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A ninja's life 3

Viva la revolution!
von

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Déjà-vu

~ Tell me you love me, come back and haunt me.

- Oh, and I rush to the start.

~ Running in circles, chasing our tails.

- Coming back as we are.

~ Nobody said it was easy.

- No one ever said it would be so hard.

~ I'm going back to the start.
 

Ta no Kuni in den frühen Morgenstunden des 11.2.75
 

~~
 

Noch immer prasselte der Regen rhythmisch auf die Erde nieder und durchweichte den vorderen Boden der Höhle, in der Sakura mit dem schwerverletzten ANBU Schutz gesucht hatte. Ohne auch nur ein Kleidungsstück zu entfernen, hatte sie erst die fatalen Wunden versorgt, wie zum Beispiel den Einstich der Mistgabel oder die heftigeren Schnittwunden an Armen und Beinen. Die Teile der Haut, die sie dabei zu Gesicht bekommen hatte, besaßen eine vornehme Blässe. Die Maske hatte sie ihrem Patienten allerdings nicht abgenommen, da dies eine Verletzung des höchsten Gebotes der ANBU gewesen wäre und sie, wenn es sich nicht um Sasuke handelte, in recht große Schwierigkeiten gebracht hätte. Denn sie war übermüdet und definitiv nicht in der Stimmung, es mit einem Konoha-ANBU aufzunehmen.

Die Behandlung des Kandidaten vor ihr hatte mehrere Stunden in Anspruch genommen, da sie für eine schnellere Behandlung den Oberkörper hätte entblößen müssen und das würde ebenfalls gegen das Anonymitätsabkommen der ANBU verstoßen. Und neunzig Prozent aller ANBUs würden lieber sterben, als auf einer Mission ihre Identität preiszugeben. Und sie konnte ja auch nicht riechen, dass dieser Kandidat eine Ausnahme darstellen könnte.

Natürlich hatte sie die Vermutung, dass sie Sasuke soeben zum neunten Mal das Leben gerettet hatte, allerdings gab es dafür nur sehr gewagte Beweise. Eine blasse Haut machte noch keinen Uchiha, und die Banditen konnten auch garantiert nicht durch die Maske hindurch sehen, sodass es sich auch nur um einen unglücklichen ANBU handeln konnte, der zufälligerweise zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen ist. Sollte ja gelegentlich mal vorkommen.

Was sie jedoch beunruhigte war, dass der Mann vor ihr immer noch nicht wach war. Dabei war er mittlerweile abgesehen von ein paar Kratzern wieder in bester, körperlicher Verfassung. Und sie fragte sich, wie lange sie noch wach bleiben konnte. Denn jetzt einzuschlafen, konnte sie sich nicht leisten, auch wenn ihre Augen schon vor Müdigkeit juckten und ihre Lider bleischwer waren. Aber wenn sie einschlief, und sie hatte einen festen Schlaf, wäre sie dem ANBU vollkommen ausgeliefert. Und wer weiß, vielleicht hielt er sich ja nicht an Regeln und würde sie demaskieren… Und wenn es sich bei ihm wirklich nicht um Sasuke handelte, wäre sie dann wohl tot. Und das lag nun wirklich nicht in ihrem Interesse.
 

--
 

Das erste, was Sasuke wahrnahm, als er aufwachte, war das rhythmische Prasseln des Regens. Danach erst bemerkte er, dass er ja noch lebte. Und schließlich war da dieses Gefühl, welches er zum letzten Mal vor fast drei Jahren gespürt hatte, als er im Sterben gelegen hatte und einer raschen Komplettheilung unterzogen worden war. Die Situationen ähnelten sich auf eine erschreckende Art und Weise; er kam sich fast vor, als hätte man ihn in die Vergangenheit zurückversetzt. Er öffnete die Augen und sah zuerst eine Höhlendecke, kein sanftes, grünes Licht. Und, vollkommen entgegen seinen Erwartungen, saß neben ihm eine Frau mit Katzenmaske, offensichtlich ein Konoha-ANBU, da ANBUs aus Konoha in der Regel beige Schoner trugen, so wie er e ebenfalls tat, und die Maske typisch für Konoha war. Ebenso wie Wölfe, Hunde, und Füchse. Die anderen Dörfer hatten andere Masken. Apropos Maske… Ruckartig setzte er sich auf und betastete sein Gesicht, um festzustellen, ob die Seine auch richtig saß.

