Eigenwillige Methoden
~Steady as she goes
~ So steady as she goes
~ Well here we go again, you've found yourself a friend that knows you well
~ But no matter what you do, it always feels as though the truth ends
Hyuuga Neji
Vs.
Uchiha Sasuke
„Und, Sakura-chan, was sagst du?“, fragte Naruto, während die Kontrahenten sich nur überlegen anstarrten.
„Dasselbe, was ich auch letztes Mal gesagt habe.“, meinte Sakura und stützte gelangweilt den Kopf mit den Händen ab.
„Hää?“
„Kurzzeitgedächtnis, was?“, seufzte Sakura. „Okay, ich werde deine Erinnerungen mal ein wenig auffrischen…“
Flashback
„Ich glaube, Sasuke gewinnt.“, sagte Sakura schließlich, nachdem sie beinahe drei Minuten überlegt hatte.
„Wieso?“
„Na ja, natürlich kann Neji Chakrapunkte sehen und gezielt attackieren, aber was nützt ihm das, wenn Sasuke seine Bewegungen voraussieht?“, erklärte Sakura.
„Ja, das kann sein…“, flüsterte Hinata.
Flashback Ende
„Ach so, ja, richtig!“ Nun schien sich auch Naruto zu erinnern. „War das nicht der Kampf, indem Sasuke gelernt hat, wie die Hyuugas kämpfen?“
„So in etwa…“, meinte Sakura. Eigentlich hatte Sasuke dies ja schon einige Kämpfe vorher gelernt, aber bei diesem zum ersten Mal angewendet…
„Und wir dürfen wirklich mit allen Mitteln versuchen, zu gewinnen?“, versicherte sich Sasuke noch einmal.
„Ja, verdammt noch mal, solange ihr überhaupt was macht und nicht irgendwelche albernen Diskussionen führt…“, antwortete Tsunade genervt.
„Dann nehme ich sie jetzt mal beim Wort.“, meinte Sasuke grinsend und zog etwas aus seiner Tasche. Neji aktivierte vorsichtshalber schon mal sein Byakugan, allerdings warf Sasuke das Etwas, was er aus seiner Tasche geholt hatte nicht etwa in Richtung Neji, nein, er warf es ins Publikum. Sakura verstand den Sinn dieser Handlung nicht, bis sie Tenten aufkreischen hörte und sie gut verschnürt im Ring lag und von Sasuke bedroht wurde.
„Gib auf oder ich tu ihr was an!“, forderte er von Neji. Dieser war kurz geschockt und musste dann grinsen.
„Was du kannst, kann ich schon lange!“
Was sollte das denn bedeuten? Sakura kapierte gar nichts. Sasuke bedrohte Tenten und Neji lachte nur und meinte, er könne das auch… Hatte sie irgendwas verpasst oder so? Dass dies nicht er Fall war, wurde ihr klar, als sie sich auf einmal von Neji bedroht sah und er ihr ein Kunai an die Kehle hielt.
Sasuke konnte ein Grinsen nicht unterdrücken, als er sah, wie Neji sich Sakura schnappte und bedrohte. Der würde gleich sein blaues Wunder erleben, denn Sakura, die mit einem Kunai bedroht wurde und dieses merkwürdig gruselige Funkeln in den Augen hatte… Das würde er momentan keiner lebenden Person wünschen.
Neji währenddessen hatte alles andere erwartet, als das, was passierte. Er hatte sich nämlich an eine Unterhaltung von Tenten und Ino erinnert, in der Ino behauptet hatte, Sasuke und Sakura wären „bis über beide Ohren in einander verliebt und nur zu stur, um es zuzugeben.“. Er hatte Inos Menschenkenntnis einfach mal vertraut und somit auf Sasukes Erpressungsversuch gekontert. Er selbst hatte es für am wahrscheinlichsten gehalten, dass Sasuke einfach nur mit den Schultern zucken und weiterhin Tenten bedrohen würde, das würde am besten zu ihm passen. Oder aber er hätte irgendwas gesagt von wegen „Was soll as denn? Die ist doch nicht meine Freundin! Und jetzt lass sie los oder du kriegst es mit mir zu tun!“, oder eine herzzerreißende Szene, über die er lieber gar nicht erst nachgedacht hatte. Aber er hatte ganz bestimmt nicht erwartet, dass Uchiha ihn einfach nur mitleidig angrinste. Und dann konnte er gar nichts mehr erwarten.
Sakura hatte ihm zweimal mit dem Ellenbogen in den Magen gerammte, ihn dann über ihre Schulter und aus dem Ring geschleudert. Dies hatte sie mit solcher Wucht getan, dass Neji einfach liegen blieb. Sasuke grinste weiter.
„Mein Gegner ist kampfunfähig und außerhalb des Ringes, hab ich jetzt gewonnen?“, fragte er an Tsunade gewandt. Diese schien angesichts der Tatsachen etwas überfragt zu sein.
