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Black Sheep

von

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Hochzeitsgrüße

Soichi stand wie immer pflichtbewusst über seinen neusten Experiment, die Augen fixiert auf das Mikroskop, als Morinaga den Laborraum betrat.

„Guten Morgen, Senpai!“ lachte Morinaga, doch als Begrüßung kam nur ein verrauchtes „hmm“ zurück.

Ohne auch nur einmal aufzublicken murrte er seinen Kohai an: „Du kommst zu spät..“

Morinaga stellte seine Tasche neben die Eingangstür und blickte auf seine Armbanduhr. „Aber... es ist noch nicht mal neun. Eigentlich bin ich sogar zu früh.“

„Du weißt, dass wir heute unsere neue Kultur anlegen! Hätte ich nicht schon mit einem Teil deiner Arbeit begonnen, würden wir heute vor Mitternacht nicht aus der Uni kommen.“

Morinaga seufzte leise, zog seinen Kittel an und entschuldigte sich brav bei seinem Senpai.

Er nahm die neue Kultur, die in einem kleinen runden Plastikbehälter angelegt war, und begann mit dem Experiment, wobei er angestrengt grübelte.

Seinem Senpai wäre es sicherlich recht, heute länger in seiner heiß geliebten Uni zu bleiben. Nicht nur, weil er seine Arbeit hier mochte, sondern auch, weil es mehr als eine Woche her war, in dem Soichi mit ihm ins Bett gegangen war.

Hatte er es wieder vergessen? Nein, das sicherlich nicht. Er ging ihm einfach aus dem Weg, wohl in der Hoffnung, dass er kein Wort darüber verlieren würde.

Morinaga seufzte abermals, dieses mal unbewusst lauter.

Soichi wendete nun seine ganze Aufmerksamkeit auf seinen Notizblock, in dem er seine Fortschritte festhielt. Immer noch Morinaga keines Blickes würdigend.
 

So vergingen die ersten Stunden des Vormittages. Soichi gab seinem Kohai der Reihe nach Aufgaben, so dass keine Zeit blieb, lange Gespräche zu führen, bis die Mittagspause nahte.

Soichi streckte sich ausgiebig und stöhnte dabei unbewusst auf. Morinaga ließ sein Experiment liegen und betrachtete seinen Senpai.

War ihm eigentlich bewusst, wie rasend er ihn mit diesem Geräusch machte? Träumend schloss er die Augen und stellte sich seinen Senpai vor, wie er bei ihm nackt auf dem Bett lag, vertieft ins Liebesspiel, bei dem Minuten lang dieses wunderbare Stöhnen hören konnte.

„Morinaga...“

Von ganzen Herzen wünschte er sich, dass es heute Abend so weit sein würde, aber wie könnte er seinen Senpai wieder so weit bringen?

„MORINAGA! Du hast wieder komische Gedanken, stimmt´s?! Hör auf damit!“

Wie aus einem wunderschönen Traum erwachend schreckte er auf. „Oh.. ich? Nein, nein. Entschuldige, gehen wir was essen.“
 

In der Mensa bestellten sie ihr Essen. Es war heute sehr leer in dem kleinen Restaurant da es ein schwüler Sommertag war und viele Studenten, mit einer Lunchbox ausgestattet, im nahegelegten Unipark zu Mittag aßen.

Morinaga stocherte mit der Gabel in den Spaghettis rum. Sollte er jetzt Senpai fragen? Wäre das eine gute Gelegenheit?

Er blickte zu Soichi auf, der sich nichts anmerken ließ und genüsslich seinen Fisch aß.

`Nein, ich frage ihn später.´ Mit diesen Gedanken stocherte er weiter auf seinem Teller herrum. Wie könnte er ihn auch nur auf dieses Thema ansprechen? Er kannte seinen Senpai schon lange und er hatte Angst, dass er in der Mensa einen Aufstand machen würde. Auch wenn nur wenige Studenten hier waren, die etwas mitbekommen konnten, das Risiko wollte er nicht eingehen.

So verbrachten die beiden Männer den Rest der Mittagspause in der Mensa.
 

Morinaga legte kurz vor 21:00 Uhr die letzte Kultur an während Soichi die Fertigen beschriftete und im Kühlschrank sorgfältig einlagerte.

Nachdem Morinaga nun auch die eltzte Kultu dazu gestellt und die Tür des Kühlschrankes geschlossen hatte, packte er in Windes Eile den Kragen seines Senpais, zog ihn zu sich und gab ihn einen leidenschaftlichen Kuss.

Senpai blickte erst entsetzt, schloss aber dann ebenfalls die Augen und ließ seinen Kohai widerwillig gewähren.

Als Morinaga nach einiger Zeit den Kuss löste, sein Gesicht noch nah an dem seines Senpais, flüsterte er ihm leise zu: „Senpai, du hast mich jetzt schon über eine Woche warten lassen...“

Soichi war sofort bewusst worauf morinaga da anspielte. Er versuchte Morinaga von sich zu stoßen. „Du...!“

Doch dieser wickelte nun seinen rechten Arm um Soichis Körper, die Linke griff zärtlich aber entschlossen nach seinen Hinterkopf, um ihn wieder heran zu ziehen.

„Senpai, unsere Abmachung...“

„Unsere Abmachung ist mir egal! Ich will nicht!“ Soichi versuchte sich immer noch von dem Griff zu lösen, doch Morinaga hielt ihn fest.

Seine rechte Hand glitt nun langsam vom Rücken hinunter in Soichis Hose.

„Wenn du nicht möchtest, komme ich eben mit zu dir. Ist dir das lieber?“

„WAAAS?!“

„Ja, Kanako wird mich schon rein lassen. Immerhin weiß sie ja dass wir zusammen sind.“

„Ich bin nicht schwul!“ Soichi wehrte sich nun nicht mehr, schrie aber Morinaga lautstark an. Doch dieser blieb ganz ruhig und sah sein Gegenüber liebevoll an. „Sollte ich nicht mal mit deiner Schwester darüber reden? Vielleicht fällt ihr ja eine Lösung ein.“

„Nein! Du redest nicht mit ihr über... sowas!“ Soichis Gesicht lief rot an.

Morinaga lächelte nun leicht triumphierend.

„Hmm, na gut. Aber dann kommst du mit zu mir.“

Soichi sagte nun gar nichts mehr. Das hieß, dass Morinaga die Diskussion gewonnen hatte.

Er ließ seinen Griff los und Soichi stapfte wütend, immer noch leicht rot im Gesicht, zum Kleiderhaken neben der Tür, zog seinen weißen Arbeitskittel aus und nahm seine Tasche vom Boden. Das Gleiche tat auch Morinaga.

Als sie die Uni verließen, war kein Student mehr zu sehen. Es schien so, als seien die zwei die einzigen, die um diese Uhrzeit noch arbeiteten. Doch Morinaga machte dies wenig aus. Er war nur froh, in der Nähe seines Senpais zu sein.

Dieser schien sich langsam beruhigt zu haben, denn seine Schritte wurden langsamer, nur seine Augen funkelten noch böse vor sich hin.

Nach einigen Minuten des Schweigens gelangten sie an das Studentenwohnheim in dem Morinaga eine kleine Wohnung hatte.

Als sie das Zimmer betraten, ging Soichi zu aller erst, nach dem er sich die Schuhe ausgezogen und seine Tasche auf den Boden gestellt hatte, zu dem kleinen Kühlschrank in die Küche und holte sich ein Bier heraus.

Morinaga legte seine Tache ebenfalls auf den Boden und blickte zu Soichi, der es sich auf den Boden gemütlich gemacht hatte, aus der Bierdose trank und Morinaga nicht zu beachten schien.

Er überlegte kurz, ging dann aber ebenfalls zum Kühlschrank und holte sich auch eine Dose Bier heraus bevor er sich zu seinem Senpai gesellte.

So vergingen einige Minuten und Morinaga blickte immer leicht verstohlen zu Soichi rüber, doch dieser starrte nur mürrisch ins Leere.

Morinaga hielt diese Situation nicht mehr aus. Er stellte die halbvolle Dose auf den Tisch, drehte sich zu seinem Senpai um und nahm ihm ebenfalls die Dose aus der Hand.

„He! Ich will das noch trinken!“

Morinaga beugte sich über Soichi, der ihn entgeistert ansah. „Das kannst du auch noch später trinken. Ich kann nicht mehr warten.“

„Hä, wa...!“

Morinaga gab seinem Senpai nun abermals einen langen leidenschaftlichen Kuss, und wieder schloss auch Soichi nach ersten Zögern seine Augen.

Während sie küssend auf dem Boden saßen, Morinaga noch über Soichi gebeugt, öffnete er nun langsam das Hemd seines Senpais, der wohl den Widerstand schon aufgegeben hatte.

Morinaga lößte den Kuss und glitt mit seinen Lippen hinunter zu Soichis linker Brustwarze und knabberte leicht an ihr herum.

Soichi wollte aufstöhnen, unterdrückte dies aber indem er sich seine Hand auf den Mund legte. Morinaga sollte nicht merken, dass es ihm gefiel. Immer wieder spielte in seinen Kopf ein Satz ab, wie eine defekte Schallplatte: `Ich bin nicht schwul! Ich bin nicht schwul!...´

Doch dieser Satz verließ ihn so schnell wie er gekommen ist, denn Morinaga hatte seine rechte Hand in Soichis Hose gleiten lassen.

Nun half auch nicht mehr die Hand, die sich Soichi auf den Mund gelegt hatte. Er stöhnte laut auf und versuchte seinen Kohai von sich runter zu drücken.

„Ahh, war... warte! Willst du etwa,... auf dem Boden?“

Morinaga hob seinen Kopf, die Hand immer noch in der Hose, aus der nun leicht rhythmische Bewegungen zu erkennen waren. Er lächte Soichi liebevoll an, der den Kopf zur Seite geneigt hatte, damit Morinaga sein erregtes Gesicht nicht zu sehen bekam.

„Warum nicht? Wäre doch mal was Neues.“

„Was? Nein!“ Mit diesen Worten drehte er sich nun doch zu Morinaga um. „Ich will das nicht auf dem Boden machen!“

„Schon gut.“

Immer noch liebevoll lächelnd nahm Morinaga seine Hand aus Soichis Hose, griff ihm aber leicht um die Hüfte als sie aufstanden und dirigierte ihn so küssend zum Bett.

„Ist es dir so lieber?“ Morinaga fing dort an, wo sie auf dem Boden aufgehört hatten.

„Du,... Idiot! Mir gefällt das ganz und gar nicht! Ahh!“

Er musste wieder laut aufstöhnen, denn Morinagas Mund war nun an der Hose seines Senpais angekommen. Dabei zog er ihm nun auch die Hose aus, so dass Soichi nackt vor ihm lag.

`Genau so wie ich es mir heute in der Uni vorgestellt habe´ dachte Morinaga fröhlich, während er noch unten beschäftigt war.

Soichi ließ nun seinen Widerstand komplett fallen. Eer stöhnte laut auf bei jeder Bewegung von Morinaga und griff mit seinen Händen nach den schwarzen Haaren seines Kohais, als ob er ihm damit das richtige Tempo angeben wollte.

Morinaga griff schließlich nach den Händen, beugte sich wieder nach vorne und küsste Soichi zärtlich auf den Mund, die Hände immer noch in den seinen haltend.

Anschließend zog er sich selbst Hemd und Hose aus. Dann griff er nach einer kleinen Tube die in der Nachttischschublade lag, und drückte eine durchsichtige Masse heraus. Wieder küsste er Soichi, wobei die Hand, auf der das Gel klebte, nach unten wanderte.

„Entspann dich.“ Flüsterte er Soichi geduldig ins Ohr, der dabei leise aufstöhnte.

Soichi umklammerte Morinagas Schultern und zerrten ihn leicht zu sich runter, dass für diesen ein Zeichen war, dass es Soichi nun auch wollte.

Seine Hand glitt wieder nach oben und küsste seinen Senpai leidenschaftlich mit der Zunge als er sich nun auf ihn legte.

„Ich liebe dich, Senpai...“

Soichi sagte gar nicht, umklammerte ihn aber fest mit seinen Armen und ließ ihn gewähren bis schließlich beide erschöpft neben einander lagen.

Morinagas linker Arm lag auf Soichis nackten Oberkörper und streichelte ihn zärtlich. Soichi dagegen lag mit geschlossenen Augen und rotem Gesicht auf dem Rücken und atmete noch etwas unregelmäßig. Er sagte nichts und ließ Morinaga weiterhin so nah neben ihn liegen. `Wenn ich das schon mit ihm getan habe dann soll er das hier ruhig auch noch tun...´

Also blieb Soichi so liegen während Morinaga näher rückte und ihn in die Arme nahm.
 

Es wurde schon früh hell und die Vögel sangen schon lange vor dem Fenster. Morinaga öffnete langsam die Augen, seine Arme immer noch um Soichi geschlungen der ebenfalls schon wach da lag und ihm nun in die Augen schaute.

„Du bist schon wach, Senpai? Warum hast du mich nicht geweckt?“

„Weil ich ebenfalls gerade erst aufgewacht bin.“

Das sah Soichi allerdings gar nicht ähnlich. Morinaga schaute ihn gewissenhaft an, Soichi schien seinen Blicken allerdings absichtlich auszuweichen.

`Normaler Weise würde er jetzt aus dem Bett stürzen wenn er merkt, dass ich neben ihn liege...´ Morinaga schaute ihn sich genauer an.

Sein Gesicht war feuerrot.

„Du bist doch nicht etwa krank?!“

Morinaga beugte sich hastig über Soichi und legte eine Hand auf dessen Stirn.

„Was soll das denn schon wieder?! Runter von mir!“

„Aber,... irgend was stimmt heute nicht mit dir.“

„Hä? Was denn bitte sehr?“ Nun sprang er doch hastig aus dem Bett, wickelte sich das Bettlaken um und stapfte ins Badezimmer. Morinaga dagegen blieb mit verwunderten Ausdruck im Gesicht auf dem Bett zurück. `Was sollte das denn jetzt?´

Im Badezimmer ging die Dusche an.

Morinaga stand auf und zog sich eine Jogginghose an, sammelte Soichis zerstreute Kleider ein und legte sie vor die Badezimmertür. Anschließend suchte er seine eigene Kleidung zusammen. Vor der Haustür jedoch blieb er jedoch stehen.

„Was liegt denn da?“

Auf dem Boden lag eine Karte, die der Postbote unter der Tür durchgeschoben hatte. Morinaga hob sie auf und betrachtete das Bild.

Darauf waren zwei große, in sich verschlungene Ringe zu sehen, darunter stand We have married.

Er drehte die Karte um und las den Namen seines Bruders.

„Kunihiro! Er schreibt mir wirklich eine Karte.“ Morinaga lächelte fröhlich.

„Was ist das?“ Soichi kam noch halb nass aus dem Badezimmer mit einem Handtuch um die Hüften gewickelt.

„Oh, das ist eine Hochzeitskarte von meinem Bruder.“

„Hmm, nett.“ Man konnte Soichis leichten Unterton in der Stimme erkennen, aber Morinaga sagte nichts. Er blickte wieder auf die Karte und las lächelnd was sein Bruder ihm geschrieben hatte. Soichi schaute ihn dabei an. `Er lächelt doch ganz süß´ Er erstarrte. Was hatte er da gerade gedacht? Doch seine Gedanken konnte er nicht zu Ende bringen, denn Morinagas Blick verdunkelte sich langsam.

„Was ist?“

„Keine Ahnung...“ er reichte Soichi die Karte:
 

Lieber Tetsuhiro,

auch wenn du bei meiner Hochzeit nicht dabei warst, schicke ich dir eine Hochzeitskarte von mir und meiner Frau Naru, die dir auch liebe Grüße sendet.

Ich habe ihr nicht den wahren Grund erzählt warum du nicht gekommen bist. Es ist schon so kompliziert genug, findest du nicht?

Aber die Hochzeit ist nicht der wahre Grund weshalb ich dir schreibe.

Unsere Eltern wollen dich bald kontaktieren. Es hat etwas mit deinem Studium zu tun. Um was es genau geht darf ich dir nicht sagen. Es tut mir Leid. Aber glaube mir, das ich das alles nicht gewollt habe.

Dein Bruder Kunihiro
 

Soichi sah zu Morinaga, der kreidebleich zu Boden blickte.

„Was soll das?“ Soichi sah nun ebenfalls erschrocken aus. Was meinte er damit, es hatte was mit der Uni zu tun?

„Das weiß ich doch selber nicht was das soll!“ Morinaga ballte seine Hände zu Fäusten. „...Ich weiß es nicht!“

Doch er ahnte schon etwas. Was sonst sollte es denn schon bedeuten?

In seinen Augen blitzen fast unscheinbar Tränen hervor.

„...Mori ... na...“ Soichi ging langsam auf ihn zu, doch dieser drehte sich um.

„Schon gut, es ist nur, weil ich so lange nicht mehr mit meinen Eltern geredet hab und... und...“

„Morinaga...“ Soichi, der nun dicht neben ihm stand, nannte seinen Namen nun bestimmter damit Morinaga wieder zu sich kam. Dieser jedoch starrte immer noch leicht zitternd auf die andere Seite, bis er merkte wie zwei Arme ihn sanft umschlungen.

„Mach dir keine Sorgen. Vielleicht wollen sie sich auch nur entschuldigen.“

Doch diese Worte glaubte er selbst kaum, aber es reichte, um Morinaga dazu zu bringen, sich ihm zuzuwenden und ihn ebenfalls in die Arme zu nehmen.

Soichi ließ dabei die Karte fallen. `Es ist ja nur eine Umarmung´
 


 

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Sooo, das war also das erste Kapitel. Hätte nicht gedacht, das ich jemals so was zu Stande bringe XDD Ich hoffe die Ihr-wisst-schon-was-Szene war nicht all zu schlüpfrig ^//^ Außerdem ist das Kapi viel kürzer als ich vorhatte... na ja, was soll´s ^^ Wie es genau weiter geht, weiß ich noch nicht 100%ig, aber grobe Ideen sind schon vorhanden... mehr oder weniger ^//^

Um ehrlich zu sein, bin ich bis jetzt mit der Story gar nicht zufrieden, jedenfalls als ich sie noch mal durchgelesen und Fehler berichtigt habe. v_v

Ich werde mich beim zweiten Kapitel mehr anstrengen, versprochen ^^

Grüße aus der Heimat

Soichi stand vor dem kleinen Kühlschrank im Labor und untersuchte eifrig die Ergebnisse der gestrig angelegten Kulturen.

Morinaga dagegen kritzelte in Gedanken versunken in dem Notizblock herum. Er schrieb einen Satz, strich ihn wieder durch und versuchte erneut einen Text zu Papier zu bringen, der abermals unter einen leichten Seufzer durchgestrichen wurde. Immer wieder blickte er unbewusst zu seiner Tasche in der er die Karte seines älteren Bruders mit sich herum schleppte.

Soichi blieb dieses Verhalten nicht unbemerkt.

„Jetzt mach dich deswegen nicht unnötig verrückt! Wenn das so weiter geht, schmeiße ich gleich die Karte in den Mülleimer!“

„Entschuldige, Senpai. Du hast ja Recht. Es ist nur, ...“

Er rückte den Stuhl auf dem er saß quietschend nach hinten, stand auf und ging mit einem betrübten Gesicht zu seinem Senpai, der zu spät mitbekam, dass sein Kohai bereits seine Arme um ihn gelegt hatte, mit geschlossenen Augen den Kopf auf seine Schulter lehnte und wieder leicht seufzte.

„Ich möchte nicht von dir weg.“

„HÄ?! Wer sagt denn so was?“ Soichi lief rot an. „Ich, äh, ich meine, wer sagt denn das du die Uni verlassen sollst?“

Morinagas Hände griffen nach der linken Hand seines Senpais und küsste sie sanft.

„Du hast doch die Karte gelesen. Was soll es sonst heißen?“

„Aber was für einen Grund hätten sie denn dafür?!“

Morinaga ließ seinen Kopf sinken. Er ließ von Soichi ab und setzte sich wieder auf den Stuhl, nahm den Stift in die Hand und wirbelte diesen leicht zwischen sienen Fingern herum.

Soichi ließ die Kulturen im Kühlschrank stehen, stellte sich hinter Morinaga und blickte über dessen Schulter auf das völlig unlesbare Dokument.

„Hmm, nicht gerade deine beste Arbeit.“

Morinaga erschrak leicht, denn Soichi beugte sich über ihn, nahm den Stift aus seiner Hand und berichtigte seine Arbeit.

„So, jetzt ist es verständlicher.“

„...Danke.“

Soichi hatte bis jetzt solch eine Nähe vermieden. Wahrscheinlich hatte er genau so eine große Angst dass Morinaga die Universität verlassen musste, wie dieser selbst, dass er unbewusst Morinagas Nähe suchte.

`Senpai glaubt also auch nicht an die Worte, die er spricht.´ Morinaga beugte sich leicht nach hinten, so dass sein Kopf und sein Rücken an Soichi gelehnt waren.

Dieser blieb, als ob er nichts mitbekommen hätte, in dieser Position stehen, berichtigte noch einige von Morinagas unlesbaren Sätzen, bevor er den Stift auf den Tisch legte und wieder zurück zum Kühlschrank ging, dort einen runden Glasbehälter herausholte, diesen unter das Mikroskop legte und den Inhalt untersuchte.
 

Der heutige Tag schien für Morinaga unendlich lang. Er konnte sich auf seine Arbeit kein bisschen konzentrieren. Er rechnete damit, dass jeden Moment sein Handy klingelte um ihm mitzuteilen, dass er nicht weiter studieren dürfte. Aber wieso? Was hatte er denn getan?

Draußen wurde es allmählich dunkel.

„Lass uns Schluss machen für heute.“

„Wie?“ Morinaga drehte sich zu seinen Senpai.

„Ich sagte, wir machen Schluss für heute!“

„Aber, wieso denn? Wir sind doch noch gar nicht fertig.“

„Du bist heute einfach zu unkonzentriert. Du machst ununterbrochen Fehler. Das können wir bei dem Experiment nicht gebrauchen!“ Soichi zog seinen Kittel aus und hängte ihn an den Haken. „Wir machen morgen weiter. Geh nach Hause und bekomm erst mal einen klaren Kopf.“

Morinaga stand etwas enttäuscht auf. Es stimmte, er hatte heute nur Fehler gemacht, die Soichi wieder korrigieren musste.

Er nahm sein Handy aus der Tasche. Keine Nachricht. Nichts.

Dieses Warten wurde langsam unerträglich.

„Die machen das extra!“ sprach er laut zu sich selbst.

„Wer macht was extra?“ Soichi reichte Morinaga seine Tasche.

„Sie lassen mich absichtlich so lange warten weil sie wissen dass mich das verrückt macht!“

Soichi schaute ihn ernst an.

„Du bist der jenige der sich verrückt macht. Du weißt noch nicht mal was sie eigentlich wollen. Du machst dir Sorgen über etwas, worüber du noch nicht mal weißt, ob es so eintreten wird. Es sind deine Eltern! Auch wenn sie dich aus der Familie gestoßen haben, so herzlos können sie nicht sein.“

Morinaga lachte hämisch mit gesenkten Kopf, so dass Soichi es nicht sehen konnte. `Wenn du wüsstest, Senpai´
 

Auf dem Heimweg hatten sie kein Wort miteinander geredet. Erst vor Morinagas Tür fiel ihm erstaunt auf, dass Soichi ihm gefolgt war. Er war so sehr damit beschäftigt, sich auszumalen was passieren würde, dass er sich nichts über seine ungewöhnliche Begleitung gedacht hatte.

„Willst du nicht aufschließen?“ befahl Soichi.

„Äh, doch, natürlich.“ Morinaga drehte den Schlüssel um und trat ein. Soichi folgte.

Morinaga stellte den Fernseher an, holte zwei Dosen Bier aus dem Kühlschrank, stellte eine auf den Tisch und öffnete die andere, aus der er gleich tiefe Schlücke nahm.

Soichi kannte dieses Verhalten von Morinaga nicht. Natürlich trank er öfters Alkohol wenn irgend was vorgefallen war, aber es waren kleinere Probleme die eigentlich mit Soichi zu tun hatten.

Aber dieses mal war es etwas ernsteres, etwas, was er nicht beeinflussen konnte. Diese Hilflosigkeit machte ihn wütend.

Er versuchte krampfhaft, es sich nicht ansehen zu lassen. So ging er zu Morinaga hinüber, nahm die andere Dose Bier, öffnete sie ebenfalls und nahm einen tiefen Schluck.

Von Draußen hörte man die Straßenbahn vorbeirauschen, die Nachrichtensprecherin redete belangloses über einen neu eröffneten Tierpark, sonst hörte man keinen Mucks. Morinaga saß nun wie versteinert neben seinen Senpai, die Augen fest auf einer Stelle auf dem Boden fixiert, die leere Bierdose umklammernd.

