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Demonslayer

von

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Ein feuriger Empfang

„Kaffee und Kuchen hinstell“

hey Leute macht es euch gemütlich, lehnt euch entspannt zurück und freut euch mit mir, dass ein neues Kapitel da ist

obwohl ich muss ja ehrlich sagen, viel glücklicher bin ich über die Unterstützung in Form von Kommentaren von euch

dafür ein Danke!!!

und jetzt viel Spaß beim Lesen

(wer keinen Kaffee mag kann sich natürlich auch ne Cola nehmen, oder Saft oder was auch immer. Hab Literweise eingekauft ^^)
 

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Im nächsten Moment stand der Inu-yokai neben der Kriegerin. Mit einer Miene, die in ihrer Gleichgültigkeit einen in Stein gehauenem Gesicht glich, ging er in die Hocke, das Schwert erhoben, bereit das Ärgernis aus der Welt zu schaffen
 

Die Jägerin hatte die Augen geschlossen. Es war schwer zu sagen, wie viel sie noch von ihrer Umgebung mitbekam. Ihr dummer Selbstbehandlungsversuch hatte den Dämon anscheinend angestachelt sich zu beeilen. Möglicherweise befürchtete er ansonsten wirklich noch vorzeitig sein Opfer verlassen zu müssen. Und gerade das war etwas, was diese Kreaturen äußerst ungern machten, um nicht zu sagen normalerweise nie.

Sein Blick fiel auf ihren Arm. Knapp unter dem Handgelenk stach der schwarze Strich unter ihrer leicht gebräunten Haut hervor, genau an der Stelle, an welcher man für gewöhnlich die Ader deutlich sah.

Er durfte also nicht zu tief schneiden, aber genauso wenig zu flach, immerhin wollte er nicht den gleichen Fehler wie sie begehen.

Glücklicherweise hatte er nichts zu verlieren. Selbst wenn sie starb….Das machte letztendlich nichts aus.

Unsanft packt er ihren Arm und hielt ihn mit der freien Hand fest. Nicht das sie ihn aus Schmerz heraus wegzog. Es wäre für sie nicht gerade gesund, wenn er abrutschte.

Schließlich setzte er die Spitze des Schwertes an ihre Haut. Sicher wäre es mit den Krallen einfacher. Über seinen Körper hatte man eine wesentlich bessere Kontrolle als über eine Waffe, doch er wollte ihr Blut nicht an seinen Krallen kleben habe. Das war sie ihm nicht wert. Nicht einmal einen Dolch würde er für sie verwenden. Zumal der noch immer in ihren Besitz war, obwohl es zu seinen Eigentümern gehörte.

Gerade als er zustechen wollte, spürte er einen kaum wahrnehmbaren Gegendruck auf seiner Brust. Sie hatte ihre linke Hand auf seine Panzerung gelegt. „Nicht!“ Ihre Stimme klang ungewöhnlich brüchig. So einen Parasiten in sich zu haben musste ganz schön schmerzhaft für Menschen sein. Diese Rasse war auch so empfindlich auf Fremdkörper in ihrem eigenen Körper. Kalt sah er ihr ins Gesicht. Davon abgesehen, dass es nicht anders ging, war sie selbst Schuld. Immerhin hätte sie ihn fragen können. Wenn sie sich unnötig dagegen wehrte, dauerte es nur noch länger. Außerdem musste sie ruhig liegen bleiben. „Jaken!“

Sein Begleiter hob den Kopf. Bis jetzt hatte er einfach weggesehen, dass Geschehen ignoriert. Ihn ging das Ganze nichts an. Warum sollte er sich auch für einen Menschen interessieren, der noch dazu hochmütig und arrogant war? Eine Frage, auf die es keine Antwort gab. Bis auf eine! Weil sein Herr es wollte. Er sah förmlich das Unheil dunkel über seinem Kopf zusammen brauen. Er würde wieder Dinge tun müssen, die gegen seinen Willen gingen. Um das zu wissen, brauchte es keinen Hellseher. Misstrauisch runzelte er die Stirn.

„Halt sie fest!“

Der Krötenyokai konnte sich ein Aufstöhnen nicht verkneifen. Warum immer er? Glücklicherweise schien sein Herr sich momentan nicht auf ihn zu konzentrieren, sonst hätte er für seine Reaktion sicher sein Fett abbekommen. Mit großen Schritten – in seinen Maßstäben gemessen - ging er zu der Jägerin, packte ihren gesunden Arm und drückte ihn zu Boden. Fast synchron baute das Weib einen Gegendruck auf, allerdings so schwach, dass sogar er ihren Arm ruhig halten konnte. Für einen kurzen Moment zuckte ihr Bein, als wollte sie versuchen damit zu zuschlagen, doch dann wurde sie wieder Herr über ihren Körper und nahm Vernunft an. Die einzige Bewegung war nun das Heben und Senken ihres Brustkorbes.

