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Der Kellner

von

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Vorgetäuschte Beziehung

~ „Ach Kure, es tut mir ja leid und ich mag dich auch, aber eine Beziehung nach all dem hin und her kann ich mir wirklich nicht mehr vorstellen.“ ~
 

Der Braunhaarige hatte endgültig genug von dieser Situation, weshalb er die Decke zurück schlug und aufstand.

„Hey, wo willst du denn hin?“

„Weg von dir.“

„Na danke auch.“

„Wag es nicht dich auch noch zu beschweren!“

Wütend verließ der Ältere das Zimmer, doch so einfach wollte Tailin sich nicht abspeisen lassen, er wollte klare Verhältnisse und sie hatten sich noch nicht entschieden, wie es weitergehen sollte.

„Kure warte!“

Der Kleinere konnte Kure gerade noch so davon abhalten die Wohnung zu verlassen, indem er sich ihm in den Weg stellte.

„Lass mich durch, ich brauche frische Luft“, knurrte dieser daraufhin nur.

„Nein, ich hab keinen Bock, dass du dich jetzt aus dem Staub machst und mich hier im Ungewissen sitzen lässt.“

„Wieso im Ungewissen? Ist doch alles klar, du gehst nach Hause und vergisst mich einfach, während ich demnächst heirate.“

„Das wirst du nicht! Ich will nicht daran schuld sein, dass du eine Wildfremde heiraten musst!“

„Wieso, ich bin doch selber schuld, ich habe den Handel doch selbst vorgeschlagen. Du hast damit gar nichts zu tun.“

„Hab ich wohl! Ich allein hab doch die Entscheidungskraft, wie das Ganze ausgeht! Und ich will nicht, dass du eine Frau heiratest!“

Dieser Gedanke war dem Grünhaarigen einfach zuwider.

Sein Kure sollte keine versnobte Tussi heiraten müssen.

Und wenn der Kleine seinen Freund spielen musste, so weit durfte es nicht kommen.

Der Ältere hingegen stutzte bei dem letzten Satz seines Gegenübers.

„Das klingt ja beinahe so, als wärst du tierisch eifersüchtig auf eine Frau, die ich noch nicht mal kenne.“

„Gar nicht“, grummelte der Jüngere und verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich hasse es nur, wenn die Leute nur aus Profitsucht heiraten.“

„Ach, ist das so?“

„Ja“, fauchte Tailin.

„Und was willst du tun, um das zu verhindern?“

„Haben wir doch längst besprochen. Ich werde vorübergehend zu dir ziehen und dann stellst du mich deinen Eltern als dein Freund vor. Anschließend tun wir noch ein paar Wochen so, als wären wir ein glückliches Pärchen und trennen uns schließlich.“

„Ich will doch aber nicht nur so tun, als ob wir...“

„Weiß ich selbst, aber eine andere Möglichkeit gibt es nicht, oder fällt dir ein besserer Kompromiss ein?“

„Wir könnten den Kompromiss einfach vergessen und du heiratest mich.“

„Sonst noch was? Langsam harkt es wohl bei dir aus! Jetzt will der mich auch noch heiraten, irgendwann reicht es auch mal.“

Bockig schob der Kleinere sich an dem Braunhaarigen vorbei und verschwand im Bad, wo er sich erst mal kaltes Wasser ins Gesicht spritzte.

‚Du musst dich beruhigen, so kommen wir nicht vorwärts’, ermahnte er sich selbst in Gedanken.
 

Kure hingegen wusste nicht so recht, was er nun tun sollte.

Das Bedürfnis dringend raus - an die frische Luft - zu gehen war plötzlich, wie weggeblasen.

Vielleicht sollte er einfach warten, dass sein Kätzchen sich abregte.

Ja, das war wohl im Augenblick das sinnvollste.

Seufzend zog er sich die Jacke und die Schuhe wieder aus und ließ sich anschließend auf der Wohnzimmercouch nieder.

Jetzt hieß es wohl warten, was er allerdings nicht lange musste, da bereits wenige Minuten später der Kleinere zu ihm zurück kam.

„Ich hab mich entschieden.“

„Das soll heißen?“

„Wenn du mich ausreden lassen würdest, dann könnte ich es dir erklären.“

„Schon gut, sorry.“

„Na ja, okay. Also, ich werde, wie besprochen so tun, als sei ich mit dir zusammen und du wirst dich gefälligst nicht mehr dagegen sträuben.“

„Wieso w...“

„Keine Ahnung, ich will es einfach so. Frag nicht noch lange, sonst werde ich noch verrückt.“
 

Der Ältere senkte den Blick und schwieg.

Sein Geliebter würde bei ihm einziehen und sein Freund sein, eigentlich genau das, was er sich schon immer gewünscht hatte, wäre da nicht dieser kleine, aber entscheidende Hacken an der Sache.

Das alles würde er nur spielen, in Wahrheit war er so weit, wie nie zuvor von einer Beziehung mit Tailin entfernt.

Was sollte das nur werden?

Wo hinführen?

Und wie lange würde es wohl dieses Mal dauern, bis er über den Kleinen einigermaßen hinweg war?

Würde er nun auch seinen letzten Freund vertreiben?

Beim letzten Mal hatten ihn alle nacheinander im Stich gelassen.
 

„Was denkst du?“

„Ich mach mir Sorgen.“

„Worüber?“

Auf einmal überhaupt nicht mehr wütend, sondern eher besorgt ließ der Langhaarige sich neben dem Größeren auf der Couch nieder.

