallen. Für seine Größe war es sehr bequem.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du dich so leicht beeindrucken lässt“, entgegnete Hinata. „Deine Familie hat doch auch Geld, oder?“ Sie klang unbeschwert, fast ein wenig zu unbeschwert.

„Schon. Aber, Hina, das hier ist so … groß!“

„Meine Familie muss es eben auch immer übertreiben“, sagte Hinata. Jetzt klang sie bitter. Temari setzte sich wieder auf und sah ihre Freundin, starr auf ein kleines Päckchen in ihren Händen stierend. Temari konnte den Namen darauf nicht erkennen. Aber sie sah, dass das Thema nicht unbedingt zu Hinatas Favoriten zählte, und das wollte sie berücksichtigen. Sie kannte diese Familiensachen ja.

„Wo sind deine Eltern eigentlich?“ Das war schon ein unverfänglicheres Thema. Temari glaubte, Hinata dankend lächeln zu sehen und ignorierte es höflich.

„Vater ist noch arbeiten, er kommt wohl erst später. Und Hanabi hatte heute noch Schule. Sie ist auf einer Privatschule in der Stadt. Vater wollte sie näher bei sich haben.“

//Was ist mit dir? Will er dich nicht in seiner Nähe haben?//

Aber diese Gedanken behielt Temari für sich. Vermutlich würden einige Fragen im Laufe der Ferien noch geklärt werden – und neue würden aufkommen. Vielleicht erzählte Hinata es ihr auch irgendwann von selbst. Sie brauchte nur Geduld und die hatte Temari – wenn auch nur in begrenztem Maße.

„Okay, dann haben wir ja sozusagen sturmfreie Bude“, grinste Temari. Hoffentlich waren Badezimmer, Küche und Fernseher auch so groß, wie das Haus es versprach.
 

„Das kann nicht dein Ernst sein!“

„Das ist sogar mein voller Ernst.“

Ein Seufzen.

„Ich meine… es war doch schon irgendwie offensichtlich, oder?“

„Er hat es gut versteckt!“

„Na ja…“

Ein zweifelnder Unterton. Noch ein Seufzen.

„Ich hätte nie gedacht… gleich zwei Jungs?!“

„Tja, das Leben steckt voller Überraschungen.“

„Sie lauern hinter jeder Ecke.“

„Und wenn du am wenigsten damit rechnest…“

„…Springen sie aus ihrem Versteck und schreien: Überraschung!“

Kichern. Noch mehr Kichern.

„Jetzt mal ernsthaft!“

Ich bin schon die ganze Zeit ernsthaft!“

„Tse!“

„Du klingst schon wie…“

„Sag diesen Namen nicht!“

„Schon gut!“

Genervtes Augenverdrehen.

„…Zurück zum eigentlichen Problem.“

„Also, ich find das Problem, dass du mit…“

„Ich warne dich!“

„…diesem Jungen hast, schon eigentlich genug. Und mindestens genauso problematisch.“

„Ich hasse dich.“

„Ich weiß.“

Schweigen.

„Jetzt sei doch nicht gleich beleidigt, wenn man dir einmal die Wahrheit sagt!“

„Die Wahrheit nennst du das?“

„Das bemerkt doch sogar n Blinder mit Krückstock!“

„Was?“

Extrem genervtes Aufstöhnen.

Was?

„Stell dich nicht dümmer als du bist. Da läuft doch was, gib es zu!“

„Vergiss es! Eher wird Ino Punkrockerin!“

Kichern.

„Interessante Vorstellung! Aber du lenkst vom Thema ab!“

„Wer hat denn vom eigentlichen Thema abgelenkt?!“

„Hör mal, du…“

„Er ist ein Vollidiot, okay? Ein arrogantes Arschloch! Selbstverliebt, intrigant, bescheuert, hohlköpfig! Diese Tonne Gel auf seinem Dickschädel hat vermutlich sein Gehirn vernebelt, oder so was! Aber wenn ich’s mir recht überlege… er war ja schon so, bevor er sich dieses Zeug in seine Haare geschmiert hatte! Er…“

