Zum Inhalt der Seite

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 1/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shounen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Die Sonne stieg langsam am Himmel empor und tauchte ein kleines friedliches Dorf in ein weiches orangenes Licht. Auf den Straßen begann das Leben, viele öffneten ihre Läden, ordneten ihre Waren appetitlich an, um die bald eintreffenden Kunden zum Kauf anzuregen. Langsam stieg die Sonne weiter auf, weckte die Schulkinder und vertrieb die letzten winterlichen Reste. Die ersten Frühlingsboten kamen hervor, während die Kinder in die Akademie eilten, um an dem Unterricht teilzunehmen. Langsam leerte sich der Platz und für viele Stunden war es beinahe ruhig dort, bis die Akademie vorbei war und alle Schüler wieder hinausströmten. Nur einer war unter ihnen, der nicht mehr zur Akademie gehörte. Eilig verließ er das Gebäude, schaute sich suchend um, ehe er sich schnell entfernte. Einige schauten sich kichernd zu ihm um, wussten sie doch, wer das gerade war. Doch er bemerkte dies alles nicht. Sein Blick wanderte umher, so als würde er etwas suchen. Eilig entfernte er sich von dem Ort, um sich zu einem weiteren zu begeben. Auch ein anderer war auf dieselbe Weise unterwegs, suchte etwas, konnte es anscheinend nicht finden. Schließlich trafen die beiden sich und von beiden ist ein Kopfschütteln zu vernehmen. Einer schien in großer Sorge, doch der andere schien genervt. Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort, schlugen sich durch das friedliche Dorf, steuerten den Turm in Zentrum an.
 

Der Ältere der beiden wollte keine Zeit verlieren, hastete durch die Gänge. Der Jüngere verdrehte die Augen und folgte ihm stillschweigend. Eigentlich interessierte ihn all das nicht. Er hatte Wichtigeres zu tun. Und doch hatte er das Gefühl mit zu müssen, ihn mitsuchen zu gehen. Er konnte es nicht verstehen. Noch nie war so etwas geschehen. Immer war er dabei, war voller Elan, doch heute war er nirgends zu finden. Irgendetwas stimmte hier nicht, das wusste der junge Mann. Und so folgte er still dem Älteren, der sein Ziel nun erreichte und eine Tür aufriss. Leicht rollte der Jüngere mit den Augen, ehe er seinem Sensei folgte. Wie erwartet brach in dem kleinen Büro Hektik aus. Der alte Hokage wanderte in dem kleinen Büro auf und ab. Er schien tief in Gedanken versunken zu sein. Innerhalb kürzester Zeit wurde aus dem einst so friedlichen Dorf ein brodelnder Kessel. Männer und Frauen liefen durch die Straßen, suchten nach etwas, aber blieben genauso erfolglos wie die ersten beiden. Anbu wurden gerufen und verließen anschließend das Dorf. Doch auch sie kehrten erfolglos zurück. Nun war es vorbei mit dem Frieden in dem kleinen Dorf, das den Namen Konoha trug. Und das, was alle suchten, trug einen wohl bekannten Namen. Naruto Uzumaki, 12 Jahre alt und der Träger des Kyuubi. Niemand wusste, wo er war.
 

Einige waren froh, dass er endlich fort war und andere wieder nicht. Die, die sich nicht sorgten, belagerten zwei Lager. Der eine Teil hatte Angst, dass man diese Kraft gegen sie verwenden würde und die anderen kümmerte es nicht. Doch einige machten sich Sorgen um den blonden Wirbelwind, der einst Konoha unsicher gemacht hatte. Auch die beiden, die ihn zuerst gesucht hatten, machten sich Sorgen. Der Ältere, weil er um dessen Geheimnis wusste und ihn in sein Herz geschlossen hatte. Und der andere sorgte sich nicht wirklich. Es nervte ihn, dass man deswegen so viel Wirbel machte. Irgendwann würde er sicher grinsend auftauchen und es stellte sich heraus, dass er sich wieder einmal einen Scherz erlaubt hatte. Gemeinsam verließen die beiden den Hokage und begaben sich nach draußen. Der Ältere, der den Namen Kakashi Hatake trug, überlegte fieberhaft, ehe er den jüngeren Sasuke Uchiha durchdringend anblickte. „Und du bist dir wirklich sicher, dass gestern, als du ihn nach Hause gebracht hast, alles ok war?“ Sasuke seufzte. Natürlich war alles ok gewesen, wenn man mal davon absah, dass Naruto wieder Scheiße gebaut hatte. Aus genau diesem Grund hatte Sasuke ihn nach Hause bringen müssen. Genervt nickte er nur. „Ja, warum macht ihr euch alle Sorgen? Ihr wisst doch, wie Naruto ist. In einigen Stunden steht er wieder grinsend hier und freut sich, dass sein Scherz gelungen ist!“, fügte der junge Uchiha hinzu.
 

Doch innerlich wusste er bereits, dass dies nicht stimmte. Aber bis aus der Ahnung Gewissheit wurde, sollten noch einige Stunden vergehen. Die beiden trennten sich, begaben sich in ihr Heim. Beide waren alleine, für Stunden, versuchten den Alltag zu bewältigen, doch bei beiden schlich er sich ein, nistete sich in ihre Gedanken ein. Als die erste Nacht vergangen war, trafen sie sich wieder. Auch die Letzte aus dem Team fand sich ein. Betroffen realisierten sie, dass es sich hier nicht um einen Scherz handelte. Sie realisierten, dass etwas geschehen war. Gemeinsam überlegten sie, berieten sich, was sie tun konnten. Doch alles, was ihnen einfiel, hatten sie bereits versucht. Trauer überkam die drei. Auch wenn er anders war, nervig, so vermissten sie ihn doch. Er hatte Freude in ihr Herz gebracht, hatte mit seiner immer fröhlichen Art ihnen das Leben versüßt. Es hieß doch, dass man erst dann zu schätzen wusste, was man hatte, wenn es fort war. Traurig gestanden sich die Jüngeren ein, dass dies richtig war.
 

So vergingen die ersten Wochen. Konoha veränderte sich. Die, die damals froh waren, vergaßen den Wirbelwind. Und die, die sich sorgten, kamen um vor Kummer. Da war zum Beispiel Iruka. Dieser besuchte fast täglich Ichirakus Nudelsuppen, in der Hoffnung, dass Naruto dort eines Tages auftauchen würde. Kakashi nahm viele Missionen an, versuchte so etwas herauszufinden. Sakura grübelte oft nach, doch im Grunde war es ihr egal, was geschehen war. So gut war sie ja nie mit Naruto befreundet gewesen. Sasuke aber wurde stiller, trainierte noch besessener. Er dachte viel nach und verstand es einfach nicht. Es ließ ihn einfach nicht mehr los. So lange hatte Naruto für seinen Traum gekämpft, hatte versucht die Anerkennung der anderen zu erlangen. Es passte einfach nicht, dass dieser einfach so verschwand. Sasuke wusste, dass etwas passiert sein musste, was aber genau, ahnte er nicht im Entferntesten. So verging die Zeit und bald war Naruto bereits zwei Monate verschwunden. Alle dachten, man würde ihn nie wieder sehen, bis ein Mann auftauchte, sich zu Kakashi gesellte, der sein Team trainierte. Er sah seltsam aus und doch erkannten die anderen ihn. Neugierig näherten sie sich, versuchten herauszubekommen, worüber die beiden sprachen.
 

Sasuke beobachtete die beiden, versuchte aus Kakashis Miene zu lesen. Scheinbar waren die Informationen, die der Alte ihrem Sensei zukommen ließ, unangenehm, soweit konnte er aus den Reaktionen seines Senseis erkennen. Schließlich verschwand der Ältere wieder, wollte die dritte Generation informieren und zurück blieb ein verunsicherter Kakashi. Langsam näherte sich Sasuke. „Kakashi-sensei?“, fragte er unsicher. Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen. Erst jetzt realisierte er, wer da vor ihm stand und innerlich hoffte er, dass Sasuke von dem Gespräch nichts mitbekommen hatte. Er sah die Verunsicherung in den Augen des jungen Ge-Nins. Schnell strubbelte er dem Jungen durch die Haare und erntete ein Knurren von ihm. Kurz darauf beendete er das Training und machte sich auf zum Hokage.
 

So vergingen weitere Tage und dann Wochen. So sehr Sasuke auch versucht hatte, herauszubekommen, was der Alte seinem Sensei erzählt hatte, er hatte es nicht geschafft. Mittlerweile war es fast Sommer und die Chu-Nin-Auswahlprüfung stand kurz bevor. Eines Tages saß Sasuke auf dem Trainingsplatz, erholte sich von seinem anstrengenden Training. Er genoss die warme Sonne auf seiner Haut, lehnte sich leicht an einen Baum und schloss die Augen. Kurz konnte er sich diesem Gefühl hingeben, ehe Kakashi bei ihm auftauchte. „Oi, Sasuke!“, begrüßte dieser den Schwarzhaarigen. Schnell erklärte er seinem Schüler, dass sie in den Wald außerhalb Konohas gehen wollten, um gemeinsam zu trainieren. Sasuke hatte das Gefühl, dass Kakashi sich regelrecht an ihn klammerte, seit er mit dem Alten gesprochen hatte. Ohne seine Miene zu verziehen folgte er seinem Sensei. Lange wanderten sie durch den Wald, ehe sie eine schöne Lichtung fanden. Lange trainierten sie gemeinsam, bis Sasuke schließlich sich erschöpft ins Gras fallen ließ. Er hielt seine Augen geschlossen und fragte sich, ob Naruto wohl auch so fleißig trainieren würde. Irgendwie vermisste er ihn ja auch, schließlich hatte er ihn immer wieder angespornt noch mehr zu leisten. Seufzend richtete er sich auf. Er wusste, dass hier in der Nähe ein Fluss sein musste und dort wollte er hin. Kakashi schaute seinem Schüler nach, ehe er sich seinem Buch wieder widmete.
 

Langsam schlenderte Sasuke zu dem Fluss, ließ sich an seinem Ufer nieder. Als er das kühle Wasser in seinen Händen spürte, seufzte er leicht. Es tat gut. Schnell ließ Sasuke das kalte Wasser über sein Gesicht laufen, ehe er einige Schlucke trank. Anschließend richtete er sich auf, um wieder zu gehen. Fast hätte er es auch getan, aber dann erregte ein orangener Fleck seine Aufmerksamkeit. Aus der Entfernung konnte Sasuke nicht erkennen, was es war und so wanderte er den Fluss hinab und hielt auf den riesigen Stein zu. Je näher er kam, umso mehr zog sich sein Magen zusammen. Eine böse Ahnung überkam ihn und so beschleunigte er seine Schritte. Schließlich erreichte er den Felsen und ging darum herum. Für einige Sekunden blieb er mit offenem Mund wie angewurzelt stehen. Übelkeit überkam ihn und er musste ein Würgen krampfhaft unterdrücken. Schnell rannte er auf die leblose Person zu, fühlte erleichtert, dass dessen Herz noch schlug und zog den geschundenen Körper aus dem eiskalten Wasser.
 

Zur selben Zeit saß Kakashi an einem Baum gelehnt und genoss sein Buch. Er ahnte nichts Schlimmes, bis er Sasuke verzweifelt nach ihm schreien hörte. Erschrocken ließ er seine Lektüre fallen, sprang auf und rannte in die Richtung, aus der Sasuke immer wieder seinen Namen rief. Als er ihn endlich erreichte, blieb er wie angewurzelt stehen. Für einige Sekunden setzte sein Herz aus, ehe er sich endlich wieder fing. Schnell überwand er die letzten Meter. Mit großen Augen blickte er auf den Körper vor sich. Die Kleidung war fast vollkommen zerfetzt, hing in Streifen von dem Körper. Viele blutige Striemen zogen sich über den jungen Körper. Kakashis Herz krampfte sich zusammen, offenbar war dieser Junge geschlagen und misshandelt worden. Schnell hob er den leblosen Jungen auf seine Arme und machte sich auf dem schnellsten Wege zurück nach Konoha. Sasuke folgte ihm schweigend und beiden ging nur eine Frage durch den Kopf. Wer verdammt noch mal hatte Naruto das angetan? Doch diese Frage sollte so schnell nicht beantwortet werden.
 


 

Seit Stunden nun saß Kakashi auf dieser harten und unbequemen Bank. Sein Blick war stur auf die Tür gerichtet, hinter der sie gerade Naruto versorgten. Sasuke hatte er fort geschickt, doch lange hatte er nicht darauf gehört. Nun aber, wo es bereits Nacht war, hatte der junge Ge-Nin sich auf den Weg nach Hause gemacht und Kakashi war allein. Immer wieder sah er Naruto vor sich, sah die Wunden, die man seinem Schüler zugefügt hatte. Innerlich verkrampfte der Jo-Nin sich. Sicherlich, sie waren Shinobis. Es war nichts ungewöhnliches, gefangen genommen und misshandelt werden, um sie zum Reden zu zwingen. Doch all die Wunden, die Naruto davongetragen hatte, wiesen auf eine um so viel grausamere Tat hin. Er hoffte, dass er sich täuschte. Langsam löste der Tag die Nacht ab und Kakashi schreckte auf, als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Erstaunt schaute er auf den jungen Shinobi, der vor ihm stand. „Sasuke, was machst du hier?“ Sasuke schaute ihn an, brachte aber kein Wort hervor. Seufzend machte der Jo-Nin ein wenig Platz für ihn. Er konnte ihn verstehen. Auch wenn Sasuke sich immer mit Naruto gestritten hatte, so war ihm doch aufgefallen, dass der Blondschopf es in Sasukes Herz geschafft hatte. Ganz zart war die Bindung der Freundschaft, aber sie war vorhanden. Auch wenn Sasuke dies nie eingestehen würde, so mochte er doch Naruto, sorgte sich um ihn.
 

Gemeinsam saßen sie auf dieser harten Bank und hingen ihren Gedanken nach. Erschrocken zuckten sie zusammen, als endlich, nach so vielen Stunden der Ungewissheit und des Bangens, die Tür wieder geöffnet wurde. Müde und erschöpft sah der Arzt aus, der auf Kakashi zukam. Unsicher stand Sasuke auf, schaute an dem Mann vorbei. Dieser legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. „Geh ruhig zu ihm.“ Langsam kam Sasuke dem nach und verschwand in dem Zimmer. „Wie geht es ihm?“, fragte Kakashi, sobald die Tür sich geschlossen hatte. Der Arzt schüttelte seinen Kopf. „Wir konnten ihn stabilisieren. Sein Körper war extrem unterkühlt. Seine körperlichen Wunden werden zwar schnell verheilen, aber ich bezweifle, dass es mit den seelischen genauso geht.“ Kakashi schluckte schwer. Mit nur einem einzigen Satz hatten sich seine Befürchtungen bestätigt. „Also hat man es ihm wirklich angetan…“, sagte er leise. Der Arzt nickte. Gerade wollte er noch etwas sagen, als aus dem Behandlungsraum Lärm zu ihnen drang. Etwas schepperte, Stimmen wurden laut, jemand schrie, Panik beherrschte die Stimme. Erschrocken riss der Arzt die Tür auf. Das, was Kakashi sah, verwirrte ihn. Naruto hockte in einer Ecke, schrie und wimmerte. Seine Beine hatte er nahe an seinen Körper gezogen und die Arme presste er an seinen Kopf. Er wippte leicht vor und zurück, presste verkrampft seine Augen zu. Sasuke stand vor der Trage und starrte geschockt auf seinen Kameraden. Eine der Schwestern schob ihn eilig aus dem Zimmer. Der Arzt versuchte Naruto zu berühren, doch dieser schlug wie wild um sich, schrie lauter. In dem Moment riss der Blondschopf seine Augen auf und Kakashi erschrak fürchterlich. Panik beherrschten die sonst so klaren blauen Augen.
 

Mit einigen Schritten war er bei ihnen und drängte den Arzt zurück. Er kniete sich vor Naruto und schaute ihn an. Langsam streckte er dem Blondschopf eine Hand entgegen, berührte ihn aber nicht. „Naruto“, sagte er sanft. Langsam wurde das Zittern weniger, das Wippen langsamer. Schluchzend hockte der Junge in der Ecke, machte sich ganz klein. „Naruto“, sagte der Jo-Nin ein weiteres Mal sanft, hielt ihm weiter die Hand entgegen. Langsam richtete der Blondschopf seinen Kopf auf, schaute mit tränennassen Augen seinen Gegenüber an. So viel Schmerz lag in den Augen des Jungen und ließen Kakashis Herz verkrampfen. Was hatte man ihm nur angetan? „Vertrau mir, du bist zu Hause“, sagte der Shinobi, schaute Naruto sanft an. Langsam versiegten die Tränen und Naruto beruhigte sich. Langsam streckte der Junge seine Hand nach Kakashis aus, zögerte einen Augenblick, ehe er sie doch ergriff. Lächelnd half Kakashi ihm auf und führte den Blondschopf zur Liege. Langsam kletterte Naruto darauf und legte sich nieder. Einige Tränen wanderten seine Wange hinab und langsam schloss er seine Augen. Er war erschöpft, hatte keine Kraft mehr. Sanft wuschelte der Jo-Nin seinem Schüler durch die Haare, bis dieser endlich eingeschlafen war.
 

Stunden vergingen. Stunden, in denen Kakashi an dem Bett seines Schülers wachte. Er fragte sich, was dieser erlebt haben musste. Sasuke war gegangen, vollkommen fertig über Narutos Reaktion. Als dieser erwacht war, hatte er zuerst Sasuke gesehen. Sofort hatte er ihn von sich gestoßen, hatte geschrieen und darum gebettelt in Ruhe gelassen zu werden. Eine Ahnung beschlich ihn. Eine Ahnung, was diese Reaktion zu bedeuten hatte. Langsam regte die Person sich in den Decken, drehte sich und öffnete langsam seine Augen. Matt schauten sie Kakashi an. „Wie geht es dir?“, fragte der Jo-Nin leise. Naruto blickte ihn weiter an und schwieg. Langsam wendete er seinen Kopf wieder ab, blickte zu dem Fenster. Sein Blick wanderte zum Himmel und blieb dort fest. Seufzend beobachtete Kakashi den Jungen. So saß er lange neben ihn, schwieg und beobachtete jeder seiner kleinen Reaktionen. Das Essen wurde gebracht, doch der Blondschopf aß nicht wirklich viel. Als es endlich Abend wurde, schlief Naruto wieder ein. Kein Wort hatte er gesprochen, doch dies verwunderte den Grauhaarigen nicht. Leise um den Jungen nicht zu wecken, verließ er das Zimmer, machte sich auf den Weg nach Hause. Schnell duschte er, aß ein wenig, ehe er sich wieder zum Krankenhaus begab. Er wusste nicht warum, aber er wollte Naruto nicht alleine lassen. So saß Kakashi auf seinem Stuhl, blickte auf den friedlich schlafenden Jungen, bis auch er sich nicht mehr wehren konnte und in einen tiefen traumlosen Schlaf fiel.
 

Mitten in der Nacht erwachte Naruto wieder, schlug seine Augen auf und schaute sich um. Er richtete seinen schmerzenden Körper langsam auf. Verwirrt blickte er sich um, ehe ihm wieder einfiel, wo er war. Erleichtert atmete er auf. Er war wieder zu Hause. Er blickte auf seinen Sensei, der auf einem Stuhl neben seinem Bett saß. Der Kopf war nach vorne geneigt und er schien tief zu schlafen. Langsam krabbelte Naruto aus seinem Bett und lächelte leicht. Er nahm seine Decke und legte sie seinem Lehrer über, ehe er leise das Zimmer verließ. Er wollte raus, wollte nicht mehr eingesperrt sein. Leise tapste er durch die leeren Gänge des Krankenhauses, versuchte keine Geräusche zu machen. Ohne dass er bemerkt wurde, schaffte er es aus dem Gebäude. Erleichtert atmete er auf, ehe er sich mit schnellen Schritten von dem Gebäude entfernte.
 

Kakashi schrak auf, als ihn jemand unsanft an der Schulter schüttelte. Verwirrt schaute er in die schwarzen Augen seines Schülers. „Sasuke, was ist?“, fragte er verschlafen. „Na das wüsste ich gerne von dir! Wo ist Naruto?“ Mit einer Geste zeigte er auf das leere Bett. Erschrocken sprang Kakashi auf, versuchte seine Gedanken zu sortieren. In genau diesem Augenblick kam der Arzt herein und schaute verdutzt auf die beiden Besucher und den nicht vorhandenen Patienten. Gerade wollte er das Zimmer verlassen, um nach ihm suchen zu lassen, da hielt Sasuke ihn auf. „Warten Sie, ich glaube, ich weiß, wo er ist!“, sagte er. Auch Kakashi ahnte es bereits. Zu zweit verließen sie das Krankenhaus. Sie brauchten auch nicht lange, um ihr Ziel zu erreichen. Und tatsächlich hockte Naruto dort, wo sie ihn vermutet hatten. Langsam gingen sie auf ihn zu. „Was wollt ihr hier?“, fragte der Blondschopf leise, als er sie bemerkte. Sasuke blieb stehen und schaute ihn an. Naruto hatte sich verändert. Er sah nicht mehr fröhlich aus. Der junge Uchiha erinnerte sich an Narutos Reaktion, als er erwacht war und hielt vorsichtshalber Abstand. Kakashi aber ging zu dem jungen Shinobi und legte ihm eine Decke über. „Naruto, was machst du hier? Du weißt, wie gefährlich es ist auf den Steingesichtern der Hokage herumzuturnen. Naruto starrte weiter vor sich hin. Wie auch am Tag zuvor hatte er die Beine angewinkelt und seine Arme darum geschlungen, starrte mit leerem Blick vor sich hin.
 

„Naruto!“, sagte Kakashi sanft und hielt dem Jungen wieder seine Hand hin. „Komm bitte mit!“ Einige Sekunden zögerte der Blondschopf, ehe er sich langsam aufrichtete und losging. Mit einem bösen Blick bedachte er Sasuke, ehe er an ihm vorbeiging. Sasuke zitterte. „Hey, Baka, was ist dein Problem?“, zischte er und drehte sich zu dem Blondschopf um. Der blieb stehen und Kakashi hastete auf Sasuke zu. Dies war nicht der rechte Augenblick für ihre Streitereien. Doch er erreichte den Schwarzhaarigen nicht. Schnell lief er auf Naruto zu und riss ihn zu Boden. Innerlich zitterte er vor Wut. Er verstand einfach nicht, was er Naruto getan haben soll. Wütend stieß Naruto Sasuke von sich und funkelte ihn an. „Fass … mich nie wieder … an!“, presste er erzürnt hervor. Doch Sasuke sah dies gar nicht ein. Wütend schlug er nach seinem Teamkameraden. „Was soll der Scheiß? Was hab ich dir getan?“, brüllte er Naruto an. Dieser wich zurück und schaute ihn hasserfüllt an. Kakashi stellte sich zwischen die beiden und redete gedämpft auf Sasuke ein. Doch so leicht ließ er sich nicht beruhigen. Sicher, Naruto hatte wohl Schlimmes erlebt, aber das war doch kein Grund sich so zu verhalten. Noch ahnte der junge Uchiha nicht, in welchem Ausmaß man ihn gepeinigt hatte, ansonsten hätte er anders reagiert. Er war zu jung und zu unerfahren, als dass er die deutliche Körpersprache von Naruto hätte richtig deuten können.
 

Naruto brodelte innerlich. Sicher, Sasuke konnte nichts dafür und doch hasste er ihn. Hasste ihn, weil er dem so ähnlich war, der stillschweigend zugesehen hatte. Sich daran erfreut hatte, ihn vor Schmerz und Pein schreien zu hören. Er begann zu zittern, was Kakashi nicht entging. Schnell war er bei seinem Schüler und führte ihn zurück. Sasuke blieb alleine zurück und begann zu grübeln. Er wollte Gewissheit, wollte wissen, was geschah und wieso Naruto ihn seitdem so hasste. Nicht, dass es ihn wirklich interessierte, aber ihn beschlich eine böse Ahnung. Eine Ahnung, das ER etwas damit zu tun hatte. Warum sonst hätte Naruto auf ihn so reagieren sollen? Schnell riss er sich zusammen und folgte den beiden. Doch noch bevor er mit in Narutos Zimmer konnte, hielt sein Sensei ihn zurück. „Nicht jetzt, Sasuke!“, sagte er ruhig, ehe er die Tür vor seiner Nase schloss. Wütend starrte Sasuke auf die geschlossene Tür, ehe er sich abwendete und nach Hause ging. So verging auch dieser Tag und langsam brach die Nacht herein. Naruto lag in seinem Bett und versuchte die vergangenen Stunden zu vergessen. Viele Menschen waren da gewesen, hatten ihn ausgefragt, hatten versucht ihm Trost zu spenden. Viele wurden geschickt, um ihm zu helfen, doch all dies wollte er nicht. Er wollte nur hier raus, wollte seine Ruhe, um zu vergessen. Doch dies gewährte man ihm nicht. Traurig blickte er aus dem Fenster, schaute auf das schlafende Konoha. Na ja, so ganz schlief Konoha nicht. Einer seiner Bewohner wanderte still durch die Gassen, ging zielstrebig dem Ort entgegen, wo er Antworten erwartete.
 

Leise schlich der junge Ge-Nin durch die Flure des Krankenhauses. Erleichtert stellte er fest, dass vor Narutos Tür keine Wache postiert wurde. So leise es ging, öffnete er die Tür und ging schnell in das Zimmer. Genauso lautlos schloss er die Tür auch wieder. Doch trotz aller Vorsicht hatte Naruto ihn bemerkt. „Was willst du Sasuke?“, fragte er mit beängstigend ruhiger Stimme. Sasuke kümmerte sich nicht darum und ging um das Bett herum. Lange schaute er auf Naruto ohne ein einziges Wort zu sagen. Genervt richtete der Shinobi sich auf. „Bis du hier, um zu glotzen, oder was?“ Innerlich brodelte er. „Teme, ich rede mit dir!“, fauchte er. Sasuke schaute ihn weiter an, versuchte sich die Worte zurechtzulegen. Er kannte Naruto gut genug, um zu wissen, dass er sich sofort aufregen würde, wenn er die Sache falsch anging. Doch in diesem Fall gab es nur eine Art. „Was ist passiert?“, fragte er schließlich. Sofort zuckte Naruto zusammen und sein Blick veränderte sich. Seufzend ging er einige Schritte auf Naruto zu. „Weißt du eigentlich, dass es einige gibt, die sich Sorgen gemacht haben?“, fragte er mit emotionsloser Stimme. Naruto krallte sich in seine Decke fest. Schon wieder. Schon wieder versuchte jemand ihm ein schlechtes Gewissen einzureden, damit er erzählte, was passiert war. Seine Hände begangen zu zittern und die Knöchel traten durch den festen Griff hervor. Sasuke zog verwundert eine seiner Augenbrauen hoch. Als Naruto ihn das nächste Mal anschaute, wusste Sasuke, dass er im Moment keine Chance hatte. Gerade wollte er etwas sagen, doch Naruto ließ es nicht dazu kommen.
 

„Weißt du, wie scheißegal mir das ist?“, presste er hervor. Seine Zähne knirschten, als er sie fest aufeinander drückte. „Verschwinde!“ Sasuke schaute verwundert auf. „Verschwinde!“, rief Naruto ein wenig lauter. Noch immer rührte sich Sasuke nicht. Mit einem Ruck hob Naruto seinen Kopf. „Verschwinde endlich!“, schrie er den jungen Uchiha an. Schnell verließ dieser das Zimmer. Irgendwie hatte Naruto sich gerade verändert. Sasuke wusste selbst nicht wie, aber er hatte es gespürt, dass an Naruto etwas anders gewesen war. Schnell verließ er das Krankenhaus und lief wieder nach Hause. Auch wenn er jetzt gescheitert war, er würde nicht aufgeben. Er würde herausfinden, was passiert war und würde Gewissheit kriegen, ob ER etwas damit zu tun hatte. Zur selben Zeit ließ Naruto sich wieder in seine Kissen sinken. Die gerade noch rot glühenden Augen nahmen wieder ihre blaue Farbe an und Tränen lösten sich, wanderten seine Wangen hinab. Eilig wischte er sie fort. Er wollte das nicht. Er wollte nicht heulen. Sein Blick wurde hart, als er seinen Kopf wieder zum Fenster wendete, um in die pechschwarze Nacht zu sehen. Er wollte all dies nicht mehr. Wollte vergessen. Langsam schlossen sich seine Augen und er fiel in einen unruhigen Schlaf.

Gepeinigt wälzte der junge Körper sich von einer Seite zur anderen. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Seine Augen zuckten unter den geschlossenen Lidern und immer wieder stöhnte er gepeinigt auf. Ruhe fand er erst, als eine Hand sich sanft auf seine Haare legte, durch sie wuschelte und jemand ihm beruhigende Worte zuflüsterte. Sein Schlaf wurde ruhiger, seine Atmung normalisierte sich. Endlich konnte sein Körper sich entspannen. So verging auch diese Nacht und ein weiterer Tag begann.
 

Als Naruto langsam seine Augen öffnete, schaute er sich ruhig um. Diese Nacht war anders gewesen. In dieser Nacht hatte er sich geborgen gefühlt. Er spürte den leichten Druck auf seinem Kopf und wendete diesen. Lächelnd blickte er in das schlafende Gesicht von Iruka. Das war es also gewesen. Sein ehemaliger Sensei war also diese Nacht zu ihm gekommen und hatte mit sanften Worten ihn aus seinem Albtraum geholt. Langsam richtete er sich auf, wollte den Älteren nicht wecken. Doch im selben Moment wurde die Tür aufgerissen und dieses Geräusch ließ Iruka aufschrecken. Verwirrt schaute er Naruto an, ehe er realisierte, wie jemand hinter ihm stand. Langsam drehte er den Kopf. „Oh, Kakashi-san, verzeiht, ich werde gleich Platz machen!“, sagte er zu dem Älteren. Doch der drückte ihn wieder auf den Stuhl zurück. „Nein, ist schon gut, ich wollte nur nach Naruto sehen. Ich komme später wieder!“, antwortete er ruhig und verließ mit einem letzten Blick auf seinen Schüler das Krankenzimmer. Naruto hatte besser ausgesehen und er vermutete, dass Iruka der Grund war. Langsam schlenderte er aus dem Gebäude. Es war Zeit, Sasuke zu wecken und mit ihm zu trainieren, dachte er bei sich und schlug den Weg zum Uchiha-Anwesen ein. Zur selben Zeit saßen Naruto und Iruka sich gegenüber und schwiegen sich an. Keiner wusste so recht, wie er mit dem Anderen umgehen sollte. Schließlich rang der Ältere sich durch.
 

„Wie geht es dir?“, fragte er den Kleinen leise. Dieser schnaubte verächtlich. Wie sollte es ihm schon gehen? Man hatte ihn untersucht und die Ärzte hatten mit Sicherheit gesehen, was SIE mit ihm angestellt hatten. Bei diesem Gedanken krampfte sein Magen sich wieder zusammen. Sicher wusste auch Iruka, was die Ärzte herausgefunden hatten. „Wie schon?“, fragte der Jüngere aufgebracht. Er wollte diese falsche Freundlichkeit nicht. Wollte nicht mit diesen mitleidigen Blicken angesehen werden. Iruka erkannte die Pein, die Naruto gerade heimsuchte. Schnell richtete er sich auf und schloss den Jungen in seine Arme. „Es ist gut“, flüsterte er leise, versuchte den sich wehrenden Naruto festzuhalten. Panisch schlug dieser um sich, ehe die Worte ihn endlich erreichten, er sich langsam beruhigte. Sein Herz schlug schnell und schmerzhaft in seiner noch kleinen Brust. Langsam hob er seine Hände, krallte sich in die grüne Weste seines Gegenübers. Sein Körper zitterte und ein unterdrücktes Schluchzen war zu hören. „Es ist gut!“, sagte der Chu-Nin sanft und zog den zitternden Jungen näher zu sich. Lange hielt er ihn fest, versuchte ihm Geborgenheit zu geben. Und irgendwann schlief dieser erschöpft ein. Langsam zog er den Jungen auf seinen Schoß, wiegte ihn wie ein Baby in seinen Armen. Traurig betrachtete er das Gesicht und wischte die letzten Tränen von Narutos Wangen. Sein Herz schmerzte bei dem Anblick. Er konnte einfach nicht verstehen, warum ausgerechnet Naruto etwas so Grausames über sich hatte ergehen lassen müssen. Langsam richtete er sich wieder auf und legte den zitternden Körper wieder ins Bett. Innerlich hoffte er, dass irgendwann einmal Naruto dies vergessen konnte. Doch glauben konnte er es nicht.
 

Kakashi war mittlerweile an seinem Ziel angekommen und klopfte an die Tür. Nichts geschah. Ein weiteres Mal schlug er dagegen und wieder geschah nichts. Eine Weile überlegte er, was er nun tun sollte, da wurde die Tür doch noch aufgerissen. Grummelnd stand der schlechtgelaunte Uchiha dort, fixierte den Älteren. Dunkle Ringe zeigten sich unter seinen Augen, als hätte er nicht geschlafen. Verwundert wanderte die Augenbraue von Kakashi nach oben. Eine Weile überlegte er, ehe er seinen Verdacht äußerte. „Wo warst du heute Nacht?“ Knurrend drehte Sasuke sich um, ehe er antwortete. „Hier, wo sonst!“, sagte er ruhig. Doch Kakashi konnte dies nicht glauben. „Sasuke, warst du bei ihm?“ Es wurde still und für einige Atemzüge vergaß der junge Uchiha, dass er gerade im Begriff war zu gehen. Doch dann besann er sich wieder und ließ Kakashi einfach stehen. Diese Reaktion reichte dem Jo-Nin. Wütend folgte er seinem talentierten Schüler. „Was soll das? Ich hab dir doch gesagt, dass du Naruto in Ruhe lassen sollst!“ Sasuke beachtete den Jo-Nin gar nicht, wanderte gemächlich in seine Küche und bereitete sich sein Frühstück. Wütend fixierte der Ältere ihn. „Sasuke!“, rief er mit strenger Stimme. Ein Klappern erklang, als Sasuke sein Mahl beendete. Wütend starrte er den Älteren an. „Was weißt du denn schon. Ich will doch nur wissen, ob ER etwas damit zu tun hat!“ Aufgebracht sprang der Jüngere auf und verließ die Küche. Kakashi blieb dort stehen und starrte verwirrt auf den Punkt, wo vor einigen Sekunden noch Sasuke gestanden hatte. ,,Verdammt!“ ,schoss es ihm durch den Kopf.
 

Den restlichen Tag versuchte Kakashi an den Jungen heranzukommen, doch ohne Erfolg. So wurde es langsam wieder Abend und schließlich brach die Nacht herein. Als Iruka die Klinik verließ, war es bereits düster und mit schnellen Schritten machte er sich auf den Weg nach Hause. Morgen früh würde er wieder kommen, so hatte er es versprochen. Zur selben Zeit regte sich in der Nachbarschaft wieder etwas. Wieder bewegte ein junger Mann sich durch die dunklen Gassen. Doch dieses Mal bewegte er sich langsamer, blickte sich häufig um. Er konnte es sich nicht erklären, doch er fühlte sich beobachtete. Schließlich schob er den Gedanken beiseite und betrat langsam das Krankenhaus. Wie auch in der Nacht zuvor fand er leicht das Zimmer, öffnete die Tür und schlüpfte herein. Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und so schritt er wieder um das Bett herum. Wie auch in der Nacht zuvor stellte er seine Frage und auch die Reaktion war gleich. Er wagte es nicht näher zu kommen, so blieb er wieder am Fenster stehen. Unbemerkt von den beiden Jungen bewegte sich ein Schatten im Schutze der Eiche, die in der Nähe stand. Ein leichtes Rot leuchtete im Mondlicht auf, ehe es wieder verschwand. Auch als Sasuke wieder das Krankenhaus verließ, wurde er noch beobachtet.
 