„Ah, Ihr seid wach.“, stellte die Frau neben ihm fest. Ihre Stimme war durch die Maske gedämpft, aber sie hatte ansatzweise einen bekannten Klang.

„Wo bin ich?“, fragte er nur, ohne irgendwie auf die Frau einzugehen.

„In einer Höhle im westlicheren Teil Ta no Kunis.“, erklärte sie, leicht eingeschnappt wie es schien. „Ihr seid mir quasi vor die Füße gefallen, mit einer Mistgabel im Bauch und der ein oder anderen Schnittwunde.“

„Aha.“ Er rieb sich wieder nur über die Maske.

„Keine Sorge, ich habe sie Euch nicht abgenommen.“, erklärte sie, mit einem leicht spöttischen Unterton, wie er selbst durch die Maske noch hören konnte. Zu diesem Schluss war er übrigens auch schon gekommen, ansonsten würde er wohl auch nicht mehr leben.

„Gut.“, machte er nur und wollte aufstehen.

„Ach, das war´s schon?“, fragte die Frau ihn, nun offensichtlich beleidigt.

„Was willst du denn noch?“, fragte er verwirrt. Er hörte, wie sie entrüstet nach Luft schnappte.

„Also, erstmal, habt Ihr den ANBU Codex nicht gelernt?“, fragte sie aufgebracht. „Untereinander spricht man sich in der Mehrzahl an!“

„Ich habe mir noch nie viel aus Regeln gemacht.“

„Ja, das sieht man. Deswegen seid Ihr auch alleine unterwegs und lasst euch von Mistgabeln aufspießen.“

„Du bist auch alleine.“

„Es gibt Ausnahmen, denen es gestattet ist, sich alleine auf Missionen zu begeben.“

„Wer sagt dir, dass ich keine davon bin?“

„Solche Ausnahmen haben normalerweise Besseres zu tun, als sich aufspießen zu lassen.“

„Jeder kann mal einen schlechten Tag haben.“

Unter seiner Maske begann Sasuke zu grinsen. Er hatte schon lange keinen so schlagfertigen Gesprächspartner mehr gehabt. Überhaupt war die Atmosphäre in dieser Höhle merkwürdig; distanziert und vertraut zugleich. Und sein Gegenüber war noch lange nicht fertig.

„Und überhaupt, habt Ihr eigentlich keinen Anstand? Ich habe Euch eben das Leben gerettet! Ist ein ‚Danke’ da zuviel verlangt?“

Über seine Antwort brauchte Sasuke keine Sekunde lang nachzudenken. Denn dies gehörte zu seinen Grundprinzipien…

„Ja. Immerhin habe ich nicht darum gebeten.“
 

~~
 

Sakura atmete zischend ein. So jemand unverschämtes hatte sie noch nie getroffen!

Okay, okay, doch, hatte sie. Aber dass ein Wildfremder, dem sie das Leben gerettet hatte, genau so reagierte war schon ein verdammt blöder Zufall… Und wenn das vor ihr wirklich Sasuke war, dann sollte sie ihm bei Gelegenheit Mal wieder ein paar Manieren beibringen. Auch wenn das nun wirklich ein viel zu großer Zufall wäre. Also, sie war zwar spaßeshalber mal als sein Privatschutzengel bezeichnet worden, aber dass sie es tatsächlich schaffen würde, durch drei bis vier Länder zu reisen und pünktlich anzukommen, damit er ihr lebensgefährlich verletzt vor die Füße fallen konnte… Wo gab´s denn so was? Das war doch wirklich zu viel des Guten…

„Du willst dich also nicht bedanken.“, stellte sie fest.

„Ach, jetzt duzt du mich auch?“, fragte er. Der amüsierte Unterton in seiner Stimme regte sie so richtig schön auf.

„Wenn du unverschämt bist, bin ich es auch.“, erklärte sie. „Und außerdem sind Regeln so wie so nur da, um gebrochen zu werden.“

„Die Einstellung gefällt mir.“

„Schön für dich.“ Moment mal… Wurde sie jetzt schon angegraben, ohne, dass man ihr Gesicht sehen konnte? Na bravo… „Allerdings solltest du dir bewusst sein, dass ich dich auch hätte demaskieren können. Deswegen kann es nie schaden, zu den Leuten, die einem das Leben gerettet haben, mal ein wenig freundlich zu sein, weißt du?“
 

--
 

„Ich fürchte, mein Leben ist noch nicht oft genug gerettet worden.“, meinte Sasuke, dem es richtig Spaß machte, seine Lebensretterin zur Weißglut zu treiben. Dass ihm soeben zum neunten oder zehnten Mal (einmal von Naruto, achtmal von Sakura und jetzt noch einmal von dieser ominösen Fremden, was er als persönliche Beleidigung ansah) das Leben gerettet worden war, musste er ihr ja nicht auf die Nase binden.