„Okay, okay! Ich hab’s kapiert! Das hier sollte nicht in eine Hasstirade ausufern. Also, zurück zum eigentlichen Thema.“

„Na, endlich!“

„Wer hat bessere Chancen, was denkste?“

„Ganz klar Naruto! Sie ist so was von verknallt in ihn.“

„Unverständlich, wenn du mich fragst.“

„… Na ja… so schlecht sieht er jetzt auch wieder nicht aus. Und er ist ziemlich nett, immer positiv. Das haben schon ganz andere Mädels bemerkt!“

„Was für Mädels? Die kleinen Zicken aus der Zehnten etwa? Die wissen doch genau, dass er zu den Super-Drei gehört! Nach dem Motto: Einschmeicheln, verrückt machen, in die Kiste kriegen, sitzen lassen.“

„Aber Naruto…“

„Ich weiß, dass er dein bester Freund ist, aber das kannst selbst du nicht abstreiten!“

„Allerdings ist er nicht so schlimm, wie Neji und Sasuke.“

„Ach, jetzt darf man auf einmal seinen Namen aussprechen, oder wie?“

„Nur in dem Zusammenhang! Und du fängst schon wieder damit an!“

„Sorry. Aber es stimmt doch!“

„Hast ja Recht. Trotzdem ist er auch nicht viel besser.“

„Vielleicht ist das mit Hinata ja… anders?“

„Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber, egal wie das jetzt nun wird, da gibt es immerhin noch ein viel größeres Problem…“

„Ach ja?“

„Du tust es schon wieder!“

„Was?“

„Ahhh! Dich dumm stellen!“

„Beruhig dich! Wenn Temari hier wäre, würde sie dir mit einem ihrer Fächer eins überziehen, damit du die Klappe hältst.“

„Dir aber auch!“

„Aber Temari ist nicht da!“

„Eben!“

„…“

„Zurück zum Thema, bitte!“

„Ich versteh trotzdem nicht, was du meinst.“

„Maaaaannnnn!!!“

Frau, wenn ich bitten darf!“

„Mädel!!! Jetzt setz deine kleinen grauen Zellen unter diesem fürchterlichen Pink mal in Gang und denke! Geht das?“

„…Kiba?“
 

Lautes Lachen auf der anderen Seite des Campus’. Es war beherzt und doch etwas ungläubig. Fast spottend.

„Komm schon, das ist jetzt nicht dein Ernst, Sasuke! Ich meine… Nein! Das kann nicht sein, ich… Ach, Quatsch!“

Sasuke stöhnte auf und hätte am liebsten einen Kopf gegen eine Wand geschmettert. Vorzugsweise einen blonden.

„Hör mal. Kiba ist nicht wie du… wie wir. Er respektiert Mädchen. Und er… verliebt sich.“

„Du klingst, als wäre das ne Krankheit.“

Sasuke verdrehte genervt die Augen, wollte noch etwas hinzufügen, aber Naruto ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen.

„Jetzt hörst du mal zu! Ja, Kiba respektiert Mädchen und sicher verliebt er sich auch. Jeder verliebt sich mal! Ja, selbst du, großer, unnahbarer Sasuke Uchiha!“

„Das…“

„Das ist die Wahrheit, Sasuke!“

Finster starrte Sasuke seinen besten Freund an und sah sich schon mal nach einer passenden Wand um. Massiver Beton, am besten.

„Mich würde es nicht mal wundern, wenn es nicht schon passiert wäre.“ Naruto grinste so besserwisserisch, dass Sasuke sich nun arg zusammenreißen musste. Die nächsten Worte waren gezischt zwischen den Zähnen hindurchgepresst: „Was soll das schon wieder heißen?“

Narutos Grinsen wurde noch breiter, aber er sagte nichts.

Sasuke knurrte gereizt. „Du hast mir echt besser gefallen, als du dich noch nicht verknallt hattest. Als du noch ein genauso großes Arschloch warst, wie Neji und ich.“

„Danke für das Kompliment!“, lachte Naruto.

„Hör mal, das war mein Ernst!“

„Meiner auch!“

Sasuke schwieg verbissen, starrte zum Fenster hinaus in den strömenden Regen und seufzte innerlich tief auf.