„Die Zukunft natürlich.“

„Wie meinst du das? Wir haben doch alles geklärt.“

„Und danach? Wie soll es weiter gehen, wenn wir uns offiziell getrennt haben?“

„Jeder geht natürlich wie zuvor seinen eigenen Weg weiter.“

„Und das soll bitte wie von statten gehen? Das Café wird dann mir gehören und ich werde es sicher nicht ertragen dich dort jeden Tag zu sehen.“

„Hm... darüber hab ich noch gar nicht nachgedacht. Eigentlich sollte ich dann ja am besten kündigen, aber ich liebe meine Arbeit und unseren Laden...“

„Eben.“

„Weißt du, vielleicht sollten wir das erst mal nicht weiter besprechen, sondern auf uns zukommen lassen. Ich denke wir haben im Augenblick genug andere Sorgen.“

„Vielleicht.“

„Ach Kure, bitte schau doch nicht mehr so traurig, das macht mich ganz nervös, so was bin ich einfach nicht von dir gewohnt.“

„Tut mir ja sehr leid, aber das lässt sich nicht so einfach abstellen“, antwortete der Ältere schnippisch.

Daraufhin lehnte Tailin sich erneut an die Schulter von Kure und seufzte tief: „Ich weiß ja, dass das für dich am schwersten ist, aber inzwischen gibt es kein Zurück mehr.“

„Ich weiß.“
 

Die gedrückte Stimmung, die inzwischen aufgekommen war, ließ sich kaum mehr aushalten, weshalb der Grünhaarige nach wenigen Minuten aufsprang und ein Grinsen aufsetzte: „Komm, wir gehen meine Sachen holen und heute Abend kannst du mir dann die Haare machen, okay?“

„Das ist ein ziemlich magerer Trost, aber da Trübsalblasen ja auch nicht hilft, finde ich die Vorstellung dich heute Abend wieder berühren zu können gar nicht mal so schlecht.“

Ein altbekanntes süffisantes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht des Braunhaarigen ab, während er sich ebenfalls erhob und den Arm um die Schultern seines Kätzchens legte.

„Na dann komm, holen wir schnell deine Sachen.“

Der Kleinere ließ sich zwar bereitwillig mitziehen, bedachte den Größeren allerdings mit einem skeptischen Blick: „Irgendwie gefällt mir dein plötzlicher Gemütsumschwung nicht.“

„Ehrlich nicht, ich weiß überhaupt nicht woran das liegen könnte.“

„Ich schon“, seufzte Tailin, musste allerdings im nächsten Moment schmunzeln.

Es war schön den Größeren mal wieder lächeln zu sehen, das hatte er in den letzten Wochen richtig vermisst, wenn er mal kurz ehrlich zu sich selbst war.
 

Unterwegs nahm Kure den Jüngeren dann bei der Hand, was diesem jedoch nicht so wirklich behagte.

„Kannst du das nicht lassen?“

„Wieso denn, wir müssen doch schon mal üben“, grinste der Größere bloß und verstärkte seinen Griff noch etwas.

„Du bist unverbesserlich.“

„Ich weiß.“

Bei dem Grünhaarigen angekommen dauerte es nicht sehr lange, bis er seine Sachen zusammengepackt hatte.

Schnell drehte er noch alle Heizungen ab und kontrollierte die Küche nach verderblichen Lebensmitteln, da er ja wohl eine ganze Weile bei dem Braunhaarigen verbringen würde.

Schlussendlich überlegte er noch einmal, ob er auch alles eingepackt hatte, was er brauchen würde, bevor er strahlend verkündete: „Fertig.“

„Gut, dann kann ich dich ja jetzt endlich entführen.“

Leicht verlegen warf Tailin sich seine Jacke über: „Red bloß nicht so unverschämt.“

„Ich sage nur die Wahrheit.“

„Ja, ja“, schmollte der Jüngere und wollte nach seiner Tasche greifen, doch der Ältere war schneller.

„Die trage ich, das gehört sich immerhin so.“

„Unsinn, ich bin doch kein Schwächling, ich kann das selber tragen.“

„Das bezweifelt ja auch keiner.“

Bestimmt ergriff er mit der linken Hand die Tasche und mit der rechten erneut die des Kleineren.

„Hach, du bist unverbesserlich.“

„Stimmt, ich bin nach allem, was passiert ist immer noch hinter dir her. Los jetzt, lass uns endlich Heim gehen.“

„Wie das klingt.“

„Toll, nicht wahr?“

„Blöder Kerl“, knurrte der Grünhaarige leise, machte allerdings keine Anstalten dem Griff des Anderen zu entkommen.
 

Der Rest des Tages verlief relativ friedlich, auch wenn der Braunhaarige plötzlich in so einer Hochstimmung war, dass er sich beinahe wie früher aufführte, sprich ständig am baggern war.

Tailin ließ das jedoch einigermaßen gelassen über sich ergehen, er hatte absolut keine Lust mehr sich über den Älteren aufzuregen.

Er ließ es sogar erneut zu, dass Kure ihm die Haare machte, inklusive föhnen, was schon alleine zwanzig Minuten in Anspruch nahm.

Wieso sollte er sich auch sträuben?

Es fühlte sich doch gut an so betütert zu werden und so lange der Größere seine Hände nicht auf unerlaubte Streifzüge schickte, war alles in Ordnung.

Dieser riss sich zusammen, wagte es nicht einmal den Langhaarigen zu umarmen, wollte er ihn doch nicht schon am ersten Abend wieder vergraulen.
 

Schließlich wurde es Zeit ins Bett zu gehen, doch wo sollte der Kleine schlafen?

Leicht verlegen wandte er sich an Kure: „Sag mal, wie hast du dir das eigentlich mit dem schlafen gedacht? Ich kann doch nicht die ganze Zeit auf der Couch pennen.“

„Das fällt dir jetzt ein? Du wolltest doch unbedingt bei mir einziehen.“

„Verdreh nicht die Tatsachen, du wolltest zuerst, dass ich hier bei dir wohne.“

„Schmoll nicht, ich gebe es ja zu. Aber da ich kein Gästezimmer, sprich kein Gästebett habe, kannst du wohl nur mit bei mir im Bett schlafen.“

Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Älteren.

