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Rote Augen

Die Fortsetzung von Familienbande
von

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Verloren

Zitternd saß ich auf dem Bett, das in dem Zimmer stand, dass man mir und Glenn zugewiesen hatte. Glenn duschte gerade, er hatte kaum Erinnerungen behalten dürfen, nur eines wusste er, dass wir Gefährten waren.

Aber irgendetwas war bei mir falsch gelaufen. Noch immer hatte ich Edwards Bild vor Augen. Edwards Bild, Carlisles, Bellas, Esmes und das meiner anderen Familienmitglieder. Warum hatte ich meine Erinnerungen nicht verloren? Warum sah ich sie noch?

Vor Aro hatte ich einen verwirrten Blick aufgesetzt – was ich ja auch war – und so getan, als hätte auch ich meine Erinnerungen verloren. Es war erstaunlich gewesen, wie leicht es mir fiel, mich seinen Fähigkeiten zu widersetzen. Er hatte meine Hand genommen, aber ich hatte alles abschirmen können. Wirklich alles… was war los?

„Was ist los?“, fragte Glenn und erst jetzt bemerkte ich, dass er schon eine ganze Weile vor mir stand. „N… nichts, ich denk nur nach“, lächelte ich, küsste ihn. „Ich wüsste gern, wer ich bin“, sagte Glenn leise, als er sich neben mich setzte und einen Arm um mich legte. Ich legte meinen Kopf an seine Schulter. „Vielleicht sollten wir froh darüber sein“, murmelte ich. „Es täte wahrscheinlich nur weh, zu wissen, wen wir hinter uns gelassen haben…“ „Gut möglich.“ Ich seufzte und setzte mich auf seinen Schoß, vergrub mein Gesicht in seiner Halsgrube. „Hey, was ist denn los?“, fragte er mit seiner Samtstimme und pustete mir durchs Haar. „Ich weiß nicht… irgendwie war es mir zuwider einen Menschen zu töten“, flüsterte ich so leise, dass wirklich nur er es hören konnte. Allein bei dem Gedanken daran, dass ich den Kampf gegen das Monster in mir vor wenigen Stunden verloren hatte, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ja, ich hatte einen Menschen getötet. Ich hatte mein ganzes bisheriges Vampirleben mit Füßen getreten. Meine ganze Enthaltsamkeit und alles, was ich einst von Carlisle gelernt hatte. Ich hatte einen Menschen getötet…

Ich wand mich aus seinen Armen und wartete nicht darauf, dass Glenn antwortete. Mit einer inneren Zerrissenheit ging ich ins Bad und stieg selbst unter die Dusche. Langsam lockerte das heiße Wasser meine Muskeln und als ich pitschnass nach einem Handtuch griff, warf ich einen langen Blick in den Spiegel. Ekel stieg in mir auf, als ich das kräftige Rot sah. Ein weiterer Beweis, dass man nicht gegen Alice wetten sollte. Sie hatte nun einmal immer Recht…

Ich war endlich mit Glenn vereint, aber welchen Preis hatte ich dafür zahlen müssen? Nicht nur meine Familie hatte ich aufgegeben, auch meinen Glauben. Ein Mensch war für mich gestorben… weil ich sein Blut brauchte.

Ich sah in meine roten Augen und hatte nur ein Wort im Kopf. Monster.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Syanca
2007-11-16T23:09:44+00:00 17.11.2007 00:09
Das war echt traurig das sie das....
also...
*schauer*
es muss sehr schwer für sie sein...
~Lost~
Von: abgemeldet
2007-10-13T16:12:16+00:00 13.10.2007 18:12
hm traurig aber gut geworden weiter so!
Cat


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