„Ah, verstehe.“, kam es von ihr. Er konnte einen triumphierenden Unterton in ihrer durch die Maske gedämpften Stimme vernehmen. „Dann gehörst du also zu denen, die sich lieber vom Kampf fernhalten und sich nur im absoluten Notfall wehren. Ja, das passt. Da verstehe ich schon, dass du dich von einer Horde Zivilisten hast fertig machen lassen.“
 

~~
 

Sakura wusste selbst nicht genau, wieso sie dies gesagt hatte. Aber dieser Kerl hatte etwas an sich, was sie einfach aufregte. Sie fühlte sich außerdem ein paar Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt, als solche Gespräche noch an der Tagesordnung gestanden hatten. Oh ja, und hätte dieser Kerl dazu noch dieses giftige Grinsen auf dem Gesicht, dann wäre er schon längst tot… Mausetot. Sofern sie das in ihrem übermüdeten Zustand hinkriegen würde. Tja, das kam halt davon, wenn man den Drang hatte, alles zu retten, was einem vor die Füße fiel. Man geriet an unfreundliche Typen, die einen in die Vergangenheit zurück versetzten. Und es kam noch besser:

„Hört sich an, als hättest du Erfahrung mit so etwas, hm?“

Das wäre der Tropfen gewesen, der das Fass zum überlaufen gebracht hätte. Allerdings ermahnte Sakura sich im letzten Augenblick dazu, ruhig Blut zu bewaren. Sie musste realistisch denken; vor ihr saß jemand verdammt unverschämtes, der sich nicht dafür bedankte, dass man ihm das Leben gerettet hatte. Er kam aus Konoha und war offensichtlich ein ANBU. Oder, so wie sie, als einer verkleidet. Das hieß, entweder saß Sasuke vor ihr, oder jemand, der ihr eventuell als Informant dienen konnte. Das war der einzige Grund, wieso sie überhaupt noch hier saß. Und deswegen musste sie ruhig und sachlich bleiben. Oder eher wieder werden. Denn der beste Weg gegen Unfreundlichkeit war immer noch, so freundlich zu sein, dass der Gegenüber gar nicht anders konnte, als ebenfalls freundlich zu sein. Hatte sie mal gehört.

„Also… Wir sind beide erwachsene Menschen“ Lüge Nummer eins, sie war erst siebzehn. Achtzehn würde sie erst im nächsten Monat werden. „Und Konoha-ANBUs, wir sollten zusammen arbeiten.“

„Wieso sollte ich dir glauben? Du hast keine Tätowierung.“

„Du ebenso wenig.“ Das war das erste gewesen, was ihr neben der Mistgabel an dem ANBU aufgefallen war, er trug keine Tätowierung.

„Ist das jetzt ein Grund dir zu vertrauen, oder nicht?“

„Das kommt ganz darauf an.“
 

--
 

„Ich geh jetzt lieber.“, meinte Sasuke und erhob sich schon wieder. Diese Frau verwirrte ihn total. Und wenn dann auch noch seine Tarnung aufflog, war er in Schwierigkeiten. Obwohl, eigentlich dürfte sie ja alleine kein Problem für ihn darstellen. Es war ja nicht so, dass er ohne sein Schwert komplett aufgeschmissen war, das war er auch nur, wenn er mehrere Gegner hatte, von denen einer Wasserjutsus beherrschte, mit denen er den Rest schützen konnte. Und sobald er wieder ein Schwert hatte…

„Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.“, meinte die Frau nur sächlich.