So vergingen weitere Tage. Und jeder war wie der andere. Immer wieder kam Iruka am Tag und Sasuke in der Nacht. Naruto verzweifelte und seine Wut wurde stärker. Sechs Tage schwieg er, doch am siebten wollte er es endlich ändern. Zuerst bat er Iruka alleine sein zu können. Er mochte zwar den Chu-Nin, doch er fühlte sich bedrängt. Nun saß er alleine in seinem Zimmer, lauschte auf das regelmäßige Ticken der Uhr. So verging die Zeit und schließlich brach der Abend wieder an. Leise stand der Junge auf, verließ das Zimmer und begab sich auf das Dach des Gebäudes. All dies wurde wieder beobachtet. Als Sasuke dann endlich kam, befand er sich alleine in dem Zimmer. Kurz überlegte er, doch dann ging er direkt dem hinterher, der zuvor das Zimmer verlassen hatte. Langsam stieg er die Stufen hinauf und öffnete am Ende die knarrende Tür. Langsam trat er hinaus und sofort sah er ihn. Naruto stand am Rand des Daches, schaute ihm ruhig entgegen. Doch noch ehe einer der beiden etwas tun konnte, schritt der ein, der sie bereits seit Tagen beobachtete. Mit einer eleganten Bewegung stand er plötzlich zwischen ihnen, schaute Sasuke strafend an. Der junge Uchiha knurrte, doch wusste er, dass es besser war zu gehen. Als er endlich verschwunden war, wurde sein Blick sanft und er drehte sich zu Naruto um. „Geh wieder ins Bett!“, sagte er sanft. „Morgen bist du hier raus!“ Und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit zauberten die freundlichen Worte dem Jungen wieder ein Lächeln auf sein Gesicht.

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 2/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shounen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Langsam ging der Blondschopf der Tür entgegen, zückte den Schlüssel und schloss auf. Mit einigen Schritten war er drin und schaute sich um. Hier hatte sich zum Glück nichts verändert. Mit einem leichten Lächeln drehte er sich herum und schaute seinen Sensei an. Dieser gab ihm seine Kleidung und erwiderte die freundliche Geste. Doch schnell änderte sich Narutos Ausdruck. Für einen Moment versank er in Gedanken, so dass Kakashi wieder begann sich Sorgen zu machen. Doch schließlich schaute der Blondschopf ihn wieder an. „Ich wäre gerne alleine, Kakashi-sensei!“, trug er leise seine Bitte vor. Der Ältere verstand. „Ok, morgen um 6 ist Training, ich hoffe du bist pünktlich!“, sagte er sanft. Schnell verließ er Narutos Heim, ohne den Jungen noch einmal anzuschauen. Erst als er das leise Klicken der Tür vernahm, blieb er stehen, schaute auf die geschlossene Tür. Er hoffte, dass er das Richtige tat, wenn er Naruto wie immer behandelte. Er war sich sicher, dass es besser wäre, wenn der Blondschopf Hilfe annahm, doch er konnte verstehen, dass dieser sich dagegen sträubte. Trauer überkam ihn, als er an die vergangene Nacht dachte und auch Wut. Naruto hatte so verletzlich ausgesehen und doch hatte Sasuke ihn nicht in Ruhe gelassen. Langsam drehte der Jo-Nin sich um und entfernte sich von dem Ort. Es war Zeit mit Sasuke zu reden, er musste einsehen, dass er Naruto in Ruhe lassen sollte, schließlich konnte er nicht ewig über sie wachen. Bereits kurz darauf stand er Sasuke gegenüber. Genervt hörte dieser ihm zu. Am Ende versicherte er dem Älteren von nun an den Kameraden in Frieden zu lassen, doch beide wussten, dass er dies nur sagte, damit Kakashi ihn endlich in Frieden ließ. Seufzend machte der Jo-Nin sich wieder auf den Weg. Also würde er auch heute Nacht keine Ruhe finden.
 

Naruto legte seine Sachen zur Seite und ging langsam durch das Zimmer. Schließlich blieb er stehen und schaute aus dem Fenster. Leise seufzte er. Wenn er ehrlich war, hätte er lieber Gesellschaft. Doch andererseits bereitete die ihm auch Angst. Langsam ließ er sich auf seinem Bett nieder, rollte sich zusammen und schloss die Augen. Lange verweilte er so, versuchte zu schlafen. Doch alles half nichts. So stand er wieder auf und verließ seine Wohnung. Langsam ging er durch Konoha. Ohne es gewollt zu haben, stand er schließlich vor Ichirakus und ging hinein. Erstaunt schaute Teuchi ihn an, bereitete eine Portion Ramen zu und reichte sie ihm. Ehrlich sah sein Lachen aus und dafür war Naruto ihm dankbar. So verging der Tag und eine weitere Nacht brach herein. Auch wenn Naruto es nicht wollte, kam sie wieder. Die Angst, die ihn lähmte und ihn nicht schlafen ließ. Unruhig wälzte er sich hin und her, schrak bei jedem Geräusch zusammen. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und verließ sein Heim. Langsam wanderte er durch Konoha, achtete nicht auf seine Umgebung. Schließlich kam er am Trainingsplatz an und blieb dort stehen. Lange blickte er auf die Pfähle, ohne sich zu rühren. Sein Körper zitterte leicht und zum wiederholten Male fragte er sich warum. Warum war er Naruto Uzumaki und warum waren SIE hinter ihm her. Ein Rascheln ließ ihn zusammenschrecken. Zitternd und mit einem Kunai in der Hand drehte er sich um. Sekunden vergingen, ehe er erleichtert ausatmete. „Was willst du? Ich habe dir gesagt, dass ich nicht reden werde!“, rief er gereizt.
 

Sasuke kam hervor und schaute Naruto lange an und schwieg. Irritiert schaute Naruto ihn an. „Teme, ich hab dich was gefragt!“ Still war es um ihn herum. Lange standen sie dort, schwiegen und schauten einander an. Doch schließlich brach Sasuke dies. „Wo warst du die ganze Zeit?“ Schnaubend wendete Naruto sich ab, ging einige Schritte, doch Sasuke folgte ihm. „Baka, antworte!“ Schnaubend wendete Naruto sich wieder ab. „Verdammt noch mal, lass mich endlich in Ruhe!“, schrie er aufgebracht. Sasukes Augen leuchteten auf, Wut kam in ihm hoch. Naruto registrierte dies. Leicht fing sein Körper an zu zittern, Schritt für Schritt wich er zurück, bis es nicht mehr weiterging. Irritiert schaute er sich um. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und wütende Augen schauten an ihm vorbei auf Sasuke. Dieser verstand und verschwand sofort. Zitternd und ohne Gegenwehr ließ Naruto sich nach Hause führen. Schnell lag er in seinem Bett. Müde schloss er seine Augen, er wusste, diese Nacht war er sicher. Er würde über ihn wachen. Schnell schlief er ein. Leise seufzte Kakashi und zog Narutos Decke ein wenig höher. Er hatte es ja geahnt, dass Sasuke nicht einfach so aufgeben würde. Schnell holte er sein Buch hervor und vertiefte sich darin.
 

Langsam ging Naruto voran, tastete sich vorsichtig durch die Dunkelheit. Leises Murmeln erklang, doch er war nicht in der Lage es zu deuten. Leichte Angst stieg in ihm auf, er wusste nicht, wo er war und wusste nicht, wie er her kam. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war, dass er sich auf den Weg zum Training machen wollte. Langsam fasste er sich in den Nacken. Noch immer schmerzte dies. Kurz atmete er durch und schloss dann seine Augen. Auch wenn es hier finster war hatte er das Gefühl sich so besser konzentrieren zu können. Leise Stimmen vernahm er und bewegte sich langsam auf sie zu. Immer wieder änderte er leicht seine Richtung, tastete sich vor. Doch schließlich blieb er stehen. Schmerz durchfuhr seinen Körper. Langsam griff er nach seinem Arm, spürte wie etwas Warmes daran herablief. Leicht begann er zu zittern und versuchte weiter zu kommen. Immer heftiger wurde der Schmerz und immer mehr Stellen taten ihm weh. Leicht wurde ihm schwindelig, doch er versuchte mit aller Kraft auf den Beinen zu bleiben. Plötzlich sah er sie. Auch durch seine geschlossenen Augen. Panisch riss er sie auf, doch sie blieben. Er wusste, dass sie anders waren. Er wusste, dass sie nicht ihm gehörten. Leise und fragend nannte er den Namen. „Sasuke?“ Doch auch ohne Antwort wusste er, es konnte nicht sein. Langsam gaben seine Beine nach und er sackte zu Boden.
 

Langsam senkte Kakashi sein Buch und schaute auf den zitternden Körper, der vor ihm im Bett lag. Scheinbar schien der ziemlich schlecht zu träumen. Langsam streckte er seine Hand aus, wollte ihn beruhigen. Doch noch bevor er ihn berührte, riss dieser seine Augen auf, richtete sich keuchend in dem Bett auf. Schweiß lief von seiner Stirn und im ersten Moment wusste er nicht, wo er sich befand. Mit weit aufgerissenen Augen schaute er Kakashi an. Dieser griff sanft nach Narutos Schulter und drückte ihn wieder in die Kissen. „Schh, ist gut. War nur ein Traum! Leg dich wieder hin!“ Ohne Widerworte gehorchte er und schloss langsam die Augen. Eine Träne löste sich und rann die Wange hinab. Kakashi sah dies und wischte sie vorsichtig fort. Trauer überkam ihn wieder. Er wusste, dass Naruto Schlimmes erlebt hatte, sein Körper sprach dafür, doch wusste er nicht, was genau und so war es ihm auch nicht möglich dem jungen Shinobi zu helfen. Seufzend griff er wieder zu seinem Buch. Dies würde wohl wieder eine lange Nacht werden. Schnell vertiefte er sich wieder in die Lektüre, während Naruto ruhig und gleichmäßig atmete. Seit langem schlief er wieder friedlich durch.
 

So verging eine weitere Nacht und langsam vertrieb der Morgen die letzte Dunkelheit. Langsam zuckten die Augenlider und langsam öffnete der Blondschopf diese. Strahlendes Blau kam zum Vorschein. Müde legte Kakashi sein Buch zur Seite und blickte auf den Jungen vor sich. „Guten Morgen!“, sagte er sanft und lächelte seinen Gegenüber an. Müde rieb Naruto sich den Schlaf aus den Augen und versuchte sich zu erinnern. So sehr er es auch versuchte, er wusste nicht, warum sein Sensei bei ihm war. „Guten Morgen!“, sagte er leise. Kakashi lächelte. Er unterdrückte den Impuls dem Jüngeren durch die Haare zu wuscheln und stand stattdessen auf. „Iruka wird gleich kommen und mit dir frühstücken. Komm bitte danach zum Training!", sagte der Ältere, ehe er sich abwendete. „Kakashi-sensei! Wieso sind Sie hier?“, hielt der junge Shinobi ihn auf. Erstaunt drehte der Grauhaarige sich um. „Weißt du das nicht mehr?“, fragte er erstaunt. Langsam schüttelte Naruto seinen Kopf. Kakashi seufzte leise auf. „Nun ja, dir ging es gestern nicht so gut, da bin ich bei dir geblieben!“, antwortete er. Er wollte Naruto nicht verletzen und so entschied er das Zusammentreffen mit Sasuke zu verschweigen. Ein weiteres Mal lächelte er den Blondschopf an, ehe er verschwand.
 

Langsam rappelte Naruto sich auf, schlug die Decke zur Seite und stand auf. Mit schlurfenden Schritten ging er ins Bad und stellte die Dusche an. Es tat gut unter dem warmen Strahl zu stehen und gleichzeitig auch wieder nicht. Ein Brennen machte sich bemerkbar und einige Male atmete Naruto zischend aus. Es tat weh. Es tat verdammt noch mal so weh!! Langsam rann eine Träne über das sonst so fröhliche Gesicht. Langsam sackte er zusammen und kauerte sich auf den Boden. Bilder stiegen in ihm auf, peinigten ihn. Das Brennen auf seinem Rücken ließ nach und langsam beruhigte Naruto sich wieder. Als er fertig war, stellte er das Wasser ab und tupfte sich vorsichtig trocken. So gut es nur ging versuchte er nicht über die offenen Wunden und Striemen auf seinem Rücken zu reiben. Schnell zog er sich an.
 

So verging der Morgen und nach einem ausgiebigen Frühstück machte der junge Shinobi sich auf den Weg zum Training. Er hatte es nicht übers Herz gebracht Iruka zu sagen, dass er eigentlich keinen Hunger hatte. Und so war ihm nun leicht schlecht. Mit schnellen Schritten rannte er durch das Dorf, versuchte die Blicke zu ignorieren. Doch er schaffte das nicht. Sie schmerzten noch mehr als sie es je zuvor getan hatten. Er war froh, als er endlich den Trainingsplatz erreichte. Seine Schritte wurden langsamer, als er seine Kameraden entdeckte. Und sofort war es da, das Gefühl nicht hier sein zu sollen. Sakura schaute ihn an, lächelte, doch er konnte ihr Mitleid sehen. So sehr sie auch versuchte es zu unterdrücken. Sasuke schaute ihn nicht an, das war aber auch nicht nötig. Mit wütendem Blick starrte er auf den Boden. Verunsichert blieb Naruto stehen, wusste nicht, was er tun sollte. Einige Sekunden überlegte er, ehe er vorsichtig den ersten Schritt zurück machte. Doch weit kam er nicht. Plötzlich spürte er einen Widerstand hinter sich und zuckte zusammen. „Ist gut, Naruto!“, sagte eine vertraute und ruhige Stimme zu ihm. Langsam bekam er seine Gefühle wieder unter Kontrolle und straffte sich. Kakashi bemerkte dies, nickte ihm aufmunternd zu und näherte sich seinen anderen beiden Schülern. Die Stimmung war ein wenig heikel, keiner wusste so recht, wie sie mit dem jungen Blondschopf umgehen sollten. So fingen sie schnell mit dem Training an.
 

Genervt beobachtete Kakashi Sasuke. Immer wieder versuchte dieser Naruto anzugreifen. Warum konnte er es einfach nicht lassen? Wieso musste er so stur sein. „Sasuke!“, rief er warnend und wie auch die ganzen Male zuvor ging der junge Uchiha auf Abstand. Doch bereits kurze Zeit danach fing das Ganze wieder von vorne an. Langsam stieg in Naruto Wut auf und so setzte er sich schließlich zur Wehr. Kräftig stieß er den jungen Uchiha von sich. „TEME!“, fauchte er gereizt, ehe er mit einer schnellen Bewegung einige Doppelgänger erschuf. Kakashi verfolgte das Ganze gespannt, um im Notfall eingreifen zu können. Wütend attackierte der Blondschopf seinen Kameraden. Geschickt wich der junge Uchiha den Angriffen aus, ein verächtliches Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Naruto zuckte zusammen, da war es wieder. Genau dieses Grinsen hatte ihn in der ganzen Zeit nicht los gelassen. Es war dasselbe was ER immer drauf hatte. Narutos Herzschlag beschleunigte sich und für einen kurzen Augenblick verlor er die Konzentration. Sasuke bemerkte dies und aktivierte sein Sharingan, dies war seine Chance. Schnell hob Naruto seinen Blick, wehrte das Kunai ab. Sasuke war nah, zu nah. Langsam wanderte Narutos Blick herauf und stieß den jungen Uchiha von sich. Im selben Moment sah er sie, diese Augen, rot und unheilvoll. Sein Körper verkrampfte sich, doch Sasuke achtete nicht darauf. Wieder bewegte er sich auf Naruto zu. Genau dies war Kakashis Moment. Schnell stellte er sich vor Naruto und stoppte Sasuke. Eilig bewegte dieser sich zur Seite. Jetzt sah er es, sah Narutos verkrampfte Haltung, sah wie dieser zum Boden starrte. Entsetzt blieb er stehen und schaute seinen Kameraden an. Wut kroch in ihm hoch. Er wollte wissen, was passiert war, doch er sah nun endlich ein, dass es so keinen Sinn hatte. Ohne etwas zu sagen wurden seine Augen wieder normal und er wendete sich ab.
 

Kakashi schaute dem jungen Uchiha hinterher. Er hatte seinen Blick nicht richtig deuten können, doch er hatte das Gefühl, dass Sasuke endlich Vernunft angenommen hatte. Sanft legte er Naruto eine Hand auf die Schulter. „Das Training ist vorbei!“, sagte er leise. Ohne dass Naruto aufsah, wendete er sich ab und ging nach Hause. Sein Herz hämmerte weiter in seiner Brust und sein Atem ging schnell. Langsam lehnte er sich an die Wand, rutschte an ihr herab. Seine Beine zog er an seinen Körper und die Arme schlang er darum. Diese Augen machten ihm Angst und so sehr er es auch wollte, er konnte sie nicht vergessen. Zur selben Zeit klopfte es an Sasukes Tür. Der junge Uchiha seufzte leise, wusste er doch bereits, wer dort stand. Missmutig ging er los um den Gast herein zu lassen. „Hallo, Sasuke!“, sagte eine sanfte Stimme. Erstaunt blickte der Schwarzhaarige in das Gesicht seines Senseis. Mit einer Predigt hatte er gerechnet, aber nicht mit einem Lächeln. „Was willst du?“, fragte er ein wenig schroff. „Mit dir reden, kann ich herein kommen?“, antwortete der Ältere. Seufzend ging Sasuke einen Schritt zur Seite und Kakashi ging an ihm vorbei. Leise schloss der Jüngere die Tür. „Willst du mir wieder ne Predigt halten?“, fragte der junge Uchiha genervt. Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Grauhaarigen. „Ich glaube, das ist nicht nötig. Ich habe eher eine Bitte an dich!“ Erstaunt schaute Sasuke seinen Sensei an. „Was denn für eine Bitte?“ Leise seufzte Kakashi auf, ehe er antwortete. „Na ja, du hast es doch bemerkt!“, sagte er ruhig. Sasuke verstand was der Ältere meinte. „Und nun soll ich ihm helfen?“, fragte er ruhig. Kakashi nickte. Er sah sofort, dass Sasuke dies nicht behagte. „Sieh es so, je eher Naruto das, was er erlebt hat, vergisst, umso eher bekommst du deine Antwort.“ Ein leises Schnauben kam von dem Jüngeren. „Als wenn das noch nötig sei. Seine Reaktion war mehr als deutlich!“, schnell wendete der Jüngere sich ab und ließ den Älteren einfach stehen. Kakashi lächelte leicht. Sasuke hatte verstanden. Langsam verließ er das Anwesen und ließ den jungen Uchiha allein. Nun musste er sich keine Sorgen mehr machen.
 

Langsam schlenderte der junge Uchiha durch die Straßen. Er war genervt. Auch wenn er begriffen hatte, dass es Naruto wirklich schlecht ging, so konnte dieser doch wohl zum Training erscheinen. Kakashi war etwas in Sorge und so musste er nach dem Blondschopf sehen. Als er endlich sein Ziel erreichte, atmete er geräuschvoll aus. Kräftig klopfte er gegen die Tür, doch nichts geschah. Einige Male wiederholte er die Prozedur noch, während seine Laune weiter sank. Genervt suchte er sich einen anderen Weg in die Wohnung des Chaoten. Leise stieg er durch das Fenster und schaute sich um. Leicht rümpfte er die Nase. Hier sah es schrecklich aus. Überall lagen Sachen verstreut. Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durch die Sachen und öffnete die Tür. Wie angewurzelt blieb er stehen. In einer Ecke kauerte er, hatte seine Beine angezogen und diese mit den Armen umschlungen. Irgendetwas in ihm regte sich bei diesem Anblick. Er wusste nicht warum, aber so wollte Sasuke Naruto nicht sehen. Mit einigen Schritten war er bei ihm und kniete sich davor. Keine Reaktion erfolgte. Langsam streckte der junge Uchiha seine Hand aus und hielt sie Naruto hin. Doch nichts geschah. „Naruto!“, sagte er leise, bemerkte wie der Blondschopf zusammenzuckte. Seufzend richtete der Uchiha sich wieder auf, hielt seine Hand weiterhin dem Blondschopf entgegen. „Tze, und ich dachte du wärst einigermaßen stark!“, sagte er verächtlich. Langsam hob der junge Blondschopf seinen Kopf und schaute seinen Gegenüber an. „Der Naruto, den ich kenne, würde nie aufgeben!“, setze er noch hinzu. Langsam bewegte der junge Shinobi sich. Sasuke hatte Recht. Zögernd hob er seinen Arm und griff nach der gereichten Hand. Mit Schwung half der Schwarzhaarige ihn auf. „Sieh zu, dass du dich fertig machst, alle warten bereits auf dich. Ich warte hier!“, sagte Sasuke leise. Naruto war bereits fast aus dem Zimmer verschwunden, da sagte der Schwarzhaarige noch etwas. „Fürs erste lasse ich dich in Ruhe, doch irgendwann will ich wissen, was passiert ist. Dann werde ich nicht Ruhe geben!“, sagte er leise. Naruto wendete seinen Kopf, schaute auf seinen Kameraden. Ein Lächeln glitt über sein Gesicht. „Danke, Sasuke“, sagte er leise, ehe er die Tür schloss.
 

So vergingen weitere Tage. Tage, in denen Naruto trainierte, genau wie Sasuke. Stille herrschte über das, was geschah. Langsam reiften die beiden, wurden stärker und so wurde die Gemeinschaft fast wieder wie zuvor. Kakashi war froh darüber und aus diesem Grund meldete er seine drei Schüler zur Chu-Nin-Auswahlprüfung an. Viele versuchten dem Jo-Nin dies auszureden, dachten Naruto sei nicht so weit. Seine Kameraden, da bestand kein Zweifel, doch der Chaot bestimmt nicht. Wütend verteidigte Kakashi seine Schüler, glaubte an sie, an jeden von ihnen. Sicher, Sakura und Sasuke waren gut, doch Naruto holte auf. Mit riesigen Sprüngen wurde er besser. Fast war es so, als sei ihm nie etwas zu gestoßen. Bei diesen Gedanken seufzte er leicht. Noch immer hatte der Blondschopf sich niemandem anvertraut. Seltsamerweise akzeptierte Sasuke dies. Zu gerne hätte der Jo-Nin gewusst, was damals zwischen ihnen passiert war, als Naruto nicht zum Training erschien und er Sasuke geschickt hatte, um nach ihm zu sehen. Als die beiden endlich aufgetaucht waren, war Naruto anders gewesen, entspannter irgendwie. Natürlich hatte Kakashi das erfreut und doch hatte er das Gefühl, dass es nicht immer so bleiben würde. Seufzend schlenderte der Jo-Nin durch die Straßen, versuchte die Diskussion zu vergessen, dass Team 7 an der Prüfung teilnehmen konnte. Mit vielen Argumenten und der Hilfe der dritten Generation hatte er es schließlich doch durchsetzen können. Langsam näherte er sich seinen Schülern, blieb in einigem Abstand stehen, beobachtete sie. Lächelnd stellte er fest, dass eigentlich alles wie immer war. Sakura stand zwischen den beiden, versuchte sie einander näher zu bringen, während Naruto und Sasuke sich wütend anblickten. Ein leichtes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Jo-Nin. Ja, endlich war alles wieder beim alten und doch ahnte er, dass Naruto nicht wirklich alles verarbeitet hatte. Er hatte das Gefühl, der Blondschopf hätte eine Maske auf und oft konnte Kakashi hinter diese schauen. Dann sah er den ganzen Schmerz, die Wut und auch unendlich viel Trauer. Doch nie hatte Naruto einen von ihnen bewusst diese Gefühle gezeigt.
 

Sakura seufzte leicht, schaute von einem zum anderen. Wie schon so oft schwiegen die beiden Jungs einander an. Doch deutlich war das Knistern zu spüren, das immer dann herrschte, wenn die beiden aufeinander trafen. Wieder einmal hatten sie einander ignoriert. Sakura seufzte ein weiteres Mal, fragte sich, wieso die beiden so rivalisierten. Dazu gab es eigentlich keinen Grund. Mittlerweile waren sie beinahe gleich stark, aber scheinbar schien Sasuke dies zu stören. Zum wiederholten Male schaute die junge Kunoichi auf ihre Uhr, seufzte ein weiteres Mal. Sie fragte sich, wo ihr Sensei blieb, dieser war nun bereits seit 4 Stunden zu spät. Plötzlich stand dieser vor ihnen. „Sie sind zu spät!“, keifte sie genervt. Entrüstet schaute sie den Älteren an. Doch dieser beachtete sie gar nicht. Lange blickte er auf die beiden Jungs der Gruppe, hing seinen Gedanken nach. Sakura lächelte leicht. Scheinbar interessierte ihr Sensei sich auch für die beiden. Sie war dankbar dafür. Mit einem Lächeln ging sie zu ihren Kameraden, hakte sich bei ihnen ein und schaute auffordernd auf den Lehrer.
 

Kakashi blickte auf die drei, zog die Zettel aus seiner Tasche und reichte sie ihnen. „Hier, das ist die Anmeldung zur Chu-Nin Auswahlprüfung!“, sagte er. Zuerst verstanden die drei nicht, starrten ihn ungläubig an. Kakashi musste leicht grinsen. „Ich habe euch dazu angemeldet. Ihr müsst diese Zettel ausfüllen und in einer Woche zur Prüfung mitbringen!“, sagte er und blickte von einem zum nächsten. Bei Naruto blieb sein Blick hängen, betrachtete ihn lange, doch dieser zeigte kaum eine Reaktion, hielt das Blatt in seiner Hand und starrte drauf. Schließlich riss er seinen Blick wieder los, schaute zu den anderen. Diese betrachteten ihn neugierig. Wieder wurde den Jo-Nin warm ums Herz. Er hatte seine drei gerne, wollte sie mit allem was er hatte beschützen, wollte sie stark machen. „Habt ihr irgendwelche Fragen?“, fragend schaute er von einem zum anderen. Langsam hob Naruto seinen Kopf, blickte den Ältesten unter ihnen fragend an. „Wenn wir das hier bestehen sind wir Chu-Nins?“, fragte er. Kakashi nickte. Zum ersten Mal sah er keine Maske in Narutos Gesicht. Offen schaute dieser ihn an. „Ja, das ist richtig!“ Ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht den Blondschopfes und Kakashi schaute diesen erstaunt an. Keinerlei Trauer konnte er in dem jungen Shinobi sehen. Leise seufzte er auf. Ja, er war froh sein Team vorgeschlagen zu haben, war froh, dass Naruto sich so darüber freute. Auch die anderen beiden schien der Gedanke zu gefallen, doch wusste der Jo-Nin, dass sie noch eine Prüfung zu bestehen hatten, ehe sie wirklich daran teilnehmen durften. Schließlich informierte er seine Schüler über alles Wichtige, ehe er sich verabschiedete und die drei alleine ließ.
 

Seufzend wendete Sakura sich ab. Immer wieder starrte sie auf ihr Blatt, fragte sich, ob sie dies überhaupt schaffen konnte. Unsicherheit machte sich in ihr breit. Sicher, sie hatte Fortschritte gemacht, doch wenn sie an Naruto und Sasuke dachte, waren sie eher minimal. Immer hatte sie sich auf die beiden verlassen müssen. Das würde bei der Prüfung sicherlich nicht funktionieren. Da müsste sie selbst zeigen, was sie drauf hatte. Tief in ihren Gedanken versunken bemerkte sie nicht wie jemand sie verfolgte. Sasuke steckte seinen Zettel ein und begab sich auf direktem Weg nach Hause. Schnell hatte er das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Doch er bewahrte einen kühlen Kopf und lief einfach weiter. Aufmerksam seine Umgebung beobachtend. Schließlich sah er ihn. Naruto war an der Brücke stehen geblieben. Immer wieder starrte er auf sein Formular. Ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Zum ersten Mal seit langem fühlte er sich wieder frei. Schnell rannte er durch die Straßen, wollte nach Hause. Doch irgendwann blieb er angewurzelt stehen. Sakura wirbelte erschrocken rum, starrte den Unbekannten an. Mit einem Sprung nach hinten brachte sie Abstand zwischen sich. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Schnell wurde dies bestätigt, als einige Kunais auf sie zuflogen. Schnell und geschickt wehrte sie diese ab. Sasuke entdeckte endlich, was ihn so störte. Mit einer schnellen Bewegung war er hinter dem Unbekannten, drückte ihm ein Kunai an die Kehle. „Ok, was willst du?“, knurrte er. Naruto bewegte sich einen Schritt nach hinten, griff nach einem Kunai. Lange betrachtete er den Jungen vor sich, ehe er grinste. Schnell lief er auf ihn zu, bereit ihn zu besiegen. Ein breites Grinsen zog sich über das Gesicht des Mannes und freundlich schaute er Sakura an. Diese verstand nicht ganz. Verwirrt hielt sie ihr Kunai in der Hand, ließ den Fremden nicht aus den Augen. „Keine Sorge, du hast die Vorprüfung bestanden!“, sagte er ruhig, ehe er verschwand. Sakura seufzte erleichtert auf, ehe sie ihren Weg nach Hause weiterging. „Ich habe dich etwas gefragt!“, knurrte Sasuke ungehalten. Erstaunt vernahm er das leise Lachen des Unbekannten. „Etwas anderes habe ich von dir nicht erwartet, Sasuke. Du hast die Vorprüfung bestanden!“ Mit diesen Worten löste der Unbekannte sich auf. „Tze!“, knurrte der junge Uchiha, ehe er seinen Weg weiterging. Offen schaute der Junge Naruto an, wehrte dessen Angriff ab. „Woher wusstest du es?“, fragte er ruhig, wich weiter aus. Naruto lachte auf. „Konohamaru ist gar nicht da. Außerdem läuft er noch nicht mit Waffen herum!“, antwortete er. Erstaunt blieb er stehen, als der Junge anfing zu lachen. „Du hast dich wirklich weiterentwickelt!“, sagte er sanft. „Du hast die Vorprüfung bestanden!“ Mit diesen Worten verschwand er. Erstaunt blickte Naruto um sich, ehe er mit der Schulter zuckte und nach Hause ging.
 

So verging die Woche wie im Flug und schließlich trafen die drei sich wieder, um gemeinsam zu der Prüfung zu gehen. Nach einigen Schwierigkeiten erreichten sie auch den Raum. Kakashi stand davor, schaute sie lange an. „Schön, dass ihr alle da seid!“, sagte er sanft. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. „Ich wünsche euch viel Glück!“ Mit diesen Worten trat er zur Seite, ließ die drei vorbei. Lange blieb er dort stehen, als seine Schüler in dem Raum verschwunden waren. Wie sehr hatten sie sich doch verändert, schoss es ihm durch den Kopf. Ja, er war stolz auf sie, auf jeden Einzelnen. Er war froh ihnen bei der Ge-Nin Prüfung eine zweite Chance gegeben zu haben. Alle hatten sich in der kurzen Zeit schnell weiterentwickelt, waren stärker geworden. Auch wenn Naruto und Sasuke scheinbar immer aneinander gerieten, so standen sie doch füreinander ein. Es hatte sich in kurzer Zeit ein starkes Team gebildet, das um Teamwork wusste und aufeinander achtete. Seufzend wendete der Jo-Nin sich ab. Ja, er war wirklich stolz auf die drei. Doch noch immer hatte er Sorge um Naruto. Er wusste nicht wieso, doch sein Gefühl sagte ihm, dass der Blondschopf nicht wirklich alles verarbeitet hatte. So vergingen weitere Stunden und dann Tage. Wie er es erwartet hatte, schafften seine drei die Prüfungen und als er sie bei den Einzelkämpfen wieder sah, dachte er, dass sie noch weiter gereift waren. Leider hatte diese Prüfung auch negative Ereignisse gehabt. So war Orochimaru in Konoha und hatte Sasuke sein Siegel verpasst. Unwohlsein breitete sich in dem Jo-Nin aus, als er es versiegeln musste. Doch schließlich war auch das geschafft. Zufrieden schaute er den weiteren Kämpfen zu.
 

Sakura erstaunte ihn. Verbissen kämpfte sie. Noch nie hatte er die junge Kunoichi so gesehen. Sie hatte sich wirklich prächtig entwickelt. Auch Naruto kämpfte gut. Er schien noch stärker zu werden. Lange betrachtete er seine beiden Schüler. Sie waren Freunde geworden und das freute ihn. Noch vor einigen Monaten hatten sie einander gehasst. Sie waren ein Stückchen weitergekommen auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Wieder wallte das Gefühl in dem Jo-Nin auf. Er wollte sie schützen, wollte ihnen ersparen, was er erleben musste. Sein Blick wurde weicher, als er Naruto sah, als er seine Worte vernahm. Schnell erschien er bei ihm, drückte den Jungen an sich, versuchte seine Worte zu stoppen. So viel hatte der Junge durch gemacht und doch hatte er noch immer ein so großes Herz. Doch Lee konnte er zurzeit nicht helfen. Mit einigen Worten beruhigte er den Blondschopf und strich ihm zärtlich durch das Haar. Wieder wallten alte Bilder bei ihm auf. Wieder sah er den jungen Ge-Nin vor sich. Blutüberströmt, die Kleidung in Fetzen am Körper herabhängend. Schnell wendete er sich von Naruto ab. Als er sich endlich beruhigt hatte, war auch diese Prüfung vorbei. Stolz schaute er von Sakura auf Naruto. Zwei hatten es also geschafft in die letzte Runde zu kommen. Sakura musste sich deswegen keine Vorwürfe machen, auch sie hatte ihr Bestes gegeben. Es war halt Pech gewesen, dass ausgerechnet Ino ihre Gegnerin gewesen war. Eilig verschwand er, um nach Sasuke zu sehen.
 

So vergingen die Tage und alle bereiteten sich auf die kommende Prüfung vor. Fleißig wurde trainiert. Sasuke war mittlerweile erwacht und zog sich langsam an. Er hatte keine Zeit hier herum zu liegen, musste Kakashi aufsuchen, um mit ihm zu trainieren. Leise verließ er das Krankenzimmer und machte sich ungesehen aus dem Staub. Langsam lief er durch die Straßen, doch dann fiel ihm etwas ein. So drehte er sich um und lief Richtung Wald. Er hatte noch etwas zu erledigen, ehe er zu Kakashi ging. Lange hatte er darüber nachgedacht, hatte versucht seine Gefühle zu sortieren. Vieles war geschehen und so hatte er es zuerst nicht bemerkt. Doch schließlich hatte er es sich eingestehen müssen. Langsam lehnte er sich an einen der Pfähle und blickte sich um. Hier würde er warten. Er wusste, dass Naruto oft herkam und er war sich sicher, dass er es auch heute tat. Alte Erinnerungen kamen ihn und zum ersten Mal seit langer Zeit lächelte der junge Uchiha wieder. Langsam trottete Naruto durch die Straßen. Wütend schaute er sich um. „Ero-Sennin!“, murmelte er leise. Wo war dieser Idiot nun schon wieder hin? Schließlich gab er es auf. Dann müsste er halt heute alleine trainieren. So ging er auf direktem Wege zum Trainingsplatz. Erstaunt blieb er stehen, als er Sasuke dort vorfand. Sasuke erblickte ihn und richtete sich auf. Lange blickte er Naruto an. Er wusste, was er sagen wollte und doch fiel es in diesem Moment so schwer. Zu lange hatte er Gefühle nicht mehr zugelassen. Und auch jetzt wollte er es eigentlich nicht. Nur eins war wichtig und dabei konnte er Gefühle nicht gebrauchen. Und doch wusste er, dass er es sagen musste, um sich auf das, was kommen würde, konzentrieren zu können. Langsam ging Naruto auf Sasuke zu. „Was willst du?“, fragte er leise. Er konnte dem jungen Uchiha immer noch nicht in die Augen sehen und so blickte er zu Boden. Sasuke bemerkte dies und schaute ihn lange an. „Was hat er dir bloß getan, dass du mich nicht einmal ansehen kannst?“, fragte er leise.
 