„Ich liebe dich, Senpai.“ Dieser Satz war so leise, dass Soichi ihn fast überhörte. Er seufzte leise in sich hinein.

„Ich weiß.“

„Und du?“ Morinaga saß immer noch in der selben Position neben ihm und auch seine Stimmlage hatte sich kaum verändert. Sie war leise und unsicher.

„Was soll mit mir sein?“ murrte Soichi.

„Liebst du mich auch?“

Nun endlich erhob Morinaga sein Kopf und sah in die Augen seines überraschten Senpais.

„Wa.. waas?“

Morinaga hatte ihn so etwas noch nie gefragt. Es schien immer so, als sei es nicht nötig groß Worte über Gefühle zu verlieren, auf jeden Fall schien es für Soichi so. Diese Frage überforderte ihn nun total.

„Liebst du mich?“

Soichi nahm, ohne dass er wusste was er darauf antworten sollte, den letzten Schluck aus der Dose: „Ich liebe Bier!“

Er stand auf und ging zum Kühlschrank, um sich eine neue Dose zu holen. Aber eigentlich wollte er dadurch das Thema ausweichen.

„Du hast kein Bier mehr!“

„Nein, das war das Letzte.“

„Ich hole Neues!“

Entschlossen stürmte Soichi aus der Wohnung seines Kohais. Als er die Tür hinter sich zu zog, atmete er erst einmal tief durch.

`Liebst du mich?´

Wie kam er dazu, ihn so etwas zu fragen? Immerhin war Soichi nicht schwul!

`Liebst du mich?´

„Das darf doch nicht wahr sein!!“ Im schnellen Gang huschte er mit geballten Fäusten Richtung Tankstelle.

Immer und immer wieder hörte er in Gedanken Morinagas leise Stimme, die immer wieder die selbe Frage stellte.

Morinaga war sein bester, sein einziger Freund. Er stellte sich vor, was wäre wenn er wirklich Nagoya und die Uni verlassen müsste. Was würde das für ihn bedeuten?

Soichi blieb stehen.

„Was ist, wenn er mich wirklich verlassen muss?“

Seine Hände fingen an zu zittern. Was sollte er nur tun? Es war nicht so wie damals, als Morinaga ihm drohte die Uni zu verlassen.

Dieses mal gäbe es kein Zurück mehr. Die Trennung wäre endgültig. Würden die Eltern verlangen, dass er nach hause zurück ginge ...

Nein, daran wollte er nicht denken. Er ging weiter und versuchte an etwas anderes zu denken. Aber es gelang ihm nicht.

Plötzlich fühlte er sich tief verletzt. Was war das für ein Gefühl? Morinaga würde ja nicht aus der Welt verschwinden, sie könnten noch Kontakt halten.

`Warum um alles in der Welt fühle ich mich deshalb so mies?´

Soichi kam an der Tankstelle an, schlenderte in Gedanken versunken durch die Regale und packte, ohne auf die Marke zu achten, ein Pack Bier unter seinen Arm. Ein zweites Pack nahm er in die linke und noch ein weiteres in die rechte Hand.

„So viel Alkohol! Feiern sie etwa eine Party?“ Die Verkäuferin lächelte Soichi an, doch diesem war nicht nach Lachen zu mute.

„Nein, keine Party.“

Er bezahlte und ging mit der selben düsteren Miene Richtung Wohnheim.

`Und wenn Morinaga mir jetzt wieder die gleiche Frage stellt?´

Ihm fiel auf diese Frage keine Antwort ein. Ihm war es peinlich überhaupt über seine Gefühle zu sprechen.

Er stapfte die Treppen zu Morinagas Tür hinauf und öffnete sie.

„So, ich habe Nachschub besorgt. Morinaga?“

Er trat durch den kleinen Flur in das Zimmer.

Morinaga hockte zusammengekauert und mit Tränen überzogenem Gesicht vor dem Telefon Das kleine rote Lämpchen am Anrufbeantworter blinkte hektisch auf.

Soichi ließ die Dosen wie in Trance fallen.

„Morinaga! Was ist passiert?“

Er stürzte sich auf ihn und rüttelte ihn sanft, da Morinaga scheinbar gar nicht mitbekommen hatte, dass er wieder da war.

Mit roten Augen blickte er zu seinen erschrockenen Senpai hoch. Ohne ein Wort sprechen zu können, zeigte er nur mit zitternder Hand auf den Anrufbeantworter.

Soichi ließ Morinaga los und drückte die Wiedergabetaste des Gerätes.

Es erschall eine laute, krächzende Frauenstimme:
 

„Tetsuhiro!

Hast du etwa Angst den Hörer abzunehmen? Das wundert mich nicht!

Und dass du wieder, nach so vielen Jahren erneut Lügen verbreiten musst! Du bist eine Schande für die Familie!“
 

Man hörte die Frau am anderen Ende der Leitung kurz aufschnauben bevor sie weiter mit ihrer unangenehmen Stimme fortfuhr:
 

„Kunihiro hat uns erzählt, dass du Lügen über Masaki verbreitest! Wie kannst du nur behaupten, dass Masaki sich in Kunihiro verliebt hat?!

Wenn das Masakis Frau erfährt...!“
 

Soichi stockte.

Masaki hat geheiratet?

Doch es ging weiter:
 

„Tetsuhiro, dein Vater und ich hatten lange genug Geduld mit dir. Wir hatten gehofft, dass du an der Universität in Nagoya eine Freundin findest und auch...normal wirst! Aber wie ich erfahren habe, hast du was mit einem deiner Mitstudenten angefangen! Der obendrein noch deinen Bruder verprügelt hat!“
 

Ein genervter, langer Seufzer folgte.
 

„Eigentlich wollte ich dir nur mitteilen, das wir entschlossen haben, dir das Studium nicht weiter zu finanzieren. Einen Lügner und oben drein noch einen Perversen in der Familie zu haben ist unerträglich. Und bilde dir nicht ein, dass du jetzt mit Sack und Pack wieder bei uns unterkommst! Bleibe ruhig in Nagoya bei deinem schwulen Schläger!“
 

Der Hörer wurde aufgeknallt.

Soichi stand nun ebenso versteinert vor dem Telefon.

„Das,... das darf doch nicht wahr sein!“

„Ist es aber.“ In Morinagas Augen bildeten sich erneut Tränen.

Sein Senpai setzte sich nun neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter.

„Hör zu, Morinaga, auch wenn du das Studium nicht weiter machen kannst, du bleibst hier in Nagoya und suchst dir eine Arbeit. Es wird schon alles gut.“

Nun konnte Morinaga seine Tränen nicht mehr unterdrücken. Laut weinend umklammerte er seinen Senpai und drückte ihn fest an sich.

„Ich habe alles verloren...alles!“ Sein Weinen wurde lauter und verzweifelter.

Soichi legte nun sanft seine Arme um ihn.

„Nein, das hast du nicht.“
 


 

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Tja, das war also das zweite Kapitel. ^^ Und schon wieder kürzer als ich wollte. v_v

Aber ich bin heute in extremer Schreibwut, vielleicht schaffe ich heute noch das dritte Kapitel (das hoffentlich über die vier Seitenmarke hinaus geht XD)

Danke für´s Lesen!!! ^_____^

Bettgeflüster

Es fühlte sich so an als wären Stunden vergangen, dabei saßen Morinaga und Soichi nur einige Minuten auf dem Boden vor dem Telefon.

Morinagas Atem ging wieder ruhiger, auch hatte er aufgehört zu weinen. Dennoch waren seine Augen rot unterlaufen und das Gesicht von den vielen Tränen leicht aufgedunsen.

Soichi starrte ins Leere und überlegte angestrengt.

Nein, er konnte das nicht so enden lassen! Er verstand, dass Morinaga ebenfalls eine große Wut auf seine Eltern hatte, was auch verständlich war. Aber es war nicht richtig, den eigenen Sohn wegen falschen Tatsachen aus der Familie zu verstoßen.

Soichi atmete tief durch und sagte entschlossen: „Wir werden zu deinen Eltern fahren!“

Morinaga blickte erschrocken auf.

„Was? Nein, das will ich nicht!“

„Wir werden das ein für alle mal klären!“

Morinaga stand auf und blickte zu seinen Senpai hinunter.

„Bitte misch dich da nicht ein, Senpai. Das ist meine Angelegenheit.“

„Deine Angelegenheit?“ Soichi stand jetzt ebenfalls auf und schaute Morinaga wütend in die Augen.

„Hast du deine Mutter nicht gehört? Sie nennt mich einen schwulen Schläger! Das werde ich nicht auf mir sitzen lassen!“

„Sie hat das doch nut gesagt um mich zu verletzen, nicht dich! Bitte halte dich da raus.“

„Das würde dir so passen! Wie ist die Adresse deiner Eltern?“

„Die werde ich dir nicht geben!“

Soichi packte seinen Kohai am Kragen.

„Gib mir die Adresse!“

Morinaga wehrte seinen Senpai ab und wiederholte abermals, das er ihm die Adresse nicht geben wird.

„Hmm, nun gut...“

Er ging zu Morinagas Tasche und kramte die Hochzeitskarte seines Bruders heraus.

„Was machst du da, Senpai?“

Er nahm sich einen kleinen Zettel und kritzelte hektisch auf ihn rum. Morinaga ging zu ihm rüber um erkennen zu können, was er dort geschrieben hatte.

„Ich schreibe nur die Adresse deines Bruders auf.“

„Warum das denn schon wieder?“

Soichi faltete das kleine Blatt Papier zusammen und steckte es sich in seine Hosentasche.

„Dann werde ich wohl zu deinen Bruder gehen müssen und ihn fragen, wie die Adresse deiner Eltern ist!“

„Nein, Senpai! Er wird sie dir sicherlich auch nicht geben, so wie du ihn das letzte mal behandelt hast!“

Senpai blitze ihn abermals giftig an.

„Wenn das der Fall ist, dann werde ich ihn mal zeigen, was für ein Schläger ich wirklich bin!“

Morinaga gab es auf. Soichi schien wohl fest entschlossen zu sein.

„...Na gut, Senpai, ich gebe dir die Adresse. Aber nur, wenn du mir versprichst, dort nichts Unüberlegtes anzustellen.“

„Glaubst du etwa, ich sei wirklich so taktlos?“

Soichi schien ein wenig enttäuscht.

„Ich weiß, dass es deine Eltern sind! Mach dir keine Sorgen. Ich werde nichts machen was dir Probleme bereiten würde.“

Somit ging er in den Flur und zog sich seine Schuhe an.

Morinaga folge ihn mit betrübter Miene.

„Äh, Senpai, was machst du da? Willst du etwa schon gehen?“

„Ja, wir werden Übermorgen losfahren. Ich muss vorher noch einiges erledigen. Ich brauche jemanden der so lange auf Kanako aufpasst. Ich werde Frau Matsuda darum bitten müssen.“

„Und was wird mit unseren Experiment?“

„Ich sorge für einen Ersatz. Das werde ich morgen erledigen.“

Als er seine Schuhe fest verbunden hatte, drehte er sich noch mal zu Morinaga um.

„Wir sehen uns morgen in der Uni. Pack am besten schon mal für die Reise.“

„Und wo sollen wir schlafen?“

„Lass das mal meine Sorge sein!“

Mit diesen Worten verließ Soichi die Wohnung.

Morinaga blieb alleine zurück und blickte immer noch halb abwesend auf die verschlossene Haustür, durch die gerade sein Senai verschwunden war.

Er hatte ein sehr ungutes Gefühl in der Magengegend. Er würde seine Eltern wieder sehen, nach über 5 Jahren. Er bekam Angst.

Er wusste auch nicht, ob er sich freuen sollte, dass sein Senpai ihn begleitet. Er hatte große Angst vor seine Reaktion wenn er seinen Eltern gegenüber stand. Nur ein kleiner Auslöser und Soichi würde an die Decke gehen.

Anderer Seits, es wäre sicherlich gut wenn es endlich klare Verhältnisse geschafft würden. Aber wie wollte Soichi den Eltern beweisen, das die Geschichte mit Masaki war ist?

Morinaga bekam Kopfschmerzen. Er wollte nicht mehr länger darüber nachdenken. Das Weinen hatte ihn sehr ermüdet, so legte er sich auf sein Bett und schlief erschöpft ein.
 

Als Morinaga am nächsten Morgen die Tür zum Labor öffnete, war Soichi noch nicht da. Das kam bis jetzt noch nie vor. Er überlegte kurz, ob er ihn anrufen sollte, ließ es aber dann doch bleiben.

Er würde wahrscheinlich die Reise vorbereiten.

So fing er alleine mit den Experiment an. Doch kurz nachdem er das erste Reagenzglas in der Hand hielt, öffnete sich die Tür zum Labor und zwei junge, schwarzhaarige Männer betraten den Raum.

„Guten Morgen! Sie müssen Morinaga Senpai sein, richtig?“ fragte der etwas größere nach einer tiefen Verbäugung.

Morinaga war baff. „Äh, ja... das bin ich. Und Sie sind...?“

„Oh, entschuldigen Sie! Mein Name ist Watanabe, das ist Orima. Wir studieren hier an der Uni ebenfalls Agrarwissenschaft, allerdings in einem jüngeren Jahrgang wie Sie. Ihr Kollege Tatsumi Senpai hat uns heute früh angesprochen. Er sagte, das sie beide für einige Tage dringend einen Ersatz bräuchten und da wir zwei noch kein freies Labor zur Verfügung haben, bat er uns ihnen auszuhelfen bis Sie ihre Erledigungen beendet haben.“

Morinaga wusste nicht was er dazu sagen sollte. Wie schnell hatte sich sein Senpai nur darum gekümmert?

„Tatsumi Senpai haben sie also heute schon auf der Uni gesehen?“

„Ja, das ist richtig.“

„Wissen Sie, wo er jetzt ist?“

„Oh...“ Watanabe überlegte kurz.

„Ach ja, er ist in das Bibliotheksgebäude gegangen.“

Morinaga staunte. Soichi in der Bibliothek? Aber dann fiel es ihm ein. Es standen dort einige PCs, alle mit Internetanschluss. Er würde wohl dort nach einer passenden Unterkunft suchen.

„Also,...“

Morinaga räusperte sich, ein wenig unwohl bei der Sache das zwei Blutjunge Studenten ihr wichtiges Experiment weiter führen sollten. Aber Senpai hatte sie herausgesucht, also müssten sie etwas von ihren Fach verstehen.

„Ihr seid also ab heute schon in unseren Labor?“

Watanabe nickte.

„Ja, Tatsumi Senpai bat uns, sofort mit der Arbeit zu beginnen. Er machte uns sogar ein paar Notizen mit Aufgaben und Hinweisen.“

Er kramte einige Blätter aus seiner Tasche und zeigte diese Morinaga.

Ja, das war eindeutig Soichis Handschrift. Er gab ihnen die Blätter zurück, bedankte sich für ihre schnelle Hilfe und verließ das Labor Richtung Bibliothek.
 

Der Raum war dort sehr groß und überfüllt mit Regalen voller Bücher. Im mittleren Gang standen einige Tische an denen nur wenige Studenten saßen und in Büchern recherchierten.

Morinaga ging den Gang durch und bog in die rechte Ecke ab, in der die Computer standen.

An einen der PCs saß tatsächlich Soichi der schnell auf der Tastatur herumtippte.

Morinaga ging zu ihm rüber, setzte sich an einen Computertisch der neben ihm stand und blickte zu seinen Senpai hinüber.

Dieser packte nach einen kleinen Stapel Papier, den er Morinaga rüberreichte.

„Hier, das sind alles Businesshotels in der Nähe des Dorfes deiner Eltern. Sie sind zwar etwas heruntergekommen, aber wir wollen dort ja nicht überwintern.“

Morinaga blätterte sie langsam durch. Dabei kam wieder dieses mulmige Gefühl hoch.

„Senpai... du... Möchtest du wirklich dahin fahren? Ich meine, eigentlich ist es doch nicht schlimm. Ich hatte eh schon seid Jahren keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern. Da ist es doch egal, ob sie mich jetzt endgültig verstoßen haben, oder nicht.“

Soichi sah ihn entrüstet an.

„Ist das etwa dein ernst?“

Morinaga konnte ihn nicht in die Augen sehen.

„Ja, das ist es. Und ehrlich gesagt... ich bin froh, das sie mir das Studium nicht mehr bezahlen. Ich hatte dabei immer das Gefühl, von ihnen abhängig zu sein.“

Soichi sah ihn mit großen Augen an.

„Wie bitte? Könntest du das bitte noch mal wiederholen?!“

Morinaga konnte seine Reaktion gut verstehen. Er glaubte ja selber nicht an das was er da gerade gesagt hatte.

Soichi nahm ihn die Blätter mit den Listen der Hotels aus den Händen und suchte ein bestimmtes Blatt herraus.

Er hielt es Morinaga unter die Nase.

„Da! Das ist das Hotel das ich mir rausgesucht habe!“

Damit war diese Diskussion beendet. Er konnte Soichi nicht mehr von seinen Vorhaben abbringen, das stand nun fest.

Er blickte auf das Blatt mit der Hotelbeschreibung. Es lag in einer Stadt direkt neben dem Dorf in den seine Eltern wohnten. Auch die Zugverbindung war dort sehr gut und einfach zu erreichen. Das Hotel war klein und von außen sehr renovierungsbedürftig, aber die Bilder von den Zimmern sahen sehr vielversprechend aus.

Morinagas Gesicht hellte sich leicht auf, denn neben eines der Bilder stand, das es dort wohl nur Doppelbetten gab!

Hatte das Soichi etwa übersehen?

„Das Hotel ist gut!“ lächelte Morinaga seinen nun erstaunten Senpai an.

„Hast du es dir jetzt doch anders überlegt?“

Morinaga lächelte nur sanft.

„Gut, dann werde ich dort anrufen und ein Zimmer reservieren.“

Die anderen Blätter warf er in den Mülleimer, zückte sein Handy aus der Tasche und tippte die Nummer des Hotels.

Morinaga lauschte. Senpai reservierte wirklich für morgen für mehrere Tage ein Zimmer! Nur für sie beide!

Nachdem er die Reservierung erledigt hatte, holte er etwas aus seiner Tasche.

„Ich habe gestern Abend auch schon Fahrkarten für uns gekauft. Da.“

Er überreichte Morinaga ein Hin,- und Rückfahrticket.

„Aber,... das hättest du nicht für mich kaufen müssen! Das ist doch viel zu teuer! Ich hätte mir morgen selber ein Ticket kaufen können.“

Soichi winkte ihn ab. „Ja, ja, nun hab ich es halt gekauft.“

„Ich bezahl es dir zurück!“ versicherte Morinaga.

„Hmm.“

Er schaltete den Computer aus und nahm seine Tasche.

„Hast du schon alles für morgen gepackt?“

„Nein, entschuldige. Ich bin gestern, nachdem du weg warst, sofort eingeschlafen und heute morgen hatte ich keine Zeit. Ich werde heute alles einpacken.“

„Dann geh jetzt!“ befahl Soichi. „Bevor du was Wichtiges vergisst, lass dir lieber Zeit damit.“

Stimmt ja, dachte Morinaga. Im Labor hatte er nichts mehr zu tun dank Watanabe und Orima. Und Vorlesungen hatte er auch nicht.

„In Ordnung. Und was machst du in der Zwischenzeit?“

Ich gehe zu Frau Matsuda und frage sie ob sie die Tage Kanako zu sich nehmen könnte.“

„Ach ja, hast du Kanako schon erzählt das du wegfährst?“

„Ja, das weiß sie. Außerdem ist sie schon groß, sie wird ein paar Tage ohne mich auskommen können.“

Beide verließen nun die Bibliothek und traten auf das Unigelände Richtung Ausgang.

„Bis dann.“ Und schon war Soichi in die gegengesetzte Richtung verschwunden. Morinaga blickte ihn noch eine Weile hinterher.

Das er das nur tun will, weil seine Mutter ihn einen schwulen Schläger bezeichnet hatte, konnte er nicht recht glauben. Soichi überreagiert zwar schnell, aber nur im Moment und im Affekt. Aber nach über einen Tag wäre seine Wut wieder verflogen. Solange es nicht um seinen kleinen Bruder ging.

Morinaga lächelte sanft, drehte sich um und ging in die andere Richtung zu seiner Wohnung.
 

Die Stunden vergingen. Morinaga war schnell fertig mit dem Packen, viel brauchte und hatte er ja nicht.

Ihm viel ein, das er total vergessen hatte Soichi zu fragen, wann sie sich morgen am Bahnhof treffen sollten. Er griff zu seinen Handy und wollte gerade seine Nummer wählen als es an der Tür klopfte.

Er legte das Handy wieder zur Seite und ging zur Tür.

Er erwartete doch niemanden. Doch vor der Tür stand sein Senpai, in der Hand eine große, schwarze Reisetasche.

„Senpai!“

Soichi trat ein, stellte sein Gepäck hin und ging an den völlig überraschten Morinaga vorbei.

„“Frau Matsuda wird heute schon bei uns übernachten. Sie wird auch die Tage, in denen ich nicht da bin, bei uns im Haus bleiben.“

„Ach...“

Mehr brachte Morinaga nicht heraus, er war noch viel zu sehr überrascht das sein Senpai freiwillig und ohne Überredung in seine Wohnung kam.

„Ja, sie schläft bei mir im Zimmer. Mein Vater mag es nicht wenn jemand in sein Bett schläft und das Sofa ist zu unbequem für eine ältere Dame.“

„Und,...“ Morinaga traute sich kaum das zu fragen.

„Und wo wirst du jetzt schlafen?“

Soichi ging zum Schrank und holte den Futon heraus, legte ihn neben Morinagas Bett und setze sich anschließend darauf.

„Wo schon?“

„Bei mir?“

„Brauchst du jetzt etwa auch eine Brille? Natürlich hier! Immerhin müssen mir morgen sehr früh aufstehen um unseren Zug zu erwischen. Und von deiner Wohnung aus ist es der kürzeste Weg.“

Doch bevor Morinaga etwas sagen konnte fuhr Soichi fort.

„Und damit eines klar ist, du bleibst im Bett liegen!“ er zeigte drohend mit dem Zeigefinder auf ihn. „Und ich schlafe auf dem Futon! Alleine!“

„Äh, ja....“

„Gut, dann ist das geregelt.“

Somit kramte er aus seiner großen Reisetasche seinen Pyjama hervor und legte ihn auf seinen Schlafplatz.

„Wir sollten heute etwas früher ins Bett.“

Morinaga wusste immer noch nicht so recht, was er davon halten sollte.

`Träume ich?´

„Morinaga? Hörst du mir eigentlich zu?“

„Äh, ja! Entschuldige, ich war nur in Gedanken.“

Soichi blickte düster. „Deine Gedanken kenne ich!“

Er nahm seinen Pyjama und verschwand damit ins Badezimmer.

Kaum war die Tür zu, breitete sich ein großes Grinsen über Morinagas Gesicht aus.

Nein, heute Abend wollte er nicht an seine Eltern denken. Heute gab es nur ihn und Senpai.

Er nahm ebenfalls seinen Schlafanzug, der aus einer Boxershorts und einem weißen Hemd bestand, und zog sich um.

Kaum war er fertig, ging auch die Tür des Badezimmers auf und Soichi kam in seinen hellblauen Pyjama heraus geschritten.

„Stellst du den Wecker auf 4 Uhr? Der Zug fährt um 5 Uhr ab.“

„Ja, sofort.“

Morinaga tat was man ihm sagte, stellte den Wecker, setzte sich auf sein Bett und schaute zu, wie Soichi es sich auf den Futon auf den Boden gemütlich machte.

„He! Mach das Licht aus!“

„Oh, ja, Moment.“

Der Raum war dennoch nicht ganz dunkel, denn durch das Fenster neben Morinagas Bett leuchteten die hellen Straßenlaternen hinein.

„Gute Nacht, Senpai.“ Morinaga beugte sich über sein Bett und blickte auf Soichi hinunter.

„Hmm, gute Nacht.“ brummte dieser, als ob er schon tief und fest geschlafen hätte.

Morinaga legte sich auf den Rücken und blickte zur Decke.

Sollte er es riskieren und zu Senpai unter die Decke kriechen? Er überlegte. Wieder beugte er sich über sein Bett und sah Soichi langsam und ruhig atmend auf den Futon liegen, das Gesicht ihn abgewandt, schien er wirklich schon eingeschlafen zu sein.

Er drehte sich wieder zurück und schloss dann doch die Augen. Aber er konnte nicht schlafen.

Die Aufregung stieg wieder an und sein Herz begann schneller zu schlagen.

Morgen würde er seine Eltern wieder sehen.

Die Eltern, die ihm vor über fünf Jahren aus der Familie verstoßen und ihn an die Uni abgeschoben haben. Die ganzen Jahre hatten sie sich nicht mehr bei ihm gemeldet.