„Also, eigentlich habe ich ja den Kampf gewonnen, wäre es da nicht gerecht, wenn ich von meinem nächsten Kampf befreit wäre und Sasuke an meiner Stelle gegen Tenten antritt?“, fragte Sakura, nachdem sie kapiert hatte, dass sie eben schon wieder ausgerastet war. So langsam sollte sie etwas gegen diese unkontrollierbaren Anfälle tun…
„Na ja…“, begann Tsunade. „Eigentlich wurdest du ja als Waffe benutzt… Und wenn der Benutzer von seiner Waffe geschlagen wird dann zählt das als Sieg für den eigentlichen Gegner und nicht für die Waffe… Also wird das Turnier einfach regulär fortgesetzt. Und regulär müsste jetzt Naruto gegen Akumi kämpfen. Ach und Sasuke, wickle Tenten bitte schon mal wieder aus diesem Netz aus, sie ist danach dran…“, beschloss Tsunade. Beleidigt trollte Sakura sich wieder ins Publikum, bestehend aus allen Teilnehmern, die jetzt noch bei Bewusstsein waren, dicht gefolgt von Sasuke, der währenddessen Tentens Schnüre zerschnitt.
„Wie kam Neji eigentlich auf die Idee zu versuchen, Sasuke mit mir zu erpressen?“, fragte Sakura sie.
„Keine Ahnung.“, antwortete Tenten knapp. „Frag Ino, ob sie ihn bestochen hat, sobald sie wieder reden kann.“
„Immer vorausgesetzt, sie redet noch mit mir…“, ergänzte Sakura grimmig.
„Andere Frage: Wer gewinnt den Kampf oder wie lange braucht Naruto, um zu gewinnen?“, fragte Sasuke an Sakura gewandt.
„Nicht lange, wenn Akumis Genjutsu immer noch keine Wirkung bei ihm hat.“, meinte Sakura.
Wie um diese Worte zu bestätigen machte Naruto sich gerade einen Spaß daraus, die Federn, die um ihn herum rieselten, wegzupusten, bevor er mit Akumi kurzen Prozess machte.
Keine drei Minuten später betrat Sakura zum dritten Mal heute den Ring und sah sich nun Tenten gegenüber. Sie hatte einige Male mit Tenten trainiert, ohne sie hätte Sakura niemals ihre Sakura no Jutsu zustande gekriegt, und wusste daher, wo ihre Schwächen lagen. Sobald Tenten keine Waffen mehr hatte, war sie geliefert. Lustiger Weise hatte Sakura in Suna vor allem eines getan; Leute entwaffnet. Denn die meisten Durchschnittsbürger waren ohne Waffen nicht mehr ernst zu nehmen. Nicht, dass Tenten sich nicht auch ohne Waffen hätte verteidigen können, nein, aber so war sie eben um ein vielfaches schwächer. Das Dumme war nur, dass Tenten ein unerschöpfliches Repertoire an Schriftrollen zur Waffenbeschwörung besaß; wahrscheinlich würde sie eher an dem kleinen Biss in den Finger verbluten, als dass Sakura ihr jede Waffe nehmen könnte. Also musste Sakura sich einfach auf das verlassen, was sie am besten konnte; drauf hauen und Glück haben.
Tenten schien aber zum Glück ein wenig Fairness zu besitzen, sie griff Sakura erstmal nur mit dem Speer an, den sie im Kampf gegen Chouji herausbeschworen hatte. Diesen blockte Sakura, indem sie zum ersten Mal ihr Schwer aus Sasukes Familienbesitz benutzte. Mit der flachen Seite des Schwertes lenkte sie die Hiebe von sich ab, während sie gleichzeitig versuchte, irgendwie zu schlagen, treten oder stoßen zu können. Das war das Blöde an Schwertern; wenn man auf Taijutsu ohne Waffen spezialisiert war, hinderten sie nach einiger Zeit. Schließlich testete sie nun doch die Schärfe ihres Schwertes und hielt den Speer mit der scharfen Seite auf; der Effekt war enorm. Das Schwert glitt durch Holz wie durch Butter. Unglaublich. Das hätte Sakura nicht einmal von einem Uchihaschwert erwartet, obwohl sie wusste, dass die Uchihas seit jeher nur das Beste besaßen. Tenten war allerdings ebenso überrascht und vergaß für eine kurze Zeit ihre Deckung, sodass Sakura sie von den Füßen kicken konnte. Das ließ sich diese aber nicht gefallen und versuchte, Sakura mit sich auf den Boden zu ziehen, was ihr auch gelang, da Sakura durch ihren Erfolg eine kurze Zeit lang unaufmerksam geworden war. Auf dem Boden rollte sich Sakura von ihr weg und steckte ihr Schwert wieder ein, um besser angreifen zu können, bevor Tenten Zeit hatte, eine andere Waffe zu beschwören. Dies gelang ihr auch, sie verpasste Tenten einen Kinnhaken, kurz nachdem diese sich wieder aufgerappelt hatte. Auf diesen einen Schlag folgten weitere Schläge und Tritte, die allesamt von Tenten geblockt wurden. So hatte das keinen Sinn, außer dass sie Tenten davon abhielt, weitere Waffen zu beschwören. Eine neue Strategie musste her, und zwar schleunigst. Denn so schwach Tenten ohne Waffen in der Offensive war, so stark war sie in der Defensive. Das hatte Sakura nicht erwartet. Aber sie war ja auch zwei Jahre weggewesen und konnte, Dank des Trainings zu, welchem Jiraiya sie verdonnert hatte, nur die Fortschritte von Naruto und Sasuke einschätzen. Tentens schienen allerdings enorm zu sein, bei Ino hatte sie eigentlich kaum Probleme gehabt. Doch dann gelang es Sakura, in einem Überraschungsmoment Tentens Arme zu umklammern, mit denen sie eigentlich einen Schlag hatte abwehren wollen, und Tenten ihr Knie in den Magen zu rammen. Durch den Stoß wurde Tenten leicht zurückgeschleudert, allerdings hielt Sakura sie immer noch fest, bis sie mit demselben Bein gegen Tentens Kinn trat, sie losließ und Tenten aus dem Ring flog. Schwer atmen wischte Sakura sich den Schweiß von der Stirn. Das war anstrengend gewesen.