Erstaunt hob Naruto den Kopf. Ernst blickte Sasuke ihn an. „Es wird viel geredet in Konoha. Viele meinen, dass du vergewaltigt wurdest!“, sagte er leise. Naruto starrte ihn nur an, sagte kein Wort. „Als ich dich gefunden habe, fragte ich mich, wer dich so zugerichtet hat und warum. Ich weiß es noch immer nicht. Nur eines weiß ich mittlerweile. Itachi hat etwas damit zu tun. Ich kann mir sonst nicht erklären, warum du so eine Angst vor mir hast!“, sagte er ruhig. Es kostete ihn eine Menge Selbstbeherrschung nicht laut zu werden. Stumm blickte Naruto ihn weiter an. Er wusste einfach nicht, wie er auf Sasuke reagieren sollte. „Hör mir zu Naruto!“, sagte der Schwarzhaarige sanft. „Ich habe dir versprochen nicht weiter danach zu fragen. Aber ich bitte dich mir es irgendwann einmal zu verraten. Ich hoffe diesen Gefallen kannst du mir irgendwann einmal tun!“, sagte er. Lange schwiegen sie. „Sasuke, wieso genau bist du hier?“, fragte Naruto leise und schaute den jungen Uchiha an. Es fiel ihm immer leichter. Sasuke war nicht wie ER. Sasuke war anders. Er hatte ihn gerne und freute sich immer Zeit mit ihm verbringen zu können. Sasuke schaute auch nicht nur zu, so wie ER es getan hatte. Sasuke half ihm. Auch wenn ihm das wohl nicht bewusst war. „Ich bin hier, um mich von dir zu verabschieden. Ich werde zu Kakashi gehen, um mich von ihm trainieren zu lassen. Ich will, dass du dein Bestes gibst, stärker wirst. Wenn die Prüfungen vorbei sind, will ich gegen dich antreten. Ich will wissen wie stark ich bin!“, riss Sasuke Naruto aus seinen Gedanken. Erstaunt blickte dieser ihn an. Schnell überwand er die Lücke zwischen ihnen, zog Naruto an sich und legte seine Lippen sanft auf die des Blondschopfes. Es dauerte nur einige Sekunden, dann löste er sich wieder. Ohne sich noch einmal umzudrehen verschwand er. Naruto hatte seine Augen weit aufgerissen und sank zu Boden.
 

Langsam hob Sasuke die Hand nach oben, fuhr sich über die Lippen, ehe er sie wieder herunter nahm und in seiner Hosentasche versenkte. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Er hatte herausbekommen, was genau er fühlte. Jetzt war er sich sicher das Richtige zu tun. Er wollte stärker werden, wollte Rache und nun hatte er sogar zwei Grunde dazu. Auch wenn Naruto seine Vermutung noch nicht bestätigt hatte, so war er sich doch sicher richtig zu liegen. Langsam beruhigte sich sein Atem wieder und sein Herzschlag verlangsamte sich. Nur das Kribbeln in seinem Magen blieb. Doch so gut es ging, ignorierte der junge Uchiha es. Er hatte keine Zeit für derartige Gefühle. Musste stärker werden. Musste seinen Clan und nun auch noch Naruto rächen. Den jungen Shinobi, der ihm in den vergangenen Monaten so wichtig geworden war. Wichtig, weil er sein Teamkamerad war, sein bester Freund und auch der Mensch, der diese Gefühle in ihm auslöste. Ohne sich noch einmal umzudrehen verschwand er im Wald. Narutos Herz schlug schnell und sein Atem ging unregelmäßig. Langsam strich er sich über die Lippen, ehe er sich aufrappelte und langsam nach Hause ging. Dort schloss er sich ein und ließ sich auf seinem Bett nieder. Ganz hinten in der Ecke kauerte er sich zusammen, zog die Beine an, schlang die Arme darum und bettete seinen Kopf auf die Knie. Er verstand nicht, was er da gerade gefühlt hatte, verstand Sasuke nicht mehr. Was hatte ihn dazu bewegt dies zu tun?
 

Langsam schloss der Blondschopf seine Augen. Bilder tauchten auf und er erinnerte sich wieder. Nie hatte Sasuke ihm ein Zeichen gegeben, dass er mehr für ihn empfinden würde. Immer waren sie Rivalen gewesen. Sein Körper begann leicht zu zittern und so zog er seine Decke zu sich und schlang sie um den Körper. Langsam lösten sich einige Tränen und rannen dem jungen Blondschopf über die Wangen. Er wusste einfach nicht mehr weiter. Er wusste nicht, was er machen sollte. Jede Nacht brauchte er Stunden um einzuschlafen, schaffte es eigentlich nur ruhig durchzuschlafen, wenn Kakashi oder Iruka neben ihm wachten. Doch er konnte sie ja schlecht darum bitten. Er war ein Ninja, verdammt noch mal. Energisch wischte er sich die Tränen vom Gesicht, doch es folgten weitere. Leise schluchzte er auf. Er wollte das alles nicht mehr. Wollte in seinen Träumen nicht diese Augen sehen, wollte nicht diese Gefühle fühlen und nun kam Sasuke und sorgte für noch mehr Verwirrung in seinem Leben. Leise wimmerte er und begann seinen Körper leicht vor und zurück zu wiegen. Er war fertig mit sich und seiner Welt. Immer schneller wurden seine Bewegungen und immer mehr versuchte er sich selbst zu halten. Er verstand seine eigenen Gefühle nicht. Er hasste Sasuke, hasste seine Augen, doch hatte sich dieses Gefühl in ihm breit gemacht, als der junge Uchiha ihm plötzlich so nahe gekommen war, ihn geküsst hatte. Es war ganz anders gewesen, als das erste Mal, in der Schule, als er Sasuke danach am liebsten gekillt hätte. Es war angenehm gewesen und doch auch wieder nicht. Unterdrückt schluchzte Naruto auf, griff sich kräftig in die Haare. Sein Kopf schmerzte, er war müde und konnte einfach nicht mehr, wollte nicht mehr. Plötzlich stoppte etwas seine Bewegungen und etwas berührte ihn. Erstaunt hob er seinen Kopf. Weitere Tränen rannen ihn übers Gesicht. „Iruka!“, schluchzte er leise auf und warf sich in die Arme seines ehemaligen Lehrers. „Es ist gut, Naruto!“, sagte er sanft und strich dem Jungen beruhigend über den Rücken. Er war froh, dass er seinem Gefühl nachgegeben hatte, war froh nach Naruto gesehen zu haben. Verzweifelt klammerte der Blondschopf sich an den Älteren Lange zitterte der junge Körper in seinen Armen, ehe er sich beruhigte. Vorsichtig legte Iruka den schlafenden Naruto auf sein Bett und deckte ihn zu. Leise murmelte dieser und ließ den Chu-Nin erstaunt aufblicken. Doch schnell schob er seine Gedanken fort, streichelte zärtlich durch das blonde Haar. „Sasuke“, murmelte Naruto ein weiteres Mal leise.
 


 

Puuh, ich habe es geschafft. Es tut mir leid, dass es dieses Mal ein wenig länger gedauert hat. Aber ich habe den Übergang zum Alltag nicht geschafft. Es fiel mir unendlich schwer und ich habe Tage gebraucht, um einige Sätze zustande zu bringen. Ich bin froh, dass ich es endlich geschafft habe. Danach ging es dann wieder ganz leicht ^^
 

Mal schauen wie lange ich für das nächste Chap brauche. Ich habe ja noch eine weitere FF und es steht ein neuer OS an. Werde mich aber bemühen, dass es dieses Mal etwas schneller geht!
 

Dann bis zum nächsten! ^^
 

Gruß,

KakashiH

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 3/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shounen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Langsam richtete Naruto sich auf. Gequält stöhnte er auf. Sein ganzer Körper schmerzte. Allmählich kamen die Erinnerungen an den Kampf wieder, doch all das interessierte ihn nicht. Lange starrte er auf die weißen Verbände, in die er gewickelt war. ’Genau wie damals’ schoss es ihm durch den Kopf. Leise seufzte er auf. Vorsichtig drehte er den Kopf und versuchte sich an den Rand seines Bettes zu setzen. Er war allein, doch das wunderte ihn nicht. In den vergangenen vier Jahren hatte er mehr als deutlich gemacht, dass er auf Gesellschaft keinen Wert legte. Viele hatten es lange Zeit versucht, doch mit seiner starren Miene und seinem Schweigen hatte er es allen unmöglich gemacht. Nach und nach hatten alle sich von ihm abgewendet. Naruto empfand darüber keine Trauer. Es war sowieso besser niemanden an sein eigenes Herz zu lassen, so bestand auch keine Gefahr verletzt zu werden. Behutsam richtete Naruto sich auf und überwand die kurze Lücke zum Fenster. Schnell öffnete er dies und ließ die frische Luft herein. Schnell schloss er die Augen und atmete tief ein. Er hasste es hier drin zu sein und wenn es nach ihm gegangen wäre, würde er sofort von hier verschwinden. Und doch wusste er, dass dies nichts brachte. Denn eine Person hatte er in all der Zeit nicht abschütteln können. Tsunade, die neue Hokage, hatte hartnäckig sich gehalten und ihn, so oft es ihre Zeit erlaubte, immer wieder besucht. Naruto wusste, dass wenn er nun gehen würde, würde er Tsunade dazu animieren ihn nicht mehr aus den Augen zu lassen. So verwarf er diesen Gedanken gleich wieder. Behutsam drehte er sich um und ging wieder zu seinem Bett, um sich an seinem Rand niederzulassen. Seinen Blick senkte er auf den Boden.
 

Wieder betrachtete er seine Verbände und wer ihn kannte, würde sofort erkennen, wie er von einer unendlichen Traurigkeit erfasst wurde. Naruto starrte auf seine bandagierten Arme und die erste Träne löste sich. Ja, es war genau wie damals. Wie an dem Tag als Sasuke gegangen war und Naruto hier erwacht war. Hier im Krankenhaus von Konoha, am ganzen Körper bandagiert. Damals war er nicht alleine gewesen, damals hatte Kakashi im Zimmer sich aufgehalten. Doch als er erwacht war, hatte er seinem Lehrer sofort angesehen, dass er keinen Erfolg gehabt hatte. Es hatte ihm das Herz gebrochen und ihn den Willen zum Leben genommen. Ohne Sasuke konnte und wollte er auch nicht weiterleben. Sasuke war es immer gewesen, der ihn antrieb, ihn dazu brachte mehr zu wollen und stärker zu werden. Alleine durch seine Anwesenheit hatte er sich besser gefühlt und das nur, weil Sasuke seinen Schmerz kannte, ihn mit ihm teilte. Doch dann ging er fort. Ohne es zu realisieren, griffen Narutos Hände in die Laken und krallten sich daran fest. Weitere Tränen lösten sich und tropften auf seine nackten Beine. Er hasste Sasuke, verachtete ihn. Er wollte ihn vergessen, um all das zu vergessen, was er ihm angetan hatte. Wütend krallten Narutos Hände sich weiter in die Laken und verbissen presste er seine Zähne aufeinander. Als sein Kiefer bereits schmerzte, löste er den Druck und ließ sich langsam rückwärts nieder. Es brachte ja doch nichts sich darüber Gedanken zu machen. Sasuke war fort und er würde nie wieder kommen. Dessen war Naruto sich bewusst. Langsam schloss er die Augen und schlief wieder ein.
 

Ein letztes Mal drehte Naruto sich um und schaute auf den jungen Mann, der gerade eben seinen Platz eingenommen hatte. Schnell wendete er sich ab und verschwand in den Wald. So sehr hoffte er, dass Lee es schaffen würde und Kimimaro aufhalten konnte. Doch er hatte keine Zeit sich jetzt darüber Gedanken zu machen, er musste zusehen, dass er Sasuke fand. Mit schnellen Schritten folgte er dem jungen Uchiha. Er verstand es einfach nicht, begriff nicht wieso dieser gegangen war. Die Umgebung änderte sich und plötzlich sah er ihn. Nur wenige Meter vor ihm lief er. „Sasuke!“, rief Naruto laut und rannte weiter. Doch plötzlich stoppte er. Hier ging es nicht weiter und ein breiter Wasserfall stand nun zwischen ihnen. Er überlegte bereits wie er ihn am besten überwinden konnte, da drehte Sasuke sich um. Naruto erschrak fürchterlich. Das konnte nicht Sasuke sein. Er hatte sich verändert und das machte Naruto Angst. Doch jetzt konnte er nicht mehr zurück. „Geh nach Hause, Naruto!“, sagte Sasuke verächtlich und kehrte ihm wieder den Rücken. Naruto machte eine Faust und drückte sie fest zusammen. Wut kam in ihm auf. Er hatte es versprochen Sasuke zurückzubringen, doch genau in diesem Moment wurde Naruto bewusst, das vor allem er wollte, dass sein Freund wieder zurückkam. Er achtete nicht mehr auf das, was Sasuke sagte, sprang mit einem Satz über den Wasserfall und traf mit seiner Faust fest in Sasukes Gesicht. Dieser kippte nach hinten und fiel zu Boden. Naruto setzte sich auf seine Hüfte, fasste ihm am Kragen und schüttelte ihn.
 

Lange schaute Naruto in die schwarzen Augen, die ihm so vertraut waren, doch darin erkannte er nichts mehr von alle dem, was er früher dort sah. Jetzt regierte dort nur noch der Hass. Langsam schüttelte Naruto den Kopf. Trauer kam über ihn. Sasuke sah dies und nutze die Gelegenheit. Schnell drehte er den Spieß einfach um. Naruto spürte wie Sasuke ihn hoch hob und noch bevor dieser etwas sagte, wusste er, dass Sasuke ihm gleich ziemlich wehtun würde. Doch es interessierte ihn nicht. Keuchend atmete er aus, als Sasuke zuschlug. Es tat wirklich verdammt weh, aber wenn Naruto bedachte, dass er nun ein Loch in seinem Körper hatte, war das auch nicht weiter verwunderlich. Als Sasuke seine Hand zurückzog, sackte Naruto zusammen. Leise bahnten sich die Tränen über sein Gesicht. Doch er wollte nicht, dass ausgerechnet Sasuke diese sah. Zitternd brach er zusammen. Naruto schloss die Augen und sammelte alles an Kraft, was er besaß. Anschließend richtete er sich auf, rannte auf Sasuke zu und stürzte mit ihm von der Statue, auf der sie gerade noch gestanden hatten. Mit einem lauten Platschen landeten sie im Wasser. Sasuke rappelte sich sofort auf, doch Naruto hatte keine Kraft mehr. Langsam sank er tiefer und tiefer. Doch schnell besann er sich eines besseren und arbeitete sich wieder nach oben. Keuchend streckte er seinen Kopf aus dem Wasser und holte tief Luft. Es dauerte nicht lange, da hatte er sein Chakra wieder unter Kontrolle und stellte sich auf das Wasser.
 

„Sieh zu, dass du wieder mit nach Hause kommst!“, keuchte Naruto leise. Seine Schulter schmerzte sehr. In diesem Moment war er froh, dass er das Kyuubi in sich trug. Die Wunde hatte sich bereits geschlossen. Sasuke schaute ihn nur hämisch an. „Wieso sollte ich das tun?“, fragte er. Langsam hob Naruto seinen Kopf und blickte Sasuke direkt an. „Weil du nach Konoha gehörst!“, antwortete er leise. Er konnte sehen wie erstaunt Sasuke war. „Warum, Naruto?“, fragte dieser leise. Der Blondschopf wusste nicht, was er darauf antworten sollte. „Warum kannst du mich nicht gehen lassen? Ich tue dies auch für dich!“, redete der junge Uchiha weiter. Narutos Augen weiteten sich. „Was redest du da?“, fragte er aufgebracht. Sasuke zog es aber vor zu schweigen. Naruto hatte keine Wahl. Er musste vergessen was geschehen war und dafür sorgen, dass Sasuke zur Vernunft kam. Ohne Gnade griff er ihn an. Doch je mehr er ihn traf, umso mehr grinste der junge Uchiha ihn an. Unbändige Wut stieg in Naruto auf. Verzweifelt kämpfte Naruto weiter. Ohne dass er es hatte verhindern können traf ihn ein harter Schlag. Es knackte gefährlich in seinem Rücken und in hohen Bogen flog er von Sasuke weg. Schmerzhaft keuchend blieb er am Rand der Statue liegen, doch nicht für lang. Sasuke schnappte sich den jungen Blondschopf und stürzte sich mit ihm in die Tiefe. Zu schwach, um sich zu wehren, schlug Naruto auf den Boden auf. Sein Blick verschwamm und wieder wurde alles dunkel um ihn. Er konnte nicht mehr. Und wollte auch nicht.
 

„Was ist los?“, donnerte die angsteinflößende Stimme des Kyuubi. Naruto blickte ihn nur an. Stumm und ohne eine Miene zu verziehen. Sein Blick war hart und keinerlei Emotionen spiegelten sich in dem jungen Gesicht. Die Erde erzitterte, als das Kyuubi tief und grollend auflachte. „Bist du so schwach?“, gab es hämisch von sich. Naruto wusste, dass wenn er hier war, dass sein Leben in Gefahr schwebte. So langsam erinnerte er sich und der Schmerz kam zurück. Erste Unsicherheit zeigte sich in der Haltung des jungen Shinobis. Kyuubi war nicht dumm und dazu kam, dass er seit Jahren seinen Wirt kannte. „Lass mich dir helfen!“, sagte er beinahe sanft. Doch Naruto wusste, dass dieser Sasuke dann zerfetzen würde. Sein Körper begann zu zittern, als er an das dachte, was passieren würde, wenn das Kyuubi die Kontrolle erlangte. Langsam schloss er die Augen. Seine Haltung straffte sich und ein Grinsen glitt über sein Gesicht. „Wage es Hand an ihn zu legen und ich kille dich!“, knurrte Naruto leise. Erstaunt schaute Kyuubi ihn an.
 

Keuchend saß Sasuke am Rand des Flusses. Hinter ihm donnerte der Wasserfall unaufhaltsam herab. Sein Blick verschwamm und schnell lehnte er sich vor und würgte leicht. Was hatte er bloß getan? Er hatte seinen besten Freund umgebracht. Das hatte er nicht gewollt. Langsam wendete er sich ab. Es war Zeit weiterzugehen. Doch weit kam er nicht. Plötzlich blieb er stehen, stellte irritiert fest, wie eine gewaltige Kraft sich entfesselte. Sie war fremd und doch so vertraut. Langsam drehte er sich um und starrte auf das, was sich da hinter ihm tat. Schockiert blickte Naruto an sich herab, spürte wie das Chakra ihn duchströhmte. Er kannte es ja schon so lang, doch heute in genau diesem Augenblick war es anders und beängstigend. Ein leiser Schrei entwich seiner Kehle und gepeinigt schaute er seinen Gegenüber an. Doch dieser Blick reichte. Für ihn tat er es, für ihn würde er stark sein. Langsam schloss er seine Augen und schon Sekunden danach umschloss die starke Macht, die sonst in ihm wohnte, seinen Körper ganz. Sein Herzschlag beruhigte sich und langsam ließ er sich hinab. Kurz danach stand er dort, auf allen vieren wie ein Tier. Das Chakra umschloss ihn, pulsierte, schützte ihn. Er musste nicht einmal nachschauen, um zu wissen welche Gestalt er angenommen hatte. Doch das interessierte ihn auch nicht. Zufrieden spürte er die Kraft, die er gerade erhalten hatte und die er vollkommen beherrschte. Still schaute er Sasuke an.
 

Der Herzschlag des jungen Uchihas schnellte in die Höhe. Er verstand einfach nicht, was er da gerade sah. Noch nie hatte er so eine Kraft gespürt. Sie schnürte ihm die Luft ab, hinderte ihn daran einen klaren Gedanken zu fassen. Doch er musste etwas tun. Schnell formte er einige Fingerzeichen, sammelte sein Chakra und griff Naruto an. Er musste siegen. So entbrannte ein heftiger Kampf und schnell wurde beiden bewusst, dass sie sich ebenbürtig waren. Beide benutzten ihre besondere Kraft, doch erkannte man nicht, wer der stärkere war. Verbissen gingen sie aufeinander los. Die Landschaft veränderte sich und innerhalb kürzester Zeit war das Flussbett verwüstet. Riesige Steine lagen überall herum und große Krater waren zu sehen. Schnell und heftig atmend hielten beide an, fixierten sich. Narutos Herz schmerzte, doch er hatte keine Wahl. Langsam streckte er seine Hand aus und konzentrierte sich. Er musste zu der Kunst greifen. Langsam bildete sich ein kleiner Ball, man konnte sehen wie das Chakra darin rotierte. Immer mehr presste Naruto herein. Er wusste, wo dieses Rasengan drauftraf, würde eine ungeheure Verwüstung entstehen. Doch ihm war egal, was passierte. Nur eines zählte, er musste ihn aufhalten. Sasuke formte einige Fingerzeichen. Schnell bildete sich das Chidori. Auch wenn er es nicht wollte, so musste er dafür sorgen, dass Naruto ihn nicht mehr aufhielt. Mit einem lauten Schrei trafen beide aufeinander. Tief schauten sie einander an, während ihre Künste aufeinander prallten. Eine gewaltige Schockwelle löste sich und rollte über das Land. Bäume knickten um und weitere Felsen lösten sich.
 

Als Naruto seine Augen wieder öffnete, war alles vorbei. Gleißendes Licht umgab ihn und dann sah er ihn. Sasuke stand vor ihm und schaute ihn an. Kalt und verschlossen wie eh und je. Tränen füllten die Augen des Blondschopfes und dann endlich geschah das, worauf er so lange gehofft hatte. Schmerzhaft verzog der junge Uchiha sein Gesicht und schaute ihn gequält an. Stumm lag die Frage auf seinem Gesicht. ‚Warum?’ Naruto schluckte schnell und wischte sich die Tränen fort, lächelte breit. Er wollte nicht, dass Sasuke ihn traurig in Erinnerung behielt. Schlagartig war es ihm bewusst geworden, dies war das letzte Mal, dass er ihn sehen würde. Stolpernd rannte er auf ihn zu, doch er erreichte ihn nicht. Nur die Finger erhaschte er, verhakte sie miteinander. Stumm lächelten sie sich an, und beide wussten, dass dies nicht das Ende war. Dies war ein Versprechen. Sie würden einander wiedersehen. Irgendwann und irgendwo. Bis dahin würde jeder sein Bestes geben, trainieren und stärker werden. Alleine schon um den anderen stolz zu machen. Ein letztes Mal schaute Naruto Sasuke an, Tränen rannen über seine Wangen. Langsam nickte er. Er würde warten auf ihn, seinen Freund, seinen Bruder und ein wenig auch auf den, den er liebte.
 

Keuchend fuhr Naruto auf. Sein Herz schlug schnell und sein Körper war schweißbedeckt. Wieder hatte er diesen Traum geträumt, hatte sich daran erinnert, wie er den wichtigsten Menschen in seinem Leben verloren hatte. Und wie jedes Mal spürte er dieselbe Wut in sich aufkeimen. Aber nicht nur Wut, sondern auch Trauer. Sie hatten es sich versprochen, doch nach nun fast vier Jahren hatte er es endlich begriffen. Er würde ihn nie wiedersehen. Weitere Tränen rannen sein Gesicht hinab und leise schluchzte er auf. Verzweifelt hielt er sich an der Decke fest. „Du musst versuchen ihn zu vergessen!“, sagte eine leise Stimme vor ihm. Erschrocken schaute Naruto auf. Er hatte nicht einmal bemerkt, dass noch jemand bei ihm war. Langsam löste sich eine Gestalt aus der Ecke und kam auf ihn zu. Mit einigen Schritten war er bei ihm angelangt und schmiss einen Gegenstand auf sein Bett. „Das soll ich dir geben, Kakashi hat mich darum gebeten!“, sagte er und schaute ihn an. „Was willst du, Ero-Sennin?“, fragte Naruto kalt. Er erkannte, was der Alte ihm da hingeworfen hatte. Es schmerzte ihn, doch er hatte nicht die Kraft es einfach fortzulegen. Stumm starrte er darauf.
 

„Was sollte das Naruto? Hattest du vor zu sterben? Du hast doch gewusst, dass du allein keine Chance hast!“, polterte der San-Nin los. Beschämt schaute Naruto zur Seite. Er musste nicht antworten, schließlich hatte Jiraiya Recht. Der Ältere schüttelte den Kopf und setzte sich an die Bettkante. Er war nicht gut darin andere zu trösten, doch in diesem Fall musste er es zumindest versuchen. „Naruto was ist los mit dir?“, fragte er. Doch noch ehe Naruto antworten konnte, tat es ein Anderer für ihn. „Er hat seinen besten Freund verloren. Darunter leidet er." Erstaunt schauten die beiden auf. Jiraiya sprang gleich auf und schaute den neu eingetroffenen an. „Was machst du hier?“, fragte er erstaunt. Ein leises Lachen erklang. „Darf ich nicht schauen wie es meinem ehemaligem Schüler geht?“, fragte er gut gelaunt. Sein Blick fiel auf den Gegenstand, der vor Naruto auf der Decke lag. Schnell nahm er ihn und schaute Jiraiya strafend an. Naruto seufzte innerlich. Gesellschaft war das Wenigste, was er jetzt wollte. Er wollte nur seine Ruhe. Wieso alle meinten alle ihn heute Nacht besuchen zu müssen. „Sieh zu, dass du wieder gesund wirst!“, riss der San-Nin Naruto aus den Gedanken. „In 3 Tagen breche ich zu einer Trainingsreise auf und du wirst mitkommen!“. Erstaunt blickte Naruto auf. „Warum? Ich will nicht mit!“, antwortete er. Jiraiya blickte ihn nur an. „Das interessiert nicht! Entweder mit mir oder Tsunade nimmt dich unter ihre Fittiche!“, sagte er grinsend und wohl wissend, dass genau das, das Letzte war, was Naruto wollte. Wütend blickte der Blondschopf auf seine Decke. Jiraiya nickte Kakashi zu und verschwand aus dem Zimmer.
 

Leise seufzte Kakashi auf und holte sich einen Stuhl heran. Lange schaute er Naruto an, der noch immer auf seine Decke starrte. „Es ist genau wie damals, nicht wahr?“, fragte der Jo-Nin sanft. Er wusste genau um den Schmerz, der Naruto heimgesucht hatte und trotzdem war er nicht in der Lage dem Blondschopf zu helfen. Schon alleine deshalb nicht, weil dieser es nicht zuließ. „Kakashi-sensei, was soll das hier?“, fragte Naruto. Kakashi spürte, dass er seine Wut versuchte zu unterdrücken. Dieser Anblick schmerzte den Älteren. „Ich bin seit 4 Jahren jede Nacht bei dir!“, sagte er schlicht. Erstaunt drehte Naruto sich um und starrte ihn an. „Was?“, fragte er leise. Kakashi schaute ihn an und nickte. „Naruto, ich weiß wie du dich fühlst!“, sagte er leise. Seine Hand umklammerte das Stirnband, was er gerade von Narutos Bett entfernt hatte. Sein Stirnband. Er kannte es genauso gut wie Naruto. Naruto starrte auf Kakashis zitternde Hand. Er wusste einfach nicht, was er von all dem hier halten sollte. „Ich war genauso alt wie du, als ich meinen besten Freund verlor!“, sagte Kakashi leise und blickte Naruto an. Noch nie hatte dieser seinen Sensei so traurig gesehen. „Nur kann ich meinen nicht zurückholen!“ Sie saßen lange zusammen und schweigend hörte Naruto sich an, was Kakashi ihm von Obito erzählte, seinem Freund, der sein Leben gegeben hatte, um ihn und seine Kameradin zu schützen. Er konnte sehr gut nachempfinden wie schwer es für Kakashi gewesen sein musste. Als Kakashi zu Ende erzählt hatte, schaute er Naruto an. „Du musst stärker werden. Du musst ihn nach Hause holen!“, sagte er sanft. Langsam griff er nach Narutos Hand, und legte das Stirnband herein. Vorsichtig strich er ihm noch einmal durch das blonde Haar, ehe er aus dem Zimmer verschwand.
 

Als die Sonne langsam wieder aufging, saß Naruto noch immer in seinem Bett. Seine Hände umklammerten Sasukes Stirnband und er starrte jetzt bereits seit einigen Stunden darauf. Sein Herz zog sich zusammen, als er wieder an den Traum dachte. Es war wirklich genau wie damals. Auch da war er hier erwacht. Vollkommen eingewickelt in weißen Bandagen und am Boden zerstört. Naruto war so in seinen Gedanken versunken, dass er nicht einmal bemerkte wie die Tür sich öffnete und zwei Personen eintraten. Erst als eine der beiden sich räusperte, schrak er auf. Schnell schob er die Hand mit dem Stirnband unter die Decke und schaute Tsunade und Sakura abwartend an. Ohne etwas zu sagen ließ er die Untersuchung über sich ergehen. Als die beiden bereits wieder gehen wollten, hielt Naruto sie auf. „Ich werde mit Jiraiya mitgehen“, sagte er leise und schaute Tsunade an. Aus den Augenwinkeln konnte er sehen wie Sakura zur Seite blickte. Er wusste wie sehr er die junge Kunoichi mit seiner abweisenden Haltung verletzte. Er musste das regeln bevor er verschwand. „Das habe ich mir schon gedacht!“, erwiderte Tsunade leise. Sie hatte nicht die Kraft heute mit Naruto zu streiten. Außerdem wusste sie, dass Naruto momentan bei Jiraiya am besten aufgehoben war. Wenn er es nicht schaffte Naruto den Kopf zurecht zu rücken, würde der Blondschopf bei dem nächsten Versuch sich selbst zu schaden Erfolg haben. „Wenn morgen alles ok ist, spricht nichts dagegen!“, sagte sie und wand sich ab. Leise verließ sie das Zimmer. Sakura setzte sich ebenfalls in Bewegung um ihr zu folgen.
 

„Sakura, warte!“, sagte Naruto scharf. Er erschrak selbst über seine Stimme und so verwunderte es ihn nicht, dass die junge Frau zusammenzuckte. Leise seufzte er auf. „Bitte!“, fügte er wenig sanfter hinzu. Langsam drehte Sakura sich um und schaute Naruto traurig an. Es schmerzte sie, dass der einst so fröhliche und aufgeweckte Junge mittlerweile ernst und in sich zurückgezogen war. Nichts erinnerte noch an den einst so chaotischen Ninja. Naruto atmete einige Male ruhig durch, ehe er Sakura anschaute. „Es tut mir Leid, dass wir dir so viel Leid zugefügt haben!“, sagte er leise. Sakura schaute erstaunt auf, doch wusste sie in diesem Moment nicht, was sie sagen sollte. „Ich habe dir versprochen ihn zurückzuholen, das werde ich auch tun. Verzeih mir, dass ich noch zu schwach bin!“, redete Naruto leise weiter. Endlich schaffte Sakura es sich aus ihrer Starrte zu lösen. „Nein, Naruto", sagte sie sanft und ging auf ihn zu. Sie wusste nicht mehr, warum sie sich von ihm hatte verscheuchen lassen, doch jetzt wurde ihr endlich alles klar. Naruto schaute sie an. Langsam lehnte die junge Frau sich vor und umarmte Narutos Kopf. Sanft drückte sie ihn an sich und legte ihren Kopf auf die blonden weichen Haare. „Mir tut es Leid!“, sagte sie leise. Naruto konnte spüren wie ihre Tränen in seinem Haar verschwanden. Er spürte wie sie leicht zitterte. Langsam zog er seine Arme hervor und legte sie um Sakuras Körper. „Ich weiß, was Sasuke dir bedeutet“, redete sie mit zittriger Stimme weiter. „Und ich werde alles tun, um dir zu helfen ihn zurückzuholen!“, flüsterte sie. Naruto wollte sich von ihr lösen, doch sie drückte ihn noch fester an sich. „Bitte werd wieder wie früher!“, schluchzte sie. „Du tust uns allen weh und er hätte auch nicht gewollt, dass du so wirst!“, brachte sie unter lautem Aufschluchzen hervor. Naruto klammerte sich an sie und ohne dass er es verhindern konnte, weinte er. Die Tränen liefen ihm die Wangen hinab.
 

„Er wird es packen!“, sagte Jiraiya und schaute durch das Fenster auf die umschlungenen Personen. „Immerhin hat er jetzt wieder jemanden an sich heran gelassen!“, grinste er. Kakashi blickte auf seine beiden Schüler. Auch wenn Naruto sich Sakura ein wenig geöffnet hatte, so wusste er, dass er einen sehr viel größeren Teil des Schmerzes noch in sich trug. „Vielleicht!“, erwiderte Kakashi. „Doch ich glaube nicht, dass es bereits überstanden ist!“, sagte er und schaute nun den San-Nin an. „Du musst auf ihn Acht geben!“ Jiraiya grinste ihn an. „Keine Sorge, ich bringe dir deinen Lieblingsschüler schon heile zurück!“, sagte er. Kakashi schaute ihn nur an. „Das ist es nicht! Ich kenne Naruto inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er wieder Mist bauen könnte. Er ist sehr emotional.“ Jiraiya wendete sich ab. „Das weiß ich. Mach dir keine Sorgen!“, sagte er, ehe er langsam verschwand. Kakashi blieb noch lange dort und beobachtete Naruto. Erst spät am Abend machte er sich wieder auf den Weg nach Hause. Seine Sorgen um den Blondschopf aber blieben. Schnell schlug er den Weg zum Gedenkstein ein. Er wollte noch einmal Obito besuchen.
 

