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A ninja's life 4

Vergangenes lässt sich nicht totschweigen
von

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Zu Hause bei den anderen Harunos (1)

Erst in ANL5 wichtige Anmerkung: So toll der Raikage auch sein mag, er ist alt. Und das schon im Manga, der ja 15 Jahre vor ANL spielt. Und weil wegen Coolness und so ist aktuelle Raikage Yugito, die Tante mit dem Zweischwänzigen Viech, welche ein paar Panels lang vor den sog. Unsterblichen weggerannt ist, allerdings dabei verantwortungsbewusster wirkte als Killerbee, das rappende, achtschwänzige Viech. Der ist allerdings ihr Berater, also das, was Sasuke und Sakura von Naruto sind. Und das, was im Manga Yamanaka- und Aburame-Typ von Danzou sind. Genau.
 


 

„Da bist du ja endlich.“

Mit diesen besonders herzlichen Worten begrüßte Sakura Natsuki, als diese am Nachmittag desselben Tages nach Hause kam.

„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“, war Natsuki ebenso herzliche Antwort darauf.

„Opa war da!“, erzählte Hiroshi ihr strahlend, der sie, wie jeden Neuankömmling, den er seit mindestens einer Stunde kannte, auf Kniehöhe umarmt hatte. Natsuki sah ihn entgeistert an.

„Und mir haben sie immer gesagt, er wäre tot…“, stellte sie verstört fest und sah Sakura fassungslos an.

„Ja, das haben wir auch alle gehofft.“, erwiderte Sakura immer noch sehr herzlich.

„Bitte was?“, fragte Natsuki nun nach. „Ich hör wohl nicht richtig!“

„Ach, wieso denn nicht?“, erwiderte Sakura schnippisch. „Glaubst du, ich freue mich, nach dreißig Jahren die Person zu sehen, die meine Mutter in eine lebenslange Persönlichkeitskrise gestürzt hat?“

„Moment…“, verlangte Natsuki jetzt. „Oh, oh Gott, ach ja, du hast ja auch Eltern…“

„Dachtest du, wir reden von deinem Großvater?“, wollte Sakura wissen. „Oh, bitte, wenn der nicht tot wäre, käme ich mir ziemlich verarscht vor. Aber so richtig.“

„Und ich erst.“, antwortete Natsuki. „Dann hättet ihr mich völlig umsonst um mein Erbe betrogen.“

„Na, nicht so ganz, oder?“, schnaubte Sakura. „Ich meine, ob da jetzt einer mehr oder weniger tot ist…“ Sie fuhr sich fahrig durch die Haare. „Hör mal, könntest du für’n Stündchen auf Hiroshi und Satoshi aufpassen? Ich hab was zu erledigen…“
 

~
 

„Du hast eine Menge zu erklären.“, wurde Sakura von ihrer besten Freundin begrüßt, als sie ihren Blumenladen betrat.

„Ach ja?“, antwortete sie missgelaunt. „Was denn?“

„Wieso…“, begann Ino, krempelte sich die Ärmel hoch, stemmte die Hände in die Hüften und kam um den Tresen herum. „War dein Gatte heute Morgen bei mir und hat Blumen gekauft, die er dann vor dem Laden einem gewissen Mann mit rosa Haaren in die Hand gedrückt hat?“

„Hat er?“, fragte Sakura. „Arschloch…“

„Und noch viel mehr interessiert mich Folgendes.“, fuhr Ino fort. „Wieso war dieser rosahaarige Mann überhaupt noch am Leben?“

„Täusche ich mich oder hattest du schon mal was mit ihm zu tun?“, fragte Sakura skeptisch.

„Oh, ja, er hat Tenten und mir gestern den Tag… Etwas interessanter gemacht.“, erzählte Ino. „So im Sinne von dass ich sie nur damit beruhigen konnte, dass der Typ eh nie wieder lebend aus Konoha kommen würde, aber hey, kann es sein, dass du irgendwie was von deinem Temperament verloren hast?“

„Nein, nur von dem Bedürfnis, alles zu töten, was mir quer kommt.“, erklärte Sakura, wandte sich ab und schlenderte zwischen den Auslagen umher. „Mal ganz abgesehen davon, dass mein werter Gatte das Töten von Familienmitgliedern nicht gutheißt, ich meine Kinder nicht unnötig traumatisieren will, er die Anstrengung gar nicht wert ist und ich die Sauerei am Ende hätte wegmachen müssen…“

„Ah ja.“, kommentierte Ino dies. „Und… Was wollte er von dir? Er hat nämlich sehr direkt nach genau dir gefragt, weißt du?“

„Oh, sich davon überzeugen, dass ich tatsächlich noch lebe.“, erzählte Sakura und betrachtete nun eine Vase voller rosa Blumen näher. „Und mir seine Lebensgeschichte erzählen.“

„Und?“, fragte Ino und trat nun hinter ihre Freundin. „Irgendwelche neuen Erkenntnisse?“

„Er ist ein Arschloch.“, antwortete Sakura matt. „Und nah am Wasser gebaut. Und er bringt mein ganzes Familienleben durcheinander. Und er ist wieder verheiratet.“

„Hat er sich überhaupt je von deiner Mutter scheiden lassen?“, fragte Ino verblüfft. „Ich meine, so offiziell?“

„So offiziell ging das damals noch nicht.“, erinnerte Sakura sie. „Erinnerst du dich? Revolution und so?“

„Ja, da war was.“, erwiderte Ino munter. „Aber wie konnte er dann nochmal heiraten?“

„Ich glaub kaum, dass er groß herum posaunt haben wird, was er die letzten acht Jahre so getrieben hat, als er nach Hause gekommen ist.“, schnaubte Sakura.

„Na, dann wird er jetzt einiges zu erklären haben, was?“, stellte Ino schadenfroh fest. „Wo wohnt er überhaupt?“

„Kumo.“, antwortete Sakura monoton. „Zusammen mit seiner Frau und seinen acht weiteren Kindern.“

„Moment…“, verlangte Ino. „Acht weitere Kinder? Mit dir also neun?“

„Wie schön, dass du noch rechnen kannst.“, schnaubte Sakura. „Und jetzt noch meinen verstorbenen Bruder dazu und du hast sie alle.“

Zehn Kinder?“, fragte Ino entgeistert. „Himmel, und ich dachte ihr beide seid mit euren sieben schon verrückt, aber zehn?“

„Na , mir bekannt sind zehn.“, differenzierte Sakura. „Wer weiß, was er noch so alles in seiner Freizeit getrieben hat…“

„Na bravo.“, kommentierte Ino. „Und, hat er sonst noch was gesagt?“

„Dass wir ihn gerne besuchen kommen dürfen.“, schnaubte Sakura abfällig.