Er blinzelte zu den Anrufbeantworter. Das Lämpchen blinkte noch, er hatte vergessen, die Nachricht zu löschen.

„hmmm...“ brummte es von unten.

„Was?“ flüsterte Morinaga. Er drehte sich zu seinen Senpai um. Doch dieser lag, wie vor einigen Minuten, immer noch still schlafend da.

`Er träumt wohl nur´

Morinaga musste leicht lächeln, bis Soichi wieder ein Geräusch von sich gab.

„Hmm.. Mori...ga...“

„Hä?“ Nun musste sich Morinaga hinsetzten. Was hatte Soichi da gerade gesagt?

Lauschend wartete er ab. Es vergingen paar Minuten und Soichis Traum schien nun lebhafter zu werden, denn er fing an sich leicht hin und her zu wälzen.

„Mori..naga... du....“

Morinaga verstand nur teilweise was Soichi redete, doch dessen Stimme wurde von mal zu mal deutlicher.

„...bleib bei mir... Mori... geh nicht...hmm“ Soichi drehte sich nun auf den Rücken und Morinaga sah, wie sehr er das Gesicht verzerrte. Es schien so, als es ob er einen schlimmen Albtraum hätte.

„Ich brauche dich,... Morinaga... ich liebe....“

Er spitze die Ohren. Was hatte er da gerade sagen wollen?

„Mori ... Morinaga!“ plötzlich saß Soichi völlig außer Atem aufrecht auf dem Futon. Er schien noch nicht realisiert zu haben, das er nur geträumt hatte, denn er blickte erschrocken im Zimmer umher bis seine Augen auf Morinaga fielen, der wie angewurzelt auf dem Bett saß und Soichi anblickte.

„Oh, Mann...“ Soichi wandte seinen Blick ab, schloss die Augen und rieb sich mit der Hand über das Gesicht.

„Äh, alles in Ordnung?“

„Ja, ja. Ich hatte wohl nur einen schlechten Traum.“

Doch dieser Traum schien ihn sehr aufgewühlt zu haben, denn seine Stimme zitterte leicht und sein Atem war immer noch schneller wie gewöhnlich.

Morinaga rückte von seinem Bett runter und setzte sich hinter seinen Senpai.

Soichi sagte nichts, als ob er Morinaga gar nicht bemerkt hätte.

Dieser legte sanft seine beiden Arme um ihn und küsste ihn zärtlich auf den Nacken.

Soichi schloss die Augen, sein Atem wurde wieder langsamer.

„Geht es dir wieder besser?“ Wollte sein Kohai wissen.

Soichi sagte immer noch nichts.

`Was er wohl über mich geträumt hat...´ Morinaga küsste ihn abermals auf den Nacken, doch dieses mal ein wenig leidenschaftlicher. Doch zu seiner Verwunderung blieb Soichi stumm. Er rührte sich noch nicht mal.

Morinaga setzte sich nun vor Soichi, der seine Blicke auszuweichen schien. Sein Gesicht wurde allmählich leicht rot und sein Kopf senkte sich.

„War es so ein schlimmer Traum?“ Morinaga nahm dessen Gesicht nun in beide Hände und drehte es so, das Soichi ihn nun nicht mehr ausweichen konnte.

Dieser blickte ihn verwirrt an, blieb aber weiter hin still sitzen. Morinaga nährte sich seinen Lippen und küsste ihn erst sanft bevor seine Zunge in seinen Mund eindrang.

Nun endlich schien das Leben in Soichi wieder zurück zu kehren, er drückte den Jüngeren von sich und murmelte leise: „Lass mich!“ Doch er schien seinen Kohai dabei nicht in die Augen sehen zu können.

„Was hast du denn von mir geträumt?“ wollte Morinaga nun neugierig wissen.

`Ich.. liebe...´ sein Herz fing an zu rasen. Wollte sein Senpai wirklich diese Worte zu ihm sagen?

Doch Soichi wich aus.

„Wie kommst du auf die Idee dass ich von dir geträumt habe?“ Dabei stieß er Morinaga noch ein wenig weiter von sich weg, so das er seine Umarmung lösen musste. Beide saßen sich nun gegenüber.

„Nun ja, du hast im Schlaf geredet und... dabei meinen Namen gerufen.“

„Waaaas? Ich rede nicht im Schlaf!“

Soichis Gesicht lief knallrot an, doch Morinaga blieb weiterhin ruhig.

„Wie willst du denn wissen ob du in Schlaf redest? Du bekommst es doch nicht mit.“

„Und ob ich das tue!“

Soichi zog an seiner Decke auf der Morinaga saß um ihn damit zu zeigen, das er runtergehen sollte. Doch dieser blieb stur sitzen.

„Geh runter da! Ich will weiter schlafen!“

„Erst wenn du mir sagst was du geträumt hast!“

„Ich weiß es nicht mehr!“ Soichi zerrte weiter verzweifelt an der Decke.

„Natürlich weißt du das noch, so intensiv wie du geträumt hast, kann man es nicht vergessen.“

„Ach...!“ Soichi ließ nun die Decke ruhen, kreuzte trotzig seine Arme vor sich und blickte Morinaga wütend an.

„Ja, ich hab von dir geträumt. Reicht das?“

„Was hast du denn genau von mir geträumt?“

Morinaga rutsche nun neugierig näher und schaute seinen Senpai mit großen Augen an.

Soichi wich diesen bohrenden Blick gekonnt aus und blieb stumm.

„Du hast geträumt, das ich dich verlasse, richtig?“

„Wie, wie kommst du denn da drauf?!“

„Du sagtest das im Traum, außerdem noch, das du...“ Morinaga überlegte. Sollte er es ihm wirklich sagen, das er beinahe diese drei Worte ausgesprochen hätte?

„Außerdem was?“ wollte Soichi nun doch neugierig wissen. Sein Gesicht war immer noch rot, es war ihm unangenehm nicht zu wissen, was er im Schlaf von sich preisgegeben hatte. Und ausgerechnet vor Morinaga!

Doch dieser sagte nichts mehr, er entschied sich, es für sich zu behalten. Soichi hätte es ohne hin geleugnet.

Er rückte wieder näher zu seinen Senpai der ihn erschrocken ansah.

„Komm nicht so nah!“

Doch da war es schon zu spät. Morinaga zog ihn mit festen Griff zu sich und küsste ihn abermals mit der Zunge. Soichi wehrte sich leicht, doch ließ den Wiederstand bald fallen und schloss die Augen.

Morinaga drückte ihn während des Kusses mit seinen Gewicht auf den Futon zurück, strich mit seiner rechten Hand unter dessen Hemd und umspielte mit seinen Fingern geschickt Soichis Brustwarze. Mit der anderen Hand hielt er dessen Kopf auf das Kissen mit leichten Druck unten.

Dieser drückte seine Hände leicht gegen Morinagas Oberkörper, es schien aber nicht so, als ob er ihn von sich stoßen wollte.

Morinaga löste den Kuss und glitt mit seiner Zunge runter auf den nun freiliegenden Oberkörper. Soichi stöhnte dabei leicht auf und sein Köper begann zu zittern. Morinagas Hand, die vorher mit dessen Brustwarze spielte, glitt nun runter zu seinen Lenden. Soichi griff instinktiv nach dieser Hand, aber ließ diese dennoch gewähren, denn das Gefühl das es bei ihm auslöste war einfach zu stark als das er sich dagegen wehren konnte, oder wollte.

Morinaga entkleidete nun geschickt seinen Senpai und sich selber, küsste diesen abermals lange und ausgiebig auf den Mund und ließ seine Hand wieder Richtung Lenden gleiten.

Dieses mal griff Soichi nicht mehr nach ihr, er hielt sich an Morinagas Schultern fest, während dieser begann seinen Hals zu liebkosen.

Bevor Soichis Erregung seinen Höhepunkt fand, drückte ihn Morinaga sanft auf den Bauch.

„Wa...was soll das?“ keuchte Soichi.

Morinaga gab keine Antwort. Nun küsste er Soichis Nacken, der nun wehrlos auf den Bauch lag.

Mit der Zunge glitt Morinaga nun weiter runter, den Rücken entlang, die Finger an den Seiten an denen Soichi so empfindlich war. Dieser stöhnte bei dem Gefühl leise auf und eine Gänsehaut breitete sich über seinen Oberkörper aus.

Morinagas Zunge war nun an seine Hüfte angelangt und biss leicht in eine Seite in Soichis Gesäß.

„Ahhh...“ hörte er ihn laut aufstöhnen. Soichi schien das zu gefallen, also biss Morinaga öfters und an unterschiedlichen Stellen, aber immer leicht und auf Soichi achtend, der dabei immer lauter aufstöhnte.

Bald ließ er aber von ihn ab, suchte die Tube die er auch beim letzten mal benutzt hatte und glitt mit einem mit Gel benetzten Finger in Soichi, dessen Hände sich an das Bettlaken krallte. Sein Gesicht war leicht verzerrt, doch er hob langsam, kaum wahrnehmbar, sein Becken. Morinagas Handbewegung wurde allmählich schneller, bevor er noch einen zweiten Finger dazu nahm.

Noch einigen Minuten entspannte sich nun auch Soichi, seine Hände lagen ruhig auf dem Lagen und die Augen leicht geöffnet. Ab und zu stöhnte er leicht auf.

Morinaga griff nun mit den Händen an Soichis Hüften und zog sie leicht nach oben.

Soichi drehte seinen Kopf nach hinten um zu sehen, was sein Kohai mit ihn vorhatte.

„Ich,... ich bin doch kein Hund!“ kam von ihm entsetzt heraus.

„Hä? Aber, das ist eine ganz normale Stellung! Auch für Heteropaare!“

„Ist mir doch egal, was die machen! Ich will das nicht!“

Doch Morinaga fuhr unbeeindruckt fort.

Er kannte das nur allzu gut von seinen Senpai. Immer wenn er mit ihm schlief, wehrte er sich und versuchte Morinaga verzweifelt zu erklären, das er diese Art von Sex nicht mochte. Aber während sie miteinander schliefen, schien Soichi dabei oft erregter zu sein wie er selber.

Morinaga griff nun unter Soichis Bauch und dirigierte ihn so nach oben, so das Soichi nun auf allen vieren auf dem Laken war.

Er beugte sich zu ihm runter und küsste ihn sanft hinter sein Ohrläppchen.

„Vertau mir.“

Soichi atmete schwer und stöhnte laut auf, während Morinaga fortfuhr.

Seine Bewegungen wurden langsam schneller und Soichi passte sich dessen Rhythmus automatisch an. Morinaga war immer noch leicht zu seinem Senpai hinuntergebeugt, so konnte er weiterhin seinen Rücken hinauf bis zum Nacken liebkosen. Eine Hand legte er um Soichis Erektion um ihn damit noch mehr zu erregen während er die Hand langsam und dann immer schneller auf und ab bewegte, dem gleichen Tempo angepasst.

Als Soichi zum Höhepunkt kam, warf er seinen Kopf ruckartig in den Nacken zurück und stöhnte laut auf. Nur wenige Sekunden später kam auch Morinaga.

Soichi ließ sich erschöpft und außer Atem nach vorne auf sein Bett fallen. Morinaga, dessen Arme noch Soichis Bauch umschlungen, legte sich auf ihn, ebenfalls schneller atmend, aber glücklich.

„Ich bin mir sicher, das du jetzt besser schlafen kannst.“ lächelte er seinen Senpai an, der diese Bemerkung überhaupt nicht lustig fand. Doch er war viel zu erschöpft um sich jetzt aufzuregen, so beließ er es dabei und schloss müde die Augen.

Die Wärme die er auf seinen Rücken spürte war so angenehm, und der regelmäßige, warme Atem den er auf seinen Nacken spürte beruhigte ihn unerklärlicher Weise ungemein. Er seufzte einmal kurz ungewollt auf und schlief ein.

Morinaga legte sich sacht, um Soichi nicht aufzuwecken, neben ihn, hielt ihn weiter hin in seinen Armen und kuschelte sich glücklich an ihn bis er nur kurze Zeit später ebenfalls in einen tiefen Schlaf fiel.

In dieser Nacht hatte Soichi keine Alpträume mehr.
 

Piep, piep, piep!

Dieser unangenehme Ton riss beide gleichzeitig aus ihren Träumen.

Morinaga rieb sich verschlafen die Augen. „Was? Ist es etwa schon so weit?“

Soichi dagegen stand sofort auf um ins Badezimmer zu verschwinden. Als er vom Zimmer aus die Dusche hörte, legte er sich noch einmal auf den Futon, die Arme hinter den Kopf gekreuzt ging er den gestrigen Abend noch einmal durch. Dabei musste er lächeln. Wie sehr er es doch liebte, seinen Senpai so in Rage zu sehen bevor er, Morinaga, die Macht über ihn übernahm und sie zusammen im Bett landeten. Doch er hatte heute keine Zeit über so was nachzugrübeln. Und genau so schnell verging ihm auch das Lächeln als ihm wieder einfiel, warum Soichi bei ihm übernachtet hatte und warum sie so früh aufstehen mussten.

Er stand langsam und widerwillig auf, rollte den Futon zusammen und verstaute diesen in den kleinen Schrank.

Die Dusche wurde abgestellt und Soichi kam, wider nur mit einem Handtuch bedeckt, aus dem Badezimmer. Dabei funkelte er seinen Kohai giftig an.

`Was ist denn jetzt schon wieder?´ dachte Morinaga und stotterte ein verängstlichtes „Guten morgen“ hervor.

„Geh duschen!“ befahl Soichi und nahm dabei frische Kleidung aus seiner Tasche.
 

Es war nun 4:45 Uhr, beide standen nun Seelen allein auf dem kleinen Bahnhof in Nagoya.

„Bist du sicher das du alles dabei hast?“ wollte Soichi wissen.

„Ja, ich habe alles.“ Morinaga grinste ein wenig, denn eine kleine Freude hatte bei dem Ausflug. Er blickte hinunter auf seinen hellbraunen Koffer, in dem er heute morgen noch schnell unbemerkt die Tube Gleitgel verschwinden ließ.

Soichi kramte aus seiner Hosentasche seine Zigarettenpackung heraus, nahm eine, die er sich auch sofort in den Mund steckte und anzündete. Genüsslich zog er mehrmals daran und blickte ab und zu auf die große Bahnhofsuhr.
 

Der Zug kam pünktlich und die Abteile waren fast alle leer. Soichi drückte die Zigarette aus, die vierte, die er während des Wartens geraucht hatte und stieg zusammen mit Morinaga und den schweren Gepäck in den Zug.

Sie nahmen sich ein gemütliches Abteil in der Nähe des Speisewagens, verstauten ihr Gepäck über den Sitzen und setzten sich gegenüber. Draußen ging schon sie Sonne auf und die Lichter im Zug wurden ausgeschaltet.

`Nun ist es also so weit.´ Morinaga rieb sich nervös die Hände, die vor Aufregung ganz verschwitzt waren.

„Beruhige dich.“ Soichi sah ihn ein wenig sorgenvoll an. „Sie werden dir schon nicht den Kopf abreißen. Außerdem, schlimmer kann es doch nicht mehr werden.“

Morinaga lächelte leicht. Er war dankbar dafür, das er Soichi bei sich hatte. Auch wenn er daran Schuld war, das sie jetzt im Zug Richtung Heimat saßen.

Er hätte seinen Eltern wahrscheinlich eh nicht sein Leben lang aus dem Weg gehen können.

Der Zug rollte mit einem lauten Zischen los. Morinaga blickte aus dem Fenster und sah zu, wie die Stadt, in der er all die Jahre glücklich gelebt hatte, vorbeizog und schließlich hinter sich ließ. Soichi schien die Ruhe selbst zu sein. Er lehnte seinen Kopf zurück auf den Sitz und schloss die Augen.

Erst jetzt merkte Morinaga, wie müde er war. Sie waren zwar gestern früh im Bett, aber geschlafen hatten sie ja nicht sofort.

Er schaute aus dem Fenster der Abteiltür, niemand war im Flur zu sehen. Er stand auf und zog die kleinen, orangen Vorhänge zu, damit niemand in ihr Abteil hinein schauen konnte. Er drehte sich wieder um und setzte sich nun neben seinen Senpai, der immer noch ruhig in der selben Position vor sich hin döste. Morinaga schaute ihn eine Weile an. Wie friedlich er doch aussah wenn er schlief. Seine Gesichtszüge waren nun ganz entspannt und sein Brustkorb hob und senkte sich leicht während er still ein und ausatmete.

Er rückte noch ein Stück näher und legte seinen Kopf auf dessen rechte Schulter. Soichi rührte sich nicht, nur eine leise Stimme grummelte hervor: „Aber lass deine Hände bei dir, verstanden?!“
 

Die Sonne schien nun direkt durch das Fenster und Morinaga mitten ins Gesicht, so dass das helle Licht ihn aus den Schlaf zurück ins Leben holte. Er setzte sich hin und blickte zu Soichi, der aus dem Fenster schaute und dabei eine Zigarette rauchte.

„Danke, das du mich hast schlafen lassen.“ Morinaga war ein wenig verwundert über die Nähe die Soichi ihn gewährte.

„Du hast lange geschlafen. Wir werden bald ankommen. Sollen wir vorher noch was essen gehen?“

Morinaga wurde es übel. Er war jetzt viel zu aufgeregt um was zu essen.

„Nun gut, wir können uns auch in der Stadt was kaufen.“ Soichi blickte auf die Uhr.

In 30 Minuten kam ihre Haltestelle.
 


 

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*glücklich bin* Jaaa, ich hab die 4-Seiten-Marke geknackt XDD Mir ist gestern, nachdem ich das dritte Kapitel begonnen hatte, erst aufgefallen, das Soichi noch keine einzige Zigarette geraucht hat o_O Der Arme. Ich hätte es heute auch fast wieder vergessen. Kein Wunder als Nichtraucherin ^^ Also musste ich noch hier und da den Text verändern und Soichi ein Sündenstäbchen gönnen XD Beim nächsten Kapi werde ich aber dran denken! *hoff*

An dieser Stelle möchte ich mich auch gaaaaaaaanz herzlich den lieben Leuten danken die mir so viele liebe Meinungen und Kommis geschrieben haben! *euch alle gaaaanz doll lieb hab* ^_____^

Begegnungen

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Begegnungen (jugendfrei!)

Morinaga rutschte nun nervös auf seinem Platz hin und her als er am Fenster die bekannten Häuser und Straßen vorbeihuschen sah, die sich gar nicht verändert zu haben schienen.

Der Zug fuhr nun langsamer, bevor er quietschend auf den Gleisen an dem kleinen Bahnhof zu stehen kam.

Soichi nahm sich seine Reisetasche. Auch Morinaga stand jetzt auf und griff zu seinen Koffer um den Zug zu verlassen.

Es war Nachmittag und die Sonne brannte heiß, es war kein Wölkchen zu sehen. Auf dem Bahnhof stellte Soichi seine Tasche wieder ab und reckte sich ausgiebig.

„Was für eine lange Fahrt!“

„Ja...“ Morinaga schaute sich um. Er hatte Angst jemanden zu treffen den er kannte. Sie waren zwar nicht in dem eigentlichen Dorf von seinen Eltern, aber die Stadt, in denen sie die Tage verbringen würden, lag direkt neben dem Dorf, so dass es gut möglich wäre, ein bekanntes Gesicht zu sehen. Aber es war wegen der Hitze kaum jemand auf der Straße und die wenigen Fahrgäste, die mit ihnen ausgestiegen waren, zerstreuten sich ebenfalls schnell in allen Richtungen der Stadt.

„Lass uns erst mal in unser Hotel.“ Aus seiner Tasche holte Soichi einen kleinen Stadtplan, auf dem er die Position des Hotels markiert hatte.

„Wir sind ganz in der Nähe, wir müssen da lang.“ Er deutete mit dem Zeigefinger in eine Richtung, faltete den Plan zusammen und steckte sich ihn griffbereit in seine Hosentasche.

„Gut, dann lass uns gehen.“

Morinaga wollte so schnell wie möglich auf das Zimmer. Ihm war es unangenehm wie auf einen Präsentierteller auf dem Bahnhof zu stehen.

„Moment...“

Soichi holte sich eine Zigarette raus und zündete sie an.

„So, jetzt können wir.“ In der einen Hand seine Tasche und in der anderen die Zigarette ging er zielstrebig in Richtung Hotel, Morinaga im Schlepptau.
 

Das Hotel war zum Glück wirklich nicht weit vom Bahnhof entfernt, sie brauchten nur zehn Minuten bis sie in der kleinen Empfangshalle standen.

Auch hier war es fast leer. Nur der Portier, der wohl die siebzig Jahre schon weit überschritten hatte, wie es Äußerlich den Anschein machte, stand müde hinter den Tresen, dessen Aufmerksamkeit auf eine Zeitung fixiert. Ab und an gähnte er ausgiebig. Anscheinend waren um diese Zeit kaum Gäste in dem Hotel.

Sie gingen auf den Empfangstresen zu, doch der Portier bemerkte sie immer noch nicht..

Soichi räusperte sich nach kurzem Warten.

Der Mann blätterte seelenruhig eine Seite der Zeitung um und las weiter.

„Das darf noch nicht wahr sein, HALLO!“

„Hä?“ Der Portier schreckte auf.

„Was? Oooh, Gäste!“

Er stand auf, legte die Zeitung rasch bei Seite und verbeugte sich kurz.

„Willkommen im Hotel Kirschblüte, kann ich Ihnen helfen?“

Der Mann lehnte sich ein wenig über die Tresen, die Augen zusammengekniffen als ob er große Mühe hätte überhaupt zu erkennen wer da vor ihm stand.

„Ja, mein Name ist Tatsumi Soichi. Ich habe gestern telefonisch ein Zimmer reserviert.“

„Oh.. ja, ich erinnere mich!“

Der Portier drehte sich zu seinem Computer um und öffnete die Gästedatei.

„Ja, hier steht Mabumi. Willkommen, Herr Mabumi.“

„Äh, nein, Tatsumi!“

„Sag ich doch, Mabumi. Herzlich willkommen.“

Soichi atmete tief durch.

„Ta – tsu – mi!“

„Ja, ja, natürlich. Sagte ich doch.“

Er überreichte Soichi einen Schlüssel.

Morinaga blickte auf die Haken auf denen die Hotelschlüssel hingen. Es waren noch fast alle da, nur zwei Schlüssel fehlten und einer davon war ihr eigener.

„Das Zimmer ist im ersten Stock am Ende des Ganges. Entschuldigen Sie bitte wenn ich ihr Gepäck nicht hoch trage, aber um diese Zeit im Jahr bin ich immer alleine, kaum Gäste, verstehen sie? Und ich bin leider schon etwas gebrechlich“

„Was Sie nicht sagen.“ Soichi nahm den Schlüssel und sein Gepäck. Morinaga tat es ihm gleich und beide gingen die schmale Treppe hinauf.

„Bis auf uns beide ist nur noch ein andere Gast hier.“ Bemerkte Morinaga.

„Ja, kein Wunder bei dem Service!“

Am Ende des Ganges angelangt, fanden sie ihre Tür. Soichi öffnete sie und blieb auf der Stelle stehen.

„Was ist das dann?“

„Was denn?“

Morinaga drückte sich an seinen Senpai vorbei und schaute in das Zimmer.

Dort stand, fast das halbe Zimmer einnehmend, ein großes Doppelbett mit roten Bezug.

„Äh, ein Bett?“

„Das sehe ich selber!“ Soichi ging stampfend ins Zimmer.

„Ich habe dem Portier ausdrücklich am Telefon gesagt, das ich ein Zimmer mit ZWEI Betten haben will. Mit zwei Betten!“

Morinaga blieb stumm, aber innerlich triumphierte er hämisch.

„Ich werde mich beschweren und ein anderes Zimmer verlangen! Immerhin stehen ja genügend frei!“

„Was?“

Als Soichi gerade an ihm vorbei durch die Tür laufen wollte, hielt er diesen fest.

„Senpai, das hat keinen Sinn! Hast du denn nicht die Hotelbeschreibung gelesen? Dieses Hotel hat nur Zimmer mit Doppelbetten.“

„Waaaas?!“

Soichi wurde kreidebleich!

„Das kann nicht sein!“

Er öffnete hastig seine Tasche und wühlte in ihr herum.

„Aha!“ Der Zettel war gefunden und er las tatsächlich: `Zimmer nur mit Doppelbetten.´

Er drehte sich düster zu Morinaga um.

„Mo – ri – na- gaaaa!“

Er stand auf und hielt ihm den Zettel unter die Nase.

„Das hast du also gewusst! Warum hast du mich nicht darauf hingewiesen?“

„Wie bitte? Du hast doch das Hotel selbst ausgesucht und ich dachte du hättest gerne mit mir ein Zimmer mit Doppelbett.“

„Wieso sollte ich so etwas wollen?“

Er zerknüllte das Papier und warf es Morinaga genau auf die Nase.

