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Let me free

von

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Happy New Year

Lustlos rührte Sakura in ihrem Müsli herum. Sie hatte keinen Hunger. Ihr war übel und sie machte sich furchtbare Sorgen. Sasuke hatte sich seit gestern Abend nicht mehr gemeldet. Und er hatte so schrecklich ausgesehen, gestern. So verwirrt. Sie war immer noch geschockt über Narutos Ausraster. Sicher er hatte im Grunde irgendwo recht, aber das war noch lange kein Grund, Sasuke so fertig zu machen. Er war doch sowieso schon völlig fertig gewesen. Kurz darauf, hatte Sasuke sie alle weggeschickt. Er müsse noch packen und wolle allein sein, hatte er gesagt und darüber nachdenken was Naruto gesagt hatte. Auch er wusste, dass Naruto recht hatte. Sie alle wussten es. Aber was sollten sie schon machen? Sie konnten nicht mehr tun als für den Uchiha da sein. Und nicht einmal mehr das konnten sie bald. Bald. Morgen war er weg. Einfach so weg. Und sie hatte keine Chance mit ihm zu reden, ihn zu besuchen oder sonst irgendwie bei ihm zu sein. Er würde einfach so weg sein. Sie schüttelte den Kopf, wollte nicht daran denken. Nicht an den Abschied, nicht an die Bilder von gestern Abend. Sie wollte den letzten Tag mit Sasuke genießen. Er sollte schön für ihn werden. Schließlich war das alles für ihn noch viel schlimmer. Er verlor alle, nicht nur einen, und musste völlig alleine bei seinem Bruder bleiben. In einer fremden Stadt, auf einer fremden Schule mit völlig fremden Leuten.

Sie nahm ihre Schale und stand auf. Seufzend stellte sie die Schale in die Spülte. Doch dann hörte sie ein dumpfes Geräusch und erschrak. Sofort drehte sie sich um. Sie war alleine. Ihre Eltern waren nicht zu Hause. Woher kam also dieses Geräusch? Dann hörte sie es erneut. Und wenig später noch einmal. Sie blickte zum Fenster und musste grinsen. Wie konnte sie nur so schreckhaft sein? Sie ging zum Fenster. Es war voller Schnee. Langsam öffnete sie es, kalte Luft kam ihr entgegen und was sie da draußen sah trieb ihr die Tränen in die Augen. Da unten im Schnee stand ihr Sasuke. Eingepackt in einen dicken Schal und eine schwarze Mütze auf dem Kopf. Er stand mitten in einem riesigen Herz. Er hatte es wohl selbst in den Schnee gemalt. Und auch wenn es nicht ganz regelmäßig war, für sie war es einfach perfekt.
 

„Guten Morgen“, rief Sasuke von unten und wirkte völlig fröhlich und gelassen. Und das obwohl morgen alles vorbei war. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, die sich langsam einen Weg über ihre Wange bahnten. „Hey alles okay?“, rief der Uchiha und sein Lächeln wich von seinem Gesicht. Stattdessen wirkte er nun recht besorgt. Sie nickte und lächelte. „Ich bin gleich da, warte kurz“, rief sie und schloss das Fenster. Sie wollte heute nicht darüber nachdenken, dass es der letzte Tag war. Sie hatte es versprochen. Für Sasuke.

Wenig später lief sie mit einer Kamera zurück zum Fenster und öffnete es erneut. Wieder stieg ihr eiskalte Luft entgegen. Sasuke stand noch immer in dem Herz und blickte nun verwirrt zu ihr hinauf. Er zog eine Augenbraue hoch und genau in dem Moment drückte sie ab. Und dann kam ihr eine Idee. Sie würde den heutigen Tag nutzen und Erinnerungen sammeln. Wenn sie ihn nicht sehen konnte, dann wollte sie wenigstens ein paar Bilder von ihm haben. Zufrieden drückte sie die Kamera an sich und konnte gerade noch einem Schneeball auswichen, der plötzlich vor ihrer Nase erschien. Der Schneeball prallte hinter ihr an die Wand. Gespielt empört sah sie zu Sasuke hinunter, doch der Streckte ihr nur die Zunge heraus und warf erneut einen Schneeball. Sie lachte und schloss schnell das Fenster. Der Ball prallte dagegen. Sie wischte kurz den Schnee aus der Küche, dann zog sie sich schnell ihren Mantel an, wickelte sich ihren roten Schal um den Hals, lief die Treppe hinunter und ging hinaus zu ihrem Sasuke.
 