Langsam kehrte Ruhe in dem Krankenhaus ein. Naruto lag lange Zeit wach in seinem Bett. Seine Hand hielt noch immer das Stirnband fest und er ließ seine Gedanken schweifen. Doch so sehr er es auch versuchte, immer wieder landete er bei dem Tag, an dem er versucht hatte Sasuke aufzuhalten. Langsam schlug er die Decke zurück und setzte sich auf. Als das Schwindelgefühl sich langsam legte, stand er auf und suchte seine Kleidung zusammen. Als er sie sah, rümpfte er die Nase. Diese Sachen konnte er nicht mehr tragen. Sie waren blutverschmiert und eigneten sich höchstens noch um Putzlappen daraus zu machen. Schnell schlüpfte er in das T-Shirt und zog sich die Schuhe an. Leise öffnete er das Fenster und schlüpfte in die Nacht hinaus. Er ging auf direktem Wege in seine Wohnung und zog sich neue Sachen an. Als er sich einigermaßen wohl fühlte, verließ er die vertraute Umgebung wieder und schlug den Weg zum Trainingsplatz ein. „Hier hat alles begonnen!“, dachte er bei sich, als er bei den Pfählen stand. Wie lange war das doch mittlerweile vorbei. Seufzend schloss er die Augen. Er war hier, um ein wenig an seinem Rasengan zu trainieren. Schnell erschuf er einen Doppelgänger. Anschließend schloss er die Augen und konzentrierte sich auf sein Chakra. Er musste es schaffen. Immer mehr Chakra schmiedete er, ließ es ausströmen und presste es zusammen. Sein einziger Gedanke galt dem, dass er es halten musste. Seine Hand begann bereits zu schmerzen, doch er musste weitermachen. Seine Augen presste er zusammen und ließ noch mehr seines Chakras fließen. Auch wenn er es gerade nicht sah, konnte er spüren wie es rotierte, es sich drehte und immer schneller wurde. Erschrocken riss er die Augen auf, als ihn jemand plötzlich an der Fand fasste und seinen Arm nach oben riss. „Das ist genug!“, sagte Kakashi scharf. Erst jetzt schaute Naruto auf seine Hand und erschrak. Er hatte nicht realisiert, wie viel Chakra er verwendet hatte. Das Rasengan war groß und drehte sich schnell. Als das Chakra endlich verflog, sackte Naruto erschöpft zusammen. „Was sollte das werden?“, fragte Kakashi verärgert. „Kann man dich nicht einmal alleine lassen?“
 

Betreten schaute Naruto zu Boden. Noch nie hatte er Kakashi so wütend erlebt. „Ich habe es nicht gemerkt!“, gestand Naruto kleinlaut. Erstaunt schaute Kakashi ihn an. „Was, aber du musst doch unglaubliche Schmerzen an der Hand gehabt haben!“, sagte er und griff nach dieser. Naruto verzog das Gesicht, als der Ältere die verbrannte Hand berührte. Kopfschüttelnd strich der Jo-Nin vorsichtig über die empfindliche Haut, ehe er sie verband. „Du musst aufpassen, Naruto, sonst kannst du sie irgendwann nicht mehr benutzen.“ Erschrocken schaute Naruto ihn an. Er spürte wie ein warmes Gefühl ihn durchströmte, als er den Älteren ansah. So lange er ihn kannte war Kakashi immer für ihn da gewesen. Langsam lehnte er sich vor und schlang seine Arme um den Älteren. „Danke!“, sagte er leise, ehe er sich wieder löste und aufstand. Verwundert beobachtete Kakashi das Wechselspiel von Narutos Mimik. Gerade noch hatte er gelächelt und jetzt war sein Blick hart und kalt. Selbst Sasuke konnte er gerade Konkurrenz machen. Kakashi lächelte Naruto an. „Na komm, ich bringe dich zurück!“, sagte er sanft. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Als sie am Krankenhaus ankamen, sprang Naruto hoch und landete auf der Fensterbank. Er schaute noch ein letztes Mal nach unten, ehe er das Fenster schloss. Kakashi drehte sich um und machte sich auf den Weg nach Hause.
 

Seufzend zog Naruto sich aus und legte sich wieder hin. Lange lag er noch wach und dachte an das, was in den letzten Tagen geschehen war. Er musste sich selbst eingestehen, dass er sich sehr verändert hatte. Und obwohl er das wusste, fand er nicht die Kraft dies zu ändern. Er war gefangen in Wut und Trauer. ,,Das Leben war doch grausam", dachte er so bei sich. Und dabei hatte er gerade einmal sechzehn Jahre hinter sich. Langsam schloss er die Augen und versuchte die aufkommende Trauer zu unterdrücken. Innerhalb weniger Sekunden war sein Blick wieder klar und seine Gesichtsausdruck hart und fest. Er durfte keine Schwäche zeigen, musste kämpfen, dachte er bei sich, ehe er langsam die Augen schloss. Schnell fiel er in einen traumlosen und erholsamen Schlaf. Als er am nächsten Morgen erwachte, war er nicht allein. Tsunade schaute ihn an. Innerlich seufzte er. Er setzte ein Lächeln auf und blickte sie an. „Versuch es erst gar nicht Naruto!“, sagte sie scharf. Resigniert schaute Naruto zu Boden. Es war ja klar, dass er sie nicht damit täuschen konnte. „Mach dich frei, ich will dich untersuchen!“, sagte sie. Ohne Murren ließ er es über sich ergehen. Als sie endlich fertig war, zog er sich wieder an. „Es spricht nichts dagegen, dass du Jiraiya begleitest", sagte sie. Naruto atmete auf. Endlich käme er hier fort. Dass der Ero-Sennin dabei war, störte ihn nicht. Er würde ihn sowieso nicht oft zu Gesicht bekommen. So wie er ihn kannte, würde er die ganze Zeit irgendwelchen Frauen hinterspannen! „Ich will, dass du heute Abend noch einmal zu mir kommst!“, sagte Tsunade und riss Naruto somit aus seinen Gedanken. ,,Ich will mir vor deiner Abreise morgen früh noch einmal das Siegel ansehen." Naruto verzog das Gesicht, doch er nickte nur. Er hatte keine Lust auf eine ellenlange Diskussion. „Kann ich jetzt gehen?“, fragte er freundlich. Tsunade nickte nur. Sie konnte Naruto sowieso nicht aufhalten, auch wenn sie es gerne wollte. „Ich erwarte dich um 20 Uhr!“, sagte sie schnell noch, ehe sie aus dem Zimmer verschwand.
 

Langsam stand Naruto auf und ging zu dem Kleiderschrank. Schnell hatte er seine Sachen gepackt und begann sich anzuziehen. Er freute sich endlich hier herauszukommen, endlich wieder alleine zu sein. Ohne auf die anderen zu achten, verließ er das Gebäude. Doch draußen wurde er enttäuscht. Kakashi stand ihm gegenüber und nahm ihn schnell den Rucksack ab. „Ich soll mich ein wenig um dich kümmern!“, sagte er fröhlich und schon machte er sich auf den Weg. Genervt folgte Naruto ihm. Doch er staunte nicht schlecht, als er erkannte, wo sie gerade waren. „Setz, dich, ich lade dich auf eine Portion Ramen ein!“, sagte der Ältere und legte den Rucksack zur Seite. Ohne etwas zu erwidern, kam Naruto dem nach und starrte Kakashi an. Er musste auch nicht lange warten, bis eine Schüssel vor ihn gestellt wurde. Freundlich lächelte Teuchi ihn an. Naruto nickte nur leicht und begann zu essen. „Ich weiß, dass du lieber alleine wärst!“, durchbrach Kakashi die Stille. „Tsunade hat aber darauf bestanden.“ Kakashi grinste ihn an. „Aber sie wollte nur, dass ich mich darum kümmere, dass du was Gutes in den Magen bekommst und sicher nach Hause kommst!“ Naruto brauchte einen Moment, ehe er begriff. „Danke“, murmelte er. Ja, Kakashi verstand ihn wirklich. Und da es nicht ratsam war sich mit der Hokage anzulegen, hatte er einfach beschlossen ihm eine Portion Ramen zu spendieren und dann nach Hause zu bringen. Damit hätte er dann seinen Auftrag erfüllt. Innerlich musste Naruto schon ein klein wenig lachen. Kakashi hatte es faustdick hinter den Ohren. Wenn er bei einer Sache eine Lücke fand, dann benutzte er sie auch. Zum ersten Mal seit langem war Naruto froh Gesellschaft zu haben.
 

Zufrieden ließ Naruto die Tür hinter sich zufallen. Es hatte gut getan mit Kakashi bei Ichirakus zu sitzen und zu plaudern. Es war schon fast wie in alten Zeiten gewesen. Doch eben nur fast. Damit es wieder wie vorher werden würde, musste er Sasuke wieder nach Hause bringen. Langsam ging Naruto durch seine Wohnung und packte die paar Sachen zusammen, die er für die Trainingsreise benötigen würde. Es dauerte nicht einmal lang. Als er fertig war, legte er den Rucksack auf seine Bett und setzte sich daneben. Sein Blick fiel auf das Bild, das jetzt seit vier Jahren seinen festen Platz neben seinem Bett hatte. Langsam nahm er es in die Hand, fast als wenn er befürchtete, dass es zerbrach, wenn er es zu fest anfasste. Lange saß er so da und starrte auf die eine Person, die so wütend zu ihm blickte. Langsam strich er über das Gesicht. Er fragte sich, wie Sasuke jetzt wohl aussehen würde. Vorsichtig stellte er das Bild wieder an seinen Platz und erhob sich. Es war Zeit Tsunade aufzusuchen. Wenn er nicht pünktlich kam, würde sie ihm die Hölle heiß machen. Schnell zog er die Tür hinter sich zu, verschloss sie und bewegte sich Richtung Krankenhaus. Die Hände tief in den Taschen vergraben und den Blick auf den Boden gesenkt.
 

Nun stand Naruto bereits seit dreißig Minuten vor Tsunade und schmiedete sein Chakra. Interessiert studierte die Hokage das Siegel. Nebenbei erklärte sie Sakura noch alles dazu. So langsam hatte Naruto genug und er wünschte sich, dass er nicht sein Einverständnis gegeben hätte, dass Sakura anwesend war. Doch Naruto schwieg. Auch wenn die Ader auf seiner Stirn immer größer wurde. „Ok, du kannst dich jetzt wieder anziehen!", sagte Tsunade nach einer weiteren Stunde schließlich und wendete sich ab. „Wie das war es schon?“, fragte Naruto genervt. „Und dafür stehe ich hier stundenlang herum?“. Seine Laune war sehr schlecht und ohne noch etwas zu erwidern oder auch nur darauf zu warten, dass Tsunade ihm antwortete, zog er sich wieder an und verließ das Krankenhaus. Schnell lief er zu den Steingesichtern und ließ sich dort nieder. Er schaute einige Stunden in den mit Sternen übersäten Himmel. Als er langsam müde wurde, machte er sich auf den Weg nach Hause und legte sich hin.
 

Am nächsten Morgen wachte Naruto sehr früh auf. Schnell zog er sich an und schnappte sich den gepackten Rucksack. Er freute sich darauf endlich von hier wegzukommen. Endlich würde er alleine sein. Am Tor wartete bereits der San-Nin auf ihn. Und auch Tsunade, Sakura und Kakashi waren da. Naruto verdrehte die Augen und näherte sich der Gruppe. Sakura umarmte er kurz. Seit dem Tag im Krankenhaus hatte er nichts mehr dagegen, wenn sie in seiner Nähe war. Sie nervte ihn nicht, ließ ihn einfach in Ruhe. Dasselbe galt für Kakashi. Er verstand ihn wirklich und war immer für ihn da. Er war fast schon ein wenig traurig die beiden für lange Zeit zu verlassen. Denn auch wenn Jiraiya noch nicht gesagt hatte, wie lang diese Reise andauern sollte, so war er fest entschlossen für die nächsten ein oder 2 Jahre nicht wieder herzukommen. Ein letzter Gruß und die beiden setzten sich in Bewegung. Naruto drehte sich nicht noch einmal um. Er war froh all das hinter sich zu lassen. Traurig schauten die drei Personen ihm hinterher. Alle hofften von Herzen, dass Naruto eines Tages wiederkam und wieder der Alte war. Doch wann das sein sollte, wussten sie leider auch nicht …
 


 

... Ich habe es geschafft! Gomen, dass es wieder so lange gedauert hat! >.< Irgendwie bereitet diese FF mir unheimliche Schwierigkeiten. Es fällt mir schwer Naruto als ein emotionales Wrack darzustellen. Ich brauche für jeden Satz so unheimlich lang, bis er da steht, wie ich ihn haben will! Verzeiht, aber ich glaube, das ändert sich nicht!

*seufz* Und ich bin erst am Anfang! Es werden noch einige Chaps folgen! Ich denke mal im nächsten taucht dann endlich Itachi auf! ^^ Aber wie ich mich kenne erst zum Ende hin *hüstel* ^^

Danke für eure Kommis! Ich freue mich sehr über jeden! Dann also bis zum nächsten Chap. Und bald folgen dann auch die ersten Adult. Ich hoffe die fallen mir leichter! *grins* Wie immer kommen die Non-Adult kurz darauf!
 

Gruß,

KakashiH

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 4/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shounen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Leise waren die Schritte auf dem harten Boden, als die beiden Shinobi ihn entlanggingen. „Jetzt komm, Naruto!“, rief der Ältere und schaute sich um. Wie schon so oft in dieser Woche fragte er sich, was aus dem Jüngeren geworden ist. Früher war dieser anders gewesen. Früher war er nicht aufzuhalten, war vorgerannt, hatte mit seiner aufgekratzten Art alle in den Wahnsinn getrieben. Doch jetzt wünschte Jiraiya sich genau diesen Shinobi zurück. „Ich komme ja schon!“, antwortete der Jüngere leicht genervt und setzte sich wieder in Bewegung. Selbst Menschen, die ihn nicht kannten, konnten genau erkennen wie missmutig er gerade war. Leise seufzte der San-Nin auf. Gemeinsam gingen sie weiter.
 

Langsam wendete Naruto seinen Blick. Stumm schaute er sich um, betrachtete seine Umgebung aufmerksam, doch er hätte hinterher nicht sagen können, was genau er gesehen hatte. ,,Wo willst du eigentlich hin, Ero-Sennin?“, wendete er sich nun an den Älteren und betrachtete ihn. Dieser zuckte nur kurz mit den Schultern. Leise seufzte Naruto auf. Eigentlich konnte es ihm auch egal sein. Alles war ihm egal geworden. Es interessierte ihn nicht mehr, wo sie hingingen, nicht was um ihn herum geschah. Als sie aufgebrochen waren, hatte er die Hoffnung Ruhe zu finden, doch Jiraiya hatte es sich scheinbar in den Kopf gesetzt ihn aufzuheitern. Dies hatte zur Folge, dass er oft Naruto ansprach, was dieser einfach ignorierte. Wenn er jemanden zum Reden gebraucht hätte, wäre er in Konoha geblieben, um sich Tsunade auszuliefern. Doch aus genau diesem Grund war er mit Jiraiya gegangen, nichts ahnend, dass dieser genauso nerven würde wie Tsunade. Langsam ließ Naruto wieder seinen Blick schweifen, um sich wieder einmal umzusehen, ohne es wirklich zu sehen.
 

Verstohlen beobachtete Jiraiya den Blondschopf. Noch immer waren seine Gesichtszüge hart, kein Lächeln zierte das einst so fröhliche Gesicht. Er musste ehrlich zugeben, dass Naruto ihn zurzeit nervte, schon alleine weil dieser immer nur mit starrer Miene vor sich hinschaute. Doch er wusste auch nicht wie er dies ändern konnte. Seufzend setzte er seinen Weg fort. So vieles hatte sich verändert. Aber vor allem Naruto. Er fragte sich, was in dem Jungen vorging. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieser gerne so war. Früher war er Energie geladen, doch heute konnte man froh sein, wenn er sich zumindest ansatzweise bewegte. Es ging bereits auf Mittag zu und so entschloss Jiraiya eine Pause einzulegen. Als er sich umdrehte, stellte er fest, dass Naruto wieder einmal weit zurückgefallen war. Frustriert ließ er sich nieder und packte sein Essen aus. Er war bereits fast fertig, als auch Naruto sich zu ihm gesellte. Jiraiya sah sofort an seiner Miene, dass es ihm nicht passte zu raten, doch er schwieg und setzte sich zu ihm. Eine Weile wartete der San-Nin, ehe er sich räusperte. „Naruto, du solltest langsam auch etwas essen!“, sagte er und bemühte sich seine Stimme ruhig klingen zu lassen. Er spürte wie die Wut in ihm aufstieg. Ausgelöst durch Narutos gleichgültigen Blick. „Ich habe keinen Hunger!“, bekam er zur Antwort. Jiraiya schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Er wusste, dass Naruto auch am Morgen nicht wirklich viel gegessen hatte und so wie er ihn kannte, würde er es auch nicht am Abend tun. Er öffnete seine Augen wieder, griff nach einem der Reisbällchen und hielt es Naruto hin. „Iss!“, sagte er mit scharfer Stimme und ließ ihn nicht aus den Augen.
 

Erstaunt blickte Naruto den San-Nin an. Widerwillig griff er nach dem Essen und biss einmal davon ab. Es war besser es herunterzuzwingen als Jiraiya zu sagen, dass er sein Essen behalten sollte. Naruto wusste, dass er nur seinen Frieden heute finden würde, wenn er den San-Nin nicht verärgerte. „Hmm, lecker, Ero-Sennin“, sagte Naruto sarkastisch und schaute ihn an. Er wusste, dass der Ältere nicht dumm war und sicherlich verstand, was Naruto gerade tat, doch es interessierte ihn nicht. Schnell ließ er auch das letzte Stück in seinem Mund verschwinden, kaute und schluckte es schließlich. „Können wir jetzt weitergehen?“, fragte er genervt und erhob sich. Er wartete gar nicht erst auf die Antwort, sondern sah zu, dass er verschwand. Wütend stapfte er den Weg entlang ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen. Er hatte die Schnauze voll. Wieso meinte eigentlich alle Welt ihn zum Reden bringen zu müssen? Alle kamen zu ihm, sagten ihm, wie sehr er sich verändert hatte, boten ihm ihre Hilfe an. Doch genau das wollte er nicht. Er wollte seine Ruhe, wollte endlich vergessen, seine Gefühle verbannen, um wieder Frieden zu finden. Langsam krochen in dem jungen Shinobi alte Emotionen hoch, ergriffen ihn und ließen ihn nicht wieder los. Er schluckte heftig, versuchte sie wieder zu verbannen, doch es war zu spät. Er hatte nicht darauf geachtet, hatte sie zugelassen. Die erste Träne löste sich, rollte über das Gesicht und tropfte zu Boden. Naruto beschleunigte seine Schritte. Er wollte nicht, dass ihn so jemand sah. Dies hätte nur zur Folge, dass man sich wieder um ihn sorgte, das wollte er nicht. Er hatte bereits mit sich selbst genug zu tun. Da konnte und wollte er sich nicht noch mit den Gefühlen anderer beschäftigen. Schnell wischte er sich über die Augen, beruhigte sich. Dann lief er weiter, als wäre nichts geschehen.
 

Jiraiya schaute Naruto hinterher. Kurz schloss er die Augen, atmete durch, ehe er sich daran machte alles wieder einzupacken. Langsam richtete er sich auf und schaute ihm hinterher. Er war fast soweit gewesen die Beherrschung zu verlieren, doch er hatte Tsunade versprechen müssen genau dies nicht zu tun. Doch was sollte er machen? Er kam einfach nicht mehr an ihn heran. Langsam folgte er ihm und versank immer tiefer in seinen Gedanken. Damals, vor vier Jahren, hatten sie viel diskutiert, hatten überlegt, was wohl geschehen war. Naruto selbst hatte sich in Schweigen gehüllt, doch sein geschundener Körper hatte eine deutliche Sprache gesprochen. Noch heute zeugten unzählige Narben von den Grausamkeiten, die man ihm damals wohl angetan hatte. Gerade Narutos Reaktion auf Sasuke, als er erwacht war, hatten ihn dazu veranlasst ein wenig herumzuziehen, Informationen zu sammeln. Viel hatte er nicht herausgefunden, doch das, was er erfahren hatte, hatte gereicht. Viele hatten Naruto gesehen, doch keiner war gewillt gewesen ihm zu helfen. Schuld waren wohl einige Männer, in deren Begleitung er unterwegs gewesen war. Einem Verdacht folgend hatte er gefragt, ob Itachi dabei gewesen war, doch trotz Beschreibung hatten alle einstimmig bestätigt, dass genau er nicht bei ihm war. Der San-Nin verstand es nicht. Er hätte gewettet, dass Itachi schuld an Narutos Zustand war. Nach langer Zeit war er zurückgekehrt und hatte erfahren, was geschehen war. Er hatte sich auf den Weg gemacht, wollte nach Naruto sehen, konnte sich vorstellen wie dieser nach dem Verlust seines besten Freundes sich fühlen musste. Doch was er gefunden hatte, hatte ihn zutiefst erschreckt.
 

In dem Moment, wo er Naruto wieder gesehen hatte, verstand er endlich Tsunades Worte, konnte endlich ihren Blick deuten, der ihn ins Stutzen gebracht hatte. Blass und abgemagert saß er dort und starrte vor sich hin. Innerlich mit sich ringend hatte er sich zu ihm gesetzt, hatte geschwiegen. Zu seinem Erstaunen war Naruto einfach aufgestanden, hatte ihn nicht beachtet. Er war fortgegangen ohne ein Wort zu sagen. Lange hatte Jiraiya gegrübelt, hatte nach einem Weg gesucht Naruto zu helfen und das auch nicht allein. Gemeinsam hatten sie beschlossen, dass er mit ihm gehen sollte, in der Hoffnung das würde ihn wach rütteln. Nur einer war dagegen gewesen. Kakashi hielt dies für keine gute Idee. In dem Moment hatte der San-Nin begriffen wie sehr es den Jüngeren schmerzte seinen Schüler so zu sehen. Tsunade hatte seine Bedenken einfach abgetan, doch Jiraiya nicht. Er hatte das Gespräch gesucht und Ungeheuerliches erfahren. Er hatte endlich die Hintergründe geschildert bekommen, erfuhr wie Naruto zu Sasuke stand. Zwar war es nur eine Vermutung von Kakashi, doch Jiraiya kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er darauf vertrauen konnte. Auch hatte er erfahren, dass Naruto sich aufgegeben hatte, es war schon des Öfteren vorgekommen, dass er unmögliche Risiken einging. Auf die Frage, ob er sein Leben beenden wollte, hatte er immer ausdruckslos geschaut und emotionslos mit einem ,,Ja" geantwortet. Langsam hatte Jiraiya begriffen, dass Naruto seinen Lebenswillen verloren hatte. „Ich habe es dir versprochen, ich bringe ihn heil zurück, Kakashi!“, murmelte er vor sich hin und legte ein wenig an Tempo zu. Schnell hatte er zu Naruto aufgeholt und grinste ihn an. „Wie sieht es aus, Lust auf Training?“, fragte er.
 

Ungläubig schaute Naruto den San-Nin an. Dann atmete er einmal tief durch und nickte. Was hatte er schon zu verlieren? Wenn er trainierte, langweilte Ero-Sennin sich meistens ziemlich schnell und verschwand. Das konnte Naruto nur Recht sein. „Und was?“, fragte er und bemühte sich nicht gleichgültig zu klingen. Jiraiya zog verwundert die Augenbraue hinauf. Scheinbar hatte Naruto es übertrieben. „Am besten arbeiten wir weiter an deinem Rasengan, du weißt ja, was wir erreichen wollen!“, sagte er Ältere und ging weiter. Naruto atmete erleichtert auf. Scheinbar hatte er keinen Verdacht geschöpft. Während sie weitergingen, konzentrierte Naruto sich und begann sein Chakra zu schmieden. Es dauerte nicht lange, da hatte er alles um sich herum vergessen. Jiraiya lächelte erleichtert. Scheinbar hatte er die richtigen Maßnahmen ergriffen, um Naruto von seinen trüben Gedanken abzulenken. Ohne dass Naruto es bemerkte, verging der Tag und es wurde Abend. Sie erreichten eine kleine Stadt und suchten sich ein Gasthaus. Naruto hatte es nicht anders erwartet. Jiraiya gab ihm den Schlüssel und verabschiedete sich, um sich noch ein wenig an Damen zu erfreuen. Genervt rollte Naruto mit den Augen und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.
 

Laut krachte die Tür hinter dem Blondschopf zu, als er diese ins Schloss warf. Mit einigen Schritten war er an einem der Betten angekommen und schmiss seinen Rucksack darauf. Dann stapfte er zum Fenster und öffnete es. Tief atmete er durch und versuchte sich zu beruhigen. Er verstand einfach nicht, wieso nun auch Jiraiya ihm so dermaßen auf die Pelle rückte. Es war ja schon fast verwunderlich, dass er ihn alleine aufs Zimmer hatte gehen lassen. Lange schaute er hinaus und bemerkte nicht einmal wie es dunkel und auch kälter wurde. Seine Gedanken schweiften ziellos umher und immer wieder seufzte er. Er fragte sich, was Sasuke jetzt wohl tat. So wie er ihn kannte, würde er irgendwo ziemlich mies gelaunt trainieren, frustriert darüber nicht voranzukommen. Bei diesem Gedanken lachte Naruto bitter auf, trat vom Fenster zurück und knallte es zu. Er wusste nicht, wieso er überhaupt einen Gedanken an diesen Idioten verschwendete. Schwungvoll drehte er sich um und erstarrte in seiner Bewegung. „Ero-Sennin…“, sagte er überrascht und musste sich eingestehen, dass er zum ersten Mal wieder normal klang. Kein bitterer Unterton, nur reine Überraschung schwang in seiner Stimme mit. „W…Wie lange stehst du schon da?“, fragte er und schaute ihn an. Jiraiya erwiderte den Blick. „Lange genug!“, erwiderte er und ging langsam zu dem noch freien Bett und setzte sich darauf. Eine Weile herrschte Schweigen in dem Raum, ehe der Ältere sich dazu durchrang und erneut das Wort ergriff. „Naruto, willst du denn nicht endlich sagen, was dich so bedrückt?“ Der Angesprochene zuckte zusammen und funkelte ihn an. Obwohl Jiraiya wusste, dass es ein Fehler war,sprach er weiter. Er musste es zumindest versuchen. „Versteh doch, wir alle sorgen uns um dich!“
 

Stille herrschte in dem Zimmer und Naruto atmete schnell. Er versuchte sich zu beherrschen, doch es gelang ihm nicht. Ein Teil seines alten rebellischen Ichs brach hervor. „Es interessiert mich nicht!“, knurrte Naruto und wendete sich ab. Doch er wusste, dass es damit nicht getan war. „Naruto, lass dir endlich helfen!“, sagte Jiraiya und schaute ihn an. Der San-Nin wusste nicht wie er mit dem Jungen umgehen sollte. Er kannte so etwas nicht, konnte nicht wie die anderen Trost und Geborgenheit spenden, er war frei und wanderte ständig herum. Jiraiya wollte nur, dass Naruto stärker wurde, das war das Einzige, was er für den Jungen tun konnte. Wütend fuhr Naruto herum. „Haltet euch endlich aus meinem Leben heraus!“, schrie er außer sich und schäumte fast schon über vor Wut. Jiraiya erhob sich, wollte ihn zur Ruhe bringen, aber wütend schlug Naruto ihn fort. „Mein Leben geht euch alle nichts an! Ich habe nicht um euer Mitleid gebeten!“, brüllte Naruto, ehe er sich abwendete und aus dem Zimmer stürmte. Jiraiya wollte ihm hinterher, doch besann er sich und kehrte wieder zurück. Vielleicht war es das Beste ihn vorerst in Ruhe zu lassen. Morgen hätten sich die Gemüter sicher beruhigt und dann könnte er es immer noch versuchen. Er legte sich hin und brauchte eine lange Zeit, ehe er Ruhe fand und einschlief.
 

Wütend stürmte Naruto aus dem Zimmer und kurz darauf auch aus dem Gasthaus. Er lief einfach weiter, dachte nicht einmal daran sich zu orientieren. Lange lief er weiter, ehe er erschöpft stehen blieb. Er lehnte sich gegen einen Baum und rutsche kurz darauf daran herab. Tränen sammelten sich in seinen Augen, lösten sich und rollten herab. Leise schluchzte er unterdrückt auf. Er konnte nicht mehr, fühlte sich elend und wollte all das nicht mehr. Wieso verstand denn niemand, dass er nicht reden konnte? Wenn er all das, was ihn belastete, jemandem anvertraute, war es, als wenn er einen Teil von sich offen preisgab, er wäre noch verletzlicher, würde den Schmerz zulassen. All die Gefühle, die ihn so verwirrten, so beschäftigten. Er wollte nichts sehnlicher als das alles wieder so war wie früher. Als er noch ein Kind gewesen war. Damals hatte er den Unbekannten auch noch nicht gekannt. Itachi Uchiha. Er wünschte sich nie von ihm erfahren zu haben, wünschte sich den Uchiha-Clan hätte es nie gegeben. Wie ruhig hätte sein Leben sein können ohne ihn. Er hasste sie, alle beide und doch gab es einen Teil in ihm, der sie wiedersehen wollte. Itachi wollte er noch etwas sagen, doch er war zu schwach gewesen und hatte es damals nicht tun können. Und Sasuke? Ihn musste er vor sich selbst bewahren. Naruto konnte es nicht mit ansehen wie er in sein Verderben rannte. Der Blondschopf wollte ihn endlich wiedersehen, wollte ihm sagen wie sehr er ihn hasste. Er wollte nicht, dass er sich rächte, schon gar nicht wegen ihm. Naruto verstand sehr wohl wovon alle ausgingen, doch er hatte nicht den Mut gefunden sich ihnen anzuvertrauen. Er wollte es nicht, wollte seine Erinnerungen und Emotionen in sich verschließen. Naruto hoffte sie so eines Tages auslöschen zu können. Erschöpft schloss er de Augen und versuchte zumindest ein wenig Ruhe zu bekommen. Er brauchte Kraft um den folgenden Tag zu überstehen. Er hatte keine Wahl. Wenn er nun gehen würde, hätte er binnen kürzester Zeit halb Konoha hinter sich. Allen voran Jiraiya und Tsunade. Die beiden Menschen, mit denen er sich nur ungern anlegen wollte. Er musste also durchhalten und hoffen, dass der San-Nin bald genug hatte, um ihn endlich in Ruhe zu lassen.
 

Als Jiraiya die Augen wieder öffnete, graute bereits der Morgen. Verschlafen richtete er sich auf und schaute sich im Zimmer um. Betrübt stellte er fest, dass Narutos diese Nacht nicht zurückgekommen war. Langsam richtete er sich auf, konzentrierte sich und führte anschließend einige Fingerzeichen aus. Kurz darauf hockte bereits eine seiner Jagdkröten vor ihm und verschwand darauf um den stummen Befehl, Naruto zu finden, auszuführen. Jiraiya zog sich an und stellte sich ans Fenster um herauszuschauen. Es machte ihn fast wahnsinnig Naruto so zu sehen. Lieber hätte er die kleine Nervensäge wieder, doch er begann so langsam zu realisieren, dass genau dieser Naruto niemals wiederkommen würde. Eine Tatsache, die den San-Nin traf. Er hoffte, dass Naruto die Nacht gut überstanden hatte und begann leicht vor Wut zu kochen. Wenn Naruto nicht freiwillig zur Vernunft kommen wollte, würde er halt ein wenig nachhelfen müssen. Schlecht gelaunt verließ er das Zimmer um frühstücken zu gehen. Es dauerte auch nicht lange bis er endlich erfuhr, wo Naruto sich aufhielt. Gesättigt und mit einer Portion Nahrung, für Naruto, in den Taschen machte er sich auf den Weg.
 

Langsam öffnete auch Naruto die Augen und schaute sich um. Er brauchte eine Weile bis er die Kröte entdeckte, die in einiger Entfernung vor ihm hockte und ihn anstarrte. „Na toll, dann ist der sicherlich auch gleich hier!“, maulte er unzufrieden und richtete sich auf. Er musste nicht einmal lange warten bis der San-Nin zu ihm kam. „Ero-Sennin, kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?“, fragte er schlecht gelaunt und ging ein wenig zur Seite. „Vergiss es Naruto, es ist Zeit für dein Training!“, antwortete er und hielt ihm ein Paket mit Essen entgegen. Widerwillig verzog Naruto das Gesicht und wendete sich einfach ab. Er hatte keinen Hunger und würde auf keinen Fall noch einmal sich Essen reinzwängen, um seine Ruhe zu haben. Dafür war er heute einfach zu mies gelaunt. Aber nicht nur er hatte schlechte Laune. Wütend zog Jiraiya seinen Arm zurück. „Naruto, meinst du nicht, dass es langsam mal an der Zeit ist aufzuhören sich selbst zu bemitleiden?“, blaffte er den Blondschopf an. Langsam drehte dieser sich herum und schaute ihn an. „Selbst bemitleiden? Hast du sie noch alle?“, fauchte er zurück. Wut stieg in ihm auf. Doch Jiraiya dachte nicht einmal daran zu schweigen. Es reichte ihm. „Ja, so sehe ich das. Naruto werde endlich erwachsen und stell dich deinem Leben!“, knurrte er und fixierte seinen Gegenüber mit seinem Blick. Das reichte Naruto. Wütend drehte er sich um und wollte verschwinden. „Weglaufen, ja, das kannst du. Dich deinem Leben stellen aber nicht!“, blaffte Jiraiya weiter. Außer sich vor Wut drehte Naruto sich wieder um. „Meinem Leben stellen? Was weißt du schon von meinem Leben? Einen Dreck wisst ihr, aber reden könnt ihr alle davon!“, schrie Naruto und holte Luft, um weitersprechen zu können. Doch dazu kam es nicht. Er konnte nicht einmal reagieren, da war Jiraiya bereits vor ihm und schlug ihn hart ins Gesicht. Erstaunt hob Naruto seine Hand und hielt sie auf die Wange. „Vergiss endlich Sasuke Uchiha und fang wieder an zu leben!“, brachte Jiraiya noch hervor, ehe er sich einfach umdrehte und im Wald verschwand. Naruto starrte ihm fassungslos hinterher.
 

Langsam realisierte Naruto, was gerade geschehen war. Noch immer hielt er seine Hand auf der Wange und starrte dem San-Nin hinterher. Langsam sammelten sich Tränen in seinen Augen, quollen heraus, um über seine Wange zu rollen, wo sie unbeachtet heruntertropften und in dem weichen Moos, das überall auf dem Boden wuchs, zu versickern. Leise keuchte Naruto auf, ehe seine Beine nachgaben und er zu Boden sank. Bitterlich weinte er, ließ nach langem alle Emotionen heraus, schrie vor Wut und Verzweiflung und wünschte sich zum ersten Mal jemand wäre bei ihm. Zum ersten Mal seit langem sehnte er sich wieder nach Gesellschaft eines bestimmten Menschen, von der er wusste, dass er ihn verstand. Mehr als jeder andere. „Kakashi“, wimmerte er und seine Tränen rollten weiter herab. Keiner aus ganz Konoha hätte jetzt die Möglichkeit ihm zu helfen. Nur Kakashi Hatake war in der Lage zu verstehen, was für einen Schmerz er empfand. Und alleine das würde jetzt ausreichen, um Naruto zu besänftigen, ihn zur Ruhe kommen zu lassen. Doch Kakashi war nicht hier und so weinte er wimmernd weiter. Er begann zu verstehen, dass er auf dieser Welt fast gar nichts mehr hatte. Seine Freunde hatten sich fast alle abgewendet. Nur zwei hatten in all der Zeit zu ihm gehalten. Wenn auch still und ihn meidend waren sie da, als er sie gebraucht hatte.
 

Wehmütig dachte er an Sakura und begann sich schlechter zu fühlen. Er hatte ihr zugesetzt, hatte sie einfach fallen lassen, als sie ihn am meisten gebraucht hatte. Stumm schaute Naruto zum Himmel auf, während weitere Tränen nachrückten und ihre feuchten Spuren in Narutos Gesicht hinterließen. Weiter wanderten seine Gedanken und blieben hängen bei dem Menschen, der es geschafft hatte ihm durch seine bloße Anwesenheit und dem Wissen, dass er ihn verstand, Geborgenheit und Trost gespendet hatte. Kakashi war schon immer etwas Besonderes für Naruto gewesen. Er war nicht so emotional wie manch andere, doch er hatte schon früh begriffen, dass ihn etwas mit seinem Lehrer verband. Er hatte ihn fest in sein Herz geschlossen und wusste, dass auch er genauso empfand. Langsam senkte Naruto seinen Blick wieder, drehte den Kopf in genau die Richtung, wo Jiraiya gerade hinverschwunden war. Auch der San-Nin war ein Teil von seinem Leben und Naruto begriff, dass er wohl auch ihn verletzt hatte. Langsam schlossen sich seine Augen und leise schluchzte er auf. Er konnte nicht anders, konnte die Gefühle aus seinem Herzen einfach nicht verbannen, konnte die Emotionen nicht kontrollieren, wenn alle ankamen, um zu versuchen den alten Naruto wieder aus ihn herauszuholen. Aber genau diesen Naruto gab es nicht mehr. Lange Zeit war es still auf der Lichtung und nur das regelmäßige Aufschluchzen der mitten auf ihr kauernden Person durchbrach diese.
 