Der Inuyokai setzte die Klinge erneut an ihrem Arm an. Ein lautes Rascheln ertönte.

Vier Augenpaare richteten sich auf das Gebüsch hinter Sesshomaru.

Rins Augen weiteten sich vor Schrecken. Reflexartig schlug sie sich die Hand vor dem Mund, wodurch sie ihren eigenen Schrei abwürgte.

Jaken klappte die Kinnlade nach unten. Die Situation hatte seine Konzentration so abgelenkt, dass er den herannahenden Dämon gar nicht bemerkt hatte. Seltsamerweise zeigte keine Regung seines Herrn, dass der Ankömmling ihn überraschte. Er hatte den Oni-yokai wohl schon längst erfasst.

Der grüne Riese, mit der Keule in der Hand und den Hörnern auf dem Kopf, blieb überrascht stehen. Es war, als wäre er verblüffter als die zwei Kleinen. Wie zu Eis erstarrt hielt er in seiner Bewegung inne, damit sein Gehirn die unerwartete Wendung verarbeiten konnte.

Ein Schrei durchbrach die plötzliche Stille.

Und mit ihm schienen alle wieder zum Leben zu erwecken.

Der Oni hob die Keule. Sein drittes Mittag war gesichert.

Rin drängte sich an Jaken. Seine Nähe gab ihr mehr Sicherheit, wobei ihr aber noch viel wichtiger die Nähe zu ihrem einstigen Retter war. Gegen ihn hatte keiner eine Chance, erst recht nicht so ein großer Kerl, der ohne Sinn und Verstand durch die Welt zog. Natürlich hatte sie Angst, aber sie wusste, dass sie das Gefühl unterdrücken musste. Immerhin stand sie nicht dem ersten feindlichen Dämon gegenüber und bis jetzt war ihr noch nie wirklich was passiert.

Zu ihrer Verwunderung drehte sich ihr Meister nicht einmal um. Stattdessen hatte er sein Schwert schon einige cm in die Haut gedrückt. Dunkelrotes dickes Blut quoll hervor. Augenblicklich fiel Rin ein, was ihr geholfen hatte, den ersten Schock, den der Anblick des Oni bei ihr ausgelöst hatte, zu überwinden. Jemand hatte geschrieen. Kein lauter hysterischer Schrei, sondern ein gequälter, ausgestoßen von einer weiblichen Person. Es war Alexandras Stimme gewesen. Daraufhin hatte ihr Meister sofort mit dem Eingriff begonnen. „Was ist passiert?“ Sie fragte niemanden bestimmten, es war mehr ein lauter Gedanke.

Jaken zuckte ahnungslos mit den Schultern.

Sesshomaru reagierte gar nicht darauf. Konzentriert bewegte er die Schneide an dem Wurm entlang, darum bemüht, nicht einen cm tiefer in ihr Fleisch zuschneiden. Denn darunter war die Hauptschlagader und zu ihrem Unglück war der Parasit genau darauf gestoßen. Kein Wunder, dass ihr ein Schmerzensschrei entwichen war.

Stück für Stück arbeitete er sich in ihren Arm voran. Ihre Gliedmaße zuckte zeitweise leicht, als würde sie einen schwachen Stromschlag bekommen. Nichtdestotrotz verhielt sie sich so ruhig wie möglich.

Hinter ihm ertönte ein Scharren. Die schweren Füße des Onis schleiften über den Boden. Für so einen Schwächling würde er sich jetzt nicht die Zeit nehmen sich umzudrehen, eigentlich würde er das nie bei einem derart rangniederen Gegner. Wenn der Dämon auch nur ein Fünkchen Verstand besaß, würde er die Flucht ergreifen. Während er sich auf den Schnitt konzentrierte, erhöhte er sein Youki, ließ ausnahmsweise seiner Macht freien Lauf. Ein bläulicher Schein umgab seinen Körper, nicht sanft, sondern bedrohlich. Die Luft knisterte. War es vor wenigen Sekunden noch windstill gewesen, blies jetzt eine Böe über das Waldstück, fuhr durch die alten Äste und ließ ein lautes Rauschen der Blätter im Wind ertönen. Die Bäume ächzten, als würden sie leben und könnten dem Druck nicht standhalten. Genauso schnell wie der Windstoß gekommen war, verschwand er auch wieder.

