Zum Inhalt der Seite

Orange Juice

Über das verzwickte Gefühlsleben starrsinniger Piraten
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Übliche Streitigkeiten

Jaja, das liebe Elban und die coolen Riesen, wer hätte das gedacht .. haha. Diesmal hat es wieder etwas länger gedauert, aber ich halt mich ran :)

Vanadie
 


 

Übliche Streitigkeiten
 

Robin war gegangen.

Es hatte nicht einmal eine Stunde gebraucht, da war sie von der Insel verschwunden.
 

Nami war während der ganzen Aktion wie versteinert und sah mit offenem Mund ihrer Freundin dabei zu, wie sie in ihr Verderben fuhr. Derweil wirkte ihr Kollege relativ unbeteiligt inmitten des Geschehens und ließ alles mehr oder weniger über sich ergehen. Interessierte er sich überhaupt mal für irgendwas? Anscheinend nicht. Die Orangehaarige stand noch immer regungslos am Strand und sah zu, wie das Meer den Schatten des Bootes am Horizont verschlang. Es brauchte einige Minuten, ehe sie registrierte, dass das alles nun wirklich passiert war und es kein zurück gab.

»Argh!!«
 

Ihr gellender Schrei brach durch die Stille wie das einstige Gebrüll des hungrigen T-Rex auf Little Garden und schreckte auch ihren im Halbschlaf stehenden Kameraden auf.

»Man hast du sie noch alle? Klingst ja schlimmer als Ruffy, wenn er um Essen bettelt.« »Ich bettel aber nicht um Essen, sondern um Robins Leben!«

Zorro fuhr sich genervt durch die kurzen Haare und sah gelangweilt umher, schließlich entschied er sich dazu in Richtung des Waldes zu gehen und bevor die junge Frau noch weiter hätte meckern können, war er schon zwischen den dichten Sträuchern verschwunden.

»Äh hallo, hörst du mir überhaupt zu?«

Hektisch wand sie ihren Blick von den schwarzen Wellen ab und flüchtete ihrem Kameraden hinterher.

»Zorro, hey, aua, jetzt warte doch mal!« Fluchend stürzte sie sich mitten ins Gestrüpp und versuchte den peitschenden Ästen so gut es ging auszuweichen, was ihr nicht immer gelang. Obwohl sie dem Schwertkämpfer gleich gefolgt war, dauerte es eine Weile bis sie ihn unter einer hohen Eiche fand. Ihr Gesicht und die nackten Arme waren zerkratzt, als hätte sie einen Kampf mit einer Katze ausgefochten. Selbst ihre Klamotte war bereits einige Zentimeter verrutscht.
 

Schnaufend baute sie sich vor ihm auf und stemmte wütend die Arme in die Hüften.

»Was war das denn für eine Aktion? Kannst du nicht mal warten, wir sind hier schon nur zu zweit, da brauchst du nicht den tollen Einzelgänger raushängen lassen.«

Als der Redeschwall endete, bohrte sie ihrem Gegenüber zum Unterstreichen des Satzes einen Finger in die stählerne Brust. Trotzig blickte er ihr entgegen und schob sie um einige Meter von sich weg. Sicherheitsabstand.

»Ach, und warum hätte ich das deiner Meinung nach tun sollen, damit du nicht ängstlich alleine bleibst?«

Der Angesprochenen stieg wegen seiner Worte die Zornesröte ins Gesicht und auf die Wangen. Kontrolliert biss sie die Zähne aufeinander, ballte eine Hand zur Faust und versuchte die pochende Ader an ihrer Schläfe zu beruhigen. Dann atmete sie einmal tief durch und setzte erneut zum Schlag an. So als spielten sie Baseball oder Boxen. Na ja, vielleicht auch eher Wrestling ..

»Nein, ich würde alleine bestens klar kommen, aber du nicht.«

Siegessicher sah sie ihn an, während sich seine Augen bitter verdunkelten. »Was?«

»Du hast mich schon richtig verstanden.«
 

Zorro wusste im Augenblick nicht ob er sie auslachen oder ohrfeigen sollte für diese freche Bemerkung. Wie kam sie nur auf diesen ausgemachten Schwachsinn? Die Orangehaarige merkte, dass er nicht mehr nachhaken würde und deshalb fuhr sie, um die Flamme des Streits beim Brennen zu behalten, ungeachtet selber fort.