„Wieso nicht?“

„Erstens: Es regnet, was das Reisen erschwert. Zweitens: Solltest du dich auf einer Mission befinden, wärst du ja beim ersten Versuch beinahe umgekommen. Also könntest du mir eigentlich deine Mission sagen, und wenn sie wichtig genug ist, könnte ich meine ein wenig verschieben, mal ganz abgesehen davon, dass ich so wie so auf dem Weg dorthin bin, wo du hergekommen bist.“

„Wie war das doch gleich mit dem Codex? Verrate niemals deine Identität oder deine Mission?“

„Wie war das doch gleich mit dem Codex? Versage, und du wirst sterben?“

„Kann es sein, dass du von dem Wunsch beseelt bist, mir zu helfen?“

„Kann es sein, dass du zu stur bist, dir helfen zu lassen?“

„Kann es sein, dass du irgendwie darauf aus bist, mich zu provozieren?“

„Kann es sein, dass du damit irgendwie angefangen hast?“

„Nein, ich habe niemals freiwillig einen Streit angefangen.“

„Schön, ich ebenso wenig.“

Er setzte sich wieder auf den Höhlenboden und lehnte sich an die Wand. Draußen sah es immer noch so aus, als wäre es mitten in der Nacht, dabei war es ungefähr fünf Uhr morgens. Dann wandte er sich wieder seiner Retterin zu und musterte sie abschätzend. Ihre Art erinnerte ihn sehr stark an Sakura. Aber schon allein von den Proportionen her konnte sie es nicht sein, und er wusste, wovon er redete. Allerdings war er geneigt, ihr zu vertrauen. Sie hatte ihm einmal das Leben gerettet, und so lange sie nicht erfuhr, wer er war… Und wenn sie es doch erfuhr, hatte sie leider, leider Pech gehabt.

„Du bist eine Konoha-ANBU, oder?“, fragte er vorsichtshalber.

„Sehe ich so aus?“, kam es patzig zurück. Sakura hätte ‚ne, ich tu nur so’ geantwortet.

„Ja.“

„Na dann wird´s wohl auch stimmen.“

„Kannst du mir… Ein paar Fragen beantworten?“

„Wieso? Ich dachte, du bist auch einer…“

„Ich bin auf einer sehr langwierigen Mission und war schon länger nicht mehr dort.“

„Mir geht es ähnlich, aber ich werde tun, was ich kann. Das heißt, es kommt natürlich auf die Fragen an…“ Sasuke holte tief Luft. Er hatte keine Ahnung, warum er dies tat. Diese Frau würde eh nichts wissen, weil ja alles Top Secret war, aber versuchen konnte er es ja mal…

„Was weißt du über Haruno Sakura?“
 

~~
 

Sämtliche Zweifel fielen von ihr ab. Jetzt war sie sich sicher, mit wem sie es zu tun hatte. Und er musste sie doch eigentlich auch erkannt haben. Ja, genau. Er wollte nur mir ihr spielen. Und wenn dem so war, dann würde sie mitspielen. Ein wenig Trotz war also noch übrig.

„Nun…“, begann sie. „Ich kann doch nicht einfach so streng vertrauliche Informationen bekanntgeben, am Ende bist du noch ein feindlicher Spion… Außerdem musst du schon direkte Fragen stellen. Und nimm am besten die Maske dazu ab, damit ich sicher sein kann, dass du keine bösen Absichten hast.“ Einem normalen ANBU gegenüber wären dies unverschämte Forderungen gewesen. Und sie setzte noch Eins drauf: „Oder müsste ich dich dann töten?“ Ein bitteres Lachen entrann seiner Kehle.

„Glaub mir, das würdest du alleine nicht schaffen.“, behauptete er. „Es gibt nur zwei Personen, die es einzeln mit mir aufnehmen könnten. Und, okay, eine davon ist zwar weiblich, aber… Nein, das bist du ganz bestimmt nicht.“ Dabei neigte er den Kopf, sodass Sakura sofort klar wurde, wieso er sich da so sicher war. Interessant. Da glaubte Sasuke also allen ernstes, er könne sie an ihrem Brustumfang erkennen… Ihm hatte wohl noch nie jemand gesagt, dass man Brüste auch abbinden konnte…Aber jetzt würde sie erst recht mit ihm spielen.

„Na, wenn das so ist… Dann kannst du die Maske ja ruhig abnehmen. Ich meine, ich bin ja schlau, und wenn ich dich eh nicht töten kann, werde ich es auch nicht versuchen… Tja, und wenn ich dir deine Informationen nicht geben werde, wirst du mich wohl töten. Und da würde ich zumindest gerne das Gesicht meines Mörders sehen…“ Ihr Gegenüber stöhnte auf und griff sich an die Maske. Und hinter ihr kam wirklich Sasuke hervor, so genervt er auch aussah.

