Prolog
Prologe
Ein eisige Stille legte sich auf den hellerleuchteten Raum. Nirgends war auch nur ein einziger Schatten zu sehen. Alles war in helles, weißes Licht getaucht.
In einer Ecke zusammengekauert saß eine zierlichwirkende Person.
Es war ein junger Mann, nicht älter als siebzehn. Er hatte den Kopf auf seinen Knien gebettet und schützend die Arme um sich geschlungen. Es schien fast so, als ob er sich vor etwas fürchtete. Er versuchte die Grausamkeit seiner Umgebung zu verdrängen.
Stumme Tränen rannen ihm über die Wangen und zogen ihre salzigen Bahnen über das schöne Gesicht. Kein Ton war zu vernehmen. Diese schmerzende Ruhe verschlang jeden Ton um sich herum, ließ kein Platz für Fröhlichkeit.
Obwohl es warm in dem Raum war, zitterte er am ganzen Körper. Doch je enger er seine Beine an seinen Körper zog, desto kälter wurde ihm.
Langsam öffnete er seine Augen, blickte traurig auf ein kleines, altes, zerschlissenes Foto in seinen Händen. Unbemerkt schlich sich eine Art Lächeln auf seine Lippen. Doch so schnell es gekommen war, umso schneller war es auch wieder verschwunden. Ein plötzliches Ziehen in seiner Brust, ließ ihn gequält aufkeuchen. Verwirrt schaute er auf die schmerzende Stelle. Genau da, wo es ihn vor ein paar Sekunden noch so wehtat, saß sein Herz.
Sofort kniff er seine Augen wieder zusammen. Biss sich auf die Unterlippe, damit er sich an einem anderen Schmerz orientieren konnte.
Er hob seinen Kopf, als er gedämpfte Schritte vor seiner Tür hörte. Hastig wischte er sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen und verstaute das Foto, welches ihm so wehtat, in einer kleinen Pappschachtel.
Er hatte sich gerade wieder aufgerichtet, da wurde auch schon die Klinke gedrückt. Ein blonder Mann mit Pferdeschwanz und Pony streckte seinen Kopf zur Tür hinein.
„Noch zehn Minuten bis zu deinem Auftritt. Und denk daran zu lächeln!“, zischte der Mann. Und schon war er wieder verschwunden.
Zurück blieb der Junge von vorhin. Angewidert betrachtete er sich im Spiegel.
„Lächeln? Was ist das?“