„Aaach, ihr Schwule seid doch alle gleich!“

Er schaute sich im Zimmer um Dort standen nur noch ein Fernseher, einen kleinen runden Tisch an denen zwei Stühle standen, und einen Sessel. Dazu noch eine Tür die ins Badezimmer führte. Aber nichts worauf man noch schlafen könnte.

„Noch nicht mal ein Sofa!“ maulte Soichi.

„Wir müssen einfach aus dieser Situation das Beste machen.“

Wieder drehte sich Soichi düster zu Morinaga um.

„Dein Bestes kenne ich! Nein, danke! Und wenn ich heute auf den Boden schlafen muss!“

Morinagas Gefühl des Triumphes ging so schnell wie es kam.

Er schloss nun hinter sich die Zimmerür und verstaute seinen Koffer in eine Ecke.

Soichi dagegen ging in das Badezimmer und benetzte sein Gesicht mit kalten Wasser.

„Es ist viel zu heiß heute...“ kam es aus ihn heraus.

Als er das Badezimmer wieder verließ, stand Morinaga mit entblößten Oberkörper vor ihm.

„Wa...Was soll das denn schon wieder!? Zieh dich gefälligst wieder an!“

„Aber du hast doch selbst eben gesagt, dass es heiß ist. So ist es besser.“

Soichi lief rot an. Wie konnte er es wagen sich halb nackt vor ihm zu stellen?

„Zieh doch dein Hemd auch aus, dann wird es dir kühler.“ Schlug Morinaga vor.

„Das würde dir so passen!“

Erneut kramte er seine Zigaretten heraus, setzte sich dabei auf den Sessel und schaute sich noch einmal im Zimmer um.

Morinaga ging zu seinen Koffer und holte ein paar Sachen heraus.

Soichis Augen wanderten weiter durch den Raum bis sie auf Morinaga kleben blieben.

Dieser stand, Soichi den Rücken zugewannt, gebückt vor seinem Gepäck.

Soichi zog lange und genüsslich an seiner Zigarette während er seinen Kohai beim Auspacken zusah.

Morinaga stellte sich wieder aufrecht hin, er hatte für morgen ein paar ordentliche Sachen herausgesucht und damit sie nicht zerknitterten, über einen der Stühle gelegt. Wenn er morgen wirklich seinen Eltern gegenüberstand, so wollte er auch einen guten Eindruck machen.

Er sah runter auf die Sachen. „Wann,.. wann möchtest du denn morgen losgehen, Senpai?“

Es kam keine Antwort.

„Senpai?“

Morinaga drehte sich um. Soichi hatte immer noch die Zigarette im Mund, die Augen noch auf Morinagas Oberkörper. Er erschrak leicht als er bemerkte, das ihn Morinaga bemerkte.

„Hä? Was hast du gesagt?“

„Äh, Soichi, ist was?“

„Was soll sein?“

Er drehte sich um und fixierte seine Auge nun auf ein kleines Landschaftsbild über dem Bett. `Wo habe ich denn gerade hingesehen?´

„Ich hab gefragt, wann wir morgen zu meinen Eltern gehen wollen.“

„Hmm, ach so.“ Nun konnte er Morinaga wieder ansehen, die peinliche Situation war vorüber.

Ich denke Nachmittags wäre die beste Zeit. Morgens wäre es unhöflich und erst recht während der Mittagszeit. Dann haben wir am Vormittag noch ein wenig Zeit uns darauf vorzubereiten.“

„Ja, du hast wohl recht.“ Morinaga setzte sich erschöpft auf das große Bett.

„Was willst du denn meinen Eltern sagen?“

„Die Wahrheit.“ Kam es nur aus Soichi raus. Morinaga blickte zu Boden.

„Möchtest du das ich morgen lieber alleine zu deinen Eltern gehe?“

Nun blickte er Soichi in die Augen.

„Du.. willst morgen alleine zu meinen Eltern?“

„Von Wollen war nicht die Rede. Ich habe dich gefragt, ob du morgen lieber hier bleiben möchtest.“

„Das würdest du für mich tun? Alleine zu meinen Eltern zu gehen?“ Morniaga war erstaunt, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein, ich werde morgen mitkommen. Ich will das alles hinter mir haben. Außerdem...“ er stand auf, ging vor Soichi auf die Knie und legte seinen Kopf auf dessen Oberschenkel. „Außerdem bist du morgen bei mir.“

Soichi sah zu ihm runter, blickte abermals auf seinen nackten Oberkörper und dessen angespannte Muskeln. Morinaga dagegen blieb mit dem Kopf ruhig auf Soichis Schoß, seine Hände streichelten langsam dessen Beine.

Soichi drückte seine Zigarette auf dem Aschenbecher, der auf dem Tisch stand, aus, und blickte wieder runter zu Morinaga.

Soichi wurde es heißer. Er überlegte kurz, ob er sich auch das Hemd ausziehen sollte wie Morinaga vorgeschlagen hatte, doch dieser Gedanke verdrängte er wieder schnell.

Morinaga erhob seinen Kopf. „Äh, Seinpai...“

Wie versteinert und kreidebleich blickte er auf die Hose. Wie konnte DAS passieren?

Morinaga lächelte liebevoll und öffnete geschickt mit einer Hand den Knopf und den Reisverschluss.

„Lass das!“ befahl Soichi.

„Dein Körper sagt mir aber was anderes.“

Soichi wollte noch etwas sagen, doch da war Morinaga schon fleißig dabei.

Soichi griff nach dessen Haaren und stöhnte auf.

„Hör,.. hör auf! Ich mag das nicht!“

Doch Morinaga fuhr fort und wurde immer leidenschaftlicher mit seinen Bemühen.

Soichi schwitze stark, so sehr, das sein Hemd schon ein paar Flecken aufwiesen.

„Ich glaube, dein Hemd ziehen wir wohl doch besser aus.“

Soichi sagte nichts mehr, während Morinaga langsam die Knöpfe des Hemdes öffnete und dieses dann zärtlich von seinen Körper gleiten ließ.

Seine Hände wanderten weiter runter zu Hose, die er ebenfalls schnell von Soichis Beinen hatte.

„Bleib hier sitzen.“

Morinaga ging zu seiner Tasche, holte die Tube mit dem Gleitgehl heraus und ging mit dieser zurück zu seinen Senpai.

Als Morinaga sich etwas davon auf die Finger schmierte, erblickte Soichi die Tube.

„Du... du hast wohl wirklich an alles gedacht, was?“

„Natürlich.“ Morinaga lächelte Soichi an, der immer noch auf dem Sessel saß und bei Morinagas Berührung leise aufstöhnte.

„Wäre... wäre ich nicht... so müde von der Reise... dann würde ich dir jetzt den Kopf abreißen!“

„Ich weiß.“

Morinaga zog seinen Senpai an dessen Beine behutsam näher zu sich runter. Dieser lehnte sich weit zurück in den Sessel.

Morinaga legte eines von Soichis Beine auf die Lehne des Sessels, das andere auf Morinagas Schulter gestützt.

Soichi bohrte seine Finger fest in die Schultern seines Kohais, die dabei leichte rote Striemen auf der Haut hinterließen.

Der Sessel knarrte leise. Soichi versuchte krampfhaft nicht laut aufzustöhnen, aus Angst das der Portier ihn hörte. Doch als im wieder einfiel, das dieser ja schon fast taub war, ließ er seiner Erregung freien Lauf und stöhnte bei jeder Bewegung Morinagas Körper laut auf.

Die Position des Beines, das Soichi auf der Stuhllehne hatte, war ihm langsam zu unbequem. So schlang er, zur Morinagas Überraschung, dieses um seine Hüfte.

Nun glitt auch das andere Bein, das noch auch Morinagas Schultern ruhte, weiter runter, so dass Soichi ihn nun mit beiden Beinen umschlang und mit ihnen einen leichten Druck ausübte, um Morinaga das Tempo vorzugeben.

„Sen..Senpai...“ Morinaga beugte sich vor und küsste Soichis Bauch.

„Ich liebe dich, Senpai.“

Er beschleunigte das Tempo, so lange, bis Soichi laut aufstöhnte und Morinagas Körper fest an seinen presste.

Erschöpft und vollkommen verschwitzt ließ sich Morinaga auf Soichi niederfallen, der ebenfalls von der Anstrengung mit Schweißperlen übersäht war.

Morinaga blickte zu Soichi hoch. „Wir sollten besser duschen gehen...“

„Hmm.“

Soichi stieß Morinaga kommentarlos von sich runter, stand von dem knarrenden Sessel auf, nahm sich seine Hose und ging alleine ins Badezimmer.

Morinaga blickte ihm nach und überlegte kurz, ob er ihn unter die Dusche folgen sollte. Entschloss sich aber, doch lieber zu warten. Er setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen den Sessel auf dem vor kurzen noch sein Senpai gesessen hatte.

Er dachte angestrengt nach. Soichi konnte jetzt nicht mehr leugnen, dass er Morinaga anziehend fand. Nicht, nachdem er, ohne seines Zutuns, eine Erektion bekam. Morinaga musste lächeln. Hatte er ihn bald soweit, das er es sogar zugeben würde? Zweifel stiegen wieder hoch. Nein, Soichi würde es wohl kaum sagen. Er ist wie ein Eisblock den man immer und immer wieder erneut auftauen muss.

Die Badezimmertür öffnete sich und Soichi kam, nur mit der Jeanshose bekleidet, aus der Dusche.

„Ich bin fertig.“ maulte er.

Morinaga stand auf, nahm ein paar Sachen zum wechseln mit und ging ebenfalls unter die Dusche.

Als er erfrischt und sauber wieder in das Zimmer trat, hatte sich Soichi ein neues Hemd angezogen und suchte sein Portemonnaie heraus.

„Hast du was vor?“ wollte Morinaga wissen.

„Ich habe Hunger. Wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen.“

Erst jetzt viel Morinaga auf, dass er auch großen Hunger hatte. Die ganze Aufregung des Tages hatte ihn völlig aus seinen normalen Tagesrhythmus geworfen.

„Gut, wir können uns ja ein Lokal suchen.“
 

Draußen dämmerte es schon langsam und die Straßen waren noch leerer wie bei ihrer Ankunft.

„Hmm, wo lang?“

Soichi drehte seinen Kopf von der einen in die andere Richtung.

„Gehen wir mal hier lang.“ schlug Morinaga vor. „Ich war lange nicht mehr hier, aber ich glaube mich zu erinnern, das hier in der Nähe ein Restaurant ist.“

„Gut, dann sehen wir mal nach.“

Soichi folge ihm, dabei schaute er sich die Stadt genauer an.

Die Häuser hier waren viel kleiner wie bei ihm zu Hause in Nagoya. Die Stadt schien auch nicht goß und sehr überschaubar zu sein. In Gedanken versuchte er sich vorzustellen, wie wohl das Dorf, in dem Morinaga aufgewachsen war, aussah.

Erst jetzt wurde im klar, das in einer so kleinen Gegend jeder über den anderen bescheid wissen musste. Er hatte zwar oft davon gehört, das Menschen, die in konservativen Kleinorten lebten, sich gerne über andere, die ein wenig aus den Rahmen fielen, negativ äußerten.

Doch erst jetzt begriff er, wie schrecklich es für Morinaga gewesen sein musste, dass das ganze Dorf mit vorgehaltener Hand über ihn und seine Homosexualität tuschelten.

„Ha, ich habe mich doch nicht geirrt! Hier ist das Restaurant!“

Morinaga zeigte auf ein kleines, rustikales Lokal das im alten japanischen Stil erbaut war.

„Oh, nicht übel.“ Soichi betrachtete es sich genau.

„Nicht wahr? Leider war ich noch nie drinnen gewesen, aber heute ist eine gute Gelegenheit.“

Beide betraten das Lokal. Es brannten an der Decke vereinzelnd orange schimmernde Lampen, die ein dunkles, aber angenehmes Licht warfen.

Zwischen manchen Sitzplätzen standen vereinzelnd große Blumenkästen, die bei einigen Tischen die Sicht auf andere Gäste verbargen.

An einem Platz am Fenster saß ein junges Paar, das sich verliebt ansahen und sich leise zutuschelten, wobei dir Frau in einer hohen Stimmlage kicherte.

Soichi schaute zu ihnen verstohlen rüber, sah aber genau so schnell wieder weg.

„Wir setzen uns hier hin!“ Soichi setzte sich an einen der letzten Tische im hinteren Teil des Lokals, vor sich eine große, grüne Pflanze, um damit sicher zu gehen, nicht auf das Paar gucken zu müssen.

Morinaga setzte sich neben ihn. Auf dem Tisch lag eine Speisekarte, die Soichi genau studierte. Als er sein Menü gewählt hatte, gab er Morinaga die Karte.

Ein weiteres Paar betrat den Raum. Durch die Pflanze konnten sie nichts erkennen, aber die Stimmen hörte man überdeutlich, da beide sehr laut redeten und scherzten.

Und zu allen Überfluss setzte sich das Paar direkt vor Morinaga und Soichi, der dabei leise seufzte.

„Stimmt was nicht, Senpai?“ Soichi schüttelte den Kopf. Er konnte ihm doch nicht sagen, das er, nachdem er mit Morinaga geschlafen hatte, frisch verliebte Paare am liebsten aus dem weg gehen wollte.

„Nein, alles in Ordnung. Wo bleibt nur der Kellner?“

Soichi winkte eine junge Kellnerin zu, die auch gleich zu den beiden hinüber lief. Doch ihr Lächeln fror genau so schnell ein wie es kam, als sie sah, wie nah Morinaga neben Soichi saß, obendrein hatte der Langhaarige diverse, frische Knutschflecke auf seinen Nacken.

„Was wollen Sie?“ mit unhöflicher Stimme zückte sie ihr kleines Notizblöckchen und einen Stift aus ihrer weißen Schürze. Morinaga bestelle, ohne auf die Laune der Kellnerin zu achten.

Doch als Soichi merkte, warum die Dame so unverschämt ihnen gegenüber war, wurde seine Laune noch mürrischer als die der Bedienung.

„Sagen sie mal, bedienen sie alle Leute so?“

Die junge Frau sah Soichi nicht an, sie schrieb noch eifrig Morinagas Bestellung auf den Zettel.

„Nein, natürlich nicht, Aber bei solchen Leuten wie Ihnen... nun ja... was möchten Sie denn bestellen?“

„Was soll das heißen, Leute wie Ihnen?“

Die Dame atmete tief ein.

„Nun ja, bei Menschen mit, wie soll ich das sagen, einen unnatürlichen Trieb.“

„Wie bitte?“

Soichi wollte sich gerade erheben, doch Morinaga griff geistesanwesend dessen Arm und zerrte ihn zurück auf den Stuhl.

„Er nimmt das Menü Nummer 3!“ sagte Morinaga zu der Kellnerin.

„Aha.“ Sie schrieb es ebenfalls auf ihren Zettel und ging zurück an die Bar.

„Warum hast du mich zurück gehalten?“ Nun fauchte Soichi Morinaga an, der versuchte, seinen Senpai zu beruhigen.

„Wolltest du etwa in dem Lokal einen Aufstand machen? Sie hätten uns einfach rausgeworfen!“

„Na und? Hast du nicht gehört wie die Kellnerin über uns geredet hat?“

„Natürlich hab ich das! Ich höre so etwas andauernd! Aber man kann sich deswegen nicht mit jeden anlegen, Senpai. Du musst so etwas einfach überhören.“

„Einfach überhören?!“

Soichi atmete schwerer, in ihm sammelte sich ein Berg von Wut an.

Morinaga rückte etwas näher um ihn leise zu besänftigen: „Senpai, ich weiß wie du dich jetzt fühlst, aber glaube mir, du wirst immer wieder Menschen treffen die so über dich reden! Es lohnt sich nicht, wegen solchen Leuten seine Kraft und Energie zu verschwenden. Sie wissen es einfach nicht besser.“

Soichi schloss die Augen, die Hände zitternd zu Fäusten beballt..

Er war so wütend, aber das Schlimmste an der ganzen Sache war, das Morinaga Recht zu haben schien.

Er freute sich jetzt schon auf den Moment, an dem er diese Gegend wieder verlassen konnte.

Morinaga rückte wieder etwas weiter weg von Soichi, um nicht noch weiter Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch dieses schien ein hoffnungsloses Unterfangen zu sein, denn die Kellnerin, die vor kurzen noch ihre Bestellung entgegen nahm, stand nun an dem Tisch des Paares, das direkt vor ihnen saß. Morinaga konnte sie wegen des wild wuchernden Gestrüpps in dem Blumenkasten nicht sehen, aber die Stimmen waren so klar erkennbar, als ob sie direkt neben ihnen sitzen würden.

Morinaga hörte die Kellnerin das Paar etwas zuflüstern. Darauf hin gaben die beiden Gäste ein leises, lachendes Geräusch von sich.

„Was, wirklich? Zwei Schwule?“ Die Frau lachte lauter auf.

„Ja, ja!“ bestätigte die Kellnerin: „Genau hinter Ihnen.“

Die Dame drehte sich um. Der Mann, der seiner Frau gegenüber saß, streckte seinen Kopf in die Höhe und versuchte so, einen blick auf Morinaga und Soichi zu erhaschen.

Die Frau seufzte enttäuscht auf. „Ich sehe sie nicht!“

Sie redeten nun so laut, als ob es ihnen egal schien, dass Morinaga und Soichi sie hören konnten.

„schatz, wenn wir wieder gehen, müssen wir zuvor schauen gehen, ja?“ Die Freu richtete sich nun flehend zu ihren Begleiter.

Dieser lachte auf: „Natürlich! Ich habe noch nie Schwule gesehen, diese Gelegenheit lasse ich mir nicht entgehen!“

Morinaga lehnte sich leicht genervt auf die Stuhllehne, doch in Soichi schien es schon zu brodeln und jeden Moment zu explodieren.

Die Kellnerin ging, nachdem sie auch die Bestellung des Paares hatte, in die Küche zurück.

Die Frau flüsterte ihren Mann zu: „Hast du gehört? Die Kellnerin sagte auch, dass der eine, der aussieht wie eine Frau, auf dem Hals Knutschflecke hat. Ist das nicht niedlich?“ Nach diesen Worten drehte sich die Frau abermals um und versuchte durch das Pflanzenwirrwarr etwas zu erkennen. Auch der mann streckte seinen Hals wie eine Schildkröte in die Höhe.

„Jetzt reicht es mir aber!“ Soichi hielt es nicht mehr aus. Zu schnell, als das Morinaga ihn zurückhalten konnte, sprang Soichi von seinen Stuhl auf und marschierte zu dem Paar.

Der Anblick von Soichis, fast mordlüsternen Augen, ließ die beiden erstarren.

Er knallte seine Handflächen mit ganzer Kraft auf den Tisch des Paares: „Möchten Sie irgend was Bestimmtes von mir? Wenn ja, raus damit!“ Er funkelte zuerst den Mann, dann die Frau mit bösen Augen an.

Beide wichen automatisch etwas zurück und hielten ihre Hände leicht schützend nach oben.

„Oh, nein,... es ist Nichts.“ Kam es aus der Frau herraus.

Soichi stellte sich wieder aufrecht hin. „Dann haben Sie ja Glück gehabt!“

Er ging wieder zu Morinaga, der ihn sofort packte und ihn auf seinen Stuhl zurück zerrte.

„Was sollte das denn gerade?“ Morinaga schien entsetzt.

„Was meinst du? Soll ich mir das etwa gefallen lassen? Sie reden über uns wie Tiere im Zoo! Du hast zwar Recht mit dem was du mir eben sagtest, aber ab und zu mal muss man seine Meinung vertreten, sonst zerbricht man irgend wann an das alles!“

Morinaga dachte kurz nach.

„Ich verstehe dich ja, Senpai. Ich liebe dich ja gerade deswegen! Aber bitte tu mir den Gefallen, und sage deine Meinung etwas sanfter, ja?“

„Hmm.“ Kam es nur von ihm heraus.

Das Essen wurde bald gebracht. Die Kellnerin stellte die Teller kommentarlos und ohne jede Regung im Gesicht auf den Tisch und verschwand genau so schnell wieder.

Soichi begann zu essen. „Ich frag mich, ob sie einen Freund hat. Der hat es sicher schwer mit ihr.“

Morinaga lachte auf.

Nach dem sie fertig waren, zahlten sie sofort und verließen das Lokal.

„Eins kannst du mir glauben!“ Soichi wandte sich zu seinen Kohai ,als sie die nun dunkle Straße zurück ins Hotel gingen. „Dort werde ich nie wieder einen Fuß reinsetzen!“

Morinaga lächelte ihn an. Wenn du es nicht möchtest, dann brauchen wir es auch nicht.“

Als sie erneut in die leere Empfangshalle kamen, war der Portier nicht mehr zu sehen. Statt dessen stand eine junge Frau hinter den Empfang. Es war wohl schon Zeit für den Schichtwechsel.

Doch zu ihrer Überrachung, sahen sie eine weitere Person. Ein junger, braunhaariger Mann mit schlanker Figur saß auf einen der Sofas, die für die Gäste in der Halle standen.

„Das ist bestimmt der andere Gast.“ Flüsterte Morinaga Soichi zu.

„Ja, kann sein.“ Unbeeindruckt gingen sie in Richtung Treppe. Als sie jedoch die erste Stufe nehmen wollten, blieb Morinaga ruckartig stehen. Er hörte im Empfangsraum eine Stimme, die er seid mehr als fünf Jahren nicht mehr gehört hatte.

„Was ist? Warum gehst du nicht endlich weiter?“ beschwerte sich Soichi. Doch Morinaga blieb wie in Trance stehen und lauschte.

„Ach, Masatoshi! Du bist schon da!“

Morinaga hörte eine andere Stimme, die wohl von dem zweiten Gast auf dem Sofa aus kam.

„Ja, hallo Masaki!“

Jetzt wurde auch Soichi still. Masaki? Der Masaki?

Morinaga drehte sich um, um zu sehen, ob seine Ohren ihn nicht nur einen Streich spielen.

Tatsächlich! Dort, in enger Umarmung mit den anderen Mann. Stand Masaki!

Soichi blickte ebenfalls zu ihnen rüber, schubste aber kurz danach Morinaga instinktiv weiter die Treppe rauf.

„Los, geh weiter!“ Befahl er nun in einen härteren Ton.

Aus irgend einen, für ihn unerklärlichen Grund, wollte Soichi nicht, das Moringa in Masakis Nähe ist, geschweige mit ihm redet.

Sie gingen die Stufen weiter hinauf, die Stimmen im Erdgeschoss verstummten.
 

___________

Puuuh, irgend wie war dieses Kapitel echt anstrengend... *fertig bin* Ich hoffe, ich habe Soichi dieses mal etwas besser getroffen wie in den Kapiteln zuvor, er war einfach zu lieb >_< aber ich werde die ersten Kapitel sicherlich noch mal generalüberholen ... später XD

Ich bin auch noch nicht 100%ig sicher, wie ich genau weiter schreiben soll. Masaki ist ja aufgetaucht, dass kam mir während des Schreibens in den Sinn. Er wird wohl auch eine große Rolle übernehmen, allerdings bin ich mir noch nicht ganz schlüssig ob er eine mega fiese Rolle oder eine suuuper mega fiese Rolle haben wird. ^^ *ihn nicht leiden kann* >_< Außerdem habe ich die letzten Absätze noch nicht überarbeitet, war einfach zu faul. Also dementsprechend könnte es dort von Rechtschreibfehlern nur so wimmeln!! ^//^ Werde aber diese bald berichtigen, wenn Lust und Laune wieder vorhanden sind.

Oki.. das war´s aber nun.

Danke für´s Lesen und für die viiielen lieben Kommis von euch!!! Und für die Favos!! *deswegen völlig aus dem Häuschen bin* Bin immer noch platt deswegen XD

Hintergedanken

Soichi schloss hinter sich hastig die Zimmertür ab. Unten im Empfang stand also Morinagas Ex-Freund. Warum um alles in der Welt wollte er Morinaga von ihm fern halten? Vielleicht würde er sich wieder neu in Masaki verlieben und glücklich werden, so wie Soichi es einmal ausgesprochen hatte. Aber dennoch, er fühlte sich hundsmiserabel.

Morinaga setzte sich auf das Bett.

Soichi ging ein paar Schritte auf ihn zu und blickte ihn an.

„Ist alles in Ordnung mit dir?“

Morinaga lächelte ihn mit blassen Gesicht an. „Ja, alles in Ordnung. Ich war eben einfach nur überrascht, das ist alles.“

„Wir bleiben einfach für heute im Zimmer und gehen ihm aus den Weg.“

Morinaga blieb stumm. Er überlegte. Wollte er wirklich Masaki aus dem Weg gehen? Immerhin war er seine erste, große Liebe, die er seid langer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Sein Herz schlug schneller. Nein, er liebte ihn nicht mehr, das war sicher. Aber dennoch löste der Anblick seines Ex-Geliebten Panik in ihn aus. Urplötzlich strömten alle Erinnerungen, die er an damals hatte, wirr und durcheinander in sein Gedächtnis.

