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Du und Ich

Die Liebe zweier völlig unterschiedlicher Mädchen
von

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Ein "normaler" Tag

"Bin wieder da!", rief Takaru, während sie mit mehreren vollgestopften Tüten ins gemietete Zimmer eintrat.

Sie stellte die Sachen auf den Tisch und seufzte erleichtert. Sie legte ihr Jacke auf den Stuhl ab, als sie Jemand vom Nebenzimmer kommen hörte.

"Heute mal wieder still unterwegs?", fragte Takaru lächelnd und etwas neckend.

Hinter sich konnte sie ein Grummeln hören und konnte sich deshalb ihr Grinsen nicht verkneifen.

Chieco griff daraufhin in die Tüte, um verschiedene Zutaten heraus zu holen und machte sich mit ihnen auf zur eingebauten Küche.

Takaru kann es bis heute kaum glauben, dass Chieco tatsächlich kochen kann. Und gut kochen kann. Wirklich. Kein Scherz.
 

Seit zwei Wochen leben sie beide in diesem gemieteten Motel-Zimmer. Seit dem Anschlag vor zwei Wochen, als sie ihn überlebten und hierher flohen.

Chiecos Verletzungen sind alle bis auf den Arm ausgeheilt, jedoch dauert es nicht mehr lange, bis sie komplett genesen ist.

Und dann wird der Plan in Angriff genommen, den sie beide zusammen ausgetüftelt haben.

Doch daran möchte Takaru noch nicht denken.

Mit sanften Augen schaute sie sich Chieco an, wie sie in der Küche gerade Gurken und Tomaten für den Salat schnitt.

Ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und scheu senkte sie ihren Blick ihren Gefühlen für Chieco wahrnehmend.

Die letzten zwei Wochen verbrachten sie die Zeit in diesem Zimmer. Anfangs herrschte eine Beklommenheit, denn keine der beiden traute sich über den letzten Vorfall mit dem Kuss an der Wange zu sprechen.

Takaru hatte es nicht vergessen.

Doch mit den Tagen bildete sich ganz zaghaft und unbemerkt ein Band zwischen ihnen beiden.

Sogar Chieco hatte sich an Takarus Anwesenheit gewöhnt. Auch wenn sie es selber noch nicht merkte.
 

Plötzlich blickte Chieco sie über ihrer Schulter an, sodass Takaru sich leicht erschrocken hatte und aus Verlegenheit und Reflex wegschaute.

“Äh-Ich räum´ das mal weg.” erklärte sie etwas verwirrt.

Also nahm Takaru aus den Tüten diverse Lebensmittel und stellte sie in den Kühlschrank, bis die Tüten nach und nach leerer wurden.

Sie sammelte noch den Rest unter ihren Armen. Sie schaute erneut auf dem Tisch, um sich zu vergewissern, dass nichts fehlte, als sie noch eine Soßenpackung dort liegen sah und wollte darauf zugreifen.

Als Takaru die Packung fast erreichte, spürte sie auf einmal eine Wärme an der Hand und guckte hoch.

Chieco hatte auch darauf zugegriffen, die direkt neben ihr stand, sodass sich ihrer beider Hände berührten.

Und Takaru war bewegungsunfähig. Sie war perplex, aufgrund der überraschenden Nähe von Chieco, die ihr bewusst geworden ist. Einen Moment herrschte Stille.

“…Ich brauche sie jetzt.”, sagte Chieco sachlich und nahm sich die Packung.

Takaru nickte nur zaghaft, während sie die aufsteigende Gesichtsröte zu verbergen gesucht hatte.

“Wa- was war das? O Gott, mein Herz!”

Sie versuchte die letzten Sachen wegzustellen, als ihr auch noch die Tomatenmark-Packung auf den Boden fiel und platzte. Takaru fluchte innerlich.

“Ohh, Takaruu! Was ist nur los mit dir?!! Sag´ ihr doch gleich, dass du in sie verknallt bist, wenn du schon soo auffällig bist!”

Und das war sie schon die ganze Zeit so gewesen.

Sie zeigte ein eher schwaches Lächeln, als Chieco mit gerunzelter Stirn von ihrer Arbeit zu ihr sah.

“Passiert schon mal, nicht wahr? Hehe…”, entschuldigte sich Takaru, während sie die kaputte Packung nahm und wegschmiss.

“Mann, bist du peinlich!”, schimpfte Takaru über sich selbst und seufzte.

“Essen ist gleich fertig.”, sagte Chieco plötzlich.

“Oh-Ja, gut.”, erwiderte Takaru und fing an Besteck und Teller auf dem Tisch zu ordnen.

Daraufhin nahm sie sich einen Stuhl und setzte sich hin.

Und schon war das leckere Essen fertig.

Chieco stellte den Topf auf den Tisch und setzte sich ebenfalls gegenüber von Takaru hin.

Daraufhin begannen die beiden ihre Mahlzeit zu sich zu nehmen.

