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Was soll nur werden...

Das RPG in Reinform
von

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>Die Party< oder >Flaschendrehen für Anfänger<

Günter gab den beiden Wachen recht und links der großen, gusseisernen Tür ein Zeichen und prompt öffnete sich diese ohne jegliches Geräusch. Dahinter lag der Thronsaal in einem angenehmen gelben Licht. Yûri staunte nicht schlecht, denn so hatte er den Saal noch nie gesehen. Nicht nur, dass der Raum edel und wirklich festlich wirkte, durch das Licht und die Theke hatte es eine gemütliche Atmosphäre bekommen und man konnte sich wahrlich nicht vorstellen, dass hier normalerweise Verträge abgeschlossen wurden. Als er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, fiel ihm auf, dass nicht nur seine engsten Vertrauten anwesend waren, sondern auch Ulrike, Cecilie, Greta, Raven, Adelbert, Geigen Huber, T-Zone und viele andere aus dem Schloss. Gwendal hatte sich bereits an den Tresen verzogen und Wolfram war von dem Anblick der – eigens für ihn aufgebauten – Proseccotheke hin und weg. Günter war neben Yûri, dessen Mund leicht aufstand, getreten und sagte mit erhobener Stimme: „Lasset das Fest beginnen.“

Da konnte auch Konrad, der an die Beiden herangetreten war, nur zustimmen, indem er sein Glas erhob. Alle anderen im Raum taten es ihm gleich und prosteten einander und speziell Yûri zu. Dem allerdings fiel selbiges schwer, da er noch kein Glas hatte und so ging er schnurstracks Richtung Theke. „Ich hätte gerne...“, fing er an, doch fiel ihm direkt auf, dass er gar nicht wusste, was es gab, also fragte er erst einmal. Gwendal, der neben ihm saß, leerte sein Glas Sake und musterte Yûri dann kurz. „Für mich dasselbe noch einmal und für unseren Maô ein Glas Wasser!“, sagte er entschlossen. Und obwohl ihm Yûris missmutiger Blick nicht entgangen war, revidierte er seine Bestellung nicht, sondern widmete sich einfach wieder seinem Getränk.

Also nahm Yûri sein Glas Wasser entgegen und begab sich zu Nicola und ihrer kleinen Familie und unterhielt sich mit ihnen. So verging die Zeit, bis Yûri mit allen Gästen gesprochen hatte und es wurde später und später. Die ganze Zeit achtete besonders Gwendal darauf, dass sich Yûri schön mit antialkoholischen Getränken zufrieden gab. Aber auch ein Gwendal sah nicht alles und so hatte Yûri schon einige Gläser Prosecco und Sake intus, als er sich wieder an den Tresen begab. Günter und Konrad, die sich derweil unterhielten, hofften (wie eigentlich alle Anwesenden), dass Yûri nicht nach dem Grund des Aufgebotes an Alkohol fragen würde. Denn nur um seinen Herrscher zu verabschieden, würde man wahrlich nicht soviel auffahren, dass sich ein ganzes Schloss zwei Mal abschießen könnte.

Aber Yûri war viel zu sehr damit beschäftigt, Gwendal davon zu überzeugen, dass er auch Sake oder Prosecco vertrage, als dass er auf solcherlei Gedanken gekommen wäre. Wolfram, der bis dato glücklich mit seinem Prosecco war, bekam das Schauspiel mit und kicherte in sich hinein. „Wusstest du, dass Anissina dich sucht? Sie hat was von Partybeleuchter… oder so erzählt“, fragte er, während er seinem großen Bruder eine Hand auf die Schulter legte. Sofort (und trotz des bisherigen Alkohols) fuhren bei Gwendal alle Alarmleuchten hoch und er schaute sich suchend, sein Glas fester umklammernd, um. „Weißt du, wo sie jetzt ist?“, fragte er mit ängstlichem Gesichtausdruck, während Yûri die Situation nutzte um sich eine Flasche Sake zu bestellen – die angeblich für Günter gewesen sein sollte – und mucksmäuschenstill zu einem der Tische zu verschwinden. Binnen weniger Sekunden leerte er die Flasche bis zur Hälfte, bis Konrad neben ihm auftauchte. "Yuri, was machst du da? Du sollst doch nichts trinken! Das verträgst du nicht! Auch wenn das nur Sake ist."

"Gwendal hat mich auch schon nicht trinken lassen. Das ist echt nicht nett! Alle haben hier ihren Spaß, nur ich nicht. Das ist gemein", schmollte der Herrscher, setzte die Flasche an und leerte sie in einem Zug. „Siehst du, ich bin noch vollkommen nüchtern“, meinte er und bewies es, indem er ohne jegliche alkoholische Wirkung zu Wolfram ging. Konrad ließ er, mit halb geöffnetem Mund, einfach stehen. Bevor er sich in das Gespräch der beiden Brüder – was immer noch darum ging, ob er nun was trinken darf, oder nicht – einmischte, bestellte er sich einen Prosecco und lächelte die beiden mit erhobenem Glas an. „Kanpai!“ Die Gläser klirrten und Gwendal hatten die Debatte eindeutig verloren. Also bestellte er neue Getränke und die drei prosteten sich zu. „Anissina wollte eigentlich längst hier sein“, wurde Gwendal nun erneut von seinem kleinen Bruder geärgert und Yûri stieg auch noch unwissender Weise mit ein. „Stimmt, die hab ich schon vermisst.“

"Hab ich Anissina gehört? Mich sucht sie aber nicht, oder?", fragte nun Günter, dessen ungutes Gefühl immer größer wurde. Zwischen seiner Pflicht als Untergebener dafür zu sorgen, dass sich der Maô nicht völlig betrank und seiner ganz privaten Angst vor neuen Erfindungen hin- und hergerissen, schaute er sich suchend um. Gwendal hatte Yûri, der sich und Wolfram mittlerweile erneut Prosecco bestellt hatte, das Glas aus der Hand gerissen und schaute nun in zwei treudoofe, schwarze Dackelaugen. Während ihm einige Tropfen Blut aus der Nase liefen, hielt er seinem Herrscher das Glas wieder hin. „Na gut, aber halt dich zurück!“, konnte er als Mahnung einfach nicht unterdrücken. Just in diesem Moment sorgte T-Zone, der wahllos an allem rumknabberte, was da war, dafür, dass ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit sicher war. Yozaku konnte sich vor Lachen kaum halten und sorgte mit seinem Gelächter dafür, dass auch die Umstehenden berauscht wurden. Dann trabte T-Zone auf Wolfram zu, der sofort seine Uniform abschirmte. „Komm ja nicht auf die Idee, an mir rumzuknabbern!“, befahl er dem Schaf, welches ihn nur komisch anschaute. Yûri wiederum nutzte die Gelegenheit, bestellte sich eine Flasche Sake, eine Flasche Prosecco und eine Cola und verschwand ungesehen hinter einem der blickdichten Vorhänge. ‚Endlich Ruhe, jetzt kann ich auch mal was trinken, ohne dass mich jemand nervt’, dachte er sich noch, bevor er sich an der Flasche Sake gütlich tat. Wolfram und Günter hatten Yûri inzwischen aus den Augen verloren und schauten sich suchend um. „Hast du ihn gesehen?“, fragte Günter schon leicht panisch. „Der Heika ist weg... er mag mich nicht...einfach zu verschwinden“, steigerte sich seine Panik immer weiter. „Nun beruhig dich mal, er wird schon wieder auftauchen“, versuchte Wolfram ihn zu beruhigen - doch ohne Wirkung. Gwendal derweil nutzte den Aufruhe um ein Taschentuch heraus zu kramen und seine Blutung zu stoppen.

Unterdessen hatte Yozaku seine Lachmuskeln wieder unter Kontrolle gebracht, schnappte sich T-Zone und verfrachtete ihn zu den Fenstern, um ihm eine ordentliche Standpauke zu halten. Das Schaf allerdings dachte sich wohl, dass es nicht gemeint sei und knabberte fröhlich an den Vorhängen.

„T-Zone, lass das! Die müssen doch nicht alles mitbekommen“, versuchte Yûri seinen tierischen Freund zu überreden. Als er aber merkte, dass das nichts brachte, schnappte er sich die Proseccoflasche vom Boden und flößte sie T-Zone ein. Dies blieb dem noch recht nüchternen Kommandanten natürlich nicht verborgen und auch Wolfram sah kurz einen Fuß unter dem Vorhang hervorblitzen und schlich sich ungesehen hinter selbigen.

