Treffen der Gruppen
Hallo ihr Lieben,
hier bin ich wieder und es geht auch endlich weiter mit der Geschichte.
Vielleicht eine kurze Zusammenfassung, weil die letzten Kapitel doch schon
etwas länger zurückliegen.
Durch einen sterbenden Dämon erfahren Inu Yasha und seine Freunde, dass Naraku
sein Versteck in den Eisbergen aufgeschlagen hat.
Sie bitten Sesshomaru um Hilfe. Trotz das seine Gefährtin Ayaka kurz vor der
Niederkunft steht, schließt sich der Dai-Youkai der Gruppe an.
Schon bald wird klar, dass es sich auch bei dieser Information um eine
vorbereitete Falle von Naraku handelt.
Die Freunde werden in den Eisbergen schon erwartet und durch den neuesten
Abkömmling in einzelne Gruppen aufgespaltet.
Zuvor erfahren sie jedoch von Kikyou, dass auch der Bruder von Sango, Kohaku,
sich nun in den Händen von Naraku befindet. Die Zukunft des Jungen steht unter
keinen guten Stern.
In der Zwischenzeit wird das Schloss Inu no taishou angegriffen. Trotz
erbitterten Widerstand müssen die Schlossbewohner fliehen.
Kurz bevor der Angriff begann, kam der Sohn von Ayaka und Sesshomaru zur Welt.
Schon kurz nach der Geburt stellte sich Ayaka an der Seite der Wachen dem
Feind. Der Kampf kostete die junge Dämonin alle Kräfte und sie verfiel in
einen Zustand, bei dem nur noch die Instinkte des Beschützens existieren.
Die getrennten Freunde in den Eisbergen haben ebenfalls schwer zu kämpfen.
Sesshomaru bekommt es mit einem Dämon aus Schnee und Eis zu tun, den er jedoch
nach erbitterten Kampf besiegen kann.
Sango, Miroku und Kirara tappen in eine Höhle, wo sie ein seltsames Wesen mit
dem Namen der "Sammler" mit einem eisigen Tod bedroht.
Inu Yasha, Kagome und Shippou treffen unterwegs auf den verletzten Koga und
erfahren, dass auch dessen Juwelensplitter Naraku in die Hände gefallen sind.
Damit ist das Juwel komplett.
Um die schlechten Nachrichten noch zu verschlimmern, gelingt es dem
Abkömmling Naraku’s Kagome zu entführen.
Tief im Inneren der Eisberge erfährt Sango nun als erstes, dass man
diesen "Sammler" als Gegner nicht unterschätzen darf.
Und an dieser Stelle geht es nun weiter....
*****************************************************************************
Treffen der Gruppen
Der eisige Hauch fuhr über Sango hinweg, bevor sie wegkam und sofort hinterließ
er eine hauchdünne Eisschicht, die sie komplett einschloss.
Erschrocken keuchte sie auf und warf sich seitwärts in die Deckung eines der
Monolithen.
In der relativen Sicherheit ihrer Deckung schüttelte sie sich und versuchte
das Eis, was ihre Kleidung bedeckte und was auch ihr Gesicht nicht verschont
hatte, zu entfernen. Es knisterte, stellenweise brach es auch auf und ließ
sich entfernen, doch es haftete an anderen Stellen so fest, dass sie es nicht
mal mit den Fingernägeln wegkratzen konnte.
Jetzt war Sango auch der Gesichtsausdruck verständlich, der allen diesen armen
Menschen gleich war. Dieser Sammler hatte sie so überrascht, dass sie zu einer
weiteren Gegenwehr nicht fähig waren.
Sie, als geschulte Dämonjägerin, hatte jedoch genügend Willenstärke sich dem
eisigen Hauch zu widersetzen. Doch sie wusste mit Sicherheit, dass ein zweiter
Treffer ihre Bewegungsfähigkeit vollständig einschränken würde.
Vorsichtig spähte sie um eine Ecke des Eisklotzes und musterte die Höhle.
Ihren Hiraikotsu konnte sie hier nicht einsetzen. Durch die gewaltigen
Tropfsteinformationen, die überall in der Höhle standen, oder auch durch die
großen Felsen, war es eine Unmöglichkeit.
"Sango? Alles in Ordnung mit dir?", kam es dumpf von der rechten Seite.