„Kommt gar nicht in Frage, du wirst schön auf der Couch schlafen und ich nehme das Bett. So viel Anstand wirst du doch wohl gegenüber deinem Liebsten haben, oder?“

Herausfordernd blitzten seine Augen den Braunhaarigen an, doch der ließ sich davon mal wieder wenig beeindrucken: „Das schmink dir gleich wieder ab, ich lass mich doch nicht von dir aus meinem Bett vertreiben, außerdem werde ich dir schon nichts antun. Ich bin kein Triebtäter, falls du das vergessen haben solltest.“

„In diesem Punkt bin ich mir noch nicht ganz sicher, also sei schön brav, sonst gehe ich gleich wieder nach Hause.“

„Tailin!“

Der Langhaarige konnte nicht mehr an sich halten und fing lauthals an zu lachen.

„Was soll das denn jetzt?“

„Du bist einfach zu komisch“, lachte der Kleinere, während er sich die Tränen aus den Augen wischte.

„Was denn? Ist doch ganz natürlich, dass ich mich nicht vertreiben lassen will.“

„Ach du riesen Blödmann.“

Immer noch lachend fiel Tailin dem Größeren um den Hals: „Klar weiß ich, dass du kein Triebtäter bist, aber es ist echt süß zu sehen, wie schnell du dich verunsichern lässt.“

„Na danke auch“, schmollte der Braunhaarige, behielt diesen Zustand allerdings nicht lange bei und schlang schmunzelnd seine Arme um die schmalen Hüften des Jüngeren.

Dieser wurde daraufhin still.
 

Was jetzt?

Was sollte er tun?

Diese Umarmung fühlte sich so gut an, so warm…
 

Seufzend schloss er für eine Sekunde die Augen, bevor er sich von Kure löste und erklärte: „Ich bin müde und geh schlafen, kommst du mit, oder bleibst du noch wach?“

„Dann hab ich also die Erlaubnis neben dir zu schlafen?“

„Neben mir, das heißt kuscheln verboten und auch alles übrige, was dir so einfallen könnte. Dein Bett ist groß genug, damit wir beide - ohne uns in die Quere zu kommen - in Ruhe schlafen können.“

„Kein Körperkontakt?“

„Kein Körperkontakt“, bestätigte der Kleinere und verschwand im Bad.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Ein schrilles Piepen riss Tailin aus seinem Schlaf, weshalb er erst mal sein Kissen nach dem nervigen Ding - das den Lärm verursachte - warf und sich anschließend noch einmal umdrehte.

Wieso nur hatte er seinen Wecker daheim gelassen, wenn er nur daran dachte ab sofort jeden Morgen auf diese Weise geweckt zu werden, grauste es ihm schon.

Und schlafen konnte er auch nicht mehr, nachdem ein Adrenalinstoß sein Herz auf trab gebracht hatte, also blieb ihm nichts anderes übrig als aufzustehen.

Das müsste er so oder so in den nächsten fünf Minuten, da er mal wieder Vormittagsschicht hatte.

Widerwillig öffnete er also seine Augen und stellte fest, das der Schlafplatz neben ihm bereits verweist war.

‚Nanu, wo steckt er denn? Ist er etwa ein Frühaufsteher’, fragte sich der Grünhaarige in Gedanken, während er sich genüsslich streckte und anschließend müde aus dem Schlafzimmer tapste.

Kaum hatte er die Tür geöffnet, strömte auch schon der herrlichste Pfandkuchengeruch in seine Nase, den er je gerochen hatte, weshalb sich auch sofort sein Magen laut knurrend zu Wort meldete.

„Ah, bist du endlich wach mein Kätzchen? Komm her und setz dich, ich hab dir Frühstück gemacht.“

„Für mich? So einen Aufwand?“

Ungläubig setzte sich der Langhaarige an den Küchentisch.

„Klar, alles nur für mein süßes Kätzchen.“

„Du sollst mich nicht so nennen.“

„Aber das ist mein Kosename für dich.“

„Ich brauche keinen Kosenamen.“

„Natürlich brauchst du den, was sollen denn sonst meine Eltern denken“, grinste der Ältere frech, während er die Arme von hinten um seinen Kleinen schlang und ihm einen Kuss auf die Schläfe hauchte.

„Hey! Wenn du mich noch mal küsst, dann knall ich dir eine!“

„Ruhig Blut, wir müssen doch üben.“

„Wieso das denn“, fauchte der Langhaarige ungehalten.

„Weil meine Eltern sofort Verdacht schöpfen werden, wenn wir uns nicht berühren und besonders dann, wenn du jedes Mal zusammenzuckst, wenn ich dir nahe komme.“

Ein aufgebrachtes Aber entwich den Lippen des Jüngeren, doch dann fiel ihm kein wirkliches Gegenargument ein, das er dem Anderen hätte an den Kopf schleudern können.

„Du weißt nicht, was du dagegen sagen sollst, stimmt’s? Aber das ist auch gut so, dagegen findest du eh kein passendes Argument und jetzt iss endlich, sonst wird noch alles kalt und ich hab mir doch solche Mühe gegeben.“

Seufzend widmete sich Tailin den Pfandkuchen, die ihm der Braunhaarige vor die Nase stellte und war sofort wieder gut drauf.

„Das riecht fantastisch, wenn es auch noch so schmeckt, dann bin ich sehr dafür, dass du uns jetzt immer Frühstück machst.“

Gut gelaunt machte er sich über das Essen her und schmatzte: „Megalecker!“

„Schön, dass es dir schmeckt.“
 

Als Tailin seinen Teller schließlich bereits zur Hälfte geleert hatte, fiel ihm auf, dass der Andere selbst gar nichts aß und fragte perplex: „Wieso isst du nichts?“

„Ich krieg morgens nichts warmes runter, deshalb hab ich vorhin schon ein Brötchen gegessen.“

„Und trotzdem stellst du dich hin und machst mir Pfandkuchen? Du bist echt verrückt, du brauchst dir doch nicht so viele Mühe wegen mir zu machen.“

„Das hab ich auch zu dir gesagt, als du mich gepflegt hast und du hast nicht darauf gehört. Außerdem macht es mir Spaß dich zu verwöhnen.“

„Wenn du jetzt immer so weiter machen willst, dann werde ich noch ein verzogener Bengel, pass lieber auf, was du machst“, maunzte der Grünhaarige witzelnd.