„Uuuh, mach das mal.“, riet Ino ihr. „Das könnte unglaublich lustig werden. Vor Allem für seine neue Frau.“

„Wir sollten echt mit sowas aufhören.“, schmunzelte Sakura. „Da fällt mir ein, mit deinem Familienleben alles in Ordnung?“

„Sicher, so sehr, wie meine Kinder gegenwärtig außer Haus sind.“, antwortete Ino achselzuckend. „Ihr nehmt sie ja ganz schön hart ran, was? Die Chuuninexamen sind doch erst wieder im Januar…“

„Eben.“, brummte Sakura. „Und gut, dass du mich daran erinnerst, ich muss dafür noch einiges vorbereiten…“

„Inwiefern?“, wollte Ino skeptisch wissen.

„Oh, du wirst schon sehen.“, winkte Sakura ab. „Und acht von diesen Kamelien, bitte.“

„Sträuße mit geraden Zahlen sehen aber scheiße aus.“, widersprach Ino.

„Es ist ja auch nicht nur einer.“, erwiderte Sakura. „Es sind zwei; einer mit fünf, einer mit drei.“

„Sag das doch.“, spottete Ino, suchte die hübschesten aus dem Strauß heraus und reichte sie Sakura.

„Was macht das?“, wollte diese wissen und kramte nach ihrem Geldbeutel. Ino überlegte kurz.

„Für psychisch arg mitgenommene beste Freundinnen geht’s heute mal aufs Haus.“

Sakura verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

„Danke, du mich auch.“
 

~
 

Das Grab von Sakuras Mutter war damals schlicht gehalten worden; ein Stein, auf dem jemand ihren Namen geritzt hatte und unter dem eine Urne begraben war, wie es im Feuerland nun einmal üblich war. Das ganze war in den am wenigsten lädierten Wäldern westlich des Dorfes an einem kleinen Fluss positioniert worden, der überwiegend für Zivillistengräber genutzt wurde.

Sakura kam hierher, so oft sie konnte, schaffte es aber meistens nicht öfter als einmal im Monat. Normalerweise kam sie hierher, legte einen kleinen Strauß Kamelien ab, einen großen hätte ihre Mutter nicht gewollt, und zündete ein Räucherstäbchen an, nachdem sie die Blätter oder wahlweise auch den Schnee vom Grabstein entfernt hatte.

Heute allerdings war das nicht mehr nötig, da der Grabstein völlig frei war.

Was angesichts der Tatsache, dass es November war und es schon im Dorf mehr Blätter als Boden gab, irgendwie sonderbar wirkte.

Als noch verstörender empfand Sakura allerdings das Bündel Immergrün, welches vor dem Stein lag. Als gute Kunoichi mit einem Gedächtnis für im Nachhinein unwichtige Details wusste sie natürlich, was Immergrün, oder auch Vinca, bedeutete; Erinnerung. Sie biss sich auf die Lippen.

Da hätte er genauso gut Vergiss mein nicht nehmen können, die hatte ihre Mutter immerhin lieber gemocht…

Sie seufzte tief, fuhr sich durch die Haare, schaffte es dann jedoch, ein Lächeln aufzusetzen.

„Hallo, Mama.“, begann sie. Anfangs war sie sich immer ein bisschen komisch vorgekommen, mit dem Grab ihrer Mutter zu sprechen, aber mittlerweile fand sie es eher befreiend. Nur heute nicht.

„Wie ich sehe… Hattest du heute schon Besuch, was?“ Sie seufzte. „Ja, er ist nach dreißig Jahren dann doch mal hierher gekommen… Du… Bist jetzt bestimmt sehr glücklich, nicht wahr? Ich weiß doch, wie gerne du ihn noch einmal sehen wolltest… Ja…“, sie fuhr sich beschämt durch die Haare. Zumindest durch die, die nicht in ihren Zopf gepasst hatten. „Es… Tut mir Leid. Ich weiß, ich hätte ihn vielleicht freundlicher aufnehmen sollen… Dir zu Liebe… Aber… Ich… Konnte einfach nicht…“ Sie senkte den Blick. „Ich… Kann ihm einfach nicht verzeihen, was er dir angetan hat…“ Sie kniete sich nun vor das Grab, legte den größeren Strauß Kamelien ab und pfriemelte ein Räucherstäbchen und Streichhölzer aus ihrer Tasche hervor. „Jedenfalls freue ich mich für dich, dass er wirklich hier war. Nun… Ich muss dann auch wieder gehen, die Drillis kommen bald vom Training und Yuki dürfte auch langsam Schulschluss haben…“ Sie erhob sich wieder. „Bis bald dann, Mama…“
 

~
 

Das zweite Grab, welches Sakura aufsuchte, war gänzlich anders. Auf dem Hügel oberhalb des Dorfes gelegen, mit prachtvollem Stein aus weißem Marmor, noch recht frisch und außerdem für zwei Leute gedacht. Und vor Allem wurde es häufiger besucht als das ihrer Mutter. Shizune kam jeden Tag her. Naruto alle paar Tage. Immerhin arbeitete er nur fünf Minuten Fußweg weit weg, da ließ sich das eher einrichten als für Sakura, die etwa so häufig hierher kam wie zu dem Grab ihrer Mutter, und nicht zu vergessen zahllose Dorfbewohner, die ihrer alten Hokage regelmäßig noch ihren Respekt zollen wollten.

Der Besuch hier fiel Sakura um einiges leichter; hier musste sie sich zumindest nicht verstellen.