Sie erkannte Miroku's Stimme. "Miroku-sama?", rief sie leise.
Rechts nahm sie eine rasche Bewegung wahr und griff nach ihrem Katana. Doch
sie sah, wie sich das Gesicht des Mönchs seitlich eines Monolithen hervor
schob. Er hatte auch Deckung gesucht.
"Ich bin hier. Kirara ist bei mir. Alles in Ordnung. Und bei dir?"
"Der Eishauch hat mich getroffen, doch ich kann mich noch bewegen", antwortete
sie ebenso leise. ~Gerade noch~, fügte sie in Gedanken sarkastisch hinzu.
"Gut. Aber sei vorsichtig", warnte Miroku sie.
Sango nickte nur und zog sich wieder vollständig in die Deckung zurück.
"Warum so schüchtern. Ihr entkommt mir doch je und je nicht", klang wieder
diese Stimme durch die Höhle.
Sango begann sie zu hassen. Es war ihr jeder direkter Kampf mit einem Dämon
lieber, als so verstecken spielen zu müssen.
Sie lehnte sich an den Eisblock und versuchte die lähmende Kälte zu ignorieren,
die sich von den verbleibenden Eiskristallen an ihrer Kleidung durch ihren
Körper fraß. Vorsichtig umrundete sie den Monolithen und versuchte an der
anderen Seite etwas zu erkennen.
Da... neben einen der großen Stalaktiten huschte ein nebeliger Streif vorbei
und verschwand hinter dem nächsten Felsen. War das dieser Sammler gewesen?
Sie kniff vor Anstrengung die Augen zusammen, doch konnte sie nichts mehr in
dieser Art und Weise erkennen.
**********************************************************************
Miroku hatte sich in letzter Sekunde zurückwerfen können, so dass ihn der
eisige Hauch nur am linken Arm gestreift hatte.
Voller Schrecken hatte er gesehen, wie sich umgehend Eiskristalle gebildet
hatten und seinen Arm fast bewegungsunfähig machten. Sofort suchte er Deckung
neben einen der Eisblöcke.
Aus den Augenwinkeln hatte er gesehen, das Sango nicht so viel Glück gehabt
hatte. Sie war fast voll getroffen worden. Doch er hatte gesehen, wie sie sich
noch in Sicherheit gebracht hatte.
Das beruhigte ihn ein wenig. Dennoch machte er sich Sorgen. Er hatte nach ihr
gerufen und auch sofort Antwort bekommen.
Nun kauerte er hier und wartete, bis sich dieser seltsame Sammler zeigte. Doch
dieser schien keinerlei Interesse an einer offnen Konfrontation zu haben.
Miroku’s linke Hand ergriff die Perlenkette, die sein schwarzes Loch
versiegelte. Er wollte bereit sein. Er vermutete, dass dieser Gegner mit
Schwert oder Hiraikotsu nicht zu besiegen war.
**********************************************************************
Das Warten zerrte an Sango’s Nerven. Von dem Mönch hörte sie auch nichts. Sie
verlagerte ihr Gewicht leicht und beugte sich vor, um wieder um die Ecke zu
spähen, doch es war nichts in diesem grünlichen Licht, das die Höhle erfüllte,
zu erkennen.
Der kalte Hauch strich wie eine Warnung über ihren Nacken und bevor sie noch
zu einer Gegenwehr fähig war, erfasste sie der eisige Wind.
Augenblicklich bildeten sich Eiskristalle auf ihrer Kleidung und formten einen
eisigen Panzer.
Das Atmen fiel ihr von einer zu anderen Sekunde schmerzhaft schwer.
Sie konnte ihre Balance nicht mehr halten und fiel nach vorne um.
Unter der Aufbietung aller Kräfte wälzte Sango sich auf den Rücken und
versuchte das Katana zu greifen. Das Eis, das ihren Körper fast gänzlich
überzog, knirschte und knackte, doch gab es kaum nach. Sie versuchte zu
schreien, doch reichte ihre Kraft kaum noch dafür aus Atem zu holen.
Vor der Jägerin tauchte die nebelige Gestalt auf, die sich von hinten an sie
herangeschlichen hatte.