„Okay beruhigen...einatmen...ausatmen...einatmen...ausatmen...“ Man hätte Günter auch für eine Frau bei der Geburt halten können, aber immerhin war er jetzt wieder normal. „Okay, ich glaub, ich hab mich beruhigt“, sagte er und drehte sich zu Wolfram.

„Wolfram?“, suchend schaute er sich um. „Jetzt ist Wolfram auch noch weg! Was hab ich falsch gemacht?! Alle fliehen vor mir, sag, was hab ich falsch gemacht?", fragte er in den Raum hinein, während Sturzbach ähnliche Fontänen aus seinen Augen flossen. Da sprang Anissina urplötzlich in die Szene. Und aus irgendwelchen Gründen war sie wohl sauer. (Was vielleicht damit zusammen hing, dass ein gewisser Jemand vergessen hatte, ihr die genaue Uhrzeit zu sagen und sie die Hälfte des Abends nicht mitbekommen hatte.) ‚Ist jetzt auch egal’, dachte sie sich als niemand von ihr Notiz nahm, schnappte sich eine Flasche Sake, exte diese und wunderte sich dann, dass sie betrunken war. ‚Ich bin doch sonst nicht so schnell voll’, dachte sie noch, bevor sie Richtung Yûri torkelte. Was Anissina und die meisten anderen Partygäste nicht wussten, war, dass sowohl der Sake, als auch der Prosecco extra von der Erde besorgt wurden, damit Yûri sich nicht all zu schnell betrinken konnte. Obwohl es derartige Produkte auch in Shin-Makoku gab, hatten die unterschiedlichen Alkoholsorten doch unterschiedliche Wirkungen. Das Bier, welches die übrigen Partygäste mit Genuss vernichteten, war allerdings eine spezielle Sorte, die eigens für den Herrscherhof gebraut wurde und unter Feinschmeckern hoch gehandelt wurde. Dass man über 30 Fässer davon organisiert hatte, grenzte schon fast an ein Wunder. Und obwohl alle schon gut einen im Tee hatten (außer Yozaku und Konrad vielleicht), wollte sich niemand zurück halten. Und so leerten sich die Fässer immer weiter...

„Wolfchaaaannnnn... wie hassu misch nur jefunden?“, nuschelte er seinem Verlobten mit funkelnden Augen entgegen, während er immer noch mit T-Zone kuschelte. Und dem schien das ausnahmslos zu gefallen. Als er von seinem Verlobten allerdings nur einen missmutigen Blick erntete, richtete er sich auf und säuselte mit klarer Maostimme und erotisch funkelnden schwarzen Augen Richtung Anissina, die sich mittlerweile auch zum Vorhang begeben hatte: „Kannst du uns nicht noch ein bisschen was zutrinken besorgen? So ein, zwei Flaschen Prosecco für meinen Verlobten und was richtiges für uns Beide?"

Nun hatte auch Günter seinen Heika entdeckt. „Sie sind ja voll bis oben hin…“, schrie er ihm entgegen, als er Anissina entdeckte. „Obwohl, ich glaub einmal so richtig blau zu sein, ist auch nicht so schlimm", sagte er mitten in der Stoppbewegung und schlich sich dann rückwärts weg, wodurch er voll mit Gwendal zusammenstieß und beide auf dem Boden landeten.

"Klar, isch mach misch mal auf den Weg. Villeischt find isch... hick... ja noch was Schönes", nahm die gut angetrunkene Rothaarige den Auftrag an, drehte sich um und lief schnurstracks gegen die Tür. "Upps! Tschuldigung! Isch hab eine Mischon, aber nisch weitersagen." Dann verschwand sie, was den beiden auf dem Boden sitzenden Männern nur gelegen kam. Nachdem Gwendal dem Unfallopfer aufgeholfen hatte, genehmigten sich beide noch einen Sake, als sie Yûri gut angetrunken am Fenster erblickten. Also stellte Gwendal sein Glas weg und gesellte sich schnellen Schrittes zu dem Grüppchen, bestehend aus Yûri, Wolfram, T-Zone, Yozaku und Konrad. Und auch Günter gesellte sich, nachdem er sein Glas geleert hatte dazu. Yûri flüsterte seinem Verlobten gerade etwas ins Ohr, was diesem die Schamesröte ins Gesicht rief, als eine zuckersüße Stimme neben Gwendal erschallte. „Du-hu? Kannscht du mir helfen?", hauchte Anissina Gwendal mit Chibi-Chibi Augen und schwankender Weise ins Ohr. Egal wie viel er getrunken hatte, seine Abwehrmechanismen funktionierten einwandfrei. Was dadurch deutlich wurde, dass binnen Sekunden nur noch eine Staubwolke mit Gwendals Umrissen zurückblieb. "Dann eben nischt! Aber dann dauert das mit dem Allohol", murrte die Rothaarige und wollte erneut den Raum verlassen, als ihr die Tür einen Strich durch die Rechnung machte. Mit einem lauten Knall war sie das zweite Mal dagegen gerannt. „Mann, du standscht mir doch vorhin schon im Weg!", sagte sie nun etwas genervter und verließ abermals den Raum.

„Yûri, was hast du mit Wolfram gemacht, der ist so rot“, fragte Konrad, nachdem sich alle wieder beruhigt hatten. "Isch hab nur vorgeschlagen, dass wir schpääter ne Runde Flasendrehn schpielen könnten. Du kanns ja auch mitspielen", versuchte er den Kommandanten zu verführen, als er Günter sah. „Und du auch!“

"Ich soll mitspielen?", fragte Günter, als ein Traumbild über seinem Kopf schwebte. ‚Flaschendrehen?! Das heißt es könnte sein das ich den hei-ka küssen muss oder er mich, falls die Aufgabe kommt?’ „Natürlich spiele ich mit“, sagte er deutlich und wischte sich das Blut von der Nase.

‚Fehlt ja nur noch Gwendal’, dachte sich Yûri, als er diesen erblickte. Wobei Denken in diesem Zustand so eine ganz eigene Sache ist. "Du schpieeelst doch auch mit", war nun Gwendal Ziel seiner Attacke, die er gekonnt mit einem Augenaufschlag und schmachtenden Lippen untermauerte, was sogar bei dem eigentlich ruhigen und unnahbaren Gwendal zu einem erneuten Blutsturz führte. „Wieso Yûriiiii? Ich dachte nur wir zwei“, plärrte Wolfram schon, während er sich (durch den Alkohol wird Wolfram extrem gefühlsduselig) Yûri an den Hals warf. „Na aber so isschet doch lustiger“, säuselte dieser seinem Verlobten ins Ohr und schob ihn langsam an einen Tisch. Als er sich umschaute, ob ihm die anderen auch folgten, fiel ihm Günters Blick auf und er schickte ihm ein kleines Küsschen zu. „Ach, mein hei-ka, ich glaub, er mag mich", seufzte dieser, während ihm das Blut aus der Nase tropfte. „YUUURIIII Hör endlich auf, anderen schöne Augen zu machen“, quäkte Wolfram und setzte sich direkt neben Yûri, der die leeren Flaschen auf dem Tisch ausprobierte, bis er mit Drehung und Drift zufrieden war.

Auch Anissina war mittlerweile, mit Flaschen beladen zurück und stand in der Tür. „Na toll, da macht man sich die Mühe und dann fangen die ohne einen an“, heulte sie schon fast, drückte einer der Kellnerinnen die Flaschen in die Hand und knallte ein letztes Mal voll gegen die Türe. Diesmal allerdings blieb sie bewusstlos liegen. Günter und Gwendal, die das wohl mitbekommen hatten, waren plötzlich sehr vertieft in ein Gespräch und so kümmerte sich Konrad, der noch relativ nüchtern war, um die Bewusstlose, in dem er ihr Luft zufächerte und mit ihr sprach. Als sie endlich die Augen öffnete, sprang sie freudestrahlend und ohne jegliche Gleichgewichtsprobleme auf. „Anissina, geht’s dir gut?“, fragte Konrad, skeptisch, ob der plötzlichen Genesung. „Tja, Rausch ausgeschlafen! Lass uns spielen!“, verkündete sie nur.