„Stell dir vor“, begann sie, während sie vor dem Grabstein kniete und die Schnecke finster anstarrte. „Mein Vater hat es gewagt hier aufzutauchen. Einfach so. Um zu gucken ob ich tatsächlich noch lebe.“ Sie schnaubte ärgerlich. „Und er hat mich für eine Putzfrau gehalten, eine Putzfrau!“ Sie raufte sich die Haare. „Sei froh, dass wir deine Leiche verbrannt haben, ansonsten müsstest du dich jetzt wohl im Grabe rumdrehen… Entschuldige bitte. Jedenfalls… Kannst du dir das vorstellen? Er kommt vorbei, ohne Ankündigung, hält mich für eine Putzfrau, und Sasuke bittet ihn auch noch rein und lädt ihn dazu ein, bei uns zu übernachten! Ich meine, okay, sicher, er… Kann nicht verstehen, wie ich meinen eigenen Vater hasse kann, aber… Das sind doch vollkommen andere Umstände! Ach, ich krieg davon noch graue Haare! Na ja, oder auch nicht. Du hast immerhin dafür gesorgt, dass sie eh keiner sehen würde, aber… Egal! Und das tollste kommt ja erst noch; mein Vater hat uns zu sich nach Hause eingeladen! Das ist ja wohl die Höhe! Und jetzt ist zumindest Hiroshi von der Idee hin und weg, und du weißt ja, wenn der sich was in den Kopf gesetzt hat…“ Sie seufzte. Zögerte einen Moment. „Mein… Vater hat uns seine Lebensgeschichte erzählt.“, fuhr sie dann fort. „Und… Ich weiß, das ist bescheuert, und er ist immer noch ein absolutes Arschloch und egal, was ihm widerfahren ist, oder wie sehr er es jetzt bereut, es ist immer noch unverzeihlich, was er getan hat, aber… Wie er da so wie ein Häufchen Elend vor mir gesessen hat… Ich… Ich hatte fast… Mitleid mit ihm…“ Sie schwieg kurz, schüttelte dann energisch den Kopf und stand auf. „Fast! Und da siehst du mal, was aus mir geworden ist; was soll ich denn jetzt machen?“ Sie fuhr sich erneut durch die Haare. Oder eher den Pony. „Und das alles nur“, fuhr Sakura leicht säuerlich fort, „Weil du dir zu fein warst, einen wunderbaren, regulären Tod an Altersschwäche zu sterben! Das war so egoistisch von dir! Ehrlich! Und das nur wegen diesem bescheuerten Ehrgefühl deiner Generation, pah!“ Sie wandte sich energisch um. „Bis demnächst!“, verabschiedete sie sich aufgebracht und ging nun davon, den kleineren Strauß Kamelien und ein weiteres Räucherstäbchen am Grab ihrer ehemaligen Meisterin zurücklassend.
 

~
 

Dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, wusste Sakura, sobald sie das Haus betreten hatte. Grund Nummer eins; es war ruhig. Zu ruhig für die Unmengen an Schuhen die im Eingang lagen und darauf hindeuteten, dass in der anscheinend doch recht langen Zeit, die sie an den Gräbern verbracht hatte, die gesamte Familie zu Hause eingetrudelt war. Grund Nummer zwei; die Schuhe standen in Reih und Glied, als wären sie hier beim Schuhmilitär. Was zwar eine lustige Vorstellung, aber unglaublich verdächtig war, da normalerweise jeder der hier ankam, seine Schuhe möglichst weit voneinander entfernt in irgendeine Ecke warf und dann so kunstvoll wie möglich über den dadurch entstandenen Berg hinwegsprang und gleichzeitig vor einer keifenden Sakura flüchtete. Grund Nummer drei; es roch nach Essen. Gekochtem Essen. Und ihr fiel spontan niemand außer sich selbst ein, der es freiwillig auf sich nehmen würde, für versammelte Mannschaft zu kochen. Sasuke konnte zwar, tat dies aus erziehungstechnischen Gründen äußerst selten, ob Natsuki dies auch konnte, wusste Sakura nicht so recht uns Sayuri würde sich das gar nicht erst trauen.

Sie wusste also ziemlich sicher, dass etwas in der Luft lag, als sie langsam über das kurze Stück Flur in die Wohnküche ging und hineinspähte.

Der Anblick war fast so schockierend wie der der Schuhe am Eingang. Dort saßen die Kinder, allesamt, ruhig und ordentlich am Tisch, mit lammfrommen Mienen, die weder ein Wässerchen trüben, noch einer Fliege was zu Leide tun konnten. Abgesehen von Natsuki, die mit verschränkten Armen und überkreuzten Beinen ebenfalls am Tisch saß und grimmig vor sich hin starrte, wie sie es immer Tat, wenn gerade wieder über die Familiengeschichte gelogen wurde.

Und Sasuke stand am Herd und produzierte etwas nach Essbarem Riechendes.

„Okay, wer seid ihr alle und was habt ihr mit meiner Familie gemacht?“, begrüßte Sakura alle Anwesenden skeptisch und sah in die Runde. „Ist das hier ein Genjutsu? Seid ihr alle Doppelgänger? Hat jemand euch allesamt einer Gehirnwäsche unterzogen? Haben wir schon den ersten April?“

Und schon allein die unbehaglichen Blicke, die ihre Kinder daraufhin austauschten, reichten, um ihr endgültig zu versichern, dass hier etwas sehr, sehr faul war.

„Dass ist ihre Art, Rücksicht auf dich zu nehmen.“, erklärte Natsuki ihr schnaubend und wurde dafür erstmal von allen Seiten entsetzt angestarrt. „Was denn?“, fragte sie dann und hob abwehrend die Hände. „Keine Sorge, ich verrate euren Plan schon nicht…“

„Was für ein Plan?“, wollte Sakura nun wissen und schätzte schnell die Situation ein; wenn hier etwas geplant wurde, dann steckten die Kinder auf jeden Fall mit drin. Und so wie es aussah, war Sasuke nicht nur daran beteiligt, sondern auch der Kopf des Ganzen. Und ihrer Verstimmung zur Folge war Natsuki dagegen, wodurch Sakura, egal was nun kommen mochte, zumindest schon mal eine Verbündete hatte.

Und sie hatte noch nicht einmal fertig gedacht, da ertönte auch schon die Antwort.

„Wir wollen so lange nichts mehr Essen, bis wir zu Opa gehen!“, platzte es nämlich aus Hiroshi heraus.

„Du Idiot!“, entfuhr es Tsugumi und sie versuchte, Hiroshi unterm Tisch zu treten, traf dabei allerdings ungefähr alle anderen, da seine Beine zu hoch über dem Boden baumelten.

„Außerdem gilt das doch erst ab morgen!“, erinnerte Tsuyoshi ihn.

Sakura rang in der Zwischenzeit um ihre Fassung und stierte ihren Mann finster an, der sich zur Unterhaltung nicht einmal umgedreht hatte.

„So, in den Hungerstreik wollt ihr also?“, fragte sie dann mit zuckersüßer Stimme. Die Kinder am Tisch erstarrten ängstlich, Hiroshi verschwand mit den Worten, er müsse ganz dringend aufs Klo und Natsuki rückte unauffällig ein wenig vom Tisch weg.

„Und wer hat euch auf diese unglaublich tolle Idee gebracht?“, wollte sie als nächstes wissen, hatte den Blick allerdings immer noch nicht von Sasukes Rücken gewandt. Na ja, irgendwie schon, da er sich jetzt umdrehte und eine Schüssel mit Reis auf den Tisch stellte.

„Guck nicht so, du machst den Kindern Angst.“, forderte er sie monoton auf und erwiderte den Blick.

„Wenn sie sich gegen mich verschwören, haben sie das auch verdient.“, stellte Sakura fest. „Dir kann ich ja leider keine Angst mehr machen.“

„Doch, könntest du.“, widersprach Natsuki ihr. „Und zwar mit jeder anderen Reaktion.“

„Schauspielern war noch nie meine Stärke.“, erwiderte Sakura darauf nur.