Sie ließ die Tür einfach zufallen und lief auf ihn zu. Sofort schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich, vergrub ihr Gesicht in seiner Jacke.

„Hey“, flüsterte der Schwarzhaarige, „was ist los?“ Sie schüttelte den Kopf und sah ihn dann aus traurigen Augen an. „Ich hab mir Sorgen gemacht. Du hast dich nicht mehr gemeldet und..“, sie zuckte mit den Schultern. Dann wollte sie sich die Tränen aus dem Gesicht wischen, doch Sasuke legte seine Hände auf ihre, hob ihr Gesicht an und küsste sie.

„Tut mir leid“, flüsterte er und strich ihr die Tränen aus dem Gesicht, „Ich hab fast die ganze Nacht mit Naruto telefoniert, dabei bin ich heute morgen irgendwann eingeschlafen und naja, tut mir lei-“ „Dann habt ihr euch wieder vertragen?“, unterbrach Sakura ihn und in ihren Augen lag soviel Zuversicht und Hoffnung, dass Sasuke gar nicht anders konnte als zu grinsen. Er nickte: „Ja, alles wieder okay. Lass uns ein bisschen spazieren gehen, okay?“ Sakura nickte.

Der Uchiha nahm ihre Hand fest in seine.

„Sag mal“, fragte sie schließlich, „woher wusstest du, dass ich in der Küche bin?“ Wieder musste Sasuke grinsen. „Ich hab‘s einfach drauf.“ Spielerisch stieß sie ihm in die Seite. „Jetzt sag schon“, drängte sie lachend. „Ich hab einen Schatten gesehen“, gab er zu, „Und das Auto deiner Eltern war nicht da.“ „Achso“, sagte sie und versuchte enttäuscht zu klingen, „Für mich hast du‘s aber trotzdem drauf.“

Skeptisch zog der Uchiha eine Augenbraue hoch, dann drehte er Sakura zu sich herum und küsste sie.
 

Sie hatten ich im Park auf eine Bank gesetzt. Ihre Hände miteinander verschlungen und schwiegen.

„Woran denkst du?“, unterbrach Sakura schließlich nach einer ganzen Weile die Stille. „Ich stell mir grade vor, wie es wohl aussehen würde, wenn Akamaru durch den Schnee läuft“, stellte Sasuke völlig ernst fest. Sakura musste lachen. „Hey!“, rief der Uchiha empört. „Tut mir leid“, versuchte sie lachend hervorzubringen, „aber das ist einfach“ Sie schüttelte den Kopf. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich hätte es einfach gerne noch gesehen“, murmelte er. Sofort verstummte Sakuras Lachen. Da war es wieder. Die Leichtigkeit war futsch, stattdessen kam dieses Bedrückende Gefühl zurück. Die Tatsache, das etwas zwischen ihnen stand, etwas, das sie beide einfach nicht umgehen konnten.

Sasuke zog sie näher zu sich. „Weißt du“, flüsterte Sakura, „Ich kann mir das einfach nicht vorstellen. Das du morgen weg bist. Ich mein, ich weiß es, aber ich kanns einfach nicht begreifen. Jetzt hältst du mich wohl für verrückt, hm?“ Vorsichtig sah sie zu ihm auf. Er wirkte ernst, aber in seinem Blick lag so viel anderes, das sie am liebsten wieder geweint hätte. Traurigkeit, Verzweiflung, Angst, aber auch Liebe und Zärtlichkeit. Wenn in ihm drin das selbe Gefühlschaos herrschte, dann hatte er es noch viel viel schwieriger, als es ohnehin schon war.

Sasuke schüttelte den Kopf und riss sie so aus ihren Gedanken. „Nein“, sagte er schließlich, „Ich weiß was du meinst. Das alles geht einfach so schnell. Der Gedanke und die Vorstellung… das ist einfach so absurd, so unwirklich. Ich glaub ich hab erst so richtig begriffen, was das bedeutet wenn es zu spät ist.“

Sie wollte nicht weinen, sie hatte es sich versprochen. Sie wollte und würde es Sasuke nicht noch schwerer machen.

