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Freunde, Feinde & Geschwister

One-Shot-Sammlung
von

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Finstere Nacht der Verdammnis [Seto, Kid!Joey]]

Vorwort: Also, Maddle und ich haben vor Urzeiten mal ein RPG gespielt, wo Joey ein nerviger Grundschüler und Seto sein sehr, sehr genervter Babysitter war. Es gab keinen Gozaburo und Seto war einfach der zickige Teenager-Sohn reicher Eltern. Mehr Erklärung gibts nicht.

Wir hatten viel Spaß. xD
 

Charaktere: Seto Kaiba, Joey Wheeler

Warnungen: crack, AU(!), gen
 


 

„Jetzt hör mir gut zu, Knirps.“

Blaue Augen bohrten sich unerbittlich in goldbraune. Dann richtete sich Seto zu seiner vollen Größe von 1, 86 m auf und blickte finster auf den kleinen Knirps vor sich hinab. „Hier sind die Regeln.“
 

„Welche Regeln?“ fragte Joey und musste den Kopf praktisch in den Nacken legen, um zu ihm hochzusehen. Er trug eine rote Baseballkappe, hatte kurze Hosen an und ein Pflaster auf dem linken Knie. Er reichte Seto bis zur Hüfte und es sah alles höchst kriminell und unerfreulich aus.
 

„Die Regeln, die wir brauchen, damit du diesen Nachmittag überlebst und ich dich nicht vorher umbringe.“

Seto war kein begeisterter Babysitter. Genauer gesagt war er überhaupt kein Babysitter. Was konnte er dafür, dass die Eltern dieses vorlauten Balgs Geschäftspartner von seinen Eltern waren?

Er hasste Kinder. Er hasste vorlaute Kinder.

Er hasste Joey Wheeler.
 

„Das … ist ein Park.“ Seto deutete um sich herum.
 

Joey folgte seiner Hand und nickte begeistert. „Coool!“
 

Irritiert von so viel Enthusiasmus blinzelte Seto ihn an. „Wie auch immer. Dieser Park ist für die nächsten Stunden dein Aktionsradius.“
 

„Was ist ein Aktionsradius?“ Joey hatte eine gigantische Zahnlücke. Und er lispelte, wenn er sprach, so dass es klang wie ‚Akftionsradiuf’.
 

„Das bedeutet, dass wir in diesem Park bleiben. Ich korrigiere – das bedeutet, dass DU In diesem Park bleibst. Solltest du Anstalten machen ihn zu verlassen, nehme ich dich an die Leine.“
 

„Wie Lassie?“
 

„Wie Lassie.“
 

Joey nickte folgsam. „Cool.“ Irgendwie schien er die Drohung hinter Setos Worten nicht ganz ernst zu nehmen. Oder er mochte Lassie. Oder er war einfach nur geistig zurück geblieben.

Oder alles zusammen.
 

„Regel Nr. 2: Du gehst nicht zu nah an den Teich“, fuhr Seto fort.
 

„Was heißt nah?“ wollte Joey wissen.
 

„Nicht näher als zwei Meter“, entschied Seto kurzerhand. „Und auf keinen Fall fällst du ins Wasser.“ Das hätte ihm grade noch gefehlt.
 

Joey legte den Kopf schief. „Was ist, wenn meine Kleider Feuer fangen, und ich brauche dringend Wasser zum löschen oder ich muss sterben – darf ich dann in die Nähe des Teiches?“
 

Seto starrte ihn an. „Regel Nr. 3: Du hältst dich fern von brennbaren Materialien!“
 

„Aber was ist, wenn ich von alleine anfangen zu brennen?“ Joey fuchtelte mit den Armen und hatte die goldbraunen Augen dramatisch weit aufgerissen.
 

Seto räusperte sich. „Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert, ist äußerst gering, glaub mir.“
 

„In ‚Finstere Nacht der Verdammnis’ haben die Menschen auch einfach so angefangen zu brennen.“
 

„Was ist ‚Finstere Nacht der Verdammnis’? Nein, sag nichts.“ Er rieb sich die Schläfe und spürte, wie er Kopfschmerzen bekam. „Deine Eltern erlauben dir so was zu gucken?“
 

Joey nickte großäugig.