„Morinaga?“

Soichi blickte jetzt etwas besorgt auf ihn herab.

„Schon gut, Senpai. Es war heute einfach nur zu viel.“ Er stand auf und holte sich sein Schlafzeug aus der Tasche und verschwand damit in das Badezimmer.

Soichi schaute ihm kurz hinterher, holte dann ebenfalls seinen blauen Pyjama aus seiner Tasche.

Morinaga hatte eigentlich nichts dagegen, sich vor Soichi umzuziehen, aber dieser würde ihn wohl nur wieder anschreien und dafür waren Morinagas Nerven heute Abend zu dünn.

Als er aus der Tür trat, lag Soichi schon auf der linken Seite des Bettes, die Decke halb über sein Gesicht gezogen.

Morinaga machte das Licht aus, ging auf die andere Seite des Bettes und legte sich ebenfalls in das große Doppelbett.

„Gute Nacht.“ Kam es von der linken Seite.

Morinaga drehte sich zu seinen Senpai und rutschte etwas näher.

„Wag es dich...!“ knurrte Soichi.

Morinaga legte sanft einen Arm um ihn.

„Willst du mich umbringen, Morinaga!? Wir haben es doch erst heute Nachmittag gemacht!“

„Ich will nur deine Nähe spühren.“ Seine Stimme hatte einen leichten, traurigen Unterton, so das Soichi widerwillig sein Einverständnis gab.

„Meinet wegen, aber wenn deine Hand weiter runter rutscht, erwürge ich dich mit dem Bettlaken!“

Morinaga rutschte noch ein bisschen näher und legte seinen Kopf an Soichis Schulter.
 

So vergingen die Minuten. Soichi konnte, trotz Müdigkeit, keinen Schlaf finden. Er schaute auf seinen Wecker, den er extra von zu Hause mitgenommen hatte. Es war kurz nach elf.

Er drehte seinen Kopf leicht nach hinten. Morinaga schien tief und fest zu schlafen.

Nach einigen Minuten des Überlegens, ob er nun im Bett bleiben sollte oder nicht, entschloss er sich, aufzustehen und ein wenig frische Luft zu schnappen.

Er kroch leise aus dem Bett um Morinaga nicht zu wecken, zog seinen Pyjama aus und die Straßenkleidung an, nahm den Zimmerschlüssel und verließ das Zimmer.

Im Flur angekommen, hörte er leise Stimmen.

Er schaute sich um. Im Gang stand niemand, es schien aus einen der Gästezimmer zu kommen.

`Wenn das nicht Masaki ist.´

Soichi ging leise die Treppe hinunter. Die Dame, die vor kurzem noch hinter den Tresen stand, war in einen Angestelltenzimmer verschwunden, aus dem das Geräusch einer laufenden Kaffeemaschine kam.

Soichi verließ das Hotel. Draußen war es immer noch schwül und heiß. Neben der Eingangstür des Hotels stand eine alte, braune Holzbank, auf der sich Soichi nieder ließ. Er holte seine Packung Zigaretten raus und zündete sich genüsslich eine an.

In seinen Kopf spielten sich diverse Vorstellungen ab, wie der Tag morgen bei Morinagas Eltern verlaufen würde. Auf ihn würden sie erst recht nicht hören, das stand fest. Aber wie konnte er sie nur davon überzeugen, das Morinaga an der ganzen Geschichte keine Schuld traf?

Die Minuten vergingen, Soichi zündete sich eine weitere Zigarette an.

Plötzlich öffnete sich die Tür des Hotels und ein blonder, junger Mann kam heraus. Er entdeckte Soichi nicht, der weiter still auf der Bank saß.

`Das ist dann wohl Masaki´ dachte Soichi, der ihn mit seinen Blick verfolgte, als dieser die Straße entlang lief und dann in der Dunkelheit verschwand.

Die Tür des Hotels ging nach wenigen Sekunden ein weiteres mal auf und der junge, braunhaarige Mann, der sich am frühen Abend mit Masaki getroffen hatte, trat heraus. Er entdeckte Soichi sofort.

„Ah, guten Abend.“

„Guten Abend.“ gab Soichi höflich zurück.

„Hätten sie vielleicht noch eine Zigarette für mich? Ich habe meine Letzte schon aufgebraucht.“

Soichi reichte dem Mann eine seiner Zigaretten.

„Ah, vielen Dank! Sie haben mir das Leben gerettet!“

Er setzte sich zu Soichi neben die Bank und zündete sich die Zigarette an.

„Das ist heute eine unerträgliche Hitze, finden sie nicht?“

„Hmm.“ Soichi mochte so eine Art von Smalltalk nicht. Außerdem brannte ihm eine viel wichtigere Frage unter den Nägeln.

„Entschuldigen Sie, aber sind sie ein Freund von Masaki?“

Der Mann schaute Soichi verwundert an. „Äh, ja! Woher wissen sie das?“

„Ich habe in diesen Hotel auch ein Zimmer gemietet und hatte Sie beide gehört.“

„“Ach so ist das!“ der Mann zog wieder an seiner Zigarette. „Also kennen sie Masaki?“

Soichi schüttelte leicht den Kopf. „Nein, aber ein Freund von mir kennt ihn sehr gut.“

„Mein Name ist Masatoshi.“ stellte der Mann sich nun vor.

„Tatsumi.“ kam es nur aus Soichi raus.

„Woher kennt denn ihr Freund Masaki?“

„Sie waren früher einmal befreundet.“

„Waren?“

Soichi überlegte, was er genau diesem Masatoshi erzählen konnte. Immerhin war er ein Fremder und nach der Geschichte im Restaurant wollte er nicht schon wieder eine Schwulendiskussion.

„Ja, sie waren Freunde. Mein Freund hat diese Gegend hier verlassen um woanders zu studieren.“

„Ach so!“ Masatoshi lehnte sich ein wenig auf der Bank zurück. „Ihr Freund, also?“ lachte er.

„Ein Freund!“ kam es Soichi wie aus der Pistole geschossen heraus.

Doch Masatoshi blieb ruhig. „Machen Sie sich deswegen mir gegenüber keine Gedanken. Ich bin ebenfalls schwul.“

Soichi blieb stumm. Wie kam er nur auf den Gedanken, dass er schwul sei?

„Ja, ja, und da ihr Freund Masaki kennt, werden sie wohl wissen, dass Masaki ebenfalls schul ist. Wir sind ein Paar.“

Nun wäre Soichi beinahe seine Zigarette aus der Hand gefallen. „Sie sind ein Paar?“

„Oh ja, das sind wir, schon seid über fünf Jahren!“

In Soichis Kopf kreisten nun Tausende Gedanken gleichzeitig umher. Vor über fünf Jahren? Aber hatte in dieser Zeit Masaki nicht erst mit Morinaga Schluss gemacht? Und da war ja noch etwas.

„Sagen Sie bitte, Herr Masatoshi, ist Masaki nicht ... verheiratet?“

„Oh, Sie wissen das also?“ Masatoshi schien darüber kein bisschen überrascht oder verärgert. Im Gegenteil, er lächelte Soichi weiterhin freundlich an.

„Ja, er ist verheiratet. Aber noch nicht sehr lange.“

Soichi konnte das einfach nicht glauben. Wenn es wirklich wahr war, das Masaki mit diesem Masatoshi seid über fünf Jahren zusammen war und jetzt eine Frau geheiratet hat, wie konnte er dann die Beziehung zu diesem Mann weiter führen?

Er versuchte sich zu beherrschen, denn nun hatte er einen Einfall.

„Herr Masatoshi, ich weiß sie kennen mich erst seid paar Minuten, aber wären Sie so freundlich, mir die Adresse und Telefonnummer von Masaki zu geben? Ich bin mir sicher, mein Freund würde gerne wieder Kontakt zu ihm aufbauen. Und da wir nur ein paar Tage hier sind, wäre das eine perfekte Gelegenheit.“

Masatoshi lachte freundlich. „Oh, aber mit den größten Vergnügen!“

Er holte sein Portemonnaie heraus und gab Soichi eine Visitenkarte mit Masakis Anschrift.

„Die können sie ruhig behalten. Ich habe noch eine zu Hause.“

Soichi bedankte sich. „Ich hätte da noch eine Bitte. Wären sie so freundlich und erzählen Sie Masaki nichts über unser Gespräch? Ich bin mir sicher, mein Freund würde ihn gerne überraschen.“

„Eine Überraschung! Eine gute Idee! Keine Sorge, ich habe Sie hier nie gesehen.“

Er zog das letzte mal an der Zigarette, schnipste sie auf den Boden und erhob sich.

„Ah, es gibt nichts besseres als eine Zigarette nach dem Sex, nicht wahr?“

Soichi lief rot an.

„So, es ist spät geworden.“ sagte Masatoshi. „Ich werde mich wohl jetzt schlafen legen. Gute Nacht, Herr Tatsumi.“

„Gute Nacht.“

So verschwand Masatoshi zurück ins Hotel.

„Hmm, jetzt hab ich dich, Masaki...“ Soichi klopfte mit einen Zeigefinger gegen das kleine Stück Papier. Jetzt lief in seinen Kopf eine andere Vorstellung ab, wie er morgen Morinagas Eltern gegenüber stand.

Er drückte seine Zigarette ebenfalls aus und ging zufrieden zurück in das Gästezimmer.

Morinaga lag immer noch in der gleichen Position da wie er ihn verlassen hatte.

Leise ging Soichi zu ihm hinüber, kniete sich vor das Bett und sah den schlafenden Morinaga an.

Sein Atem ging leise und regelmäßig und seine Augen bewegten sich leicht unter den Lidern. Ein leichtes Lächeln kam Morinaga sogar über die Lippen.

„Was du wohl gerade wieder träumst...“ flüsterte Soichi leise.

Nein, morgen würde er Morinaga nicht zu seinen Eltern lassen. In Soichis Bauch kam ein starkes Gefühl empor. Er wollte Morinaga davor beschützen, wieder verletzt zu werden.

Mit entschlossener Miene stand er auf und zog sich wieder seinen Pyjama an, legte sich wieder in das Bett und legte Morinagas Arm vorsichtig an seinen alten Platz, auf Soichis Brust.

Ja, nun konnte er endlich einschlafen.
 

Morinaga öffnete verschlafen die Augen. Die Sonne schien bereits hell am Himmel. Aber, wo war Soichi?

Er blickte sich im Zimmer genau um. Soichis Schuhe waren nicht mehr da, er musste also schon aus dem Zimmer gegangen sein.

`Vielleicht ist er nur schon frühstücken gegangen.“ beruhigte sich Morinaga, doch da entdeckte er einen Zettel, der auf der Seite des Bettes lag, auf der zuvor Soichi noch gelegen hatte.

Neugierig nahm er die Mitteilung in die Hand:
 

Morinaga,

heute gehen wir noch nicht zu deinen Eltern, ich habe vorher etwas wichtiges zu erledigen.

Bleibe, so lange ich weg bin, im Hotel!

Tatsumi
 

„Häää?“ Morinaga wusste nicht, was er davon halten sollte. Was um alles in der Welt hatte Soichi so Dringendes zu erledigen?

Er nahm sein Handy und gab die Nummer seines Senpais ein.

„Der von Ihnen gewünschte Gesprächspartner ist vorrübergehend nicht zu erreichen...“

Soichi hatte sein Handy ausgestellt.

„Nun gut,...“ Morinaga schien leicht enttäuscht, dass sein Senpai, ohne ihm vorher was zu sagen, einfach verschwand.

Er wollte die Angelegenheit mit seinen Eltern schnell bereinigt wissen, doch ohne Soichi wollte er nicht dort hin.

Also entschloss er sich zu warten, bis Soichi von seiner „Erledigung“ zurück kam.
 

Dieser saß mittlerweile in der Straßenbahn richtig Dorf, in dem Morinagas Eltern wohnten. Bevor er los fuhr, schrieb er sich dessen Adresse aus dem dort örtlichen Telefonbuch.

Es war nicht weit, bereits an der dritten Station konnte Soichi aussteigen.

Weit war er zwar nicht gefahren, doch der Unterschied zwischen dem kleinen Städtchen und diesem Fleck war unbeschreiblich groß.

Rings herum waren kleine Häuser, die Straßen waren mit Steinen gepflastert und außer Soichi war niemand zu sehen. Es glich wie in einer Geisterstadt.

Am Horizont ragten große Bäume empor. Selbst die Luft war anders. Es roch leicht nach Düngemittel.

„Dann los jetzt!“ sprach Soichi zu sich selber. Er ging langsam die engen Strassen und Gassen entlang, schaute auf die Straßennamen und fand schon nach kurzer Zeit den richtigen Weg.

Dort stand ein normal großes Haus, gut gepflegt und mit einem kleinen, mit bunten Blumen angelegten Garten davor.

Soichi schaute auf die Uhr. Es war kurz vor zehn. Eigentlich wollte er nicht so früh zu diesen Leuten, aber wäre er später gegangen, hätte Morinaga darauf bestanden, mitkommen zu dürfen.

Soichi atmete tief durch, ging entschlossen zu der schweren, braunen Haustür und betätigte die Klingel.

Es vergingen paar Sekunden, doch niemand öffnete. Er klingelte ein weiteres mal.

Nun endlich hörte er von Innen ein leichtes Rumpeln. Schritte eilten zur Tür und bevor Soichi es mitbekam, riss eine Frau mittleren Alters die Türe auf.

Sie hatte ein Handtuch um den Kopf gewickelt, das von einer Hand auf dem Kopf festgehalten wurde. Die andere Hand umschlang einen grasgrünen Bademantel mit kleinen weißen Flecken, die wohl Gänseblümchen darstellen sollten.

„JA?“

Soichi erkannte diese schrille Stimme sofort, er hatte sie schon einmal auf dem Tonband des Anrufbeantworters gehört.

Soichi verbeugte sich kurz. „Guten Morgen, entschuldigen Sie bitte die Störung aber...“

„Richtig, Störung! Wie Sie sehen komme ich gerade aus der Dusche!“ fuhr Frau Morinaga ihn an.

„Ich müsste mit Ihnen kurz sprechen, wenn Sie bitte ein paar Minuten für mich übrig hätten?“ sagte Soichi ziemlich unbeeindruckt.

Frau Morinaga sagte nichts, riss die Tür weiter auf und ließ Soichi, ohne ihn überhaupt nach seinen Namen zu fragen, in das Haus eintreten.

„Setzen sie sich bitte so lange in das Wohnzimmer!“ Mit einer kurzen Armbewegung deutete sie auf einen Raum neben an, verschwand die Treppe hinauf und donnerte eine Tür hinter sich zu.

„Puuuh...“ Soichi musste erst einmal kräftig durchatmen. `Und diese Frau ist die Mutter von Morinaga? Kaum vorstellbar!´

Soichi setzte sich auf einen der Sessel, die um einen alten Holztisch herum standen. Er blickte sich etwas im Zimmer um. Alles schien sehr konservativ und penibel genau aufgeräumt. Etliche Landschaftsbilder schmückten die Wände und eine alte, hässliche Standuhr pochte müde im Takt.

Auf dem Tisch lag eine weiße Spitzendecke, auf der einige Teeschalen standen. Aber auch diese schienen ihren festen Platz auf dem Tisch zu haben.

Soichi kam erneut der Gedanke hoch, wie schwer es Morinaga hier gehabt haben müsste. Es hatte den Anschein, als spielten sie sich selber eine heile Welt vor, in der Morinaga wohl nicht in ihr Konzept passte.

Endlich öffnete sich im ersten Stock eine Tür. Frau Morinaga kam mit grimmiger Miene ins Wohnzimmer, ließ sich ebenfalls auf einen der Sessel nieder und schaute Soichi genervt an.

„Nun, ich kann mir denken was Sie wollen! Aber glauben Sie mir, wir haben mit unseren Sohn keinen Kontakt mehr. Er gehört quasi nicht mehr zur Familie! Also, wenn Sie jemanden verklagen wollen, dann Tetsuhiro.“

Soichi schreckte auf.

„Verklagen?“

„Ja, sie sind doch wegen der Familie Shorota hier!“

„Shorota?“

„Ja, wegen ihren Sohn Masaki!“

Jetzt begriff Soichi. Shorota war Masakis Nachname.

„Oh, nein, Sie irren sich, Frau Morinaga.“

„Wie bitte? Aber wer sind sie dann?“

„Mein Name ist Tatsumi Soichi. Ich bin ein Freund ihres Sohnes.“

„Oh, ein Freund von Kunihiro! Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?!“

Soichi berichtige sie nicht, da sie nun ein strahlendes Lächeln aufsetzte. Und das kam Soichi gerade recht.

„Sagen Sie, Frau Morinaga, was war das eben für eine Geschichte mit der Anzeige?“

Frau Morinaga seufzte auf.

„Ach...“ sie schloss die Augen, beugte ihren Kopf zur Seite und hielt diesen auf eine Hand gestützt. „Das ist eine schreckliche Geschichte, ich möchte Sie damit nicht belästigen.“

„Oh, im Gegenteil! Bitte schütten sie ruhig ihr Herz aus.“ Soichi beugte sich interessiert zu ihr rüber. Diese öffnete wieder die Augen und setzte sich normal auf den Sessel.

„Nun gut, wenn es Sie interessiert. Mein anderer...Sohn... Tetsuhiro, er hatte damals vor ungefähr sechs Jahren ein Verhältnis mit Shorota Masaki. Nun ja, Verhältnis kann man wohl schlecht sagen. Mein Sohn, ich meine, Tetsuhiro, hatte ihn damals verführt, verstehen Sie?“

Soichi sagte nichts. Es kribbelte in seinen ganzen Körper und es brauchte seine ganze Kraft, nicht aufzustehen und loszubrüllen. Doch der Gedanke an Morinaga ließ ihn ruhig und unauffällig auf dem Sessel sitzen.

„Nun ja, mein lieber Sohn Kunihiro erwischte ihn, als sie... Sie wissen schon.“

Frau Morinaga räusperte sich. Es war ihr wohl sehr unangenehm, über die Homosexualität ihres jüngsten Sohnes zu sprechen.

„Masaki war darauf so voll Scham, das er versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. Das wurde natürlich bald im ganzen Dorf bekannt und auch der Grund, warum der arme Junge das getan hatte. Ich kann mir bis heute nicht erklären, wie es dazu kommen konnte, dass mein jüngster Sohn zu einen Perversen heran wächst!“

„Und, was hat das mit der Anzeige zu tun?“ bohrte Soichi nach.

„Ach, warten Sie es ab, das Beste an der ganzen Geschichte kommt erst noch! Wir schickten Tetsuhiro zu einer Uni in Nagoya, also weit weg von hier. Wir hofften so, dass das alles besser in Vergessenheit gerät, wenn der Faktor, der daran Schuld ist, verschwand. Das war auch der Fall, bis jetzt! Kunihiro war vor einigen Wochen bei Tetsuhiro, um ihn zu seiner Hochzeit einzuladen. Aber anstatt wie ein braver Bruder zu erscheinen, setzte er Kunihiro weitere Lügen ins Ohr und behauptete sogar, das Masaki Ihn ausgenutzt hatte, und nicht umgekehrt! Stellen Sie sich vor, Masaki hatte sich angeblich in Kunihiro verliebt! Das ist doch absurd!“

„Hätte das denn nicht möglich sein können?“

„Nein, völlig ausgeschlossen! Masaki kommt aus einer sehr wohlhabenden und wohlerzogenen Familie, in der es keine Perversen gibt! Völlig ausgeschlossen! Und leider hat die Familie Shorota Wind davon bekommen, was Tetsuhiro für Lügen verbreitet und verklagt uns nun wegen Rufmord!“

Soichi wurde bleich. „Aber, wie konnten Sie davon erfahren?“

„Kunihiro hat aus versehen, als er während seiner Hochzeitsfeier ein wenig zu viel getrunken hatte, in der Hochzeitsgesellschaft diese Geschichte erzählt. Und in einen kleinen Dorf wie dieses verbreiten sich solch spannenden Geschichten rasend schnell. Es hat noch nicht mal einen Tag gebraucht, bis wir einen Anruf der Familie Shorota erhielten!“

Soichi atmete tief durch.

„Frau Morinaga, ich glaube, ich kann Ihnen in der Geschichte behilflich sein.“

Frau Morinaga blickte Soichi erwartungsvoll an. „Ach, das können Sie?“

„Ja, wenn Sie das tun was ich Ihnen nun sage.“

Er gab Frau Morinaga einen Zettel mit einer Adresse. Sie ließ ihn sich durch.

„Aber, das ist doch die Adresse von einem Lokal in unserer Nachbarstadt.“

Ganz richtig. Ich habe dort gestern gegessen, sehr angenehm.“ log Soichi.

„Und was soll ich damit anfangen?“

„Ich werde für Sie und Ihren Mann für morgen Abend um 19:00 Uhr einen Tisch reservieren. Seien Sie bitte um genau 19:00 Uhr da, keine Minute später. Sie werden es auf keinen Fall bereuen.“

Frau Morinaga sah ihn durcheinander an. „ja, aber, wieso denn das?“

„Das kann ich Ihnen leider noch nicht sagen, da werden Sie sich bis morgen gedulden müssen. Aber glauben Sie mir, Ihr Schaden wird es nicht sein.“

„Oh, nun gut, schaden kann es ja nicht.“ Erstaunt blickte Frau Morinaga zu Soichi, ließ sich aber auf dessen Vorhaben ein.

Soichi stand auf. „Ich habe Ihre Zeit lang genug in Anspruch genommen, ich sollte mich jetzt verabschieden.“

Frau Morinaga stand ebenfalls auf und begleitete ihn zur Tür. „Es war mir ein großes Vergnügen, Herr Tatsumi, und ich werde morgen Abend pünktlich mit meinen Mann im Restaurant sein. Ein kleiner Tapetenwechsel würde uns eh ganz gut tun.“

„Sicherlich.“ Soichi verbeugte sich zum Abschied und verließ das Haus.

Er ging ein paar Schritte, bis das Haus außer Sichtweite war. Nun atmete erleichtert auf. „So, das währ erledigt.“ Er zündete sich eine Zigarette an, die Spannung im Haus war unerträglich, so das er sich erst ein mal seine Nerven beruhigen musste.

Während er noch rauchte, holte er sein Handy und gab die Nummer von Masaki ein.
 


 

________

Huihuihui, heute war aber Soichi richtig in Aktion XDD Im nächsten Kapitel (das übrigens schon in den Startlöchern steht XD) wird Morinaga auch wieder richtig mit dabei sein ^^ Und ich entschuldige mich für den laaaaaangen Dialog zwischen Soichi und der Mutter, aber das musste leider sein. v_v

Tja, was hat Soichi wohl vor... ^^ .

Danke für´s Lesen!!! *Kekse verteil*

Ein Kuss ist ein Kuss

Morinaga saß auf dem Bett und schaute von dort aus eine Gameshow die im Fernsehen lief. Aber er konnte sich nicht darauf konzentrieren. Er fragte sich, was Soichi wohl an diesen Morgen zu tun hatte. Er blickte auf seine Armbanduhr. Es war fast Mittag.

Doch gerade als er abermals versuchen wollte, Soichi auf seinem Handy zu erreichen, hörte er ein Knacken im Schloss der Tür und Soichi trat in das Zimmer.

„Wo warst du, Senpai?“

Morinaga sprang auf.

„Da.“ Er überreichte Morinaga eine kleine Lunchbox. „Ich war am Bahnhof und habe uns was zu Essen besorgt.“

Morinaga nahm die Box verwundert an. „Du willst mir doch nicht sagen, dass das das Wichtige war, dass du erledigen musstest?“

Soichi setzte sich stumm an den kleinen Tisch, packte seine Lunchbox aus und bekann zu essen.

Morinaga stellte sein Essen ebenfalls auf den Tisch und setzte sich Soichi gegenüber.

„Senpai, wo warst du den Vormittag?“

„Ich habe morgen ein Tisch reserviert. In dem Lokal, wo wir gestern Abend waren.“

„Waaas? Aber wieso das denn? Ich dachte, du wolltest dort nicht mehr hin.“

„Es hat sich heute was ergeben, das ich umdenken musste.“

„Umdenken?“ Morinaga verstand gar nichts mehr. „Was meinst du mit Umdenken?“

Soichi ließ die Stäbchen auf den Tisch fallen, lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah Morinaga ernst an.

„Ich möchte, dass du dich morgen Abend mit Masaki triffst.“

Morinaga verstummte. Was sollte das plötzlich.

Soichi lehnte sich wieder vor und aß weiter. „Wie es aussieht, hast du also nichts dagegen. Gut.“

„Nichts dagegen? Senpai, ich möchte Masaki nicht wieder sehen, dass weißt du doch!“

„Du traust dich nur einfach nicht, das ist es.“

Soichi blieb von Morinagas Protest herzlich unbeeindruckt. „Jetzt fang endlich an zu essen bevor es kalt wird.