»In der Wildnis ist man aufs Köpfchen angewiesen, hier kann man sich nicht einfach nur auf seine pure Muskelkraft verlassen.«

Sie grinste den jungen Mann an und dieser knurrte auf: »Und was hat das alles mit mir zu tun?«

»Du hast weder Köpfchen, noch einen Orientierungssinn, es ist klar, dass du hier draufgehen würdest.«

Der Pirat befand sich schon wieder in einer zwiespältigen Lage. War sie noch ganz dicht?

»Du tickst doch nicht mehr richtig, woher willst du das denn wissen?«

Nami schnaubte pikiert.

»Also bitte ja? Erinnere dich doch mal an den Upper Yard auf Skypia, als du und die anderen getrennt wurden, nachdem ihr der Boa begegnet ward. Alle liefen mindestens ansatzweise in die richtige Richtung, selbst Ruffy! Nur du warst vollkommen ab vom Schuss.«
 

Das Antlitz des Schwertkämpfers färbte sich ebenso wie das seiner Kollegin mit einem gesunden Rot. Vor Scham oder Wut ließ sich jedoch nicht sagen.

»Wo- woher willst du das denn wissen?«

»Robin hat es mir erzählt.« Antwortete die hübsche Frau lässig und nahm ihm somit unbewusst allen Wind aus den Segeln. Aber so schnell gab er sich bestimmt nicht geschlagen.

»Tz, Robin war ja klar.«

Kurz herrschte angespannte Stille zwischen beiden, doch dann ging dem einen ein Licht auf und er grinste diabolisch seiner Kollegin entgegen.

»Um was wollen wir wetten, dass ich mich in dem Wald besser zurrecht finde als du?«

Für einen Augenblick war die Gefragte so erstaunt von dem Angebot, dass sie nichts mehr zu sagen wusste. Aber als sie dann das schalkhafte Grinsen in seinem Gesicht sah, sprudelte der Stolz in ihr hoch und sie antwortete ohne vorher nachzudenken.

»Angenommen, der Preis ist mir egal. Wer zuerst die Bucht auf der anderen Seite erreicht hat gewonnen.«

Skepsis trat in Zorros schwarzes Augenpaar und seine Mundwinkel verzogen sich zu einer nachdenklichen Miene.

»Und woher sollen wir wissen, wie es am anderen Ende der Insel genau vor uns aussieht?«

An der Aussage war was dran, doch sie ließ sich nicht unterbuttern.

»Das können wir dann ja sehen.«
 

Das Schmunzeln ihres Mitstreiters wuchs noch um einiges in die Breite, spöttisch wies er mit der Hand zu Seite und macht den Weg frei.

»Nach dir.«

Das ließ sich die junge Navigatorin nicht zweimal sagen und so war sie schon im nächsten Moment hinter den Bäumen aus dem Sehwinkel des anderen verschwunden. Erde knirschte unter ihrer bloßen Fußsohle und die Beine trugen sie immer tiefer in den unlichten Dschungel. Gänsehaut legte sich wie eine zweite Hülle um ihren Körper und krabbelte den Nacken herunter bis in ihren Unterleib. Ein Angstschauder nach dem anderen kroch ihr Rücken empor und ließ sie unfreiwillig erschaudern. Langsam und schleichend keimten Zweifel in ihr auf. Ob sie den Mund nicht doch etwas zu voll genommen hatte? Sollte sie auch nur einem wilden Raubtier begegnen, wäre sie des Todes, dass war ihr klar, aber eine Wette mit dem vorlauten Grünhaarigen war es allemal wert.

Das stimmte doch .. oder?
 

~
 

Ruffy hätte schreien können in einem solchen Moment der Angst.

Stumm hielt er seine Augen auf die See gerichtet und bat jeden Augenblick, jede Sekunde um ein Zeichen auf den trüben Wellen. Es war eine Nacht vergangen, seit dem Verschwinden drei seiner Crewmitglieder und er hatte sich noch keinen Millimeter vom Fleck gerührt, nicht einmal um etwas zu essen. Er wartete, bangte und hoffte auf die Rückkehr seiner Kameraden und würde nicht eher gehen, bis diese auch wieder gefunden waren.
 