"Mm, weißt du, was mir vorhin passiert ist beim Einkaufen?", fing Takaru an zu erzählen. Chieco erwiderte nichts, wie immer. Doch Takaru hat gelernt, sich dadurch nicht beirren zu lassen. Und sie liebte das ja auch an Chieco.

"Also, ich hol´ also alle Sachen und gehe zur Kasse..."

Takaru erzählte ihre Geschichte, während Chieco wortlos zuhörte. Takaru wusste nicht warum, aber bei Chieco konnte sie sein, so wie sie ist und ihr alles erzählen. Sie fühlte sich aus irgendeinem Grund richtig wohl bei ihr.

Chieco wusste nicht warum, aber sie hatte sich daran gewöhnt, dass Takaru ihr die verschiedensten Geschichten aus dem Alltag erzählte und sie hört ihr gerne zu. Sie fühlte sich aus irgendeinem Grund richtig wohl bei ihr.
 

Die beiden aßen ihre Teller leer und Takaru machte sich daran, das Geschirr zu spülen. So lief es jedes Mal, dass Chieco kocht und Takaru abspült.

“Puh!”, sagte Takaru, als sie fertig war.

“Ok, ich geh´ jetzt duschen!”

Chieco grummelte wieder nur und legte sich aufs Bett, während Takaru unter die Dusche ging.

Sie schränkte ihre Arme hinter dem Kopf, schloss ihre Augen und kämpfte mit sich selbst, denn ständig kamen ihr Bilder von Takaru hoch.

“…Mein Gott, was ist nur los mit mir?! Warum muss ich ständig an sie denken? Scheiße…”

Chieco schüttelte den Kopf, um die Gedanken irgendwie zu verdrängen.

Dann war Takaru auch schon fertig und stieg mit einem Badetuch umwickelt aus der Dusche heraus. Chieco warf nur einen kurzen Blick auf sie und sie war wie weggeblasen! Wie sexy Takaru doch drin aussah mit ihren nassen Haaren!

Chieco errötete tatsächlich.

“So, die Dusche ist frei, wenn du magst…”, erklärte Takaru.

Kurz blinzelte Chieco heftig und war verwirrt, weshalb sich Takaru wunderte.

Chieco nickte schnell und machte sich auf, um gleich selber zu duschen, während sich Takaru noch trocknete und sich anzog.

Und schon war Chieco in der Kabine. Sie musste sich unbedingt dringend abkühlen!

”Irre ich mich oder war Chieco grad rot? Nein, sie doch nicht…”

Im gleichen Moment drehte Chieco die kalte Dusche an.

”Scheiße! Hör auf damit, Chieco! Du darfst es nicht-!”, sie wagte es nicht, diesen Gedanken weiter zu führen. Aber in Wahrheit wusste sie es schon längst.
 

…-dich verlieben.
 

Nach einer kleinen Weile war auch sie schon fertig und stieg aus der Kabine aus. Da sah sie Takaru schon im Bett mit dem Rücken zu ihr liegen, sodass sie sich in Ruhe umzog.

Takaru war eingekuschelt in der Decke und versuchte sich zusammenzureißen, denn wie jedesmal klopfte ihr Herz bis zum Hals, wenn die beiden in einem Bett schliefen!

Dann gesellte sich Chieco dazu. Auch ihr Herz klopfte. Beide lagen mit dem Rücken zueinander gewandt.

Die Zeit verging und trotzdem konnten beide heute irgendwie nicht so gut einschlafen, geschweige denn schlafen.

Länger konnte Chieco nicht still liegen bleiben und stand deswegen etwas genervt auf. Sie lehnte sich ans Fenster und seufzte.

Takaru, lag immer noch regungslos und wagte es nicht zu atmen, sonst bemerkt Chieco sie noch. Still beobachtete sie sie, wie sie am Fenster angelehnt durch diesen rausschaute. Ihre Augen hatten einen bekümmerten Ausdruck.

Es schmerzte Takaru in ihrer Brust.

"Was nur hatte sie so Schlimmes erlebt...? Ihre Augen sind mit solchem Schmerz erfüllt…!"
 

"Was ist in deinem Leben passiert?"

Chieco erschrak und drehte sich schnell um. Sie erblickte Takaru vor sich, die schon bereits zu ihr getreten war.

"Was?!", fragte Chieco in ihrer Erregung lauter, als es nötig war.

"Was ist in deinem Leben passiert, dass du dein Herz verschließt und deine Augen sich mit Trauer füllen?", fragte Takaru aufrichtigen Herzens.

"Was interessiert dich das?!", antwortete Chieco aggressiv.

Doch Takaru ließ sich nicht beeindrucken. Sie kennt dieses Theater schon zur Genüge. Und trotzdem hatte sie das Gefühl ihr Herz zerreißt gleich.

"Mich interessiert das! Ich will wissen, wer hinter dieser wütenden Fassade steckt! Ich will wissen, wer du bist!”

"Pah! Vergiss es! Es geht dich nämlich einen Scheißdreck an, wer ich bin!", brüllte Chieco schon fast.