„So, bitteschön.“, meinte er nur. „Sagst du jetzt was?“

„Stell deine Fragen…“, wisperte sie nur. Eine Woge der Erleichterung durchfuhr ihren Körper. Sie hatte ihn gefunden. Ganz sicher. Nach fast einem Jahr hatte sie ihn endlich gefunden. Sie konnte es gar nicht richtig fassen und musste sich an sämtlichen Riemen reißen, um ihm nicht um den Hals zu fallen.

„Okay… Also… Ist sie in Kiri?“, begann er zu fragen, ohne sie dabei direkt anzusehen.

„Nein…“, wisperte sie nur. Das war das erste, was er wissen wollte? Wozu?

„Also ist sie wieder in Konoha?“, fragte er weiter.

„Nein…“, wiederholte sie. Er hatte anscheinend gar nichts kapiert. Tja, das kam davon, wenn man zu sehr von sich selbst überzeugt war.

„Dann sucht sie immer noch nach… Mir?“, fragte er aufs Neue. Sie holte tief Luft.

„Nein.“, stellte sie klar und fasste sich an die Maske, um sie abzunehmen. „Sie hat dich soeben gefunden.“
 

--
 

Noch bevor Sasuke sich wirklich bewusst war, was sie gerade gesagt hatte, sah er etwas Rosafarbenes unter der Maske hervorwirbeln und Sekunden später wurde er von ihrem Gewicht zu Boden gedrückt. Sie hatte ihn so stürmisch umarmt, dass sie beide dabei auf dem Boden gelandet waren. Er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Er wusste genau, dass dies nur geschauspielert war, und würde nicht schwach werden. Nein, das würde er nicht. Sie begann jetzt überstürzt zu sprechen.

„Sasuke, es… Es tut mir so Leid! Ich bin ja so blöd! Ich meine, ich liebe dich doch auch, aber ich hab das erst erkannt, als es schon zu spät war… Und du bist einfach wieder abgehauen! Aber das ist jetzt egal, ich mein, ich bin hier, und, ich liebe dich und… Was ist?“

Er hatte ihren Kopf mit beiden Händen gepackt und hielt Sakura nun eine Armlänge von sich weg. Er durfte nicht schwach werden.

„Hör auf.“, sagte er nur, so kalt er konnte. „Ich weiß, dass das alles nicht stimmt.“ Ihr Gesicht, ihm fiel auf, das sie nun eine hellgrüne Raute auf der Stirn trug, erstarrte, verzerrt vor entsetzen. Er hatte also ins Schwarze getroffen.

„Was…? Wieso…?“, stammelte sie und sah ihn nur weiter entsetzt an. Nicht schwach werden, schalt er sich weiter in Gedanken. Er wusste, was hier gespielt wurde. Er durfte nicht auf sie reinfallen, nein, das durfte er definitiv nicht. Und er würde es auch nicht.

„Sakura, ich weiß, was hier läuft.“, erklärte er ihr, ohne sie direkt anzusehen. Nicht schwach werden. „Du liebst mich nicht, das wissen wir beide.“ Sakura war von seiner Kälte und seinem stechenden Blick so geschockt, dass sie ihm nicht einmal widersprechen konnte. „Du fragst dich, woher ich das weiß, hm?“, fragte er nur weiter. „Ich bin nicht blöd. Tsunade hat sich diese Geschichte ausgedacht und behauptet, du hättest deswegen das Dorf verlassen und wärst mir nachgerannt. In Wirklichkeit hat sie dich geschickt, um mich zurück zu holen. Als Tarnung behauptet sie, dass du Nuke wärst, damit ich denke, dass ich dir vertrauen kann. Und als du mich zuerst nicht gefunden hast, hat sie Naruto in die andere Richtung geschickt, um nach mir zu suchen, unter dem Vorwand, er würde es in Konoha nicht mehr aushalten. Allerdings wussten die meisten in Konoha nichts davon, deswegen ist Hinata ihm gefolgt… Du brauchst mir gar nicht erst zu widersprechen, ich weiß, dass ich Recht habe.“ Er ließ kurz eine Sharingan aufblitzen und sie, ohnehin schon starr vor entsetzen, konnte sich nicht mehr bewegen.

„Was hast du gemacht?“, keuchte sie.