„Hey, guck nicht so“, sagte er dann, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und strich ihr dann über den Rücken, „davon geht die Welt nicht unter.“ „Sicher…?“ „Ganz sicher“, sagte er, auch wenn er selbst nicht genau wusste, woher er diese Zuversicht nahm. Wahrscheinlich lag es an dem Gespräch mit Naruto. Er hatte ihm geholfen, die Dinge anders zu sehen. Aus einem anderen Blickwinkel. Und plötzlich war alles viel einfacher für ihn gewesen. Er war nicht mehr in seinem kleinen Käfig gefangen, hatte den Ausgang gefunden, die Welt gesehen. Jetzt musste er nur noch hindurch gehen.
 

„Wenn wir wenigstens irgendwie reden könnten“, murmelte sie und versuchte die Vorstellung seine Stimme nie wieder zu hören zu verdrängen. „Aber das können wir doch“, erklärte er und lächelte. Sofort drehte sie sich zu ihm um und sah ihn ungläubig an. „Naruto holt sich ein neues Handy, davon kennt Itachi die Nummer nicht. Außerdem wird es wo auch immer ich hingehe auch irgendwo öffentliche Telefone geben. Und da werden bestimmt irgendwelche Typen auf der Schule sein, die mir ihr Handy kurz mal leihen. Außerdem gibt es auch noch Internet. Bevor du was sagst“, sagte er schnell und hielt die Hand hoch, „es gibt auch Internetcafes. Da kann er nichts kontrollieren. Und ich werd dir jeden Tag einen Brief schreiben. Er kann ja schlecht die Post überwachen lassen. Und ich werd bestimmt noch irgendeine Möglichkeit finden dich zu sehen.“ Fassungslos sah sie ihn an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Gestern noch, da war er völlig verzweifelt gewesen, hatte wahrscheinlich gedacht, sein Leben wäre kaputt und jetzt so was? Wo nahm er plötzlich diese Zuversicht her? Oder sagte er das alles nur, wegen ihr? Damit es ihr nicht so schlecht ging? Nein. Er meinte das wirklich ernst. In seinen Augen lag so viel Entschlossenheit, das konnte nicht gespielt sein.

„Mach nicht so ein Gesicht“, sagte er und lachte, dann wurde er wieder ernst, „Weißt du noch was Naruto gestern gesagt hat?“ Sie nickte. Natürlich wusste sie das noch. Sie hatte es noch immer vor Augen. Klar und deutlich. Beinahe jedes einzelne Wort wusste sie noch. „Er hatte recht damit. Und ich bin ihm wirklich dankbar, dass er es gesagt hat-“ „Er hätte dich trotzdem nicht so anschreien müssen“, unterbrach sie ihn leise. Doch Sasuke schüttelte den Kopf. „Doch das musste er. Ich glaub, ich.. Ich weiß auch nicht, ich hab das einfach gebraucht. Eigentlich wusste ich es ja selbst die ganze Zeit, aber ich wollte das alles nicht wahrhaben. Naja, wenn er mich gestern nicht so angeschrien hätte, dann würde ich jetzt wohl völlig panisch irgendwo in einer Ecke sitzen und mir überlegen, wie schrecklich ab morgen alles sein wird“, er machte eine kurze Pause, „Und darauf baut Itachi wohl auf. Sonst hätte er sich irgendetwas einfallen lassen um mich gänzlich zu kontrollieren. Wahrscheinlich rechnet er damit, dass ich verzweifelt in meinem Zimmer sitze und nichts tue.“

Er sah Sakura an, schüttelte den Kopf und lachte. Fragend sah sie ihn an. „Und du glaubst, dass du wirres Zeug redest?“, fragte er immer noch lachend. Jetzt musste auch sie grinsen. So war ihr Sasuke viel lieber.

Nach einer Weile wurde er plötzlich wieder ganz ernst. „Versprichst du mir zwei Dinge?“, fragte er vorsichtig. Sie nickte.
 

„Okay“, murmelte er, „bitte pass ein bisschen auf Naruto auf, während ich weg bin, ja? Ich glaub für ihn ist das alles noch viel schlimmer, als für uns. Du bist stärker als er, was das betrifft und“ er zuckte mit den Schultern. „Klar“, sagte sie und wusste nicht recht ob sie lachen oder weinen sollte. Natürlich war das für Naruto schlimm. Er kannte Sasuke seit sie beide noch ganz klein waren. Sie waren zusammen aufgewachsen, waren wie Brüder. „Und das andere?“, fragte sie schließlich.