Doch Morinaga ignorierte dessen Worte.

„Senpai, ich gehe morgen nicht dahin, verstanden?“

Soichi war mit dem Essen fertig, reckte sich kurz und sah wieder zu seinem Gegenüber.

„Morinaga, du wirst morgen da hingehen! Und wenn ich dich dort hinschleifen muss! Und du wirst mit Masaki über alles, was damals vorgefallen ist, reden, verstanden?“

„Warum willst du das denn?“

Soichi stand auf um die nun leere Lunchbox in den Mülleiner zu werfen, ging dann wieder zu Morinaga, der noch ganz durcheinander auf dem Stuhl saß, und sah ihn nun ruhig an.

„Glaube mir, wenn wir morgen Abend wieder im Hotel sind, wirst du mir dafür dankbar sein. Frag jetzt nicht weiter. Wenn du mich wirklich so sehr liebst, wie du es immer behauptest, dann vertraue mir einfach und geh morgen dort hin. Falls nicht, weiß ich, das du nur Sex von mir willst und mehr nicht!“

„Das ist Erpressung!“ protestierte Morinaga.

„Was du nicht sagst.“

Morinaga stand nun ebenfalls auf.

„Du weißt doch, dass ich dich liebe!“

„Sagen kann man viel!“ schnaufte Soichi wütend.

„Na gut...“ Morinaga lächelte Soichi hinterlistig an. „Gut, ich gehe morgen dort hin. Aber dafür musst du auch etwas für mich tun.“

Soichi erschrak. „Nein, DAS mache ich nicht!“

„Ich habe nicht von Sex gesprochen.“

Soichi war verwirrt. Was sollte es denn sonst sein?

„Das, was ich von dir will, Senpai, sind drei einfach Worte.“

„Und die währen?“

„Ich liebe dich.“ Morinaga lächelte nun nicht mehr und sah seinen Senpai ernst in die Augen.

„Du,... du willst, dass ich das sage?“

Moringa blieb stumm, die Augen noch fest auf Soichi gerichtet.

„Dann würde ich lieber mit dir schlafen!“ Soichi ging zum Bett und legte sich in einer anbietenden Position darauf.

„Nein.“ Morinaga schüttelte den Kopf. Er ging zu ihm hinüber, setzte sich nehben ihn und sah ihn abermals mit den selben Blick an.

„Was ich mir von dir wünsche, ist, dass du mir sagst, was du für mich empfindest, Senpai.“

Soichi Gesicht errötete.

„Das, das kann ich nicht!“ protestierte er abermals.

Morinaga rückte ein wenig näher und beugte sich zu ihm runter.

„Wieso nicht? Es ist doch ganz einfach. Einfach nur Freunde sind wir nicht, Senpai. Wären wir das, würdest du nicht freiwillig mit mir schlafen.“

„Was heißt hier freiwillig? Du hast doch gedroht, die Universität zu verlassen, würde ich es nicht mit dir tun!“

Morinaga lächelte sanft. „Sei ehrlich, Senpai. Wären wir nur normale Freunde, hättest du dich niemals darauf eingelassen. Ich hätte mir in der Nähe eine Arbeit gesucht und wir hätten weiterhin Kontakt gehalten. DU wolltest mehr.“

„Das, das ist doch....“ Soichi wollte wieder aufstehen, doch Morinaga drückte ihn auf das Bett zurück und wiederholte seine Frage.

„Was empfindest du für mich, Senpai?“

Soichi blieb still. Dieses mal konnte er sich nicht so leicht aus der Affäre ziehen.

„Du bist so ungerecht, Morinaga!“

„Nun?“ bohrte dieser nach.

„Ich kann so was nicht sagen!“

Morinaga legte seinen Oberkörper auf den von Soichi, sein Gesicht nah an seines.

„Nun, wenn du es nicht sagen kannst, dann zeig einfach, was du für mich fühlst.“

„Ze...zeigen??“

„Ja.“

„Ich würde dir jetzt gerne eine reinhauen!“

Morinaga kam nun mit seinen Gesicht noch ein wenig näher und berührte sanft mit seinen Lippen die von Soichi.

„Ich glaube, ich muss dir ein bisschen nachhelfen.“ Morinaga strich mit seiner Hand unter Soichis Hemd.

„He! Du hast eben noch gesagt, dass du kein Sex willst, also lass das!“

„Aber du sagtest doch auch, du würdest lieber mit mir schlafen, als mir zu sagen, dass du mich liebst.“ lächelte Morinaga, der unbeirrt seine Hand weiter über Soichis Oberkörper gleiten ließ.

„Du...du Idiot!“ schimpfte Soichi. Wie es aussah, hatte er sich mit seinen Worten selber in die Enge getrieben.

Morinaga zog Soichis Hemd weiter hoch und küsste nun seine freiliegende Brust. Soichi versuchte, ihn von sich runter zu stemmen, ohne Erfolg.

Nur kurze Zeit später lag Soichis Hemd auf dem Fußboden.

Während Morinaga nun auch sein eigenes Hemd auszog, fragte Soichi: „ Wenn ich ES sage, hörst du dann auf?“

Morinaga blickte ihn überrascht an: „Aber, wir sind doch jetzt mitten drin!“

Soichi blieb ernst. „Du sagtest, wenn ich es dir sagen würde, dann würden wir heute keinen Sex haben!“

„Ja, aber...“ Morinaga wurde nervös. Nun ,wo er mitten dabei war, fiel es ihm unheimlich schwer, jetzt einfach aufzuhören.

„Nun?“ Soichi ließ nicht locker.

„Senpai, du bist ein Schwein!“

„Wenn hier jemand ein Schwein ist, dann du!“ schimpfte Soichi.

„Du...du würdest es doch eh nie sagen!“ Morinaga viel nichts mehr dazu ein.

„Tja, wenn du jetzt weiter machen willst, wirst du es wohl nie erfahren.“ Soichi rekelte sich verführerisch auf dem Bett.

„Nun, wie ist deine Entscheidung?“

Morinaga blickte auf Soichi, der sich jetzt genüsslich grinsend über die eigene Brust streichelte. Wie gerne würde er ihn jetzt küssen und ihn streicheln, aber ein Gedanke hielt ihn zurück. So könnte er seinen Senpai jetzt beweisen, dass ihre Beziehung nicht nur auf Sex basierte.

„Nun gut!“ entschied sich Morinaga. „Ich möchte, dass du mir sagst, dass du mich liebst.“

„Oh...“ Soichi hatte mit dieser Antwort nicht gerechnet. Er wahr Felsen fest überzeugt, dass Morinaga den Sex vorziehen würde.

„Ich warte!“ Morinaga setzte sich nun an das Fußende des Bettes und blickte zu Soichi, der immer noch überrascht auf dem Rücken lag.

„Also... gut...“ brummte er, setzte sich auch und warf seinen Kopf genervt zur Seite. „I... be ...di“ grummelte es nur aus Soichi raus.

„Was?“ Morinaga beugte sich ein wenig zu Soichi rüber, dieser jedoch kreuzte seine Arme und schien mit seinen Worten zufrieden.

„Senpai, so hatten wir es aber nicht ausgemacht!“ schimpfte Morinaga.

„Natürlich! Ich habe es gesagt und jetzt ist Ruhe!“

„Senpai, du bist so gemein...“

„Tsss“

Nun reichte es Morinaga. Er packte Soichi an seinen Beinen und zog ihn Richtung Fußende, so das dieser wieder auf dem Rücken lag.

„Wa...!“ Soichi wollte sich wieder aufsetzen, doch da lag Morinaga erneut auf ihm.

„Hey, steig von mir runter, Idiot!“ brüllte Soichi, doch Morinaga blieb unbeeindruckt und knöpfte dessen Hose auf.

„Mori ...“

Morinaga umspielte ihn leicht mit der Zunge, so das Soichi aufstöhnen musste.

„Mori... ich hab es gesagt! Also... hör auf... damit!“

Morinaga unterbrach kurz und blickte Soichi sauer an: „Du hast nichts gesagt! Du glaubst wohl, du könntest so mit mir umgehen, aber da hast du dich geirrt. Wenn du dich nicht daran halten kannst, warum also ich?“ Er beugte sein Kopf wieder Richtung Lenden und fuhr mit seiner Zunge fort.

„Du...!“

Morinaga zog nun seine und Soichis Hose aus und warf sie auf den Boden. Die Tube mit dem Gel lag bereits Griffbereit neben dem Bett auf dem Nachttisch, die Morinaga nun zum Einsatz nahm.

Soichi stöhnte leise auf. Als dieser für Morinaga bereit zu sein schien, beugte sich Morinaga nach vorne und glitt mit der Zunge in Soichis Mund.

Die Zunge wanderte nun weiter Richtung Ohrläppchen, während Morinaga die Beine seines Senpais weiter spreizte.

Soichi stöhnte dabei laut auf und warf sein Kopf nach hinten. Morinaga streichelte ihn mit der linken Hand sanft durch seine Haare, während die Rechte an einer seiner Brustwarzen beschäftigt war.

Als Morinaga in seinen Bewegungen leidenschaftlicher wurde, griff nun auch Soichi nach seinen Kohai. Er umklammerte ihn fest und zog sich ein wenig mit seinen Oberkörper nach oben. Morinaga strich mit einer Hand den Rücken entlang, um Soichi besseren Halt zu geben.

Kurze Zeit später stöhnte Soichi laut auf. Morinaga tat es ihm kurze Zeit später gleich.

Erschöpft ließ Soichi von Morinaga ab und ließ sich zurück auf das Bett fallen.

Morinaga nahm dessen Gesicht in beide Hände und küsste ihn abermals, aber dieses mal so sanft, dass Soichi leicht den Kuss erwiderte.

„Sen...pai?“ Morinaga sah ihn an. Zum ersten mal berührte Soichi von sich aus dessen Lippen. Doch dieser lag mit verschlossenen Augen vor ihm, immer noch ein wenig außer Atem.

„Du kannst es mir wohl nicht sagen.“ flüsterte Morinaga zärtlich und ließ sich leicht auf Soichi nieder. Mit seiner Hand spielte er mit einer von Soichis grauen Haarlocken.

„Du bist wunderschön, weißt du das?“

„Rede nicht so einen Unsinn!“ schimpfte Soichi, aber Innerlich war er doch ein wenig glücklich über diese Bemerkung.

Morinaga ging nun von Soichi runter und kuschelte sich sanft an ihn.

„Sag mal, Senpai, was genau hast du morgen eigentlich mit mir vor? Es muss doch einen Grund geben, warum du so darauf versessen bist, das ich Masaki treffe.“

„Natürlich gibt es einen Grund. Aber ich weiß, wenn ich ihn dir verrate, wirst du morgen nicht erscheinen. Deshalb musst du bis morgen abwarten, dann wirst du es schon sehen.“

Morinaga legte seinen Kopf auf Soichis Brust. „In Ordnung. Ich vertrau dir, Senpai. Weil ich dich liebe.“
 

Beide blieben so längere Zeit liegen und gingen ihre eigenen Gedanken nach. Morinaga versuchte dahinter zu kommen, was sein Senpai mit ihm vorhatte. Vielleicht wollte Soichi wirklich, dass er wieder mit Masaki zusammen kommt. Aber diese Idee verwarf er schnell.

`Das würde Senpai nie mit mir machen!´

Aber was war es dann? Er grübelte weiter, doch so sehr er sich auch anstrengte, ihm viel nichts ein was sein Verhalten erklären konnte.

Soichi dagegen hatte ganz andere Gedanken. Er hatte tatsächlich Morinagas Kuss erwidert.

`Dabei bin ich nicht schwul!´

Aber aus irgend einem Grund schien ihm diese Äußerung gar nicht mehr so passend. Früher hätte er nach dem Sex mit Morinaga diesen sofort von sich gestoßen. Er hätte ihm im wachen Zustand nie erlaubt, dass er sich so dicht an ihn schmiegt. Aber heute war es anders.

Dieses warme Gefühl wurde ihm langsam vertraut. Nicht nur das, es war sogar angenehm, Morinaga so nah an sich zu wissen. Wieso also konnte er es ihm nicht einfach sagen?

Morinaga erhob wieder seinen Kopf und sah zu Soichi, der in Gedanken versunken die Decke anstarrte.

„Senpai, es ist er Nachmittag. Sollen wir vielleicht ein wenig spazieren gehen?“

„He? Ich dachte, du hättest Angst, jemanden zu sehen den du kennst.“

„Ja, das habe ich. Aber ich möchte dir gerne einen ganz speziellen Ort zeigen.“

Soichi dachte kurz nach. „Hmm, na gut. Ich habe auch keine Lust den ganzen Tag mit dir im Bett zu verbringen.“
 

Draußen vor dem Hotel kam allmählich ein frischer Wind auf und über dem zuvor noch strahlend blauen Himmel zogen vereinzelnd kleine graue Wolken vorbei.

Morinaga führte sie beide durch die Stadt, dabei kamen sie an dem Bahnhof vorbei. Soichi bemerkte, das sie in Richtung Dorf gingen.

„Morinaga, hast du etwa vor, in dein Heimatdorf zu gehen?“

„Nein, keine Sorge. Aber der Ort ist ziemlich nah dran.“

Soichi fragte sich, wo er ihn hinführen würde. Er hoffte, dass es nicht all zu weit entfernt von der Stadt war, denn der Himmel schien sich immer mehr zu verdunkeln. Auch der Wind wurde kühler und da Soichi, genau so wie sein Kohai, nur T-Shirts und Jeans anhatten, wurde es ihm ein wenig frostig. Es sah alles nach einen heftigen Sommergewitter aus.

Es vergingen knapp 20 Minuten, bis Morinaga an einem Seeufer stehen blieb und sich umsah. Er atmete tief ein. „Ah, ich weiß gar nicht mehr, wie lange ich nicht mehr an diesen Ort war.“

„Das wolltest du mir also zeigen?“ fragte Soichi, als er sich umsah.

Vor ihnen lag ein überschaubarer See, es waren wohl nur ungefähr 50 Meter bis zu dem anderen Ufer. An beiden Seiten wurde er schmaler, und gingen dort zu einen Fluss über. Rings um das Gewässer standen nur Bäume aller Art.

„Hmm, schlecht sieht es hier ja nicht aus.“ Meinte Soichi. „Aber was ist hier dran so besonders?“

„Das zeige ich dir jetzt.“

Morinaga ging vorsichtig und auf den unebenen Boden achtend, das Ufer ein kleines Stück weiter entlang, bis sie zu einer, mit einen flachen Holzplatte überdeckten Stelle ankamen.

Morinaga schaute sich dieses Gerüst an.

Es bestand aus drei kleinen Holzwänden und dieser, als Dach dienenden, Platte, die ungenau zusammengehämmert waren. Dieser kleine Unterschlupf ging Soichi gerade mal bis zur Brust. Auf dem Boden des Gestelles lag ein schwarzer Plastikbezug, darauf mehrere Decken, die zum Teil mit Laub bedeckt waren.

Morinaga schaute sich diese Konstruktion lange und genau an.

„Das habe ich damals als Kind gebaut.“ Er lächelte dabei sanft und in Gedanken versunken. Er strich mit der Hand vorsichtig über das kleine Holzdach. So vorsichtig, als ob er Angst hatte, dass das Dach unter des Gewichtes seiner Hand zusammen brechen würde.

Soichi bückte sich runter und untersuchte etwas genauer das Innenleben.

„Du hast das gebaut?“

„Ja. Ich war damals ungefähr 10 Jahre. Immer, wenn ich Streit mit meinen Eltern hatte, kam ich hier her und schaute Stunden lang auf das Wasser. Immer, wenn es mir schlecht ging, kam ich zu dieser Stelle. Ich konnte in Ruhe über alles nachdenken und die Stille war sehr tröstlich.“

Nun bückte sich auch Morinaga runter, strich mit den Händen die Blätter, die auf den Decken lagen, bei Seite und kroch in den Unterschlupf.

„Komm rein, Senpai! Es ist gemütlicher als es aussieht.“

Nach kurzen Zögern folge Soichi.

Er schaue sich die Konstruktion etwas genauer an.

„Für einen Zehnjährigen hast du das nicht schlecht gemacht.“

Morinaga musste laut auflachen. „Danke, Senpai!“ Er sah hinüber auf das Wasser. „Weißt du, ich habe noch nie jemanden diesen Ort hier gezeigt. Er war mir so wichtig, dass ich nie jemanden dabei haben wollte. Selbst Masaki kennt diesen Ort nicht.“

Es fing an zu regnen und die Tropfen prasselten laut auf das Holzdach. Soichi atmete jetzt ebenfalls tief ein. Dieser Ort war wirklich sehr beruhigend.

„Hast du dich damals oft mit deinen Eltern gestritten?“

Morinaga zog sich seine Knie an und umschlang sie, als ob ihm kalt wäre, mit seinen Armen.

„Nun ja, ich glaube nicht öfters wie in anderen Familien auch. Aber nachdem sie mitbekommen haben, das ich schwul bin, kam ich fast jeden Tag hier her.“

„Ihr habt euch jeden Tag gestritten?“ Soichi sah seinen Kohai geschockt an.

„Nein, Streit war es nicht. Aber sie behandelten mich nicht mehr wie früher. Selbst die Blicke waren anders.“

Soichi senkte den Kopf. Das Eltern ihren eigenen Sohn so etwas antun konnten, war ihm unbegreiflich. Morinaga musste wohl viel in seiner Vergangenheit wegen seiner Homosexualität einstecken und ertragen. Bei diesem Gedanke stieg ihm eine große Portion Schuldgefühl hoch. Er selbst hatte Morinaga Jahre lang zu Spüren gegeben, wie sehr er Schwule hasste, und das wegen Vorurteilen und einem einzigen schlechten Ereignis, das ebenfalls schon einige Zeit zurück lag.

Soichi seufzte leise auf.

„Alles in Ordnung, Senpai?“

„Hä? Ja. Ich war nur gerade in Gedanken.“

„Das hab ich gesehen.“ lächelte Morinaga.

Der Regen wurde stärker und auch der Wind wurde kühler, der jetzt sogar in den kleinen Holzverschlag hinein blies.

Soichi rieb sich die Arme.

„Ist dir kalt, Senpai?“

Morinaga nahm sich eine der Decken, die hinter ihnen zusammengeknüllt an der Wand lagen. Er breitete sie aus und legte sie sich und Soichi über die Schultern.

„Danke.“ Soichi nahm siech ein Stück der Decke und wickelte sich damit ein.

Morinaga rückte ein bisschen zu Soichi rüber und wartete kurz, ob dieser darauf reagiert. Doch es kam kein Mucks. Soichi schaute immer noch in Gedanken versunken auf den See. Der von den starken Regen aufgewühlt wurde.

Nun legte Morinaga ganz vorsichtig seinen Kopf auf Soichis Schulter, doch von diesen kam immer noch keine Reaktion.

„Ich liebe dich, Senpai. So sehr, das es mich fast verrückt macht.“

Soichi schloss die Augen. Was war das nur für ein angenehmes Gefühl? In seinem Magen wurde es ganz warm und sein Herz fing vor Aufregung wie wild an zu schlagen.

„Weißt du, Senpai, als ich dich damals das aller erste mal sah, wusste ich sofort, dass du der jenige bist, mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte. Auch wenn du mir das wohl nicht glaubst, aber ich würde alles für dich tun.“

„Ich glaube dir das.“ Soichis Stimme klang leise und sanft. „Doch, ich glaube dir das.“

Morinaga blickte zu ihm auf, legte seine Hand auf Soichis Wange um dessen Kopf leicht in seine Richtung zu bringen, so dass Soichi auch in dessen Augen blickte.

Morinaga nährte sich langsam seinem Gesicht und berührte sanft die Lippen seines Senpais.

Und zu Morinagas Überraschung erwiderte Soichi diesen, genau so zart wie der Kuss zuvor.
 

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Huuuu, Kitsch pur!!!! Ach, wie ich das liebe XDD Immer schön schmalzig ^//^

Dieses Geheimversteck von Morinaga war eigentlich ganz und gar nicht geplant, aber da die beiden hier einen ganzen Tag tot zu schlagen hatten, musste etwas her, und das kam dabei raus.... O_o

Das kommt davon, wenn man sich nicht genau überlegt, wie man was schreiben will XD Und der Tag ist ja noch laaange nicht zu Ende, die Nacht kommt ja auch noch *zwinker*... aber das im nächsten Kapitel ^^ Irgend wie ist hier der perfekte Schluss ^^

Ich bedanke mich wieder gaaaaaanz herzlich bei allen Lesern!!! *euch alle mal fest umknuddel*

Drei kleine Worte

Erst nach mehreren Sekunden realisierte Soichi, was er da gerade tat. Er drückte seinen Kohai hastig von sich, stand auf und verließ den kleinen Unterschlupf.

„Senpai, was machst du denn da? Wo willst du hin?“

Es regnete noch genau so stark, nur dass man vom Weiten das erste Grollen des Gewitters hören konnte und zuckende Lichter durchschnitten den, mit dunklen Wolken behangenden Himmel.

Soichi stapfte im schnellen Schritt in die Richtung zurück, aus der sie gekommen sind. Seine Kleider waren schon nach wenigen Minuten durchnässt.

Morinaga folgte ihm und versuchte ihn einzuholen, dass sich wegen dem rutschigen Matsch auf dem Boden als äußerst schwierig erwies.

Als die beiden nun wieder die Straße erreichten und festen Boden unter den Füßen hatten, konnte Morinaga seinen Senpai einholen und griff ihm an seinen linken Arm, um ihn zum Anhalten zu bewegen.

„Senpai, was ist denn?“

Lass mich einfach in Ruhe!“ fauchte er zurück, riss sich von Morinaga los und ging im selben schnellen Tempo weiter.

Morinaga, der nichts mehr verstand, folgte ihm, bis sie beide, völlig durchnässt, an ihrem Hotel ankamen.

Soichi hatte einen kleinen Vorsprung, so dass er schon unter der Dusche stand als Morinaga in das Zimmer kam.

„Senpai!“ er klopfte mehrmals an die Tür des Badezimmers. „Senpai.... ich....“

In diesem Moment riss Soichi die Tür auf.

„Geh duschen, sonst erkältest du dich!“ befahl er in seinen typischen, schlecht gelaunten Ton.

Morinaga gehorchte. Eine heiße Dusche brauchte er nun wirklich. Er zog sich aus und stellte sich unter die heißen Strahlen des Wassers.

Was hatte Senpai so plötzlich? Aber er kannte ja diese Art von Wutausbrüchen, so versuchte er, nicht weiter darüber nachzudenken.
 

Soichi lag schon, die Decke weit über sein Gesicht gezogen, im Bett, so dass nur die langen Haare hervorschauten.

„Senpai?“ Morinaga trat zu ihm herüber, doch dieser gab keinen Ton von sich.

„Gute Nacht, Senpai.“ So legte sich Morinaga ebenfalls in das große Bett, mit dem Gesicht zu Senpai gerichtet.

Draußen war es schon lange dunkel. Der Regen prasselte gegen das kleine Fenster in ihrem Zimmer und es donnerte nun sehr stark.

Soichi lag mit offenen Augen im Bett und starrte die Wand an.

`Wie konnte das denn nur passieren?´ Er strich sich mit seinen Fingern über den Mund, auf dem er noch die Lippen von Morinaga spürte, als ob dieser Kuss erst wenige Sekunden alt war.

Er lauschte. Morinagas Atmung ging langsam und regelmäßig, er schien wohl schon eingeschlafen zu sein. So drehte er sich leise um und sah in dessen Gesicht.

Morinaga schien wirklich tief und fest zu schlafen, so beugte sich Soichi zu ihm runter und strich mit seinen Fingern über Morinagas Lippen.

`Was mache ich denn da?´ Soichi schien vor sich selber zu erschrecken. Er drehte sich wieder um, schloss die Augen, die aber sofort wieder geöffnet wurden.

Nein, dieses mal wollte er es genau wissen. Wenn er wirklich hetero wäre, würde er es nicht mögen, einen Mann zu küssen!

Er drehte sich wieder leise um. Morinaga lag immer noch in der selben Position auf dem Bett und schlief ruhig.

Soichi beugte sich zu ihm runter. Er spürte den warmen Atem seines Kohais.

`Jetzt oder nie!´ sprach Soichi zu sich selber. Er atmete tief durch, schloss seine Augen und legte seine Lippen vorsichtig auf die von Morinagas. Diese waren warm und weich. Sein Herz begann abermals schneller zu schlagen und auch dieses warme, wohlige Gefühl tauchte wieder auf.

Plötzlich griff eine Hand an Soichis Hinterkopf und drückte ihn weiter runter.

Da er immer noch sein Mund auf dem von Morinaga hatte, kam nur ein überraschtes „Hmmm!“ hervor.

Er drückte sich mit seinen Händen gegen Morinagas Körper bis er sich endlich befreien konnte.