Yûri hatte seinen Verlobten zu ignorieren versucht, doch dessen Geplärre, dass er vernachlässigt würde, hörte einfach nicht auf. "Isch gehöre nur dir, mein Liebster... aber ich bin der Mao und ich muss mich um alle kümman", sagte Yûri ehrlich.

Derweil war Gwendal zu Härterem übergegangen, denn sich einzugestehen, wegen Yûri Nasenbluten zu haben, wollte er dann doch nicht. Und freiwillig mit Anissina spielen, war auch keine Alternative. Zumindest keine ohne Alkohol. Günter war in irgendeine Traumwelt abgedriftet, in der er zwischen einer verrückten Erfinderin und einem ihn liebenden Herrscher hin- und hergerissen wurde und Yozaku gesellte sich nun auch dazu.

Da ertönte Yûris Stimme: "Hi kommt alle mal her. Dann können wir endlich anfangen."

Gesagt, getan fanden sich nun alle am Tisch ein. „Moment“, ließ Anissina verlauten, ging zur Türe, öffnete sie und kam wieder. „Nur für alle Fälle!“, erklärte sie mit leicht geröteten Wangen. Jetzt fehlte also nur noch Günter, der sich nach fünf Flaschen scheinbar genug Mut angetrunken hatte, um sogar mit Anissina zu spielen. "Ah isch hab disch richtig lüüüb", nuschelte er Yûri ins Ohr, während er ihn überschwänglich umarmte. Das konnte Wolfram natürlich nicht auf sich sitzen lassen und zog seinen ehemaligen Lehrer weg. Dann hielt er Yûri eine Standpauke: „Wie kannst du dich nur dermaßen umarmen lassen und was sollte das mit dem Maô? Das is ne Party, kein Staatsempfang!" Der Herrscher allerdings verdrehte nur die Augen, sodass Konrad geistesgegenwärtig ins Geschehen eingriff. "Also die Regeln sind hoffentlich bekannt. Yûri, du fängst an. Du drehst die Flasche und musst dem, auf den sie zeigt, eine Aufgabe stellen. Dann ist der Nächste dran."

"Bist du etwa eifersüschtig? Willst du auch umarmt werden?", lallte Günter, ohne Konrad überhaupt zugehört zu haben und umarmte Wolfram genauso, wie zuvor Yûri. Anissina, die ja wieder nüchtern war, langweilte sich derweil und hielt Yûri an, endlich die Flasche zu drehen. Wolfram, der nur darauf gehofft hatte, dass er nicht irgendwas Schlimmes mit irgendwem außer Yûri machen musste, war so überrascht, dass er Günter verzweifelt versuchte wegzudrücken. "UaaAAaaahh Was machst du denn da, Günther? LASS-MICH-LOS!"

„Dann eben nischt“, murrte Günter und setzte sich hin.

Dreh…dreh…dreh…und die Flasche landete auf…. T-Zone!

Wolfram musste sein Lachen stark unterdrücken, als das Schaf anfing, an der Flasche zu knabbern. Und Yozaku konnte sein Gelächter überhaupt nicht mehr unterdrücken. „Okay, T-Zone, du musst….“, Yûri dachte nach. ‚Oh ja, das wollte ich schon immer mal sehen’ „du musst einen Salto Flickflack machen. Rückwärts und ohne aufkommen."

"Soll ich schon mal den Bestatter anrufen? Nur damit's spannend wird", kam es prompt von Anissina, die mittlerweile in einen Kleinkindstatus verfallen war, während sich die Hälfte des Tisches vor Lachen krümmte. Günter derweil war offensichtlicher Weise mit Gedanken beschäftigt, die Wolfram gar nicht gefallen würden.

‚Blöder Mao…wie soll das denn gehen.... Na ja egal! Fürs Vaterland’, dachte sich T-Zone und versuchte den Sprung und brach sich dabei fast die Knochen. „Oh~ lebt ja noch…wie langweilig“, kam von Anissina ein erneuter, unqualifizierter Kommentar, während sich Günter zurück besann und das Schaf anfeuerte. Nun war also T-Zone dran. Und obwohl ihm offensichtlich kotzübel war, torkelte es auf die Flasche zu. Da erschien aus dem Nichts ein Scheinwerfer, Cecilie stand in einem schimmernden Kleid urplötzlich in der Mitte des Raums und ging schnurstracks auf den Maô zu. Wolfram, bei dem sofort alle Alarmglocken aufschrillten, stellte sich blitzschnell zwischen die Beiden. Was er dabei nicht bedacht hatte, war der Alkohol, den er bisher getrunken hatte. Denn eben dieser, suchte nun Halt in seinem Kopf, was in ihm ein enormes Schwindelgefühl aufkommen ließ. Ohne dass er es steuern konnte, fiel er um und landete genau auf Yûri, den er unter sich begrub. Cecilie, der scheinbar egal war, was mit ihrem Sohn war, schnappte sich den Maô und küsste ihn so, dass alle sehen konnten, wohin sich ihre Zunge ihren Weg bahnte.

Sekundenschnell hatten alle reagiert - außer Yûri natürlich. Der starrte geschockt in Cecilies lächelndes Gesicht und fasste, bei dem Versuch sie von sich zu drücken, voll in ihre Brüste. Günter versuchte von hinten, die ehemalige Maô wegzuziehen und merkte dabei erst, wie kräftig diese war. Gwendal, der völlig entsetzt die Szene betrachtet hatte, konnte einfach nicht fassen, dass seine Mutter sich an einem Kind vergriff, dass noch dazu mit einem ihrer Söhne liiert war. Und Wolfram? Der hatte vor Zorn eine Flammenkugel erschaffen und funkelte seine Mutter böse an. „Gwendal, guck nicht so dumm, hilf lieber!!", plärrte Günter, während Yûri nach Wolframs Hilfe schrie. Alles in allem, konnte die Situation wohl nicht noch schlimmer werden. Doch sie wurde es. Anissina trottete mit Tränen in den Augen und schniefend zur Tür und nuschelte Sätze wie „Keiner liebt mich...“, „Keiner mag mich...“ und „Die haben eh alle mehr Spaß ohne mich“ vor sich hin.

„HEEEE!!!“, schrie Konrad prompt.

„GWEEEENDAAAL!!!", bat Günter immer noch.

„Wolfchaaan, hiiiilfe“, flehte Yûri.

"MUUUTTTERRR", schrie der um Hilfe gebetene, mit Tränen in den Augen, während er versuchte sie von SEINEM Verlobten wegzureißen.

„RUHE!“, ertönte eine Stimme, wobei es wohl eher die Aura eines Dämons war und Konrad hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit. „Jetzt beruhigen wir uns erstmal. Mutter du gehst von Yûri weg; Wolfram, du lass das Schloss stehen; Anissina, leg das Messer weg; Und Herr Gott noch mal SETZT EUCH ALLE WIEDER HIN!" Das war nun wirklich Angst einflößend. 'Wie konnte jemand ohne jegliche dämonische Kraft nur solch eine Aura haben?', fragten sich wohl alle und setzten sich brav hin. Außer Gwendal! Der schnappte sich Yûri und lief davon. Doch kam er nicht weit, dend Yûri trat ihm heftigst in die Beine und beide stolperten auf dem Gang. Wolfram, der zwar von Konrad doch mächtig eingeschüchtert war, wollte es nicht riskieren, dass sein Schatz ihm noch einmal entrissen wurde und war hinterher gestürmt. Günter versuchte derweil immer noch, Cecilie zu bändigen und Anissina schaute verwirrt zu Konrad. „Messer?...Welches Messer? Ich wollte doch nur, dass mich einmal einer aufhält, weil er mich lieb hat“, fing sie nun wirklich an zu heulen und sank an der Tür zusammen. Konrad, dem das alles allmählich auf die Nerven ging, schnappte sich sein Glas mit Hochprozentigem und ließ es in einem Zug verschwinden. Dann begab er sich zu Anissina. „Vergiss die, die sind in ihrer eigenen Welt, wir können bestimmt gleich weiterspielen“, versuchte er sie aufzuheitern, als er sah, dass sich scheinbar auch Cecilie beruhigt hatte. Obwohl die meisten anderen Gäste von dem Spektakel nichts mitbekommen hatten (denn viele waren mindestens genauso blau wie unser Kravalltrupp), stand Raven doch mit leichten Gewitterwolken über seinem Kopf in einer Ecke und hatte sich das alles angeschaut. Das bemerkte auch Cecilie und ließ sich gerne von Günter beruhigen. Als dieser aber anfing ihr eine Standpauke zu halten, machte sie sich aufs Übelste an ihn ran. Was den eigentlich nicht schüchternen silberhaarigen wiederum dazu veranlasste, möglichst schnell das Weite zu suchen. Und Cecilie hatte den Abend Zeit für ihren Freund aus Kindertagen.