Das war so gelogen.

Verzogenes Balg.
 

„Schön“, sagte Seto. Was gingen ihn die Erziehungsmethoden anderer Leute an. „Wenn du anfangen solltest von selbst in Flammen aufzugehen, darfst du dich dem Teich nähern. Aber nur dann!“ Grundgütiger. Der kleine Bratz war nicht nur kriminell und mochte Lassie – er war offensichtlich auch noch morbide und geistesgestört.
 

„Cool.“ Der blonde Schopf wippte auf und ab und die Kappe verrutschte ein wenig, als Joey artig nickte.
 

„Regel Nr. 4“, zählte Seto an den Fingern auf. „Du schreist nicht, du heulst nicht, du quengelst nicht und gibst auch sonst keine unerfreulichen Geräusche von dir, verstanden?“
 

„Was ist, wenn mich ein tollwütiger Hund anfällt und mir das halbe Bein abbeißt? Darf ich dann schreien?“
 

Was zum Teufel war mit den Kindern heutzutage nicht in Ordnung?!

Seto konnte sich nicht daran erinnern, dass er mit sieben Jahren auch schon so blutrünstige Vorstellungen gehabt hatte.

„Regel Nr. 5: Du spielst nicht mit Tieren!“
 

„Raupen?“
 

„Auch nicht.“
 

„Schnecken?“
 

„Nein! Die sind widerlich. Keine Tiere, keine Insekten, keine anderen Kinder, verstanden? Nichts was beißt, kratzt, schleimt oder sabbert. Am liebsten nichts, was atmet. Und nein …!“ Er warf Joey, der bereits den Mund geöffnet hatte, einen finsteren Blick zu. „Auch keine toten Tiere.“

Langsam durchschaute er den kleinen Bastard und seine hinterhältigen Winkelzüge.
 

„Regel Nr. 6 - du belagerst mich nicht alle fünf Minuten, ob ich dir ein Eis kaufe. Siebtens – du redest nicht mit fremden Menschen. Bei näherer Überlegung … du redest am besten gar nicht, es sei denn, ich frage dich etwas.“ Sein Blick wanderte forschend an dem kleinen Jungen auf und ab. Er hatte sicher noch irgendetwas vergessen …
 

„Kann ich Frisbee spielen?“
 

„Achtens – du wirfst deine Frisbee nicht weiter als einen Radius von zehn Metern. Das gilt auch für deinen Ball. Neuntens – du kletterst nicht auf Bäume.“ Zufrieden stellte er fest, wie Joey den Mund auf und zuklappte. „Zehntens – du kriechst nicht durch irgendwelche Büsche. Elftens – du gehst nicht in den Sandkasten. Da pinkeln immer die Hunde rein. Zwölftens – du nimmst anderen Kindern keine Spielsachen weg. Und dreizehn - …“
 

„Seto …“
 

„Dreizehn – das ist Mister Kaiba für dich.“ Er senkte kritisch die Augenbrauen. „Bist du eigentlich gegen Tetanus geimpft?“
 

„Was ist Tetanus?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dreaming_Lissy
2012-10-14T15:08:22+00:00 14.10.2012 17:08
Ich muss sagen ich finde diese ganzen Kurzgeschichten unglaublich niedlich.
Ich mag es wieviel Gefühl dahintersteckt und dass auch mal Beziehungen zwischen Charaktern vorkommen, die sonst nicht so oft beschrieben werden.
Und manche Stellen sind geradezu unverschämt lustig!
Von:  Eisenprinzessin
2010-08-05T20:04:15+00:00 05.08.2010 22:04
Ich finde das echt knuffig, aber findest du nicht, bzw, gehört es sich so, dass es ein dermaßen appruptes Ende nimmt? Ich hab das Gefühl da fehlte etwas....
Von:  Friends
2010-06-27T13:09:37+00:00 27.06.2010 15:09
Ich lach mich grade total kaputt. Sich das vorzustellen XD + der Konversation der Beiden, beziehungsweise die Kaibe gut mit sich selbst hält - unglaublich!
Gefällt mir richtig gut.


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