Sasuke sah sie ernst an. Er zögerte. Dann atmete er tief durch. „Ich möchte, dass du mir versprichst nicht auf mich zu warten.“ Verwirrt sah sie ihn ein: „Was meinst du?“

„Naja, ich weiß nicht wann ich wieder da bin. Vielleicht erst in ein, zwei Jahren und ich will nicht, dass du meinetwegen unglücklich bist. Wenn da jemand ist, der dir gefällt, dann halte dich nicht meinetwegen zurück“, flüsterte er und man sah ihm deutlich an, wie schwer ihm das fiel. Doch das war Sakura gerade herzlich egal. „Was?!“, fragte sie, „Du willst, dass ich mir jemand anderen suche? Willst du jetzt Schluss machen, oder wie? Oder… oder willst du einfach nicht auf mich warten? Dann-“ „Nein, nein du verstehst das ganz falsch“, unterbrach er sie schnell, als er sah, wie nah sie den Tränen war, „Natürlich werde ich auf dich warten. Ich liebe dich, Sakura. Und daran wird sich nichts ändern, egal wie weit wir voneinander entfernt sind und auch egal wie lange wir uns nicht sehen. Und ich möchte auch gar nicht, dass du dir einen anderen suchst. Ich will dich nicht verlieren. Aber falls es passieren sollte, du dich zufällig in jemand anderen verliebst, dann möchte ich, dass du ihm eine Chance gibst. Okay?“

Sie wusste immer noch nicht so recht was sie davon halten sollte. Sie liebte Sasuke, daran würde sich nichts ändern und sie wollte keinen anderen, nur weil er weg war. „Das wird nicht passieren“, sagte sie entschlossen ihm das auszureden. Er grinste. „Dann kannst du es mir doch auch versprechen, oder?“

Sie wurde rot, nickte dann aber trotzdem. „Aber nur weil du es bist“, sagte sie und musste dann auch lachen.

„Versprichst du mir, dann auch etwas?“, fragte sie vorsichtig. „Alles was du willst.“

„Okay. Dann versprich mir, dass du mehr lachst, ja? Jeden Tag mindestens einmal.“ Er sah sie skeptisch an. Meinte sie das etwa ernst? „Was…? Du hast gesagt, alles was ich will.“

Seufzend nickte er. „Okay, ich versprech‘s.“

Dann plötzlich, sah er sie besorgt an. „Du hast ja ganz kalte Ohren“, stellte er fest. Er sah sie so ernst dabei an, dass sie gar nicht anders konnte als zu lachen. „Ich weiß wirklich nicht, was daran so lustig sein soll“, entgegnete der Uchiha und zog eine Augenbraue hoch. „Es ist Winter, es ist kalt, natürlich sind meine Ohren da nicht warm“, erklärte sie immer noch lachend.

„Ich will aber nicht, dass du meinetwegen krank wirst“, konterte der Schwarzhaarige und zog sich seine Mütze vom Kopf und setzte sie Sakura auf. Sie sah ihn ein wenig verwundert an und prustete dann los. Sofort holte sie ihre Kamera heraus und schoss ein Foto. Sasukes Augenbraue wanderte immer höher.

„Tut mir leid“, versuchte sie unter dem Lachen heraus zu bringen, was ihr allerdings nicht ganz gelang, „deine Haare“, sagte sie dann nur und bekam sich vor Lachen gar nicht mehr ein.
 


 

Sie hatten beinahe den ganzen Tag im Park verbracht. Inzwischen war es schon dunkel geworden. Nun waren sie, völlig durchgefroren, auf dem Weg zu Sasuke nach Hause. Der Uchiha hatte sogar Mühe, die Tür aufzuschließen, so sehr zitterte seine Hand vor der Kälte. Das ganze erinnerte ihn ziemlich an die Situation, vor ein paar Monaten. Damals hatte er aus anderen Gründen gezittert. Er schob den Gedanken beiseite. Heute war sein letzter Abend, den wollte er nicht mit solchen Erinnerungen verschwenden. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich etwas warmes auf seiner Hand spürte. Es war Sakuras Hand. Er drehte sich zu ihr um und sah sie einen ganzen Moment lang einfach nur an. Dann ließ er seine Hand sinken, schlang seine Arme um sie und drückte sie ganz fest an sich. Die Kälte verschwand aus seinem Körper. Stattdessen wurde ihm richtig warm.

Nein, diesmal war es anders als noch vor ein paar Monaten. Er war nicht mehr allein. Er hatte sich ihnen anvertraut, damit die Distanz zerstört und ihnen erlaubt ihm zu helfen. Er wusste jetzt, dass er mit ihrer Hilfe alles schaffen konnte und sich nie wieder einsam fühlen brauchte. Er hätte das alles schon viel früher tun sollen.