Doch die Stille, die darauf folgte, war keine Ruhe nach dem Sturm. Sie war gefährlich, von einer unaussprechlichen Spannung angefüllt, die Rin die Nackenhaare zu Berge stehen ließen. Unbewusst umklammerte sie fest Jakens dünnen Arm.

Der Kröten-yokai wehrte sich nicht. Stumm starrte er den grünen Riesen an und wartete auf eine Reaktion. Selbst wenn man Youki nicht spüren konnte, diese Aura war so stark gewesen, dass sogar die Natur sich ihr zu beugen schien. Eindeutiger konnte man es gar nicht machen.

Tatsächlich zögerte er. In seinen Augen spiegelte sich Entsetzen und Todesangst. Es schien, als wollten seine Beine wegrennen, doch sein Körper war gelähmt vor Furcht.

Dümmlich drein blickend fixierte er den Dai-yokai, als erwartete er zerfetzt zu werden. Nichts geschah. Die Drohung, die in dieser Aura gesteckt hatte, blieb leer. Selbst der Oni schien zu begreifen, dass er entkommen konnte, wenn er kehrt machte. Die Angst wich. Die eisige Hand, die kurzzeitig sein Herz umklammert hatte, schmolz in der warmen Mittagssonne und unter dem übermächtigen Hungers des Riesen. Langsam kehrte wieder Leben in seinen Körper.

Mit einem Ruck riss er seinen Kopf hoch. Ein Brüllen, so tief wie ein Donnergrollen, erfüllte den Wald. Dann tat der Oni etwas, was Jaken nie im Leben für möglich gehalten hätte. Anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und abzuhauen, schwang er seine mit Stacheln besetzte Keule. Sesshomaru knurrte leicht. Er hatte es also bemerkt, obwohl seine volle Konzentration dem Parasiten galt. Die Arbeit war fast beendet. Dennoch musste er weiterhin auf der Hut sein. Die Hauptschlagader befand sich nur wenige mm unter seiner Schneide. Sein Begleiter konnte genauso wenig was unternehmen, denn der hatte genug mit ihren Arm zu tun, der immer wieder verdächtig nach oben zuckte. Und Rin… Sie hatte die Augen fest zusammen gekniffen. Sie wollte den grünen Riesen nicht sehen und verließ sich lieber hundertprozentig auf ihren sonstigen Beschützer.

Er hörte die Waffe durch die Luft pfeifen und wusste instinktiv, dass der Dämon auf ihn zielte. Eine Tat, die er mit seinen Leben bezahlen musste. Dieser Wicht hatte keine Gnade zu erwarten, von ihm hatte das eigentlich fast keiner. Dieses Mädchen war eine einmalige Ausnahme gewesen und es hatte ihm nichts als Ärger gebracht. Er schob den Gedanken beiseite. Geschehen war geschehen und er war nicht der Typ, der einer unveränderlichen Vergangenheit hinterher trauerte. Mit einem letzten sorgfältigen Schnitt war der Parasit endlich aus ihren Körper. Blitzschnell zog er das Schwert von ihrem Arm fort. Gleichzeitig traf ihn die Keule im Rücken. Er zuckte kurz zusammen und verzog das Gesicht, allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde. Den dumpfen Schmerz nicht beachtend, richtete er sich zu voller Größe auf. Seine Miene war gleichgültig wie immer. Niemand, der ihn so sah, hätte auch nur im Traum daran gedacht, dass er eben erst von einer Keule getroffen wurde, die anderen sicherlich die Knochen zerschmettert hätte. Allerdings hatte er die Attacke durch sein Youki abgefangen. Der Oni holte bereits zu einem neuen Schlag aus. Ein Licht leuchtete auf. Das letzte Licht, was er je in seinem Leben sah, nur dass es sicher nicht der Himmel war. Sesshomarus Attacke spaltete den Dämon in der Mitte seines Kopfes. Ein lautes Knacken ertönte als der Schädel in zwei Teile geteilt wurde.

Das Wesen taumelte rückwärts, ehe es in ein Gebüsch fiel, der unschöne Anblick von Blättern verdeckt. Einzig das unter dem Gestrüpp hervorlaufende Blut zeugte von der Gewalttat.

Jaken klatschte begeistert. Sein Meister ignorierte das. Wieso glaubte dieser Gnom eigentlich, dass er diese Selbstbestätigung nötig hatte? Sein Blick fiel auf Alex. Ihr Körper zitterte. Möglicherweise wegen des Blutverlustes. „Kümmere dich drum!“ Der Inu-yokai fasste seinen Diener ins Auge, damit dieser wusste, dass der Befehl an ihn gerichtet war.