"O doch! Es geht mich was an! Seit Wochen erlebe ich Dinge, die sich kein Mensch vorstellen kann! Dinge, die ich allein nie bewältigt hätte, doch du hilfst mir-schon die ganze Zeit. Du hättest mich im Supermarkt sterben lassen und abhauen können, doch das hattest du nicht!", erwiderte Takaru ebenso laut.

"Es ist mein Befehl, auf dich aufzupassen!”

“Doch warum…”, wurde Takaru plötzlich leise, “…warum dann, hast du mich geküsst mit so einer Sorge, die ich noch nie erlebt habe…?”

“…!”, Chieco sagte nichts.

Sie war einfach sprachlos. Es stimmt, warum hatte sie das getan?

Takaru senkte ihren Blick und hatte eine traurige Miene.

“Siehst du, darum will ich dein wahres Gesicht sehen, um auch dir zu helfen… genau aus dem gleichen Grund, warum ich dich kümmere…”
 

Jetzt war es raus! Dieses Gefühl, diese Anspannung, die jederzeit zwischen ihnen herrschte, hatte jetzt einen Namen…

Takaru ging wortlos zurück ins Bett und deckte sich zu. Sie hat nichts mehr mitbekommen, was Chieco jetzt tat. Sie versuchte nur ihre bitteren Tränen, die heiß ihren Wangen runterliefen, zu verstecken. Es sind all jene Tränen gewesen, die sie in dieser ganzen Zeit unterdrückt hatte. All jene Tränen der Zurückweisung, der Angst, der Einsamkeit und die der Liebe.

Chieco hatte ihr Herz gestohlen. Hatte es sich ganz einfach genommen. Takaru wusste es und doch überwältigte sie dieses Gefühl, welches sie für Chieco empfand, so sehr, dass sie nicht aufhören konnte zu weinen.

”Was hast du nur mit mir gemacht…? Ich kann nicht aufhören zu weinen!”

Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während sie schluchzte. Langsam überwältigte sie auch die Müdigkeit und sie schlief ein. Dabei hatte sie nur einen Gedanken gehabt.
 

”… Ich liebe dich… Chieco…”
 

Diese hatte sich währenddessen, an der Wand angelehnt, auf dem Boden gesetzt. Ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt.

”Verdammte Scheiße! Nein, das darf nicht passieren, verflucht! Warum?!”
 

”… genau aus dem gleichen Grund, warum ich dich kümmere…”
 

Immer wieder hallte dieser Satz in Chiecos Kopf wider.
 

”… genau aus dem gleichen Grund, warum ich dich kümmere…”
 

Immer und immer wieder. Chieco hämmerte sich mit der rechten Hand an die Stirn. Ihre Augen sind zugekniffen. Dann öffnete sie ihre Augen wieder langsam und schaute sich Takaru an, wie sie dort mit dem Rücken zu ihr im Bett lag.

Ihre Augen wurden ganz seicht und füllten sich mit Tränen.
 

“Siehst du, darum will ich dein wahres Gesicht sehen, um auch dir zu helfen… genau aus dem gleichen Grund, warum ich dich kümmere…”
 

Sie senkte ihren Blick und die erste Träne lief ihr die Wange runter.

”…Ja, du kümmerst mich… sehr…”
 

Sie schloss erneut die Augen und plötzlich kamen ihr grausame Bilder in den Kopf! Sie riss ihre Augen wieder auf, doch die Bilder, die von Blut, Mord und Rache erzählten, blieben.

”NEIN!!! Lasst mich in Ruhe! Scheiße!”

Chieco begann zu schwitzen und ihre Hände zitterten! Sie atmete nur noch flach und stöhnte schwer! Dann tauchte nur noch ein letztes Bild auf, das das Grausamste von allen war. Das den Mord ihrer Geliebten zeigte.

Chieco erblasste völlig und ein stummer Schrei verließ ihre Kehle!

”NEIN, ich will das NICHT!!”

Sie erkämpfte sich hart innerlich ihren Willen wieder und verdrängte diese Bilder in ihr hinterstes Bewusstsein zurück.

Chieco beruhigte sich wieder halbwegs.

”… Ich darf diese Gefühle für sie nicht haben… Ich muss mein Herz verschließen…, denn sonst kommen diese Bilder wieder hoch! Außerdem würde ich sie… doch nur verlieren…”

So fasste Chieco ihren Entschluss, dass sie keine Gefühle für Takaru hat und diese ihr egal ist.

Sie dachte es nicht, aber jedes ihrer Herzschläge verriet sie. Sie flüsterten stets immer nur den einen Satz.
 

… Ich liebe dich, Takaru… Ich liebe dich…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yumiko_Youku
2011-07-23T17:19:47+00:00 23.07.2011 19:19
Ohh klasse :-)
Der Anfang war süß wie son ein ehepaar xD
Von:  rikku1987
2011-07-20T13:21:14+00:00 20.07.2011 15:21
tolles kapi dein letztes war so lange her das ich schon wieder glatt vergessen habe das diese FF existiert musste mir alles nochmal durchlesen. hoffentlich wartest du nicht wieder so lange


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