Nach langer Zeit, der Abend dämmerte schon bald, richtete Naruto sich wieder auf. Langsam hob er seinen Kopf und blickte in den Himmel hinein. Langsam realisierte er, dass der alte Wunsch wieder in ihm aufkeimte. Er wollte stärker werden und je eher er damit begann, umso schneller würde er dieses Ziel auch erreichen. Kurz schloss er die Augen und atmete tief durch. Als er sie langsam wieder öffnete, veränderte er sich. Der sonst so emotionale Ausdruck verschwand und machte einem entschlossenen Platz. Er würde nicht aufgeben, schwor er sich, ehe er sich zu konzentrieren begann. „Ero-Sennin will, dass ich es besser beherrsche!“, murmelte er zu sich und begann sein Chakra zu schmieden. Er würde nicht eher ruhen, bis er es endlich schaffte ein Rasengan mit nur einer Hand zu bilden. Langsam und sich an sein Training erinnernd begann er es zu versuchen. Zur selben Zeit saß Jiraiya wieder in ihrem Gasthaus und bestellte den fünften Sake. Verbittert starrte er vor sich hin und grummelte leicht. Es nervte ihn gewaltig, dass Naruto so emotionslos geworden war. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und er hätte ihm wirklich Schaden zugefügt. Naruto hatte sich aufgegeben, das war ihm bewusst geworden. Man servierte ihm den Sake und langsam schaute er auf. Er wollte zu seinem Becher greifen, doch er hielt inne, erhob die Hand und betrachtete die Innenfläche. Nur zu gut konnte er sich an das geschockte Gesicht erinnern, das Naruto bekam, als er zugeschlagen hatte. Seufzend führte er die begonnene Bewegung zu Ende, nahm den Becher und leerte ihn in einem Zug. Lange noch grübelte er nach, ehe er sich aufraffte. Er musste das klären, musste zu Naruto gehen und hoffen, dass er nicht noch mehr Schaden angerichtet hatte. Schnell bezahlte er die Rechnung und machte sich auf den Weg.
 

Keuchend und frustriert schaute Naruto auf seine schmerzende Hand. Noch immer schaffte er es nicht ein Rasengan zu bilden. Langsam ließ er sie sinken und ignorierte das Zittern, was seinen Körper erfasst hatte. Sein Blick schweifte über die Lichtung und blieb schließlich an dem kleinen Paket, das am Fuße eines Baumes lag, hängen. Langsam ging Naruto darauf zu und packte das Essen, was Jiraiya ihm mitgebracht hatte, aus. Widerwillig betrachtete er es und zwang sich davon zu kosten. Er hatte ein Ziel und ihm war bewusst, dass er dieses niemals erreichen würde, wenn er nicht begann wieder ordentlich zu essen. Nach und nach kehrte der Hunger zurück und innerhalb kürzester Zeit hatte er alles verspeist. Dann stand er auf, konzentrierte sich wieder und begann sein Chakra zu schmieden. Höchst angestrengt ließ er es fließen und schrie kurz darauf gequält auf. Seine Hand schmerzte fürchterlich. Wütend, dass er es nicht schaffte, schrie er kurz auf, ehe er sich auf den Boden niederließ und versuchte wieder zu Atem zu gelangen. Seine zitternde Hand lag von ihm weggestreckt und Naruto versuchte sie, so gut es ging, zu ignorieren. Langsam schloss er seine Augen und begann seine Gedanken schweifen zu lassen. In den vergangenen Stunden hatte vieles sich in seinem Leben getan. Er hatte wieder ein Ziel in seinem Leben und das war etwas, was ihn aufheiterte und anspornte nicht wieder aufzugeben. Er wollte wieder nach Konoha zurück, wollte sich bei Kakashi bedanken, wollte ihm sagen, wie viel es ihm bedeutet hatte zu erfahren, dass er immer bei ihm geblieben war, still und ohne ihn zu bedrängen. Dann wollte er noch klären wie dankbar er über den Trost gewesen war, als er ihm von seinem Freund erzählt hatte. Zum ersten Mal seit langem schlich sich wieder ein ehrliches Lächeln auf Narutos Gesicht.
 

Fest nahm er sich vor es genau so zu tun. Als nächstes würde er dann zu Sakura gehen und ihr ein weiteres Mal versprechen Sasuke zurückzuholen. Er würde trainieren so hart es nur ging und sich jedem Training beugen, um stärker zu werden und die Kraft zu erlangen, um Sasuke zurückzuholen. Und wenn es sein musste, würde er dies auch mit Gewalt tun. Dann, wenn er das erst einmal geschafft hätte, würde sich sicherlich auch eine Gelegenheit ergeben, um sich seinen eigenen Gefühlen zu stellen und zu klären, was damals genau geschehen war. Naruto wollte endlich die Antwort bekommen, warum Sasuke ihn damals geküsst hatte. Dieser eine kleine Moment beschäftigte ihn nun schon seit Jahren, hatte dieser winzige Moment doch so vieles in ihm ausgelöst, dass er einfach nicht verstand. Immer tiefer glitt Naruto in seine Gedanken hinab und realisierte nicht einmal, was um ihn herum geschah. Die Augen ließ er dabei fest geschlossen und doch blendete ihn die bereits tief stehende Sonne ein wenig durch die geschlossenen Lider. Doch irgendwann bemerkte er wie es sich verdunkelte. Vorsichtig öffnete er seine Augen wieder.
 

Langsam ging Jiraiya den Weg entlang und versuchte auf diese Weise noch ein klein wenig die Zeit hinauszuzögern. Das, was er mit Naruto zu klären hatte, war eine heikle Angelegenheit und wenn er nicht behutsam vorgehen würde, richtete er vermutlich mehr Schaden an als dass er half. Er seufzte leise und richtete seinen Blick in den Himmel. Wie schon so oft verfluchte er, dass er Narutos Seelenleben nicht verstand. Mitleid stieg in ihm auf, was er energisch zurückdrängte. Es nützte ja doch nichts. Tatsache war, dass Narutos Leben schon immer kompliziert gewesen war. Nicht nur dass er das Kyuubi in sich trug machte dem Jungen wohl zu schaffen. Auch die Tatsache, dass er alleine, von allen verachtet und verstoßen aufwachsen musste, hatten ihm sicherlich nicht gut getan. Jiraiya begann sich zu fragen, ob nicht langsam die Zeit gekommen war Naruto darüber aufzuklären, wer seine Eltern waren. Bis jetzt hatte der Junge wohl nie nachgefragt. Doch innerlich war er im Zwiespalt. Einerseits konnte das Lüften dieses Geheimnis Naruto helfen, konnte ihn aus seinem Tief herausholen und ihn dazu anregen weiterzumachen, aber andererseits konnte es auch genauso gut schaden und dafür sorgen, dass Naruto in noch tiefere Depressionen glitt. Und dann war da ja noch immer die ungeklärte Zeit seines Verschwindens. Über diese Zeit wusste der San-Nin leider gar nichts und er konnte schlecht einschätzen wie Naruto reagieren würde, wenn er ihm von seiner Familie erzählte. In seinem innerlichen Zwiespalt versunken machte er sich wieder auf den Weg, um Naruto zu finden.
 

Für einige Sekunden war es still, ehe Naruto begriff. Hastig wich er ein wenig zurück und richtete sich auf. Zeitgleich griff er nach einem Kunai, um sich, so gut es ging, zu verteidigen, auch wenn er wusste, dass er nicht den Hauch einer Chance besaß, so musste er es doch wenigstens versuchen. Mit wachsamen Blick beobachtete er sein Gegenüber, um sich verteidigen zu können. Doch dieser griff erst gar nicht an. Emotionslos schaute er ihn aus seinen kalten dunklen Augen an. Kein Wort verließ seine Lippen. Naruto schauderte es. Er konnte sein Gegenüber nicht durchschauen und das war eine Sache, die ihm Angst einjagte. Und doch wallte gleichzeitig wieder Wut in ihm auf. „Du … hättest es ändern können!“, zischte er und ließ ihn nicht aus den Augen, doch egal, was er auch erwartet hatte, es geschah nichts. „Meinst du mich dort herauszuholen reicht?“, schrie er nun wütend und ging auf ihn los. Vor Wut schreiend griff er immer wieder an, doch er traf nicht. Geschickt wich sein Gegner ihm immer wieder aus. Immer höher schlugen die Wellen seiner Wut und innerlich brodelte er. Der Kerl hätte es ändern können, hätte einschreiten können, doch er hatte es nicht getan. Kalt hatte er aus sicherer Entfernung alles mitangesehen und erst als Naruto aufgegeben hatte, war er eingeschritten, hatte ihn dort hinausgeholt. Wütend funkelte Naruto ihn an und versuchte nicht einmal mehr Kyuubis Kraft unter Kontrolle zu halten. Langsam stieg sie in ihm auf und mit einem hassverzerrten Gesicht ging er auf ihn los. „Ich werde dich töten, Itachi Uchiha!“, hallten seine Worte laut durch den Wald, als Naruto auf ihn zustürmte. Doch bevor er sein Ziel erreichte, keuchte er auf. Alles um ihn herum wurde schwarz und er sackte kraftlos und bewusstlos zu Boden.
 

Erschrocken schaute Jiraiya auf. Er war sich sicher, dass der Schrei, den er gerade gehört hatte, von Naruto kam. Er kannte die Stimme des Jungen. Aber was er geschrieen hatte, irritierte ihn. Er hatte Itachis Namen genannt. Schnell rannte der San-Nin los und hoffte sich geirrt zu haben. Wenn Itachi wirklich hier wäre, hatte er versagt. Dann wäre Narutos letzte Stunde gekommen. So schnell er konnte schlug er sich durch den Wald, ehe er die Lichtung erreichte, wo er Naruto alleine gelassen hatte. Sein Blick wanderte umher und langsam sackte er zu Boden, während das Licht der untergehenden Sonne allmählich verblasste. Nichts war mehr hier. Die Lichtung war verlassen. Geschockt realisierte er, dass er zu spät gekommen war. Er war nicht da gewesen, als Naruto ihm am meisten gebraucht hatte. „Verzeiht mir bitte“, murmelte er, ehe er den Kopf hängen ließ. Noch wusste er nicht wie er in Konoha das erklären sollte.
 

*schwitz*

Boah, ich hab es geschafft! Leider ist dieses Chap ein wenig kürzer geraten als die anderen, aber nachdem ich endlich fertig war, wollte ich es nicht noch einmal überarbeiten! Ich habe leider das Problem, dass ich an dieser FF nur arbeiten kann, wenn ich nicht so gut drauf bin. Ich muss in einer leicht depressiven Stimmung sein, um Naruto so wirken zu lassen wie er zurzeit ist!
 

Ich hoffe ab dem nächsten Kapitel ändert sich das! Denn nun ist ja auch Itachi da und Naruto hatte gerade begonnen sich ein wenig aufzuraffen und zu versuchen sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Ich weiß noch nicht wie ausführlich ich in dem nächsten Kapitel werde, vielleicht ist das bereits ein Adult. Ansonsten erst das danach. Und dann warne ich bereits jetzt schon einmal vor. Kuschelstunden wird es zwischen den beiden nicht geben! Ita hat da eher etwas anderes im Sinn! Und bevor ich wieder mit Anfragen bestürmt werde. Ja, es wird auch ein Non-adult geben. Aber lasst mir ein wenig Zeit! Ich tue mich unheimlich schwer damit meine Lemon auseinanderzunehmen, um sie jugendfrei zu machen!
 

Ich hoffe wir lesen uns im nächsten Kapitel von ,,The risk of my life"!
 

Gruß,

KakashiH

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 5/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shounen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Gemächlich richtete der Blondschopf sich auf. Sein Kopf schmerzte und vorsichtig ließ er seinen Finger über den Kopf gleiten. Er zuckte etwas zusammen, als er über eine kleine Beule strich, die ihm sehr schmerzte. Langsam ließ er die Hand sinken und richtete sich ganz auf. Erst jetzt schaute er sich um und versuchte herauszubekommen, wo genau er war. Der Raum, in dem er war, hatte ziemlich große Ausmaße. Er war hell und hatte an der Front lange und große Fenster. Vorsichtig stand Naruto auf und ging darauf zu. Doch als er die Scheiben berührte, zuckte er zusammen und ging auf Abstand. Anschließend hob er die Hand und schaute auf die Fingerkuppen, die noch immer kribbelten. „Ein Siegel!“, sagte er zu sich selbst. Er hätte es sich denken können, dass er nicht so unbewacht in einem Raum war. Seufzend wendete er sich und schaute sich weiter um. Viel war hier nicht, nur ein großes Bett und ein Schrank. Naruto ließ sich langsam auf dem Bett nieder. So wie es aussah, war er hier in einem Gasthaus. Schemenhaft erinnerte er sich daran, was geschehen war, bevor er scheinbar bewusstlos geschlagen wurde. Noch ein letztes Mal fühlte er über die Beule, ehe er sich nach hinten fallen ließ. Jetzt war er alleine und diese Zeit wollte er nutzen. Wenn Itachi ihn hätte töten wollen, wäre er sicherlich jetzt nicht hier! So schloss er langsam die Augen und schlief schnell ein.
 

Keuchend richtete der Junge sich auf und schaute sich um. Angewidert verzog er die Nase, als er all diese Gerüche bemerkte. Der junge Shinobi wusste selbst nicht genau, was es war, doch es stank. Zum einen kam das sicherlich von dem kleinen und sehr verschmutzten Klo, das in einer Ecke seines Verlieses stand und zum anderen von den Lebensmittelresten auf dem Gang. Langsam trat er an das Gitter und schaute hinaus. Viel konnte er nicht sehen und so ging er wieder zurück und setzte sich auf die Feldliege, die dem ekelhaftem Klo gegenüberstand. Seufzend begann er nachzudenken. Der Blondschopf konnte sich daran erinnern, dass er auf den Weg zum Training gewesen war, doch was dann geschah, das wusste er nicht. Es stand jedenfalls fest, dass er dort wohl nicht angekommen war. Seufzend ließ er sich nach hinten sinken und lehnte sich gegen die kalte und feuchte Wand. Naruto fragte sich, wo er hier war und warum man ihn hergebracht hatte. Lange saß er so da und grübelte nach, bis ein junger Mann vor seiner Zelle auftauchte. Naruto zog es vor zu schweigen, etwas was ihm sehr schwer fiel, doch er fand es in dieser Situation angebracht. Er musste erst einmal herausfinden, warum er hier war.

Der Blondschopf öffnete die Tür und trat herein. „Wie ich sehe, bist du bereits wach. Na dann komm mal mit!“, sagte er und zog Naruto an den Haaren nach oben. Wimmernd versuchte dieser den Griff zu lösen, doch es gelang ihm nicht. Der Ge-Nin war erleichtert, als sie scheinbar an ihrem Ziel ankamen und er nach vorne gestoßen wurde. Stolpernd lief er voran, ehe er sich fing und anhielt. Langsam schaute er sich um. Es war dunkel hier, doch man konnte zumindest schemenhaft etwas erkennen.
 

„Deidara, das war es, du kannst erst einmal gehen!“, erklang plötzlich eine Stimme und ließ Naruto zusammenzucken. Sie klang seltsam, tief und war Furcht einflößend. Unsicher schaute er sich um. Auch wenn er ansonsten seinen Mund ziemlich weit aufriss, so bekam er es nun doch mit der Angst zu tun. Trotzdem blieb er stehen und schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Während der Deidara hinter ihm verschwand, regte vor Naruto sich etwas. Langsam löste sich etwas aus dem Schatten und trat hervor. Naruto musste schlucken, als er erkannte, dass sein Gegenüber wie ein Hai aussah. Er kannte ja viel Seltsames, doch so etwas hatte er noch nie gesehen. Aus irgendeinem Grund machte der Kerl ihm Angst. Doch er blieb einfach stehen. Er hätte sowieso nicht gewusst, wo er hingehen sollte. „Ich glaube nicht, dass es jetzt schon möglich ist!“, begann der Mann vor Naruto zu sprechen, schaute den Jungen an und umrundete ihn langsam. „Er ist einfach noch zu schwach!“ Er ließ ein breites Grinsen sehen und Naruto lief beim Anblick dieses ziemlich scharfen Gebisses ein Schauer über den Rücken. Doch er versuchte es nicht zu zeigen. Ehe er sich allerdings versah, wurde er ein weiteres Mal niedergeschlagen.
 

Leise stöhnend kam er kurz darauf wieder zu sich. Doch er stellte sehr schnell fest, dass es hier nicht mehr so dunkel war. Ganz im Gegenteil, es war sogar recht hell. Vorsichtig bewegte er sich, doch er spürte recht schnell, dass dies nicht möglich war. Verwirrt blickte er sich um und realisierte, dass er festgebunden war. Seine Arme waren von ihm weg gestreckt, genauso wie seine Beine. Angst stieg in ihm hoch und er begann an den Fesseln zu zerren, doch er brachte sie nicht zum Reißen. Schnell schloss er die Augen um nachzudenken, doch bereits kurz darauf öffnete er sie wieder. Was sollte er nachdenken? Tatsache war, dass er festgebunden war und in dieser Lage konnte er nicht einmal Fingerzeichen machen, um ein Jutsu zu verwenden. Innerlich betete er, dass dies ein schlechter Traum war, doch er wurde sehr schnell eines Besseren belehrt als die Tür aufgestoßen wurde und einige ihm unbekannte Menschen hereintraten. Bei einigen war er sich nicht einmal sicher, ob es sich dabei wirklich um Menschen handelte. Nervös schaute Naruto von einem zum Anderen, bis sein Blick an dem haiähnlichem Typen stehen blieb. Ein ungutes Gefühl machte sich in dem Jungen breit, als er auf sein breites Grinsen schaute. Sie hatten noch nicht einmal begonnen, da wusste Naruto bereits, dass es nun kritisch für ihn werden würde. Langsam schloss er die Augen und hoffte, dass es schnell vorbei sein würde. Doch so blieb es nicht. Bereits kurz darauf riss er sie wieder auf und schrie gequält auf. Einer der Personen stand direkt vor ihm, hatte seine Hose zerrissen und stach quälend langsam mit einem Senbon in seine Muskeln. Narutos Körper begann zu zittern und er keuchte auf. Nie zuvor hatte er so einen Schmerz erlebt. Auch wenn er es nicht wollte, so sammelten sich doch Tränen in seinen Augen, quollen hinaus und rollten anschließend über die Wangen. Zitternd starrte Naruto an die Decke und weinte leise. Viele Nadeln wurden an diesem ersten Tag so in seinen Körper geschoben, bis Naruto am Ende vollkommen erschöpft zusammenbrach und bewusstlos wurde.
 

Als er wieder erwachte, war er wieder in seiner Zelle. Langsam richtete er sich auf und stöhnte gequält. Jeder seiner Muskeln schmerzte. Der Blondschopf schaute an sich hinunter und stellte fest, dass man die Nadeln wieder entfernt hatte, doch zeugten die vielen Einstichlöcher noch davon, was er durchleben musste. Sein Blick war getrübt, als er seinen Kopf ein wenig wendete und mit seinen Augen sich umsah. Neben seiner Pritsche ruhte sein Blick und er bewegte sich langsam vor, um nach dem kanten Brot zu greifen, der an der Ecke lag. Als sie ihn geholt hatten, lag dies noch nicht dort. Naruto schaute es sich an und verzog angewidert das Gesicht. Schimmel war an den Seiten und so legte er es wieder zur Seite. Er wusste selbst, dass er heute wohl nichts anderes zu essen bekam, doch er war nicht so hungrig, um das vergammelte Essen hinunterzuwürgen. Alleine bei dem Gedanken es doch zu tun, zog sein Magen sich zusammen. So ließ er sich wieder nieder und rollte sich zusammen. Er hoffte das er so etwas nicht noch einmal erleben musste, doch er glaubte selber nicht daran. Ihm fielen wieder die Worte ein, die man über ihn gesagt hatte. Er sei nicht stark genug, Naruto fragte sich, was sie wohl damit meinten. Langsam schloss er die Augen wieder und hoffte bald einzuschlafen. Er hatte Angst, was sie sich als Nächstes ausdenken würden und um dieser Angst zu entgehen, begann er leise vor sich hinzusummen. Bereits kurz darauf war er wieder friedlich am Schlafen.
 

So verging eine lange Zeit. Jeden Tag hockte Naruto auf seiner Liege und bewegte sich nur, wenn er auf die Toilette musste. Seine Wunden waren bereits verheilt und nur einige Narben zeugten noch von den Qualen, die er durchleben musste. Er war schon fast erleichtert, dass man ihn nicht wieder geholt hatte. Jeden Morgen fand er nur ein wenig Brot auf seiner Liege, was manchmal sogar genießbar war. Hunger verspürte er kaum noch, doch er aß trotzdem. Er hatte den festen Willen von hier fortzukommen und nach Konoha zurückzukehren. Diesen Willen konnten sie ihm auch nicht nehmen, da war er sich sicher. Doch je mehr Zeit verging, umso mehr veränderte er sich. Das fröhliche Gesicht verschwand als erstes und im Laufe der Zeit wurde es hart und ausdruckslos. Die Augen waren mittlerweile trüb und hatten ihren Glanz verloren. Auch hatte er begonnen sich zu unterhalten, auch wenn niemand bei ihm war, benahm er sich, als hätte er Gesellschaft. Oft wanderte sein Blick von einer Seite zur anderen, ehe er begann zu lachen und sich scheinbar über einen Witz köstlich amüsierte. Naruto verlor langsam den Blick für die Realität und hatte sich in seine eigene Welt zurückgezogen. Doch als sie wiederkamen, saß er unbeweglich auf seinem Feldbett und starrte aus leeren Augen an die Wand. Er realisierte nicht einmal, dass die Zelle geöffnet wurde und der junge blonde Mann hereintrat. Dieser seufzte leicht, als er Naruto so dort sitzen sah und schüttelte den Kopf. Er bezweifelte, dass Naruto nun soweit war. „Lass uns gehen un!“, sprach er und fasste ihn am Arm. Der Blondschopf zuckte nicht einmal zusammen, erhob sich und ging mit. Wieder führte man ihn in den dunklen Raum und ließ ihn dort alleine. Naruto wusste, was nun kam und schloss die Augen.
 

„Immer noch zu schwach!“, erklang die Stimme und ließ den Blondschopf innerlich seufzen. Er wusste nicht, warum er stärker werden sollte. Doch er bekam nicht die Gelegenheit weiterzudenken, sondern spürte wie man ihn fortbrachte. Fest kniff er die Augen zusammen und hoffte, dass dies ein schlechter Traum wäre. Hoffnungsvoll öffnete er sie nach einer Weile wieder, doch er wurde enttäuscht. Man führte ihn wieder zu dem Tisch und sofort erinnerte Naruto sich an das letzte Mal. Erst zaghaft, doch dann immer stärker begann er sich zu wehren, zog und zerrte an seinem Arm und versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Ein leises Lachen erklang und Naruto schaute auf. „Was ist Kisame, macht der Bengel dir etwa Schwierigkeiten?“, fragte ein groß gewachsener Mann und schaute die beiden an. Naruto lief ein Schauer über den Rücken, sein Gegenüber sah zwar harmlos aus, doch irgendetwas sagte ihm, dass es so nicht war. Er begann zu schreien und zerrte stärker. Er tritt, schlug um sich und schaffte es wirklich Kisames Griff zu entkommen, doch er war nicht schnell genug. Schnell hatte dieser ihn wieder eingefangen, klemmte ihn sich einfach unter den Arm. Naruto zitterte und wurde schon kurz darauf unsanft auf den Tisch gelegt. Ehe er sich versah, war er wieder angebunden. Der Blondschopf schluckte schwer und blickte sich um. Ausgerechnet der Große kam auf ihn zu. Er lächelte leicht. „Na dann, ich wünsche dir viel Spaß, Hidan!“, sagte Kisame mit einem Lachen und verschwand. Nun war Naruto sich sicher, dass er Recht gehabt hatte. Auch wenn der Kerl vor ihm harmlos zu sein schien, so war er es nicht. Mit großen Augen beobachtete er ihn, wie er eine ganze Menge Senbons nahm und sie auf einem kleinen Tischchen ausbreitete. Präzise ordnete er sie an, ehe er eine kleine Klappe öffnete, die Naruto zuvor gar nicht gesehen hatte. Der Jüngere fragte sich, was das werden sollte, konnte sich den Zusammenhang nicht erklären, doch als Hidan einen Stapel Senbons nahm und dieser in die Öffnung schob, erkannte Naruto, dass dahinter ein Feuer brannte. Er schüttelte den Kopf, begann panisch an seinen Fesseln zu zerren, doch er hatte keine Chance.
 

Leise klirrte das Metall, als die heißen Senbons aus dem Feuer gezogen wurden. Zufrieden betrachtete Hidan diese und lächelte leicht. Dann wendete er sich und ging langsam auf den Jungen zu, der ihn mit einem ängstlichen Blick ansah. Noch immer versuchte er sich aus den Fesseln zu befreien, hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Doch schnell kam die Erkenntnis und er hielt still. Er hatte keine Chance, egal wie sehr er sich wehrte. Man sah wie die Brust sich schnell hob und senkte, sah den Schweiß, der langsam sich auf der Stirn ausbreitete und das war etwas, was Hidan gefiel. Er fasste die heiße Nadel mit zwei Fingern, war durch seinen Handschuh geschützt. Leise lachte er auf und jagte Naruto einen Schauer über den Rücken, als er sprach. „Genieße es!“ Im gleichen Augenblick kam der Senbon immer näher und berührte anschließend seine Haut. Es zischte leise und roch nach verbranntem Fleisch. Die Augen des Jungen weiteten sich und er riss den Mund auf, schrie laut auf und keuchte anschließend schwer. Doch als wenn dies nicht genug wäre, grinste sein Gegenüber, nahm die Nadel wieder hoch und setzte die Spitze auf seiner Haut an. Langsam strich er über die junge Haut, ritzte sie an und etwas Blut quoll hervor. Noch immer keuchte Naruto, bis er spürte wie die spitze Nadel in sein Oberschenkel gerammt wurde. Sie drang tief hinein und er konnte spüren wie sie von seinem Knochen aufgehalten wurde. Leise begann er zu wimmern und Tränen rannen über sein Gesicht. Hidan schien das zu gefallen, denn er stellte sich wieder auf die andere Seite, griff nach einem neuen heißen Senbon und legte ihn auf Narutos Haut. So musste er es viele Male über sich ergehen lassen und langsam wanderte Hidan nach oben. Auch sein Shirt wurde zerrissen und die ersten Nadeln fanden ihren Platz an seinen Armen. Naruto war mittlerweile still. Er hatte keine Kraft mehr und alles drehte sich. Langsam sackte er weg, zuckte nur kurz zusammen, wenn eine weitere Nadel in seinen Körper gestochen wurde, bis er endlich in die erlösende Ohnmacht glitt.
 

Immer wieder wälzte Naruto sich in seinem Bett von einer Seite zur anderen, doch er erwachte nicht. In seinem Traum spürte er all die Emotionen und auch Schmerzen, die er damals empfand. Schweiß stand ihm kalt auf der Stirn und er keuchte leicht. So in seinen Erinnerungen gefangen bemerkte er nicht einmal wie die Tür geöffnet wurde und jemand hereintrat. Unbemerkt kam die Person näher und setzte sich auf die Kante des Bettes. Für einen Augenblick schaute er Naruto an, musterte ihn mit den kalten dunklen Augen, ehe er leise seufzte und sich wieder erhob. Für eine ganze Weile war der Blondschopf wieder alleine, bis die Tür sich ein weiteres Mal öffnete und der junge Mann ein weiteres Mal hereintrat. Langsam ging er wieder auf Naruto zu und stellte ein kleines Tablett auf das Nachtschränkchen. Ein verführerischer Duft breitete sich aus, doch der Schlafende bemerkte es nicht. Noch war er zu tief in seinem Traum gefangen. Die andere Person in dem Raum kümmerte es nicht. Er hatte seine Pflicht getan und dafür gesorgt, dass Naruto nicht verhungerte. Ohne sich weiter um den Jungen zu kümmern verließ er das Zimmer wieder, versiegelte es und ließ Naruto wieder vollkommen alleine.
 

Ächzend schlich der junge Blondschopf zu der Toilette, kniete davor und übergab sich. Alles, was er gegessen hatte, kam wieder heraus, was nicht das erste Mal war. Mittlerweile holten sie ihn immer öfters und quälten ihn. Doch immer schneller verlor er das Bewusstsein. Sehr zum Bedauern des jungen Mannes, der mit Freude seiner Aufgabe nachzukommen schien. Oft hatte er Naruto einen Eimer kaltes Wasser ins Gesicht geschüttet, damit er wieder zu sich kam und er weitermachen konnte. Als er junge Shinobi sich wieder aufrichtete, hörte er bereits die Schritte auf dem Gang und schloss die Augen. Er fragte sich, was dieses Mal wohl dran wäre. An den Senbon hatte Hidan scheinbar keinen Gefallen mehr. In letzter Zeit benutzte er immer lieber ein Kunai. Die Wunden sahen anders aus und wie Naruto feststellen musste, schmerzten sie auch mehr. Die Gittertür wurde geöffnet und in einem Moment stand er auf, wischte sich über den Mund und spülte. Er hielt seinen Blick gesenkt und ging auf seinen Besucher zu. Mittlerweile ging der Junge freiwillig mit, ersparte es sich seine Kraft zu verschwenden. Seine Augen waren trüb und hatten ihren Glanz verloren. Deidara lachte leise. „So willig heute un?“, brachte er hervor, schloss die Tür wieder und führte Naruto in das Zimmer. Auch eine Sache, die sich geändert hatte. Sie stellten ihn nicht mehr zur Show, verzichteten auf ihr Gerede, dass er noch nicht stark genug wäre. Hidan grinste ihn bereits an und ehe Naruto sich versah, war er bereits wieder fest gebunden. Er schaute an die Decke und wartete bis man fertig war. Dann drehte er den Kopf zu der zweiten Tür in dem Raum. Langsam schloss er die Augen und hoffte, dass es bald vorbei sein würde.
 

„Na komm, Junge. Arbeite mit, sonst macht es doch gar keinen Spaß!“, sprach Hidan wie schon so oft und betrachtete die Klinge des Kunais in seiner Hand. Doch Naruto regte sich nicht. Langsam ließ er einen Finger über die Klinge gleiten. Ein feiner Schnitt entstand und langsam führte er den Finger zum Mund und leckte genüsslich die kleinen Tröpfchen Blut auf. Dann setzte er die Spitze des Kunais an Narutos Oberarm an, ließ sie langsam über den Arm wandern. Er konnte spüren wie der junge Shinobi sich verspannte und ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht. Langsam drehte er die Waffe und zog die Klinge über die junge Haut, ritzte sie ein und genoss den Schauer, der über den jungen Körper zog. Er hätte ihn gerne schreien gehört, doch das geschah immer seltener. Langsam und es wirklich genießend ließ er das Kunai tiefer wandern. Immer wieder hob er es an und setzte es an einer anderen Stelle wieder ab. Der Körper war übersäht von Striemen und Schnitten. Viele waren noch nicht verheilt, doch der Ninja sagte nichts. Hidan gefiel das gar nicht und so hob er die Waffe an, festigte seinen Griff um darum, ehe er sie tief in das Fleisch des Oberschenkels rammte. Ein Knirschen war zu hören, als das Metall auf den Knochen traf und Naruto riss die Augen auf. Ein langer gequälter Schrei hallte durch den Raum. Gepeinigt schaute Naruto auf. Die Welle des Schmerzes erfasste seinen Körper und ließ ihn erzittern. Sein Blick haftete an der Tür, die sich leicht geöffnet hatte. Dort war er wieder. Als er ihn das erste Mal gesehen hatte, hatte er gedacht Sasuke vor sich zu sehen, doch er hatte schnell begriffen, dass dieser es nicht war. Doch eine Ähnlichkeit bestand. Der Fremde kam jedes Mal vorbei, stand in der leicht geöffneten Tür und schaute zu. Hand angelegt hatte er nie. Eine Träne löste sich und Narutos Lippen formten diesen einen Satz, den er seit dem ersten Mal, das er ihn gesehen hatte, jedes Mal leise sagte. „Bitte, hilf mir!“ All seine Hoffnungen lagen in dem Umbekannten, Hoffnungen, Hilfe zu finden. Schließlich war dieser junge Mann, der Einzige, der ihn nie angefasst hatte, ihn nie irgendwelche Waffen in die Muskeln rammte. Ein letztes Mal sprach er leise die Worte, als endlich die erlösende Ohnmacht kam.
 

Langsam öffneten sich wieder die blauen Augen, doch er kniff sie schnell wieder zu. Es war viel zu hell. Immer wieder blinzelte er, versuchte sich an das grelle Licht zu gewöhnen, doch es dauerte fast endlos. Als er es aber doch schaffte, schaute er hinauf. Sein Blick kreuzte den des Unbekannten und für einen kleinen Augenblick schauten sie einander stumm an, ehe der Ältere den Blick wieder abwendete. Leise seufzte Naruto auf. Lange wurde er getragen, ehe man ihn absetzte. Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte der Fremde sich um und verschwand. Naruto hatte nicht einmal die Chance sich zu bedanken. Als er sich langsam aufrichtete, schwankte er. Sein Kreislauf versagte und er fiel hin. Ächzend setzte er sich wieder auf und schaute an sich hinab. Seine Kleidung war Blut verkrustet, zerrissen und hingen an seinem Körper herab. An all seinen Gliedmaßen sah man Narben, durch Senbon zugefügt, frische Schnitte und bereits verheilte Wunden. Jeder Millimeter seines Körpers schmerzte, doch er realisierte es nicht. Nur der Wunsch von hier fortzukommen existierte noch. Langsam rappelte er sich auf und schleppte sich einige Schritte voran. Er erreichte einen großen Stein, stützte sich darauf ab, ehe er zusammenbrach. Die Kraft verließ ihn und er blieb in den eisigen Fluten des Flusses liegen. Er spürte wie sein Leben immer mehr schwand, doch er schaffte es einfach nicht sich noch ein letztes Mal aufzurappeln. Trüb schaute er nach vorne, ehe er unterbewusst realisierte wie sich jemand näherte. Sein Atem wurde schwächer und langsam schlossen sich die Augen. Er konnte fühlen wie etwas Warmes ihm am Hals berührte, spürte den starken Griff, der ihn nach oben zog. Erleichtert stellte Naruto fest, dass jemand ihn aus dem eisigen Wasser holte, hörte wie jemand rief. Er kannte die Stimme, doch er war viel zu schwach noch ein letztes Mal die Augen zu öffnen. Langsam glitt er tiefer in die Ohnmacht und das Letzte, was er realisierte, war ein ihm sehr bekannter Geruch, erkannte ihn, spürte die Wärme, gegen die er gepresst wurde und lächelte leicht. ‚Sensei’ war der letzte Gedanke, den er hatte, ehe die Dunkelheit ihn vollkommen umschloss.
 