Der Halbwüchsige verzog das Gesicht. Wer war er? „Bin ich ein Kindermädchen oder ein Mediziner?!“, murmelte er leise. Im nächsten Moment wurde ihm bewusst, dass er laut gedacht hatte. Ein Fluch, der nichts für Kinderohren war, entglitt ihm. Zu seinem Glück beachtete Sesshomaru ihn nicht mehr. Nur Rin sah ihn mit großen Augen an. Sie schien zu überlegen, wie sie eine Frage formulieren sollte. Er wollte sie gerade anschnauzen, dass sie ruhig sein sollte, da legte sie schon los. „Warum hast du die weibliche Form gebraucht? Du bist doch ein Mann. Ist es da nicht Kinderjunge?“ Hätte ihre Stimme nicht so ehrliches Interesse gezeigt, hätte er darauf geschworen, dass sie ihn ärgern wollte.

Aus den Augenwinkeln sah er wie Alexandra auf eine nicht zu beschreibende Art auf ihn herab lächelte und das obwohl sie lag. Verhöhnte sie ihn? Fand sie das auch noch witzig. So schlecht konnte es ihr gar nicht gehen. Dennoch er musste sie verbinden, ansonsten landete er noch neben dem Oni im Gebüsch und das wollte er ganz sicher nicht.
 

Alex strich sich über den schlecht angelegtesten Verband, den sie je in ihren Leben gesehen hatte. Theoretisch würde sie sich sofort neu verbinden, aber soviel Bandagen hatte sie nicht mit. Auf dem Markt hatte sie von den meisten Dingen so wenig wie nötig und soviel wie möglich geholt. Aber da das Geld von Jaken stammte, hatte sie logischerweise nicht mal im Ansatz ausreichend mitgenommen. Wer rechnete schon damit, als halbe Mumie rumlaufen zu müssen? Gut, dass war eine maßlose Übertreibung. Allerdings hatte dieser Parasit sie schlichtweg angekotzt. Von den Verletzungen abgesehen, war sie mal wieder auf Sesshomaru angewiesen gewesen. Sie warf einen Blick neben sich. Er ging an ihrer Seite oder vielleicht war es auch andersherum. Aber das spielte nicht wirklich eine Rolle. Jedenfalls hatte er kein Wort mehr über den Vorfall verloren. Weder eine abfällige Bemerkung, noch eine Anspielung, dass er ein Dankeschön erwartete. Das Ganze war nun einen halben Tag her und sie war sich sicher, dass in der Richtung auch nichts mehr kommen würde. Glücklicherweise. Dieser dämliche Parasit. Wenn sie auch nur an ihn dachte, dann wünschte sie sich ihm jedes Organ einzeln rausreißen zu können, was bei seiner Größe recht schwer geworden wäre. Danach hätte sie ihn in Feuer gebraten, damit er schon mal einen Vorgeschmack auf die Hölle bekommen hätte, in der er inzwischen schmoren musste. Die Lider senkend ordnete sie kurz ihre Gedanken. Schließlich hob sie ihren Kopf, den Horizont entschlossen fixierend. Zeit die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich auf die Zukunft zu konzentrieren. Der westliche Himmel begann sich schon langsam rot zu färben. Die Dämmerung brach herein. Schon bald würde es dunkel werden. Bis zu ihrem Dorf war es nicht mehr weit. Wenn sie das Tempo beibehielten, würden sie ihre Heimat gegen Mitternacht erreichen. Alex horchte in sich hinein. Doch da war nichts. Keine Vorfreude darauf, obwohl sie nach so langer Zeit zurückkehrte. Kein Hoffen auf ein Widersehen. Fast, als würde sie sich einer fremden Stadt nähern. Etwas sehr tief in ihrem Inneren band sie an die kleine Ansiedlung an Häusern. Allerdings war es nicht das Gefühl dort Zuhause zu sein. Möglicherweise eher ein Pflichtgefühl. Diese Leute hatten ihr damals das Leben gerettet, ihr das Kämpfen gelehrt und sie bei sich aufgenommen. Sie schuldete ihnen gewissermaßen etwas. Und auch wenn sie die Leute nicht liebte, einige wenige waren ihr nicht völlig egal. Zwischen ihnen und ihr bestand eine emotionale Bindung, nicht besonders tief, aber sie war da. Sie nicht wieder zu sehen, wäre akzeptabel für sie. Doch diese Leute an den Tod zu verlieren, würde sie zweifellos schmerzen. Warum eigentlich? Beides waren Abschiede.