„Genau das ist ja meine Absicht. Wenn du erst mal von mir abhängig bist, dann kannst du mich wenigstens nie wieder verlassen.“

Kure lächelte völlig selbstzufrieden, doch der Kleinere war gar nicht so erbaut von diesem Vorhaben: „Sag das nicht.“

„Ich weiß schon“, lautete die leicht traurige Antwort.

„Dann…“

Leicht gereizt unterbrach ihn der Ältere: „Ich hab dich verstanden!“

„Entschuldige.“

„Ach Quatsch, iss lieber auf, du musst bald zur Arbeit.“

„Ach ja! Mist, daran hab ich überhaupt nicht mehr gedacht!“

Hastig beendete Tailin das Frühstück und verschwand anschließend im Bad.
 

Eine Viertelstunde später kam er angezogen zurück ins Wohnzimmer und fragte: „Willst du mir die Haare zusammenbinden?“

„Gerne, aber erst nachher im Café.“

„Du kommst nicht mit.“

„Was? Wieso nicht?“

„Du hast immer noch Hausverbot.“

„Jetzt, wo wir offiziell ein Paar sind immer noch und dann auch noch in meinem eigenen Laden?“

„Ja, ich will nicht, dass du wieder meine gesamte Schicht in deiner Ecke hockst und mich beobachtest.“

„Ach Tailin, jetzt hab dich nicht so. Ich bin auch ganz brav und reiße keine Machosprüche mehr.“

Beinahe schon bettelnd schaute der Größere sein Kätzchen an, das leise knurrte, sich aber doch noch geschlagen gab.

Ihm war klar, dass er den Braunhaarigen im Augenblick nicht abwimmeln konnte.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Gut gelaunt begrüßten Mia und Sota - der seine Frau zur Arbeit gebracht hatte - Rowen und Kanji.

Der Braunhaarige würde heute erst später zur Arbeit gehen, um noch ein wenig Zeit bei seinem Liebling im Café verbringen zu können.

Gerade hatte er es sich mit Sota an der Theke gemütlich gemacht und jeder einen Kaffee von seiner persönlichen Bedienung bekommen, betraten auch schon zwei weitere Leute den Laden.

Neugierig und auch zum Teil aus Reflex wandten sich vier Augenpaare der Tür zu, wo sie ein höchst befremdliches Bild erblickten.

Da standen tatsächlich Tailin - mit offenen Haaren - und Kure händchenhaltend im Eingang.

Die einzige Frau in der Runde fand als erstes ihre Sprache wieder und fragte verdattert: „Hab ich die Ankündigung des Weltuntergangs irgendwie nicht mitbekommen?“

„Sehr witzig Mia“, fauchte daraufhin der Langhaarige seine Kollegin an: „Ich zieh mich schnell um und dann erzählen wir euch alles.“

Schnell verschwand er im Hinterzimmer und der Braunhaarige setzte sich ebenfalls an die Theke: „Morgen allerseits.“

Er konnte sich das Grinsen einfach nicht verkneifen, während die Anderen ihn immer noch ungläubig anstarrten.

Rowen zog eine Augenbraue hoch und fragte: „Ihr habt euch vertragen?“

„Sieht man das nicht? Aber warten wir lieber mit den Erklärungen, bis mein Kätzchen wieder da ist, sonst kratzt es uns noch die Augen aus.“

„Lass ihn lieber nicht hören, wie du ihn nennst, ich denke nicht, dass er das besonders gut finden würde“, warnte Sota den übermütigen Braunhaarigen, doch der ließ sich nicht im geringsten davon stören.
 

Keine zehn Minuten später kam der ältere Grünhaarige zurück, überreichte seinem mitgebrachten Freund das Haarband und fragte: „Bindest du mir die Haare jetzt zusammen?“

„Klar.“

Fröhlich schnappte er sich das Band und tat, wie ihm geheißen.

Anschließend ging Tailin hinter die Theke und machte einen Kaffee fertig, den er dem jüngeren Braunhaarigen vor die Nase stellte.

„Gut, jetzt könnt ihr meinetwegen mit dem Ausfragen anfangen.“

Beinahe wie aus einem Munde stellten die vier ihre wohl wichtigste Frage: „Seit ihr jetzt zusammen?“

„Ja“, lautete die knappe Antwort Seiten Kures, wofür er glattweg einen kleinen Klaps seines Kätzchens auf den Kopf hinnehmen musste.

„Nein, nicht so, wie ihr denkt. Wir haben uns ausgesprochen und dabei ist mir klar geworden, dass ich nach allem, was passiert ist nicht mit Kure zusammen sein kann. Wir werden lediglich so tun, als seien wir ein Paar, damit er sich seinen Traum erfüllen kann und seine Eltern ihn zu keiner Hochzeit zwingen. Wenn das alles klappt trennen wir uns einfach offiziell in ein paar Wochen wieder.“

„Sein Traum“, fragte Mia verwirrt, woraufhin ihnen der ältere Braunhaarige die ganze Geschichte - über die er natürlich genauestens im Bilde war - kurz und knapp berichtete.

Nahezu empört stemmte die Freundin ihre Hände in die Hüften und fragte: „Und nachdem dieser Trottel so lange auf dich gewartet und um dich gekämpft hast, willst du ihn nur mit einer Scheinbeziehung für seine Eltern abspeisen? Ich bin echt enttäuscht Tailin.“

„Wie bitte?“
 

Der Langhaarige schaute seine Kollegin verwirrt an, was war denn nur plötzlich in sie gefahren?

Wieso machte sie ihm Vorwürfe?

So war sie doch sonst nicht.
 