Sie waren für ihn wie ein Goldschatz. Sein Goldschatz. Sollte ihnen was zugestoßen sein, abgesehen davon, dass er nicht wusste, ob sie überhaupt wiederkommen würden, könnte er sich das nie verzeihen. Nein, sie mussten einfach leben, etwas anderes wollte er nicht glauben.

»Ruffy, nun komm schon.«
 

Sanji trat hinter seinen Kapitän und legte ihm zum wiederholten Male eine Hand auf die nackte Schulter, versuchte mit sanfter Gewalt auf ihn einzuwirken und ihn von der Reling wegzubewegen. Doch der Mann ließ sich nicht abschütteln, wand nicht ein einziges Mal seinen Blick von dem offenen Meer.

»Verdammt, allein mit deinen Glubschern bringst du Nami-Maus und Robin-Schatz nun auch wieder nicht zurück, ganz zu schweigen von dem Schwerterfuchtler.«

»Ach und was sollen wir deiner Meinung nach sonst machen?«

Der Strohhut sah seinem Koch finster entgegen, er war in solchen Momenten nicht zu Scherzen aufgelegt und das betont ruhige Gerede ging ihm wortwörtlich am Arsch vorbei.

»Wie wäre es, wenn du das Lysop überlässt, der sieht mit seinem Fernglas im Krähennest sowieso vielmehr, als du mit dem bloßen Auge.« Der Sprechende blieb gelassen, er verstand die Sorge seines Führers nur zu gut und wollte ihn nicht unnötig reizen, auch er war nervlich nicht auf dem Höchststand. Es war bei ihnen immerhin das erste Mal, das Kollegen verschollen waren oder, noch schlimmer, als tot galten. Ruffys Augenmerk zuckte einmal kurz zu dem Blonden herüber, dann drehte er sich langsam weg und marschierte ohne auf den anderen zu achten vom Deck. Sanji seufzte ergeben. Wurde ja auch langsam mal Zeit, dass der zur Besinnung kam.
 

In der Kombüse angekommen, fanden sich alle übrigen Mitglieder plus dem Gast und abgesehen von dem Schützenkönig, der im Ausguck die Stellung hielt, zusammen. Es war eine gedrückte Stimmung, die zwischen ihnen waberte, jedoch verständlich, wenn man an das dachte, was der Grund für ihre Launen war.

»Und was steht an?«

Franky blickte unsicher in die Runde. Natürlich nahm ihn der Verlust ungemein mit und kleine Tränchen glitzerten noch immer in seinen Augen, aber mit dem Schmerz der Restlichen war das nicht zu vergleichen. Sie kannten einander eben schon länger. Der Elchmensch schluckte unbemerkt und versuchte seinem kratzigen Hals einen Ton zu entnehmen, um antworten zu können.

»Ähm .. ich würde sagen wir, wir schicken ein Rettungsboot los oder was meint ihr?«

Die drei anderen Anwesenden sahen sich an, als stimmten sie gedanklich über den Vorschlag ihres Arztes ab. Doch sie hatten nicht mit dem blauhaarigen Cyborg gerechnet, der ausgerechnet diese Hoffnung zunichte machen musste.

»Tut mir ja Leid Leute, aber das einzige Rettungsboot ist mit Zorro auf dem Meer.«

»Was, du hast nur ein Rettungsboot eingebaut und dann auch noch nur für eine Person?«

»Bist du völlig gaga gewesen?«

»Oh nein, die armen Mädchen und Zorro, müssen sie jetzt wirklich sterben?« Die protestierenden Aussprüche der anderen trafen wild durcheinander und der Schuldige hob nur abwertend die Hände.

»Hey, hey, so war das nicht gemeint, dafür hat das Schiff andere tolle Funktionen.«

»Und was bringen die uns jetzt, um die anderen zu retten?«
 

Sanjis Stimme war laut geworden, während Ruffy es noch schaffte sich zu zügeln und zurück zu halten, versuchte diesmal er seinen Kameraden zu beruhigen. Eine seltsame Rolle die ihm dabei zukam, eine die man von dem naiven Kindskopf nicht erwartete oder für vorhanden hielt. Die Rolle des verständlichen Trösters. Sachte gesellte er sich neben den Leidenden und fuhr mit der Hand sanft, wie ein Vater bei seinem Kind, über den Schopf des Mannes. Presste dessen Körper an ihn und flüsterte beruhigend auf ihn ein. »Schon gut Sanji, ich weiß du hast sie geliebt.«
 

Die Umarmung wurde fester und plötzlich trat der weinerliche Ausdruck zurück in sein versteinertes Gesicht. Die Ernsthaftigkeit schwand wie eine geplatzte Seifenblase.