„Danke“, flüsterte er und hielt sie ganz fest.
 

Der Uchiha stand da, mit Sakura an der Hand und war einfach nur sprachlos. Er hatte mit vielem gerechnet. Vielleicht auch damit, aber nicht in diesem Ausmaß. Er stand mitten in seiner Abschiedsparty. Von der er, bis vor zwei Minuten nicht einmal etwas geahnt hatte. Jedenfalls nicht so. Wer auch immer das gemacht hatte, und er ging da von Ino aus, hatte sich wirklich selbst übertroffen. Überall standen Kerzen und hangen Lampions. Selbst draußen im Garten. Das Wohnzimmer hatte sich eine riesige Matratzen Landschaft verwandelt. Sie hatten die Möbel zur Seite geschoben, sodass genug Platz für alles war. Und aus der Küche stieg ihm der Geruch von Pizza entgegen.

Der Schwarzhaarige hätte wirklich nicht sagen können, ob ihm die Augen von dem vielen Licht tränten oder ob er einfach gerührt war. Wahrscheinlich letzteres. Denn das Licht war nicht grell genug. Es sorgte für eine gemütliche Atmosphäre. So schön war es hier seit dem Tod seiner Eltern nie gewesen.

Sasuke stand einfach nur da. Unfähig etwas zu sagen. Er war überwältigt. Hatte damit einfach nicht gerechnet. Er wusste einfach nicht, wie er all die Emotionen in Worte fassen sollte.

Naruto kam auf ihn zu, musterte ihn besorgt. „Alles okay?“, fragte er vorsichtig. Sasuke nickte nur.

„Tja ich glaub er ist einfach vollkommen sprachlos“, rief Kiba und lachte. Wieder nickte der Uchiha. Ja sprachlos traf es ganz gut.

„Gefällt‘s dir nicht? Sollen wir wieder gehen? Willst du lieber deine Ruhe ha-“ „Was? Nein“, Sasuke schüttelte den Kopf, „es ist wunderschön. Ich, ich… Danke.“ Strahlend fiel der Blonde ihm um den Hals. Ließ ihn dann aber ganz schnell wieder los. „Du bist ja eiskalt‘“, stellte er erschrocken fest, „Geht’s dir nicht gut? Wirst du krank?“

„Naruto, es ist Winter, es ist kalt, natürlich bin ich da nicht warm“, meinte Sasuke und diesmal war es Sakura die lachte. Die anderen sahen sie ein wenig verwirrt an, doch die beiden störten sich gar nicht dran.

„Komm, wir ziehen uns eben was warmes an“, schlug der Uchiha ihr vor. „Aber ich hab doch gar keine Sachen hier.“ „Keine Sorge“, sagte er lachend, „Ich leih dir was.“
 

Sakura hatte sich auf Sasukes Bettkante gesetzt - die Matratze lag unten im Wohnzimmer- und wartete, während er nach etwas suchte, was ihr nicht völlig zu groß war.

„Das ist das erste mal, das ich in deinem Zimmer bin“, stellte sie schließlich fest und sah sich weiter um. Es war nicht zu groß und nicht zu klein. Er hatte ein eigenes angrenzendes kleines Badezimmer. Ein Bett, einen Schrank ein Schreibtisch. Es war leer. Er hatte schon gepackt. In einer Ecke standen die Kisten. Vier Stück. In einer davon wühlte er gerade. Und Sakura konnte sich nicht wirklich vorstellen, was außer Kleidung sonst noch darin sein sollte. Sie hatte das Zimmer zwar noch nie in einem anderen Zustand gesehen, aber sie glaubte nicht, dass hier viele Bilder oder andere Sachen standen. Vielleicht ein oder zwei von seiner Familie. Als Erinnerung an eine Zeit in der es ihm noch besser gegangen war.

„Und auch das letzte mal“, murmelte sie mehr zu sich, „und das nächste werde ich wohl eher auch nicht sehen.“

„Tut mir leid“, sagte er und drehte sich kurz zu ihr um. Sie nickte. Irgendwie wurde ihr in diesem Zimmer bewusst, was auf sie zukam. Dass er bald weg war. Er wandte sich wieder der Kiste zu. Stellte sie zur Seite und öffnete die nächste. „Ich werde dir Fotos schicken“, fuhr er fort, „Und wenn ich wieder da bin ziehen wir irgendwann zusammen und dann bist du jeden Tag in meinem Zimmer.“

„Versprochen?“, fragte sie. „Versprochen“, antwortete er grinsend. Dann drehte er sich um und hielt einen warm aussehenden schwarzen Pullover hoch. „Der müsste gehen“, sagte er und gab ihn ihr.