Nun mischte sich auch der Jüngste in ihrer Runde ein: „Du empfindest doch ganz eindeutig etwas für ihn, wieso also kannst du dir das nicht eingestehen und verletzt ihn weiterhin?“

„Seid ihr völlig verrückt geworden? Das ist doch wohl meine Entscheidung! Wenn ich ihn nicht...“

Mit einem lauten scharren des Stuhls erhob sich Kure plötzlich und unterbrach damit den Grünhaarigen in seinem Wutanfall.

„Ich gehe kurz telefonieren“, erklärte er mit gedämpfter Stimme, bevor er den Laden verließ und die Tür hinter sich zufallen ließ.

„Du hast ihn wieder mal verletzt“, schloss der beste Freund des Geflüchteten und seufzte anschließend.
 

Als Tailin bewusst wurde, was er im Begriff gewesen war zu sagen, bekam er ein schlechtes Gewissen.

Der Ältere tat alles für ihn, hatte ihm erst heute Morgen noch Pfandkuchen gemacht und nun gab er so was von sich.

Anscheinend war der Grünhaarige ein richtig unsensibler Trottel, wie er nun feststellte.

Seufzend wandte er sich der Tür zu und betrachtete den Älteren sehnsuchtsvoll.

Am liebsten wäre er zu ihm gegangen, hätte sich entschuldigt und ihn in den Arm genommen.

Doch was sollte diese blöde Wunsch plötzlich?

Allmählich drehte er wohl durch.

Mit einem Kopfschütteln holte er sich zurück in die Realität und fand sich wieder den vorwurfsvollen Augen seiner Freunde gegenüber.

„Nun schaut mich doch nicht so an, ich wollte ihn nicht verletzen, ich war wütend. Ich verstehe eure Denkweise ja, aber es ist meine Entscheidung, ob ich mit ihm zusammen sein will oder nicht. Natürlich hab ich ihn gerne, aber es reicht eben nicht für eine Beziehung.“

„Und warum dann die Scheinbeziehung“, fragte nun Sota.

„Na um ihn davor zu bewahren eine fremde Tussi heiraten zu müssen und seinen Traum zu verwirklichen.“

„Den würde ich für dich alle mal aufgeben.“

Erschrocken drehte der Langhaarige sich um und erblickte Kure, der wieder rein gekommen war.

„Kure...“

„Schon gut, ich brauche keine Antwort oder Entschuldigungen von dir. Reib es mir nur nicht immer unter die Nase, dass das alles hier mehr Schein, als sein ist.“

Traurig nickte der Jüngere.

„Dann ist ja gut und jetzt komm mal her.“

Der Größere winkte sein Kätzchen zu sich ran, während er sich wieder an die Theke setzte und der beugte sich leicht zu diesem rüber.

„Was willst du denn?“

Ohne jegliche Vorwarnung küsste der Braunhaarige sein Kätzchen sanft auf die Lippen und grinste es anschließend frech an.

„Jetzt geht’s mir schon viel besser.“

Ziemlich rot um die Nase verschränkte Tailin die Arme vor der Brust und fauchte, während er sich weg drehte: „Wag das ja nicht noch mal! Das ist doch wohl die Höhe!“
 

„Keine Ohrfeige“, flüsterte Rowen seinem Freund fragend ins Ohr, der ihn daraufhin näher an sich zog und schnurrte: „Ist doch gut, das bedeutet es gibt noch Hoffnung.“

„Hoffentlich hast du recht, so gefällt mir das Ganze kein bisschen.“

„Mir auch nicht.“

Der Jüngere musste grinsen, als er den bettelnden Blick seines Freundes bemerkte und gab ihm den ersehnten Kuss, wobei sie ihre Umgebung völlig ignorierten.

„Hey Kanji, friss deinen Kleinen bloß nicht auf“, witzelte Kure daraufhin, der wieder absolut gut gelaunt schien.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Vier Stunden waren inzwischen seit der Ladenöffnung vergangen und Kure saß immer noch an der Theke, doch die anderen beiden Thekenbesetzer waren inzwischen zur Arbeit gegangen.

„Sag mal Kure, hast du vorhin eigentlich wirklich telefoniert?“

„Klar.“

„Und mit wem, wenn ich fragen darf?“

„Ganz schön neugierig, was?“

„Darf ich etwa nicht, immerhin wohnen wir ja vorübergehend zusammen, da sollte man doch keine Geheimnisse voreinander haben.“

„Ihr tut was“, entfuhr es der braunhaarigen Kollegen neben Tailin, während Rowen sich aufs perplexe Anstarren der Beiden beschränkte.

„Na ja, so wirkt es doch viel glaubwürdiger, oder“, versuchte sich der Langhaarige zu argumentieren, doch das schien seinen Freunden nicht wirklich zu reichen.

Langsam fand der Jüngste seine Sprache wieder und fragte noch einmal nach, um sicher zu gehen, dass er auch nichts falsch verstanden hatte: „Also wohnt ihr wirklich zusammen?“

„Ja, aber in meinem Appartement und wir schlafen auch in einem Bett“, bestätigte der Ältere stolz, während Tailin ihm einen leicht grantigen Blick zuwarf.

„Sag das bloß nicht so triumphierend.“

„Warum denn nicht?“

„Darum.“

Schmunzelnd beobachtete Kure, wie sein Liebling einem Gast sein Getränk brachte und bemerkte dabei nicht, wie ihre Freunde ebenfalls still in sich hinein lächelten.
 