Hastig keuchend fuhr der Blondschopf aus dem Schlaf hoch und schaute mit weit aufgerissenen Augen auf das Fenster. Nur langsam beruhigte er sich wieder. Leicht benommen schüttelte er den Kopf und versuchte die Bilder wieder aus seinem Kopf zu vertreiben. So lange Zeit hatte er sie in seinem Herzen verschlossen gehabt, doch nun waren sie wieder da. Die Wellen des Schmerzes rollten wieder über ihn und langsam schloss er seine Augen wieder und atmete tief durch. Ganz langsam beruhigte er sich wieder. Die Augen öffneten sich wieder und schauten sich um. Erst nach einer Weile blieb sein Blick an dem Tablett hängen und er beugte sich langsam vor und schaute, was sich auf dem Teller befand. Sofort knurrte sein Magen und Naruto setzte sich so, dass er essen konnte. Es war ihm egal, ob etwas damit sein konnte oder nicht. Seit damals aß er, wann immer er etwas bekam. So hatte er in den vergangenen Jahren wieder zugenommen und durch Training war er auch stärker geworden. Schnell hatte er das Essen heruntergeschlungen und atmete erleichtert auf. Gesättigt stand er wieder auf und begab sich zum Fenster, um herauszufinden wohin ER ihn gebracht hatte. Bereits als er ihm auf der Lichtung gegenüber gestanden war, hatte Naruto gewusst, wer der Fremde war. Jiraiya hatte es ihm gesagt. „Itachi Uchiha, was hast du vor?“, sagte Naruto leise und schaute aus dem Fenster.
 

Keuchend rannte Jiraiya durch Konohas Tore und machte sich sofort auf den Weg zur Hokage. Es dauerte nicht lange, da hatte er ihr Zimmer erreicht und stürmte hinein ohne auch nur anzuklopfen. Die Anwesenden erhoben erstaunt ihre Köpfe und blickten auf den Dazugekommenen. Sakura war die Erste, die ihre Stimmer wieder gefunden hatte. „Jiraiya-sama. Schön, Sie zu sehen, wo ist Naruto?“, fragte sie und lächelte leicht. Gespannt schauten alle ihn an und langsam wendete er seinen Kopf. Kakashis Augen weiteten sich und er ging unbewusst einige Schritte zurück. „Schon wieder …“, sagte er leise und blieb an der Wand stehen. Verwirrt blickte Sakura zu ihrem Sensei, ehe sie langsam begriff. Sie wollte bereits etwas sagen, als Tsunade zuvor kam und Jiraiya vorwurfsvoll anschaute. Dieser schüttelte leicht den Kopf. „Ich konnte es nicht verhindern, er ist weggegangen, wollte Ruhe und als ich nach ihm suchte, hörte ich ihn schreien.“ Langsam schaute er auf und Tsunade direkt ins Gesicht. „Er hat seinen Namen geschrieen!“, sagte er leise, ehe er den Kopf wieder senkte. „Es tut mir Leid!“ Betroffenes Schweigen breitete sich in dem kleinen Büro aus, ehe Tsunade sich aufrappelte und den Raum verließ. „Ich werde den Hohen Rat verständigen. Wartet bitte auf mich!“, sagte sie leise und verschwand. Die drei blieben zurück und der San-Nin konnte die Blicke auf sich spüren. Leise seufzte er ein weiteres Mal auf. „Itachi hat ihn geholt?“, durchbrach Sakuras Stimme die Stille und alle schauten ihn an. „Vermutlich!“, antwortete der Älteste unter ihnen und seufzte leicht. Kakashi atmete tief durch. „Wir werden ihn schnell finden müssen, sonst ist es zu spät!“ Alle nickten und warteten darauf, dass Tsunade zurückkehrte.
 

Naruto zuckte zusammen, als er die Tür hörte. Alles spannte sich an, doch er wusste, dass er nur seinen eigenen Körper hatte, um sich zu wehren. Seine Waffen hatte Itachi ihm abgenommen. Leise Schritte hörte er auf sich zukommen und für eine Sekunde schloss er die Augen und atmete durch. Dann drehte er sich um und schaute Itachi an. Hass kroch in ihm hoch und erstaunt erkannte er den Grund. So lange hatte er versucht eine Antwort zu finden, doch erst jetzt, wo sein größter Feind ihm gegenüberstand, erkannte er sie. Doch er riss sich zusammen. Er wusste, dass der Ältere ihm überlegen war. Mit wachsamem Blick verfolgte der Blondschopf die Bewegungen seines Gegenübers und ließ ihn nicht aus den Augen. Er beobachtete wie der Uchiha langsam durch das Zimmer schritt und spürte die Wut, die nach und nach seine Kehle immer weiter zuschnürte. Naruto schluckte und seine Zähne knirschten leise, als er die Zähne aufeinanderpresste. Leise lachte der Ältere und blickte ihn an. „Warum so wütend?“, erklang die feste Stimme und jagte dem Blondschopf einen Schauer über den Rücken. Noch immer ließ er den Älteren nicht aus den Augen. Itachi amüsierte dies und ließ ein leises Lachen erklingen. „Sieh es ein, Naruto. Du hat keine Chance!“ Die Augenbraue des Blondschopfes begann gefährlich zu zucken und er spannte jeden einzelnen Muskel an. Ehe Itachi weiterreden konnte, sprang der Blondschopf vor und griff ihn an. Wut nahm von seinem Körper Besitz und nur der Wunsch sein Gegenüber zu töten, existierte noch. Wütend stürmte er voran. Doch bevor er seinen ersten Schlag landen konnte, hatte sein Gegenüber ihn bereits zu Boden gerissen. Grinsend hockte er über ihm und schaute ihn einfach nur an.
 

Naruto kochte vor Wut und wehrte sich so gut er konnte. Mit allen Kräften, die er mobilisieren konnte, bewegte er sich unter Itachi und machte es ihm zumindest nicht gerade einfach sich auf ihm zu halten. „Du bist schuld!“, knurrte der junge Blondschopf und trat um sich. Leider traf er nicht, auch wenn er es sich wünschte. Itachi aber sah ihn nur verwundert an. „Ich bin schuld? Woran?“, fragte er knapp und schaute ihn an. Mittlerweile hatte er Naruto soweit im Griff, dass dieser sich gar nicht mehr bewegen konnte. Verärgert wendete Naruto seinen Kopf zur Seite und knurrte leise. Er hatte dies eigentlich gar nicht sagen wollen und doch war es ihm wieder einmal herausgerutscht. Er ärgerte sich gerade sehr darüber einfach nicht den Mund halten zu können. Itachi ließ allerdings nicht locker und fragte einige Male nach. Verbissen schwieg der Blondschopf, starrte Itachi einfach in die Augen bis sich seine Welt veränderte. Erschrocken stellte er fest, dass sein Gegenüber sein Sharingan aktiviert hatte. Panik kroch in ihm hoch, ergriff Besitz von ihm und ließ ihn nicht wieder los. Er schaute sich um, suchte nach einem Ausweg, doch ihm war bereits sehr deutlich bewusst, dass er diesen nicht finden würde. Ein weiteres Mal lachte Itachi leise auf und schien es sichtlich zu genießen Naruto so panisch zu sehen. Der Uchiha erhob sich und ging einige Schritte. Hier galten seine Regeln und er musste nicht sonderlich achtsam sein. Niemand konnte ihn hier angreifen. Wenn es nicht so Kräfte zehrend wäre, würde er sich öfters hier aufhalten. Er drehte sich wieder um und betrachtete den jungen Blondschopf. „Also, ich warte!“, erklang seine Stimme und ließ Naruto zusammenzucken. Noch immer hatte die Angst ihn vollkommen unter Kontrolle, doch auch das alte Gefühl der Wut kam wieder hoch. Es wuchs und füllte ihn komplett aus. Ein leises Knurren war zu hören, als er auf Itachi zustürmte und ihn zu Boden riss. Doch bereits im nächsten Augenblick erkannte Naruto, dass es eine Illusion gewesen war und spürte die kalte Klinge an seinem Hals.
 

„Sasuke. Du bist schuld, dass er gegangen ist!“, hallte die leise Stimme des Blondschopfes in dieser Welt und ließ Itachi erstaunt aufschauen. Ernst nach einigen Sekunden begriff er, was Naruto gerade gesagt hatte und begann zu lachen. „Sieh einer an. Scheinbar empfindest du mehr für meinen kleinen Bruder!“, erwiderte er amüsiert und ging um ihn herum, um ihn anzuschauen. Naruto hatte seinen Kopf gesenkt und schaute betreten auf den Boden. Doch schnell hatte auch er seine Fassung wieder gefunden und blickte auf. Trotzig hielt er Itachis Blick stand. Dem Älteren gefiel es und er begann sich zu erinnern, warum er Naruto geholt hatte. Ein leises Lachen erklang und jagte dem Jüngeren zum wiederholten Male einen Schauer über den Rücken. Er wusste, dass sein Gegenüber nicht Sasuke war und doch empfand er Ähnliches, wenn er ihn betrachtete. Er kannte diese Gefühle, hatte sie bei Sasuke gespürt und es verwirrte ihn diese auch bei Itachi zu spüren. Jäh wurde er aus den Gedanken gerissen, als sein Gegenüber weitersprach. „Weißt du, es hat einen Grund, dass ich hergekommen bin. Ich will dich!“ Stille herrschte und verwirrt schaute Naruto ihn an. „Du willst was?“, fragte Naruto nach und schaute Itachi weiterhin an. „Ganz einfach. Ich war damals immer bei dir, habe zugeschaut wie sie dir Schmerzen bereitet haben.“ Eine kurze Pause entstand, ehe Itachi weitersprach. „Es hat mich erregt und ich bin gekommen, um das zu holen, was ich damals nicht bekommen konnte!“
 

Die Welt um sie herum löste sich auf und sie befanden sich wieder in dem kleinen Gasthaus. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Naruto den Älteren an und wusste nicht, was er erwidern sollte. Er starrte einfach nur vor sich hin und begann zu verarbeiten, was er gerade gehört hatte. Das konnte einfach nicht wahr sein, dachte er bei sich und realisierte erst sehr spät, dass Itachi auf ihn zugetreten war. Er keuchte leise auf, als dieser ihn in den Haaren packte, seinen Kopf nach hinten bog und seine Zähne an Narutos Kehle legte. Ein Kribbeln breitete sich in dem Körper des Jüngeren aus, ergriff Besitz von ihm und verwirrte ihn immer mehr. Er verstand einfach nicht, was dort gerade mit ihm geschah und mit Angst realisierte er wie seine eigene Hand sich in Itachis Haar vergrub, sich daran festkrallte und ihn näher an sich zog. Naruto schloss die Augen. Sein Körper handelte ohne dass er es ändern konnte. Angst kam wieder auf, gemischt mit einem anderen starken Gefühl. Langsam schloss Naruto seine Augen und gab sich diesem hin. Für einen kurzen Augenblick durchzuckte ihn noch ein Gedanke. „Weg, ich muss weg!“, schoss es ihm durch den Kopf, als das erste leise Stöhnen seiner Kehle entwich. In genau diesem Augenblick wusste er, dass er verloren war und doch war es ihm egal.
 

So, das also war das 5. Kapitel. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich, um an dieser Geschichte arbeiten zu können, eher depressiv sein müsste. Das war dieses Mal kein Problem. Es ist klar, dass der nächste Teil ein Adult werden wird und um gleich allen Minderjährigen das „So ein Mist“ aus dem Kopf zu vertreiben, teile ich mit, dass es auch eine entschärfte non-adult Variante geben wird.
 

Ich will mich auch bei meinen lieben Kommischreibern und meinem Betalein sowie bei denen bedanken, die meine Stories auf ihren Favos haben. Ich hoffe, ihr alle habt Verständnis für diese Pause. Ganz zum Schluss möchte ich mich auch noch bei zwei Menschen bedanken, die wissen, wovon ich hier gerade geredet habe und einfach für mich da waren, mir zugehört haben und mir wieder etwas Mut gegeben haben mich dem Ganzen zu stellen. Ich hab euch beide verdammt gerne!
 

Bis zum nächsten Mal,

KakashiH

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 6 Non-Adult

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 6/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shonen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

„Wie es ausschaut, gefällt es dir!“, raunte der Uchiha Naruto ins Ohr und grinste leicht. Ein Zittern durchfuhr den jungen Körper, er wusste, er musste weg von hier, doch sein Körper verlangte etwas anderes. Er wollte ihn, auch wenn er wusste wie falsch das war! Itachi konnte nicht lieben, konnte ihm nicht geben, wonach er sich sehnte. Schlimmer noch, würde er sich hingeben, sein Herz vollkommen an ihn verlieren, wäre sein Leben so gut wie vorbei. Naruto wusste, was Itachi wollte, wusste, dass sie nur Kyuubi aus ihm holen wollten, etwas, was seinen sicheren Tod bedeuten würde. Er schluckte schwer und hielt die Augen geschlossen, genoss das prickelnde Gefühl, das sich auf seiner Haut ausbreitete, überall, wo der Nuke-Nin ihn berührte. Ein weiteres leises Stöhnen entwich seiner Kehle und er zog den Älteren noch näher an sich heran. ’Es ist bereits zu spät’, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er sich fallen ließ, sich den Gefühlen ganz hingab. ’Viel zu spät …’
 

Ein leichtes Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht von Itachi, als er erkannte, dass Naruto ihm vollkommen ergeben war. Leise lachte er auf, zog mit seinen Fingern eine Spur vom Ohr über die Kehle, bis zu Narutos Schultern. Er sah wie Naruto reagierte, sich unter diesen Berührungen wand. „Genieße es!“, raunte der Ältere, und zog den Jüngeren aus. Dieser tat gar nichts, um sich dagegen zu wehren, seufzte nur immer wieder leise auf. Doch so sollte es nicht bleiben. Erschrocken riss Naruto die Augen auf, atmete schnell und schaute an sich herunter. Mit Panik in den Augen beobachtete er wie Itachi ein Kunai langsam über seine Haut zog. Das Metall war scharf und ritzte die empfindliche Haut leicht ein. An manchen Stellen bildeten sich kleine Bluttröpfen, trockneten an der Luft und blieben so wo sie waren. Immer mehr näherte Itachi sich Narutos Intimbereich und ließ den jungen Shinobi unter dieser Berührung zittern. Er konnte sehen wie die Panik wieder Besitz von ihm ergriff, sich ausbreitete und ihn noch schneller atmen ließ. Ein leises Stöhnen entwich dem Uchiha. Genau das war es gewesen. Die Panik in den Augen des jungen Blondschopfes hatte ihn auch damals schon erregt. Er wollte noch sehr viel mehr davon, wollte ihn quälen und immer wieder in Panik versetzen, ihm weh tun, um sich an diesen Anblick zu erfreuen.
 

Erschrocken über diesen Laut schaute Naruto auf. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Atem war hektisch. Noch immer spürte er die kalte Klinge an seinem Körper, wie sie sich unaufhaltsam ihren Weg nach oben bahnte. Er war mit dieser Situation überfordert, wusste nicht, worauf er achten sollte. Wieder kam das Gefühl hoch, schnürte ihm die Luft ab und er begann sich zaghaft zu wehren. „Nein, lass mich!“, keuchte er, versuchte sich unter den Älteren wegzuwinden und stand schnell auf. Doch ehe er sich versah, hatte dieser ihn an der Kehle gepackt, schnürte ihm die Luft ab und presste ihn an die Wand. Röchelnd blickte der junge Blondschopf in die sonst so emotionslosen Augen. Doch dieses Mal waren sehr wohl Emotionen dort drinnen zu sehen. Lust spiegelte sich in ihnen. Langsam schloss der junge Shinobi seine Augen, er bekam keine Luft mehr, doch in dem Augenblick lockerte sein Gegenüber den Griff. „Was ist Naruto-kun, genießt du es nicht?“, fragte er hämisch und schmiegte sich an den Jüngeren. Naruto stöhnte leise auf, als er begann sich leicht an ihm zu reiben. Doch gerade als er begann dies zu genießen, ließ Itachi von ihm ab. Zitternd stand Naruto an der Wand gelehnt und schaute ihn an.
 

„Zieh dich an! Wir werden gleich weiter ziehen!“, ordnete der Nuke-Nin an. Naruto erkannte, dass die Emotionen, die er gerade noch in Itachis Augen gesehen hatte, verschwunden waren. Schwarz und kalt wie eh und je schaute er ihn an und noch immer keuchend sah der Blondschopf zu sich wieder zu bekleiden. ’Was ist nur mit mir los?’, fragte er sich, während er das tat. Er konnte einfach nicht verstehen wie es ihn so hatte erregen können, was Itachi dort mit ihm getan hatte. Er verstand sich selbst nicht mehr und seine Gefühle begannen ihm Angst zu machen. Er hatte begriffen, dass er nicht in der Lage war sich gegen ihn zu wehren. Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als der junge Uchiha ihn bei den Haaren packte, ihn zu sich zog. Leise wimmerte Naruto unter dem Griff, sah eilig zu, dass er ihm aus dem Gasthaus folgte und atmete erleichtert auf, als er spürte wie Itachi den Griff lockerte und ihn dann endlich los ließ. „Trödel nicht, sonst muss ich dir wieder weh tun!“, zischte dieser und schaute den jungen Blondschopf noch einmal kalt an, ehe sie gemeinsam ihren Weg gingen. Der Jüngere dachte nicht einmal daran diese Chance zu nutzen und zu fliehen. Zu groß war bereits die Angst.
 

So vergingen Stunden. Stunden des Schweigens, in denen Naruto einfach neben Itachi hertrottete. Ab und an schaute er auf, sah sich um und versuchte herauszufinden, wo sie waren, doch er kannte die Gegend nicht. Leise seufzte er, schaute wieder zu Boden, als sein Gefährte ihn am Arm packte und mit sich zog. Links von ihnen war ein Waldstück, ziemlich verwuchert und zu gewachsen, so dass der junge Shinobi Mühe hatte Schritt zu halten. Immer wieder strauchelte er und musste sich an Itachi festhalten, um nicht zu fallen. „Wo gehen wir hin?“, fragte er genervt und ohne zuvor nachzudenken. Den Blick, den er dafür von dem Uchiha bekam, ließ ihn erschauern. So gingen sie weiter, bis sie vor einer Hütte standen, die der junge Blondschopf zuvor gar nicht bemerkt hatte. Wieder packte der Schwarzhaarige ihn am Arm, zog ihn mit sich. „Rein da!“, befahl er und stieß ihn durch die geöffnete Tür. Vorwärts fallend versuchte Naruto nicht hinzufallen und atmete erleichtert auf, als er es geschafft hatte. Itachi hatte währenddessen die Tür geschlossen. Mit einigen Fingerzueichen legte er ein Siegel darüber. ’Er ist vorsichtig, so habe ich keine Chance zu entkommen’ Naruto seufzte, ging zu einer der freien Wänden und ließ sich daran hinuntergleiten.
 

„Mach es dir gar nicht erst gemütlich! Sieh zu, dass du was Anständiges zu essen machst!“, meinte Itachi verächtlich und fixierte den Jüngeren. Leise seufzte dieser auf. „Und wie soll ich das bitte machen? Ich bin kein Koch oder so!“, erwiderte er verärgert. Wieder hatte er nicht nachgedacht, ehe er etwas sagte und so spürte er nur Sekunden danach wie sich die Hand des Uchihas fest um seinen Hals legte, ihn auf die Füße zog. Leise röchelnd legte Naruto seine Hände auf Itachis. „Schon gut, ich mache es ja!“, gab er nach und schaute ihn flehend an. Der junge Uchiha grinste nur, beugte sich vor und biss Naruto in die Unterlippe. Dieser keuchte gequält auf, presste die Augen zu und versuchte nicht aufzuschreien. „Schließ nicht die Augen!“, befahl Itachi und griff noch fester zu. Langsam ergriff Naruto wieder die Panik, immer weniger konnte er atmen, drohte zu ersticken und riss panisch die Augen auf. Sein Überlebenswille schaltete sich wieder ein, er begann sich zu wehren, krallte sich in die Hände seines Gegenübers, versuchte sie von seinem Hals zu ziehen. Itachi grinste und schaute in die Augen des jungen Shinobis. Er spürte wieder wie ihn dies erregte und drückte noch ein wenig mehr zu. Röchelnd begann der Jüngere unter diesem Griff zu zappeln, bohrte seine Fingernägel tief in das Fleisch der Hände, trat um sich. ’Ja, gerate noch mehr in Panik’ Langsam wurden die Bewegungen weniger und Itachi beugte sich vor. Langsam leckte er über die leicht blutende Lippe des Jüngeren und lockerte seinen Griff.
 

„Vergiss nie, wen du vor dir hast!“, wisperte er, entfernte langsam seine Hand und schaute zu wie Naruto keuchend auf den Boden rutschte. Die dunklen Würgemale waren deutlich an dem zierlichen Hals zu sehen und brachten den Uchiha kurz zum Grinsen. Doch bereits eine Sekunde danach schaute er wieder genauso kalt und emotionslos auf den jungen Shinobi herab. „Und nun beweg dich und sieh zu, dass ich etwas zu essen bekomme!“ Mit diesen Worten wendete er sich ab und ging zu einem der beiden angrenzenden Räume. Naruto nickte nur, erhob sich noch immer keuchend und schleppte sich zu dem Anderen. In der mehr oder weniger gut ausgerüsteten Küche fand er alles, was er benötigte, um zumindest eine Kleinigkeit zuzubereiten und sah zu, dass er es schnell erledigte. ’Naruto, reiß dich zusammen! Du musst weg!’, dachte er bei sich, ehe er die Lebensmittel alle auf einen Teller packte und ihn zu Itachi brachte. Mit gesenktem Kopf stellte er diesen vor den Uchiha und wollte schnell wieder verschwinden, doch dieser hatte einen anderen Plan, fasste den Blondschopf am Arm und zog ihn zu sich. Verdutzt saß er kurz darauf auf Itachis Schoss, zuckte leicht zusammen, als dieser ihn berührte. „Nimm dir auch etwas!“, befahl er, griff selbst nach einer Kleinigkeit und wartete bis auch Naruto sich regte. „Du musst schließlich bei Kräften bleiben!“, grinste der Ältere hämisch. Naruto schluckte. Er konnte sich vorstellen, wieso der Ältere dies meinte. Doch im Moment war es ihm egal. Schnell griff er zu, aß so viel es ging. Er wusste schließlich nicht, wann er die nächste Mahlzeit bekommen würde. Als alles vertilgt war, rückte er fort von dem Uchiha, lehnte sich gegen die Wand hinter ihm und kauerte sich ein wenig zusammen. Er war verdammt müde.
 

Ein leichter Schmerz machte sich an Narutos Arm bemerkbar und langsam vernahm er die Stimme, die ihn ungeduldig rief. „Wach endlich auf, Idiot!“ Nur allmählich schaffte er es seine Augen zu öffnen, stöhnte gequält auf, als Itachi ein weiteres Mal auf seinen Arm trat, um ihn zu wecken. „Sieh zu, dass du hoch kommst!“, schnaubte er Uchiha, ehe er sich abwendete. Der Blondschopf war noch immer müde, doch wollte er nicht riskieren seinen Peiniger erneut zu verärgern. Er hatte schnell begriffen, worum es diesem ging. Langsam richtete er sich auf und lehnte sich gegen die Wand. Krampfhaft versuchte er die Augen offen zu halten, spürte den Blick des Älteren auf sich. Doch immer wieder nickte er weg. Erst als er spürte wie er umfasst wurde, stöhnte er gequält auf. Der Blondschopf wusste, was nun folgte, doch war er nicht in der Lage dieses abzuwehren. Der junge Shinobi war einfach zu müde.
 

Als Naruto wieder erwachte, brauchte er einen Moment, ehe er wieder wusste, wo er war. Erschrocken fuhr er auf. Er spürte wie eine Decke von seinem Körper glitt und zu Boden sank. Erstaunt schaute er sich um, realisierte, dass er in einem Bett lag. Angestrengt dachte er nach, er war sich sicher gewesen, Itachi hatte ihn gepackt, um ihm wieder Schmerzen zuzufügen, doch wie es aussah, hatte er ihn ins Bett gebracht. Verwirrt griff er sich ins Haar, starrte auf seine Beine und versuchte die Flut an Gedanken, die ihn erfasste zu sortieren. Wieso hatte der Uchiha dies getan? Es passte nicht zu ihm, freundlich zu sein. Irgendetwas musste er doch damit bezwecken. Erst als leise Schritt zu hören waren, schaute der Blondschopf wieder auf. Der Ältere stand genau vor ihm, blickte ihn an, ohne irgendeine Reaktion zu zeigen, ehe er einen kleinen Teller neben den jungen Shinobi stellte. „Iss, du musst bei Kräften bleiben!“, sagte dieser leise, wendete sich wieder ab, um zu gehen.
 

„Warum hast du mich ins Bett gebracht? Du tust doch sonst nichts um anderen zu helfen!“, fragte Naruto, ehe Itachi den Raum verlassen konnte. Dieser seufzte leise, drehte sich herum und ging wieder auf ihn zu. Immer näher kam er dem Blondschopf, blieb vor dem Bett stehen und beugte sich vor, so dass der junge Shinobi sein Atmen auf seiner Haut fühlen konnte. „Es macht keinen Spaß, wenn du nicht ganz da bist!“, wisperte dieser, ehe er sich wieder abwendete und endgültig den Raum verließ. Zurück blieb nur ein verwirrter Blondschopf.
 

Einige Tage später war es dann wieder soweit. Früh am Morgen raffte Itachi alles zusammen und gemeinsam verließen sie die Hütte. Nicht zum ersten Mal fragte Naruto sich, wieso er dies eigentlich tat. Wieso folgte er dem Uchiha wie ein braves Hündchen, statt endlich die Flucht zu ergreifen? Während die beiden nebeneinander herliefen, versank er immer mehr in seinen Gedanken. Er wusste es, doch gestand er sich den wahren Grund nicht ein. Auch wenn Itachi ihn quälte, ihn immer wieder reizte, würgte, schlug oder sonst wie verletzte, er empfand dabei etwas, was er zuvor noch nie verspürt hatte. Er war neugierig, was noch folgen würde, auch wenn der Schmerz, der wohl noch folgen würde, vermutlich schlimmer war als alles, was er zuvor von Itachi bekommen hatte.
 

An diesem Tag wanderten sie lange, bewegten sich vorsichtig durch die Wälder, um nicht gesehen zu werden. Die Sonne stand schon sehr tief, tauchte alles in ein dämmeriges Licht, als der Uchiha endlich ein Dorf ansteuerte. Naruto war froh, als sie endlich in einem Gasthaus anlangten, sich ein Zimmer nahmen und hinaufgingen. Erledigt zog er sich die Jacke aus, warf sie auf sein Bett, um ins Bad zu verschwinden. Schnell drehte er den Schlüssel herum, ehe er erleichtert ausatmete. Wie sehr hatte er sich nach einer Dusche gesehnt. Zufrieden ging er zur Wanne, stellte das Wasser an und zog sich anschließend aus. Wie immer legte er seine Kleidung achtlos zur Seite, drehte sich dann um und stellte sich unter den warmen Strahl der Dusche. Leise seufzte der junge Shinobi, schloss die Augen, um zumindest ein klein wenig diesen Augenblick zu genießen. Er war sich bewusst, dass der Frieden sicherlich nicht lange anhalten würde.
 

Nach einer Weile raffte er sich auf, stellte das Wasser wieder aus, um sich abzutrocknen und anschließend zurück ins Zimmer zu gehen. Itachi stand an der Wand gelehnt, schaute ihn an. „Leg dich hin, ich komme auch gleich!“, befahl er im kalten Ton, ehe er an dem jungen Shinobi vorbei ins Badezimmer ging und die Tür hinter sich zuzog. Wieder hatte Naruto sich versteift, war stehen geblieben. Leise seufzend ging er zum Bett, legte sich unter die warme Decke und schloss die Augen. Es dauerte nicht lange, da war er eingedöst. Ruhig ging sein Atem und langsam driftete er ab in den tiefen Schlaf, den er so ersehnte. Doch ehe er soweit war, spürte er wie die Matratze sich bewegte. Langsam wurde er wieder wach, grummelte leise, als er eine starke Hand spürte, die ihn fasste, hoch zog. Schlagartig wurde dem Blondschopf bewusst, wo er war und vor allem mit wem. Itachi musste zurück sein. Schnell riss er die Augen auf und erstarrte. Dort war er, hockte vor ihm und starrte ihn an. Erst nach einer Weile bemerkte Naruto, dass der Uchiha gar nichts trug, er war vollkommen nackt, die Haut glänzte leicht, war noch feucht.
 

Erschrocken wollte der Jüngere zurückweichen, doch es ging nicht. Der Schwarzhaarige hielt ihn fest, eng war der Griff, der sein Handgelenk umklammerte. Ohne sich zur Wehr zu setzen, wurde er näher herangezogen, bis kaum noch Platz zwischen ihnen war. Itachi drückte seine Hand hinab, atmete schwer. „Los, mach!“, verlangte er. Für einige Herzschläge vergaß Naruto Luft zu holen, starrte ihn einfach nur an. „Sieh zu!“, zischte Itachi, blickte ihn finster an. Naruto zuckte zusammen, öffnete seine Hand und tat, was man von ihm verlangte. Itachis Griff lockerte sich, ließ ihm ein wenig mehr Freiraum. Der Blondschopf wusste, es war falsch, was er hier tat, versuchte sich selbst aufzuraffen, doch es gelang es ihm nicht. Er konnte sich nicht wehren, konnte den Älteren nicht von sich stoßen. „Beweg sie endlich!“, durchschnitt Itachis Stimme die Stille, riss den jungen Shinobi aus seinen Gedanken. Langsam begann er es zu tun, festigte den Griff, als der Ältere durch seine Geräusche zeigte, dass ihm dies gefiel. Unsicher schaute der Jüngere auf, schaute in das sonst so kalte und emotionslose Gesicht. Nun sah es anders aus. Itachi hatte die Augen geschlossen, den Kopf leicht in den Nacken gelegt. Sein Mund stand leicht offen und ein weiteres Mal stöhnte er leise auf. Ohne weiter darüber nachzudenken, beschleunigte der Blondschopf seine Bewegungen. Wieder stöhnte der Ältere auf, lauter als zuvor.
 

Naruto wusste nicht, was er hiervon halten sollte, wusste nicht, was er denken sollte. Seine Gefühle spielten verrückt, verwirrten ihn. Es dauerte nicht lang, da begann Itachi die Initiative zu ergreifen, beugte sich vor, hielt sich in Narutos Haar fest und keuchte schwer. Leise begann Naruto zu wimmern, der Griff war zu fest. Kopfschmerzen machten sich breit. Der Uchiha öffnete die Augen, schaute den Jüngeren an. Dann endlich war es vorbei. Langsam lockerte sich der Griff in seinem Haar. Angewidert zog der Blondschopf sich zurück, verschwand ins Bad, um sich zu waschen. Übelkeit breitete sich in ihm aus. Er blieb eine ganze Weile, ehe er zurückging. Zu seiner Erleichterung war Itachi bereits eingeschlafen. Vorsichtig legte er sich daneben, versuchte so viel Abstand wie möglich zwischen ihnen zu lassen, rollte sich zusammen. Er lag noch lange wach, versuchte das Chaos zu ordnen, ehe er langsam und erschöpft einschlief.
 

Es wurde bereits Mittag, als Naruto langsam erwachte. Müde öffnete er die Augen, setzte sich leicht auf und schaute sich um. Er war alleine. Leise atmete er auf, legte sich wieder nieder und kuschelte sich in seine Decke ein. Doch lange ging dies nicht. Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür und Itachi trat herein. Ohne ein Wort zu sagen, ging er um das Bett herum, stellte einen Teller neben Naruto. „Iss!“, befahl er, ehe er sich an den kleinen Tisch am anderen Ende des Raumes setzte. Unsicher richtete der Jüngere sich auf, nahm sich etwas von dem Essen und begann es zu verzehren. Sein Blick ruhte auf dem Älteren, musterte ihn. Langsam leerte er den Teller. Itachi nickte zufrieden, ging wieder zu ihm, nahm den leeren Teller und verschwand. Erleichtert ließ der Blondschopf sich wieder in die Kissen sinken, atmete auf. Doch an Schlafen war nicht mehr zu denken. Zu sehr beschäftigte ihn, was letzte Nacht geschehen war.
 

So vergingen die Tage und nichts geschah. Alles war wie immer. Tagsüber war der Uchiha meist unterwegs und abends, wenn er wieder kam, legte er sich neben Naruto nieder, schlief schnell ein. Dann allerdings änderte sich etwas. Naruto saß gerade auf dem Bett, studierte eine Schriftrolle, als die Tür aufgerissen wurde. Erschrocken zuckte der Jüngere zusammen, als Itachi hereintrat, die Tür hinter sich zuknallte. Verwundert folgte er ihm mit dem Blick, als der Ältere im Bad verschwand. Kurz darauf hörte man das Rauschen des Wassers. Ohne sich dessen bewusst zu sein, fragte Naruto sich, was wohl geschehen war, dass Itachi mit solch einer schlechten Laune zurückkam. Meist ließ er sich Gefühle nicht anmerken, war unnahbar wie immer. In seinen Gedanken versunken, bemerkte er nicht wie die Badtür sich wieder öffnete, Itachi heraus kam und zu ihm kam. Erst als er wieder nach vorne gezogen wurde, realisierte er, dass er nicht mehr alleine war. Erschrocken riss er die Augen auf. Wieder war er da, nackt, noch feucht.
 

Der Blondschopf schluckte, starrte weiter. „Los mach schon!“, forderte der Uchiha, berührte sich selbst und zeigte Naruto, was er von ihm wollte. Ohne weiter darüber nachzudenken, tat der junge Shinobi, was man von ihm verlangte. Er war neugierig, wollte wissen wie es war. Langsam schloss er die Augen, versuchte mit diesem neuen und ungewohnten Gefühl zurecht zu kommen. Er spürte wie Itachis Finger sich wieder in seinem Haar vergruben, begannen ihn zu dirigieren. Leise drang das Stöhnen des Uchihas an sein Ohr und Naruto tat das Einzige, was ihm einfiel, um Itachi mehr Freude zu bereiten. Er hatte schnell begriffen, dass es besser war zu folgen, sich nicht zu wehren. Die Strafe für Ungehorsam war schlimmer als alles, was der Ältere sonst tat. Allmählich fasste er Mut, nahm seine Hände an Itachis Hüfte und beschleunigte sein Tun. Er war neugierig, wollte mehr spüren, mehr ausprobieren. Der Griff in seinem Haar wurde fester, das Stöhnen lauter. Für einen Augenblick schaute er auf, schaute Itachi direkt in das Gesicht.
 

Naruto schluckte schwer, als er erkannte, dass er sehr viel mehr für den Schwarzhaarigen empfand als er sollte. Der junge Shinobi liebte ihn, wollte ihn, egal, was das für Konsequenzen hatte. Itachi schaute ihn an, Lust spiegelte sich in seinen Augen. Ungeduldig zerrte er an Narutos Schopf, zog ihn wieder dorthin, wo er ihn haben wollte. Gequält stöhnte der Blondschopf auf und folgte Itachis Forderung. Der Blondschopf spürte wie sein Tun auch bei ihm selbst Auswirkungen zeigte. Er kannte das Gefühl, liebte es, wenn die Empfindungen seinen Körper in Besitz nahm. Naruto vertiefte seine Bemühungen, stöhnte leise. Der Ältere schien dies gehört zu haben, zerrte an seinem Haar, ließ ihn erneut wimmern. So langsam begriff der junge Shinobi, dass genau diese Geräusche den Schwarzhaarigen anzumachen schienen. Doch ehe er seine Gedanken weiter wandern lassen konnte, begann Itachi die Initiative zu ergreifen. Der Jüngere unterdrückte seine Reflexe, krallte sich an der Hüfte fest und versuchte ihn von sich zu drücken. Beinahe hatte er es geschafft, dann war es auch schon vorbei
 

Als der Blondschopf endlich im Bad war, wusch er sich, entfernte alle Spuren von dem, was gerade geschehen war. Er setzte sich auf den Boden, atmete schwer. So konnte er nicht schlafen gehen, es würde nichts bringen. Vorsichtig streifte er seine Hose hinab, um endlich etwas gegen sein kleines Problem zu unternehmen. Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle, als die Gefühle seinen Körper in Besitz nahmen. Es war nicht das erste Mal, dass er dies tat, doch dieses Mal stellte er sich dabei vor, dass Itachi das bei ihm tat, was er gerade getan hatte. Er gab sich dieser Fantasie ganz hin, auch wenn er wusste, dass so etwas sicher nie geschehen würde. Von dieser Fantasie beflügelt schaffte er es sein kleines Problem zu beseitigen. Eine ganze Weile blieb er, wo er war, versuchte wieder zu Atem zu kommen, ehe er sich erhob und ein weiteres Mal wusch. Leise schlich er wieder zurück, legte sich ins Bett, rollte sich ein.
 