„Was,... was soll das?“ völlig außer Atem saß Soichi auf dem Bett.

„Das selbe könnte ich dich auch fragen.“ Morinaga rutsche schnell, damit dieser nicht fliehen konnte, zu Soichi rüber und drückte ihn wieder runter auf das Bett.

„Du hast mich geküsst, Senpai...“ In Morinagas Augen krochen Tränen empor. „Du... hast mich tatsächlich geküsst. Heißt das etwa... dass du...“

„Das heißt gar nichts!“ schrie er zurück, sich immer noch gegen Morinaga während, doch dieser war einfach zu stark.

Er griff nach Soichis Händen und hielt sie über dessen Kopf fest.

„Lass mich endlich los, du Idiot!“

„Nein, dieses mal werde ich dich nicht so leicht davon kommen lassen! Ich will, dass du es mir endlich sagst!“

Soichi hörte auf sich zu wehren und dachte kurz nach was er sagen sollte.

„Ich... ich wollte nur sehen, ob ich...“

„Ob es dir gefällt, mich zu küssen.“ beendete Morinaga den Satz.

Soichi wurde rot.

„Und? Hat es dir denn gefallen?“ Morinagas Augen leuchteten vor Erwartung.

Senpai blieb regungslos liegen. Sein Herz klopfte immer noch schneller als gewöhnlich und ihm wurde es komisch zu Mute als er begriff, dass es ihm wirklich gefallen hatte.

Morinaga beugte sich runter und küsste ihn zärtlich auf den Mund.

„Gefällt dir das?“

Er begann ihn nun leidenschaftlicher zu küssen und drang mit seiner Zunge in Soichis Mund, der dies regungslos zuließ.

„Nun? Magst du es?“

Soichi wurde die Sache zu peinlich. „Geh runter von mir...“ keuchte er leise auf, doch Morinaga blieb unbeirrt auf ihm liegen.

„Gut, dann sag mir, ob es dir NICHT gefällt. Du brauchst es nur zu sagen und ich höre auf.“

„Ich...“

Morinaga küsste ihn nun auf seinen Nacken.

„...Ich.“ Soichi brachte nichts mehr heraus. Er wollte, dass Morinaga weiter macht, der nun mit seiner Hand unter dessen Hemd ging, während seine Zunge langsam zum Hals hinunter glitt.

„Senpai...“

Soichi streichelte sanft über dessen Haare.

„Willst du es heute etwa noch einmal tun?“ dieses mal klang Soichis Stimme ruhig und leise.

Morinaga schaute auf, griff nach einer Hand von Soichi und nahm den Zeigefinger in den Mund, den er geschickt mit der Zunge umspielte.

„Was...he!“

Nun begann er an den Zeigefinger leicht zu saugen. Sein Mund war warm und auf irgend eine Weise gefiel Soichi dieses Gefühl, der sich nun auf das Bett zurücklehnte und seinen Kopf nach hinten auf das Kissen legte.

„Nun? Sollen wir es heute noch einmal machen?“ lächelte Morinaga.

Er griff langsam nach unten und öffnete Soichis Hose, ließ von dessen Finger ab und rutschte ein wenig runter zu dessen Lenden um dort mit dem Spiel weiter zu machen.

Soichi wahr nun wie in Trance. Er dachte nicht mehr darüber nach, ob er nun schwul war oder nicht. Er war völlig benommen von der Lust.

Er setzte sich auf, griff nach dem Hemd von Morinaga und zog es ihm über den Kopf. Anschließend zog er hastig sein Eigenes aus und legte sich wieder zurück.

Sein Gegenüber blickte sehr erstaunt, Soichi so in Aktion zu sehen. Er hatte sich so eine Szene tausend mal in seinen Kopf vorgestellt. Doch das war immer nur ein Traum gewesen, der, so glaubte Morinaga, sich nie erfüllen würde.

Doch dieses mal war es wirklich Soichi, der nun da lag und nach ihm verlangte.

„Das heißt wohl, ja.“

Morinaga zog nun Senpais und seine eigene Hose aus, legte sich wieder auf seinen Geliebten und begann mit ihm einen leidenschaftlichen Zungenkuss, der zum aller ersten mal erwidert wurde.

Soichi legte seine Arme um Morinagas Schultern, die Fingerspitzen strichen dabei leicht über dessen Haut.

Morinaga musste dabei leise aufstöhnen. Er nahm eine Hand von seinen Schultern runter und drückte sie sanft unter sich zu seinen Hüften.

„Hey! Ich pack da nicht hin!“ protestierte Soichi. Doch ehe er es sich versah, lag seine Hand auf Morinagas Lendenbereich. Dabei dirigierte Morinaga dessen Hand in einen langsamen Rhythmus auf und ab.

„Senpai...“ er küsste diesen abermals sanft auf den Mund.

Nach einigen Sekunden der Unentschlossenheit bewegte Soichi nun von sich aus seine Hand, so das Morinaga ihn los ließ und genüsslich stöhnend auf ihn saß.

„Du machst das gut.“ Lächelte Morinaga erregt auf diesen hinab.

Soichi zog seine Hand zurück.

„Sprich nicht so!“ seine Wangen liefen rot an.

Morinaga beugte sich nun wieder hinunter und drückte sanft Soichis Beine auseinander. Dieser stöhnte laut auf, während sein Kohai seine, mit Gel benetzten Finger hinunter gleiten ließ.

Als Soichi bereit zu sein schien, ging Morinaga, zu Soichis Erstaunen, von ihn runter und setzte sich neben ihn.

„Was,... was soll das?“

Morinaga sagte nichts, griff nach einem Arm seines Senpais und zog ihn zu sich rüber, so das Soichi nun laut protestierend auf Morinaga saß.

„Ich will das nicht! Las mich los!“

„Aber, du hast es doch nicht mal ausprobiert. Vielleicht gefällt es dir ja.“

„Das wird mir nicht gefallen!“ schimpfte Soichi, der aber immer noch auf Morinagas Hüften saß.

Dieser fasste ihn an die Taille und drückte mit sanften Druck zu sich hinunter.

„Das tut weh!“ Soichi musste sich stöhnend nach vorne beugen, die Hände auf Morinagas Brust.

„Du musst dich entspannen, Senpai. Bleib einfach ganz locker.“

Soichi atmete schwer, während Morinaga ihn mit seinen Händen leicht auf und ab bewegte.

Soichis Gesicht entspannte sich nach kurzer Zeit und sein Körper richtete sich wieder auf, die Hände noch auf Morinagas Brust ruhend.

„Siehst du? Ist doch nicht so schlimm wie du geglaubt hast.“

„Halt... die Klappe!“ seufzte Soichi, der nun selber das Tempo angab, während Morinaga unter ihm lag und zu seinen Senpai aufblickte, der das alles langsam zu genießen schien.

Morinaga konnte seine Augen nicht mehr von diesen Anblick nehmen. Leicht außer Atmen sah er seinen Senpai, der mit geschlossen Augen auf ihn saß und mit seinen Händen über Morinagas Oberkörper streichelte.

Morinaga griff nach Soichis Brust und spielte mit dessen harten Brustwarzen, dass ihn wohl noch mehr erregte, denn dieser beschleunigte nun sein Rhythmus.

Moriaga setzte sich jetzt ebenfalls auf, schlang seine Arme um Soichi und liebkoste zärtlich dessen Oberkörper und Hals.

Kurze Zeit später stöhnten beide laut auf. Soichi ließ sich völlig erschöpft und außer Atem auf Morinaga fallen, der ihn immer noch in den Armen hielt und ihn liebevoll an sich drückte, während er sich mit den Rücken auf das Bett zurück legte.

Soichis Kopf lag auf Morinagas Brust, der zärtlich über seine Haare strich.

„Ich liebe dich...“

Morinaga hörte diese Worte an seinem Ohr, doch er konnte es nicht glauben. Hatte er sich das gerade nur eingebildet?

„Äh, Senpai, was hast du gerade gesagt?“

Ein wenig leiser als zuvor hörte er abermals diesen Satz.

„Ich liebe dich.“

„Sen...Senpai...“ Morinaga konnte nichts mehr sagen. Ihm stiegen Tränen in die Augen.

„Senpai!“

Er schlang seine Arme um dessen Körper und drückte ihn fest an sich, während er seinen Tränen freien Lauf ließ.

„“Warum weinst du denn jetzt? Ich dachte, du wolltest das unbedingt von mir hören!“

„Ja, genau deswegen weine ich doch!“ schluchzte Morinaga. „Ich liebe dich! Ich liebe dich!“

Soichi wusste nicht, wie er seinen Kohai beruhigen sollte. Passende Worte fielen ihn nicht ein, also drehte er seinen Kopf ein wenig zur Seite und küsste sanft Morinagas Hals, der wie auf Kommando aufhörte zu weinen.

„Sen...pai?“

„So, gibst du jetzt Ruhe?“ schimpfte dieser.

Morinaga löste ein wenig seinen engen Griff.

„Uff, danke...“ stöhnte Soichi.

Morinaga küsste sanft Soichis Schulter und streichelte mit seinen Händen auf dessen Rücken.

„Danke, Senpai...“

Soichi ging behutsam von seinen Kohai runter und legte sich auf seine Seite des Bettes. Die Augen auf die Decke gerichtet und die Hände auf seinen Bauch gefaltet. Doch lange blieb er nicht alleine, denn Morinaga rutsche flink hinterher und ließ seinen rechten Arm unter Soichis Kopf gleiten, der andere wanderte zu Soichis Händen.

„Sag das bitte noch einmal...!“ Morinaga kuschelte seinen Kopf wie ein kleines Hündchen an Soichis Wange. „Biiiitte, Senpai!“

Soichi grummelte leise in sich hinein. „Ich habe es dir schon zwei mal gesagt, das reicht!“

Doch Morinaga ließ nicht locker. „Ich kann es einfach noch nicht glauben, Senpai. Ich habe Angst, wenn ich morgen aufwache, ist alles wie bisher. Sag mir bitte, das es nicht so sein wird... Senpaaai!“

„Du benimmst dich wie ein Teenager!“

„Nun gut, wenn du es erwachsener haben willst!“ Er rutschte mit seiner Hand wieder Soichis Körper hinunter.

„Ist ja gut! Ich sag es ja!“

Morinag lächelte, legte sein Kopf wieder an Soichis Wange und wartete aufgeregt.

Soichi schloss die Augen und atmete tief durch. „Ich liebe dich.“

„Heißt das also, dass wir jetzt offiziell ein Paar sind?“

„Offiziell?“ Soichi erschrak. Daran hatte er nicht mehr gedacht. Nun, wo er Morinaga seine Liebe gestanden hatte, konnte er einer festen Beziehung nicht mehr aus dem Weg gehen.

Morinaga richtete sich ein wenig auf und sah Soichi in sein, in Gedanken versunkenes Gesicht.

„Weißt du, Senpai, ich weiß ja, dass es dir peinlich ist, es in der Öffentlichkeit zuzugeben . Wenn es dir lieber ist, brauchen wir es ja für´s erste Niemanden zu sagen, dass wir ein Paar sind.“

Seine Familie, auch das hatte Soichi verdrängt. Wenn es Tomoe, nein, ... wenn Kurokawa das rausbekommen würde! Oder noch schlimmer, Kurokawas Mutter! Bei dem Gedanke wurde im Angst und Bange.

„Ja, ...“ stotterte er. „Lass es uns für uns behalten!“

„Aaaalso, sind wir jetzt ein Paar?!“ Morinagas Augen leuchten.

„Scheint so...“ grummelte Soichi.

„Oh, Senpaaaaiii!“

„Halt, nicht!“

Morinaga schwang sich überglücklich lachend mit einen Satz auf Soichi und presste seine Lippen fest an die seines Senpais.
 

Erst spät am Nachmittag wachten beide auf. Sie hatten sich in der Nacht noch lange geküsst und keiner konnte richtig einschlafen.

„Senpai? Bist du wach?“

Morinaga tippte ihn leicht auf die Schulter.

„Hmm...“ kam es nur grimmig hervor.

„Gut, ich gehe schnell unter die Dusche....“

„Hmm....“

„Möchtest du ... mitkommen?“

„Was?!“

Morinaga lachte. „Ich geh dann mal schnell.“

Er gab Soichi noch einen sanften Kuss und verschwand fröhlich hüpfend in das Badezimmer.

„Was ... ist los...?“ Soichi hatte nur die Hälfte mitbekommen, so sehr war er noch im Halbschlaf. Bis ihm plötzlich der gestrige Abend wie ein Blitz durch den Kopf schoss.

Sofort saß er aufrecht im Bett.

Unter der Dusche hörte er Morinaga, der fröhlich vor sich her sang.

Als ob er ohnmächtig geworden wäre, fiel Soichi wieder zurück auf das Bett und hielt sich das Gesicht mit seinen Händen bedeckt.

„Wie kann ich ihm jetzt jemals wieder in die Augen sehen...“

Nur kurze Zeit später stand Morinaga sauber und umgezogen im Zimmer und sah zu seinen Senpai hinüber, der sich nun trotzig die Decke über das Gesicht gezogen hatte.

„Nicht wieder einschlafen, Senpai!“ Morinaga kroch auf das Bett, hockte sich über ihn und versuchte die Decke von seinen Gesicht zu ziehen. Doch Soichi ließ nicht locker.

„Was ist los, Senpai?“

Nun endlich schaffte er es, Soichis Gesicht zur Hälfte frei zu bekommen.

„Äh, Senpai...“

Soichis Gesicht war rot wie eine Tomate.

„Schämst du dich etwa, Senpai?“

„Du...du... Idiot! Ich... mir ist nur warm!“

„Du schämst dich!“ Morinaga lächelte amüsiert.

„Nein! Das tue ich nicht! Geh runter von mir!“

Morinaga tat wie ihm befahl und ging von ihm runter. Soichi sprang hastig auf und lief, ohne darauf zu achten, dass er völlig nackt war, durch das Zimmer unter die Dusche.

Morinaga machte große Augen während er ihm hinterher schaute: `So einen Anblick möchte ich am liebsten jeden Morgen haben!´

Er blickte auf die Uhr. Es war schon nach eins. Am Abend sollte er Masaki treffen, so wie Soichi es wollte. Doch dieses mal hatte er kein flaues Gefühl im Magen.

Er legte sich auf das Bett zurück und strich mit einer Hand über das Laken, auf dem zuvor noch Senpai lag.

Nein, heute fühlte er sich stark genug! Er hätte jetzt auch zu seinen Eltern gehen und ihnen alles, was sie ihm angetan haben, an den Kopf knallen können.

Soichi trat aus der Dusche, wandte aber seinen Blick gekonnt von Morinaga ab.

„Gehen wir was zu Mittag essen.“

„Senpai, warte doch mal!“ Morinaga stand wieder auf und ging zu ihm rüber.

„Warum weichst du denn meinen Blicken aus?“

„Das tu ich doch gar nicht!“ schrie Soichi! Doch selbst dabei schaute er Morinaga nicht an.

Dieser nahm Soichis Gesicht in die Hände, so dass er ihm nicht mehr ausweichen konnte.

Soichi sah ihn mit großen Augen an, als Morinagas Lippen sich den seinen nährten. Plötzlich war dieses peinliche Gefühl ganz und gar verschwunden. Er schloss nun ebenfalls seine Augen und küsste Morinaga zärtlich zurück.

„Siehst du, Senpai... es ist alles in Ordnung.“
 


 

_______________

Harhar, jetzt ist es soweit XD Und wieder hab ich meine Pläne über den Haufen geworfen. Eigentlich wollte ich, dass Soichi erst gaaaaanz am Ende des FF seine Liebe gesteht, doch ich konnt´s selber nicht abwarten O_o Dann kam ich auf den Gedanken, als ich das Kapitel „Ein Kuss ist ein Kuss“ schrieb, Soichi könnte Morinaga doch in diesem Holzverschlag sagen, dass er ihn liebt. Das allerdings war dann doch etwas zu früh... nun ja, jetzt ist es hier passiert bei einer aaaausgiebigen Bettszene (an der ich übrigens die meiste Zeit gebraucht habe... >_< ) Und es hätte hier noch weiter gehen sollen (mit dem Treffen im Restaurant), aber das hätte Soichis Outing in den Hintergrund gedrängt und das wollte ich vermeiden.

Also kommt das Grande Finale (mit Morinagas Eltern, Masaki, etc) wohl erst im nächsten Kapitel. Aber wie gesagt, ich ändere gerne meine Pläne XD Also nicht drauf festlegen ^_~

DANKE an alle für die viiielen lieben Kommis, G*book Einträge und ENSen! Freut mich wahnsinnig, das ihr die Story so mögt ^//^ *euch alle lieb hab*

Geständnisse

Beide saßen an den kleinen runden Tisch und aßen ihre Lunchboxen, die sie am Nachmittag an dem Bahnhof geholt hatten.

Morinaga blitze verstohlen in regelmäßigen Abständen zu seinen Senpai hinüber, der das wohl gar nicht amüsant fand.

„Wie soll ich in Ruhe essen, wenn du mich die Ganze Zeit anstarrst?“

„E...entschuldige, Senpai!“

Morinagas Kopf senkte sich, aber dennoch blinzelte er weiter zu Soichi rüber.

„Hör auf damit!“
 

Es war nun halb sieben Abends. Soichi rief in der Zeit zu Hause an um sich nach seiner kleinen Schwester Kanako zu erkundigen. Ihr ging es wohl sehr gut, da Frau Matsuda ihr erlaubt hatte, eine Freundin bei sich übernachten zu lassen.

Soichi zog sich die Schuhe an.

„Äh, Senpai, ich dachte, ich sollte mich erst um halb acht mit Masaki treffen. Willst du etwa jetzt schon los?“

Du wirst alleine in das Restaurant gehen.“

„Wieso dass denn?“ Morinaga erschrak. Er hatte fest damit gerechnet, dass sein Senpai ihn begleiten würde.

Doch dieser beruhigte ihn. „Mach dir keine Sorgen, ich werde auch im Lokal sein, nur sitze ich woanders. Ich möchte, dass du dich mit Masaki alleine unterhältst.“

„Oh, nun gut,... wenn du das so möchtest.“

Morinaga verstand nichts von dem, was Soichi vorhatte, aber er ging kommentarlos darauf ein.

„Also bis später.“ Bevor Soichi aus dem Zimmer verschwinden konnte, huschte Morinaga noch schnell hinterher um ihn einen kleinen Abschiedskuss zu geben.

Soichi verließ darauf hin wortlos das Zimmer und Morinaga ließ sich unter einen lauten Seufzer auf den knarrenden Sessel fallen.

So wartete er, schaute öfters durch das kleine Fenster in den wolkenbehangenden Himmel und sah fast jede Minute auf seine Armbanduhr, bis es endlich so weit war, selber in das Lokal zu gehen.

„Nun gut, das werde ich schon schaffen!“ so sprach er sich selber Mut zu, zog seine Schuhe an und verließ ebenfalls das Hotel.

Draußen war es durch den gestrigen Regen immer noch was kühl und ein leichter Wind blies. Er schlenderte langsam in Richtung Lokal und überlegte sich, was er genau mit Masaki besprechen sollte. Soichi hatte ihn an dem Nachmittag noch einmal darauf eindringlich hingewiesen, dass er über Kunihiro und Masakis Liebe zu ihm sprechen sollte.

In seinen Kopf schwirrten Tausend Gedanken und er konnte sich nicht konzentrieren. Allmählich wurde ihm doch ein wenig flau, immerhin würde er jetzt seine erste große Liebe wieder sehen, die ihn verraten und ausgenutzt hatte.

Nach kurzer Zeit kam er an dem Restaurant an, ging durch die große Holztür und fand auch direkt den reservierten Tisch, den Morinaga sofort wieder erkannte. An dem Tisch saßen an dem Abend, als er mit Soichi hier aß, das Paar, das Soichi so aufgeregt hatte.

Er setzte sich auf einen der Stühle und wartete. Dabei blickte er sich im Restaurant um und hoffte, seinen Senpai zu finden, doch durch das ganze Blumengestrüpp waren mehrere Tische von seinen Blicken abgeschirmt. So bestellte er sich bei der Kellnerin, die Morinaga wohl nicht mehr wiedererkannte, eine Tasse Tee und wartete. Das Lokal war wie bei seinen letzten Besuch fast leer. Nur eine ältere Dame saß am Eingang und aß ein Stück Kuchen, nebenbei eine Zeitschrift durchblätternd.

Pünktlich um halb acht öffnete sich die Tür und ein schlanker, blonder Mann kam hinein getreten.

„Masaki!“

Dieser blickte erstaunt. „Tetsuhiro... was machst du den hier?“

„Ich bin mit dir heute verabredet.“

Masaki setzte zu ihm hin. „Also bist DU der alte Freund von Damals.“ er lachte. „Mich hat gestern ein unbekannter Mann angerufen. Er sagte, ein alter Freund wollte mich heute in dem Lokal überraschen. Aber das du das bist, damit hätte ich nie gerechnet.“

„Ja, glaub ich dir gern.“ Morinagas Stimme klang ernst.

„Wie geht es dir, Tetsuhiro? Ich habe gehört, du studiert?“

„Ja, so ist es.“ bestätigte dieser.

Masaki winkte der Kellnerin zu, bestellte sich einen Eistee und lächelte vergnügt vor sich hin.

„Masaki, es gibt einen Grund, warum ich mit der sprechen möchte.“

„Warum so ernst, Tetsuhiro? Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen, da...“

„Ich möchte, dass du mir sagst, warum du mir damals nicht die Wahrheit gesagt hast?“

Das Lächeln auf Masakis Gesicht verschwand. „Wie bitte?“

„Du warst mit mir zusammen, obwohl du in Kunihiro verliebt warst. Warum hast du mich die ganze Zeit in den Glauben gelassen, dass du mich wirklich liebst?“

Morinaga stützte seinen Kopf auf seine Hand, schloss die Augen und fuhr mit zitternder Stimme fort.

„Weißt du eigentlich, warum ich meine Heimat verlassen habe?“

Masaki sah ihn mit großen Augen an. „Na, weil du woanders studieren wolltest.“

Morinaga lächelte sarkastisch und schüttelte leicht den Kopf. „Nein, Masaki. Meine Eltern haben mich von hier weggeschickt. Sie hatten mir damals nicht geglaubt, dass du schwul bist und ich dich nicht ausgenutzt habe und das glauben sie bis heute nicht.“

Masaki lehnte sich leicht genervt auf den Stuhl zurück und nahm einen Schluck von seinem Getränk.

„Und was bitte willst du nun von mir?“

„Ich habe gehört, du hast geheiratet?“

„Ja, das stimmt.“

„Aber ich habe dich vor einigen Tagen mit einen anderen Mann gesehen.“

Masaki setzte abermals sein falsches Lächeln auf.

„Oh, du meinst bestimmt Masatoshi. Ja, er ist meinLiebhaber.“

„Dein...Liebhaber? Wie meinst du das?“

„Na, wie schon? Wir schlafen miteinander!“

„Also liebst du ihn?“

Masakis lächeln wurde breiter. „Nein, ich liebe ihn nicht. Er glaubt das zwar, aber ...“

Morinaga stockte der Atem.

„Dann machst du mit ihm also das selbe wie mit mir? Und außerdem, wie... wie kannst du mit jemanden schlafen wenn du verheiratet bist?“

Masaki schüttelte leicht amüsiert den Kopf.

„Oh, Tetsuhiro, du bist noch genau so naiv wie damals. Ich liebe diese Frau nicht. Ich bin schwul!“

Aber, warum hast du denn geheiratet? Ist dir denn egal, was deine Frau dabei fühlt?“

„Sie weiß es doch gar nicht! Außerdem habe ich sie nur geheiratet, damit meine Familie nicht rausbekommt, dass ich wirklich schwul bin. Würden sie es, dann würden sie mich wohl enterben und ihre Firma würden sie mir ebenfalls nicht überlassen.“

„Dann... geht es dir nur um Geld?“

„Oh, Tetsuhiro...“

„Behandele mich nicht wie ein Kind!“

In Morinaga kroch Wut hoch. Wie konnte Masaki nur so kalt sein? Er hatte ihn immer lieb und nett in Erinnerung, aber wie es aussah, konnte dieser sich gut verstellen um seine Ziele zu erreichen.

„Ich habe über fünf Jahre meiner Familie in den Glauben gelassen, das ICH dich damals verführt habe! Ich habe sie seid damals nicht mehr gesehen geschweige gesprochen! Ist dir das alles egal?“

„Nun, daran kann ich ja wohl am aller wenigsten. Wenn deine Familie so dumm ist und diesen Gerede glaubt...“

„Wie bitte?“

Morinaga wollte sich gerade erheben, als ihn plötzlich eine starke Hand an die Schulter packte und ihn wieder zurück auf sein Stuhl drückte.

„Herr... Herr Morinaga?!“

Masaki sprang wie ein aufgescheuchtes Kaninchen vom Stuhl auf und verbeugte sich tief.

