Zum Inhalt der Seite

How to be a woman

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

# 08

^^ Heyho^^ …. Ich hab nüx zu sagen… außer: Viel Spaß -_-“
 

„Was ist eigentlich los mit dir, Hinata?“

Hinata fuhr zusammen und sah auf. Es fiel ihr schwer, Tentens besorgtem Blick nicht auszuweichen. „Nichts“, log sie und biss sich auf die Lippe.

„Du weißt, dass du mit Naruto verabredet ist?“ fragte Tenten. „Er hat vorhin extra noch einmal angerufen und gesagt, wie wichtig es sei, dass du kommst.“

„Ich habe es nicht vergessen“, versicherte Hinata ihrer Schwägerin. Wie konnte sie nach dieser Nacht nur irgendetwas vergessen, das mit Naruto zusammenhing? Sie durfte jetzt nicht daran denken, was am vergangenen Abend passiert war. Sie hatte das Gefühl, Tenten könnte ihr die Gedanken an der Nasenspitze ablesen.

Als Neji und Tenten gegen Morgen nach Hause gekommen waren, war sie aus tiefstem Schlummer geschreckt. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals so fest geschlafen zu haben. Unwillkürlich hatte sie die Hand ausgestreckt und nach Naruto getastet. Er war nicht mehr da gewesen. Aber die Erinnerung an das, was zwischen ihnen gewesen war, ließ sie nicht wieder los.

Sie versuchte Ordnung in ihre Gedanken und Gefühle zu bringen. Es gelang ihr nicht. Sie errötete, als ihr bewusst wurde, was sie getan und vor allem, was sie gesagt hatte. Sie hatte Naruto regelrecht angefleht, sie zu streicheln, zu küssen und zu lieben. Warum? Wie war es Naruto gelungen, dieses unwiderstehliche Verlangen in ihr zu wecken?

Es konnte nicht an der Unterwäsche liegen. So groß der Unterschied zwischen Interlook und Spitze auch war: Eine Persönlichkeitsveränderung vermochte er bestimmt nicht herbeizuführen. Und Hinata kam es vor, als wäre sie plötzlich ein anderer Mensch. Wie hätte sie sich sonst einem Mann gegenüber – und noch dazu Naruto – so verhalten können?

Selbst mit Kiba hatte sie noch nie… Hinata schluckte. Ihr Magen zog sich schmerzhaft zusammen, und ihr war übel.

„Hinata, was ist los? Du siehst blass und übermüde aus.“

„Mir ist auch nicht gut“, gestand Hinata widerstrebend. „Vielleicht habe ich den Auflauf gestern nicht vertragen“, fügte sie schnell hinzu.

Tenten blickte sie besorgt an. „Dann werde ich den Rest schnellstens in die Mülltonne werfen.“

„Am besten, ich gehe etwas an die frische Luft“, sagte Hinata und stand auf. Sie hatte ihrer Schwägerin gegenüber ein schlechtes Gewissen, denn deren Gemüselasagne hatte nun wirklich nicht das Geringste mit ihrem Unwohlsein zu tun.

Hinata ging in ihre Werkstatt. Sie wollte noch einige Routinearbeiten erledigen und dabei in Ruhe nachdenken.

Wie hatte es nur geschehen können, dass ihre Gefühle derart mit ihr durchgegangen waren? Wie hatte es passieren können, dass sie sich Naruto derart an den Hals geworfen hatte? Sie schluckte mühsam. Wieso war sie in Panik geraten, als sie nachts aufgewacht und Naruto nicht mehr da gewesen war? Wieso sehnte sie sich jetzt, am Morgen immer noch nach ihm?

Ihre Gedanken drehten sich im Kreis. Es gelang ihr nicht, eine auch nur einigermaßen überzeugende Erklärung für das Wirrwarr ihrer Gefühle zu finden. Hätte sie doch nur jemanden, der ihr mit Rat und Tat zur Seite stünde! Jemanden, der sie beruhigen und ihr versichern könnte, dass es keinesfalls bedeutete, dass sie… Hinata schloss die Augen.

Sie hatte sich immer vorgestellt, eine Frau könnte das, was sie die letzte Nacht gefühlt hatte, nur für einen Mann empfinden. Den Mann, den sie liebte und von dem sie wusste, dass er sie auch liebte. Aber sie, Hinata Hyuga hatte einen anderen Mann begehrt. Nicht Kiba, den sie lebte, sonder Naruto. Naruto, der selbst in ihren wildesten Träumen und Phantasien nie eine Rolle gespielt hatte.