Stunden schienen zu vergehen. Stunden, in denen Naruto es nicht schaffte seine Gedanken zu verbannen. Er gestand sich ein, dass er nicht mehr wusste, wieso er Itachi von sich gedrückt hatte. Im Nachhinein bereute er es, er wollte wissen wie es sich anfühlte, wie er schmeckte. Der Blondschopf wollte noch viel mehr, wollte Itachis Körper ganz kennen lernen. Immer wieder drehte er sich, versuchte zu schlafen, doch es gelang ihm einfach nicht. Das nächste Mal wollte er es ganz, er wollte den Älteren nicht von sich drücken, wollte es zu Ende bringen. Frustriert drehte er sich ein weiteres Mal um, schaute den neben ihn friedlich Schlafenden an. Vorsichtig streckte er die Hand aus, strich Itachi eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er bemerkte wie sein Herz mehr zu klopfen begann, wie es hämmerte. Der junge Shinobi begriff, dass er sich in seinen Gefühlen verloren hatte, er liebte ihn. Langsam schloss er die Augen, ja er liebte ihn, wollte noch viel mehr. Ein kleiner Teil seines Verstandes machte sich wieder bemerkbar, versuchte ihn zur Vernunft bringen, ihm klar zu machen, dass es falsch war, dass er fliehen musste, doch er hörte nicht darauf. Er liebte ihn. Und nicht nur ihn, auch Sasuke liebte er. Er wusste, dass keiner der beiden diese Gefühle erwiderten, doch das interessierte ihn nicht. Naruto konnte sie einfach nicht abstellen. Endlich schlief er ein.
 

Wieder war es bereits Mittag, als Naruto erwachte. Und wieder war er alleine. Müde richtete er sich auf, schaute sich um. Eine Weile blieb er so, ehe er aufstand und im Bad verschwand. Er fühlte sich als hätte er gar nicht geschlafen. Er wusch sich, versuchte munter zu werden, ehe er zurück ins Zimmer ging. Noch immer war er alleine. Langsam ging er zur Tür, öffnete sie. Kein Siegel, er war nicht eingesperrt. Es wäre die perfekte Gelegenheit endlich wegzukommen. Er nahm eine Stufe nach der anderen, ging hinunter. Dort angekommen schaute er zur Tür. Nur noch einige Schritte und er war fort. Doch er konnte nicht. Den Blick abwendend ging er zur Wirtin, bestellte sich etwas zu essen und setzte sich an einen der Tische. Es dauerte auch nicht lange bis es kam und er begann zu essen. Mit jeder Minute fühlte er sich besser, wacher. In dem Moment, wo er den Teller geleerte hatte und die Wirtin ihn wieder abräumte, öffnete sich die Eingangstür. Naruto schaute hin und ein Lächeln glitt ihm übers Gesicht. Er war wieder da. Itachi blieb wie angewurzelt stehen, starrte ihn an. Noch einmal bedankte Naruto sich für das leckere Mahl, ehe er sich erhob und lächelnd wieder auf das Zimmer ging.
 

Nach einigen Sekunden kam auch Itachi an, musterte ihn, als er sich wieder auf das Bett setzte. Ohne ein Wort zu verlieren verschwand er in der Dusche, ließ ihn wieder allein. Seufzend griff der Blondschopf zu einer seiner Schriftrollen und begann zu lesen. Als Itachi zurückkam, schaute er auf. Er war fast schon enttäuscht ihn angezogen zu sehen, hatte innerlich gehofft, dass er ihn wieder wollte. Enttäuscht las er weiter. Den Mittag verbrachten sie schweigend, wie immer. Als der Abend anbrach verschwand der Uchiha erneut. Lange wartete Naruto, ehe er sich auf dem Bett zusammenrollte und einschlief. Er bemerkte nicht einmal wie der Ältere kurz danach wieder kam, ans Bett trat und ihn betrachtete. Doch dann löste er seinen Blick, legte sich ebenfalls hin. Kurz darauf war es still in dem Raum und nur der regelmäßige Atem der beiden Schlafenden war zu hören.
 

Die nächsten Tage vergingen wie im Flug und alles war wie bisher auch. Tagsüber war Naruto meist allein, las immer wieder seine Schriftrollen. Er kannte sie schon auswendig, doch wusste er nicht, was er sonst tun sollte. Eines Mittags ging er dann wieder hinunter, verließ das Gasthaus. Er ging zu dem nahe gelegnem Waldstückchen, suchte sich einen geeigneten Platz und begann zu trainieren. Er bemerkte nicht einmal wie der Abend hereinbrach. Immer wieder schuf er seine Doppelgänger, formte das Rasengan. Ein Baum nach dem anderen fiel, doch er war nicht zufrieden. Als es fast dunkel war, ließ er sich erschöpft in das weiche Moos fallen. Erst jetzt bemerkte er, dass er nicht mehr alleine war. Überrascht wendete er seinen Blick und dort war er wieder, schaute ihn ausdruckslos an. Ohne etwas zu sagen erhob der Blondschopf sich, lächelte leicht, als er an Itachi vorbeiging und wieder zum Zimmer lief. Er wusste, dass der Ältere ihm folgte, spürte den Blick, der sich in seinen Rücken zu brennen schien. Oben angekommen ging er gleich ins Bad, lehnte die Tür an und zog sich aus.
 

Genüsslich schloss er die Augen, als das warme Wasser über seinen Körper floss, es tat gut, ließ ihn entspannen. Er hörte wie die Tür sich leise quietschend ein weiteres Mal öffnete und sich anschließend schloss. Vorfreude stieg in ihm auf, als ihm bewusst wurde, dass es erneut soweit war, endlich wollte Itachi ihn. Das leise Rascheln der Kleidung war zu hören und dann zog der Ältere den Vorhang zurück. Naruto schaute ihn an, machte ein wenig Platz. Der Schwarzhaarige trat neben ihn und Naruto betrachtete seinen Körper, verfolgte die Spuren, die das Wasser dort hinterließ. „Warum tust du das?“, fragte mit einem Mal der Ältere und Naruto schaute wieder auf. Er wusste, wovon der Schwarzhaarige sprach. Es hatte so viele Gelegenheiten gegeben, doch er hatte alle verstreichen lassen. Noch immer lächelte der Blondschopf, legte sich die Worte zurecht, ehe er antwortete. „Weil ich bei dir bleiben will ... weil ich dich liebe!“ Seine Worte waren leise gewesen, doch gut zu verstehen. Langsam streckte der junge Shinobi die Hand aus, fuhr über den Körper vor ihm. Der Uchiha hielt ihn auf, fasste seine Hand und betrachtete ihn, ehe er ihn hinunterdrückte. Es war ihm egal, was der Jüngere fühlte, er wollte nur eins. Wollte hören wie er leise wimmerte, während er ihm Spaß bereitete.
 

Naruto ging auf die Knie und begann das zu tun, worauf er so viele Tage gewartet hatte. Die wieder aufkeimenden Gedanken verbannte er. Wieder vergrub der Ältere seine Hand in den Haaren, zog und zerrte daran. Naruto jaulte auf, es schmerzte, doch er ging weiter. Gleichzeitig strich eine seiner Hände über Itachis Oberschenkel. Dem Schwarzhaarigen schien dies zu gefallen, stöhnte leise auf. Schon bald vergrub er die zweite Hand in dem blonden Haar, zog fest daran, ehe er begann wieder selbst die Initiative zu ergreifen. Naruto machte weiter mit seinem Tun. Keuchen erfüllte das kleine Badezimmer. Immer weiter trieb Itachi sich voran, erfreute sich an den immer wieder kehrendem leisen Wimmern. Es dauerte nicht lange, da wurde der Griff in seinem Haar kaum auszuhalten, schmerzhaft. Tränen sammelten sich. Doch trotz allem war auch er erregt. Schnell nahm er seine freie Hand hinunter, um sich um sein eigenes Problem zu kümmern. Er war fast soweit, fast hatte er es geschafft. Eine letzte Bewegung, ein lautes Stöhnen und für beide war es vorbnei. Itachi zog sich zurück, lockerte den Griff und Naruto begann zu husten. Keuchend nahm er die Hand von sich, hockte erschöpft auf dem Boden der Dusche. Der Schwarzhaarige verschwand gleich darauf, ließ ihn alleine.
 

So war es also, so fühlte es sich an. Trotz der Kopfschmerzen, die sich bei ihm breit machten, war er glücklich. Zufrieden lehnte er sich zurück, schloss die Augen, genoss das Wasser, das warm an ihm herunterfloss. Es hatte ihm gefallen. Langsam stand er wieder auf, wusch sich und stellte anschließend das Wasser aus. Müde ging er aus der Dusche, trocknete sich ab und zum ersten Mal verzichtete er darauf sich wieder anzuziehen. Leise ging er zum Bett, legte sich auf seine Seite und wendete seinen Blick wieder Itachi zu. Dieser war ebenfalls noch wach, schaute ihn aus seinen kalten und emotionslosen Augen an. Doch er schwieg. Naruto störte dies nicht, er war es gewohnt. Mit einem leisen Gähnen schloss er die Augen und schlief ein.
 

Früh am nächsten Morgen wurde er unsanft geweckt. Auch ohne dass der Schwarzhaarige etwas sagte, wusste Naruto, was dies bedeutete. Es war an der Zeit weiterzuziehen. Müde stand er auf, schleppte sich ins Bad, um sich anzuziehen. Dann packte er seine Sachen und kurz darauf waren sie schon wieder unterwegs. Der Weg war schweigsam, wie immer. Sie liefen den ganzen Tag und machten nur eine kurze Rast, um etwas zu essen. Die Nacht verbrachten sie draußen, geschützt im Schatten einiger Bäume. Morgens dann gingen sie weiter. Auch den Tag liefen sie durch. Wieder waren sie in einem Wald. Als der Abend dämmerte, kamen sie am Waldrand an und nun sah Naruto sie, eine Hütte, äußerlich genauso gebaut wie die andere, in der sie übernachtet hatten. Seufzend ging er weiter, er wusste, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Itachi ging voran, öffnete die Tür und trat herein.
 

Ohne ein Wort zu verlieren, stellte Naruto seine Tasche ab, schaute sich in den Räumen um und suchte anschließend einige Sachen in der Küche zusammen. Itachi war in dem zentralen Raum geblieben, machte ein Feuer in der kleinen Kuhle, die dafür vorgesehen war. Schnell hatte der Blondschopf eine Kleinigkeit zubereitet, brachte sie zu dem Uchiha und setzte sich anschließend ihm gegenüber hin. Schweigend aßen sie und legten sich anschließend für die Nacht hin. Ein wenig bedauerte der Blondschopf dies. Langsam schlief er ein.
 

Er wusste nicht genau, was ihn geweckt hatte, setzte sich auf und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Doch nichts war zu sehen. Sie lagerten nun schon seit drei Tagen hier. Langsam gewöhnten seine Augen sich an das dämmrige Licht, das von dem ausgehenden Feuer verursacht wurde. Sein Blick wanderte erneut durch die Hütte und dann fiel es ihm auf. Er war nicht da, sein Schlafplatz war leer. Irritiert schaute er sich weiter um, ehe er ihn entdeckte. Er war ganz nah, stand hinter ihm. Langsam richtete Naruto sich auf, stellte sich vor ihn. Endlich war es wieder soweit, Itachi wollte ihn. Vorsichtig hockte er sich hin, strich dem Älteren über die nackte Haut. Itachi ließ ihn, schaute auf ihn herab. Er hatte gehofft, dass es bald wieder soweit war, wollte es, sehnte sich danach. Doch dann geschah etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Itachi zog ihn hoch, presste seine Lippen auf die des Jüngeren. Erstaunt darüber keuchte Naruto auf, öffnete der fordernden Zunge, genoss es, als diese eindrang und ihn wild eroberte.
 

Ohne sich zu wehren, ließ der junge Shinobi sich zurückdrängen, ging einen Schritt nach dem anderen bis der Ältere ihn hinabdrückte. Dies war mehr als Naruto sich je hatte erträumen lassen, er war hier, mit Itachi und dieser brachte ihn auch noch ein wenig Zärtlichkeit entgegen. Langsam ließ er sich auf sein Schlaflager nieder, küsste den Älteren weiter, spürte und genoss die groben Hände, die über seinen Körper strichen. Ein leises Stöhnen entwich ihm, als er fühlte wie die Hand des Schwarzhaarigen ihn berührte, wo er ihn noch nie berührt hatte. Leise wimmere er in dem Moment, wo er spürte wie fest diese Berührung war. Doch es störte ihn nicht, er wollte es, wollte berührt werden, auch wenn dies weitere Schmerzen bedeutete.
 

Langsam begann sich Itachis Hand zu bewegen und er löste den Kuss. Sein Atem ging schnell und brannte heiß auf Narutos Haut. Langsam wanderte er hinab, biss unsanft in seinen Hals. Der Blondschopf presste die Augen zu, sein Atem beschleunigte sich, während seine Hand versuchte sich in die Decke zu krallen. Leise stöhnte er auf, versuchte den Schmerz auszublenden. Der Schwarzhaarige wanderte tiefer, leckte über die Brustwarzen, saugte leicht daran. Langsam streckte Naruto sich dem entgegen, als ein erneuter Schmerz ihn durchfuhr. Gequält schrie er auf, festigte den Griff. Doch schnell hatte Itachi von der Stelle abgelassen. Wieder fuhren seine großen rauen Hände grob über den Körper des Jüngeren. Seine Fingernägel gruben sich in das weiche Fleisch, hinterließen ihre Spuren. Es brannte, tat weh und doch sein Problem wuchs. Die Augen fest geschlossen und leicht zitternd bebte sein Körper, sehnte sich nach mehr. Bereitwillig bewegte er seinen Körper in die Position, in die Itachi ihn dirigierte. Er spürte wie die Hand sich von ihm entfernte, spürte wie Itachi einen Schritt weiter ging. Er hatte nicht wirklich Zeit zu realisieren, was da gerade geschah.
 

Ein spitzer Schrei durchflutete die Hütte, füllte sie aus und der Blondschopf riss die Augen auf. Schmerz durchflutete seinen Unterleib, nahm ihm die Luft. Helle Punkte tanzten vor seinen Augen, nahmen ihn die Sicht, zusammen mit den Tränen, die seine Augen füllten. Er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Der Schmerz war zu viel, kaum auszuhalten. Doch dem Älteren schien dies nicht zu stören. Er machte weiter, stöhnte leise. Langsam ebbte der Schmerz ab, verschwand und machte etwas anderem Platz. Lust breitete sich in Narutos Körper aus. Langsam schloss er die Augen wieder und die Tränen rannen herab. Leise stöhnte er, vergessen war der Schmerz, der ihm gerade noch zugesetzt hatte, er wollte dies.
 

Schnell bewegten sie sich im selben Rhythmus und schon bald darauf zog Itachi ihn hoch, legte die Arme um ihn und vergrub seine Finger in Narutos Rücken. Dieser lehnte sich gegen ihn, stöhnte, wimmerte und bewegte sich weiter. Itachi war grob und doch war das, was sie taten, so gut. Dem Blondschopf war bewusst, dass der Schwarzhaarige nicht auf ihn warten würde und so übernahm er dies selbst. Minuten verstrichen, Minuten, in denen sie vereint waren. Doch dann war es vorbei. Eine unglaubliche Entspannung ergriff ihn, als er sich langsam erhob und sich so von Itachi löste. Müde rollte Naruto sich auf seinem Lager zusammen und schlief schnell ein.
 

Von da an war nichts mehr wie zuvor. In den folgenden Tagen taten sie es täglich, jede Nacht. Naruto nahm immer weiter ab, schlief nur noch am Tag. Sein Körper wurde dünner, schwächer und begann sich gegen das nächtliche Treiben zu wehren. Dann eines Nachts ging es nicht mehr. Vorbei war die Neugierde, vorbei das Verlangen. Er wollte nicht mehr, konnte nicht mehr. Langsam setzte er sich zur Wehr, versuchte den Schwarzhaarigen von sich zu schieben, als er erneut zu ihm kam. „Nein, lass mich!“, keifte er, trat um sich, schlug auf ihn ein. Er rechnete bereits damit, dass er wieder bestraft wurde, doch stattdessen verzog Itachi sich. Naruto sah wie es in ihm brodelte, als er aus der Tür heraustrat und sie geräuschvoll hinter sich zuschmiss. Lange lag der junge Shinobi nun dort, zitterte, ehe er sich aufraffte und sich eilig wieder anzog. Er hatte es begriffen wie dumm sein Handeln gewesen war. Und doch, die Gefühle blieben, wie sehr er auch versuchte sie zu unterdrücken. Ohne sich noch einmal umzuwenden, verschwand er, lief, rannte, wollte nur nach Hause.
 

Tage vergingen. Tage, in denen er sich vorwärts schleppte. Er gestattete sich keine Pause, lief immer weiter. Sein Körper rebellierte, schmerzte und doch wusste er, dass wenn er jetzt eine Pause machte, dass er verloren war. Nach fünf Tagen dann endlich hatte er es geschafft. Vollkommen ausgelaugt schleppte er sich durch Konohas Tore. Ohne sich um die aufspringenden Wachen zu kümmern, schleppte er sich weiter. Nur einer konnte ihm helfen, nur einer verstand ihn, ließ ihn in Ruhe. Als er vor Kakashis Tür ankam, versagte sein Körper ihm den Dienst. Erschöpft sackte er zusammen, krachte gegen die Tür und blieb anschließend regungslos liegen. Einer der Wachmänner war ihm gefolgt, eilte zu ihm und gleichzeitig öffnete sich die Tür. Erschrocken nahm Kakashi den Jungen auf und machte sich gleich auf den Weg ins Krankenhaus. Doch von dem bekam der Blondschopf nichts mehr mit. Er schlief, tief und fest.
 


 

Puuuh, endlich habe ich es geschafft. Ich habe in den letzten Monaten mich von einem Satz zum nächsten geschleppt und war nicht zufrieden. Doch dann endlich ist die Blockade abgefallen und ich konnte endlich schreiben. Vier Stunden habe ich dann durchgeschrieben und dann hatte ich dieses Kapitel fertig.
 

Es ist das vorletzte. Eines folgt noch und dann der Epilog, dann ist diese Story beendet. Zum Schluss muss ich sagen, dass es mir leichter gefallen ist als zu Anfang.
 

Und zur Erklärung, bevor irgendwelche Stimmen laut werden. NEIN, es ist keine Vergewaltigung. Naruto wollte dies, war neugierig wie das alles so wäre. Es ist also im beidseitigen Einverständnis geschehen!

Und NEIN, es ist kein Shota, falls ich es im vorherigen Kapitel nicht richtig rübergebracht habe, Naruto ist 16!
 

Wie ihr bemerkt habt, hat sich an meinen ENS etwas verändert. Da ich immer mehr Leser habe, die eine ENS wollen und auch immer mehr, die mehrere Storys von mir lesen, gibt es ab sofort eine allgemeine ENS-Liste. Wer nicht darauf sein will, soll mir bitte Bescheid sagen.
 

So, ich hoffe, dass ich bald weiter schreiben kann und dass das nächste Update nicht wieder Monate dauert! Und ich bedanke mich wie immer bei allen, die fleißig Kommentare schreiben (auch Kritik ist willkommen) und allen, die diese Story unter ihren Favos haben. Und zum Schluss, natürlich meinem lieben Betali!
 

Gruß,

KakashiH

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: 7/8

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shonen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

„Sein Zustand ist unverändert. Er schläft die meiste Zeit, doch wenn er wach ist, schweigt er, starrt nur vor sich hin!“, sagte die Hokage und schaute in die Runde. „Er hat nichts gesagt?“, fragte Jiraiya und senkte langsam den Blick. Noch immer machte er sich Vorwürfe, dass er Naruto so alleine gelassen hatte. Tsunade schüttelte langsam den Kopf. „Nein, kein Wort!“, berichtete sie. „Körperlich ist er auf dem besten Wege, doch keiner weiß wie es seelisch aussieht!" Sie seufzte leise. Iruka nickte leicht. „Es ist wie bei seinem ersten Verschwinden. Er taucht wieder auf, kapselt sich ab!“, meinte er. „Aber das können wir doch nicht zulassen!“, warf Sakura ein. „Irgendwie müssen wir ihm doch helfen!“ Stille breitete sich aus. Die junge Kunoichi hatte Recht, doch keiner wusste wie man Naruto helfen konnte. Der Zustand seines Körpers sprach Bände und man konnte nur erahnen, was der junge Shinobi erlebt haben musste. Plötzlich sprang Sakura auf. „Kakashi könnte es vielleicht schaffen!“, sagte sie und alle schauten sie an. „Naja, immerhin ist Naruto direkt zu ihm!“, sagte sie und setzte sich wieder. Nun schauten alle den Jo-Nin an, der sein Buch zuklappte und in die Runde schaute.
 

„Ich versuche es, doch ich will keinerlei Einmischung!“, sagte er ruhig und betrachtete einen nach dem anderen. Alle stimmten zu. Kakashi nickte kurz, ehe er sich erhob und das Zimmer verließ. Auch er machte sich Sorgen, wollte dem Blondschopf helfen. Und er wollte herausfinden, wieso er ausgerechnet zu ihm gekommen war. Nicht dass er sich darüber nicht freute, es tat gut nach so vielen Jahren wieder jemanden zu haben, der es in sein Herz geschafft hatte. Er wollte ihn schützen, um jeden Preis. Als er im Krankenhaus ankam, ging er direkt zu Naruto, klopfte leise an und trat anschließend ein. Wie er erwartet hatte, saß der Blondschopf in seinem Bett, die Lippen zusammen gepresst und starrte an die Wand. Alles an ihm schrie danach sich endlich jemanden anzuvertrauen und doch, schwieg er. „Hey, Naruto!“, grüßte der Ältere und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Bett. Eine ganze Weile schwieg er, doch dann hielt er es nicht mehr aus.
 

„Hör zu, ab sofort werde ich nicht mehr von deiner Seite weichen!“, begann der Jo-Nin. „Ich weiß, dass es sicher nicht einfach für dich ist, doch wenn du reden willst ...“ Bevor er seinen Satz zu Ende sprechen konnte, drehte Naruto sich zu ihm, funkelte ihn an. „Du weißt gar nichts!“, zischte er, legte sich hin und schloss die Augen. Kakashi wusste wie Recht er damit hatte. Er wusste gar nichts, wusste nicht, was der Blondschopf erlebt hatte und auch nicht wie er sich fühlte, doch das wollte er ändern. Ruhig lauschte er dem ruhigen Atmen des Jüngeren, ehe er vorsichtig die Hand ausstreckte und ihm durchs blonde Haar fuhr. „Du hast Recht, ich weiß nichts...!“ sagte er leise.
 

Es vergingen einige Stunden. Stunden, in denen Naruto schlief und Kakashi an seiner Seite wachte. Er sorgte sich, wollte ihm helfen, doch er konnte nicht. Langsam drifteten seine Gedanken ab und er versank in seinen Erinnerungen. Wie sehr hatte der Blondschopf sich doch verändert. Damals, als er gerade Ge-Nin geworden war, war er noch laut, aufgeweckt. Wie gut erinnerte er sich noch daran wie Naruto sie immer wieder in Schwierigkeiten gebracht hatte. Doch am Ende war oft er es, der das Ruder herumzog und alles gab, um alle unbeschadet aus gefährlichen Situationen zu holen. Er hatte auch dort schon diese Gabe, die ihn immer wieder faszinierte. Egal wie hart der Gegner war, bekam Naruto die Gelegenheit, schaffte er es selbst das kälteste Herz zum Schmelzen zu bringen. Ein Lächeln huschte über das Gesicht des Jo-Nin. Auch bei ihm hatte er es geschafft, hatte die Mauer, die er zu seinem Schutz aufgebaut hatte, zum Bröckeln gebracht.
 

Aber das war nicht alles. Gerade in den letzten Monaten vor seinem Verschwinden und bevor er mit Jiraiya auf Trainingsreise gegangen war, hatte er immer wieder erlebt wie reif der Junge geworden war. Er war nicht mehr das kleine Kind, was alle nervte, er war fast erwachsen, ein Shinobi, der es noch weit bringen konnte. ’Er ist wie sein Vater!’ huschte ihm ein Gedanke durch den Kopf. Ja, genauso war er, wie Minato, der vierte Hokage. Naruto lernte schnell, wenn man ihm zeigte wie er richtig trainierte und er gab alles. Zwar fiel es ihm nicht so leicht wie seinem Vater, doch wenn man erst einmal wusste, wie man Naruto am besten trainieren konnte und ihn richtig anleitete, biss dieser sich fest, verfolgte sein Ziel. Nie hatte er erlebt, dass er aufgegeben hätte, oder wegen seiner Situation klein beigegeben hätte. Doch nun ... Nun sah es anders aus. Naruto hatte aufgegeben. Sich, seine Ziele und seine Träume. Es war nichts mehr da.
 

Kakashi seufzte leise, strich Naruto erneut durch sein Haar. „Gib nicht einfach auf, kämpfe weiter!“, sagte er leise und schaute den Schlafenden traurig an. Er wollte ihn nicht so sehen, wollte den alten Blondschopf wieder haben. Er hatte es sogar geschafft Gaara zu erreichen, hatte eine Freundschaft zu ihm aufgebaut. Wozu all das, wenn er scheinbar nicht das Recht hatte vorwärts zu kommen? Seine Ziele zu verfolgen. Stattdessen trug er das harte Schicksal Kyuubi in sich verschlossen zu haben. Er wurde lange Zeit gehasst und keiner hatte seine Gefühle vor ihm versteckt. Tagein tagaus hatte man ihn spüren lassen wie unbeliebt er war, wie wenig man ihn im Dorf haben wollte. Doch andererseits hatte Naruto auch bei den Dorfbewohnern es geschafft. Er war gereift, hatte viele Freunde gefunden. Dabei war es egal wie alt diese waren. Egal, ob frische Ge-Nin oder alte Anbu, er hatte sich in ihre Herzen geschlichen, hatte sie geschützt, auch wenn sie zuvor mit Steinen nach ihm geworfen hatten.
 

Wenn er sich doch nur noch ein einziges Mal aufraffen konnte, wieder Kampfgeist entwickelte. Kakashi war sich sicher, dass er es dann schaffen würde. Er würde es schaffen Sasuke zurückzuholen ... Sasuke. Auch wenn der Jo-Nin an ihn dachte, wurde ihm schwer ums Herz. Er hatte alles gegeben, hatte Freundschaft mit dem jüngsten Uchiha geschlossen. Sie hatten Seite an Seite miteinander gekämpft, sich geschützt, alles für den Anderen gegeben. Doch dann kam Orochimaru, vergiftete Sasukes Verstand und sorgte für eine weitere Niederlage in Narutos Leben. Kakashi fragte sich, ob der junge Uchiha wohlauf war, vielleicht sogar wartete, dass er kam, sein Versprechen einlöste, das er damals gegeben hatte. Damals am Valley of the End, dort, wo sie gegeneinander gekämpft hatten, ohne Gnade, ohne jemanden, der eingriff.
 

Nur zu gut erinnerte er sich an die beiden gewaltigen Chakren, die er gespürt hatte als er sie eingeholt hatte. Und an die unglaubliche Verwüstung, die Spuren ihres Kampfes. Sie würden viele Generationen überdauern und die Geschichte dieser beiden Shinobi erzählen, die einander so ähnlich und doch so verschieden waren. Vielleicht hätte er Sasuke aufhalten können, wenn er nicht zu spät gekommen wäre! Doch andererseits fragte er sich noch immer, wieso der Schwarzhaarige Naruto nicht getötet hatte, es wäre so leicht gewesen. Auch er wusste um das Geheimnis des Mangekyou, doch hatte Sasuke diese Chance einfach verstreichen lassen. Kakashi spürte wie Naruto sich unter seiner Hand zu bewegen begann, strich noch einmal durch das Haar, ehe er sie zurückzog.
 

Der Jo-Nin wusste, dass er Naruto schützen wollte, ihn und seine Träume. Er wollte ihm zeigen, was für ein guter Shinobi er war und ein herzenswarmer Mensch. Kakashi wollte, dass der Blondschopf erfuhr, wer er war, Naruto Uzumaki, der Sohn des 4. Hokage und zukünftiger Hokage. Er konnte es schaffen, konnte seine Ziele erreichen und Konoha ein friedliches Leben bescheren. Der Jo-Nin war sich bei dieser Sache so sicher wie noch nie. Wieder huschte ein Lächeln über sein Gesicht. „Wie sich die Dinge doch ändern, hm Obito?“, murmelte er leise und ließ seinen Blick auf den noch immer schlafenden jungen Shinobi ruhen. Er hatte ein neues Ziel und er würde nicht eher ruhen, als dass er dies erreicht hatte. Kakashi wollte nie wieder zulassen, dass Naruto leiden musste, wollte die Zuneigung, die er für ihn verspürte, in seinem Herzen tragen, sie festhalten mit aller Kraft.
 

Tage vergingen, Monate, doch nichts änderte sich. Naruto war still, sprach mit niemandem, kapselte sich von allen ab. Nur Kakashi duldete er in seiner Nähe. Langsam entwickelte sich ein tiefes Band zwischen ihnen, sie verstanden sich blind, vertrauten einander. Es war an einem Tag wie jeder andere, als Kakashi früh am Morgen vor Narutos Tür stand. Wie immer öffnete dieser, schwieg und ließ ihn herein. Der Jo-Nin konnte an seinem Blick sehen, dass er wieder einmal nicht richtig geschlafen hatte, doch konnte er nichts tun. Gemeinsam gingen sie in die Küche, setzten sich und frühstückten schweigend. So langsam verlor Kakashi die Geduld. Er ertrug es einfach nicht mehr. „Was hältst du von einem kleinen Training?“, fragte der Ältere, doch wieder zeigte der Blondschopf keine Reaktion. Es war zu viel, er hielt das einfach nicht aus. Wütend schmiss er sein Besteck auf den Tisch und erhob sich. „Verdammt, sag endlich etwas!“, forderte er, doch Naruto schaute ihn nur an, ausdruckslos, traurig. So unendlich traurig. Der Jo-Nin erkannte dies, seufzte leise. „Hör zu, ich kann dir nicht helfen, wenn du nicht reden willst, doch ich halte dein Schweigen einfach nicht mehr aus!“, sagte er ruhig und wendete sich ab.
 

„Was würde es ändern?“, fragte Naruto und Kakashi blieb stehen, wendete sich dem Jüngeren wieder zu. „Ich weiß nicht, doch ist es besser zu reden als den ganzen Tag zu schweigen. Wenn du nicht über das reden willst, was dir geschehen ist, so verstehe ich das. Doch du sagst gar nichts. Nicht einmal ein guten Morgen!“ „Ok, reden wir!“, erwiderte der junge Shinobi, doch seine Miene änderte sich nicht. Kakashi seufzte leise. „Lass gut sein!“, antwortete er und verließ die Küche. Doch ehe er die Haustür erreichte, hielt Naruto ihn auf. Innerlich seufzend drehte Kakashi sich zu ihm um, blieb wie angewurzelt stehen. „Geh nicht!“, flehte Naruto, während ihm die Tränen über die Wangen liefen. „Wenn ich beginnen würde, könnte ich nicht aufhören! Was würde es dir bringen, wenn du erfährst wie er mich immer und immer wieder gequält hat? Oder die anderen, beim ersten Mal. Hast du eigentlich eine Ahnung wie weh es tut, heiße oder spitze Gegenstände ins Fleisch gerammt zu bekommen? Und das nur, damit ich stärker werde? Warum wollt ihr alle, dass ich darüber rede, alles noch einmal erlebe, obwohl ich nur vergessen will?“
 

Schnell überwand Kakashi den Abstand zwischen ihnen und schloss den zitternden Blondschopf in die Arme. „Ist schon gut, es tut mir leid. Natürlich will ich nicht, dass du das Ganze noch einmal erleben musst!“, sagte er leise, während er versuchte den Jüngeren zu beruhigen. Lange bleiben sie so dort stehen, bis der Jo-Nin bemerkte wie der Jüngere in seinen Armen erschlaffte. Er war erschöpft, das wusste er. Vorsichtig nahm er ihn hoch, brachte ihn in sein Bett und setzte sich daneben. „Ruh dich aus!“, sagte er sanft und Naruto nickte. Bald darauf war er eingeschlafen. Der Grauhaarige blieb bei ihm, wachte über seinen Schlaf. Wieder kam er ins Grübeln. Er wollte dem Jüngeren helfen, doch wie sollte er das tun, wenn dieser es nicht zuließ. Leise seufzte er, nahm sein Buch hervor und begann zu lesen. Er hatte einfach keine Lösung für dieses Problem.
 

Lange schlief der junge Shinobi, wachte erst am Mittag langsam wieder auf. Doch er hielt die Augen geschlossen. Tief in seinen Erinnerungen gefangen, dachte er an die letzten Jahre zurück. Er konnte nichts dagegen tun, es war, wie es nun einmal war. Er hatte sein Herz verloren, an die beiden Uchihas. Itachi konnte er nicht ändern, das wusste er. Und Sasuke? Er wusste nicht einmal wo er war. Langsam sammelten sich Tränen in seinen Augenwinkeln, rollten über seine Wangen hinab. Er wusste nicht einmal, ob der jüngere Uchiha noch am Leben war, ob es ihm gut ging. Diese Ungewissheit nagte an ihm. Der Jo-Nin blickte auf, sah die Tränen, doch er schwieg. Immer weiter stürzte Naruto in seine Verzweiflung, quälte sich. Was war, wenn es bereits zu spät war, wenn Sasuke seinen Körper verloren hatte? Dann wäre alles zu spät. Leise schluchzte er auf, vergrub sein Gesicht in die Decke. Kakashi schlug sein Buch zu, steckte es ein, ehe er die Hand ausstreckte und dem Jüngeren durch sein blondes Haar fuhr. Dieser bemerkte die Berührung, fuhr zusammen. Es war wie damals, als er noch jünger gewesen war. Da hatte der Jo-Nin dies auch getan, hatte ihn berührt, wenn er aufgebracht gewesen war. Damals hatte es ihn geärgert und doch so unendlich gut getan. Er sehnte sich nach diesen Berührungen, brauchte sie. Langsam rückte er näher an den Älteren heran, schmiegte sich an dessen Bein.
 