Sie nahm ihn entgegen, er war wirklich weich und roch nach ihm. Sie verschwand kurz in dem kleinen Badezimmer und zog sich um.

Als sie zurückkam, stand Sasuke am Fenster und hielt ein Bild in der Hand. Auch er trug jetzt einen dunklen Pullover. „Ich geb dir die Sachen dann morgen früh zurück“, sagte sie um sich bemerkbar zu machen. Als er sie bemerkte ließ er das Bild wieder in eine der Kisten fallen und drehte sich zu ihr um.

„Ach was behalt sie“, sagte er.

Ein wenig traurig musterte sie ihn. Sofort ging er auf sie zu und zog sie in den Arm. „Wir schaffen das schon. Ganz sicher“, flüsterte er und versuchte sie aufzumuntern. Sie nickte nur. Wollte ihm nicht erklären, dass sie sich bloß Sorgen um ihn machte.

Einen Moment hielten sie sich fest, dann küsste Sasuke sie.

„Die anderen warten bestimmt schon“, sagten sie gleichzeitig und gingen dann lachend hinunter.
 

„Macht doch nicht so ein Gesicht“, bat der Uchiha, „ich bin doch nicht verschwunden. Ich komme wieder. Spätestens wenn ich an mein Erbe heran komme, bin ich wieder da.“

Er versuchte zuversichtlich zu klingen. Und eigentlich war er das auch. Das Gespräch mit Naruto hatte ihm die Augen geöffnet. Das und seine Abschiedsparty gaben ihm ein solches Glücksgefühl, dass er gar nicht anders konnte als das alles gelassen zu sehen. Außerdem wolle er nicht, dass sie sich so viele Sorgen machten. Es ging ihm gut. Auch wenn er immer noch nicht so ganz glauben konnte, dass er bald nicht mehr hier war.

„Das sind noch vier Jahre“, stellte Ino fest und wirkte nicht ganz so überzeugt wie der Uchiha. Dieser nickte. „Ich weiß und ich werd ja auch versuchen früher zurückzukommen. Aber wenn ich volljährig bin, kann Itachi mir nichts mehr vorschreiben und dann hab ich genug Geld, ich muss ja schließlich auch irgendwo wohnen.“

„Aber du kannst doch solange einfach hier wohnen. Für einen alleine ist es viel zu groß, aber es ist doch dein zu-“ „Itachi wird das Haus verkaufen“, unterbrach er Kiba. „Er wird was?!“, rief Naruto völlig fassungslos, „aber das kann er doch nicht, dass ist dein Zuhause. Euer Zuhause. Hier seid ihr groß geworden und…“, erschüttelte den Kopf. Der Uchiha zuckte nur mit den Schultern. Itachi wollte es verkaufen. Er hatte selbst mit seinem Erbe nicht genug Geld um das zu verhindern. Sicher er könnte Itachi vorschlagen, dass er es ihm abbezahlten, aber so schnell würde er daran nichts ändern können. Die anderen riefen alle durcheinander.

Sasuke nutzte die Gelegenheit. „Kann ich kurz mit dir reden“, fragte er Naruto leise. Dieser nickte. Sie standen auf und bahnten sich einen Weg über die Matratzen.

„Wir holen eben die Pizza“, rief Naruto und dann waren sie auch schon in der Küche verschwunden.
 

„Worum geht’s denn?“, fragte der Blonde vorsichtig. Er konnte nicht verbergen, dass er sich Sorgen machte und irgendwie auch Angst hatte.

„Hey, es ist nichts schlimmes“, beruhigte ihn der Schwarzhaarige grinsend. Fragend blickte Naruto ihn an. „Ich hab da ein paar Sachen, die ich zwar gerne mitnehmen würde, aber ich will nicht, dass Itachi sie sieht und hier kann ich sie auch nicht lassen, weil er das Haus verkauft und naja da wollte ich fragen, ob ich sie so lange bei dir lassen kann.“

Dem Blonden fiel ein Stein vom Herzen. „Und deswegen machst du mir solche Angst?!“, er atmete tief durch, „Wenns nicht gerade dein Schrank ist, natürlich.“ Er lachte, dann wurde er plötzlich ganz ernst.