In einer flüchtigen Bewegung fuhr sie sich durch die Haare. Sie fühlten sich strähnig an. Es war eine Ewigkeit her, seit sie sich mit Seifenlauge in einem Fluss gewaschen hatte. Für unterwegs nahm sie solche Produkte auch nie mit. Jedoch war sie nur sehr selten so viele Tage weg. Schon die Suche nach Sesshomaru hatte seine Zeit gedauert. Hinzu kam der lange Heilungsprozess und die Entführung durch Saheran. Zweifellos war das eines ihrer längsten Abwesenheiten gewesen. Bei ihrer Ankunft würden die Meisten schlafen. Ein Umstand, der ihr mehr als gelegen kam. Ihr Instinkt sagte ihr, dass der Inu-yokai nicht zögern würde mit ins Dorf zu kommen. So fiel er hoffentlich nicht auf. Anderseits. Wie hoch war die Chance, dass die Wachen ihn nicht meldeten? Minus 10, wenn nicht noch niedriger. Sie sollte sich auf Erklärungen abgeben einstellen. Darauf freute sie sich jetzt schon. Anekdoten aus ihren Leben zu erzählen, gehörte ja auch zu ihren Lieblingsbeschäftigungen. Sie hob die Brauen. Eigentlich müsste das ja ihr freundlicher Begleiter machen, immerhin war es seine Entscheidung gewesen sie zu begleiten. Aber davon mal abgesehen, dass er sich niemanden erklärte, und schon gar nicht Menschen, konnte sie froh sein, wenn er die Bewohner am Leben ließ. Ein Punkt für den sie wahrscheinlich ebenfalls Sorge tragen musste. War halt nicht unbedingt eine gute Idee einen Wolf zu einer Schafherde zu führen.
 

Die letzten Bäume des Waldes kreuzten ihren Weg. Obwohl es dunkel war, hatte sie das Gefühl jeden Winkel ihrer Umwelt zu kennen Wie oft hatte sie sich stundenlang zwischen diesen alten Tannen und Fichten aufgehalten, war als kleines Kind an ihnen hochgeklettert, hatte verborgen vor den Augen anderer hier trainiert oder Nahrung besorgt. In wenigen Minuten würden sie eine Klippe erreichen, von welcher man am Tag einen wunderbaren Ausblick auf das Meer und ihre Heimat hatte. In der Nacht glich das Gewässer einer dunklen Wiese und einzig der salzige Geruch und das Rauschen der Wellen verrieten einem, wo man sich befand.

Müde massierte die Kriegerin sich die Schläfen. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war. Weit nach Mitternacht, soviel stand fest. Sie hatten länger gebraucht, als sie geglaubt hatte. Normalerweise konnte sie in diesem Tempo ohne Probleme einen Tag durchmarschieren, aber die Ereignisse der letzten Tage waren nicht spurlos an ihr vorbei gegangen. Selbst im Wirtshaus war ihr kein ruhiger Schlaf vergönnt gewesen. Es war Zeit für eine längere Pause. Ihr Blick fiel auf Sesshomaru. Sein Gesicht war ungewohnt angespannt, sein Mund ein schmaler Strich. Seit einiger Zeit verfolgte sie schon das Gefühl dass etwas nicht stimmte und es war nicht die Übermüdung, die ihren Nerven einen Streich spielte, dessen war sie sich sicher. Sie bemusterte seine Augen, angeblich der Seelenspiegel einer jeden Kreatur. Bei ihm traf das nicht zu. Sie waren so kalt wie immer. Das Tempo beibehaltend, versank sie in Gedanken, erinnerte sich an ihre erste Jagd. Sie war auf diesen Weg zurückgekehrt, aufgeregt und voller Stolz, weil sie Erfolg gehabt hatte. Es war vielleicht 4 Jahre her, sie war damals etwa 14 gewesen, doch ihr kam es wie eine Ewigkeit vor. Mit der Zeit hatte die Aufregung nach gelassen. Ihr war bewusst geworden, dass die Jagd nicht die Befriedigung brachte, die sie suchte. Einzig Ryudos Tod würde ihre Rachegelüste stillen. Ihre Augen sahen auf ein Blatt, das vom Wind getragen zur Erde segelte. Unendlich langsam näherte es sich den Boden, vollführte Saltos und schwebte durch die Luft, fast als würde es tanzen. Für einen Moment herrschte Totenstille. Selbst der stetige Nachtwind ruhte. Das Blatt berührte die kalte Erde. Gleichzeitig erfüllte ein klagevoller Schrei die Luft.