Langsam nahm sie festere Kontur an und trat näher auf sie zu. Ein runder Kopf, aus
dem schwarze Augen sie interessiert musterten, beugte sich leicht zu ihr
herunter.
"Du wehrst dich ja immer noch. Erstaunlich. Die anderen waren nach der ersten
Attacke so gut wie ausgeschaltet."
Sango schlug mit dem Schwert zu und der Sammler zuckte zurück. Doch ihr Hieb
war so kraftlos geführt, dass er keine wirkliche Gefahr bedeutet hatte.
Sango schloss die Augen. Jeder Atemzug tat höllisch weh und die Kälte kroch
mit eisigen Fingern durch ihren gesamten Körper und lähmte allmählich alles.
~Ist das mein Ende?~, durchzuckte es sie und sie spürte, wie sie die Panik
erfasste. Sie wollte nicht sterben.
~Miroku!~, schrie sie verzweifelt gedanklich auf.
Der Mönch hörte den Aufprall und beugte sich um die Kante des Eisblockes, der
ihm als Deckung diente.
Er erstarrte, als er Sango dort vorn auf die Erde fallen sah. Ihr gesamter
Körper war von einer weißen Eisschicht überzogen.
In diesem Moment erschien ein seltsames Wesen, was sich über die Dämonjägerin
beugte.
Der Sammler.
Er musste eingreifen. Lautlos schob Miroku sich vorwärts. Das Wesen bemerkte ihn
nicht. Es war so sehr auf sein schon sicher geglaubtes Opfer konzentriert, das
es ihn gar nicht registrierte.
"KAZAANA!", mit einem Ruck entfernte er die Gebetskette und öffnete das Loch.
Der Kopf des Sammlers flog herum und fixierte aus schwarzen Augen den Mönch,
bevor der Sog des Kazaana ihn schon erfasste.
Miroku musste höllisch aufpassen, denn Sango lag so dicht, das der Sog auch
sie erfasste. Doch viel langsamer als den Sammler.
Dieser schoss geradezu auf das Windloch zu. Er hatte diesem tödlichen Fluch nichts
entgegenzusetzen.
Er verschwand einfach.
Rasch verschloss Miroku wieder das Loch. Er fühlte noch einen leicht kühlen
Hauch an den Rändern des Loches, doch dann war es schon vorbei. Der Windsog
hatte Sango gefährlich mehrere Meter in seine Richtung gezogen.
"Sango!", rasch eilte Miroku auf sie zu, kniete neben ihr nieder und zog ihren
eisbedeckten Körper an sich.
Die mit weißen Kristallen besetzen Wimpern flatterten, bevor Sango sie mühsam
öffnete. Miroku zog sein Obergewand auf und wickelte Sango darin ein. Fest
presste er sie an sich und rieb durch den Stoff ihre Arme und Beine um das
Blut wieder zum Zirkulieren zu bringen.
"Danke", ihre Stimme bibberte vor Kälte.
"Schon gut", antwortete er nahm ihre Hände zwischen seine und blies seinen
warmen Atem über ihre Haut. Zärtlich rieb er ihre Finger.
Miroku hob den Kopf. "Kirara, hilf mir bitte", flehte er voller Sorge.
Mit einem Fauchen verwandelte sich Kirara in ihre große dämonische Form und
legte sich mit einem auffordernden Miauen auf die Seite.
Miroku hob Sango hoch und bettete sie an die warme Flanke der Katze, dann
lehnte er sich neben sie und zog sie an sich. Kirara maunzte erneut und legte
ihren großen zweiteiligen Schwanz über die Jägerin und den Mönch.
Sango spürte, wie ganz allmählich die eisige Kälte wich und eine angenehme
Wärme sich in ihrem Körper breit machte.
"Ich hatte Angst um dich. Es hätte nicht viel gefehlt und ich hätte dich
verloren", klang Miroku Stimme leise an ihrem Ohr.
Sango öffnete die Augen und wandte den Kopf, um ihn anzusehen. Sein Blick war
nicht auf sie gerichtet, sondern auf die Eisblöcke in denen die Menschen
bewegungslos für die Ewigkeit gebannt standen.
Er hatte Recht.
Fast hätte sie dasselbe Schicksal geteilt, wie diese bedauernswerten Männer
und Frauen. Sango wühlte die rechte Hand unter den Stoffbahnen hervor und
legte sie ihm an die linke Wange.