Günter schnappte sich also vier Flaschen von dem Hochprozentigen, welchen Anissina mitgebracht hatte und welchen die Kellnerin immer noch mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und begab sich zu dem Pärchen, was an der Türe gekauert saß. „Hier, zum aufheitern“, sagte er und hielt jedem eine Flasche hin. „Ich mag nicht...Mich mag ja auch keiner“, maulte das Kleinkind und krallte sich, auf Zustimmung wartend, an Konrad fest. „Doch ich mag dich!“, sagte Günter klar. (Und spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, dass Günter genug Alkohol hatte.) „Wirklich???“ Riesige Animeaugen strahlten Günter an, der sofort antwortete: „Öh, ich glaub schon, sonst wäre ich ja nicht mehr im Schloss, sondern wäre vor dir geflüchtet oder?"

Wolfram hatte derweil die beiden Flüchtigen eingeholt und in seiner Hand prangte ein prächtiger Feuerball. „GWENDAAAAL!!! Bleib stehn und lass dich von mir grillen!!", schrie er seinen Bruder an, der gerade versuchte seine Sachen zu ordnen und automatisch einen Gegenangriff aufbaute. „Wolfram, beruhige dich, hilf mir lieber auf!", murrte Yûri, der allmählich wieder nüchtern wurde, das aber gar nicht lustig fand und zum Maô mutierte. „MOMENT... was soll das alles? Ich dachte, wir haben Spaß. Meine Güte, ihr nehmt mir meinen schönen Rausch. Entweder seid ihr jetzt nett oder es setzt was! >justice<." Also ließ Wolfram seinen Feuerball verschwinden und half Yûri auf, der sich sofort wieder zurückverwandelte und prompt in Ohnmacht fiel. Also stützte ihn Wolfram und schleppte ihn zu den Tischen zurück. Gwendal saß schon wieder neben Yozaku, als Wolfram endlich mit seinem Paket ankam. Das hatte natürlich auch Günter mitbekommen und stand binnen weniger Sekunden neben Wolfram. „Oh hei-ka. Was ist mit ihm?“ Fragend schaute er Wolfram an, der Günter nur misstrauisch ansah, „Alles bestens“ antwortete und Yûri auf einen der Stühle bugsierte. Dann fiel ihm Gwendal, der sich nun mit Yozaku unterhielt, auf. „Hey, was sollte das grad? Du solltest MIR helfen und dir nicht Yûri schnappen!", motzte er, wie eine verlassene Ehefrau, während er mit dem Fuß hin- und herwippte. Gwendal kratzte sich am Kopf. „Da hab ich wohl was falsch verstanden."

"Was gab es denn da falsch zu verstehen?!", fragte Wolfram mit einem unbändigen Feuer in den Augen, als Yûri wieder zu sich kam. „Jetzt beruhigt euch doch! Kann doch jedem mal passieren", versuchte sich Gwendal zu verteidigen, als er sah, dass es Yûri scheinbar wieder gut ging. „Na, das nächste Mal weißt du bescheid! Lassen wir das Ganze. Ich glaub, Gwendal hat zu viel gesoffen", versuchte nun auch Günter den Wildfang vor sich zu beruhigen. „Na gut!“, grummelte dieser, während Gwendal zu bedenken gab, dass er bis dato höchstens vier Flaschen getrunken habe.

„Ich wusste, keiner liebt mich“, schluchzte Anissina erneut und krallte sich an Konrad fest, der schon froh war, dass Wolfram nicht jemanden grillte. „Komm, beruhig dich, warte, bis du dran bist, dann kannst du ihnen eine Aufgabe geben“, versuchte er sie zum Spielen zurück zu bringen. Irgendwann, Yûri ging es auch besser und alle hatten sich wieder am Tisch eingefunden, waren sie dann auch bereit weiter zu spielen. Und Konrad war froh, dass die ersten Krisen des Abends so glimpflich verlaufen waren.

"Yozaku, du siehst gelangweilt aus! Na warte, bis du dran bist", feigste der Kommandant mit seinem Untergebenen, dem wirklich nie eine Antwort fehlte. "Das sieht nur so aus!" antworteten ihm funkelnde, blaue Augen, die dem Kommandanten dann auch noch frech zuzwinkerten. ‚Na der hatte wohl auch schon zuviel’, zog Konrad als Resultat und schaute in die Runde. ‚Wie eigentlich alle hier.’

Dann war T-Zone endlich an der Reihe. "Man, die Flasche dreht sich echt lange! Gut hingekriegt, T-Zone!", musste Günter zugeben und auch Wolfram stand Respekt zollend daneben. „Aber T-Zone ist ein Schaf. Wie soll er sich etwas ausdenken?“, fragte er dann Gedanken verloren. Doch wie immer hatte Yozaku die Lösung. „Kein Problem, ich weiß, was er denkt.“

Derweil vergnügten sich die übrigen Partygäste (zumindest diejenigen die noch standen und sich nicht schon auf irgendein Zimmer (oder in den Tempel) verzogen hatten) mit Trinkspielen, tanzten oder schauten Cecilie dabei zu, wie sie Raven verführte. Einige hatten auch Spaß daran, dem Herrscherclübchen bei ihren Spielen oder Anissina, die am Tisch Pilze züchtete zuzuschauen. Und die Flasche drehte sich...

Gerade als sie eine Scherbe entdeckte und diese aufheben wollte, stoppte die Flasche und zeigte auf Anissina. ‚Anissina du musst deine neue Erfindung an Gwendal testen!’, dachte T-Zone und schaute Yozaku, der sich ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen konnte, an. Dieser berichtete umgehend den anderen Spielteilnehmern davon.

‚Das wird ein Nachspiel haben!’, sann Gwendal einen Gedanken an T-Zone, der unschuldig die Decke betrachtete. „Du bist dran, Anissina, du musst die Aufgabe erfüllen", unterstützte Günter, der heilfroh war, nicht selbst als Opfer auserkoren worden zu sein. „Ich?“, fragte die Rothaarige, die es gar nicht glauben konnte, dass sich jemand mit ihr unterhielt. „Soll ich...? Darf ich...? …Wirklich holen?"

Allmählich wurde Gwendal nervös. Und das ihm Günter die Hand auf die Schulter legte, half da nichts. Außerdem hatte er sie ja noch angestachelt. Oh... wenn Blicke töten könnten. Dann wäre Günter jetzt wohl ein Fischstäbchen...

Plötzlich stürmte Anissina heraus und es wurde ruhiger am Tisch. Die Depressionen über Bord werfend hüpfte sie durch die Gänge und holte ihre Erfindung, während ein immer dickerer Nebel, der nichts Gutes verhieß, sich um Gwendal aufbaute. „Wird schon schief gehen“, ärgerte ihn nun auch noch Wolfram, was wohl die Retourkutsche für das zuvorige Entführen war.

Da baumelte auch schon der rote Pferdeschwanz des Todes (zumindest dachte Gwendal so) zur Tür hinein und die dazu gehörenden Hände versteckten etwas hinter dem Rücken der verrückten Erfinderin. „Da bin ich wieder“, säuselte sie in ihrer altbekannten Art, wodurch sich bei Gwendal die Nackenhärchen aufstellten. „Und die liebe Anissina hat auch was Feines mitgebracht!“

Konrad war derweil zur Theke gegangen war, hatte eine Flasche Prosecco für Wolfram, je eine Cola für Yûri und Günter, was Hartes für sich, T-Zone und Gwendal besorgt und drehte sich nun um, um nach hinten zu schauen, ob er auch niemanden vergessen hatte. ‚Anissina! Die bekommt >Sex on the Beach!<(^.^)’ Mit einem Tablett und den Getränken bewaffnet kam er dann zurück, um gerade noch mitzubekommen, wie Yûri Wolfram etwas ins Ohr flüsterte, worauf hin dessen Gesicht puterrot wurde und ein anzügliches Grinsen seine Lippen zierte. „Ich wär jetzt gern woanders mit dir“, hörte der Kommandant gerade noch, als er die Cola mit Wucht vor Yûri absetzte. „Den Prosecco geh ich umtauschen!“, raunte er seinem Brüderchen zu, denn schließlich wollte er nicht der Grund dafür sein, wenn sie sich nicht an ihre erste gemeinsame Nacht erinnern würden.