Alex hob alarmiert den Kopf

Rin, die bis zu diesem Zeitpunkt fest auf Ah-Uhns Rücken geschlafen hatte, zuckte erschrocken zusammen. Verängstigt drückte sie ihren Körper näher an die Schuppen ihres Reittieres.

Selbst Jaken wirkte völlig überrascht.

Nur Sesshomaru reagierte nicht darauf. Stumm ging er in seinem Tempo weiter.

Die 18jährige tat es ihm nach, zumindest eine kurze Zeit lang. Doch dann schien ihre innere Unruhe die Oberhand zu gewinnen. Ohne einen Kommentar beschleunigte sie, verschmolz mit der Dunkelheit.

Wenige Minuten später stand sie auf der Klippe.

Eine Rauchwolke hob sich finster von dem durch den Vollmond erhellten Nachthimmel ab. Der Qualm war so dicht und dunkel, dass man meinen könnte, der Tod selbst reiste in ihm. Eine Illusion, die gar nicht so falsch war. Denn der Rauch deutete auf Verderben hin. Unter ihr befand sich ein Meer aus Flammen, die meterhoch in die Höhe schossen. Laute Schreie hallten durch die Nacht. In diesem Dorf griff der Tod mit roter Hand um sich und der Anblick des Feuers rief ihr einen bekannten Namen ins Gedächtnis.

Saheran hatte ihr einen heißen Empfang bereitet
 

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ich glaube es ist unnötig zu sagen, dass ich hoffe, dass es euch gefallen hat und ich mich schon auf eure Meinung freue ^^, deswegen zieh ich mich stillschweigend zurück und wünsch euch allen ein schönes WE
 

glg blackheart



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2009-05-05T19:58:05+00:00 05.05.2009 21:58
Wieder ein super Kapitel!
Es hat mich zwar nicht wirklich überrascht, dass Sesshomaru ihr "nur" den Parasiten entfernt hat, aber cool fande ich es trotzdem~
Und das er dann noch ihretwegen von der Keule des Dämons getroffen wurde XDDDD
Ohje, und jetzt kommt das mit ihrem Dorf, wäre wirklich schade, wenn keiner überlebt hat, aber das erfahre ich wohl erst im nächsten Kapitel, die Beschreibung von dem brennenden Dorf hat mir übrigens wieder einmal sehr gut gefallen!^^

LG
Vampir-Wolf-Girl
Von:  inukimi
2008-10-10T14:35:27+00:00 10.10.2008 16:35
Super Geschichte!
Hab recht späat angefangen sie zu lesen, aber hat sich dolle gelohnt^^
Das Sesshomaru geahnt hat, was in ihrem Dorf los ist, wundert mich irgendwie nicht...
Könntest du auch mal etwas mehr aus Alex Vergangenheit schreiben? *lieb guck*

hdl
inukimi
Von:  Carcajou
2008-09-07T11:07:17+00:00 07.09.2008 13:07
Sorry, das ich mich erst so spät melde... *keine Entschuldigung hat, nur die Erkenntnis, das sie eine lahm Schnecke ist*

Ds Kapitel gefällt mir. sesshoumaru ist trotz aller innerlicher Flucherei wirklich bereit, sich für sie schlagen zu lassen.. auch, wenn es ihn nicht lange juckt (tut es doch nicht, oder? seine Angespanntheit kommt doch von dem,was im Dorf auf sie wartet?), ein primitiver Oni konnte ihn schlagen! auch, wenn der nicht wirklich lang etwas davon hatte.
entweder ist ihm dieser Kampf mit alex dann doch verdammt viel wert, oder da ist noch was,was er noch nicht einmal weiß in diesem Moment^^.

und saheran wartet schon auf sie...?
oder hat er ihnen lediglich eine nette "Grußkarte" hinterlassen?

Man darf gespannt sein...

LG,
Carcajou
Von: abgemeldet
2008-08-20T12:42:01+00:00 20.08.2008 14:42
Diese Fanfic ist genial!!
Ich kann mich Mrs-Hiwatari-Nara und den anderen nur zustimmen!!
Mach gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz schnell weiter.
Könntest du mir ´ne ENS schicken wenn es so weit ist?
Danke im Vorraus!
Von:  Suzame
2008-08-12T13:59:51+00:00 12.08.2008 15:59
Hi^^
also ich muss sagen, dass Kappi war echt spitze....
vom Inhalt genau wie vom Stil...
Ich finde du kannst einfach super schreiben...
deine Ausdrücke treffen immer sooo...so genial die Situationen....
man fühlt mit den Charakteren und kann sich alles genau vorstellen...
und vor allem hab ich das Gefühl jedes Kapitel wird immer besser...obwohl ich oft denke, dass es gar nicht besser geht..
(das musste ich jetzt einfach alles mal loswerden...)