Sanft zwang sie ihn seinen Blick von den eisigen Grabstätten auf sie zu
richten.
"Ich lebe noch", sagte sie mit einem leisen Lächeln. "Und das verdanke ich dir."
Miroku strich ihr behutsam eine Haarsträhne zurück. Seine Hand wanderte weiter
und legte sich ihr in den Nacken. Er griff in ihr volles Haar und hielt sie
fest, als er seinen Kopf ganz nah an ihren brachte. Ihre Lippen berührten sich
fast.
"Sango... ich...", fing er zögernd an.
Fragend hob sie eine Augenbraue an.
"Ich... ach, verdammt... ich liebe dich!", stieß er rasch hervor und
versiegelte ihre Lippen mit einem festen Kuss.
Ein Kribbeln ging durch Sango’s Körper und sie erwiderte den Kuss. Ihr Herz
schlug Purzelbäume vor Freude. Sie hatten sich zwar ein Heiratsversprechen
gegeben. Doch die Frage: Ob sie ihm ein Kind gebären wollte; war nicht mit
diesem Geständnis zu vergleichen. Von dem sie spürte, dass es aus Miroku’s
tiefsten Herzen kam.
***********************************************************************
Mit traumwandlerischer Sicherheit fand Sesshomaru seinen Weg durch die
Wolkenmassen.
Er hatte sich wieder in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt. Auf einem
breiten Felsvorsprung blieb er stehen und wartete. Sesshomaru spürte die Kraft
der Sonne, wie sie allmählich die Wolken verdrängte und auflöste.
Plötzlich brach vor ihm in einiger Entfernung die Wolkendecke auf und ließ die
hellen Sonnenstrahlen durch.
Er erkannte eine breite Hochebene und am dem Fuß des nördlichen Berggipfel,
der diese Hochebene begrenzte, sah er die wuchtigen Mauern eines Kloster.
Naraku’s Unterschlupf. Er hatte ihn gefunden.
Regungslos blieb Sesshomaru stehen. Aus dem Wolkenschleier näherte sich jemand.
Deutlich roch er den Gestank von Graberde und Knochen. Er wusste, wer sich ihm
da näherte. Es war nur die Frage, was sie wollte. Aus dem Schatten wurde ein
Körper und die Person blieb nur wenige Schritte entfernt stehen.
Kalte, dunkle Augen musterten ihn."Sesshomaru-sama!? Auch Ihr habt es bis
hierher geschafft", es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
"Ja. Und was willst du... Untote?"
Kikyou legte leicht den Kopf schief. "Das Juwel ist vollständig. Ich fühle es.
Ihr werdet auf einen Gegner treffen, dessen Macht der Euren ebenbürtig ist."
Sesshomaru's Augenbrauen hoben sich spöttisch in die Höhe."Du meinst, ein
ehemaliger Hanyou könnte eine Chance gegen mich haben? Ich glaube, du
unterschätzt die Kräfte eines Dai-Youkai gewaltig."
Ausdruckslos sah Kikyou ihn an. Dann zuckte sie mit der Schulter und
antwortete."Wie es auch sei. Naraku ist ebenfalls mein Feind. Ich werde Euch
begleiten, Sesshomaru-sama."
"Tu was dir beliebt. Es ist mir gleichgültig. Steh mir nur nicht im Weg, wenn
ich ihn vernichte. Denn das würde auch dich dein untotes Leben kosten", mit
diesen Worten drehte er sich einfach um und ging den Weg weiter.
Kikyou sah ihn für einen Moment schweigend hinterher, bevor sie ihm folgte.
Er konnte es nicht wissen, doch kam er schon jetzt mit seinen Worten der
Wahrheit sehr nahe.
Ihr Leben war von den verlorenen Seelen abhängig, die die Seelenfänger zu ihr
brachten. Seit sie den Pass überquert hatte, waren die Seelenfänger
verschwunden und waren auch nicht wiedergekommen.
Kikyou fühlte deutlich die Barriere, die sie davon abhielt ihr zu folgen. Wie
lange sie durchhalten konnte, ohne neue Seelen, konnte sie nicht sagen. Sie
konnte nur hoffen, das es ausreichte um ihre letzte Aufgabe zu erfüllen.