„Ich will nicht, dass du gehst“, murmelte er und sah den Schwarzhaarigen aus großen blauen traurigen Augen an. „Ich auch nicht“, antwortete der Uchiha. Dann nahm er den Blonden in den Arm. Dieser fing an zu weinen.

„Hey, ich bin doch nicht für immer weg. Wir telefonieren und schreiben und irgendwie werden wir uns auch zwischendurch sehen. Ich komme zurück so bald ich kann, hörst du? Außerdem habe ich dir doch versprochen, mir nicht mehr alles gefallen zu lassen. Das wird schon irgendwie.“

Der Blonde nickte. Er hasste es. Es war Sasuke der Hilfe brauchte. Er hatte es viel schwerer. Er hätte dem Uchiha Mut machen sollen, nicht andersherum. Er hatte es doch versprochen. Er hatte für ihn da sein wollen. Aber er versagte schon wieder. Er war einfach zu schwach. Er stand hier und heulte, während es seinem besten Freund noch viel, viel schlimmer ging.

„Wie kannst du eigentlich so ruhig bleiben?“, schluchzte der Blonde dann. Sasuke lachte leise. „Ich bin nicht ruhig. Ich hab Angst, riesige Angst und keine Ahnung, wie das alles weitergehen soll. Aber es bringt keinem was und so… so fällt mir der Abschied nicht ganz so schwer. Und das was du gestern gesagt hast, keine Ahnung, irgendwie hat mir das wirklich geholfen.“

„Sasuke?“, er sah ihn wieder aus traurigen Augen an, grinste aber sein typisches Grinsen dabei. „Hm?“

„Ich hab dich lieb.“ Der Schwarzhaarige wuschelte ihm durch die Haare. „Ich dich auch, Naruto. Ich dich auch.“
 


 

„Ich krieg das einfach nicht in meinen Kopf rein“, sagte Ino und brach so die Stille zwischen ihnen. Sie hatten es sich im Wohnzimmer auf den Matratzen gemütlich gemacht. Keiner hatte so wirklich gewusst was er sagen sollte. Es gab soviel worüber sie reden wollten und doch hätte alles nichts gebracht. Der Umzug lag einfach wie eine Mauer vor ihnen und keiner wusste, wie man sie einreißen konnte.

„Ich mein, das ist alles so absurd. Wir kennen uns jetzt schon so lange. Haben uns fast jeden Tag gesehen und hey, sieh dich um. Wir liegen hier alle zusammen. Und morgen soll das alles vorbei sein? Morgen sollst du … weg sein?“

„Aber weißt du“, murmelte Sasuke und spielte mit einer von Sakuras Haarsträhnen, „mir ist es lieber es jetzt nicht wirklich glauben zu können und den Tag einfach zu genießen. Ich will nicht darüber nachdenken was morgen sein wird.“

„Ja, da hast du wohl recht“, gab Ino zu und warf Sakura unauffällig einen Blick zu. Diese nickte und musste dann grinsen.

„Sasuke?“, fragte sie. „Hm?“ „Lass uns tanzen.“ Und wieder wanderte seine Augenbraue in die Höhe. „Ach komm schon“, drängte sie. „Du willst tanzen?“, fragte er noch einmal nach. Sie nickte. „Hier?“ Doch sie schüttelte den Kopf. „Draußen, im Schnee“, sagte sie und deutete zum Garten. „Muss das sein?“, fragte er gequält. Sie nickte. „Komm schon Sasuke“, drängten jetzt auch Hinata und Tenten.

Seufzend stand der Uchiha auf. „Okay, aber nur für dich.“

Er half der grinsenden Sakura hoch und ging mit ihr nach draußen in den Schnee. Ihnen stieg sofort eine eisige Kälte entgegen. Aber das war Sakura egal und auch Sasuke machte es nicht viel. Er hielt zwar immer noch recht wenig davon, jetzt zu tanzen, aber ihm gefiel die Atmosphäre. Der Schnee glänzte in dem Licht der Lampions noch schöner.

Er drehte Sakura einmal herum, dann zog er sie fest an sich. „Ich hab mir immer gewünscht, einen ganzen Tag mit dir zu verbringen“, flüsterte er in ihr Ohr, „Heute ist mein Glückstag.“
 

„Bah ist das kitschig“, maulte Kiba. „Das ist nicht kitschig, das ist romantisch“, widersprach Ino und stieß ihm leicht in die Seite.