„Naruto…“, murmelte er dann, schloss kurz die Augen und wandte sich dann wieder seinem Freund zu. „Du bist du, ich bin ich und Kiba ist eben Kiba. Ganz davon abgesehen, dass ich mich garantiert nicht verliebe, ist es einfach so, dass… dass…“ Er brach ab.

„Mal ganz abgesehen, dass du dich garantiert verliebst, Sasuke“, setze Naruto an.

Sasuke seufzte wieder, diesmal deutlich hörbar. „Naruto, jetzt lenk nicht vom Thema ab! Ich denke nur, dass… Kiba ist… Mein Gott, er ist so was von eifersüchtig! Der Kerl kocht doch vor Eifersucht!“ Er schlug so heftig mit der Faust auf die Theke, dass die Tassen darauf klirrten.

„Reg dich ab!“, meinte Naruto nur und runzelte die Stirn über diesen ungewohnten Gefühlsausbruch. „Du hast doch Halluzinationen.“

„Von wegen“, war Sasukes einziger Kommentar dazu.

„Ich hab Hinata wirklich gern, ich… ja, verdammt, schau mich nicht so an! Ich habe mich in sie verliebt… glaube ich zumindest“, fügte Naruto hinzu.

Es jetzt so aufrichtig aus Narutos Mund zu hören, machte die Sache greifbarer. Noch vor einem halben Jahr hätte Sasuke sich das nicht einmal im Traum vorstellen können. Natürlich hatte er es geahnt, fast schon gewusst. Aber eigentlich hatte er immer gehofft, dass Naruto es noch mindestens ein Jahr lang abstreiten würde.

„Ähm, Sasuke?“, tönte Narutos Stimme unsicher in seine Gedanken und in seinem Blickfeld wurde eine Hand herumgeschwenkt. „Alles okay?“

„Lass das!“, knurrte Sasuke entnervt und packte die Hand, die immer noch vor seinem Gesicht hing.

„Musst ja nicht gleich rumzicken“, murmelte Naruto, gespielt beleidigt. „Wie ein Mädchen!“

Naruto wusste genau, wie er Sasuke noch mehr auf die Nerven gehen konnte, oh ja, das wusste er nur zu gut. Sasuke verfluchte sicher nicht zum ersten Mal den Tag, an dem er Naruto kennen gelernt hatte. Vorher war sein Leben noch ruhiger gewesen… zumindest ein wenig.

„Mädchen, Mädchen, Mädchen! Dreht sich denn alles im Leben nur um Mädchen?“ Es kam selten vor, dass Sasuke etwas sagte, ohne vorher darüber nachgedacht zu haben. Wenn es dann aber mal passierte…

„Wo ist der echte Sasuke und was hast du mit ihm gemacht?“, fragte Naruto und starrte ihn an, als wäre er ein Außerirdischer. Dann begann er wieder zu grinsen.

Sasuke wusste, dass diese Sache jetzt in vollkommen falsche Sphären abdriftete. Da lief etwas gewaltig schief!

„H-hey! So war das nicht gemeint! Das ist alles deine Schuld!“

„So so. Meine Schuld also. Natürlich! Schiebt alles auf den armen Naruto, bevor ihr mal drüber nachdenkt, was da grade passiert ist!“

„Narutooooo!!!“

„Mann, Sasuke! Jetzt halt aber mal die Luft an. Selbsteinsicht ist der erste Schritt zur Besserung!“

„Wo ist der Schalter zum Abstellen? Ich brauche Ruhe! Seit du in die kleine Hyuga verschossen bist, bist du so verdammt besserwisserisch!“, schimpfte Sasuke. „Schon seit der Sache mit Sabakuno.“

„Kankuro?“

„Was?“

„Kankuro Sabakuno?“

„Was? Nein! Temari, du Idiot! Also, schwer von Begriff bist du ja zumindest immer noch! Genauso ist Sakura au-…“

„HA!“

Sasuke zuckte bei Narutos Triumphgeheul zusammen. Was war denn jetzt kaputt?