»Ich tue es ja auch!«

Ruffy konnte eben nicht erwachsen und cool sein, die Gene mussten Schuld sein. Und so lagen sich die beiden Piraten und Freunde heulend in den Armen, wurden von ihren zwei anderen Kollegen kritisch gemustert. Wenigstens für jetzt, war der Spaß kurz zurückgekehrt und brachte seine Opfer auf andere Gedanken .. jedoch nicht für lange, denn ein plötzlicher Ausruf Lysops hallte in ihren Ohren wieder. Wie der langersehnte Klang der goldenen Glocke von Shandora, dröhnte er durch die massigen Wände.

»Ein Boot, ich sehe ein Boot!«

Die Stühle fielen zur Seite, wie von einem kräftigen Windstoß umgefegt, zu fünft zwängte sich die Mannschaft aus der Tür und rannten wie auf der Flucht zu dem Hauptmast.

»Was sagst du da?«

Ruffy schrie aus vollem Halse, auch wenn er wusste, dass sein Freund ihn 7 Meter über seinem Kopf ebenso gehört hätte, wenn er nicht so laut rief.

»Da ist ein kleines Boot, unser Boot und .. oh ja, es ist jemand drin!«

Erstaunt, vorfreudig und geschockt sahen sie dem Langnasigen entgegen und fragte dann alle im selben Augenblick:

»Wer ist es?«
 

Der Angesprochene sah noch einmal durch das Fernglas, auch wenn er sich bereits sicher war, das Gesicht und die Figur erkannt zu haben. Seine Augen waren schärfer als die eines Raubvogels.

»Es ist Robin!«
 

~
 

Die Bäume und Sträucher standen dichter beieinander, als die beste Armee der Marine es je könnte. Nur mit viel Müh und Not, schaffte es Nami sich zwischen die Reihen zu quetschen. Genervt lief sie seitwärts, wie der Wüstenkrebs aus Alabasta durch den Wald und versuchte dabei auch noch möglichst schnell voran zu kommen. Mutter Natur schien es nicht gut mit ihr zu meinen.

»Och komm schon Mama, du bist doch auch eine Frau, du musst mich doch verstehen können.«

Seufzend rannte sie weiter, dachte nicht mehr daran nur eine gute Figur zu machen. Dieses Mal war es egal wie sie aussah, es ging um etwas anderes. Es ging ums Gewinnen und vielleicht auch um Kohle, wenn sie es denn so wollte.

»Berry´s ich komme!«

Jauchzend sprang die Orangehaarige in die Luft und riss die Arme empor zu den entfernten Wipfeln der Urwaldriesen. Wie ein kleines Kind tobte sie ungeachtet umher und bemerkte nicht, das sie durch ihr unachtsames Auftreten auch die Aufmerksamkeit nicht erwünschter Besuchen mit sich ziehen konnte. Dunkle Augen beobachteten sie versteckt aus den Schatten der Pflanzen, folgten jeder ihrer unachtsamen Schritte, und würden nicht das einzige Augenpaar bleiben. Doch die geübte Navigatorin bemerkte davon nichts und ging immer weiter in den Dschungel hinein oder bereits wieder heraus.

Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem neckischen Grinsen, während sie über Stock und Stein auf dem moosigen Flur floh. Zorro hatte gar keine Chance gegen sie, er war in diesem grünen Labyrinth doch verloren wie ein Rehkitz im Maisfeld. Orientierungslos wie ein Neugeborenes würde er hier ewig umherirren und nie den richtigen Ausgang finden.
 

Ha, geschah dem neunmalklugen Möchtegern-Macho ganz recht, von wegen obertoll und oberschlau. Mit seinem Hirn so groß wie der Stecknadelkopf einer Nähnadel wäre er hier auf der Grand Line ohne sie und ihr Köpfchen doch schon längst verloren. Genau, so sah nämlich die Realität aus!
 