„Ich habe dich bewegungsunfähig gemacht.“, erklärte er. „Das heißt, dein Gesicht kannst du noch bewegen. Es dauert ungefähr eine halbe Stunde, dann kannst du dich wieder bewegen. Und verfolge mich nicht weiter, es hat keinen Sinn.“ Er stand auf und ging auf den Höhlenausgang zu. Er war auch kurz davor, die Höhle zu verlassen, da hörte er hinter sich ein… Schluchzen? Ohne es zu wollen blieb er stehen, als wäre er zwischenzeitlich festgewachsen. Und dann, als er hörte, dass das Schluchzen heftiger wurde, hörte er mittendrin auch noch eine Art Lachen. Was tat sie denn nun? Lachte sie… Oder weinte sie? Aber… Würde sie denn in dieser Situation weinen? Er wollte sich umdrehen, doch wenn sie wirklich weinte, dann würde er schwach werden, und das durfte er nicht. Das durfte er auf keinen Fall.

„Ich dachte, du wolltest schon wieder gehen?“, fragte sie schließlich mit brüchiger Stimme. Anscheinend weinte sie wirklich. „Ja, du wolltest doch eben gehen. Schon wieder. Zum dritten Mal. Ja, weglaufen ist wohl das, was du am besten kannst.“ Ihre Stimme wurde fester. „Aber weißt du eigentlich, wie verdammt falsch du liegst? Tsunade würde nie so etwas inszenieren, nur um eine einzige Person zurück zu bekommen! So wichtig bist du nun auch wieder nicht!“ Und diese Worte trafen ihn wie ein Schlag. Aber sie war noch lange nicht fertig. „Und weiß du, was mir gerade auffällt? Du willst schon wieder gehen… Ja, klar, aber… Hast jemals irgendetwas getan, nur um dich selbst glücklich zu machen? Hast du das?

Nein! Und jetzt ist es wieder so, du gehst, und ziehst dich ins Unglück… Und mich damit mit! Macht es dir eigentlich solchen Spaß, mich leiden zu lassen?“ Nun brach ihre Stimme wieder. „Weißt du eigentlich, wie erbärmlich das ist? Und nicht einmal dein Reiseziel hat sich geändert! Das Einzige, was sich geändert hat, ist, dass du jetzt keinen Grund mehr hast, um zu gehen! Nein, den hast du nicht! Du läufst nämlich einfach nur vor deinen Gefühlen davon!“

Nein, das tat er nicht. Er konnte sich nämlich keinen Millimeter mehr bewegen, so als hätte er sich selbst paralysiert. Und sie war immer noch nicht fertig damit, ihn mit Worten, die in ihn eindrangen wie Messerstiche, weiter zu quälen. „Aber renn du nur. Ja, renn du nur! Renn so viel du willst, ich finde dich schon wieder! Spätestens, wenn du mir das nächste Mal halbtot vor die Füße fällst… Denn mich wirst du nicht eher los, bist du mir bewiesen hast, dass du mich nicht mehr liebst. Und du tust gerade genau das Gegenteil, indem du stehen bleibst, obwohl du schon längst hättest weg sein können.“

Der Ton, mit dem sie sprach, brachte ihn dazu, sich nun doch umzudrehen. Und da saß sie, das Gesicht ihm zugewandt und sie weinte tatsächlich. Doch, wie er vermutet hatte, hatte sie den Ansatz eines tapferen, entschlossenen Lächelns auf den Lippen. Des Lächelns, welches er ihr schon so oft verbieten wollte. Das Lächeln, welches immer und immer wieder Schuldgefühle in ihm weckte. Das Lächeln, das ihn schwach werden ließ. Doch sie war immer noch nicht fertig. „Und weißt du was? Du kannst mir gar nicht beweisen, dass du mich nicht mehr liebst! Denn, egal, was du machst, es könnte auch geschauspielert sein! Und ebenso wenig kann ich dir beweisen, dass ich dich liebe… Weil du mir dasselbe unterstellen könntest!“ Sie holte tief Luft. Anscheinend kam sie nun zum Ende ihrer Rede. „Aber, ich denke, du erinnerst dich an die Schwüre, die ich einmal deinetwegen abgelegt habe, oder?“ Oh ja, und wie er sich daran erinnerte. „Und jetzt sitze ich hier, immer noch so armselig wie damals, und breche, deinetwegen, alle drei auf einmal! Und das würde ich… Für kein Schauspiel der Welt tun. Ist dir das nicht Beweis genug, Sasuke? Ist das nicht genug? Ist dir das nicht genug?
 