Mich würde interessieren warum Sesshomaru Alex gerettet hat, wenn er eh langsam sein Interesse an einem Kampf mit ihr verliert...*kopfzerbrech*
Hab ich mal wieder was verpasst?
Egaaal...ich bin nur froh, dass er es gemacht hat....^^
Das er ihr Blut nicht an seinen Krallen haben möchte finde ich kann man auf zwei verschieden weisen verstehen: einmal, dass er Menschenblut einfach...eklig findet (was auch die wahrscheinlichere Möglichkeit ist^^) und zweitens, dass er sie nicht töten möchte.
Man sagt ja auch immer: Ich möchte sein/ihr Blut nicht an meinen Händen kleben haben...
na ja..ist mir grad mal so aufgefallen^^
Noch ne Frage: der Parasit hat Alex kurz "gesteuert" als sie sich gewehrt hat, oder? Nur damit ich das alles richtig verstehe...^^°
Und dieser andere Dämon ist auch ein ganz klein bisschen dumm gewesen...legen wir uns erstmal mit einem Dämon an, der so stark wie Sesshomaru ist und greifen ihn trotz Warnung an....*kopfschüttel*
Das Seheran das Dorf abbrennt fand ich ziemlcih heftig....
Ich bin ziemlich froh, dass Alex die Menschen dort nicht zu viel bedeuten, sonst würde es für sie noch so viel schlimmer werden T____T
In diesem Dorf griff der Tod mit roter Hand um sich und der Anblick des Feuers rief ihr einen bekannten Namen ins Gedächtnis. <---- Den Satz finde ich übrigens am genialsten aus dem ganzen Kapitel...
Da ist es mir eiskalt den Rücken runtergelaufen...
Und du hast es mit brennenden Dörfern, oder?
Erst in Sklavenmädchen, jetzt hier auch noch....^^

Ich freue mich total auf das nächste Kapitel.

hdl
Mrs-Hiwatari-Nara
Von:  Sarai-san
2008-08-11T20:52:27+00:00 11.08.2008 22:52
Also hatte er wirklich vor sie zu retten.
Da ist die Lebensrettung schon so spannend und dann taucht nochso ein Störfaktor auf. Der kann allerdings nicht gerade mit Hirn gesegnet sein, wenn er nach der Machtdemonstration noch angreift.
Die Ankunft ist heftig. Da hat sie gerade für sich festgestellt, dass sie die Leute aus ihrem Dorf nicht tot sehen will, als sie so einen Empfang bekommt.
Sesshoumaru hat scheinbar schon vorher etwas gemerkt, wenn seine Anspannung daher kommt.
Ich bin ja gespannt, was die Beiden jetzt machen. Leider muss ich darauf bis nach meinen Ferien warten.

VlG
Sarai
Von: abgemeldet
2008-08-10T11:36:46+00:00 10.08.2008 13:36
Wow, ein echt tolles Kapitel!
Dieser Oni war wirklich dumm, Sess einfach so anzugreifen. Aber es hat mich doch ein wenig gewundert, dass er es sogar zugelassen hat, sich treffen zu lassen, nur, um Alex zu retten. Und sie bedangt sich nicht einmal, wenn er ihr das Leben rettet*seufz* Aber sie hat es schließlich auch nicht leicht. Kaum kommt sie bei ihrem Dorf an, muss sie schon feststellen, dass es angegriffen/zerstört wurde. Mal gucken, ob sie den Übetäter noch einholen kann, obwohl dass in ihrem Zustand wahrscheinlich nicht so ratsam wäre.
Freu mich auf jeden Fall schon ganz doll auf dein nächstes Kap!^^
Bye,
_Corchen_
Von: abgemeldet
2008-08-09T20:24:13+00:00 09.08.2008 22:24
Oha... was ein Kapitel und der Oni hat mich heftigst an einen Oger erinnert.

Also, erst mal wieder der Stil (wir wollen ja im schema bleiben):

Ich fand deine beschreibungen, wie immer, sehr gelungen!
Alles passte perfekt aufeinander und die Gefühle spiegeln sich in der natur wieder.... das blatt, das langsam zu boden sank....
und natürlich deine metaphern... ich LIEBE deine Metaphern und deine bildliche schreibweise... der tod, der in einer rauchwolke reist... gänsehaut pur war das!!!
Und wie immer, vergeliche suche nach rechtschreibfehlern... Asche auf mein haupt vor dir!!!
Ich knie wirklich vor dir nieder, deine story hat immer etwas düster, mystisches, was ich wirklich bewundere!
Alex ist eine rebellin und sympathisch obendrein.... ein wirklich guter own charakter, ich bin neidisch!