„Du hast es getan! Hey, ich hätte ihr fast nicht geglaubt, als sie es mir erzählt hat. Aber jetzt hab ich ja den Beweis! Du – hast – ihren – Namen – gesagt!“ Er betonte jedes Wort einzeln und sprang dabei voller Aufregung und laut lachend durch den Raum. Es war ein beängstigender Auftritt.

„Ich soll was getan haben?“

„Du hast ihren Namen gesagt! Du hast ihren Namen gesagt!“, sang Naruto fröhlich vor sich hin.

„Ja, und?“, setzte Sasuke zum kläglichen Gegenangriff an. In solchen Diskussionen zog er gegen Naruto immer den Kürzeren. „Ich sage ihren Namen ja oft. Haruno, Haruno, Haruno! Siehst du, ich sage ihren Namen!“

Naruto bremste so plötzlich ab, dass er auf den rutschigen Parkett das Gleichgewicht verlor und auf dem Hintern landete. Von unten herauf starrte er Sasuke wortlos an, mit leicht geöffnetem Mund, was Sasuke nur noch mehr verunsicherte. Das war ja noch beängstigender!

Beunruhigt starrte Sasuke zurück, trommelte leicht nervös mit den Fingern auf die Theke. Und das tat er eigentlich nie, oder zumindest nicht, wenn jemand dabei zusehen konnte. Aber Naruto achtete im Moment ohnehin nicht auf so etwas Banales wie trommelnde Finger.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Er hatte anscheinend endlich seine Stimme wieder gefunden. Was nicht gut für Sasuke war, wie dieser beschloss.

„Warum denn nicht?“, sagte er leichthin, versuchte seine Finger zum Stillhalten und sein Gesicht zu einem Pokerface zu zwingen.

„Du weißt ganz genau, was ich meine, Uchiha!“, sagte Naruto. „Ihren Vornamen! Du hast sie ‚Sakura’ genannt. Sakura! Das hast du seit… eigentlich noch nie gemacht. Und es war nicht das erste Mal! Wenn…“

//Jetzt sagt er es gleich! Nein! Wag es nicht, Naruto! Sag es nicht!!!//

„…ich es nicht besser wüsste…“

//Hör auf! Sag es nicht! WEHE DIR! Wenn du es sagst, dann…//

„…würde ich sagen, du…“

//Das gibt’s doch nicht! Er sagt es wirklich…!//

„…fängst an, sie zu mögen!“

//Er hat es gesagt.//

„Dass ich das noch erlebe!“

//Aber es ist doch gar nicht wahr!//

„Das ist nicht wahr!“, meinte Sasuke und ärgerte sich im gleichen Moment. Abstreiten brachte gar nichts. Nicht in dieser Situation und bei Naruto sowieso.

Schluss mit Pokerface.

Auf einmal war Narutos Laune wieder auf ihrem Höhepunkt, während die Sasukes Richtung Erdkern rutschte.

„Und ich hab gedacht, es passiert gar nicht mehr“, sagte Naruto und ignorierte mehr als gekonnt Sasukes verzweifelt zornige Miene.

„Es ist nicht…“

„Aber es war ohnehin nur noch eine Frage der Zeit“, fuhr Naruto unbeirrt fort.

„Es war nie…“

„Du hast dir trotzdem ganz schön Zeit gelassen!“

Konnte dieser Kerl ihn denn nicht auch mal aussprechen lassen?

„Und ich würde mir noch mehr…“

„Fünf Jahre, immerhin!“

Nein, konnte er nicht.

„Das waren ungefähr fünfzig Jahre zu…“

„Aber jetzt könnt ihr ja immer noch Freunde werden. Oder zumindest etwas in der Art. Muss ja nicht gleich ne dicke Freundschaft auf immer und ewig werden. Es ist nie zu spät!“

„Es könnte nicht spät…“

Aber es war immerhin Naruto. Da musste er auf alles gefasst sein.

„Und genau deshalb kannst du dir noch etwas Zeit lassen. Nach fünf Jahren kommt’s auch nicht mehr drauf an. Aber zu Weihnachten solltest du ihr was schenken. Und Silvester…“

„WAS???“

Ihm war vorher nicht klar gewesen, wie weit gefächert der Bereich für alles war.
 