„Nur für Gwendal ganz allein“, säuselte wieder die engelsgleiche Stimme, die Gwendal wohl eher als die Zunge des Teufels bezeichnen würde. „Weißt du, was es ist?“

„Äh, nein...“ kam es mittlerweile verschüchtert von Gwendal. Und er nahm den Kurzen, den ihm sein kleiner Bruder reichte, dankend an.

„Soll ich’s dir sagen...oder zeigen?“, sagten Augen, die das Reich der Vernunft verlassen zu haben schienen.

"Kann ich noch den Publikumsjoker einsetzen?", fragte Gwendal, aus dem nun wohl auch der Alkohol sprach mit ängstlichem Blick, als er sich den zweiten Kurzen genehmigte.

Anissina schaute in die Runde. Wolfram und Yûri waren irgendwie mit sich selbst beschäftigt, aber der Rest schaute gespannt zu, was als nächstes kommen würde. Günter war sogar so aufgeregt, dass er sich T-Zone gekrallt hatte und das Schaf fest an sich drückte. „Das Publikum will nicht!“, entschied sie und zählte zufrieden Gwendals Schweißperlen. „Und du kannst auch kein 'A' wie Ausrede kaufen", setzte sie noch hinzu, bevor Gwendal mit einem „Wenn’s denn sein muss“ resignierend aufgab.

"TADA!!! Meine neuste Erfindung: Ein Gerät für das Partyspiel der Zukunft - Gehirnwellenkaraoke! Mit 100%iger Lachgarantie. Ich erklär's gleich mal", sagte sie triumphierend und setzte Gwendal einen Helm auf, der aussah wie eine Mischung aus Zahnspange und Starkstromzaun. "Also, diese Maschine kann - auch wenn sie klein ist - die Gehirnströme seines Trägers erfassen und setzt sie in eine Melodie um. Ich hab da mal ein paar tolle Titel eingespeichert. Auf diesem Handgerät hier kann ich dann sehen, welchen Titel die Maschine den Gehirnströmen zugeordnet hat. Aber das ist noch nicht alles!" Sie erklärte das Handgerät und die Knöpfe und stopfte Gwendal, der zuvor noch beteuerte, dass er wirklich nicht singen konnte, ein Mundstück in den Hals, an dem er fast erstickt wäre. Das Publikum war begeistert. Günter hatte sogar von T-Zone, der nun eher platt wirkte, abgelassen und selbst die Verlobten blickten interessiert zu dem unfreiwilligen Versuchskaninchen und dem seltsamen Helm.

"Da es erst so richtig angelegt ist, kann es auch die Stimme des Trägers imitieren und ihn den Titel singen lassen. Wollt ihr Gwendal singen hören?", fragte sie nun belustigt in die Runde. „Hmpf“, kam von Gwendal, was wohl >nein< heißen sollte. Aber der wurde geflissentlich ignoriert. „Ich hätte auf was anderes Lust, als auf so was wie Gehirnwellen-Karaoke, aber Gwendal singend, dass ist Geld wert", jauchzte Yûri als erster und auch Wolfram, Yozaku und Konrad stimmten ihrem Herrscher zu. Dann beugte sich Wolfram ungesehen zurück „Das andere können wir ja später noch machen“, sagte er und leckte sich sinnlich über die Lippen, was Yûri dazu veranlasste, sein Interesse ganz schnell auf Gwendal zu lenken. Nur Günter hatte mit seinem Leidensgenossen Mitleid und versuchte möglichst unauffällig Anissina zum Aufhören zu bewegen. „Also, Anissina, deine Erfindung ist echt der Hammer. Du könntest damit bestimmt groß Karriere machen. Aber wie soll Gwendal mit dem Ding im Mund singen?“

„Er singt ja gar nicht, das ist ja der geniale Trick! Die Maschine singt mit seiner Stimme. Wie sollte er auch mit dem Ding im Mund?“, klärte sie Günter erneut auf, der darauf hin aufgeben musste. „Na? Alle bereit? Dann mal los.“ Nachdem sie einige Einstellungen an dem Handapparat vorgenommen hatte, Gwendal sein Unwohl sein durch Zappeln kund getan hatte und sie darauf die >Fesseloptionen< erwähnte, konnte man Gwendal endlich summen hören. Sofort wurde es ruhig am Tisch, bis Anissina ein bisschen an den Knöpfen spielte und anfing schallend zu lachen. „Ah, ich hab ein neues Signal! Nein! HAHAHAHA!!! Wisst ihr, was mir das Gerät anzeigt?" Den Bauch haltend schaute sie in die Runde. Und obwohl sogar Yûri und Wolfram Mitleid mit Gwendal empfanden, wollten sie sehen oder besser gesagt hören, was sie auf ihrem Apparat sah. „Das müsst ihr einfach hören!“

Sie drehte die Lautstärke hoch.

„I’m a Barbie Girl....in a Barbie world...life in Plastic...is fantastic...

You can brush my hair...“

Tränen der Scham liefen Gwendal das Gesicht hinunter, doch das bekam - Shino-sei-Dank – niemand mit, da sich sämtliche Mitspieler (und Beobachter) auf dem Boden kugelten.

Endlich - das Lied war noch in vollem Gange - zog sie ihm das Mundstück heraus und fragte mit einem morbiden Grinsen: „Möchtest du noch ein Wort an deine Fans richten?"

Gwendal sagte nichts und tat nichts. Aber er warf einen Blick in die Runde der eindeutig sagte: Noch-ein-wort-und-ich-vergesse-mich!

Um die Situation ein wenig zu entschärfen, hielt Wolfram (der immer noch wie ein Honigkuchenpferd grinste) ihr die Flasche hin.

Anissina schaute in die Runde, grinste Konrad verräterisch zu und drehte die Flasche, die wenige Sekunden später auf Wolfram zeigend stoppte. Günter war mittlerweile zurück, denn er wollte sich neuen Sake holen, was aber nicht klappte, da sie den Vorrat leer gesoffen hatten. Also nahm er Prosecco. „Hei Wolfram, willst du auch?“

Dummerweise bekam dieser von dem Angebot nichts mit, da er ungläubig die Flasche anstarrte. ‚Oh bitte nicht...’ Tränen traten in seine Augen und die Späße, die er eben noch mit Yûri gemacht hatte, waren vergessen. Und dann schlug der Teufel erneut zu.

„Okay, Wolfram, du musst jemandem deine Liebe gestehen." Ein fieses Grinsen legte sich auf ihre Lippen. "Aber es gibt noch eine Bedingung... die Person darf kein 'R' im Vornamen haben."

Nicht nur Wolfram war davon nicht begeistert, Yûri schaute seinen Verlobten böse und zugleich fordernd an. Günter kippte den Prosecco runter und Konrad und Anissina prosteten sich zu. ‚Das wird ihnen eine Lehre sein, mich zu ignorieren’, hing derweil unausgesprochen zwischen ihnen in der Luft. Da richtete Wolfram sich plötzlich auf und fing nun mit mehr Tränen in den Augen an zu stottern. „I..I..Ich...“. Er musste Luft holen.

„Also? Sagst du’s nun oder nicht?“, fragte Günter, sich eine Strähne aus dem Gesicht wischend und voll davon überzeugt, dass es um ihn ging. ‚Wäre ja auch kein Wunder, so gut wie ich aussehe.’ Als Wolfram dann allerdings endlich den Mund aufmachte und „T-Zone, ich liebe dich!“ in den Saal brüllte, fiel der eben noch von Rosen umrankte Mann einfach um. „T-Zone??? Aber das ist doch nur ein albernes Schaf!“ Das Wolfram weinend aus dem Zimmer gerannt war, hatte er gar nicht mehr mitbekommen.