~~
 

Immer noch unfähig, sich zu bewegen, saß sie da und starrte ihn mit wässrigen Augen an. Er schritt langsam auf sie zu, sie konnte nicht erkennen, ob er verärgert war, oder sonst irgendetwas. Sie hatte einfach nur gesagt, was ihr auf der Zunge lag. Und es hatte so gut getan, all dies loszuwerden. Beinahe so wie damals, als sie mit ihm geredet hatte, als er an einen Baum gefesselt war…Ganz hier in der Nähe, vor fast fünf Jahren. Dann kniete er sich vor sie hin, sie wandte sofort den Blick ab.

„Sag mir noch einmal, dass du mich liebst, und sieh mir dabei in die Augen.“, verlangte er.

„Nein.“, weigerte sie sich. „Wenn ich dir in die Augen schaue, dann schläferst du mich nur wieder ein und verschwindest.“

„Nein. Sag es mir ins Gesicht, dann ist es genug.“, stellte er klar. Sie biss sich auf die Lippen. Aber was hatte sie schon zu verlieren. Sie sah ihm ins Gesicht.

„Ich liebe dich, Sasuke.“

Und sie sah doch in rote Augen. Doch anstatt augenblicklich einzuschlafen, fühlte sie ihre Gliedmaßen wieder. Und, was noch viel wichtiger war, sie spürte, wie sich seine Lippen auf die Ihrigen legten und sich seine Arme um sie schlossen. Sie erwiderte den Kuss und legte ihre Arme um seinen Nacken. Nach einer Zeitspanne, die ihr wie mehrere Stunden vorkam, lösten sie sich voneinander, und sie lächelte ihn müde an.

„Endlich…“, murmelte sie.

„Du bist müde…“, stellte er fest. Sie nickte nur träge. „Dann schlaf doch…“, begann Sasuke, aber ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Bis eben hatte sie glücklich ausgesehen, aber nun verfinsterte sich ihre Miene wieder.

„Ich habe Angst, dass du doch wieder gehst, wenn ich schlafe…“, nuschelte sie. Sasuke grinste sie nur leicht spöttisch an.

„Wieso sollte ich das jetzt noch tun?“, fragte er nur und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er sich gegen die Höhlenwand lehnte und sie wieder zu sich zog. Es war so schön warm in seinen Armen, dass ihr beinahe sofort die Augen zufielen…
 

--
 

Nachdem er ein paar Stunden lang mit ihr in seinen Armen dagesessen hatte, verengten sich seine Augen. Er strich der schlafenden Sakura übers rosafarbene Haar, dann legte er sie behutsam auf en Boden der Höhle, stand auf, griff nach der nächstbesten Maske, ihre Katzenmaske, setzte sie sich auf und verließ die Höhle.
 

~-~-~
 

So, da bin ich nach zwei Wochen und zwei Tagen Pause wieder, und ich weiß, ich bin fies. Aber ihr wisst noch gar nicht, wie fies ich bin…



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Kommentare zu diesem Kapitel (47)
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Von:  Enyxis
2011-04-19T16:50:30+00:00 19.04.2011 18:50
AAAAAARRRSCCHHHHHLLOOOOOOOOOOOCHHHH!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Q_Q WIE KANNST DAS SAKURA ANTUN?? KIMIKO WIE KANNST DU UNS LESERN DAS NUR ANTUN???

Okay aber was ich auch noch los werden muss:
XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD
Zu geil......Sakura und Sasuke XDDDD hahahahahahahahahahaha Haben jeweils den anderen vor sich und checkens nich XDDDD

Hammer Kapi und am Ende >< *flenn heul, auf den boden werf*
Von:  Linchan
2008-05-25T12:37:13+00:00 25.05.2008 14:37
XDDD NA toll XD jetzt war gerade alles gut und jetzt haut dieser Sack wieder ab!! XD Boah, der wird aber Ärger von sakura kriegen..... XDD

schön, dass sie sich nicht sofort umd en Hals gefallen sind, nachdem Sakura zum ersten mal gesagt hatte dass sie ihn liebt^^ wäre nach einem jahr echt komich gewesen^^ Sakuras Gefühlsausbruch war auch süß^^...