„Wie lange noch?“, fragte Naruto und zappelte ungeduldig hin und her. Shikamaru sah kurz auf seine Uhr. „Genau jetzt.“
 

Hätte ihm vorher jemand gesagt, dass es ihm gefällt, mitten in der Nacht draußen im Schnee zu tanzen und dabei von all seinen Freunden beobachtet zu werden, hätte er diesen Jemand für verrückt erklärt. Aber es war schön. Er spürte die Kälte kaum, nur die Wärme die zwischen ihnen war. Er liebte Sakura einfach. Er würde alles für sie tun und sie so glücklich zu sehen, machte auch ihn einfach glücklich.

Doch dann wurde die Umgebung plötzlich in ein rotes Licht getaucht. Er blieb stehen und sah in den Himmel. Und was er da sah, ließ ihn schon zum zweiten Mal an diesem Abend völlig sprachlos sein.

Der Himmel erstrahlte immer wieder in tausend leuchtenden Farben. Rot, grün, goldregen.

Er sah wieder zu Sakura, die ihn aus großen liebevollen Augen ansah.

„Happy New Year!, rief sie um den Lärm zu übertönen und küsste ihn.

Etwas verwirrt sah er sie an. Doch noch bevor er etwas sagen konnte standen alle anderen um sie herum. Und es herrschte ein Chaos aus Happy Birthday, Happy New Year und dem Knallen des Feuerwerks.

„Weißt du“, rief Naruto, „wir haben uns gedacht, da du Silvester ja nicht mehr hier bist und… und heute ja irgendwie ein neuer Abschnitt anfängt, naja da haben wir Neujahr einfach vorverlegt.“

„Oh man, ihr seid doch wahnsinnig“, rief er zurück und versuchte sie alle gleichzeitig an sich zu drücken.

„Komm wir machen ein Foto“, schlug Naruto dann vor. „Schon wieder?“, fragte der Uchiha gequält und Sakura stieß ihm empört in die Seite. „Alles was ich will, hast du gesagt.“
 

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So da ist das neue Kapi
 

und gaaaanz ehrlich: ich hasse es >.<

Also inhaltlich ist es okay, aber der stil ist echt .. hm kp ich mags einfach gaar nicht... hatte aber auch nicht wirklich lust es nochmal neu zu schreiben xD"
 

Naja ich hoffe euch hat es gefallen :D

Tja und im nächsten Kapi gibts dann ne Überraschung =P
 

Sonnige grüße

eure sun ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Atenia
2010-10-21T10:48:36+00:00 21.10.2010 12:48
niedlich
Von: abgemeldet
2010-10-19T11:15:20+00:00 19.10.2010 13:15
das mit dem vorverlegen ist schon ne süße idee. mich verwirrt das hab dich lieb zwischen naruto und sasuke immer. ist halt geschmackssache
Von:  Fantasylilie
2010-10-18T18:38:47+00:00 18.10.2010 20:38
nabendXD

Also ich weiß nicht was du hast, mir gefällt das Kappi eigentlich sehr gut. Außer das es mal wieder eine total hinaus zögerung des Itachi beseitigungs Problemes ist:) Es ist eher traurig, aber wir brauchen eine schnelle lösung nicht das Sasuke noch 4 Jahre bei Itachi hocken muss!!!!

Jedoch was ich nicht so ganz verstanden habe ist, wenn Sasuke es begriffen hat, warum macht er dann nicht mal den Mund auf??? Das kommt irgendwie ein bissche dämlich rüber, so nach dem MOtto ich habs zwar geschnallt, hab aber keinen Bock was dagegen zu machen, so ganz Shikamaru likeXD MedosukeXDXDXDXDXDXD

Aber egal bis jetzt war es gut und wenn das Problem mal langsam angegangen wird, wird die Geschichte nicht zu Klischeehaft und auch nicht monoton.

AHHHHHHHHHHH aber die Stellen mit Sasuke und Sakura sind so ROMANTISCH, will ich auch haben;) Sex zwischen den beiden hat nur noch gefehltXD Warn witz...........

Freu mich auf das nächste Kappi
LG
Fantasylilie
Von:  Sakura-Jeanne
2010-10-18T18:27:16+00:00 18.10.2010 20:27
ich hoffe das sasuke es früher schaft wieder zu sakura un d co zu kommen, weil erb einfach zu ihnen gehört. Das mit silvester vorwerlegen das war eine hammer geile idee.

HAmmer geiels kapitel freue mich wenn es weite geht


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