Wie sie das vermisst hatte! Diese wunderbare Wärme, dieses Sprudeln und Blubbern, diese angenehme Massagewirkung. Natürlich war das Internat recht komfortabel für so eine Schule, aber ein wenig Luxus war nie schlecht.

Der Duft um sie herum betörte ihre Sinne und am liebsten wäre sie untergetaucht, mit dem Kopf unter das Wasser, aber das ging nicht, sie hatte ihren MP3-Player auf den Ohren.

Temari lächelte selig und schloss genüsslich die Augen. Oh ja, sie hatte es vermisst. Luxus war etwas herrliches, auch wenn man ihn in kleinen Portionen genießen sollte. Und die Ferien waren da wohl der perfekte Anlass.

Als das Lied, das aus ihren Kopfhörern drang, zu Ende war und schon das nächste begann, öffnete Temari kurz die Augen, aber nur um sich eine der Trauben, die in einer Schale am Rand des Beckens lagen, zu greifen. Im gleichen Moment fragte sie sich, warum Hinata nicht furchtbar eingebildet war. Immerhin konnte sie hier wie eine Prinzessin leben. Schon allein dieses Bad war ein Traum. Zwei strahlend weiße Waschbecken mit goldenen Hähnen und einem riesigen Spiegel dahinter, der in einem goldenen, reich verzierten Rahmen an der Wand hing. Eine große Flügeltüre, ganz aus Glas, mit einem weißen Rahmen versehen, führte auf einen kleinen Balkon, der in einem Halbkreis geformt war und Rosen wickelten sich um das leicht gebogene Geländer.

Und dann war da natürlich noch der Whirlpool. Temari vergötterte dieses Teil geradezu. Ihr Vater hielt von solchen Luxusgütern nicht viel, seine Leidenschaft waren Autos – teure Autos. Temari hatte dafür – wie für so viele Dinge, die ihren Vater betrafen – kein Verständnis. Zum Glück schien er diese Vorliebe nicht an seine Kinder weitergegeben zu haben. Zumindest sah Temari nichts in der Art bei sich oder Kankuro – bei Gaara war sie sich da noch nicht so sicher, aber der gab ohnehin nicht besonders viel von sich preis. Doch bei sich selbst war die Sache klar. Sie hatte ihr Herz an ihre unfangreiche Sammlung von Fächern verloren und dabei würde es fürs Erste auch bleiben. Auch wenn sie schon achtzehn war, den Führerschein hatte sie noch nicht gemacht, es war einfach zu viel geschehen in der letzten Zeit.

Und Kankuro… ja, Kankuro hatte seine Puppen. Fingerpuppen, Handpuppen, Schaupuppen. Aus Metall, Plastik, Holz. Seine Sammlung war vermutlich größer, als Temaris. Und beständig kamen neue hinzu. Am liebsten waren ihm Marionetten. Und mit ihnen umgehen konnte er auch, ließ sie tanzen nach seinem Willen, dachte sich Geschichten aus und schrieb sie auf – das wusste Temari aber nur, weil sie zufällig mal eine im Zimmer ihres Bruders gefunden hatte. Davon hatte Kankuro allerdings keine Ahnung und Temari hoffte inbrünstig, dass das auch so bleiben würde.

Die Geschichte, die Temari gelesen hatte, war gut gewesen, sehr gut sogar, voller Gefühl und nicht selten bestanden Verbindungen zwischen Realität und Fiktion. Fast wie eine Art Tagebuch. Seitdem sie die Geschichte gelesen hatte, hatte Temari angefangen, das größte Geheimnis ihres Bruders zu erahnen und mit der Zeit war sie sich immer sicherer geworden. Kankuro hatte es ihr auch irgendwann anvertraut, allerdings erst lange Zeit später.

Beim Gedanken an ihre Brüder war Temaris Laune etwas gesunken. Denn während sie sich hier in Luxus und Wohlbefinden ölte, waren ihre Brüder zu Hause bei ihren Eltern. Hierbei lag das Problem nicht am fehlenden Luxus, der stand immerhin reichlich zur Verfügung. Doch seit einiger Zeit kriselte es in der Beziehung ihrer Eltern… gut, eigentlich hatte es schon so viel gekriselt, dass es inzwischen schon Felsen regnete.