„Aber T-Zone hat doch gar kein R im Namen?“ Mit einem fragenden Blick schaute er in die Runde. Gwendal konnte sich ein Grinsen nicht unterdrücken und Yûri war seinem Verlobten hinterher gerannt. „Na, du bist ja heute auch ein ganz ein Heller, ne!“, feixte Anissina und erklärte ihm, nachdem sie seinen Alkoholkonsum in Frage gestellt hatte, dass der Name kein R beinhalten durfte. „Ach so!“ Große, nun endlich verstehende Animeaugen blinzelten sie an, bevor Günter wieder in seine Traumwelt abdriftete. ‚Dann ist mein hei-ka ja noch frei. Jubel...’

Yûri, dem die Tür vor der Nase zugeschlagen worden war, stand nun da und versuchte Wolfram, der hörbar in seine Kissen schluchzte, davon zu überzeugen, ihm zu öffnen. "Wolfram... bitte mach auf, ich bin’s... Yûri", säuselte er möglichst nüchtern, was dazu führte, dass ein völlig aufgelöster Wolfram ihm in die Arme fiel. "Komm schon, beruhige dich, wir gehen jetzt zurück, du drehst und dann kannst du dich rächen. Stell dir doch mal vor, was du alles machen kannst, wenn die Flasche auf jemanden bestimmtes fällt." Breit grinsend hielt er dem blonden eine Strähne aus dem Gesicht und umarmte ihn, bis er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Dann gingen sie zurück, wo Konrad gerade dabei war, Günter vom drehen abzuhalten. ‚Och Mist, ich wollte doch einen nach dem anderen loswerden, damit ich mit dem hei-ka allein sein kann.’

Doch Günter wurde schneller wieder aus seinen Gedanken gerissen, als ihm lieb war. Und zwar von T-Zone. Das Schaf, welches mittlerweile auch gut einen im Tee hatte, kam an ihn rangetorkelt und kuschelte sich im Doubleplüsch-Modus an ihn ran. ‚Ich hab dich ja sooo lieb’, sagten die treuen Augen des Vierbeiners und Günter konnte nicht anders, als ihn zu knuddeln.

„Hei Gwendal, reich mir mal ein Glas Bier“, forderte er seinen Kollegen auf, der ihm auch ohne weiteres ein Glas reichte. „Und du, T-Zone?“ Konrad hatte sich die Situation angesehen und grinste seinen Adjutanten an. T-Zone, das Partyschaf…eine Geschäftsidee, die einen reich machen könnte. Doch leider war Konrad für solche Gedanken noch zu nüchtern. Just in diesem Moment kam Cecilie auf ihren mittleren Sohn zu und legte ihm einen Arm um den Hals. ‚Wenigstens eine, die mich lieb hat.’ Mit traurigen Augen, schaute er seine Mutter an, warf dann allerdings alles über Bord, krallte sich seine Mutter und Anissina und verfrachtete die Beiden zum Tresen, um ordentlich nachzutanken. Auch Yûri war an den Tresen getreten und unterhielt sich mit einer der Kellnerinnen. Nachdem er darüber aufgeklärt worden war, dass der Sake leer und der Prosecco auch auf dem besten Wege war, leer zu werden, entschied er sich, auf Bier umzusteigen. Gedankenverloren schaute er zu dem Tisch, wo sich Gwendal, Günter und Wolfram (er hatte sich wieder beruhigt) zuprosteten und sprach abermals mit der Kellnerin. Dann kam er zum Tisch zurück, gefolgt von der Kellnerin, die ihm einen fahrbaren Fässchenhalter hinterherschob und binnen weniger Minuten ein Fass darauf angestochen wurde. „So, das wäre geregelt. Ich hab mal dafür gesorgt, dass es immer nachgefüllt wird“, verkündete Yûri stolz und schaute Wolfram an. „Ich glaub, du bist dran!“

"Du..? Gwendal? Weißte was? Wenn man dich jetzt so betrachtet, könnte man meinen, du seiest viel netter. Ich glaub der Satz 'sich jemanden schön saufen lassen' oder so stimmt! Wirklich, nett siehste aus", flirtete Günter (wenn man das so nennen will) gerade mit Gwendal, als Konrad und die Damen ein eigenes Fässchen leerten. Doch auch Gwendal hatte mittlerweile genug Hochprozentigen und erwiderte den schmachtenden Blick des Älteren. Günter kam seinem Gegenüber etwas näher und seine Augen wurden immer schwerer.

„zZzZzZzzzz“, schlafend, fiel er Gwendal in die Arme. Und dieser konnte nicht anders, als den Schlafenden zu betrachten. Was dazu führte, dass sich eine leichte Röte auf sein Gesicht stahl und um sie herum, ein komischer Bilderrahmen aus Rosen erschien. Also packte er sich den Schlafenden, legte ihn sich über die Schulter und ging zu Günters Zimmer, um ihn da ins Bett zu legen. „Mein hei-ka, warum sind Sie so stark gebaut“, murmelte Günter im Schlaf und klammerte sich fester an Gwendal, als dieser ihn gerade in sein Bett legen wollte. ‚Muss er sich jetzt an meinem Mantel festklammern’, deutete die eine hochgezogene Augenbraue an, doch wollte er den Schlafenden auch nicht wecken. Also setzte er sich neben Günter aufs Bett und betrachtete ihn. Dass er dabei einen etwas glasigen Blick und gerötete Wangen bekam, bemerkte er nicht. Lange hatte er dazu allerdings auch keine Gelegenheit, denn Günter krallte sich noch fester an ihn und zog ihn schließlich fast auf sich. Von dem Gewicht geweckt, öffnete er die Augen und starrte Gwendal ungläubig an. "W-W-W...Was soll das?!?!?!" Er sprang aus dem Bett. "Das war das zweite Mal, dass du so etwas tust. Du bist pervers!!!", versuchte er seinem Ärger Luft zu machen, während sein Gesicht bis zu den Ohren in einem wunderbaren Rot erstrahlte. Gwendal, der immer noch halb auf dem Bett lag, sprang nun ebenfalls mit einem hochroten Kopf auf. „Da...da...das stimmt doch gar nicht! Ich habe doch gar nichts getan! Du bist eingeschlafen und da hab ich dich hierher gebracht! Und ich bin NICHT PERVERS!!!", versuchte er sich zu verteidigen und vergeblich aus der peinlichen Situation zu befreien. "Klar bist du pervers, das hast du schon mal versucht!" Günter zeigte mit dem Finger auf den vermeidlich Perversen und sprach dann weiter. "Ich verstehe ja, dass ich echt gut aussehe und dass du es gern mit mir tun möchtest..." - Rosenblüten tauchten aus dem Nichts auf und umrankten Günter - „...aber mich so zu überrumpeln, das...das hätte ich nie von dir gedacht." Enttäuscht schaute er Gwendal an, der kleinlaut antwortete. „Tut mir Leid.... Aber du hast mich doch quasi dazu aufgefordert! Was hätte ich denn tun sollen? Wenn ich weggegangen wäre, wärst du doch wieder aufgewacht. Und das wollte ich doch auch nicht." Wie aus dem nichts ertönte Klaviermusik; Kirschblüten wurden in Zeitlupe durch den Raum geweht und Gwendals Augen strahlten eine unbeschreibliche Liebe und Glückseligkeit aus, während er seinem Gegenüber die Hand reichte. Dieser konnte natürlich gar nicht anders, als die Hand zu ergreifen und einen Schritt auf den sparkelnden Kerl zu zutun. „Ähm... also gut ich vertraue dir. Dann lass uns zurück zu den anderen, okay?", fragte er, während sich sein Gesicht erneut ins Rote verfärbte. So gingen sie Hand in Hand zurück zur Party. Dass Günter dabei ein wenig schwankte und beide wohl nicht mehr nach Pfefferminz dufteten, ignorierten sie und traten gerade ein, als Wolfram wieder zu meckern begann. Konrad, Anissina und Cecilie hatten sich mittlerweile zu den beiden begeben, sich am Alkohol gütlich getan und Wolfram davon überzeugt, noch eine Runde zu spielen.

"Na toll, wenn das so weitergeht komm ich gar nicht zum Drehen. Wenn nu auch Günter und Gwendal wieder weg sind", jammerte Wolfram immer noch, während Yûri eine verruchte Idee kam. "Sollen wir uns nicht lieber auch hinlegen? Wir können doch morgen weiterspielen. Du siehst müde aus", hauchte er ihm mit funkelnden Augen entgegen.