„Hör schon auf damit.“, forderte sie Sasuke nun auf und verschränkte die Arme. „Ich bin eh im Recht.“

Ach ja?“, fauchte Sakura und stemmte die Arme in die Hüften. Sayuri nahm sicherheitshalber den sehr desinteressierten Satoshi zu sich auf den Schoß, der allerdings eher damit beschäftigt war, seinen Teller zu pieken als Angst vor seinen Eltern zu haben, und hielt ihm die Ohren zu, was sie damit büßte, dass er nun in ihrem Gesicht rumpiekte.

„Ja, bin ich.“, erwiderte Sasuke gelassen. „Die Kinder wollen ihren Opa kennenlernen.“

„Nun, sie kennen ihn schon, er hat sich vor nicht einmal vierundzwanzig Stunden hier vorgestellt.“, erwiderte Sakura.

„Du weißt, was ich meine.“

„Und es ist geschmacklos.“, steuerte Natsuki zur Auseinandersetzung bei.

„Danke, dass wenigstens du mich verstehst.“. sagte Sakura an Natsuki gewandt. Diese zuckte nur mit den Schultern.

„Hey, ich mochte dich eh immer schon lieber und außerdem würde ich auch nicht gerne was mit meinen Eltern zu tun haben…“

„Das ist was ganz anderes.“, meinte Sasuke an sie gewandt. „Außerdem sind sie beide tot.“

„Na ja, ihre Mutter nicht unbedingt, oder?“, gab Sakura zu bedenken.

„Ist mir egal, ich bin mein ganzes Leben ganz gut ohne sie ausgekommen und habe nicht das Bedürfnis, dies zu ändern.“, erklärte Natsuki. „Und dir dürfte es mit deinem Vater wohl genauso gehen.“

„Exakt.“, stimmte Sakura ihr zu, ohne auf die schamlos verglichenen Situationen einzugehen. „Für mich war es schon eine Zumutung, dass er überhaupt hier aufgetaucht ist, und jetzt wollt ihr mich da auch noch hin schleifen, damit ich mir ansehen kann, wie toll sein Leben doch ohne meine Mutter und mich geworden ist?“

Die übrig gebliebenen Kinder warfen sich über den Tisch bedrückte Blicke zu.

„Sakura, wenn du nicht mit willst, bitte, dann geh´ ich mit den Kindern halt allein da hin.“, erwiderte Sasuke. „Nur falls es dir nicht aufgefallen ist; die Einladung war in erster Linie an dich gerichtet, er ist deinetwegen hier aufgetaucht, etwas spät, ja, aber er war hier!“

„Und ich wünsche mir immer noch, er wäre nicht hier gewesen.“, knurrte Sakura. „Und ich werde meine Kinder garantiert nicht zu ihm schicken!“

„Aber sie wollen zu ihm!“, widersprach Sasuke weiterhin. „Sakura, er ist ein Teil ihrer Identität, willst du ihnen das wirklich vorenthalten?“

Ein freudloses Lachen ertönte am Tisch.

Das war jetzt heuchlerisch, Onkelchen.“, stellte Natsuki fest.

„In der Tat.“, bestätigte Sakura finster.

Sasuke verdrehte die Augen.

„Der Unterschied ist doch, dass dieser Teil ihrer Identität greifbar ist. Er war hier, verdammt!“, wich er aus.

„Oh, der andere Teil ist ebenso greifbar. Und war auch so ziemlich genau hier.“, bemerkte Natsuki bissig, allerdings so leise, dass wohl nur Sasuke sie gehört hatte.

„Der Unterschied wovon?“, fragte Tsugumi laut, wurde aber von ihrer Mutter übertönt.

„Na, eben!“, erboste diese sich. „Er war hier, sie haben ihn kennen gelernt, Kinder, das war euer Opa, der eure Oma hat sitzen lassen und sich fröhlich ein neues Leben in Kumo aufgebaut hat, yay, hätten wir den Teil eurer Identität geklärt, weiter im Text!“

Diese Ankündigung wurde von Sasuke mit störrischem Schweigen, Natsuki mit einem triumphierenden Grinsen und den Kindern mit verstohlenen und bedrückten Blicken aufgenommen.

Eine Weile sagte niemand etwas. Dann stand Sayuri auf, gab Satoshi an ihre Schwester weiter und ging scheu auf ihre Mutter zu, die immer noch mit in die Hüften gestemmten Armen vor dem Tisch stand.

„Mama?“, fragte sie leise.

„Was ist, Schatz?“, antwortete Sakura, unwirscher, als sie eigentlich wollte.

„Na ja…“, begann sie und sah auf ihre Füße. „Also… Wir wollten nicht, dass du dich so aufregst, aber… Papa hat schon Recht…“ Sie holte tief Luft. „Wir… wollten Opa schon gerne besuchen gehen… Weil… Na ja, er ist unser Opa, oder? Und… Papa hat… Recht, wir… Wollen gerne so viel über unsere… Identität erfahren, wie… Möglich…“ Fürs Protokoll; im Hintergrund ließ Natsuki ein Schnauben hören, welches, ein paar Volumeneinheiten höher, die Stimmung gekillt hätte. Allerdings ließ Sayuri sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen. „Und… Na ja, du hast doch gesehen, wie sehr Hiroshi sich gefreut hat, dass sein Opa dieselbe Haarfarbe hat, oder?“, fuhr sie nämlich, nun wesentlich sicherer, fort. „Ich meine, weißt du noch, wie er am Anfang in der Vorakademie gehänselt wurde, weil er rosa Haare hat? Bei dir sind sie ja irgendwie respekteinflößend, aber bei einem kleinen Jungen… Und… Es würde ihm doch gut tun, zu sehen, dass da noch mehr Jungs sind, die rosa Haare haben, oder? Und so wie Opa sich angehört hat… Mal ganz abgesehen davon…“

„Schon gut, schon gut…“, stöhnte Sakura und ließ sich auf den Stuhl vor ihr sinken, endgültig geschlagen, von Sayuris Argumentation und den Blicken, die sich die anderen Kinder währenddessen zuwarfen. Allerdings funkelte sie Sasuke dabei immer noch an.

„Aber zwischen uns beiden“, begann sie nun an ihn gerichtet. „Das war echt unfair, Schatz.“

Sasuke fielen bei diesem Kosenamen fast die Stäbchen aus der Hand. Von den weiblichen Wesen am Tisch, ja, inklusive Natsuki, ertönte ein Kichern.