Temari seufzte und ließ ihre Hand über die sprudelnde Wasseroberfläche gleiten. Vielleicht sollte sie mal zu Hause anrufen.

„Temari?“

Durch die Musik aus ihrem MP3-Player drang ein Klopfen an ihr Ohr und Temari schreckte hoch, bevor sie sich daran erinnerte, dass das hier immerhin Hinatas Bad war.

„Kannst reinkommen!“, rief sie Richtung Tür, die gleich geöffnet wurde.

Hinata trug schon ihren Bikini, sie lächelte Temari an, als sie sie sah. Temari wusste, dass sie komisch aussehen musste mit den verstrubbelten, hochgesteckten Haaren, die trotzdem zu allen Seiten abstanden.

„Mir fällt grade auf, dass ich dich noch nie mit offenen Haaren gesehen habe“, meinte Hinata, als sie in den Whirlpool kletterte und sich dann entspannt zurücklehnte.

„Das hatte auch seinen Grund“, brummte Temari und strich sich mit der nassen Hand über ihre Stirnfransen, was deren Zustand allerdings nicht gerade verbesserte.

„Ich bin mir sicher, dass deine Haare…“

„Meine Haare sind ein einziges Desaster! Ich weiß schon, warum ich meine Zöpfe trage!“, entgegnete Temari unwirsch.

„Offenes Haar würde dir sicher gut stehen.“

„Die Betonung liegt auf würde!“

Hinata lächelte und schüttelte den Kopf. „Wir können später ein paar Filme gucken und es uns ein bisschen gemütlich machen, mit Popcorn und so“, wechselte sie das Thema.

„Das klingt zwar gut, aber…“

„Aber?“

„Bedeutet das, ich muss aus diesem Teil hier raus?“

Hinata lachte ihr leises Lachen und Temari kicherte mit.

„Hast du deshalb so lange gebraucht? Weil du das organisiert hast, oder so?“, fragte Temari schließlich.

„Nein.“ Hinata nahm sich gedankenverloren eine Traube, auf einmal schien sie wieder etwas trübsinniger. „Ich musste… etwas mit… mit meinem Onkel besprechen.“

Temari hatte das Zögern bemerkt, aber dieses Mal war sie nicht gewillt, das Thema so schnell wieder fallen zu lassen.

„Dein Onkel? Ist das Nejis Vater?“

Sie sah Hinata deutlich an, dass sie eigentlich nicht darüber reden wollte, aber sie konnte es nicht verstehen. Es war doch nur eine ganz gewöhnliche Frage gewesen. Warum machte Hinata so ein Drama darum?

„Ja, das ist Nejis Vater“, antworte Hinata endlich.

Eine Zeit lang herrschte Schweigen zwischen den Mädchen, nur das Geräusch des Wassers durchbrach, seltsam hohl durch die gefliesten Wände, die Stille.

„Shikamaru ist über die Ferien bei Neji“, meinte Temari schließlich, als sie es nicht mehr aushielt. „Denkst du, er kann an Weihnachten mal herkommen? Er wohnt doch auch hier, oder?“

Hinata starrte ausdruckslos nach draußen, es war nicht möglich, zu sagen, was sie im Moment dachte.

„Er wohnt im Anbau, an der hinteren Seite des Hauses“, antwortete sie schließlich. Noch immer sah sie Temari nicht an. „Vielleicht… nur vielleicht…“

Vielleicht war ganz gut.
 

Ein tiefer, wirklich sehr tiefer Seufzer erfüllte den Raum, als Shikamaru sich auf das Bett schmiss und erst einmal platt liegen blieb.

Neji hätte fast geschmunzelt. Doch dann erinnerte er sich, wo er war. Und ließ es bleiben.

Trotzdem. Es war schon ein ulkiger Anblick.

„Na, dir geht’s gut, oder?“, spottete Neji und lehnte sich an den Türrahmen.

„Hchm“, machte Shikamaru, sein Gesicht war in einem Kissen verborgen.