Endlich begriff er, wusste wieder, wieso er zu ihm gegangen war. Es gab so viele in Konoha, die ihm geholfen hätten, doch er hatte Kakashi gewählt, hatte seine letzten Kräfte mobilisiert, um zu ihm zu kommen. Viele waren seine Freunde gewesen, doch nur zwei hatten sich tiefer in sein Herz geschlichen. Wehmütig dachte er an Iruka, erzitterte, während er weiter schluchzte. Iruka war wie ein Vater führ ihn, doch wollte er ihm keinen Kummer bereiten. Kakashi war etwas ähnliches, er hatte ihn immer dazu gebracht weiter zu machen, sich aufzuraffen und alles zu geben. Er hatte an ihn geglaubt, ihm vertraut. Wie oft war der Jo-Nin es gewesen, der ihn stärker gemacht hatte? Zu oft, dessen war er sich bewusst. Und auch nachdem sie nicht mehr in einem Team waren, hatte er ihn nicht aufgegeben, sich keinem anderen Team zugewandt. Er konnte sich noch gut an etwas erinnern, was Jiraiya eines Abends zu ihm gesagt hatte, aber damals nicht verstand. Damals meinte der San-Nin Kakashi hätte sein Herz verloren, hatte es weiter gegeben und wartete darauf, dass diejenigen, denen er es gegeben hatte, es zurückbrachten. Darauf achteten, es schützten. Nun endlich verstand er. Sein Mentor hatte sich geöffnet, hatte seinem Team vertraut, hatte zugelassen, dass er mehr für sie empfand.
 

Langsam beruhigte Naruto sich. Noch immer war er nahe an seinem Sensei, genoss die Wärme, die von diesem ausging. Nun hatte er es verstanden, nun war es an der Zeit, dass er es zurückgab. Sasuke und auch er selbst waren es gewesen, die einen Teil des Herzens mit sich genommen haben. Kakashi hatte keinen von ihnen aufgegeben, hatte an die beiden geglaubt. Wieso also konnte er es nicht? Wieso stand er nicht einfach auf, um wieder der Alte zu werden? Noch immer spürte er die sanfte Hand, die durch sein Haar strich und langsam blickte er auf, lächelte schwach. Da war es wieder, das sonst so teilnahmslose und in letzter Zeit auch besorgte Gesicht entspannte sich und unter der Maske zeichnete sich ein leichtes Lächeln ab. „Geht es wieder?“, fragte der Jo-Nin sanft und Naruto lächelte. Langsam wollte er seine Hand zurückziehen, doch Naruto hielt sie auf. „Ich mag das!“, sagte er leise. Für einige Sekunden hielten beide still, ehe der Jo-Nin wieder in das blonde Haar griff. Das gerade war mehr Reaktion als Naruto in den letzten Jahren je gezeigt hatte. Und es freute ihn, dass der Blondschopf seine Nähe genoss. Es machte ihn zufrieden. Er hatte in den letzten Monaten begriffen, was er empfand. Er liebte den Jungen. Liebte ihn so sehr, wie man einen Freund nur lieben konnte.
 

Sanft strich die große Hand durch Narutos Haar und dieser schloss langsam seine Augen wieder. Schweigen breitete sich aus, doch nicht für lange. „Ich hatte Angst ... damals als ich das erste Mal fort war!“, begann er zögerlich, ehe er sich straffte und weiter erzählte. „Ich habe trainiert, doch dann war alles dunkel. Als ich wieder erwachte, war ich nicht mehr im Wald. Gefangen, in einer kleiner Zelle, allein ... dieser Gestank, ich rieche ihn heute noch. Er war das Erste, was ich bemerkte, wenn ich erwachte und das Letzte, was ich roch, wenn ich wieder einschlief. Sie holten mich, sagten mir, ich sei nicht stark genug. Sie zerrten mich zu einem Raum, banden mich fest und begannen mir wehzutun. Scharfe Klingen, die sich in meine Haut ritzten, heiße Senbons, die sie in meinen Körper rammten. Ich spüre sie noch heute, jeden Tag und noch immer tut es mir weh.“ Eine kurze Pause entstand, in der Naruto gegen weitere aufkommenden Tränen ankämpfte. „Ich wollte sterben, egal wie. Ich habe Kyuubi verachtet, dass er immer wieder meine Wunden geheilt hat. Doch nur die körperlichen, vergessen konnte ich nie!“
 

Kakashi schluckte, er konnte sich vorstellen, was der Jüngere empfand. Sanft strich er wieder durch das Haar. „Naruto ...“, begann er, doch der Blondschopf unterbrach ihn, öffnete die Augen und richtete sich auf. „Es wird Zeit nach vorne zu sehen, nicht wahr?“, fragte er matt und lächelte leicht. Der Jo-Nin nickte leicht und innerlich freute er sich, er war wieder da, der Wille weiter zu machen, er konnte es sehen. Langsam setzte Naruto sich an die Bettkante, lehnte sich an seinen Mentor. „Ich muss ihn zurückholen, egal, was es mich kostet!“ Dann richtete er sich auf, stellte sich hin und ging einige Schritte, ehe er erneut stehen blieb und zurückschaute. „Würdest du mich trainieren?“, fragte er und der Jo-Nin nickte leicht. „Natürlich!“ Mit dieser Antwort verschwand der Blondschopf, ließ den Älteren alleine, doch nicht für lang. Kurz darauf kam er zurück, ging an seinen Schrank und holte einige Dinge heraus. Nun konnte der Ältere es sehen, die zahlreichen Narben, die sich über den Körper des jungen Shinobis erstreckten. Sein Herz zog sich zusammen, so viele waren es, so oft hatte man ihm Schmerzen bereitet.
 

Nachdem Naruto geduscht und sich frische Kleidung angezogen hatte, suchte er seine Ausrüstung zusammen. Der Jo-Nin beobachtete ihn dabei, lächelte leicht, als der Blondschopf begann seine lange nicht benutzen Kunais zu reinigen. Gewissenhaft arbeitete der Jüngere. Er hatte sich wirklich verändert, war erwachsen geworden. Vermutlich erwachsener als all seine ehemaligen Kameraden und Freunde. Es war bereits Nachmittag, als die beiden das Haus verließen und sich gemeinsam auf den Weg zum Training machten. Schweigend gingen sie nebeneinander her, doch dieses Mal störte es sie nicht. Sie genossen es. Auf ihrem Weg trafen sie viele Leute und mit jedem weiteren änderte Naruto sich, er wurde lockerer, begann wieder zu lächeln. Er begriff, wie viele Menschen ihn mittlerweile mochten. Auf dem Trainingsplatz angekommen, schauten sie nicht schlecht, so viele hatten sich versammelt, seine ganzen Freunde waren da. Die Nachricht, dass er wieder unterwegs war, hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet. Sie waren gekommen, um es mit eigenen Augen zu sehen.
 

Gemeinsam begannen sie zu trainieren und schon schnell stand fest, dass Naruto nichts verlernt hatte. Noch immer war er stark, schaffte es die anderen in Schach zu halten. Der Blondschopf blühte weiter auf und begann zu vergessen. Sein Schmerz verging und er begann wieder zu leben. Er hatte ein Ziel und einen großen Traum. Nie wieder würde er zulassen, dass man ihm diesen nahm. Sie alle waren hier, wollten ihm helfen, ihn stärken für sein Ziel. Sie alle glaubten an ihn. Dieser Erkenntnis ließ ihn aufatmen. Er war so dumm gewesen sich selbst aufzugeben. Niemand sollte dies wieder bei ihm erreichen.
 

So verging dieser Tag und weitere folgten. Alle seine Freunde kümmerten sich um ihn, halfen ihm seine alte Stärke wiederzugewinnen. In Konoha war es wieder alltäglich, Naruto durch die Straßen rennen zu sehen, auf seinem Weg zum Training. Und alle freute dies. Es hatte etwas gefehlt, in der Zeit, als man ihn nicht gesehen hatte. Vorbei war die Angst, dass das Kyuubi wiederkehren würde. Auch Aufträge nahm der Blondschopf wieder an, erfüllte sie zusammen mit seinem kleinen Team. Sie waren zu dritt, wie früher, doch nun war Kakashi es, der Sasukes Platz frei hielt. Sie waren gleichgestellt und ihre Freundschaft schweißte sie zusammen. So vergingen wieder weitere Monate. Fast zwei Jahre zogen ins Land. Mittlerweile war Naruto achtzehn.
 

Dann aber änderte sich etwas. Es war ein Tag wie jeder andere. Wieder war er zu spät, rannte durch Konohas Straßen. Sie hatten es sich angewöhnt an einem Tag in der Woche gemeinsam zu trainieren, nur er und sein Sensei. Sakura verstand dies, trainierte in der Zeit mit Tsunade. Als der junge Shinobi am Trainingsplatz ankam, lachte er leise. Wieso hatte er sich so beeilt? Es war doch klar gewesen, dass sein Sensei noch später kommen würde. Daran hatte sich nichts geändert. Doch mittlerweile wusste er warum, wusste, was mit seinem ehemaligen Team geschehen war und dass er diese besuchte. Ein Lächeln zierte das junge Gesicht. Und noch mehr wusste er. Er wusste um seinen Vater, wusste endlich, wieso er alleine aufgewachsen war. Doch nun störte es ihn nicht mehr, er hatte wieder sein Ziel, wollte seinem Vater Ehre machen, in seine Fußstapfen treten. Es verging noch gut eine Stunde, ehe sein Sensei auftauchte. Und wieder brachte er eine seiner Entschuldigungen vor. „Wieso sagst du nicht einfach, dass du bei Obito warst?“, fragte der Blondschopf lachend und begann dann zu trainieren. Kakashi blieb wie angewurzelt stehen. Ja, es war wieder wie früher und das erfüllte sein Herz.
 

Gemeinsam trainierten sie. Immer wieder erklärte der Ältere geduldig, was Naruto tun musste, schaute ihm bei seinen Versuchen zu. Es wurde bereits Mittag und sie wollten das Training beenden, als beide ihren Kopf ruckartig nach Süden wendeten. Wie angewurzelt blieben sie stehen, ehe sie einander anschauten. Es bestand keinen Zweifel, sie hatten dasselbe gespürt. Doch ehe Kakashi eingreifen konnte, rannte Naruto los. „Verdammt!“, zischte der Jo-Nin und ritzte sich schnell in den Finger, ehe er einige Siegel formte. Schnell erklärte er seinem Nicken, was er zu tun hatte, ehe er dem Blondschopf hinterhereilte. „Naruto warte!“, rief er, doch dieser hörte ihn nicht. So schnell er nur konnte, folgte er ihm. Doch dann blieb der Jüngere stehen. Kakashi erreichte ihn und schaute auf das, was sich vor ihnen abspielte. Da waren sie, die beiden Uchihas, bekämpften sich. „Nein ...!“, murmelte Naruto, wollte dazwischen gehen, doch der Jo-Nin ließ ihn nicht. Fest hielt er ihn im Arm. „Warte, ich habe bereits Unterstützung angefordert!“, sagte der Ältere, doch der Blondschopf wehrte sich. „Lass mich, sie bringen sich sonst um!“, rief er verzweifelt.
 

Kakashi erkannte die Verzweiflung, die den Jüngeren erfasst hatte, doch verstand er nicht. Er konnte verstehen, dass er seinen Freund nicht verlieren wollte, doch die Verzweiflung, die der Jüngere ausstrahlte, war mehr. Es steckte mehr dahinter als die Angst, Sasuke nicht zurückholen zu können. Weiter hielt er den Jüngeren in seinem Arm. „Hör zu, wenn du dazwischen gehst, werden sie dich töten, spürst du es nicht? Sie sind beide unglaublich stark und kämpfen auf einem ganz anderen Level als du!“, versuchte er es erneut, doch der Blondschopf schien ihn nicht zu hören, immer wieder schlug er um sich, versuchte sich loszureißen.
 

Immer wieder trafen die beiden Brüder aufeinander, bekriegten sich. Keiner hatte bemerkt, dass sie nicht mehr alleine waren, nur der andere zählte. Mit aller Kraft versuchten sie es endlich zu Ende zu bringen. Laut klirrte es, als ihre Katanas aufeinander trafen. Naruto zersprang das Herz, seine Bewegungen wurden langsamer, hörten auf. Kakashi hielt ihn weiter fest und er drückte sich gegen ihn. Er konnte nichts tun, war machtlos. Auch er wollte seinen Schüler nicht verlieren, wollte, dass er zurückkehrte. Dann geschah es, ein heller Schrei erklang und wieder rannten die beiden aufeinander zu. Es war nur der Bruchteil einer Sekunde, wo sein Griff sich lockerte und Naruto sich losriss. Schnell rannte dieser auf die beiden Brüder zu, wollte sie stoppen, doch es war zu spät. Ihre Katanas trafen, tödlich. Tief drangen sie in ihren Gegner ein und beide blieben stehen. Ein paar Worte fielen, die er nicht verstehen konnte, ehe sie zu Boden sackten, langsam fielen und regungslos liegen blieben. Es war vorbei, sie hatten ihren Kampf beendet. Für immer. Naruto erreichte sie, hockte sich zwischen ihre Köpfe. Verzweifelt schaute er von einem zum anderen, ehe sein lauter und gepeinigter Schmerz erklang.
 

Kakashi blieb stehen, wo er war, Trauer überkam ihm. Er schaute auf die beiden leblosen Körper und auf den jungen Shinobi, der zwischen ihnen hockte, ihre Köpfe an sich zog. Nun endlich verstand er. Der Jo-Nin verstand, wieso der Blondschopf so still gewesen war, verstand um den Schmerz, der die ganze Zeit in ihm war. Es war nicht die Freundschaft, die er hatte retten wollen, es war mehr. Er hatte geliebt, hatte sein Herz an die beiden Uchihas vergeben. Diese Erkenntnis schmerzte ihn. Kakashi konnte nichts tun, musste mit ansehen wie sein Schüler litt. Langsam ging er auf die drei zu, stellte sich hinter den Blondschopf und legte eine Hand auf seine Schulter. Er wünschte sich, dass er ihm den Schmerz nehmen konnte, doch dies ging nicht. Schweigend stand er nun dort, während sich Narutos Schluchzen tief in sein Gedächtnis einprägte.
 

Dann spürte er sie, spürte wie sie näher kamen. Langsam hockte er sich nieder, umfasste den Blondschopf und zog ihn hoch. Mühsam schaffte er ihn fort, während die Anbus eintrafen, um sich um die letzten beiden Uchihas zu kümmern. Er wollte nicht, dass der Blondschopf dies mitansah, er hatte es ein Mal und wusste, dass Naruto dies nicht verkraften würde. Langsam entfernten sie sich, während Kakashi versuchte Naruto nicht fortzulassen. Es war bereits sehr spät, als sie in Konoha wieder ankamen. So schnell es ging, brachte er ihn zu sich nach Hause, wollte ihn nicht alleine lassen. Es dauerte lange bis der Blondschopf eingeschlafen war, unruhig schlief.
 

Zwei Tage später war Konoha komplett versammelt. Es war an der Zeit Abschied zu nehmen. Alle waren gekommen, trauerten. Doch keiner trauerte so sehr wie die drei Menschen, die dicht beieinander standen. Teilnahmslos starrte Naruto auf die beiden Bilder, rührte sich nicht. Traurig legte Sakura ihm eine Hand auf die Schulter, drückte sie leicht. Auch sie hatte jemanden verloren, den sie geliebt hatte. Auch wenn die Gefühle abgeflaut waren, so waren sie noch immer da. Kakashi stand auf der anderen Seite, den Blick gesenkt. Er hatte die letzten Tage bei Naruto verbracht, versuchte ihm beizustehen. Doch es war wieder wie früher, er aß nicht, redete nicht. Er konnte es verstehen. Tsunade trat vor, ließ den Blick über die Trauernden wandern, ehe er bei den drei Shinobis hängen blieb, die heute wohl am meisten trauern würden. Kakashi hatte ihr erzählt, was vorgefallen war.
 

Klar erklang ihre Stimme, als sie die Rede hielt, während ihr Blick weiter auf den dreien ruhte. Wieder wurde die Tragödie erwähnt, womit alles begann, doch Naruto rührte sich nicht. Als sie fertig waren, änderte sich dies. Langsam schaute der Blondschopf auf. Einen Schritt nach dem anderen ging er voran. Sakura wollte ihn aufhalten, doch Kakashi hielt sie zurück. Naruto stellte sich neben Tsunade, lächelte leicht. Einige Sekunden vergingen, ehe er begann zu sprechen. „Ich habe die beiden besser kennen gelernt, als jeder andere!“ Seine Stimme klang hell und stark. Kein Zittern, kein Stocken. „Ihr irrt euch, wenn ihr glaubt, Itachi sei ein Monster gewesen. Sicher, er war kalt und unnahbar. Wer weiß, was in seinem Kopf vorgegangen ist. Doch er ist es gewesen, der mich damals raus geschafft hat. Ich weiß nicht genau wieso, doch ich weiß, dass er mich beseitigen sollte. Kyuubi aus mir befreien und mich somit sterben lassen. Doch er hat es nicht getan. Er hat mich zurückgebracht, dorthin wo Kakashi und Sasuke mich finden konnten.“ Ein sanftes Lächeln zierte sein Gesicht.
 

„Ich glaube, dass beide verleitet wurden. Itachi war ein Genie, er war unglücklich unter dem Druck, unter dem er zu leiden hatte. Genau wie Sasuke. Er hatte die Aufgabe übertragen bekommen seinen Clan zu rächen. Das war die perfekte Gelegenheit für Orochimaru das zu bekommen, was er wollte. Das Sharingan, das Erbe der Uchihas. Ich habe sie beide kennen gelernt, habe ein wenig hinter ihrer Fassade schauen können. Sie waren nicht nur Uchihas, sondern auch Menschen. Menschen, deren Herzen voller Schmerz war.“ Langsam ließ er seinen Blick über die Trauernden schweifen. „Und als diese sollten wir sie in Erinnerung behalten. Nicht als die letzten beiden des verfluchten Clans. Sie haben Namen, hatten Träume und Ziele. Andere als wir sie haben, doch das ist nicht wichtig!“ Ein Raunen ging durch die Menge, als der Blondschopf sich langsam in Bewegung setzte, zwei der Blumen nahm und sie ablegte. „Ich werde sie niemals vergessen!“, sagte er leise, ehe er sich entfernte. Er hatte einen Entschluss gefasst. Es war an der Zeit seine Gedanken neu zu sortieren, seine Ziele neu zu stecken. Etwas abseits blieb er stehen, wartete. Kakashi und Sakura folgten ihm, lächelten leicht. Sie hatten auch die Worte begriffen, die sich zwischen den Zeilen befanden.
 

So, das war also das 7. Kapitel. Geplant waren 4 + Epilog! ^^ Ich konnte mich anfangs nicht wirklich kurz fassen. Nächstes Mal kommt dann also der Epilog und dann ist diese Story aus. Ich bin froh, dass ich es die ganze Zeit über geschafft habe aus Itachi kein Schmusekätzchen werden zu lassen, denn das ist er einfach nicht. Was nicht heißt, dass er keine Gefühle hat!
 

Ich hoffe, euch hat dieses Kapitel gefallen, auch wenn Naruto am Ende alles verloren hat. Doch das ist nicht sein Ende, er ist weiter gereift und hat eine Entscheidung gefällt.
 

Wie immer danke ich allen fleißigen Kommischreibern und natürlich bedanke ich mich für die Favs! Und ein großes Dankeschön an mein liebes Betalein Yumi. Ich hoffe, ich habe dich bei dieser Story nicht zu sehr gequält. Du hast mir ja des Öfteren gesagt wie grausam ich doch zu dem armen Naruto bin!
 

Ich hoffe, wir lesen uns im Epilog wieder!
 

Gruß,

KakashiH

Epilog

The risk of my life

The pain comes from the Uchiha brothers
 

Part: Epilog

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Pairing : ItachiNaruto

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.

Warning: Romantik, Shonen-Ai, Lemon/Lime, Gewalt, Depression
 

----------------------------------------------------------------
 

Langsam ging die Sonne über Konoha auf und vertrieb ein wenig der nächtlichen Schwärze. Doch düster blieb es trotzdem. Dicke graue Wolken hatten in den letzten Tagen den Himmel überzogen und immer wieder öffneten sie ihre Tore und benetzten das Land unter ihnen mit ihrem Regen. Die Erde war nass, matschig und überall sammelten sich die Regenmassen zu kleineren oder größeren Pfützen. Die Vögel hatten sich in die Bäume zurückgezogen, plusterten sich auf und versteckten ihre Köpfchen in ihrem feuchten Federkleid. Nun regnete es schon seit guten zwei Wochen, ohne dass es danach aussah, dass es bald enden würde.
 

In dieser noch recht frühen Morgenstunde war es auf den Straßen leer. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Schritte eines Mannes ungewöhnlich laut zu hallen schienen, als er den Weg entlangging. Niemand war dort, um aufzuschauen, ihn zu grüßen, doch heute störte ihn das auch nicht weiter. Er liebte die noch morgendliche Stille und ging unbeirrt seinen Weg. Es war nun schon ein Jahr her, dass er alles verloren hatte, was ihm etwas bedeutete, doch mittlerweile hatte er sich damit abgefunden. Dies hatte er zuletzt vor allem seinem Mentor zu verdanken. Doch heute war dieser mehr für ihn, ein Vertrauter und ein Freund, der um seinen Schmerz gewusst hatte, ihn verstand und selbst oft genug verspürt hatte.
 

Kurz blieb der junge Shinobi stehen und schaute zu dem riesigen Steinstatuen zu seiner linken. Seine hellen und strahlenden blauen Augen wanderten von einem Hokage zum anderen. Bei der dritten Generation lächelte er leicht. Er war der erste gewesen, der ihn so genommen hatte wie er war, ihm Vertrauen und auch ein wenig Zuneigung geschenkt hatte. Heute lag diese Zeit für ihn weit zurück, die dritte Generation starb im Kampf für Konoha. Langsam wanderte sein Blick weiter und ein wenig Wehmut mischte sich in seinen Ausdruck, als er sich die Statue der vierten Generation anschaute, seinem Vater. Er hätte ihn gerne kennen gelernt, den Mann, den alle in Konoha kannten und verehrten. Doch das war ihm verwehrt geblieben. Auch er war im Kampf für Konoha gestorben und hatte ihm, seinem Sohn eine schwere Bürde hinterlassen. Doch Kakashi hatte an einem Abend zu ihm gesagt, dass Minato überzeugt gewesen war, dass sein Sohn stark werden würde. Er hatte Konoha gerettet, den Dämon in ihm versiegelt und dabei sein Leben gelassen.
 

Bei Tsunades Ebenbild musste er schmunzeln. Sie war so ganz anders als alle Hokage vor ihr. Doch das änderte nichts daran, dass auch sie ihr Land liebte und alles dafür tat. Sie war stark und keiner wagte es wirklich sich mit ihr zu messen. Von ihm selbst einmal abgesehen. Wie dumm war er als Dreizehnjähriger doch gewesen sie herauszufordern, doch letzten Endes hatte er es geschafft sie zu beeindrucken. Langsam hob er seine Hand und schloss sie um den kleinen Stein, der an einem Lederband um seinem Hals hing. Er hatte sie geschützt, die von ihr geforderten Aufgabe gemeistert und sie mit nach Konoha gebracht. Ein leises Lachen erscholl als ihm bewusst wurde, dass er auch heute noch wenig Respekt vor ihr hatte. Doch heute waren es eher freundschaftliche Plänkeleien zwischen ihnen.
 

Naruto riss sich von den Steinstatuen los und verließ den Weg, um Richtung Wald zu gehen. Er ging jeden Morgen zu ihnen, dachte an sie und hoffte, dass sie nun in Frieden ruhen würden. Er wusste, dass er Kakashi kurz vor seinem Ziel erreichen würde und er wusste auch, dass dieser wieder versuchen würde ihm Trost zu spenden. Doch noch war er nicht bereit seine Trauer abzulegen. Mittlerweile erledigte er zwar seine Aufträge, doch nach wie vor war er still und eher zurückgezogen. Das war etwas, was seine Freunde sehr zu schmerzen schien, dessen war er sich bewusst, doch er wusste auch, dass sie ihn verstanden und die Zeit gaben, die er brauchte. Dafür war er ihnen dankbar.
 

Langsam schritt er dem schmalen und matschigen Pfand entlang, ehe er zwischen den Bäumen verschwand. Seine Hände tief in den Taschen vergraben und den Erinnerungen hingebend lief er durch den Wald. Er war fast da, konnte den Hügel bereits sehen und den dort stehenden Kakashi, der wie erwartet dort stand und auf ihn wartete. Der Blondschopf fragte sich noch immer wie sein Mentor es schaffte, hier so pünktlich zu sein und man ansonsten mindestens zwei Stunden auf ihn warten musste.
 

Wie jeden Morgen trat er neben den Älteren und sie schauten sich kurz an, ehe sie gemeinsam ihren Weg weiter gingen. Es war nicht mehr weit, aber trotzdem war die Stille zwischen ihnen bedrückend. Gemeinsam traten sie vor den Gedenkstein.
 

Kakashi betrachtete den neben ihm stehenden jungen Mann und seufzte schwer. „Naruto, wie lange möchtest du dich noch aus dem Leben zurückziehen?“, fragte er bedrückt, doch wie immer erhielt er keine Antwort. Es belastete ihn, nichts tun zu können, auch wenn er verstand wie es seinem ehemaligen Schüler gehen musste. Auch er trauerte um Sasuke, doch bei Naruto war es mehr. Er hatte einen Teil seines Traumes verloren und schien sehr darunter zu leiden. Er konnte nichts tun, um dem Blondschopf die Last zu nehmen, doch heute wollte er einen letzten Versuch wagen ihn dazu zu bewegen, endlich wieder nach vorne zu sehen, loszulassen. Langsam griff er in seine Tasche und zog ein dunkles Tuch hervor. Mit der anderen Hand zwang er Naruto ihn anzusehen, ehe er sie sinken ließ und dessen Hand hoch nahm. Vorsichtig bettete er das Tuch in diese, ehe er schwach lächelte. Er war wirklich nicht gut in diesen Dingen, doch er hoffte, dass er Erfolg haben würde.
 

„Nimm Abschied und lebe endlich weiter. Ich weiß, dass es nicht leicht ist, doch ich weiß, dass du das schaffen kannst!“ Mit diesen Worten entfernte er seine Hände, schob eine in die Hosentasche und drehte sich um. Ein letztes Mal berührte er die Schulter von Naruto. „Ich weiß wie du dich fühlst, ich wünschte, ich könnte dir diesen Schmerz nehmen!“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren verschwand er. Naruto blieb alleine zurück und starrte auf das, was Kakashi ihm in die Hand gelegt hatte. Sanft strich seine freie Hand über das Wappen, das ihm so vertraut war.
 

Stunden vergingen, in denen Naruto einfach nur dort stand. Seinen Kopf gesenkt starrte er auf das Tuch, versank wieder in Erinnerungen. So viele gab es, die sein Herz schmerzhaft zusammenziehen ließ. Er hatte alles verloren, außer eben diesen Erinnerungen. Daran klammerte er sich fest. Nach einer Weile begann es wieder zu regnen, doch er bemerkte es nicht. Er trauerte um die vergangene Zeit, trauerte um die Menschen, die er liebte. Langsam begannen die Erinnerungen zu verblassen und er hob langsam den Kopf. Noch immer hörte er Kakashis Worte, spürte die warme freundschaftliche Hand, die versuchte ihm Trost zu spenden. Langsam sank er auf die Knie, presste das Tuch an sich und führ mit der anderen Hand sanft über die beiden Namen, die ihm am meisten bedeuteten. „Was soll ich nur tun, Vater?“, fragte er leise. Doch wie erwartet, erhielt er keine Antwort.
 

Er wusste nicht wie lange er dort gekniet hatte, doch dann sah er langsam wieder auf. Noch immer hallten die Worte von Kakashi in seinen Ohren. Er hatte Recht, es war wirklich an der Zeit Abschied zu nehmen. Langsam stand er wieder auf und betrachtete das Tuch in seiner Hand, das mit dem Uchiha-Wappen versehen war. Seine Hände zitterten leicht, als die Kälte des Regens seine Kleidung mehr und mehr durchnässte. Vorsichtig kniete er sich ein letztes Mal nieder, legte das Tuch an den Fuß des Gedenksteines und fuhr sanft darüber. Dann richtete er den Blick wieder auf die beiden Namen. Sie standen so nahe aneinander, so nahe waren die Brüder sich wohl zuvor nie gewesen. Nur einige Millimeter trennte sie.
 

Langsam entspannten sich die Gesichtsmuskeln und ein zaghaftes Lächeln zog sich über das Gesicht. Wieder strich er sanft über die Finger, schloss für einen kurzen Augenblick die Augen, ehe er sie wieder öffnete. „Ich hoffe, ihr ruht in Frieden!“, sprach er leise und zog langsam seine Hand zurück. Dann richtete er sich wieder auf und schaute noch ein letztes Mal auf das Wappen. „Wartet auf mich, ich werde euch folgen!“ Naruto fühlte wie irgendwo in seinem Inneren sich etwas löste, es ihm leichter ums Herz wurde. Tief atmete er durch, ehe er den Blick losriss und sich umdrehte. Da stand er, auf dem Hügel und schaute ihn an. Langsam ging er auf ihn zu und noch immer zierte das Lächeln sein Gesicht. „Aber das wird noch etwas dauern!“, flüsterte er leise, ehe er seinen Mentor erreichte. Dieser schaute ihn fragend an, seine Worte waren ihm nicht entgangen.
 

„Lass uns heim gehen!“, sagte Naruto fest und Kakashi nickte leicht. Auch ihm wurde leichter ums Herz, er wusste, dass Naruto es geschafft hatte, er hatte sich gelöst und wollte endlich weiter leben. Die Wolkendecke riss auf, der Regen endete und zum ersten Mal seit langer Zeit schob sich die Sonne hervor. Die ersten Vögel begannen sich zu regen, schüttelten die Nässe aus ihrem Federkleid und erhoben sich wieder in die Lüfte. Ein neuer Tag begann in Konoha, einer, an dem Naruto teilhaben wollte. Er hatte ein Ziel und er hatte Freunde, die ihn mochten wie er war. Viele wussten mittlerweile um seine Gefühle für die beiden Uchihas, verstanden ihn und hatten versucht ihm Trost zu spenden. Es war an der Zeit, dass er ihnen das zurückgab, was sie ihm gegeben hatten. Gemeinsam setzten beide sich in Bewegung, gingen zurück.
 

Ein neuer Tag hat begonnen, ein Tag, an dem sich etwas änderte. Dieser Tag sollte viele Menschen glücklich machen, doch einer war der glücklichste. Er hatte es begriffen, hatte sein Herz geöffnet, um all das hineinzulassen, was er so lange ausgesperrt hatte. Ein Tag, der etwas neues bewegte und die Geschichte dieses einen jungen Mannes vorantrieb.
 


 

So, das war sie also, die Story „The risk of my life – The pain comes from the Uchiha brothers“. Zum Ende hin fiel es mir immer leichter sie zu schreiben. Geschrieben habe ich sie für meine liebe [[-Susuki_Akira-]], die dieses Paar so gerne mag. Und mir hat es geholfen auch über Dinge zu schreiben, die mir nicht so liegen.
 

Ich bin ganz zufrieden hiermit, vor allem weil ich aus Itachi keinen Schmusekater gemacht habe. Denn das ist er einfach nicht. Aber das bedeutet auch nicht, dass er keine Gefühle oder Bedürfnisse hat und somit auch kurzweilig mal etwas sanfter werden kann.
 

Hier habe ich mir gedacht, dass Itachi ganz einfach erregt war, als er bei Narutos Folterung seine Schmerzenslaute gehört hat. Etwas, was wohl eine Vorliebe für SM bedeutet! Doch trotz allem fand ich, sollte er auch den kurzen Einbruch haben, wo er Naruto einfach nur küsst. Zwar bestimmend und fordernd, doch es war eine kleine Zärtlichkeit, ehe er sich weiter das holte, was er begehrte.
 

Nun denn, ich weiß nicht, ob ich weitere Stories mit Itachi schreibe, das wird sich dann sehen. Aber im Moment denke ich eher nicht. Zumindest nicht, wo Itachi als Hauptrolle drin vorkommt!
 

Vielen Dank für all eure lieben Kommis und den Favs. Und natürlich auch ein Danke an mein Betalein.
 

Vielleicht liest man sich ja mal wieder!
 

Gruß,

KakashiH



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (55)
[1] [2] [3] [4] [5] [6]
/ 6

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-01-02T19:17:45+00:00 02.01.2011 20:17
also mein kommi ist jetzt zu der ganzen story.als ich angefangen habe sie zu lesen konnte ich nicht mehr aufhören.ich fand sie fesselnd.sie ist echt großartig.ich kann nur sagen weiter so.sie hat mich echt berührt.^^

lg cervi
Von:  mor
2008-12-16T16:39:18+00:00 16.12.2008 17:39
^^ so ^^ endlich hab ich es geschaft die ff zu ende zu lesen (ich hab echt lang gebraucht) ^^ das ende ist sehr schön geworden und ich finde das du die gefühle von naruto gut rüber gebracht hast ^^
Von: abgemeldet
2008-12-03T13:45:00+00:00 03.12.2008 14:45
*sniff*
die ff war echt traurig aber auch voll der hammer!
respekt! du hast das so super gut hinbekommen x3
leider ist die story zu ende .__. aber muss irgendwann auch sein xD
schreib weiter soclhe tolle ff´s x3
Von: abgemeldet
2008-12-02T17:07:18+00:00 02.12.2008 18:07
Sorry das ich erst jetzt ein Kommi hinterlasse.
Deine FF hat mir echt gut gefallen. ^^
Ich hatte leider nie vorher die Zeit um deine FF ganz zu lesen und jetzt ist sie zu Ende.
Ich habe zwar lieber Happy End´s, aber bei deiner Story hätte eins nicht wirklich gepasst.
Obwohl es ja auf irgend eine Art und Weise ein happy End hat.
Sorry noch mal das ich es nicht vorher geschafft habe.
LG Nyuu83

Von:  Ice-Kyubi
2008-12-02T16:51:21+00:00 02.12.2008 17:51
Ein serh schönes Kapi muss ich schon sagen^^ Und naja im moment weios ich net was ich schreiben soll als HDL^^

LG Ice-Kyubi
Von:  Ice-Kyubi
2008-09-28T08:13:56+00:00 28.09.2008 10:13
Das Kapi war echt hammer muss ich echt sagen und es hat mir sehr gut gefallen... Ich mag es immer noch wenn Naruto leidet und ich weis bald selber nicht mehr warum. Es ist aber schon schade das er am ende alles verlieren musste. Aber so wie ich naru kenne schaft er das bestimmt naja ich hoffe es auf jeden fall^^

LG Ice-Kyubi^^
Von:  Masanobu
2008-08-28T13:27:39+00:00 28.08.2008 15:27
wirklich gut geschrieben... das nenn ich mal wirlich ne dark-fic *schauder*
der arme junge... jetz is klar, warum er so geworden ist...
*keinezeitfürlangeskommimussweiterlesen* :P

lg

Freakey
Von:  Masanobu
2008-08-28T12:44:00+00:00 28.08.2008 14:44
Endlich hab ichs geschafft weiterzulesen :D
Jetz fasst Naru langsam wieder Fuß und dann kommt ita...
mal sehn was als nächstes passiert :D

ich bin ja mal gespannt *zumnächstenkapigeht* ^.^
Von:  Masanobu
2008-08-25T23:23:51+00:00 26.08.2008 01:23
Wiedermal richtig klasse!
Irgendwie fand ich das kapitel fast schon einwenig aufmunternd...
Endlich hat sich naru mal ein klein wenig geöffnet...

Besonders gut finde ich, dass du kashi so wunderbar symphatisch rüberbringst ;)


lg,

Freakey
Von:  Masanobu
2008-08-25T23:21:31+00:00 26.08.2008 01:21
wirklich ergreifen!
du hast es mal wieder geschafft, die gefühle so echt rüberzubringen, dass ich als leser richtig mitfühlen musste...
Wird immer spannender...
Bin ja mal stark auf Itas ersten Auftritt gespannt...


lg

Freakey


Zurück