„Och, was denn, Sasuke-kun?“, fragte Sakura mit ihrer zuckersüßen Stimme weiter. Wenn sie sich schon geschlagen gab, dann aber auch ehrenvoll. Na ja, so Art. „Dir ist schon klar, dass die Sache damit nicht erledigt ist, oder? Ich meine, du hast unsere Kinder gegen mich aufgestachelt, Hase, das kann ich doch so nicht auf mir sitzen lassen…“ Sie machte eine Kunstpause, während Sasuke sie finster anstierte, allerdings mit einer gewissen Verunsicherung in den Augen. Oh, diese Kosenamenanfälle hatte sie seit der dritten Schwangerschaft nicht mehr gehabt, das war ungut…

„Was willst du?“, fragte Sasuke, und nur, wenn man ihn schon so lange kannte und in so vielen Lebens- und Gemütslagen erlebt hatte, wie Sakura es in den zweiundzwanzig Jahren, die sie sich kannten, hatte, konnte man aus seinem Ton eben jene oben geschilderte Verunsicherung heraushören, die sich langsam in Panik verwandelte.

„Och, Schnuckel, ich will nur wissen, wie du dir das vorgestellt hast, weißt du?“, fuhr sie fort. „Ich meine, uhm, wir beide sind Senseis und werden hier gebraucht, und du hast uns den Scheiß eingebrockt, du kommst mit, außerdem sind bald Chuuninprüfungen, und auch wenn dein Team die ohne Probleme schaffen sollte, meins würde ich dafür gerne noch ein wenig trainieren, und überhaupt, braucht Naruto seine Berater nicht auch gelegentlich mal? Ich meine, unser wievielter Urlaub wird das dieses Jahr?“

„Alles schon erledigt.“, erwiderte Sasuke, der so aussah, als würde er gegen einen starken Würgreiz ankämpfen. „Naruto braucht uns in nächster Zeit nicht und fürs Training steckt er Shikkun in Shikamarus Team, während sich Kiba um deins kümmern wird.“

„Womit die wunderbare Ordnung à la ‚Eltern dürfen ihre Kinder nicht Unterrichten‘ sich nun endgültig verabschiedet.“, schnaubte Sakura. „Dann wirst du auch mit der beleidigten Ino reden und Hinata besänftigen, wenn sie ihre Kinder kaum noch sehen, Liebling?“

„Das macht Naruto.“, brachte Sasuke dazu heraus. „Der die Aktion vollkommen unterstützt.“

Sakura verengte die Augen. Ja, sicher. Naruto unterstützte das natürlich. Wenn sie abgelehnt hätte, wäre er wahrscheinlich auch nochmal vorbeigekommen und hätte auf sie eingeredet, ob er und Sasuke nun wussten, dass sie Sakuras Standpunkt eh niemals würden verstehen können oder nicht. Obwohl, vielleicht hätte Hinata ja den Anstand besessen, Naruto davon abzuhalten, die war immerhin auch nicht gerade auf gutem Fuß mit ihrem Vater…

„Und wie werden wir dahin kommen?“, wollte Sakura wissen. „Hast du wieder vor, die Kleinen einfach zu tragen, durch Gebirge, die um diese Jahreszeit verdammt kalt sein dürften? Außerdem ist Kumo wesentlich weiter weg als dieses Ferienhaus, äh… Schnuffel.“

„Langsam wird der Witz alt.“, schnaubte Sasuke.

„Oh.“, machte Sakura darauf hin und zuckte mit den Schultern.

„Mama!“, beschwerte Tsugumi sich. Sakura verdrehte die Augen.

„Ist ja schon gut, aber meine Frage ist damit immer noch nicht beantwortet.“, schnaubte sie nun beleidigt.

„Natsukis Vögel fliegen uns.“, erklärte Sasuke. „Haben wir schon geklärt.“

„Na ja, sowas ähnliches.“, meinte Natsuki schulterzuckend. „Falls sie dich überhaupt tragen werden, allerdings sind sie nicht sonderlich wählerisch…“

„Also bist du doch gegen mich?“, fragte Sakura, nicht einmal halb so empört, wie sie gerne wäre, allerdings war sie nach dieser gravierenden Niederlage nicht mehr dazu in der Stimmung, sich aufzuregen.

„Durchaus nicht, aber er meinte, wir sollten uns darum kümmern, nur für den Fall, dass du dich wirklich so leicht geschlagen gibst. Hey, ich hab da gegen gehalten, ich unterstütze dich also vollkommen.“, verteidigte sie sich.

„Ja, ja, danke.“, brummte Sakura und begann nun, mit einem Essstäbchen in der Schale vor sich rumzustochern, etwas, was sie ihren Kindern immer verboten hatte. „Aber lasst mir wenigstens ´ne Woche Zeit, bevor ich denen ´ne Botschaft schicke, okay? Alles andere kommt so erbärmlich rüber…“
 

~
 

Welch erbärmlichen Eindruck diese Nachricht auch immer gemacht haben musste, die Antwort war genau eine Woche später da. Überschwänglich und absolut Einladend, wodurch Sakuras letzte Hoffnung, ihre Irgendwie-Stiefmutter könnte etwas gegen diesen Besuch haben und ihn somit vereiteln, endgültig starb.

Und so kam es, dass Sakura sich Mitte Novembereines Abends im immer noch recht trostlosen Garten (allerdings mit siebzig Prozent weniger Unkraut und einer Menge Fischleichen weniger) wiederfand, wo sie Reisetaschen deponierte, damit sie am nächsten Morgen möglichst zügig abreisen konnten. Gleichzeitig ging sie selbige nochmal durch, um sicherzugehen, dass die Kinder kein unnützes Zeug mitnahmen. Geschenke für die Gastgeber, oder so.

„Tut mir echt Leid, dass du das mitmachen musst.“, versicherte Natsuki, die ihr dabei half, während Sasuke die Kinder ins Bett brachte. Oder es versuchte. „Ich hab echt mein Bestes versucht…“

„Weiß ich, danke.“, brummte Sakura, die sich mittlerweile mit der Situation abgefunden hatte. „Na ja, sind ja nur drei Tage…“

„Und tut mir auch Leid, dass ich nicht mitkommen kann.“, fügte Natsuki hinzu.

„Sollte es auch.“, schmunzelte Sakura. „Denn ich hätte sehr gut eine Person gebrauchen können, die nicht so auf Happy Family aus ist. Himmel, wird das morgen peinlich werden…“

„Allerdings.“, schnaubte Natsuki. „Tut mir wirklich Leid, aber die Mission morgen ist wirklich wichtig…“

„Macht ja nichts.“, beruhigte Sakura sie, während sie die dritte Pralinenschachtel aus Sayuris Tasche zog. „Ich hab schon Schlimmeres erlebt.“

„Ah ja?“, wollte Natsuki spöttisch wissen.

„Hey, als ich so alt war wie du, hatte ich schon vier Kriege, eine Revolution und eine Drillingsgeburt hinter mir, ich kann einiges ab.“, erinnerte Sakura sie und nahm gleichzeitig einen in Alufolie eingewickelten Trockenblumenstrauß aus Satoshis Rucksack, den der bestimmt nicht selbst da rein getan hatte.