Nie? Hastig öffnete Hinata die Haube des Autos, dessen Motor sie reinigen wollte. Sie wollte sich den Tatsachen nicht stellen, wollte der Wahrheit nicht ins Auge sehen. Aber sie wusste, dass sie auf Dauer nicht den Kopf in den Sand stecken konnte wie der Vogel Strauß.

Sie war immer ehrlich zu anderen und zu sich selbst gewesen. Und sie würde es auch diesmal sein, selbst wenn es noch so schwer fiel und die Erkenntnis noch so bitter war. Sie wollte sich nichts vormachen, auch wenn es einfacher wer.

Hinata musste zugeben, dass sie in letzter Zeit auf Naruto eigenartig reagierte. Wie aus heiterem Himmel hatte sie in seiner Gegenwart plötzlich ganz intensive Gefühle, die von wilden Phantasien begleitet wurden, die sie für verworfen hielt. Sie fand Tagträume genauso ungebührlich wie ihr Verhalten letzte Nacht.

Hinata hörte, ie im Haus die Küchentür geöffnet wurde, und sah Neji über den Hof kommen. Wahrscheinlich wollte er sie auch daran erinnern dass sie mit Naruto verabredet war. Sie hatte sich nicht getäuscht.

„Du weißt doch, dass du heute Morgen zu Naruto kommen sollst, oder?“ fragte Neji.

„Ja“, antwortete Hinata einsilbig. Sie spürte, dass sie einen roten Kopf bekam, und befürchtete, ihre Stimme würde bei einem längeren Satz versagen.

Sie musste den Tatsachen ins Auge sehen. Sie empfand etwas für Naruto. Andernfalls hätte sie vergangene Nacht nicht so leidenschaftlich reagieren können. Aber wie ließ sich das erklären? Bisher hatte sie Naruto immer ablehnend, wenn nicht sogar aggressiv gegenüber gestanden.

Sosehr sie sich auch bemühte, sie konnte sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren. Außerdem würde ihr Neji nicht von der Seite weichen, bis sie sich endlich auf dem Weg zu Naruto machte. Am besten brachte sie es gleich hinter sich.

Hinata schloss die Motorhaube so ungeschickt, dass sie sich die Hand einklemmte. Hinata stöhnte leise auf, als sie sich die ölverschmierten Hände mit einem Lappen abwischte, ohne dabei an die Verletzung zu denken. Als wäre er die Ursache allen Übels, warf sie ihn mit aller Kraft in die Ecke.

Sie schloss die Werkstatt ab und ging ins haus, um sich zu duschen und umzuziehen. Auf der Treppe hielt sie plötzlich inne. Wieso wollte sie nicht in ihrer Arbeitskleidung zu Naruto gehen? Das hatte sie doch sonst immer getan. Was hatte sich geändert? Warum wollte sie sich schön machen?

Unsicher betrachtete sich Hinata im Spiegel. Das Haar fiel ihr offen auf die Schultern und glänzte seidig. Das Make-up, mit dem sie sich große Mühe gegeben hatte, betonte ihre schönen Augen und ihre zarte Haut. Der Lippenstift…

Hinata griff nach einem Papiertuch, um ihn zu entfernen, unterließ es dann aber doch. Die Verkäuferin hatte ihr versichert, dass man den hellen, natürlichen Farbton auch tagsüber benutzen könne. Sie musste sich einfach daran gewöhnen, dass ihre Lippen voller und sinnlicher wirkten, wenn sie geschminkt waren.

Wie Naruto wohl darauf reagieren würde? Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Konnte es etwa sein, dass sie sich gegen ihren Willen und ohne es zu merken in Naruto verliebt hatte? Konnte das ihre Gefühle und ihr Benehmen erklären? Naruto wird es mir sagen, dachte sie sofort.

Plötzlich waren sie wieder da, ihre Tagträume. Naruto würde ihr verständnisvoll zuhören, zärtlich zu ihr sein und sie dann lieben. Hinata fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Sie fühlte es wieder, dieses unwiderstehliche Verlangen, das sie auch am vergangenen Abend in Narutos Arme getrieben hatte.

