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Schweigen

von reden und nicht reden... und auch noch nicht verstehen
von

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Wenn Freunde verschwinden

Mitten in der Nacht klopfte wer an Sakuras Haustür.

Im Halbschlaf stand sie auf und tapste zur Tür, überzeugt davon, denjenigen umbringen zu wollen, der da vor der Tür stand.

Als sie selbige aufmachte, entschied sie sich schlagartig um, denn vor der Tür stand eine weinende und völlig aufgelöste Ino.

Vom Elan und der Freude, die sie am Morgen beherrscht hatten, war nichts als ein klägliches Schluchzen geblieben.

„Ino!“, rief Sakura bestürzt und ließ die Freundin eintreten, „Setz dich doch, soll ich dir was zu trinken geben?“

Ino schniefte und nickte.

Sakura machte schnell Tee warm und brachte ihn dann zu ihrer Freundin.

Dann setzte sie sich neben sie und legte ihr Hörni in die Hände.

Ino musste trotz der Tränen lächeln.

„Sag schon, was ist passier?“, fragte Sakura sanft, „Ich helfe dir!“

„Es ist Shika!“, schluchzte Ino.

Sakura sah sie fragend an.

„Wir haben uns gestritten und jetzt… jetzt ist er… weg!“

„Was? Wie weg?“

„Ja weg halt!“, schniefte Ino, „Er ist gegangen und nicht wiedergekommen!“

Sakura nahm Ino erstmal in den Arm und beruhigte sie.
 

Sie konnte Ino verstehen, schließlich war Sasuke auch einfach... weg.

Obwohl er sich bei ihr verabschiedet hatte.

Aber bitte!

Verabschiedet.

„Wir finden ihn wieder Ino! Warum habt ihr euch denn gestritten?“

„Es war so banal!“, schniefte Ino, „Er war neidisch auf dich, Ten und Hina, weil ich mit euch soviel Zeit verbringe und ich… hab ihm gesagt, dass Freundschaften wichtig sind und dass er ja auch mit seinen Kumpels rumhängt und dann… haben wir eben diskutiert! Aber… irgendwie… ich weiß auch nicht!“
 

In dieser Sekunde klopfte es.

„Warte einen Moment!“, sagte Sakura und schob nach:

„Wir finden eine Lösung!“

Als Sakura die Tür öffnete, stutzte sie.

Tenten stand vor der Tür. Sie sah besorgt aus.

„Hey Saku!“, sagte sie, „Tut mir Leid, dass ich dich so spät störe!“

„Kein Problem, Ten!“, meinte Sakura, „Ino ist gerade da, sie ist total aufgelöst!“

Tenten sah sie fragend an und ging ins Wohnzimmer.

Da saß Ino noch immer so, wie Sakura sie zurückgelassen hatte.
 

Als Sakura in kurzen Worten wiedergegeben hatte, was mit Ino los war, sah Tenten noch besorgter aus.

„Seltsam!“, meinte sie leise, „Neji ist heute nämlich nicht nach Hause gekommen! Und ich dachte, ihr wisst vielleicht mehr!“

Sie knuddelten Ino durch und strichen Hörni durchs Fell.

„Den Kleinen interessiert das alles nicht!“, meinte Ino und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, „Ich möchte mich so gerne entschuldigen, aber… er ist… weg!“
 

Es klopfte wieder.
 

Sakura seufzte und öffnete die Tür.

„Hina!“, sagte sie erstaunt, „Ist mein Haus der Ort der Versammlung oder was?“

Hinata sah sie leicht panisch an.

„Du trainierst doch mit Naru oder?“, fragte sie sofort, du wo er ist, er ist nach dem Training nicht gekommen, dabei waren wir verabredet und… was machen Ino und Ten denn hier?“

Sie sahen sich an. Sakura fasste zusammen:

„Sie sind… weg! Alle vier!“

Ihre Freundinnen sahen sie fragend an.
 

„Vier?“
 

„Ja, Sasuke ist doch auch weg, oder?“, meinte Sakura und seufzte.

„Wollen wir sie nicht suchen?“, fragte Ten leise und streichelte Ino besänfitend über den Rücken.

Sie sahen sich wieder an.

Dann standen sie auf und gingen los.

Sakura trug Hörni in eine Decke gewickelt in ihrem Ausschnitt.

Das Tier würde es beruhigen, denn Tierbabys half es immer, wenn sie den Herzschlag der ‚Mutter’ hören konnten, und es war warm.
 

So suchten sie im Wald los, immer zu zweit.

Sakura war mit Ino unterwegs, Tenten mit Hinata.

„Der Wald ist immer so unheimlich!“, meinte Ino leise.

Sakura nickte abwesend.

„und kalt!“, fügte sie hinzu und sah sich bibbernd um, „Wo können sie nur sein?“ Dazu konnte Ino nur den Kopf schütteln.

Inzwischen hatte sie sich einigermaßen beruhigt und der frische Nachtwind hatte ihren Verstand wieder eingeschaltet.

„Findest du es nicht ein wenig still?“
 

Schweigen, Stille.
 

Diesmal war es nicht einfach das Schweigen, es war alles.

Nicht einmal Grillen zirpten, was die beiden Mädchen ungewöhnlich und unheimlich fanden.

„Da hinten ist Licht!“, flüsterte Sakura und sie schlichen aus den flackernden Schein eines Feuers zu.
 

Wen sie da sahen, ließ sie stutzen.

Um ein Feuer herum saßen Naruto, Neji und Shikamaru und starrten vor sich hin.

Das Zelt im Hintergrund zeigte, dass sie wohl länger gedachten zu bleiben.