„Angeberin.“, schnaubte Natsuki nur gespielt empört. „Dafür bin ich Teamleiterin bei der ANBU.“

„Klappt das mittlerweile eigentlich einigermaßen?“, fragte Sakura nun besorgt. „Mobben deine Teammitglieder dich nicht mehr?“

„Was?“, fragte Natsuki plötzlich hektisch. „Oh, nein, nein, das hab ich ihnen mittlerweile abgewöhnt.“ Fahrig fuhr sie sich durch die Haare.

„Sicher?“, fragte Sakura verblüfft über ihre vollkommen untypische Reaktion.

„Ja, ja, ganz sicher.“, antwortete Natsuki bestimmt und stellte Tsuyoshis durchsuchten Rucksack ab. „Darf ich die Pralinen behalten?“

„Nur zu.“, meinte Sakura und zuckte mit den Schultern. „Dann sind wir so weit fertig, oder?“

„Ja, glaub schon…“, murmelte Natsuki. „Und, äh…“

„Ja?“, drängte Sakura sie neugierig und trat ein wenig näher.

„Passt auf, wenn ihr über das Gebirge fliegt.“, riet Natsuki ihr allerdings nur. „Die… Sind um diese Jahreszeit schon sehr verschneit…“

Mit diesen Worten wandte sie sich ab und hatte es plötzlich sehr eilig, wegzukommen…
 

~
 

Der Flug lief nur deshalb derartig ruhig ab, da sämtliche Reisende ein wenig zu viel Angst davor hatten, runter zu fallen, als dass sie viel getan oder gesagt hätten, ein Umstand den Sakura zutiefst genossen hatte und durch den ihre Laune sich beinahe gebessert hatte. Beinahe.

„Weißt du, wo wir lang müssen?“, fragte Tsugumi, die leicht grünlich im Gesicht als erste von einem der beiden Vögel gesprungen war. „Ich meine, so ‘n Dorf ist ziemlich groß, oder?“

„Frag mich nicht, ich war hier noch nie.“, stellte Sakura fest und betrachtete das Stadttor. Das geschlossene Stadttor, wohlbemerkt. Sie hatten sich dazu entschlossen, lieber davor zu landen, als mitten reinzufliegen, was eventuell nicht sonderlich gut aufgenommen worden wäre. „Ich kenne mich nur in Suna aus…“

„…Theoretisch.“, unterbrach Sasuke sie schmunzelnd.

„…weil ich zwei Jahre, na ja, so Art, da gelebt habe und in Kiri würde ich mich zurecht finden, da bin ich in meiner Jugend mehrere Male durchgerannt.“, berichtete Sakura und ignorierte Sasukes Einwurf. Was konnte sie denn dafür, dass in Suna alles gleich aussah? „Außerdem war ich noch in Kusa und Taki.“

„Können wir dann mal aufhören, Zeit zu schinden, und einfach mal… Ähm… Anklopfen?“, schlug Tsuyoshi vor und deutete auf das geschlossene Stadttor.

„Du meinst, an Stadttoren sollte man anklopfen?“, fragte Sakura amüsiert.

„Fällt dir was Besseres ein?“, wollte Sasuke wissen.

„Nicht wirklich.“, gab sie zu. „Ich bin die Dinger nicht gewöhnt, Konoha hat ja eins, aber das ist sowieso immer und für alle geöffnet…“

„Du lenkst ab.“, stellte Sasuke fest, trat vor und klopfte an.

„Glaubt ihr, das hört jemand?“, wollte Tsugumi dann wissen. „Ich meine, ist ´n ziemlich großes Tor, oder?“

„Und eigentlich wäre es sinnvoller, uns von den Türmen da zu beobachten.“, stellte Yuki fest und stierte das Tor hoch. „Und uns abzuschießen, falls wir gefährlich aussehen sollten. Tun wir aber wohl nicht.“ Letzteres stellte er nachträglich mit einem Blick auf seine beiden jüngeren Brüder fest, die sich gegenseitig mit Sand bewarfen. Na ja, Satoshi warf Sand auf Hiroshi, der johlend auswich, was bei einem motorisch nicht so wirklich fitten Zweijährigen jetzt auch nicht so schwer war.

Sämtliche Überlegungen wurden allerdings zunichte gemacht, als sich plötzlich, ungefähr auf Sasukes Augenhöhe, ein Guckloch im Tor öffnete.

„Wer da?“, fragte eine strenge Stimme.

„…Wir kommen in Frieden?“, schlug Sasuke eher als seinen Namen vor.

„Wer seid Ihr?“, wollte die strenge Stimme weiter wissen.

„Konoha Ninjas, die ihre Angehörigen besuchen wollen.“, beantwortete Sasuke die Frage nun anständig.

„Und Konoha Ninjas haben keine Namen?“, fragte die unzufriedene Stimme im Tor weiter.

„Uchiha Sasuke.“, erklärte Selbiger und verdrehte die Augen.

„Ihr seht nicht so aus, als könntet Ihr hier Verwandte haben.“, überlegte die Stimme. Sasuke verdrehte abermals die Augen.

„Hab ich auch nicht, aber meine Frau.“ Mit diesen Worten packte er eine unbeteiligt aussehende Sakura an den Oberarmen und schob sie vor sich.

„Ähm… Hi?“, begrüßte sie den vermutlichen Wächter unsicher.

„Oh.“, machte der. „Verstehe.“

Im Tor tat sich etwas, eine Glocke wurde geläutet und es öffnete sich, begleitet von den Geräuschen eines Menschen, der um sein Gleichgewicht rang.

„Okay, und nun?“, wollte Tsugumi wissen. Sakura schnaubte.

„Wir suchen nach einem Clan voller rosahaariger Leute, wie schwer kann das schon sein?“
 

Dies mochte eine durchaus wahre Aussage gewesen sein, hätten sie sich denn in Konoha befunden. Das taten sie aber bedauerlicherweise nicht, wie ihnen spätestens auffiel, nachdem sie durch die ersten paar Straßen hinter dem Stadttor auf eine relativ belebte Einkaufsstraße, oder so etwas ähnlichem, gestoßen waren.

Wohin man auch sah, es waren Menschen mit allen möglichen, nein, allen unmöglichen Haarfarben zu sehen; alle erdenklichen Töne an blau, rot und grün, etwas vereinzelter Farben wie orange und diverse Töne einer sehr hellen Farbe, die irgendwo zwischen rosa und lila stecken geblieben zu sein schien.

Hiroshi fand das schon mal ganz toll.

„Die sehen ja alle noch doofer aus als ich!“, freute er sich. „Guck mal, der da hat grüne Haare!“ Dabei zeigte er auf eine besonders betroffene Gestalt mit neongrünen Haaren.