Plötzlich konnte sie es nicht mehr erwarten, Naruto zu sehen, ihn zu berühren. Naruto verstand sie und würde ihr helfen, Ordnung in ihr Gefühlswirrwahr zu bringen. Er würde wissen, wie sehr sie ihn brauchte. Wie sehr sie ihn liebte.
 

Naruto saß am Schreibtisch und bemühte sich, den vor ihm liegenden Vertrag nicht nur zu lesen, sondern auch zu verstehen. Ohne Erfolg. Sein Kopf schmerzte, und seine Augen brannten. Er hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Ständig dachte er an Hinata. Was hatte sie heute Morgen beim aufwachen gefühlt? Hasste sie ihn noch mehr als bisher, oder…?

Natürlich tat sie das. Sich etwas anderes einzubilden, wäre Unsinn. Er hatte gestern den Kopf verloren. Dafür gab es keine Entschuldigung. Auch die Tatsache, dass er Hinata liebte, war kein Grund. Ganz im Gegenteil.

Trotzdem, wenn er an sie dachte, daran, wie sie in seinen Armen gelegen und sich ihm ohne alle Vorbehalte hingegeben hatte, bereute er nichts. Hinata war die Liebe selbst.

Und er war der erste gewesen, der ihre süßen kleinen Schreie der Lust gehört hatte. Hinata mochte ihn nicht lieben, aber für ein paar glückliche Stunden hatte sie nur ihm gehört. Er hatte ihr all seine Liebe und Zärtlichkeit zeigen dürfen. Er hatte ihr helfen können, sich selbst als Frau zu entdecken. Jetzt wusste sie, welche weiblichen Bedürfnisse sie hatte und zu welchen Gefühlen sie fähig war.

Aber er trug die Verantwortung. Er musste Hinata helfen, den Weg zu finden, den sie sich ausgesucht hatte. Deshalb hatte er Neji angerufen und darauf gedrungen, dass sie noch heute zu ihm käme. Er wollte ihr in aller Ruhe, aber auch mit aller Deutlichkeit erklären, dass sie sich keinerlei Vorwürfe zu machen brauchte. Alles war seine Schuld gewesen. Wenigstens die Gewissensbisse wollte er ihr ersparen.

Er würde ihr nicht die Frage stellen, die er unter anderen Umständen bestimmt gestellt hätte: warum sie so intensiv, so instinktiv auf ihn reagiert hatte. Schließlich hatte sie immer behauptet, nur Kiba zu lieben. Naruto glaubte, die Antwort zu kennen. Hinata hatte sich nach Kiba gesehnt. Der war nicht da gewesen. Aber er, Naruto Uzumaki, der die Kontrolle verloren und sich ihr aufgedrängt hatte.

Naruto hörte Motorgeräusche und sah aus dem Fenster. Ein rotes Auto, das er nicht kannte, hielt im Hof. Er stand auf, um die Haustür zu öffnen. Vielleicht war es Hinata, die einen Kundenwagen genommen hatte, um den Weg für eine Probefahrt zu nutzen. Aber es war nicht Hinata, die ausstieg. Naruto wusste, dass er die Frau schon einmal gesehen hatte. Sie kam langsam auf ihn zu, zupfte an ihrem Rock, um seine Aufmerksamkeit auf ihre Beine zu lenken und lächelte ihn an.

„Hallo“, sagte sie mit einer leicht rauchigen Stimme. „Es tut mir Leid, dass ich Sie so überfalle. Sie können sich bestimmt nicht mehr an mich erinnern. Wir haben uns vor einiger Zeit auf dem Parkplatz in der Stadt getroffen. Ich bin Hanabi und eine Freundin von Hinata.“ Sie legte den Kopf zurück, und ihr Lächeln wurde noch strahlender.