Mit breit geschwellter Brust marschierte sie weiter und war in Gedanken doch so weitentfernt wie in Meilen von ihrer Heimatinsel. Nachdenklich rümpfte sie die Nase. Doch irgendwas stimmte bei ihren ganzen Überlegungen nicht, irgendwas hatte sie übersehen oder gar falsch gemacht.

Die hübsche Diebin blieb stehen und wand dann ruckartig ihren Kopf nach oben. Die Erkenntnis traf sie so hart wie der Pistolenschlag einer von Ruffys Gum-Gum Attacken. Das, nein, ihr Problem war Zorro, denn wenn er, wobei sie sich ziemlich sicher war, das er es tat, sich verlaufen würde, wer sollte ihn dann holen?

Namis Finger zitterten, als sie diese erhob und auf sie selbst zeigten.

Ich muss das machen?
 

Zweifelnd biss sie sich auf die Lippe und schritt dabei langsam und gemächlich wieder voran. Was sollte sie machen, wenn der Hohlkopf von Pirat tatsächlich nicht mehr aus dem Wald zurückkehrte, musste sie ihn dann suchen gehen? Wie sollte sie ihn in diesem hektargroßen Gebüsch jemals finden können, alleine, ohne Hilfe irgendjemand anderes? Wahrscheinlich würde sie zu einer ergrauten Oma werden und er zu einem klapprigen Tatagreis, ehe sie sich fanden.

»Oh nein.«

Der Ausruf verließ ihren Mund wie ein feiner Hauch und sie rutschte ergeben auf den feuchten Erdboden. Sie wollte nicht alt und gammlig sein, ehe sie den stämmigen Grünhaarigen wiedersah und als Opa konnte sie sich ihn auch nicht vorstellen. Aber vielleicht würde es auch gar nicht erst bis dahin kommen, weil er keine Wasserquelle gefunden hatte und längst schrecklich verdurstet war. Die junge Frau schluckte hart und der Angstschweiß trat auf ihre Stirn. So abwegig war die Idee gar nicht, immerhin würde er mit seinem Orientierungssinn eh nie irgendwo ankommen. Ihre Hände krallten sich krampfhaft auf dem Rasenbett und rissen mit roher Gewalt einige Büschel aus dem nahrhaften Boden. Was beim Gott Gan Fort sollte sie jetzt nur machen?

Noch während dutzende Überlegungen durch ihr Hirn sausten wie Kometen am Sternenhimmel, schlich sich ein Jäger durch die Fahne und Gräser, hielt direkt auf sein verschrecktes Opfer zu. Seine Augen blitzen vorfreudig und ein tiefes Knurren entkam der muskulösen Kehle. Ein Fehler, wie sich herausstellte, das Opfer bemerkte es.
 

Als Nami ihre Lider ruckartig aufschlug erstarrte sie wie ein Eiszapfen im Gefrierfach. Vor ihr hockte eine dunkle Raubkatze in Lauerstellung, bereit zum endgültigen Sprung. Noch bevor sie hätte abwehrend reagieren können, war es bereits zu spät. Mit entblößten Reißzähnen so groß wie Dolche, preschte die Kreatur auf sie hinzu, sein Blick weiterhin wie ein Wahnsinniger auf sie gerichtet.

Die Angefallene befand sich in Trance, hypnotisiert von den Augen ihres möglichen Mörders. Erst im letzten Moment schaffte sie es die eigenen abzuwenden und mit geschlossenem Augenmerk auf das Ende zu warten. Wieso war sie nur so dumm und hatte nicht auf ihre Umgebung geachtet? Anscheinend zählte Muskelkraft doch hier im Walde und nicht nur Köpfchen .. welch eine Schmach. Lebewohl du schöne Welt.

Die zierliche Schönheit kniff ihre Lider noch ein wenig fester zusammen, doch selbst nach einigen weiteren Sekunden blieb ein Schmerz aus. Sie wusste gar nicht, dass es so schnell gehen konnte.
 

Bin ich im Paradies?

Vorsichtig öffnete sie zuerst das eine und dann das andere Auge. Verwunderung spiegelte sich in ihren rehbraunen Iriden, als sie das Ungeheuer jaulend auf der Erde liegen sah, wo es sich mit den Pfoten an das Haupt gefasst hatte.