„Shhh! Man zeigt nicht mit dem Finger auf Leute!“, ermahnte Sakura ihn und nahm ihn vorsichtshalber an die Hand. In Konoha tat sie das nur in besonders großen Menschenmengen; ansonsten würde er eh nicht weit kommen, immerhin war er recht bekannt.

„Ich sehe keine rosahaarigen Leute.“, stellte Tsuyoshi fest. „Nur mit so lila-pink…“

„Und alle starren uns an!“, wimmerte Sayuri und versuchte sich hinter ihrem Vater zu verstecken. Der von ihnen allen zwar am auffälligsten, angestarrt werden jedoch schon längst gewöhnt war.

„Vielleicht sollten wir jemanden nach dem Weg fragen?“, schlug Tsugumi vor. „Ich meine, Harunos sollen doch sehr bekannt sein…“

Allerdings wurde dieser Vorschlag vorher in den Hintergrund gedrängt, da plötzlich ein Junge, etwa im Alter der Drillinge, auf sie zugerannt kam, schlitternd vor ihnen abbremste, ein paar Sekunden um sein Gleichgewicht kämpfte und sich dann tief verbeugte.

„Uchiha-san?“, fragte er dabei atemlos.

„Ja?“, kam es von Sasuke und Sakura gleichzeitig.

„M-Mein Name ist Haruno Taji!“, stellte er sich, immer noch tief verbeugt vor. „Ich bin elf Jahre alt und Erbe des Haruno-Clans! Mein Vater gab mir den Auftrag, nach Euch zu suchen, und das habe ich getan! Ich tue was man mir sagt!“

„Ähm, ja… Gut gemacht.“, lobte Sakura den Jungen irgendwo zwischen Verwirrung, Entsetzen und Neid. Wieso waren ihre Kinder nicht so gehorsam?

Ach ja, progressive, nicht allzu militärische Erziehung, genau.

„U-und… Es wäre mir eine große Ehre, Euch zu unserem bescheidenen zu Hause zu geleiten!“, fuhr der Junge fort.

„Könntest du uns vorher vielleicht erstmal angucken?“, forderte Tsugumi mit in die Hüften gestemmten Armen.

„J-ja, natürlich!“, brachte der Junge hastig hervor und richtete sich ruckartig auf. „Verzeihung!“

„N-nicht doch…“, versuchte Sayuri ihn zu besänftigen, wurde aber von ihrer Schwester übertönt.

„Du bist aber auch gestraft fürs Leben, was?“, ließ sie nämlich glucksend vernehmen.

„Tsugumi, lass ihn, so auszusehen ist hier ganz normal.“, pfiff Sakura ihre Tochter zurück, deren überaus starke Muttergefühle und Mitleid für diesen armen, gedrillten Jungen temporär sogar ihre Unzufriedenheit mit der Gesamtsituation verdrängt hatten.

Apropos Aussehen; hier muss man ein wenig in die Trickkiste der blumigen Sprache voller mehr oder weniger angebrachter Vergleiche greifen, um mit den zahlreichen Tönen an rosa die uns in diesem Kapitel noch begegnen werden mithalten zu können.

Beginnen wir bei Sakuras Haarfarbe. Die wird gemeinhin als Kaugummifarben bezeichnet. Ob das jetzt Wrigley’s Extra die pinken für Kinder mit dem Zahn unterm Sonnenschirm sind, die pinke Version dieser überlangen HubbaBubbas oder doch das Kaugummieis von der Eisdiele um die Ecke ist relativ egal.

Dieser Kaugummiton ist mehr rot als blau, ja, sowieso, rosa halt, und folglich auch mehr altrosa als knallpink.

Die Haarfarbe von Sakuras Vater war ungefähr so, wie die oben beschriebenen Kaugummis nach zwei Stunden dauerkauen und zu einem fürchterlich appetitlichen Brei verarbeitet aussahen. Mit achtundfünfzig ist man eben schon etwas in die Jahre gekommen.

Tajis Haare jedoch hatten einen ungünstigen Ton irgendwo zwischen Rosa und Lila. Zu rosa, um Flieder zu sein, zu lila, um der nun zur Genüge beschriebenen Kaugummiton zu sein.

Ebenso experimentell wirkte seine Augenfarbe, die irgendwo zwischen blau und grün stecken geblieben zu sein schien.

Aber kehren wir zurück zur Handlung.

Und die bestand gerade daraus, dass Taji leicht rot anlief und auf seine Füße starrte.

„Wolltest du uns nicht den Weg zu euch nach Hause zeigen?“, fragte Hiroshi, der schon mal aus Prinzip alles mit rosa Haaren umstandslos als Freunde akzeptierte. Nicht, dass Fünfjährige da sonderlich anspruchsvoll wären, aber sei’s drum.

„Oh, ja, ja, Verzeihung.“, stammelte der Junge nun und drehte sich zur Seite. „Folgen Sie mir bitte…“
 

~
 

Ich weiß, ich weiß. Sie sind nicht da, nichts ist geschafft, und das letzte Kapitel ist 4 Monate her. ABER dies ist ja auch erst die erste Hälfte, und die zweite Hälfte ist schon zu 75% fertig, das ganze Dokument ist allerdings jetzt schon 10.168 Wörter lang und etwas so weit über 10.000 will ich auch keinem zumuten. Dafür wird die zweite Hälfte aber bestimmt noch dieses Jahr veröffentlicht! Ehrlich!

In diesem Sinne, eine frohe Vorweihnachtszeit... Und so.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Enyxis
2011-06-07T18:05:22+00:00 07.06.2011 20:05
...
...Ô.o....

Hab ich da eben richtig gelesen? Wie komisch sind denn die Leute in Kumo?


>„Moment…“, verlangte Natsuki jetzt. „Oh, oh Gott, ach ja, du hast ja auch Eltern…“
„Dachtest du, wir reden von deinem Großvater?“, wollte Sakura wissen. „Oh, bitte, wenn der nicht tot wäre, käme ich mir ziemlich verarscht vor. Aber so richtig.“<
XDD *dumm gacker* XDD Wie geil... Ich glaub, dann kämen wir uns alle verarscht vor

>Sayuri nahm sicherheitshalber den sehr desinteressierten Satoshi zu sich auf den Schoß, der allerdings eher damit beschäftigt war, seinen Teller zu pieken als Angst vor seinen Eltern zu haben, und hielt ihm die Ohren zu, was sie damit büßte, dass er nun in ihrem Gesicht rumpiekte.<
*__________* Das is ya süüüß!!!
OMG.. Wenn Sakura und Sasuke sich streiten das is immer sooo lustig XDD