„Ich war gerade auf der Farm, aber Hinata war nicht zu Hause. Da habe ich gedacht, dass Sie vielleicht Hinata benachrichtigen könnten. Es ist nämlich ziemlich wichtig. Kiba, Hinatas Freund, hat uns heute Morgen gefaxt, dass er schon früher nach Hause kommt. Offensichtlich hat er Hinata genauso schmerzlich vermisst wie sie ihn. Sie wird sich riesig freuen, wenn sie davon erfährt.“

Hanabi blickte über Narutos Schulter. „Sie haben ein wunderschönes Haus. Ich würde es mir gern ansehen.“

„Wir bieten leider keine Führungen an“, erklärte Naruto ungerührt. „Die Nachricht werde ich an Hinata weitergeben. Jetzt müssen sie mich leider entschuldigen. Ich habe zu tun.“

Naruto drehte sich um und ließ sie einfach stehen. Er sah aber noch, dass sie einen roten Kopf bekam. Wahrscheinlich eher aus Wut als vor Verlegenheit. Naruto mochte es eigentlich sehr gern, wenn Frauen die Initiative ergriffen. Der Grund für seine Ablehnende Haltung war ein ganz anderer. Hanabi hatte eine Nachricht überbracht, die er nicht hören wollte. Kiba sollte bleiben, wo er war, Kanada war genau die richtige Entfernung. Mit einem lauten Knall zog Naruto die Haustür hinter sich ins Schloss.

Kiba hatte Hinata also vermisst. Wahrscheinlich hatte er die Trennung gebraucht, um zu erkennen, was sie ihm bedeutete. Hinata würde sich bestimmt riesig freuen, wenn sie von seiner vorzeitigen Rückkehr erfuhr.

Würde Hinata Kiba beichten, was passiert war? Wie würde Kiba reagieren? Würde er es als Freibrief sehen, sofort…? Naruto nahm sich vor, Hinata eindringlich ins Gewissen zu reden, dass sei niemandem, wirklich niemandem, von der Liebesnacht mit ihm erzählte. Er fühlte sich Hinata gegenüber verantwortlich und würde alles tun, um sie vor dummem Gerede zu schützen.
 

Hinata bog in die einfahrt zu Narutos haus. Sie erkannte das Auto und auch die Fahrerin sofort. Hanabi nickte kurz und lächelte herablassend. Hinata fasste das Lenkrad fester und biss die Zähne zusammen. Sie musste sich beherrschen, dem roten Cabrio nicht einfach in die Seite zu fahren.

Der kurze Weg bis zum Haus reichte, um Hinata zu der Erkenntnis zu bringen, dass der Grund ihrer unbeherrschten Wut auf Hanabi schlicht und ergreifend Eifersucht war. Sie, Hinata, war eifersüchtig, dass eine andere Frau bei Naruto gewesen war. Warum hatte sie nicht derart heftig reagiert, als Hanabi vor ihren Augen unverholen mit Kiba geflirtet hatte? Lag es nur daran, dass sie Besitzansprüche entwickelte, weil sie mit Naruto geschlafen hatte? War n vielleicht doch tiefere Gefühle im Spiel?

Naruto hörte, wie Hinata ihren Wagen mit quietschenden Bremsen parkte. Kaum hatte er die Tür geöffnet, kam sie schon mit blitzenden Augen auf ihn zugeschossen, die Hände zu Fäusten geballte.

„Was wollte sie hier?“ fragte sie hitzig. Sie gab Naruto keine Gelegenheit, ihre Frage zu beantworten, sondern tat es selbst. „Du brauchst gar nichts sagen, ich weiß es ganz genau!“

Hinata konnte Naruto nur verschwommen sehen. Tränen standen ihr in den Augen. Sie war überwältigt von den widersprüchlichsten Gefühlen, von Wut, Eifersucht, Angst und Verzweiflung.

„Hanabi war hier, um eine Nachricht für dich zu hinterlassen. Kiba kommt früher zurück.“

„Sie…? Kiba kommt schon wieder?“

Hinata wurde blass, errötete aber sofort, als ihr auffiel, dass sie sich verraten hatte. Naruto musste jetzt wissen, was sie für ihn fühlte. Aber Naruto, dem ihr Mienenspiel nicht entgangen war, zog andere Schlüsse daraus: Hinata hatte ein schlechtes Gewissen. Sie hatte Angst davor, Kiba unter die Augen zu treten.

„Komm rein“, forderte er Hinata auf. „Wir beide müssen uns in Ruhe unterhalten, nicht vor der Tür.“

„Ich möchte…“ begann Hinata, doch Naruto unterbrach sie barsch.

„Ich kann mir schon vorstellen, was du möchtest, Hinata“, sagte er, und hielt ihr die Tür auf. „Aber leider kann ich es dir nicht geben, deshalb…“

Hinata stand so dicht vor ihm, dass Naruto hören konnte, wie sie nach Atem rang. Ihren Gesichtsausdruck vermochte er jedoch nicht zu deuten, da sie schnell den Blick senkte.