»Hä?«

Bei genauerer Betrachtung fiel ihr eine große Beule im Stirnbereich auf. Das Tier hatte sich gestoßen? Eine Augenbraue der Orangehaarigen wölbte sich zweifelnd und warf einige nachdenkliche Falten. Fragte sich nur woran? Ein Blick in die Höhe beantwortete das Rätsel.

Ein dicker Ast wuchs in unmittelbarer Entfernung von ihrem Scheitel aus einem mächtigen Mahagonibaum, knorrig wie der Arm eines uralten Mannes und doch ungeheuer kräftig.

Tja, damit hatte das Schmusekätzchen wohl nicht gerechnet, verloren gegen den eigenen Wald. Mutter Natur schien sie doch zu mögen.
 

Nami zog einen Schmollmund und griff finster zu ihrem Klima-Takt-Stock, mit dem ersten Dialende gezückt, stolzierte sie auf ihren Angreifer zu und schlug mit der Kugel auf dessen Schädel ein. Das hatte es nun davon. Weinend und mit einem Wackelturm an freiliegenden Beulen auf dem Kopf, rannte es zurück dorthin, wo es hergekommen war.

Grinsend packte sie die Waffe zurück und steckte ihn geteilt an den rechten Oberschenekel.

»Das war ja wirklich mal was Spannendes.«

»Danke, ich weiß.«

»..«

»Zorro!?«

Geschockt drehte sich die Frau in die Richtung aus der sie die Stimme vernommen hatte und tatsächlich stand da besagter Schwertkämpfer und sah sich unbeteiligt um.

»Na, so trifft man sich wieder .. hey, dann bin ich ja richtig gelaufen.«

Die Angesprochene schnaubte empört. »Spinnst du? Wahrscheinlich bist du mir nur hinterher geschlichen, du Schummler!«

Der ehemalige Piratenjäger hob müde sein Haupt und stampfte näher auf seine Kameradin zu, angriffslustig reckte er ihr sein Kinn entgegen und sah von oben auf sie herab. Er war einen Kopf größer als sie selbst.

»Und woher willst du das wissen?«

»Weil du sonst auch nicht in der Lage bist geradeaus zu laufen und ich vorgegangen bin, wenn du dich erinnerst.«
 

Stolz blitzte in den Augen des Angeklagten auf und er verschränkte abwartend die Hände vor der Brust. Das war noch lange keine gute Behauptung die sie da von sich gab, das wusste er. Doch gerade als er dann zu seinem finalen Schlag ausholen wollte, begann die Erde unter ihren Füßen zu ruckeln und wackeln wie bei einem Beben und sein Trumpf musste wohl noch einen Zug länger warten als geplant. Fast verlor er sein Gleichgewicht, aber als sich auch seine Kollegin an ihn klammerte wie an einen rettenden Anker, schaffte er es gerade noch aufrecht stehen zu bleiben und dann war es auch schon vorbei.

So plötzlich wie es gekommen war, verstummten die Klänge und einige kreischende Vögel setzten sich zurück auf ihre Nester in den Kronen der Bäume. Als wäre nie etwas gewesen, war der Wald mit all seinen Bewohnern wieder ruhig. Nun ja, nicht alle seine Bewohner.
 

Grollend und tief wie die Schlange der goldenen Stadt, dröhnte eine Stimme in den Ohren der beiden Menschen, so laut, dass sie sich ihre Ohren zu halten mussten. Ein mächtiger Schatten warf sich auf die winzige Lichtung in der die zwei standen und als die Frau von ihnen nach oben sah, entkam ihr ein spitzer Schrei. Nein, nein, das durfte nicht sein, das ging doch nicht!
 

Ein Riese so groß wie seine Kollegen auf Enies Lobby oder Little Garden reckte sich empor in die Wolken und maß so viel Platz und Raum, das er selbst die Giganten des Dschungels um Längen schlug. Wieso war hier ein Riese, es gab sie doch eigentlich nur auf ..

Erschrocken presste die Orangehaarige eine Hand auf ihren Mund, schlug die Zähne ins eigene Fleisch, um einen weiteren Angstschrei zu unterdrücken. Lysop würde sich freuen, aber sie nicht, sie wollte hier nicht hin, auf die Insel der mutigen Krieger. Wieso waren sie ausgerechnet hier gelandet?
 