Derweil waren sich auch Konrad und Anissina zumindest verbal etwas Näher gekommen. Und die zahlreichen Andeutungen hatten es sogar geschafft, einige der Kellnerinnen zu vertreiben oder mit gespitzten Ohren neben ihnen zu stehen. An sich hatte das angestellte Personal – was sich mittlerweile, denn es war spät geworden, auf ein halbes Dutzend beschränkte – den Abend über mindestens genauso viel Spaß gehabt, wie die Gäste und einigen neuen Tratschstoff geliefert bekommen. „Wie wär's, wenn wir noch ein bisschen was trinken und dann..." Irgendwas Unanständiges flüsterte Konrad ihr noch ins Ohr, bevor er das vergnügte Kichern seiner Mutter mitbekam, die gerade dabei war, den herantrottenden T-Zone zu streicheln.

Jetzt erst bemerkte Günter, dass er immer noch Händchen haltend mit Gwendal dastand und löste seine Hand. ‚Ich bin bestimmt ganz rot, aber warum? Wahrscheinlich wegen dem Alohol… ich sollte nicht zu viel trinken’, beschloss er und schloss sich den anderen an. "Sagt mal, geht es mit dem Spiel weiter? Hat Wolfram schon gedreht?" Er kratzte sich am Kopf und tat einfach so, als ob nichts gewesen sei. Gwendal ignorierte derweil Konrads vielsagenden Blick und gesellte sich ebenfalls dazu.

„Na gut, noch einmal drehn, damit ich’s hinter mir hab und dann werd ich schlafen gehn", ging Wolfram einfach über die Situation hinweg und war immer noch leicht genervt, ob des komischen Verhaltens seines Bruders und seines ehemaligen Lehrers. Also drehte er die Flasche etwas zu kräftig und sie rutschte mit einem >wusch< auf den Boden, wo sie in viele kleine Scherben zerschellte. Als ob nichts passiert gewesen wäre, nahm er sich einfach eine neue und drehte diesmal etwas vorsichtiger. Nachdem eine Magd die Scherben entsorgt hatte und T-Zone, den das unheimlich erschreckt hatte, beruhigt worden war, zeigte die Flasche auf Günter. „Hm Günter…“, er überlegte etwas. „Günter darf für den Rest der Party nur noch in der Nähe von Gwendal sein und sich nicht mehr als 5 Meter von ihm entfernen", verkündete der Blonde dann stolz und schickte den Beiden Opfern ein fieses Grinsen. Yûri konnte ein schallendes Lachen nicht unterdrücken und hielt sich erst den Mund, dann den Bauch. „Bin mal kurz für kleine Maôs, aber nix ohne mich anstellen...!" Er verließ den Raum komischerweise immer noch relativ nüchtern.

Konrad, dem es nicht mehr reichte, seinem großen Bruder vielsagende Blicke zuzuwerfen, stachelte das Gespräch an. „Wo wart ihr beide eigentlich schon wieder, Gwendal? Wieder Zimmer abschließen, nicht wahr. Pass auf, sonst komm isch heute Nacht auch noch vorbei." Ein dreckiges Grinsen konnte er sich bei dieser Spitze nicht verkneifen. "Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Du musst mich mit jemandem verwechseln", konterte Gwendal und funkelte seinen Bruder böse an. „Ja klar. Erst das gestern...“, ein Blick kann mehr sagen als tausend Worte… „und dann bringst du ihn ins Bett. Als ob dass alles wäre.“ Eine bedrohliche Pause legte sich über das Gespräch, bevor der Kommandant auf seinen jüngeren Bruder zeigte. „Wolfram weiß bestimmt Bescheid und wollte dir einen Gefallen tun. Ich kenn dich doch. Und wie man so schön sagt: Stille Wasser sind die tiefsten."

Yûri kam einige Minuten später, sehr viel mehr torkelnd als laufend wieder und schaute sich interessiert die Funken an, die zwischen Gwendal und Konrad knisterten. Gwendal strafte Konrad allerdings ausschließlich mit Schweigen und den Funken und so widmete sich Yûri schnell wieder dem blonden, ebenfalls daran interessierten Jungen. „Wollen wir weiterspielen oder lieber ins Bett, Wolfchaaaan?"

Derweil konnte sich auch Cecilie einen Kommentar nicht verkneifen. "Ich bin so stolz auf meine Kinder" jauchzte sie und widmete sich dann wieder T-Zone, da sie sich irgendwie einsam fühlte. ‚Alle finden sie einen Partner nur ich nicht’, dachte sie und beschloss sich an der Bar noch einen zu genehmigen. Gwendal hatte ihren Kommentar natürlich einfach überhört und widmete sich seinem x-ten Glas Bier.

Nun betrat auch Yozaku, der aus privaten Gründen ein bestimmtes Örtchen aufsuchen musste, den Thronsaal und sah T-Zone halb besoffen, wie er durchgeknuddelt wurde. "T-Zone! Was haben sie nur mit dir angestellt? Die sollten doch wissen, dass man einem Schaf keinen Alkohol gibt!" Böse schaute er die übrigen an, die das allerdings gar nicht zu interessieren schien.

Wolfram hatte sich noch schnell zwei Flaschen Prosecco eingeflösst und lallte seinem Herzbuben nun "Alscho von mir ausch könnma langscham schlaffn geehn“, mit einem Hicksen ins Ohr. Diese, doch sehr offene Anmache blieb natürlich nicht unentdeckt und auch Anissina hätte mehr Spaß daran gehabt, sich aus dem Thronsaal zurückzuziehen. „Die scheinen ja jetzt alle beschäftigt zu sein. Sollen wir trotzdem weiterspielen? Oder gehen wir?", fragte sie Konrad mit einem lüsternen Blick. "Keine Ahnung, aber unser Maô scheint anderweitig beschäftigt zu sein", antwortete er ihr prompt und beide drehten sich zu ihrem Herrscher und seinem Angebeteten, die gerade von einem Meer von Rosen in einem goldenen Rahmen zu sehen waren. „Da wird einem ja schlecht.“ Dann zierte ein fieses Grinsen sein Gesicht. „Wir können ja trotzdem weiter machen und wenn die Flasche zufällig auf Yûri oder Wolfram landet, könnte man den beiden ja weiterhelfen."

"Du hast Recht! Umso später der Abend, umso schlechter wird einem beim Zusehen", musste auch Anissina zugeben, konnte sich ein Grinsen aber nicht verkneifen. Also stellte sie sich vor ihn, lehnte sich an Konrads Brust und hing mehr als nur nicht-jugendfreien Gedanken hinterher. Yûri hatte scheinbar gar nicht mitbekommen, was Wolfram von ihm wollte und schnappte sich T-Zone, der es irgendwie geschafft hatte, sich von Cecilie zu befreien, da diese an der Bar einen nach dem anderen pichelte. "Du bist so flauschig..." Und er kuschelte sich noch mehr an das Schaf.

"Ja...aber... ich soll nicht weiter als 5 Meter von Gwendal entfernt sein? Aber wieso denn?" Geschockt fand nun auch endlich Günter wieder zu sich selbst zurück. Und Wolframs Plan, seinen Verlobten von dem angetrunkenen Lehrer, der keinen Hehl aus seiner Zuneigung zu >seinem< Heika machte, fernzuhalten, ging voll auf. ‚Das heißt doch nicht etwa, dass er die Chance hat, mich wieder anzumachen.’ Günters Gedanken drifteten ab, während er sich neben den vermeidlichen Perversen setzte. „Alles nur deine Schuld! Weil du dich an mich ranmachen wolltest!" sagte er böse und schaute sich dann Yûri an, der T-Zone zerliebte. Und auch Wolfram fand das nicht so toll und schaute schmollend weg. „Willst du auch mal? T-Zone ist sooo weich“, versuchte Yûri seinen Verlobten ein bisschen aufzumuntern. Bevor allerdings noch mehr passieren konnte, schnappte sich Günter die Flasche und drehte. Dreh…dreh…dreh…Cecilie

„Hm…“, er überlegte. ‚Was kann man da für eine Aufgabe geben?’ Dann kam ihm ein Geistesblitz, denn warum sollte nur er allein leiden? "Also, die Aufgabe lautet das Cecilie bis zum Ende der Party mit keinem Mann mehr flirten darf!!! Und besonders nicht mit dem hei-ka!!!"