Hinata hätte ihm am liebsten gesagt, dass er sich irre, und kein Grund für ihn bestehe, sie derart kaltschnäuzig abzufertigen. Sie war nicht hergekommen, um ihm ihre Liebe zu gestehen oder um seine Zuneigung zu betteln. Dazu war sie viel zu stolz. Er sollte sich bloß nicht einbilden, sie würde ihm hinterher laufen, nur weil sie mit ihm geschlafen hatte.

„Darf ich dich daran erinnern, dass du derjenige warst, der dieses Gespräch wollte“, antwortete sie beherrscht und ging an ihm vorbei ins Haus: Sie kannte den Weg in die Bibliothek, die Narutos Lieblingszimmer war. Mit hocherhobenem Kopf ging sie ihm voran durch die großzügige, fast quadratische Eingangshalle mit den Porträts und Büsten seiner Ahnen.

Normalerweise beneidete Hinata Naruto um sein elegantes und doch gemütliches Heim. Doch heute hatte sie keinen Blick für die wunderschönen antiken Mahagonimöbel. Auch der Geruch nach Kaminfeuer und Bienenwachspolitur in der Bibliothek, den sie so liebte, nahm sie nicht wahr.

„Weshalb wolltest du mit mir sprechen?“ Hinata vermied es, Naruto anzusehen, ihre stimme klang jedoch gelassen.

„Das fragst du noch?“ Auch Naruto gab sich betont kühl. „Letzte Nacht…“

„Letzte Nacht ist nichts passiert, worüber sich zu sprechen lohnt“, unterbrach sie ihn. Da Hinata den Blick immer noch gesenkt hatte, entging es ihr, dass ihn ihre Worte wie Peitschenhiebe trafen.

Naruto brauchte einige Sekunden, um sich wieder zu fassen. „Für dich vielleicht nicht“, entgegnete er.

„Und für dich erst Recht nicht!“ Hinata schrie die Worte fast, was Naruto falsch interpretierte. Er verstand es als eine Bitte, ihr zu versichern, dass sie ihm gleichgültig sei. Sie wollte nicht mit Liebesschwüren behelligt werden.

Naruto senkte den Kopf. So schwer es ihm fiel, er würde ihrem Wunsch nachkommen. „Es kann sein, dass diese Nacht für keinen von uns beiden eine große Bedeutung hatte. Aber es gibt Menschen, die das anders sehen. Deshalb schlage ich vor, es bleibt unter uns.“

Endlich blickte Hinata auf. „Du willst also, dass niemand davon erfährt!“ aus ihrer Stimme sprach Verachtung.

„Du etwa nicht?“ Naruto fuhr sich mit der Hand nervös durchs Haar. „Es geht nicht um mich. Es spielt keine Rolle, was die Leute von mirhalten. Es geht um dich. Kiba ist bald wieder hier. Du möchtest bestimmt nicht, dass er von unserem kleinen Abenteuer erfährt. Ich will doch nur dein Bestes, Hinata. Alles, was wir getan haben, hat schließlich nur dem einen Zweck gedient: deine Beziehung zu Kiba zu festigen.“

„Darum bist du also mit mir ins Bett gegangen?“ Hinata versagt fast die Stimme. „Du hast nur mit mir geschlafen, um mir zu zeigen, wie ich Kiba verführen kann?“ Sie sah ihn fassungslos an. „Weißt du was, Naruto Uzumaki, ich hasse dich. Ich hasse dich so, wie ich noch nie jemanden in meinen Leben gehasst habe.“

Ehe Naruto noch reagieren konnte, war sie aus dem Zimmer gelaufen. Sie rannte nach draußen und startete ihr Auto.

„Hinata!“ Aber es wa zu spät. Er hätte nur noch die Möglichkeit gehabt, sie mit Gewalt aus dem Wagen zu zerren. Er musste sie gehen lassen.

Naruto war verzweifelt. Seine schlimmsten Befürchtungen hatten sich bestätigt. Hinata machte ihn verantwortlich für den Verrat an Kiba, den sie zu lieben glaubte. Sie war verzweifelt und fühlte sich schuldig. Und er, Naruto, der sie liebte und ihr helfen wollte, war unfähig gewesen, ihr die Schuldgefühle zu nehmen. Er hatte sie nicht davon überzeugen können, dass sie sich keinerlei Vorwürfe zu machen brauchte.
 