So und nun zu der eigentliche Story:
Also, der Oni tut mir voll leid.... aber wer 3 mal zu mittag essen will, der ist selbst dran schuld *vor lachen sich an der eigenen spucke verschluck*
Aber es war ein lustiger einfall... wenn der allerdings so blöde war, die die Oger von Harry Potter, dann ist es klar, dass er sein leben lassen musste.
Ach, Sessy, er hat doch irgendwie sein herz an der richtigen stelle, sonst hätte er ihr nicht geholfen!
Auch wenn es nur ein kampf ist, er erhält sie am leben und das ist das wichtigste.... aber der tital vorher war passend, kleinvieh macht wirklich auch mist...
Gott sei gelobt war Sesshoumaru dabei *ausatme*
Und er hat sich sogar eine schlagen lassen für sie... ich denke, dass er einen auf "cool" machen wollte... tya, herr daiyoukai, auch wenn es n blöder oni ist, niemals unterschätzen *zunge raus streck*
Aber der hammer war wirklich der schluss... einfach abgebrannt.
ich kann nicht fassen, dass ein dämonenjäherdorf einfach so abgefackelt werden kann.... das sind doch alles krieger!!!
Saheran muss da wirklich gute arbeit geleistet haben...ich bin sogar fast beeindruckt von seinen fähigkeiten.
Aber ich glaube kaum, dass Alex das großartig trifft, sie wird eher auf rache schwören und ihn elendig und langsam töten...
Tja, da hätten wir damnach das nächste problem.
Sessy wird wohl noch lange bei Alex bleiben, wie ich das sehe und ich denke, dass ihr band enger werden wird.... alex ist ja schließlich keine heulsuse, sondern eine Kriegerin..... und ich denke eine dämonische Krieger (diese vermutung wirst du niemals aus mir raus bekommen!).
Es wird dem kerl leid tun ihr jemals begegnet zu sein.
Aber ich habe die vage hoffnung, dass einige überlebt haben, wie ihr Meister.
Aber sie wird wohl auch die nächste zeit auf richtge arbeitskleidung und seife verzichten müssen.....
Naja, maybe steht noch ne kammer mit n bissl zeug drin *finger kreuz*
Ich freu mich aber sehr darauf, wie sie daraufhin reagieren wird.

Alex verändert sich nicht wirklich in deiner story und du verbiegst sie nicht, dafür könnte ich dich küssen!
Sessy hingegen ist der altbekannte eisklotz, aber er verändert sich in manchen situationen... aber niemals Ooc.... ich liebe dich dafür!!!
Es ist ein band, was sich ganz langsam entwickelt und das ist gut so =)
man muss er viel zusammen durchlebt haben, bevor man sich wirklich binden kann.
Ich hoffe, dass es bald weiter geht..... denn ich muss zum schluss kommen, bevor ich noch nen roman schreibe *blöd lach*

hab dich lieb, schneggchen!
Und ich bleib dir treu, bis die hölle zu friert!



Von:  astala7
2008-08-09T12:19:26+00:00 09.08.2008 14:19
Tja, wenn Saheran geglaubt hate ihr mit der Zerstörung ihres Dorfes weh zu tun, hat er sich irgendwie geschnitten, nicht? Überhaupt, kann es sein das die Heuptpersonen immer an nichts gebunden sein müssen? Die meisten haben doch keine Familie, keine Heimat, oder wenn doch, ist die gaaaanz weit weg, außerhalb Sengoku Jidai, und in Sicherheit.
Von:  NIMCHEN
2008-08-09T11:06:44+00:00 09.08.2008 13:06
*dich finster ansehen* *beleidigt Kopf wegdrehen* *kindisch auf den Boden herumstampfen*

"nicht fair, nicht fair, nicht fair" *auf Boden plumsen*
Du kannst jetzt nicht einfach aufhören. Ich will meeeeeeeehr!
Das mit Jakens versprecher war einfach zum grölen, da wär ich nie drauf gekommen ^^ Gut das alex den parasiten endlich los ist, sess ist wirklich begabt. Ich glaube ich geh gleich mal zu ihm hin und massiere ihm den Rücken *schelmisches grinsen*

Ob Sess. alex helfen wird das Dorf zu löschen? ob die beiden sich doch noch nächer kommen werden?,dass alles erfahrt ihr in der nächsten Folge. Bis dann wenn es heisst: Demonslayer.

Sry konnte nicht wiederstehen ^^, ich warte.........


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