Öhm... FLUGZEUGE in den Ninjareichen? XDDDDDD OMG....Abstrakte Vorstellung XD

Geniales Kapi =D

Von:  Harfe
2009-12-26T10:28:46+00:00 26.12.2009 11:28
Wah... ich bin enttäuscht. von Sakura. die sich da einfach so breitschlagen lässt. oô?
Ha, und Sayuris Auftritt war sicher geplant, blubb.
Und das Argument mit der Identität war jetzt wirklich total überzeugend, Sasuke. |D
Aber Sakuras Rache mit den Kosenamen war schon lustig. Besonders Hase... das passt so toll auf Sasuke... wie wär´s demnächst mit Schnurtzebärchen oder so? *lachend vom Stuhl kipp. XDDD

Aber Kumo(es ist doch Kumo?)... ist schon ein bisschen ein merkwürdiges Dorf... was haben die getrieben, dass es dort von solchen Mutationen so wimmelt? XD

Aww, und Natsuki. xDDD Wenn die kleine Zynikerin mal verlegen wird, dann hat das schon was zu heißen. ;D Schade, dass sie auf Mission geht, sonst hätte sie wieder das Haus für sich. XD

Bin schon gespannt wies weiter geht, muahahaha.
lg Fe
Von:  Emelie
2009-12-18T18:25:12+00:00 18.12.2009 19:25
xD Arme Sakura!
Aber das Sasuke sie so hintergeht! Boah...böse,böse xD
Obwohl ich von Sakura als Rache auch eher 2 Monate Sexverbot oder sowas erwartet hätte -_-'
Am besten war immer noch Sasukes "Wir kommen in Frieden?"
*KAPUTTLACH*
Warum war Natsuki denn so komisch drauf?Die verheimlicht doch was...
*grins*
weiter so,bin nämlich richtig auf das Familientreffen gespannt!
DAS wird RICHTIG lustig! xD
dat Emelie
Von:  blackangel94
2009-12-17T09:20:15+00:00 17.12.2009 10:20
Hey
Ich liebe das Kapitel!
Und ich finde das Gespraech von Ino und Saku geniall
Ich mag deine Art ein Gespraech zu halten
Die Szene von den Grab ist einfach traurig =(
Freut mich dass du wieda schreibst
Mach nr weiter so
Sorry ist kurz mein Kommi aba hab wirklich nur 2 min Zeit -.-"
NaechstesMal wirds laenger
Versprochen
Mach nur weiter
Frohe Weihnachten vortraeglich xD
glg
deine ba
Von:  Niua-chan
2009-12-17T09:11:21+00:00 17.12.2009 10:11
boahh wie kann man Sakura nur zu so was zwingen und vor allem so schnell
ich denke man hätte das ruhig sanftmütiger angehen können aber nein Sasuke muss mit dem Kopf durch die Wand
also eigentlich hab ich ja nichts dagegen das sie ihren Vater besucht auch wenn ich mir nicht sicher bin ob ich Mitleid mit ihm Habe (nein ich denke eher nicht) aber die Art und weise war echt link
das Kapitel ist toll und Natsukis einwürfe sind klasse gewesen ich kann sie echt verstehen aber das sie so nervös geworden ist als Sakura sie nach ihren Teamkameraden gefragt hat wirft echt interessate Möglichkeiten auf
ich bin also schon sehr gespannt^^
knuddel
niua
Von: abgemeldet
2009-12-16T20:36:11+00:00 16.12.2009 21:36
tolles pittel
aber ich mag sakus vater immer noch nicht XD
und das war voll vies von sasu und den kiddis
die arme saku na wenigstens hält natsuki noch zu ihr

naja mir fällt grad nix mehr ein DX

naja bis zum nächsten kapp
knuff
neko-chan
Von: abgemeldet
2009-12-16T20:17:29+00:00 16.12.2009 21:17
Wie gesagt: Tolles Kapi.
ich freu mich aufs nächste
Von:  Decken-Diebin
2009-12-16T19:49:41+00:00 16.12.2009 20:49
Nun, was kann man sagen. Es ist erstaunlich, dass ich noch weiß, was beim letzten Kapitel alles so los war, aber das ist Nebensache xD
In meinen Kopf spukt Natsuki rum, obwohl das ganze Kapitel von was anderem handelt. Ich stell mir grad vor, wie sie sich freut, dass sie allein ist und mit den Pralinen zu Daisuke rennt... xDD
Die Grab-Szenen waren auch toll. Bei deiner Sakura ist es nicht zu erwarten, wie sie am Grab ihrer Mutter sitzt und versucht mit ihr zu reden. Wie die dann aber mit Tsunade geredet hat, das war so typisch Sakura xD
Und Taji ist lustig. Meine Güte, der is gedrillt. Und vorstellen kann ich ihr mir grad gar nicht xD
LG, Hina
Von: abgemeldet
2009-12-16T18:44:04+00:00 16.12.2009 19:44
Ich bin völlig fertig, aber ich gebe mir Mühe! >.<
Erst mal; ich liebe das Kapitel. ö.ö Ich hab's zwar noch nicht gelesen, aber ich liebe es einfach schon mal, weil es on ist! :D
Und ich mag das Gespräch zwischen Sakura und Ino. Du kannst Gespräche immer so toll schreiben. Das will ich auch können. Neid! ûu
Und traurig an dem Grab von Sakus Mutter. ûu So kennt man deine Saku kaum. ö.ö Find ich aber gut die Szene. :3
Ich liebe die Kosenamenszene! xDDD Die ist SO genial! |D
Gespräch Natsuki und Sakura; ist das nachdem, was ich denke, dass es ist? öÖ Also nach dem "Strippen"? ôô Wenn ja; HAHA! xDD
Ey... wie kann Mann nur rosa Haare haben? xDD Jetzt mal ehrlich! Können die sich die nicht färben? |D
...
Hm.
Es ist wirklich nicht viel bzw. gar nichts passiert. oO
Ich schreib dir wohl das nächste Mal erst wieder mehr.
Tut mir sorry! ._____.
Von:  Linchan
2009-12-16T16:43:07+00:00 16.12.2009 17:43
yaaaay, kapi *______________* *tanz*

Oh ja, ich hatte viel zum amüsieren xDDD Die ganze Familie ist so rulig xDD Yay, sie ebsuchen Opa xD Nach langer Diskussion ^_^ Ich fands echt cool wie sich alle so verschworen haben, Sasuke kocht, wtf! Und Sayuris Ansprache war total süß <33

Ich fand die Szenen an den gräbern auch lieb, ich meine, aawww, der Vater war auch da und hat Immergrün hingelegt xD

Die Anspielungen auf Natsuki waren herrlich xD darüber freu ich mich auch immer so ^/////^

und wow, in Kumo sind alle bunt o,o die Ausführung der rosa Haarfarbentöne war sehr informativ oô' Taji ist ja voll süß... ich meine, der ist super niedlich xDDD wirklich voll das gedrillte Kind xD ich freu mich ja auf den zweiten Teil ^o^


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