Hinata parkte das Auto in einem Feldweg. In diesem Zustand konnte sie Tenten und Neji nicht unter die Augen treten. Sie brauchte Zeit, um sich wieder zu fassen.

Sie blickte zum Horizont, ohne etwas zu sehen. Ihre Augen brannten vor ungeweinten Tränen. Sie fühlte sich leer und ausgebrannt. Naruto liebte sie nicht. Er hatte sie zurückgewiesen. Das würde sie4 nie verwinden können.

Doch dann löste sich die Starre. Ihre Zähne schlugen aufeinander und ihr Körper bäumte sich auf unter einem unerträglichen Schmerz. Sie liebte Naruto. Es kam ihr vor, als wäre ein Vorhang zerrissen. Endlich konnte sie sich erklären, was ihr so lange rätselhaft erschienen war. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag. Ihre Gefühle für Kiba, die sie für Liebe gehalten hatte, waren die eines unreifen Mädchens gewesen.

Sie liebte Kiba nicht und sie hatte ihn nie geliebt. Sie hatte sich nur in der Vorstellung gefallen, zu lieben und geliebt zu werden. Sie hatte sich vorgegaukelt, dass die Liebe zwischen Mann und Frau etwas Einfaches, Selbstverständliches sei, etwas Angenehmes, das man geschenkt bekam und für das man nichts zu tun brauchte.

Sie hätte sich nicht mehr irren können. Liebe war ganz anders, kein sanftes, leicht zu kontrollierendes Gefühl, das man ohne Schwierigkeiten im Leben integrieren konnte. Liebe, ihre Liebe war etwas ganz anderes: ein reißender Strom, dem man hilflos ausgeliefert war, der jegliche Sicherheit hinwegspülte. Liebe war Schmerz und Verzweiflung, ohnmächtiges Verlangen und unstillbare Sehnsucht nach dem Mann, der ihr nie gehören würde.

Liebe war Naruto.

Aber Naruto liebte sie nicht. Er wollte sie nicht und brauchte sie nicht. Er mochte sie nicht einmal besonders gern. Er hatte es kaum abwarten können, sie daran zu erinnern, dass Kiba, nicht er, derr Mann ihres Lebens war.

Kiba.

Hinata runzelte die Stirn vor Anstrengung, als sie versuchte, ihn in ihrer Phantasie lebendig werden zu lassen. Es gelang ihr nicht. Sie konnte sich sein Gesicht nicht in Erinnerung rufen. Immer wieder verschwamm es zu dem Antlitz des Mannes, den sie liebte.

Naruto.
 

Naruto blickte Hinatas Auto hinterher und hörte, wie sie mit quietschenden Reifen die Einfahrt verließ. Hinata war eine ausgezeichnete Fahrerin, und auf der Landstraße, die sein Gut mit der Farm verband, herrschte kaum Verkehr. Trotzdem., in ihrer derzeitigen Verfassung…

Naruto griff in die Tasche und suchte nach dem Autoschlüssel. Er wollte gerade die Haustür hinter sich zuziehen, als das Telefon klingelte. Erst wollte er es einfach überhören. Doch er wusste, dass es der Anruf war, auf den er schon seit einigen Stunden wartete. Es ging um den Anschluss, der ihm die nötigen finanziellen Mittel sichern würde, sein Erbe zu erhalten.

Zögernd steckte er den Autoschlüssel wieder ein und ging zum Telefon.
 

Es dauerte fast eine Stunde, bis sich Hinata wieder soweit in der Gewalt hatte, dass sie nach Hause fahren konnte. Die Wut, die sie auf Naruto gehabt hatte, war verraucht. Ihr gekränkter Stolz war einem Gefühl der Leere gewichen, und ihre Verzweiflung war zu einer lähmenden Teilnahmslosigkeit geworden. Hinata wusste, dass diese Taubheit nicht von Dauer sein konnte. Der kleinste Reiz von außen würde reichen, und der Schmerz würde mit ungebrochener Gewalt wieder über sie hereinbrechen. Sie würde sich schützen müssen. Sie würde ihren Kummer tief vor ihrer Umwelt verbergen müssen, damit niemand daran rühren konnte.
 