Wieder hinter der Theke nahm der Grünhaarige das Gespräch mit seinem neuen Freund wieder auf: „Und mit wem hast du nun gesprochen?“

„Mit meinem Vater.“

„Bitte was?“

„Ganz ruhig, wir sind morgen bei ihnen zum Kaffee eingeladen.“

„Aber da hab ich doch Schicht.“

„Dann frag bitte Kanna, ob sie mit dir tauschen kann.“

„Sie hat sich extra das Wochenende frei genommen, um zu ihrer Schwester zu fahren.“

„Dann frag jemand anderes.“

„Wenn denn bitte? Das geht morgen einfach nicht. Tut mir leid, aber das wirst du wohl absagen müssen, nächstes Wochenende hab ich frei.“

„Dann willst du also noch eine Woche warten, damit du so viel Zeit, wie nur möglich bei mir verbringen kannst? Und ich dachte schon du würdest das so schnell, wie möglich, über die Bühne bringen wollen, damit du mich wieder los bist.“

„Grins bloß nicht so und red vor allen Dingen nicht so einen Quatsch. Es passt dieses Wochenende einfach nicht.“

„Wie du meinst, ich werde mich sicher nicht über deine Gegenwart beschweren.“

Leicht verlegen steckte der Jüngere ihm die Zunge aus und widmete sich dann wieder dem Geschirr, das er eigentlich schon vor einer halben Stunde hatte abwaschen wollen.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Aufgeregt klammerte Tailin sich an den rechten Arm seines braunhaarigen Begleiters, während sie vor der Haustür eines ziemlich imposanten Anwesens standen und warteten, dass man ihnen aufmachte.

„So nervös? Sie werden dich schon nicht fressen“, schmunzelte der Ältere.

„Und wenn sie bemerken, dass wir ihnen nur eine Beziehung vorspielen?“

„Pscht, die Wände haben hier Ohren, außerdem spielen wir ihnen ja gar nichts vor.“

„Natürlich tun wir das.“

„Tun wir nicht!“

„Doch!“

„Nein!“

In diesem Augenblick öffnete sich die Haustür vor ihnen und eine nette ältere Dame begrüßte sie: „Willkommen zu Hause Kure, schön dich endlich wieder zu sehen und das ist wohl der junge Mann, dem du so verfallen bist, was?“

„Ja, Tante Bebe. Das ist Tailin.“

„Schön dich kennen zu lernen mein Junge.“

Verlegen nickte der Langhaarige ihr zu: „Ebenso.“

„Keine Sorge, das ist nur unsere Haushälterin, sie hat sich früher immer um mich gekümmert, wenn meine Eltern nicht da waren und hat mir immer einen extra Nachtisch gemacht.“

„Freut mich Sie kennen zu lernen.“

„Nicht so förmlich mein Junge, nenn mich: Tante Bebe.“

„Geht das wirklich in Ordnung?“

„Natürlich. Und jetzt kommt, Umino und Hiromi warten schon.“

Stumm folgten die Beiden der Haushälterin, wobei Tailin dem Braunhaarigen zu zischte: „Doch.“

Ein missmutiger Blick traf diesen zur Antwort, doch das ignorierte der Kleinere gefließentlich.
 

Vor einem Paar großer Flügeltüren - die zum Salon des Hauses führten - blieben sie schließlich stehen.

„So, wir sind da. Gebt mir eure Jacken und dann rein in die Höhle des Löwen“, erklärte Bebe lächelnd und nahm ihnen anschließend die Jacken ab, bevor sie davon wuselte.
 

Unsicher schaute der Grünhaarige den Älteren an, der ihm aufmunternd zunickte und seine Hand nahm.

„Wird schon schief gehen, keine Angst.“

„Hmh...“

Noch einen Augenblick wartete Kure, wobei er seinen Kleinen beobachtete, bis er schließlich fragte: „Okay?“

„Ja.“

„Gut, dann los.“

Kaum hatte er ausgesprochen, öffnete der Größere auch schon die Türen und betrat mit dem Langhaarigen den Salon.

Es war ein beachtlich großer Raum, der - wie Tailin fand - recht geschmackvoll eingerichtet war.

Nicht zu spartanisch, aber auch keineswegs überfüllt.

Im Gegenteil, der Raum strahlte eine angenehme Wärme aus, weshalb man sich auch sofort wohl fühlte.

Im linken Teil des Raumes befand sich ein Esstisch, der bereits reichlich mit Kuchen beladen war und neben dem zwei braunhaarige Personen standen.

Ganz offensichtlich Kures Eltern, das konnte man schon an ihren Gesichtszügen deutlich erkennen.

Beide waren nicht gerade legere gekleidet, sein Vater trug einen braunen Anzug, während die Dame des Hauses in einem eleganten Kleid - mit leicht aufgebauschtem Rock - steckte.

Allerdings war das wohl eher so eine Vorliebe, eine Art Hobby für die Beiden, da sie wiedererwartend zu der Kleidung kein bisschen arrogant wirkten.

Stattdessen bedachten sie ihren Sohn mit liebevollen Blicken, während Tailin dagegen Skepsis galt.
 

Einen Augenblick lang hatten sich die vermeintlichen Parteien bereits abwechselnd gemustert, bevor Hiromi sich auf einmal auf ihren Sohn stürzte: „Ku-chan! Endlich bist du wieder zu Hause! Wir haben dich ja so vermisst“, jammerte die Frau, während sie ihre Arme um den Hals ihres - wesentlich größeren - Sohnes schlang und sich an ihn drückte: „Wie konntest du uns nur so lange nicht besuchen?“

„Mutter benimm dich doch bitte.“

„Tu ich doch! Ich begrüße meinen verschollenen Sohn“, fiepte die Braunhaarige an seiner Schulter, immer noch nicht bereit ihren Sohn wieder frei zu geben und dabei völlig ignorierend, wie peinlich diesem das vor seinem Freund war.

Dem Jüngsten hingegen war es viel mehr unangenehm, dass er direkt daneben stehen musste, da er immer noch an der Hand gehalten wurde.

Aus diesem Grund versuchte er sich auch aus Kures Griff zu lösen, doch der hielt ihn eisern fest, wollte ihn keinesfalls freigeben, weshalb der Kleinere auch keine weiteren Versuche unternahm.

„Hiromi! Jetzt lass ihn doch bitte endlich los. Du erdrückst ihn noch.“

Ein vorwurfsvoller Blick seiner Frau traf Kures Vater, dennoch ließ sie endlich ihr ‚Opfer’ los und wandte sich an Tailin.