Neji setzte sich auf einen Stuhl und sah sich im Raum um. Es hatte sich eigentlich nichts verändert, seit er zum letzten Mal hier gewesen war – hätte ihn auch gewundert. Immer noch die gleichen Regale, der gleiche, fast leere Schrank und die schneeweißen Wände. Auch sie waren leer, Neji hielt nicht viel von Bildern oder Postern oder was auch immer sich andere Jungs in seinem Alter an die Wände hängten. Überhaupt war die Einrichtung sehr schlicht – keinerlei Verzierungen, Schnörkel, Dekorationen. Helles Holz, klare Linien, Schlichtheit. Neji sah nicht ein, warum er sein Zimmer groß herausputzen sollte, wenn er ohnehin die meiste Zeit nicht hier war. Und außerdem bevorzugte er Schlichtheit gegenüber unnötigem Schnickschnack.

In den Regalen standen hauptsächlich Bücher. Historik, Lexika, Atlanten, hin und wieder ein Bildband oder ein Reisebericht, seltener etwas über Biologie, manchmal Chemie oder Physik. So etwas las Neji hauptsächlich, nur selten verirrte sich in diese lehrreiche Sammlung ein Roman und dieser war dann meistens historisch und in einer Kriegsepoche. Zudem sahen alle Bücher ziemlich neu aus, immerhin hatte waren sie nur ein Mal gelesen worden – Neji hatte seine Zeit nun mal lieber mit anderen Dingen verbracht, die seiner Meinung nach sinnvoller waren. Es gab nur ein einziges Buch, das aus dieser Masse heraus stach. Und das stand nicht einmal im Regal, sondern war in einer Schachtel unter dem Bett verstaut. Hätte Neji es hervorgeholt, wäre es ziemlich abgegriffen gewesen, der Rücken war sogar gebrochen und in so mancher Ecke war ein Eselsohr. Aber Neji würde es nicht hervorholen, selbst wenn Shikamaru nicht anwesend wäre.

„Ich kann es immer noch nicht glauben.“ Ein ersticktes Murmeln aus Shikamarus Richtung rüttelte Neji aus seinen Gedanken. Der Nara hatte seinen Kopf auf die Seite gedreht und sah Neji direkt an.

„Wir haben Ferien“, seufzte Shikamaru glückselig. „Keine Schule mehr, kein frühes Aufstehen, kein Aufpassen, keine Hausaufgaben, keine nervige Lernerei…“

„Als ob du so viel lernen müsstest. Dir fliegt doch alles zu“, entgegnete Neji.

Genervt rollte Shikamaru mit den Augen. „Darauf kommt’s jetzt auch nicht an.“

„Dir fällt Schule insgesamt ziemlich leicht“, redete Neji unbeirrt weiter. „Außer vielleicht das frühe Aufstehen. Selbst das Aufpassen hat sich doch verbessert seit du vorne sitzt. Obwohl…“ Er brach ab und grinste hinterhältig.

„Obwohl?“, hakte Shikamaru nach. Sein Gesichtsausdruck blieb dabei unverändert genervt, vermutlich interessierte es ihn sowieso nicht.

„Du sitzt immerhin neben Temari.“

Shikamaru hob eine Augenbraue. „Das ist bescheuert.“

Neji zuckte mit den Schultern. „Ich schwör dir, irgendwann passiert da noch was.“

„Von wegen“, brummte Shikamaru. „Schon mal was von ‚Freundschaft’ gehört?“

„Du sagst doch selbst immer, dass du nicht an Freundschaft zwischen Jungs und Mädels glaubst“, sagte Neji nur und erklärte damit das Thema für beendet. Zumindest fürs Erste.
 