Tenten sah ihre Schwägerin kommen. Sah, wie sie ihr Auto parkte, die Tür öffnete und wie eine Schlafwandlerin in der Werkstatt verschwand. Tenten war beunruhigt. Hinata sah blass und elend aus. Irgendetwas stimmte nicht. Tenten legte das Nudelholz beiseite und brühte Kaffee auf. Sie stellte zwei Becher auf ein Tablett und ging damit in die Werkstatt.

Hinata blickte kaum auf, als ihre Schwägerin erschien und nach einem freien Plätzchen auf der Werkbank suchte, wo sie das Tablett abstellen konnte. Tenten setzte sich auf ein Ölfass.

„Ich weiß nicht, wie ich die nächsten fünf Monate überleben soll“, stöhnte sie. „Ich bin jetzt schon am Ende meiner Kräfte.“

„Das sieht man dir aber gar nicht an.“ Hinata legte die Betriebsanleitung, die sie gerade durchgelesen hatte, zur Seite und betrachtete Tenten aufmerksam.

Ihrer Meinung nach sah ihre Schwägerin so gut aus wie noch nie. Sie strahlte regelrecht vor Glück und war selbstbewusster geworden. Sie war ganz offensichtlich stolz darauf, schwanger zu sin. Auch Nejis Verhalten seiner Frau gegenüber hatte sich verändert. Man hatte ihm schon immer ansehen können, wie sehr er sie liebte. Aber jetzt vergötterte er sie regelrecht. Er behandelte sie, als wäre sie die wunderbarste, zerbrechlichste und verehrungswürdigste Frau der Welt.

Als Tenten sie so anblickte, stiegen Hinata plötzlich Tränen in die Augen. Schnell bückte sie sich nach einem Schraubenschlüssel, damit ihre Schwägerin es nicht sehen konnte.

„Naruto hat vor ungefähr einer halben Stunde angerufen“, fuhr Tenten in unbekümmerten Plauderton fort. „Er wollte wissen, ob du schon zurück seiest. Es klang, als würde er sich Sorgen um dich machen.“ Naruto und sich Sorgen um sie machen! Das wäre zu schön um wahr zu sein. Wahrscheinlich war er ausschließlich um sich besorgt. Er hatte Angst, dass sie einen Rat nicht befolgen und Tenten und Neji von der vergangenen Nacht erzählen würde. Das würde sein Image als Gentleman schließlich gewaltig ankratzen.

„Er hat auch erwähnt, das Kiba schon früher als geplant aus Kanada zurückkomme.“

„Ja“, antwortete Hinata einsilbig und mit verschlossener Miene.

Tenten runzelte die Stirn und blickte nachdenklich in ihren Kaffeebecher. Hinata wirkte bedrückt. Es war wahrscheinlich falsch, weiter in sie zu dringen. Aber vielleicht brauchte sie auch jemanden, dem sie ihr Herz ausschütten konnte.

„Ich kann verstehen, dass du aufgeregt und vielleicht auch unsicher bist. Das ist vor einem Wiedersehen unter diesen Umständen ganz normal. Ich kann dir nur raten…“

“Ich und aufgeregt, weil ich Naruto wieder sehe? Dass ich nicht lache!“ fiel Hinata ihrer Schwägerin hitzig ins Wort und drehte sich zu ihr um. Die Tränen, die ihr über die Wangen liefen, hatte sie vergessen. Naruto hatte mit Tenten also über die vergangene Nacht gesprochen. Und das, obwohl er geraten hatte, nichts davon zu erzählen. Naruto hatte sie verraten, hatte sie vor ihrer Schwägerin bloßgestellt!

Tenten blickte Hinata fassungslos an. „Hinata! Ich spreche von Kiba, nicht von Naruto!“

Zu spät erkannte Hinata, dass sie sich selbst verraten hatte.

„Hinata, hast du dich mit Naruto gestritten?“ fragte Tenten sanft.

Hinata brachte nur ein Kopfschütteln zustande. Sprechen konnte sie nicht. Und Tenten war zu klug, um das Thema weiter zu vertiefen.
 