„Was...was für ein Ehre, Sie wieder zu sehen... und natürlich ihre Frau!“

Morinaga blickte hinauf.

Dort stand wirklich sein Vater! Er hatte sich in den fünf Jahren, in denen er ihn nicht mehr gesehen hatte, kaum verändert. Er trug immer noch seine alte Brille mit den großen Gläsern, einen braunen Anzug, der wie maßangefertigt an seinen Körper lag, die Haare leicht vergraut. Hinter ihm stand seine Frau, Morinagas Mutter.

„Mir ist es keines Fall eine Ehre.“ Die Stimme seines Vaters war tief und ernst.

„Du bist also wirklich schwul?“ fragte Herr Morinaga.

Masakis Gesicht wurde Kreide bleich. Er bekam kein Wort heraus uns setzte sich erschrocken auf den Stuhl zurück.

„Also stimmt es wirklich.“ Nun haute Herr Morinaga, wie einst Soichi, mit beiden Händen auf die Tischfläche, so das die Gläser darauf bedrohlich wackelten.

„Du scheinst ja eine ganze Menge zu verheimlichen, Herr Shorota.“

„Ich, nein, ich...“ Masaki stotterte verzweifelt vor sich hin, die Augen groß auf Herrn Morinaga gerichtet.

„Wusstest du eigentlich, das deine Eltern uns wegen Rufmord verklagt haben?“

„Ich? Nein,... also...“

„Ich mache dir ein Angebot Masaki...“

Morinagsa Vater holte sich einen Stuhl hinzu und setzte sich zu Masaki und Morinaga.

„Du wirst jetzt, ohne Umwege, zu deinem Vater gehen und ihn dazu bringen, die Klage fallen zu lassen.“

„Und,... und wie soll ich das machen?“

„Tja, das ist dein Problem, lass dir was einfallen! Du scheinst wohl mit Lügen sehr einfallsreich zu sein.“

Herr Morinaga rückte etwas näher an Masaki, so das dieser seinen Atem spüren konnte.

„Aber eines kann ich dir versichern, mein Junge. Wenn wir doch verklagt werden, dann werde ich dich rankriegen! Ich habe viele Kontakte zur örtlichen Presse, und ich glaube, man wird sich um diese Story reißen. Und deine Frau wird wohl ebenfalls wenig darüber erfreut sein, dass ihr Ehemann schwul ist und sie nebenbei noch mit einen Mann betrügt.“

„Ja, ja, ich hab verstanden...“ Masaki sprang abermals hastig vom Stuhl auf.

„Ich geh das sofort erledigen!“

„Gut.“ Herr Morinaga machte eine Handbewegung um Masaki mitzuteilen, das er nun entlassen sei. Dieser stürme hastig aus dem Lokal.

Morinaga stand jetzt ebenfalls auf.

„Wie, wie wusstet ihr, dass...“

„Ein Freund von Kunihiro.“

„Was?“

Nun erblickte Morinaga die Gestalt seines Senpai, der hinter seinen Eltern auftauchte.

Sie saßen wohl die ganze Zeit unbemerkt hinter Masaki und ihm.

„Dieser nette Herr hat uns heute hier her gebracht.“

Morinaga staunte. Nette Herr? Senpai?

“Also…” Soichi räusperte sich leise. „Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich bin kein Freund von Kunihiro.“

„Nein?“ die Eltern sahen erstaunt zu Soichi. „Wer sind Sie dann?“

„Nun...“ Soichi ging zu Morinaga und stellte sich nah zu ihm. „Ich bin der Freund ihres jüngsten Sohnes.“

Morinaga blickte zu Soichi, der mit entschlossenen Gesicht seine Eltern ansah. Er hatte es tatsächlich zugegeben, mit ihm zusammen zu sein.

Frau Morinaga hielt sich die Hände vor den Mund. „Sie,... sie sind...“

„Ganz recht, der Schwule Schläger.“

„Oh, mein Gott...“ sie ließ sich auf einen der Stühle fallen.

Morinagas Vater sah derweilen seinen Sohn ernst in die Augen.

„Also, bist du immer noch schwul.“

Soichi fauchte auf. „Macht das einen Unterschied ? Er ist Ihr Sohn! Außerdem haben Sie doch nun mit eigenen Worten gehört, dass er damals nichts mit Masaki angestellt hatte, was dieser auch nicht wollte!“

Herr Morinaga griff seiner Frau an ihr Handgelenk um sie zum Aufstehen zu bewegen.

„Ja, dafür entschuldige ich mich auch, Tetsuhiro, dass ich dir das nicht geglaubt habe. Aber dennoch, wir sind eine anständige Familie, in der Perverse keinen Platz haben.“

„Wie bitte?“ Soichis Stimme wurde noch wütender.

„Sie haben schon verstanden. Er sollte in Nagoya zu einen anständigen Mann heranwachsen, nicht zu einen Mann, der anderen Männern hinterher läuft. Das ist doch krank!“

„Aber, Vater...“ in Morinagas Augen füllten sich Tränen. „Ich bin nun mal das was ich bin! Ich kann es und ich möchte das nicht ändern! Ich akzeptiere euch doch auch wie ihr seid!“

„Wir sind aber auch nicht pervers!“ schrie sein Vater nun zurück.

Soichi reichte es. Sein Freund stand dort, in Tränen aufgelöst und dessen Eltern schlugen verbal weiter auf ihn ein.

„Seien Sie still!“ befahl Soichi.

„Wie bitte?“

„Ich sagte, Sie sollen endlich still sein! Verdammt noch mal, dass ist Ihr Sohn! Sie lieben ihn doch!“ schrie Soichi.

Herr Morinaga atmete tief durch.

„Na schön, es gibt eh nichts mehr, worüber wir noch zu reden hätten. Tetsuhiro, unsere Tür steht für dich immer offen. Aber nur, wenn du endlich normal wirst.“

Morinaga wischte sich seine Tränen aus den Gesicht und beruhigte sich langsam. Er erhob seinen Kopf und sah seinen Vater ernst und entschieden in die Augen.

„Dann, Vater, wünsche ich dir und deiner `normalen´ Familie für euer weiteres Leben alles Gute.“

So ging er an seinen nun sprachlosen Vater vorbei, Richtung Ausgang. Soichi warf ihnen noch einen eiskalten Blick hinterher. So gerne würde er ihm eine verpassen, seine Hand zitterte vor Wut, aber dennoch, er ließ Morinagas Eltern kommentarlos zurück und ging ebenfalls aus dem Lokal.

Morinaga war schon fast um die nächst beste Ecke verschwunden und Soichi musste zu ihm hinlaufen um ihn einholen zu können.

Er packte seinen Kohai an den Armen.

„Morinaga... es tut mir so leid. Ich hatte gehofft, dass deine Eltern ihren Fehler einsehen wenn sie die Wahrheit von Masaki erfahren.“

Doch Morinaga reagierte anders wie gedacht. Er lächelte ruhig und liebevoll seinen Gegenüber an.

„Ihr ward also die ganze Zeit hinter uns?“

Ja, wir saßen am Tisch wo wir beide das Letzte mal waren, erinnerst du dich?“

„Natürlich. Deshalb konnte ich euch nicht sehen.“

Soichis Stimme wurde sanfter.

„Morinaga, ich glaube, deine Eltern waren einfach mit der Situation überlastet. Wir können versuchen, später noch einmal mit ihnen zu reden und...“

Morinaga legte Soichi den Zeigefinger auf die Lippen.

„Nein, lass es gut sein. Es geht nicht mehr um Masaki oder um ihr Ansehen. Es geht darum, dass ich schwul bin. Und so lange sie sich damit nicht abgefunden haben, wird jedes Gespräch so enden wie heute. Bitte lass es darauf beruhen. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar erleichtert, dass ich endlich Gewissheit habe, warum sie mich so meiden.“

Er nahm den Finger wieder von Soichis Mund, der nun seine Hand auf Morinagas Schulter legte.

„Ich will jetzt nur noch nach hause, Senpai.“

Dieser atmete nun erleichtert auf. „Eine sehr gute Idee. Wir können noch den Nachtzug erwischen.“

Ohne ein weiteres Wort schlenderten beide langsam und in Gedanken in Richtung Hotel.
 

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Bin ich froh, dass ich mit diesem Kapitel fertig bin... >_< So viel Gerede mag ich nicht XD Ich denke, es wird hier noch ein Kapitel geben, danach ist die „Hauptstory“ zu ende. Aber es geistern schon Ideen für einige Extra-Kapis in meinen kleinen Köpfchen umher. Außerdem will ich, das Morinagas Eltern noch einmal auftreten. So möchte ich die Beziehung zwischen ihnen und Morinaga nicht enden lassen. *schnüff* Aber wie genau... keine Ahnung. ^^

Und sorry, dass in diesem Kapi alles so schnell ablief. Habe irgend wie ein Ideen-Tief...

Mit dem nächsten Kapitel wird es wohl etwas dauern, da ich z.Z. andere Sachen erledigen muss. v_v

Daaaanke für´s Lesen! ^__________^

Zu hause ist, wo man(n) dich liebt

Im monotonen Rattern des Zuges saßen Soichi und Morinaga im Nachtzug Richtung Nagoya. Obwohl Morinaga keine Anspielungen auf den Abend machte und so tat, als sei nichts weiteres vorgefallen, lag eine unangenehme Spannung in der Luft.

Soichi beobachtete seinen Kohai, der neben ihn auf dem kleinen Bett saß und in die dunkle Nacht blickte, in der manchmal ein, zwei kleine Lichter von Häusern an ihren Fensterabtei vorbei huschten.

Das Licht ihres Abtei hatten sie bereits gelöscht, da es schon spät in der Nacht war. Aber dennoch machte keiner der beiden eine Anspielung, sich schlafen zu legen.

Soichi zog still an seine Zigarette, die Augen fest auf Morinaga gerichtet.

„Leg dich doch ein wenig schlafen, Morinaga. Es dauert noch, bis wir zu Hause sind.“

Morinaga schüttelte leicht den Kopf, ohne dabei seinen Blick von dem Fenster abzuwenden.

„Nein, ich bin nicht müde.“

Soichi seufzte leise auf, nahm einen letzten Zug an seiner Zigarette und stopfte sie in den Aschenbecher.

Danach legte er sich selber auf das kleine Bett, packte Morinaga, der wegen den harten Griff seines Senpais leicht erschrak, und zog ihn zu sich runter, so das Morinaga nun neben ihn lag.

„Denke nicht weiter darüber nach, Morinaga. Sie werden es irgend wann einsehen.“

Morinaga lächelte leicht, doch in seinen Augen bildeten sich winzige Tränen.

„Ja, vielleicht.“ Er kuschelte sich an seinen Senpai und schloss die Augen. „Es ist nur, dass ich wirklich gehofft hatte, das jetzt alles gut wird. Ich war so glücklich, meine Eltern wieder zu sehen, aber sie haben mich nach all den Jahren noch nicht mal in den Arm genommen....“

Morinaga konnte nicht mehr weiter sprechen, da nun seine Tränen die Überhand gewannen. Schluchzend umklammerte er seinen Senpai, der ihn tröstend in die Arme nahm.

Das Dorf hatten sie zwar schon weit hinter sich gelassen, aber es schien so, als ob die ganze, kalte Atmosphäre sie verfolgen würde.

Morinaga beruhigte sich nach einigen Minuten, während er noch in den Armen seines Senpais lag.

„Weißt du, Senpai, etwas Gute hatte die ganze Sache.“

„Und was?“

Morinaga hob seinen Kopf und lächelte Soichi an.

„Wie, was? Na, dass wir beide endlich ein Paar sind. Ganz offiziell! Meinen Vater hast du es sogar direkt ins Gesicht gesagt.“ Er kuschelte sich wieder an Soichi. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wir glücklich mich das gemacht hat. Wirst du es auch bald deinen Bruder sagen?“

Soichi erschrak. Was sollte er?

„Sag mal, spinnst du? Ich kann das doch nicht Tomoe erzählen!“

„Hä? Wieso denn nicht? Er hat nichts gegen Schwule, er ist es doch selber!“

„Darum geht es doch nicht!“

„Um was denn dann?“ er grübelte kurz. „Etwa wegen Kurokawa?“

„Erwähne nicht diesen Namen!“

„Aber, was hast du denn noch gegen ihn?“

„Ich mag keine Schwule!“

Morinaga konnte ein amüsiertes Lachen nicht unterdrücken.

„Aber, du bist doch selber schwul!“

„DAS BIN ICH NICHT!“

„Aber du liebst mich doch! Und wir haben Sex, also bist du schwul.“

„Mit dir ist das was anderes! Ich mache das nur mit dir! Du bist eine einmalige Ausnahme und damit basta! Es bleibt unter uns!“

Soichi löste seinen Griff und dreht sich um, so dass er nun mit dem Rücken zu Morinaga lag. Dieser kuschelte sich an ihn, legte seine Arme um dessen Taille und schluchzte glücklich.

„So eine schöne Liebeserklärung habe ich noch nie bekommen.“

„Jetzt fang nicht schon wieder an zu flennen! Und was meinst du mit Liebeserklärung?!“
 

Der Zug nährte sich endlich Nagoya. Soichi und Morinaga hatten ihr Gepäck schon griffbereit und standen vor der Tür des Zuges. Es schien, als ob niemand sonst an dieser Haltestelle aussteigen musste, denn der Gang war menschenleer, nirgends ein Geräusch war zu hören bis auf das Quietschen der Bremsen.

Als der Zug nun endlich anhielt, stiegen beide völlig erschöpft und müde aus dem Zug. Keiner hatte während der Fahrt ein Auge zu gemacht, so schleppten sie sich langsam Richtung Studentenwohnheim.

Morinaga atmete tief durch.

„Aah, hier ist die Luft besser als im Dorf! Zwar nicht so rein, aber besser.“

Soichi musste lächeln.

„Ja, das kannst du laut sagen.“

„Bleibst du die restliche Nacht bei mir, Senpai?“

Dieser gähnte laut auf.

„Ja, ich bin zu müde um jetzt den ganzen Weg bis nach Hause zu gehen. Deine Wohnung ist viel näher.“

Bis auf die Straßenlaternen war kein Licht zu sehen. Es war mitten in der Nacht, so dass, genau wie im Zug, kein Mensch zu sehen war.

Mit letzter Kraft schleppten sie sich die Treppen zu Morinagas Wohnung hoch und als diese endlich offen war, steuerte Soichi direkt Richtung Bett und ließ sich auf das selbige fallen. Er schloss die Augen und nur kurze Zeit später hörte man ein leises Schnarchen.

Ohne sich vorher umzuziehen, tat Tetsuhiro es nun Soichi gleich und legte sich erschöpft aber erleichtert neben ihn, legte einen Arm um seinen Senpai und schloss lächelnd die Augen.

„Ich liebe dich, Senpai.“
 

Es war spät am Nachmittag, bis Soichi aufwachte. Er streckte sich ausgiebig und drehte sich zu seinen Kohai.

„Guten morgen, Morinaga...Mori...?“ Erst jetzt bemerkte er, das dieser gar nicht mehr neben ihn lag.

Aus dem Badzimmer drang das Geräusch von plätschernden Wasser.

„Achso, er ist duschen.“

Er setzte sich auf das Bett und holte seine Zigaretten hervor. Während er an der Ersten zog, klebte sein Blick weiter auf die Tür des Badezimmers.

„Hmm,...“ er drückte hastig die Zigarette wieder aus. Ach... verdammt!“

Eilig stand er auf und ging nun ebenfalls in das Badezimmer.

Morinaga schien ihn nicht bemerkt zu haben, dass sein Senpai den Raum betreten hatte. Er stützte sich mit geneigten Kopf mit beiden Händen gegen die Fliesen der Dusche und ließ das heiße, dampfende Nass genussvoll auf sich regnen.

Nach kurzen Zögern wollte Soichi sich wieder umdrehen und in das Nebenzimmer verschwinden, doch dabei knarrte die Tür ein wenig, dessen Geräusch Morinaga aus seiner Trance holte.

„Oh, Senpai!“ überrascht sah er seinen erschrockenen Senpai an. `Ertappt!´

„Äh, möchtest du mit mir unter die Dusche?“

„Was?...Nein, ich hab dich nur gesucht!“

Doch sein knallrotes Gesicht sagte was anderes.

Morinaga lächelte sanft und ging zu ihn hinüber.

„Aber... es ist Platz genug für uns beide.“ Dabei öffnete er die ersten Knöpfe von Soichis Hemd.
 

Es dauerte nicht lange, und beide standen, in einen ausgiebigen Kuss vertieft, unter der Dusche.

„Ich liebe dich, Senpai...“ Morinaga glitt mit seinen Lippen den Nacken hinunter während Soichi genüsslich die Augen schloss und mit einer Hand sanft durch dessen Haare fuhr, weiter hinunter Richtung Nacken bis er den rücken erreichte.

„Sen...pai?“ Morinaga schien wohl ein wenig überrascht über Soichis Handlungen. Er richtete sich wieder gerade hin und blickte in dessen schmale Augen.

„WAS?“

„...nichts.“ lächelte er und nährte sich wieder den Lippen seines Senpais. Doch bevor er diese berühren konnte, streichelte Soichi sanft über seine Wangen und küsste ihn sanft zuerst.

„Ich liebe dich, Morinaga.“ Diese Worte kamen zwar wieder ein wenig leise und mit einen leichten Zittern in der Stimme, dennoch ließen diese Worte Morinaga vor Glück überquellen.

Dabei gab er ihn einen leidenschaftlichen Zungenkuss, nahm eine Hand von Soichi und dirigierte ihn so, das er nun zu den Rücken zu ihm stand. Dabei liebkoste er zärtlich dessen Nacken.

Soichi lehnte sich mit geschlossenen Augen gegen die nassen Fliesen.

„Du sieht wirklich sexy aus mit nassen Haaren!“

„Red nicht so ein Quatsch!“

„Senpai...“

Morinaga half ihm bei der richtigen Position.

Er stöhnte laut auf während sein Kohai seine Arme um ihn schlang und mit den Händen sanft an seinen Brustwarzen spielte. Mit beiden Händen musste er sich mit aller Kraft gegen die kalte Wand stützen, während Morinagas Bewegungen immer leidenschaftlicher wurden.

Einige Minuten später standen beide erschöpft, sich immer noch in der selben Positionen fest umklammernd, unter der laufenden Dusche.

„Gut, das wir schon unter der Dusche standen.“ Lachte Morinaga.

Soichi atmete noch mehrmals tief durch, bis er sich wieder aufrecht hinstellen konnte und sich mit den Rücken gegen die Badezimmertür legte, während noch das Wasser auf ihn prasselte.

„Du... warst heute aber...sehr dominant...“ keuchte Soichi.

Morinaga küsste ihn sanft. „So oft du willst, Senpai.“

Er stellte die Dusche ab, packte Soichi an dessen Handgelenk, zerrte ihn sanft in das Zimmer zurück und ließ sich mit ihm auf das Bett fallen.

„Was? Willst du etwa schon wieder?!“

Morinaga küsste ihn abermals auf den Mund und lächelte ihn sanft an.

„Nur, wenn du möchtest, Senpai.“

„.....“

„Ich hole uns was zu trinken, okay?“ Er ging von seinen Senpai runter, der es sich nun schüchtern in der Bettdecke einwickelte, und kramte aus dem Kühlschrank zwei Dosen kalten Tee heraus. Doch als er diese zurück zu seinen Senpai bringen wollte, fiel ihm das kleine rote Lämpchen des Anrufbeantworters auf.

Es war noch die Nachricht seiner Mutter. Er hatte vergessen, sie zu löschen.

Er stelle die Dosen ab und ging zu dem Gerät hinüber. Ohne eine Sekunde zu zögern, strich er mit seinen Zeigefinger über die Tasten und blieb auf der Löschen-Taste haften.

„Was ist denn? Ich habe Durst!?“ Soichis Kopf lugte unter der Decke hervor.

„Nein, ich brauche euch nicht....“ er drückte die kleine Taste und das rote Lämpchen erlisch.

„Hä? Was ist?“

„Ich brauche nur dich, Senpai.“

...
 


 

___________

Maaaann, hab ich lange für dieses Kapitel gebraucht. ENTSCHULDIGNUNG!!!! Mit mir ist auch manchmal echt nichts anzufangen. v_v Mir ist auch kein besserer Kapitelname eingefallen XD

Da ihr so lange warten musstet, hab ich das Kapi hochgeladen, ohne das Ende ein wenig zu überarbeiten. v_v Sorry! Also es könnten wieder paar Fehler auftauchen. ^//^ Bitte übersehen, ja?!

Was die Pünktchen zum Schluss angehen, ihr könnt euch wohl vorstellen, was da passiert. ^//^

Das ist also nun das Ende der Hauptstory. Ich werde bestimmt irgend wann mal ein paar Bonis schreiben, aber wohl nicht in naher Zukunft. Hab in letzter Zeit viel um die Ohren. >_<

VIIIIELEN LIEBEN DANK an alle die diesen Blödsinn in ihre Favoliste aufgenommen haben ^_____^ Und auch an die lieben Leutz die mir immer Kommis schreiben! Das war wirklich immer wieder eine super Motivation! *euch alle gaaanz fest umknuddel*



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Kommentare zu dieser Fanfic (64)
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Von:  kokuchou
2013-06-01T20:24:34+00:00 01.06.2013 22:24
schnapszahl.. 22:22Uhr und ich hab deine ff beendet
flüssig, ich bin durch die story geschwommen
tolle idee
spannend, fesselnd, ich hätte mich gefreut wenn seine eltern ihn freudig wieder empfangen hätten, aber ich denke es wäre eher unglaubwürd, wenn das so schnell passiert wäre

auf jeden fall eine super ff
immer wieter so
vlg ruha
Von:  Hatchiko
2012-12-25T12:09:06+00:00 25.12.2012 13:09
Mittlerweile ist es fast 4 o.o und ich lese deine geilen fanfics immer noch ist wirklich sehr geil nur glaube ich das ich das morgen frü bereuen werde xD
Von:  Hatchiko
2012-12-25T03:51:14+00:00 25.12.2012 04:51
Viertel vor 5 ich bin fertig j ^^
Unddu weißt gar nicht wie scheiße müde ich bin >. < aber ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen weil die Geschichte so spannend und fesselnd war und ich bin echt zufrieden was das ende angeht. Tollw story fande ich megaaaaaaaaaa geil ich gehjetzt endlich schlafen, ich kannnicht mehr ich bin sooooo kaputt.gute Nacht xD
Von:  Hatchiko
2012-12-25T03:24:04+00:00 25.12.2012 04:24
Jetzt ist es schon halb fünfs morgens und ich lese immer noch. Ich habe das Gefühl ich werde die nacht wohl durchmachen xD und das alles nur weil deon fanfic so geil und interessant ist :D
Von:  Hatchiko
2012-12-25T02:44:08+00:00 25.12.2012 03:44
Mittlerweile ist es fast 4 o.o und ich lese deine geilen fanfics immer noch ist wirklich sehr geil nur glaube ich das ich das morgen frü bereuen werde xD
Von: abgemeldet
2009-09-17T21:03:30+00:00 17.09.2009 23:03
Juhu! Ne Duschszene! ^^

Sag mal kannst du noch ne Bonusstroy schreiben, bei der Soichi Morinaga "überfällt"! Sowas hatten wir noch gar nicht! ^^

Naja nur so ne idee! ^^

knuddel
Von: abgemeldet
2009-09-17T20:55:18+00:00 17.09.2009 22:55
Klasse Geschichte!
*Muhahahahahahaha* Masaki hat sein Fett wegbekommen! ^^
Aber mir tut Masatoshi irgendwie leid! Der schien so nett zu sein!
Ich hasse seine Eltern! Die sind sowas von doof!

Schreib bitte bitte weiter!

knuddel
Von: abgemeldet
2009-09-17T20:43:15+00:00 17.09.2009 22:43
O.O *Sprachlos*

Ist das süüüüüüüüß!!!!!!!!!!!! *Quitsch*

Und trotzdem bist du nicht zu sehr OCC geworden bei Soichi!
Das ist schwer! *Cookie hinschieb* ^^

Also nochmal *standing ovations*

knuddel
Sayu
Von: abgemeldet
2009-09-17T16:14:18+00:00 17.09.2009 18:14
Hach..... wie romantisch!
Das ist ja so schön!
Ich finds nicht zu kitschig!
Einfach nur.... *hach*

knuddel
Von: abgemeldet
2009-09-15T20:27:33+00:00 15.09.2009 22:27
Oha ich glaub fast da könnte doch jemand eifersüchtig sein! *G*

Also erstmal erstklassige Yaoi-Szene! Richtig geil!

Bin gespannt wie es weitergeht! *cookies da lass*

knuddel
Sayu

P.S.: Ich hätt den Leuten im Restaurant auch die Meinung gesagt, oder besser aufgestanden und gegangen! Also wirklich! *kopfschüttel*


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