Die Zeit verrann zwischen ihren Fingern.
***********************************************************************
Das Licht veränderte sich. Forschend sah Sango nach vorne. Es schien am Ende
des Weges heller zu werden.
"Dort vorne scheint der Ausgang zu liegen", sagte sie leicht über die Schulter
gewendet nach hinten.
"Buddha sei Dank! Ich dachte schon, wir würden ewig in diesem Berg
herumirren", kam es erleichtert von Miroku. Er klang etwas abgelenkt.
Denn just in diesem Moment kletterten sie gerade über einen größeren Felsen,
der ihnen im Weg lag.
Sango hatte die Spitze schon erreicht, deshalb hatte sie auch einen weiteren
Blickwinkel. Miroku’s Blickwinkel wurde von etwas ganz anderem ausgefüllt und
das fand er noch verführerischer, als die Aussicht demnächst ins Freie zu
kommen.
Das wohlgerundete Hinterteil der Dämonjägerin befand sich direkt vor ihm.
Wie lange war es eigentlich her, dass er...?
Entschieden zu lange, fand er und streckte wie ferngesteuert die Hand aus, um
die weiche Rundung zu berühren.
"Miroku-sama?"
"HMM?", gleich hatte er es. Gleich...
"Lass es!"
Er hielt mitten in der Bewegung inne. Seine Hand schwebte nur Zentimeter vor
dem ersehnten Ziel mitten in der Luft. "Woher...?"
"Dazu kenn ich dich einfach zu lange!"
Er hob den Kopf. Sango hatte den Kopf gewendet und lachte ihn unbeschwert an.
"Da muss ich wohl in der Zukunft wohl besser aufpassen!", grinste Miroku
zurück.
Sango streckte ihm die Hand entgegen und half ihm den letzten Meter überwinden.
In der Tat konnte man in der Ferne Licht erkennen, das sich deutlich von dem
unterschied, was diese Höhlen ausleuchtete.
Nachdem sie diesen Felsen überwunden hatten, stellten sich ihnen keine großen
Hindernisse mehr in den Weg. In kürzester Zeit erreichten sie den Ausgang.
Kühle, frische Bergluft schlug ihnen entgegen. Die Sonne blendete, als sie den
Eingangsbereich verließen und ins Freie traten.
Erleichtert seufzte Sango auf. "Es ist schön, wieder den Himmel sehen zu
können."
In der Höhle hätte es übel für sie ausgehen können. Doch Dank Miroku war sie
noch am Leben.
"Sieh nur!", die Stimme des Mönch riss sie aus ihren Gedanken. Er war nah an
die Abbruchkante des Weges getreten.
Mit einem Kopfnicken zeigte er nach unten. Sango folgte seinem Blick.
Vor ihnen breitete sich eine Hochebene aus. Sie war ringsum von hohen,
schneebedeckten Gipfeln umschlossen. Am Rand der Ebene, ihnen fast genau
gegenüber, erhoben sich die steinernen Mauern eines Klosters.
Wie eine Festung trotzte es Eis und Schnee.
"Wir haben es gefunden", flüsterte Sango.
Miroku nickte."Ja. Das ist Naraku’s Unterschlupf."
"Ob es den anderen auch gelungen ist, hierher zu kommen?", fragte Sango.
Miroku zuckte mit den Schultern. "Wenn es ihnen gelungen ist, werden wir wohl
auf sie treffen."
Er sah die Dämonjägerin ernst an. "Sango... Hier wird sich unsere Zukunft
entscheiden. Bitte vergiss nicht, was ich dir in der Höhle sagte. Egal, wie es
ausgehen wird. Ich meinte es so, aus vollem Herzen."
Sango lächelte ihn an. "Ich weiß, Miroku-sama. Und sei dir sicher. Ich werde
dich beim Wort nehmen." ~Wenn wir es beide überleben~, fügte sie in Gedanken
hinzu.
Sie suchte Kirara. Die Dämonkatze stand neben ihnen. "Also, Kirara. Es geht
los!"
Mit einem Fauchen verwandelte sich die Katze. Sango und Miroku stiegen auf.
In einem einzigen gewaltigen Satz erhob sich Kirara und flog los.