„So, du bist also das berühmte Kätzchen, von unserem Ku-chan, ja?“

„Ja, ich freue mich Sie kennen zu lernen.“

„Nicht so förmlich Burschi, ich wir sind doch jetzt sozusagen eine Familie. Ich heiße Hiromi und mein Mann heißt Umino, nenn uns ruhig beim Vornamen und vergiss bloß schnell wieder dieses Sie.“

Der Grünhaarige nickte ergeben und trat unbewusst einen Schritt näher an seinen Freund ran, irgendwie war diese Frau ihm viel zu aufgedreht.

Die machte ihm beinahe schon Angst.

Umino schien das zu bemerken - ebenso wie der jüngste Braunhaarige - weshalb er sie aufforderte: „Setzen wir uns doch erst einmal.“

„Gute Idee Vater und du verschüchterst mein Kätzchen bitte nicht so.“

„Wer ich? So was würde ich doch niemals tun“, antwortete die Angesprochene gespielt empört, bevor sie sich alle setzten.

Die Eltern auf eine Seite und ihnen gegenüber das vermeintliche Liebespaar.

„Ja, dann greift mal zu, es spricht nichts dagegen diesen herrlichen Kuchen vor unserer Nase auch zu essen“, fiepte Hiromi vergnügt, während sie bereits jedem ein Stück auf den Teller lud.

„Danke“, nuschelte Tailin, wobei er nervös auf seinem Stuhl hin und her rutschte.

„Und ihr seid jetzt zusammen“, fragte Umino neugierig, den Blick dem Grünhaarigen zugewandt.

„Ja, das sind wir. Hat ja auch lange genug gedauert, oder?“

Verlegen grinste er seinen Gegenüber an.

„Das stimmt“, bestätigte Hiromi: „Ku-chan hat uns natürlich die ganze Geschichte erzählt. Aber ehrlich gesagt habe ich nicht erwartet, dass er dich rumkriegt.“

„Danke Mutter, sehr freundlich von dir“, knurrte Kure, bevor er sich ein Stück Kuchen in den Mund schaufelte und die freie Hand auf den Oberschenkel seines Kleinen legte, um ihn etwas zu beruhigen.

Kurz blickten sie sich an, bis auch schon die nächste Frage vom Hausherrn kam: „Wie lange seid ihr denn jetzt schon ein Paar?“

Wieder galt sein Blick dem Jüngsten in ihrer Runde.

„Etwas über eine Woche.“

„Und seitdem trefft ihr euch auch regelmäßig“, fragte die Braunhaarige weiter.

„Na ja, gesehen haben wir uns sowieso fast jeden Tag im Café, aber seit wir zusammen sind, wohne ich bei Kure.“

„Ihr wohnt schon zusammen?!“

Ein wenig geschockt schaute das Elternpaar den Langhaarigen an, dem dadurch nur noch mulmiger zu Mute wurde.

„Hört auf damit. Wir kenne uns doch wohl lange genug, um zusammen zu wohnen. Außerdem wollen wir nicht mehr getrennt voneinander sein.“

„Siehst du das auch so Tailin?“

„Ja, Hiromi-san.“

Leicht rot um die Nase schaute der Jüngste auf seinen Teller und schaufelte den Kuchen in sich rein.

„Und du liebst ihn?“

„Vater! Das reicht jetzt aber! Wir sind nicht hier, um uns zu rechtfertigen! Ich wollte euch den wichtigsten Menschen in meinem Leben vorstellen und nicht ausgefragt werden!“

Nun war es an Tailin erschrocken zu gucken, bevor er sich zusammen riss und den Älteren neben sich beschwichtigend auf die Wange küsste.

Es war eine rein impulsive Handlung, die er jedoch keinesfalls bereute.

„Beruhig dich doch, sie meinen es bestimmt nicht böse.“

„Aber das ist einfach unmöglich von ihnen“, protestierte der Angesprochene, die Verwirrtheit über den plötzlichen Kuss erst mal verdrängend.

„Sieh es ihnen nach, sie wollen nur das Beste für dich“, besänftigte ihn der Grünhaarige und schmiegte sich sogleich an die Schulter des Größeren, der ihm den Arm um die Hüften legte.

Zwar war es Tailin ein wenig unangenehm vor Kures Eltern so zu sprechen und sich auch noch an seinen vermeintlichen Liebsten zu kuscheln, aber es erschien ihm einfach nur richtig.

„Ich bin begeistert“, jubelte die Braunhaarige plötzlich mit funkelnden Augen, weshalb Umino erklärte: „Sie meint, dass sie überzeugt ist und ich ehrlich gesagt auch. Bitte entschuldigt unser Verhalten.“

Lächelnd zog Kure sein Kätzchen noch ein wenig näher an sich und antwortete: „Entschuldigung angenommen.“
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Ja, hier mal ein etwas längeres Kapi, ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir einen Kommi da -^.^-
 