der anfang war echt witzig als sich beide nicht wirklich erkannt haben XDDD herrlich^^
Von: abgemeldet
2007-12-19T21:43:08+00:00 19.12.2007 22:43
WAS macht Sasuke jetzt schon wieder?? oô
Ich wollte eben sagen, du hast recht, dass ist wirklich das beste kapitel. Und jetzt? ;_; Wehe, er macht irgendwas Dummes!! ARGH!!
Von:  Azalee
2007-09-16T09:39:04+00:00 16.09.2007 11:39
BOAH EY
DAS WAR MAL WIEDER DER HAMMER
voll geil man ey
endlich haben sie sich gefunden
und was macht sasu jetzt??
will er etwa wieder weggehen
bitte nicht
bin mal gespannt
mach weiter so

mfg delphi
Von: abgemeldet
2007-08-20T18:11:15+00:00 20.08.2007 20:11
OMG!!!!!!!!!!

Männer sind doch solche,....solche,...solche.....ahhhhhhh,......ich find kein wort!!!
aber das eins klar ist,...wenn ICH *stolz die brust schwell* kein wort für SO ein verbrechen find, dann ist das ja wirklich DER oberhammer!!!!

aber auf jeden fall freut es mich trotzdem das saku ihn gefunden hat,...auch wenn er wieder verschwindet,..aber hey!!
sie ist eine frau ... und eine ausgezeichnete kunoichi,...wenn sie ihn einmal gefunden hat wird sie das auch ein zweites mal tuen1!! *überzeugt sein*

freu mich schon rieeeeeeeeeeeesig auf des nächste pittel!!!
schrieb doch bald weiter, bzw. stell bald des nächste kap on!^^
glg kaori91
Von: abgemeldet
2007-08-20T12:23:57+00:00 20.08.2007 14:23
oh man die beiden machen es sich echt nich leicht -.-
und jezz geht er wieder!?!
wehe ihm wenn er wieder verschwindet
aber so machst dus gerne ne?
erst glaubt man an hat ein happy end und dann passiert doch wieder i-ein mist...
naja sonst wär diese story auch viel zu schnell zu ende gewesen
mach schnell weiter
freu mich drauf
und vielen dank für die esn *knuddel*
bye
Von:  Tonja
2007-08-17T11:36:39+00:00 17.08.2007 13:36
Hi,
ich habe in drei Tagen sämtlich A ninja´s life storys durchgelesen und ich finde sie klasse.
Währen ich ANL2 gelesen habe, hat sich meine gesamte Familie darüber aufgeregt, dass ich dauernt lache.
Ich hoffe das es bald weiter geht und ich dann ne Ens kriege.
Tonja

Von: abgemeldet
2007-08-15T22:15:49+00:00 16.08.2007 00:15
wat... er haut schon wieder ab*heul*
Menno...fiesling
die beiden sind doch so süß zusammen*heul*
Bitte mach schnell weiter*dackelblick*
Von: abgemeldet
2007-08-13T17:35:46+00:00 13.08.2007 19:35
ohhhhhjaaaaaaaaaaaaaa...........ich habs gewusst!!!!!!!
Männer sind arschlöcher!!! die erfahrung musste ich ihn letzter zeit auch ziemlich seeeeehr oft machen!!! *heul*

aba egaaaaaaaal, lara is wieda da un zwar volle kanne!!!

also,...fangen wir an:
du hattest vollkommen recht es is wirklich etwas arg darkfic auch wenn ich mir des mit dem "Sakura wird ein männermagnet" etwas anders vorgestellt habt.....
aba nit wichtig,....hauptsache die sache kommt i-wie jetzt mal ins rollen!!
die ganze zeit zu lesen wie sie ihn sucht war zwar seeeehr interessant aba i-wie hat man ja doch auf des soooooooooooooo spannende treffen der beiden gewartet!
dann treffen sie sich wirklich endlich un er haut einfach ab!!!
MÄNNER!!!
ich habs schon imma gewusst! (wiederhol ich mich??)

ich hoffe trotzdem das dir die lust am schreiben nieeeeeeeeeeee vergehen wird!!!
un sorry das ich soooooooo lang nicht mehr im animexx war aba ich muss zugeben das ich für ne zeit lang die lust an naruto verloren hab (verzeiht mir!) aba jetzt is sie wieda da!!!
Lara
Von: abgemeldet
2007-08-13T15:20:46+00:00 13.08.2007 17:20
boah bist du fies -.-
das macht keinen spaß mehr zu lesen...
jedesal sieht es so aus als würden sie zusammen kommen und dann doch wieder nicht...
*muvv*
du bist so fies~
lG schoki


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