Sie hielten sich immer nahe der steilen Felswände. Selbst, wenn Naraku wusste,
das sie kamen. Er wusste nicht den genauen Zeitpunkt. Sie wollen vermeiden,
dass er sie zu früh sah.
"Sieh mal!", Sango zeigte mit der rechten Hand nach vorne. Nahe der Felswand
hatte sie etwas Seltsames ausgemacht."
Miroku sah über ihre Schulter und kniff die Augen zusammen. "Wenn ich mich
nicht täusche, dann ist das Shippou in verwandelter Form."
"Den Göttern sei Dank, sie sind durchgekommen", murmelte Sango erleichtert.
Die Konturen wurden genauer, als sie näher flogen.
Allmählich konnten sie Einzelheit ausmachen. Es war in der Tat Shippou, der
langsam in die Tiefe segelte. Auf ihm befanden sich zwei Gestalten.
Die rote Robe von Inu Yasha leuchtet unverwechselbar.
Die andere aber...
~Das ist nicht Kagome-chan!~, durchfuhr es Sango. Trotz allem war ihr die
Gestalt irgendwie vertraut und ein wager Verdacht kam in ihr auf. Sie spürte,
wie sich der Griff von Miroku um ihre Hüften verstärkte. Auch er hatte es
offensichtlich erkannt, dass es sich nicht um Kagome handelte, die sich dort in
Inu Yasha’s Begleitung befand.
Sie waren jetzt in Rufweite angekommen. Deutlich hörten sie durch die klare
Luft die charakteristische Stimme von Inu Yasha. Er klopfte ärgerlich mit
seinem Fuß auf Shippou's verwandelten Körper. "Du dämlicher Kitsune, kannst du
nicht schneller fliegen?!?"
"Hey, Hundejunge, er tut doch schon sein Bestes. Dräng nicht. Mach nur so
weiter, Shippou, lass den dummen Kerl nur reden!"
"Halt du dich da raus, Wölfchen, oder ich schmeiß dich gleich hier runter!"
"Versuchs doch, du Schwächling!"
"Wenn ihr nicht beide gleich still seid, dann fliegt ihr beide runter",
beendete Shippou den Streit diplomatisch. Mit einem Mal schwiegen beide
Passagiere. Jeder von ihnen starrte demonstrativ mit verschränkten Armen in
eine andere Richtung.
"Inu Yasha!", rief Sango und lenkte die Aufmerksamkeit des Hanyou auf sich.
"Sango... Miroku!", man hörte deutlich die Erleichterung in Inu Yasha’s
Stimme mitschwingen. "Ich bin verdammt froh euch zu sehen."
"Lass uns da unten landen", schlug Sango vor und zeigte auf einen kleine
Felsformation, die sich im Lauf der Jahre wohl aus der steilen Wand gelöst
hatte und nun als Trümmerfeld am Fuß der steil aufragenden Felsen lag.
"Hast du gehört, Shippou?", fragte Inu Yasha nach und klopfte wieder
ungeduldig.
"Ich bin ja nicht taub!", erwiderte der Kleine gereizt. Der Hanyou war in den
letzten Stunden nicht zum Aushalten gewesen.
Kirara flog einen leichten Bogen und landete dann. Sango und Miroku stiegen ab
und sahen gemeinsam zu, wie Shippou nieder schwebte. Dem Kitsune standen trotz
der Kälte die Schweißtropfen auf der Stirn. Zwei Dämonen zu tragen war auch
keine einfache Sache.
Er schwebte nur noch etwa zwei Meter über den Boden, als er sich mit einem
hörbaren „Plopp“ wieder zurückverwandelte.
Die drei Dämonen kamen sicher auf dem Boden auf.
~Es ist Koga~, erkannte Sango nun ihren Verdacht bestätigt.~Aber was ist
mit Kagome-chan?~
***********************************************************************
Ende Kapitel 11
Allmählich treffen die versprengten Gruppen wieder aufeinander. Doch ein
Mitglied fehlt. Es wurde auf unsanfte Weise entführt. Denn Kagome befindet
sich “in Naraku’s Gewalt“
Wie es ihr dort wohl ergeht?
Vielleicht erinnert ihr euch noch... Wer so lieb ist und einen Kommi
hinterlässt, der bekommt Bescheid, wenn es weitergeht.
Liebe Grüße
chaska