"Je später der Abend, desto bescheuerter werden die Aufgaben, und ich kann nicht mal mitspielen!" Konrad wurde immer schlechter gelaunt und dass seine Mutter ihm einen bösen Blick zuwarf half da auch nichts.

Nun endlich reagierte auch Gwendal auf Günters – mittlerweile schon fast vergessenen – Ausbruch. "Ich leide viel mehr unter der ganzen Situation als du!!! Immerhin bin ICH derjenige, den man für einen Perversen hält!", versuchte er sich zu verteidigen, doch Günter ließ ihn nicht. "Und das zu recht!!! Du machst dich doch auch an andere ran!", konterte er, während Anissina versuchte, Konrad aufzuheitern. "Komm mit! Ich weiß was, da können die nicht mitspielen", sagte sie grinsend und tätschelte ihm den Kopf, den er ein wenig senkte und ihr auf die Schulter legte, während er einen Arm um ihre Taille schlang. "Na na... meine Liebe, das wär doch wohl etwas zu auffällig. Außerdem weißt du doch nicht, was der Abend noch bringt."

"Du weißt ja auch nicht im Ansatz, was ich dir an so einem Abend bieten kann."

Dass beide dabei anzüglich lächelten, konnten sie nicht sehen, aber sowohl Konrad, als auch Anissina wussten, wie der jeweils andere reagierte. "Ist das ein Versprechen? Da bin ich aber mal gespannt", hauchte er ihr ins Ohr und ließ einen Kuss ihre Halsbeuge finden. "Versprechen, Drohung, was immer du willst...", konnte sie sich als Retourkutsche nicht verkneifen, als sie sich verführerisch zu ihm umdrehte und mit einem Lächeln "Also, sag mir Bescheid..." hauchte.

Günter, der die Szene zwischen den Beiden nicht übersehen konnte, zerfloss derweil in Selbstmitleid. ‚Oh Shino, ich häng hier mit diesem perversen Kerl rum und die anderen flirten miteinander. Das ist gemein. Was haben bloß alle gegen mich? Was hab ich getan, dass ich so schlecht behandelt werde?’

Als Gwendal merkte, dass sich sein Leidensgenosse einigelte, fragte er prompt und mit verschränkten Armen: "Ich mache mich an andere ran? Nenn mir einen außer dir!"

Günter hob eine Augenbraue. "Na, ich weiß doch nicht, was du so in deiner Jugend getan hast! Und wie war das noch vor der Party? Als Yûri und Wolfram verschwunden sind? Als wir sie suchten, hast du irgendetwas von deiner Folterkammer gemurmelt hast. Oh ja, mein Lieber, ich hab verstanden, was du gesagt hast! Ich will nicht wissen, was da drin war!" Er baute sich Gwendal gegenüber auf und verschränkte ebenfalls die Arme. "Nun? Was sagst du jetzt?"

Kleinlaut, aber dennoch energisch versuchte Gwendal auf den fast gleich großen Mann einzureden. „Das da unten hat doch mit dieser Situation gar nichts zu tun. Und außerdem kennen wir zwei uns schon länger. Glaubst du wirklich, ich würde einfach so über irgendwelche Leute herfallen?" Als er allerdings merkte, dass insbesondere Konrad ein gesteigertes Interesse an ihrem Gespräch entwickelte, sprach er leiser und flüsterte gegen Ende nur noch: "Die anderen dürfen von dem Raum da unten absolut nichts erfahren! Das musst du mir versprechen! Bitte! Lass sie einfach in dem Glauben, ich würde für mein Leben gerne stricken."

"Ich weiß nicht so recht… ". Er schaute Gwendal an, dessen Gesichtausdruck irgendwo zwischen Angst, Alkohol und Sag-was-und-ich-töte-dich lag und sprach dann erst weiter. „Hihi, du solltest dein Gesicht sehen,... also gut von dem Raum erzähl ich keinem was, aber für einen Perversen halte ich dich alle mal, auch wenn wir uns schon länger kennen! ... Aber vergessen wir das Ganze jetzt, ist ja nur so lang, bis die Party zu Ende ist. Spendier mir wenigstens ein Bier, ich brauch was zur Beruhigung", erklärte er dem immer noch ängstlichen Gwendal. Ohne etwas zu sagen, reichte dieser ihm ein Bier und dann noch eins… und noch eins… und noch eins…

Cecilie, die sich endlich von dem Schock erholt hatte, ihre ganze Persönlichkeit aufgeben zu müssen, machte sich nun an die Barfrau ran. ‚Auch andere Mütter haben schöne Töchter.’ Ein Leitmotto, das man sich zu Herzen nehmen sollte, in einem Schloss, wo scheinbar die Hälfte aller Männer zum anderen Ufer gehörten. Anissina kam derweil zurück zu Konrad und schaute sich mit ihm das Schauspiel an, welches Yûri mit T-Zone ablieferte. Das Schaf war zwar überglücklich so geknuddelt und geflauscht und gestreichelt zu werden, aber irgendwie vermisste es doch sein eigentliches Herrchen, Yozaku. Der stand etwas abseits und beobachtete die Situation, wollte Yûri sein Kissen aber auch nicht entreißen. „Sorry T-Zone“, murmelte er vor sich hin und wischte sich eine Träne aus dem Auge. Ganz im Gegensatz zu Wolfram, dem es allmählich zu viel wurde. „Wolfchaaan...“, säuselte Yûri plötzlich und kam ihm dabei gefährlich nahe. „Der rötliche Schleier in deinem Gesicht sieht sooo verführerisch aus...“

Das hörte Gwendal, der wie geschockt das Glas, welches er gerade Günter geben wollte, fallen ließ und in Überschallgeschwindigkeit hinter Yûri stand. Alle seine Alarmglocken schrillten, denn dieser Ton in Yûris Stimme sagte ihm überdeutlich, dass ihr junger Herrscher genug hatte und sein Tamaki-Beschützer-Modus war aktiv. Also packte er Yûri am Arm und rannte mit ihm in einem unmenschlichen Tempo aus dem Raum.

„Hei Ani, was hat Gwendal denn mit Yuri vor, lass mal hinterher“, schlug der Kommandant, der den Satz auch glaubte richtig gedeutet zu haben, vor und seine Gesprächspartnerin stimmte ihm sofort zu. Denn schließlich versprach das interessanter zu werden, als endlos Flaschendrehen zu spielen. Günter derweil war schon aus dem Raum und fast bei seinem Heika, bevor Konrad und Anissina losgelaufen waren. "Hey! Hast du meine Aufgabe vergessen? Ich darf bis zum Ende der Party nicht weiter als 5m von dir entfernt sein. Und was willst du mit meinem hei-ka?", schrie er, als er die beiden endlich eingeholt hatte und zerrte nun an Yûri, dem es gar nicht gefiel, ständig von irgendwem irgendwohin verschleppt zu werden. Gwendal hatte Günter gar nicht bemerkt und rannte fast gegen eine reich verzierte Tür, bevor er ruckartig stehen blieb und selbige musterte. Ohne darüber nachzudenken öffnete er sie und trat mit Yûri und Günter ein. Konrad und Anissina, die gerade um die Ecke bogen, sahen gerade noch die Tür zugehen und liefen hin, während Yozaku, der sich T-Zone gegrabscht hatte, von der anderen Seite auf die Türe zu gerannt kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2008-10-03T14:52:39+00:00 03.10.2008 16:52
meine güte HAHAHAHAHA ich wäre zu gerne dabei gewesen
tolles kappi ehrlich
Von:  Nessi-chan
2008-01-05T12:30:18+00:00 05.01.2008 13:30
Lang, längaaa,
gute Arbeit, Admin-sama! (mit viel Fanatasie reimt es sich ^^)
Hast du wirklich fein gemacht und du hast Recht: Das kann man nirgendwo auftrennen.
Bin gespannt, was du im nächsten Kapitel mit den Gästen machst (die wir dann ja nicht mehr wirklich brauchen ^^)

dein Beta-chan (Nessi-chan)
Von: abgemeldet
2008-01-05T11:14:55+00:00 05.01.2008 12:14
Herrje, was da abgeht xDDD *lach*

Haha, aber im raum dann wird richtig spaßig, ich kanns kaum erwarten das nächste Kapi zu lesen xD

Ach, hab mich wirklich amüsiert!
Gute Arbeit Admin-sama *knuddel*
x33
Mach weiter so! *g*


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