**********
 

Ein Zwischenkapitel, das für den weiteren Verlauf der Handlung zu wichtig ist, um es als ein solches bezeichnen zu können. *no comment*
 

Bis bald dann mal

LG

inkheartop



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2008-08-08T15:53:33+00:00 08.08.2008 17:53
Ja genau, Sasuke steh es dir ein! er muss es aktzeptieren das er saku 'mag' ^^
LG
Von:  death-angel
2008-03-10T01:34:11+00:00 10.03.2008 02:34
jep tolles kapi!!
frag mich was für ein buch neji da hat *grübl*
mach schnell weiter!
glg schnuckal
Von: abgemeldet
2008-03-08T21:48:31+00:00 08.03.2008 22:48
hayy supa kappi!
Wie schrank hoff ich, das im nächsten pittel mehr sasuXsaku kommt...
soll jez kein vorwurf sein, aba ich finde insgesamt in deiner FF kommen die zwei als pairing wenig drin vor!
Ich hoffe das ändert sich jez mal langsam!^^
bayy lg Sayuri_chan7
Von: abgemeldet
2008-03-06T19:53:18+00:00 06.03.2008 20:53
hmmm...ich würde ja zu gern wissen was für ein buch neji da hat *grübel*
ich fand das kapitel einfach klasse:
die dialoge mit sakura und tenten und sasuke und naruto waren sooo lustig!!
als ich die beschreibung des bades gelesen hab wurde ich richtig eifersüchtig auf temari *schmoll*
aber ich bin mal gespannt, wie es da im haus hyuuga so weitergeht...irgendwas stimmt da ja mal nicht^^
ich freu mic auf jeden fall auf das nächst kapi
lg mari-chu
Von:  puffi-sama
2008-03-06T16:47:30+00:00 06.03.2008 17:47
wow^^ echt cooles chap
hätte am liebsten auch so nen whirpool im haus.. naja wohnung..
echt genial.. hoffe hinata erzählt noch warum sie sich so über ihre family ausschweigt..
und meine größte hoffnung is ja, ob da noch was zwischen shika und tema passiert^^

bis denne

die_gefallene

Von: abgemeldet
2008-03-06T16:17:25+00:00 06.03.2008 17:17
Ja, was soll ich sagen?^^
Wieder mal ein total tolles Kapi.
Mehr fällt mir im Moment nicht ein!^^
Freu mich schon total aufs nächste!
Mfg Jo
Von:  Hangeng
2008-03-06T16:16:16+00:00 06.03.2008 17:16
hy echt tollig geworden! finde ich gut.. öhm nur eine kleine sache die ich nich soo toll finde... verschickst du keine ens mehr oder hast du mich nur vergessen? ich weiß es nicht, es soll auch eigentlich kein vorwurf sein, aber hab mich halt gewundert... habe von den letzten 2 piteln nichts mitbekommen, hatte mich doch letztens so gefreut als das 18. endlich da war... naja kannst mir ja mal schreiben oder auch meine ff lesen XD

so genug kritik... sehr schönes pitl, das 19. übrigens auch^^ hat mir sehr gefallen. mach weiter so!!

wäre es möglich wenigstens beim nächsten ne ens zu bekommen? wäre voll lieb.

liebe grüße *kekse hinstell* hoffe du nimmst das nicht persönlich oder bist böse oder so...

lg akii-chan
Von: abgemeldet
2008-03-06T14:49:20+00:00 06.03.2008 15:49
hai^^
also naja wie soll ich sagn? mmh... joa das kappi war wieda suuupa XDD
bin doch immer wieder erstaunt wie toll du das teilweise rüberbringst^^
aba du hast mich auch ziemlich neugierig gemacht *nickt*
freu mich schon total aufs nächste kappi^^
bis denne
bussy chandiny

p.s. kann es sein, dass bei dir der kappi uplouad 2-3 tage dauert?? is ja ätzend -.-" muss auch manchmal voll lange warten... *sfz*

ach noch was, wenn ich richtig liege, hab ich die ehre dir zu deinem 100. kommi zu gratulieren^^ mögen noch viele weitere folgen XD

Von:  Tamatoshi
2008-03-06T12:53:50+00:00 06.03.2008 13:53
juhuuu, ein klasse pitel!
ich hoffe mal, dass es im nächsten chapter ganz viel mit Sakura und Sasuke weiter geht ^-^
der Dialog zwischen Sasuke und Naruto war einfach nur zu geil XD
ich frag mich, was da im Hause Hyuuga los ist... irgendwie ist das seltsam^^
hoffentlich gehts bald schon weiter!
SCHRANK *grüßl*


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