»Was habt ihr auf Elban verloren, elendes Menschenpack!«



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-07-16T15:47:20+00:00 16.07.2008 17:47
geil *___*
ich finde deine story einfach nur geil und supi gelungen =3
*knuddel*
bitte schreib schnell weiter
*suchti bins*
Von:  Dalti
2008-04-10T20:57:01+00:00 10.04.2008 22:57
voll cool hat mich echt überrascht das der ast im weg war dachte jetzt das wäre zorro gewesen lol auf elban das wird noch interessant^^

kannst du mir eine ens schicken wen das nächste kap drausen ist???

gez dalti
Von:  Yuki-chan64
2008-04-06T12:16:48+00:00 06.04.2008 14:16
Hey!
Oha da fährt Robin wirklich ganz allein mit dem Boot
An namis Stelle hätte ich mir auch voll Sorgen gemacht ^^
Ich weiß gar nich wie Zorro so ruhig bleiben kann ...
Aber Gott sei dank ist Robin ja wieder bei den anderen

Aber die Beziehung zwischen Nami und Zorro is ja auch zu doll!! xD
Die 2 sind ja wirklich nur am Streiten
Hätt aber nich gedacht, dass Zorro so schnell wieder bei ihr is ^^
Aber sie hatte wirklich Glück mit dem Ast
Wer weiß was sonst passiert wär =P

Naja freu mich schon aufs nächste Kapi
LG bye bye

Von:  Bernsteinseele
2008-04-05T16:07:40+00:00 05.04.2008 18:07
Wird Zeit, dass die rausfinden, was für super Paar und Team sie sind ... sie das Köpfchen, er die Muckis ... ohne einander können die doch garnit *g*

Wieder tolles Kapi. Schreib schnell weiter. ^^

Von:  littleKyo
2008-04-05T15:55:24+00:00 05.04.2008 17:55
man ist das geil sie sind auf Elban gelandet das hätte ich nicht gedacht.
nd das die anderen Robin so schenell gefunden haben ist auch toll
ich bin mal gespannt wie es so weiter geht.
mannomann
das wird ja immer spanender
schreib bitte schnell weiter
also bis dann
Viele liebe Grüße
-Anko- ^^
Von: abgemeldet
2008-04-05T15:00:35+00:00 05.04.2008 17:00
toll!!!
freu mich riesig sobalds weitergeht
Von: abgemeldet
2008-04-05T14:40:40+00:00 05.04.2008 16:40
huhu
echt geiles kappi!!!
sanji und ruffy beide am heulen...und dann robin´s auftritt ^^
oh und das beste is ja immernoch,dass zorro und nami alleine auf einer insel sind^^,wobei alleine stimmt ja nun auch wieder nicht xD
okay bin schon gespannt wie es weiter geht
bis dann
lG
dark-angel-333
Von:  Dark-Nami
2008-04-05T11:16:09+00:00 05.04.2008 13:16
Hahahaha... Ha...
O________O Elban?! Nee, jetzt xDDD
Damit hätte ich nie gerechnet, das ist ja mal geil xDDD
*an Stirn patsch* Ich dachte, ich gugg nich richtig, die beiden haben aber auch wieder ein Glück *Augen roll*
Aber wuhuuuu, die beiden auf der Insel, looool xDD
Erst dieses kleine Streitgespräch... Ja irgendwie normal xD Und es war abzusehen, dass sich ihre Wege trennen würden, nur Nami hat wirklich Pech gehabt mit dem Viech.. Oder besser Glück xD Wieso hat sie den Ast nicht gesehen?! *mich frag*
Aber is ja auch Latte xD Immerhin ist Zorro nu och wieder da xD
Und das Gespräch auf der Sunny *~*
Das war irgendwie waii, als sich Sanji und Ruffy da in den Armen lagen und rumgeheult haben xDDD Ich weiß auch nicht, aber Robins Auftritt *höhö*
Na immerhin hat sie hingefunden, wär schlimm gewesen, wenn nicht o.ô
Bin ich ja mal gespannt, was da jetzt noch alles passiert >.<
Uuuuuh, ich will Romantik *___________*
Und zwar schnell xDDDDDD
Also hoppla hop, ich warte~
*flausch*
Darki~


Zurück