So^^ I’m back xDDDD. Ich hab mal versucht, ein bisschen Ernst mit rein zu bringen. Und vielleicht sollte ich die ff hier enden lassen? Nein!! ^^ Ich hab mir noch einiges vorgenommen^^ Bis zum nächsten Kapi, K-Ryu



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (39)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-06-03T17:07:57+00:00 03.06.2008 19:07
Wie kann man nur so aneinander vorbei reden!!>.<
Ansonsten,gutes Kappi. -.°
Von: abgemeldet
2008-03-17T13:26:18+00:00 17.03.2008 14:26
oh man, scheiße! Das ist eine der besten ffs die ich bisher gelesen habe!!! wow ich kann einfach nur staunen, also naruto und hinata reden so aneinander vorbei XDDD so doof, verstehen sich beide die ganze zeit falsch^^ ich hoffe dass sich das bald klärt und ihc in schon gespannt was mit kiba sein wird XDDD bitte mach ganz schnell weiter und schick mir doch ne ens XD *bussi* coco
Von: abgemeldet
2008-03-14T13:39:42+00:00 14.03.2008 14:39
Oje was will jetzt Hanabi plötzlich???
Schreib ganz schnell weiter ja? ^^
Bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte!!!

Schickste mir bitte mir bitte eine ENS wenn es weiter geht?
*hundeblick*

GLG Maki
Von:  nuda_veritas
2008-03-10T20:07:57+00:00 10.03.2008 21:07
=)) Deine FF ist wirklich gut!! Nur warum hörst du jetzt hier plötzlich auf, wo es doch gerade an so einem kritischen Punkt ist?
Ich hoffe wirklich, dass du die Geschichte bald weiter schreibst, da sie einfach spitze ist.

Ein ganz grosses Lob von mir!
nuda_veritas
Von: abgemeldet
2008-02-01T19:44:10+00:00 01.02.2008 20:44
Ich hab jetzt endlich alles durch...^^

Gott, ich hab soooo gelacht... die art wie naruto und hinata sich doof anmachen ist einfach zum schießen... :D
naja aber ich find ja das du jetzt nicht aufhören solltest... wir brauchen noch ein fettes happy end :)
Schreib doch bite bitte bitte weiter, ja?

PS: sagsr du mir bescheid wenn es weitergeht? danke im vorraus
Von: abgemeldet
2008-01-30T20:18:07+00:00 30.01.2008 21:18
Hi, ich finde deine Geschichte voll geil!!! Hinata&Naruto gehören einfach zusammen. Bin schon gespannt darauf, wenn Hinata auf Kiba trifft.Da sie ja Naruto liebt, wird nicht viel passieren, hoffe ich. Schreib bitte schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2008-01-28T18:17:57+00:00 28.01.2008 19:17
hi ich finde des so traurig echt ich war fast am heulen echt jetzt

bitte mach weiter bitte

Beautiful-Killer
Von:  Aryadne
2008-01-05T17:21:20+00:00 05.01.2008 18:21
Du willst hier aufhören? *argh*

Ich hab zwar eben erst deine FF entdeckt, aber ich finde sie super ^^ konnt mich gar nicht mehr losreißen und habe eben alles nacheinander durchgelesen *gg*
Aber hier willst du aufhören T^T ?
Ich finde da könnte es doch noch so viel zu klären geben *.*
Ich hoffe du entscheidest dich noch dafür weiter zu schreiben

Ary

PS: würdest du mir bescheid geben, wenn es weitergeht? ^______^
Von: abgemeldet
2008-01-02T18:56:09+00:00 02.01.2008 19:56
ich bin auch illegal im i-net meine mama is im keller und hats mir
eig verboten xD(joa bin krank :( )...also jetzt schneller kommi...
TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOLL =)
das bringts so zienmlich aufn punkt^^

ich freu mich schon aufs nächste kappi^.^
also dann
lg Itachi-chan135
(sry das der kommi so kurz is *schäm* )
Von:  leez
2007-12-27T14:33:36+00:00 27.12.2007 15:33
boa!
Coooooles Kappi, echt jetzt!
Eigentlich dürfte ich in diesem Moment gar nicht ins Internet, da ich Husten, Halsweh, Schnupfen, inklusive Fieber habe, trotzdem konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen, wenn meine Eltern schon nich da sind...*böse grins*
Schreib gaa~nz schnell weiter, ja?
Bin schon gepannt :9
Deine Domi(-chan)



Zurück