*süßkram hinstell*

*alle knuddel*
 

eure luci-maus
 

ps.: Bebe hat natürlich auch ein Bildchen gekriegt ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Prue
2008-07-24T11:05:30+00:00 24.07.2008 13:05
das Kapitel ist der totale Hammer, ich kann garnicht mehr aufhören zu lesen.
So hin und weg bin ich
XDDD
mfg Prue
Von: abgemeldet
2008-02-05T13:21:27+00:00 05.02.2008 14:21
endlich hat tai-chan mal die meinung gesagt gekriegt
fand es super dass mia (?heißt sie so?) ihm gesteckt hat wie hartherzig so ne scheinbeziehung eigentlich ist
aber ich schätze mal nach und nach wird das sowieso eine richtige beziehung werden. kure wird sein kätzchen doch bestimmt nicht wieder loslassen, oder?
na denn...
bussi
beddl-cat
Von:  Haine_Togu
2008-01-31T20:17:08+00:00 31.01.2008 21:17
Hi^^
Ich hab gerade die FF fertig bis hier her durchgelesen, und sie ist echt super, ich bin begeistert!
Ich finde den Schreibstil sehr schön, und wie du ihre Gefühle und Handlungen darstellst ist wirklich toll! >.<
Die hante Story ansich ist echt schon super klasse, ich war gleich vom ersten Kap an Feuer und Flamme!^^
War echt super dargestellt, wie sich Tai-chan sich bei seinen Handlungen immer mehr verändert durch Kure. Wie er am Anfang immer total erbost war, und jetzt mag er es ja doch schon fast, besser er akzeptiert es!^^ Ich finde den Chara echt toll! ^///^
Ich hab mir schon gedacht, dass Yama Kure ist, aber hätte ja nie gedacht, das er der Enkel ist, und wie da alles zusammenhänt, echt super Idee! Am Anfang war ja schon etwas aufdränglilch, aber er ist mir jetzt auch total sympathisch, besonders wie er sich immer anstrengt seine letzte Chance bei seinem Kätzchen nicht zu verbauen, echt total süß!!!
Ich bin mir auch ganz sicher, dass Tai-chan doch auch was für Kure empfindet, sonst wäre es ihm nicht so wichtig, dass dieser seinen Traum erfüllen kann, und er würde ihm auch nicht erlauben die Haare zu machen, und geohrfeigt hat er ihn dieses mal wegen des Kusse auch nicht! ^o^ Und bei Kure´s Eltern hat er ja auch instinktiv gehandelt, also muss da was sein!!! Sieh es ein, und lass den armen Kure nicht noch mehr leiden! ^.-
Also, die Mutter von Kure ist ja echt aufgedreht, kein Wunder dass er Angst hatte, hätte ich auch! *lach*
Aber immerhin, haben sie sie anscheinen fürs erste überzeugt! d
Und Rowen find ich auch total kawaii! *knuddeln tu*
Ich find sein ganzes Verhalten ist einfachf total sweet, und er passt echt supi mit Kanji zusammen, die sind ein schönes Paar! ^^
Ich bin ja mal gespannt was noch so passiert, und wann Taillin wohl merkt, wie viel ihm Kure nun wirklich bedeutet??? Ich freu mich schon sehr auf das nächste Kap!!!
Mach weiter so!!! ^o^
Grüßle
Haine-chan <3
P.s Könnte ich vielleicht eine Ens kriegen wenn es weitergeht??? *lieb schau*
Von: abgemeldet
2008-01-31T09:36:47+00:00 31.01.2008 10:36
tai ist so eine schwein. der are kleine kure...
er tut mir ja so leid...
wenn tai ihn nicht will, dann nehm ich ihn!^^
hoffe du stellst bald das nächste kapi on!
lg
der motchi-keks mit sechs ecken
Von:  Vampire-Hero
2008-01-29T10:26:32+00:00 29.01.2008 11:26
Hey,

da steht doch einem Happy End nichts mehr im Wege **grins**. Nun dafür müsste aber Tai sich endlich mal durchringen, da er immer noch mit seinen Gefühlen hadert. Er will nur mit Kure zusammensein, um seine Eltern umzustimmen und ihm Freiheit zu schenken. Doch ich denke mal, das er es auch aus einem anderen Grund tut, den er noch unterdrückt. Denn hat er doch mit Kure zusammen geschlafen, wenn dieser ihn küsste zwar Drohungen ausgesprochen, aber ihm im Endefekkt keine Ohrfeige dafür gegeben und er hat ihn sogar selbst darum gebetn die Haare zusammenzubinden. Im Auge des Betrachters scheint es erst mal nichts sagend zu sein und doch... wenn man Tai kennt, dann versteht man auch sein Verhalten und das er Kure gegenüber doch etwas empfinden muss.
So bin mal gespannt aufs nächste Chap...

LG
Vampire
Von:  Silk_Raven
2008-01-27T12:37:03+00:00 27.01.2008 13:37
JAAAAA Ist das süüüß <3 *gegen Wand renn* Er liebt ihn doch, erliebt ihn doch! Wenn es kein Happy End gibt, spam ich dich zwei Jahre lang mit Müll zu =.= *Schlitzaugen* hrhr Uhhh schade, dass es das nicht als FIlm gibt.... wäre interessant, es mit den Augen zu sehen xD
*roll* KLeine~
Von:  Haberschnack
2008-01-27T12:15:52+00:00 27.01.2008 13:15
Und er liebt ihn doch!!
Reiß dich zusammen Tai und schnapp dir endlich Kure!!
XD
Hoffenltich haben sie Kures Eltern nun überzeut oder wenigstens erstmal besänftigt!! Müssen ja noch einiges zwischen sich klären!!
Aber vor Kures Mutter hät ich auch Angst!! "drop"
MEHR!! "freus"
Bis zum Nächsten!! THX! Ev!!^^°
Von:  DMC_Monkey
2008-01-27T10:53:07+00:00 27.01.2008 11:53
Uhiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii~
Ja das kapitel war wie immer klasse!!!!
Und irgendwie sind die wie ein Richtiges päärchen, da gibt es außer der gedanke daran ds alles nur vor gespielt ist garkein unterschied!!
voll sweet x3
lg
dein kazu
Von:  Yumielle
2008-01-27T09:46:38+00:00 27.01.2008 10:46
Tai ist ja mal wirklich etwas fies und komisch xD

„Hab ich die Ankündigung des Weltuntergangs irgendwie nicht mitbekommen?“

Diesen Satz fand ich mit am allerbesten vom ganzen Kapitel! Richtig witzig. Aber war ja am Anfang sehr erschrocken als ich den Titel vom Kapitel gesehen hab *gg* Die Eltern scheinen aber sehr schnell drauf reingefallen zu sein ... vllt weil Tai des garnicht spielt?! :P
Von:  Knuddelmaus256
2008-01-27T09:08:20+00:00 27.01.2008 10:08
Hey, mal wieder echt klasse.
aber seine eltern haben sich ja echt schnell überzeugen lassen.
Kure tut mir echt leid, Tai-chan ist ja echt gemein zu ihm, so mit seinen gefühlen zu spielen.
Schreib bloß schnell weiter.

Dat Mäuschen


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