„Na also, da sind sie ja schon!“, meinte Sakura und sah Ino aufmunternd an.

Die stand auf und ging ans Feuer.

„Ino!“, riefen die Jungen erstaunt und sahen sie an, als hätten sie noch nie ein Mädchen gesehen, Sakura blieb im Versteck und wartete.

Hörni regte sich müde in ihrem Ausschnitt und drehte sich um.
 

„Shika, ich… wollte mich entschuldigen… wegen dem, was ich gesagt habe und... so eben. Und ich wollte... ich meine…“

Weiter kam Ino nicht, denn Shikamaru unterbrach ihr Gestotter indem er sie umarmte.

„Schon gut, tut mir auch Leid!“, flüsterte er.

Sakura saß in ihrem Versteck und lächelte.

Sie waren einfach nur süß, die beiden.

Das schienen auch Naruto und Neji zu finden, denn sie lächelten erfreut.

Da kamen Tenten und Hinata auf die Lichtung.

„Neji, da bist du ja!“

„Naruto, endlich hab ich dich gefunden!“

Die Jungen wurden erst einmal durchgeknuddelt und dann wurden ihnen kurz Vorwürfe gemacht, nur um dann liebevoll geküsst zu werden.

Sakura beobachtete das Ganze aus ihrem Versteck und plötzlich wurde sie traurig.
 

Natürlich, Ino, Tenten und Hinata hatten ihre Jungen wiedergefunden, aber Sasuke war... weg.

Ganz weg.

Er würde nicht zurückkommen und wenn sie ihr restliches Leben auf der Suche nach ihm verbringen würde.

Na ja, dann vielleicht schon, aber er war freiwillig weggegangen.

Er hatte überhaupt nicht vor, sie jemals wiederzusehen

Sakura holte Hörni aus ihrem Ausschnitt und nahm das Fläschchen heraus, dass sie gefüllt und mitgenommen hatte.

Während Hörni zufrieden seine Milch aufsaugte, erzählte Sakura ihm leise ihre Leidensgeschichte.
 

„Es ist ja nicht so, dass er... doch... eigentlich schon. Es hat so wehgetan! Ich dachte, er wäre glücklich und dabei ging es nur um Itachi, Itachi und noch einmal Itachi!“, murmelte Sakura und strick Hörni über den Bauch.

Sie seufzte leise.

„Er hat nicht einen Moment gezögert oder über uns, seine Freunde nachgedacht! Und dann sein letztes ‚Danke’! Als könnte es mir helfen… wäre ja schön, wenn, hat es aber nicht!“
 

„Hat er dich wirklich so sehr verletzt?“
 

Sakura sah auf.

Jemand war da.

Dieser Jemand hatte sich ihre gesamte Leidensgeschichte angehört, ohne sie zu unterbrechen und sie hatte ihn nicht bemerkt.

Sie überblickte die Dunkelheit.
 

Schweigen.
 

„Ja, hat er.“, murmelte sie dann, „Mehr noch, er hat alle verletzt! Er hat uns… enttäuscht!“

Itachi trat näher, so dass sie ungefähr erkennen konnte, wo er war.

„Ich habe Hörni hier, willst du ihn sehen?“

Sie nahm das Eichhörnchen hoch und hob es in Itachis Richtung.

Er kam noch näher und nahm ihr das Tier vorsichtig aus der Hand.

Dabei berührten sich ihre Hände und ein warmer Schauer fuhr durch Sakuras Körper.

Itachi strich dem Eichhörnchen vorsichtig über das Fell, Sakura beobachtete seine Finger fasziniert.

Weider kam es in ihr hoch.

Seine Hände waren denen von Sasuke so ähnlich.

Nur waren sie einen Tick schlanker, einen Tick schöner, einen Tick sanfter...

Diese zärtlichen, liebevollen Hände sollten hunderte von Menschen getötet haben? Und ihr fiel die Frage ein, die sie seit langem fragte.
 

„Sag, Itachi, was für ein Mensch bist du eigentlich?“
 

Itachi sah auf.

Doch bevor er Antworten konnte, durchbrach eine Stimme die Nacht.

„Sakura? Bist du hier?“, rief Neji und Ino rief:

„Sakuraaaaaaa? Warst du nicht eben noch hinter mit?“

Auch die anderen riefen ihren Namen.

Itachi legte ihr Hörni wieder in die Hände.

„Itachi! Er heißt Hörni!“, sagte Sakura schnell.

„Hörni!“, wiederholte Itachi sanft, dann war er verschwunden.
 

„Ich bin hier!“, rief Sakura, „Ich habe Hörni gefüttert! Ich komme!“

Sie legte Hörni wieder in das Tuch in ihrem Ausschnitt und stand auf.

Dann lief sie zu ihren Freunden.

Vielleicht war sie die einzige der Gruppe, die keinen Freund hatte, aber das machte sie nicht einsam.
 

Sie hatte Freunde, die sie suchten… und im Wald war Itachi!



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Koenigsberg
2007-12-11T21:03:45+00:00 11.12.2007 22:03
Jaaaa es hat mir gefallen!
Mich wundert mich bloß das alle drei Jungs ohne ein Wort 'zelten' gehen...
ich fand den letzten Satz nicht übertrieben eher süß...
^/_\^
Von: abgemeldet
2007-12-02T19:51:42+00:00 02.12.2007 20:51
Och nein, ich dachte nur wie peinlich es wäre, wenn ich meine Leidensgeschichte erzählen würde und jemand belauscht mich dabei^^
aber Itachi ist ja Gott sei Dank so taktvoll und äußert sich da nicht großartig zu.
Das Kapitel war toll!
*flausch*


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