„Du musst aber auch immer so lange brauchen…“, murmelte Sasuke ihr zu, als sie quasi mit ihm den Platz tauschte.
„Wenigstens habe ich im Gegensatz zu dir heute schon anständig gekämpft.“, konterte Sakura.
Sasukes Gegner war Kuno, für alle, die dies vergessen hatten. Und der würde hoffentlich nicht auf die Idee kommen, sich Waffen aus dem Publikum zu pflücken… Nein, fürwahr, das tat er nicht. Er aktivierte nur wieder seine merkwürdigen Ranken und versuchte, Sasuke damit zu fassen. Dieser fühlte sich spontan an einen sehr lang zurückliegenden Kampf erinnert, während er den Ranken auswich. Er warf einige Shuriken nach Kuno, der diese allerdings mit den Ranken abwehrte, denen es wohl nichts ausmachte, dass die Wurfsterne in ihnen stecken blieben. Schön, dann eben was anderes. Taijutsu konnte Sasuke eh vergessen, dieses Unkraut ließ ihn keinen Schritt näher als fünf Meter kommen, also versuchte er es mit Ninjutsu.
„Katon: Hosenka no Jutsu!“
Fünf Feuerbälle flogen auf Kuno zu und brannten Löcher in seine tollen Ranken, was ihm irgendwie ziemlich weh zu tun schien. Aber das war noch nicht alles; sobald die Flammen die Ranken durchdrungen hatten, erloschen sie und fünf Shuriken zerschnitten Kuno das Gesicht. Sakura schluckte. Und sie wurde brutal genannt? Tz…
„So… Da jetzt überraschenderweise nur noch drei von zwölf Teilnehmern übrig sind…“, begann Tsunade und konnte sich nicht so ganz entscheiden, ob es überraschender war, dass nur noch drei Teilnehmer übrig waren oder welche drei Teilnehmer nun übrig waren. „Müssen zwei von euch einmal mehr kämpfen. Und, stellt euch vor, das kommt ganz unerwartet, Sasuke und Sakura kämpfen jetzt gegeneinander. Los, beeilt euch, ich will hier weg. Hab noch ´ne Menge Papierkram zu erledigen.“
Ja, total unerwartet. Naruto musste am wenigsten kämpfen und hatte die leichtesten Gegner. Sakura hatte nur gegen ihre Freundinnen kämpfen müssen und Sasukes Kämpfe hatte man auch beide nicht ernst nehmen können. Irgendwie diskriminierend.
„Jetzt wird’s erst wirklich interessant für dich, hmm?“, wisperte Jiraiya, der merkwürdigerweise immer noch im Raum war, Tsunade zu.
„Nein, wie kommst du denn darauf. Ich find das hier alles total langweilig, dieses Turnier hätten wir uns echt sparen können.“, antwortete diese gelangweilt.
„Ja, aber das hier ist der erste Kampf, bei dem man nicht von vorne herein weiß, wie er ausgeht.“, gab Jiraiya zu bedenken.
„Solltest du als ihr Sensei aber einschätzen können.“, bemerkte Tsunade.
„Also, wenn sie sich an meine Sonderregeln halten, dann wird’s spannend.“, prophezeite Jiraiya nur.
Sakura hoffte währenddessen, dass Sasuke sich an die Sonderregeln (Kein Ninjutsu, keine Sharingan, so gut wie kein Waffengebrauch) halten würde. Gegen diese verfluchten Augen war nämlich kein Kraut gewachsen, wenn Sasuke erstmal richtig loslegte. Irgendwann würde sie noch mal raus finden, wie man nicht einschlafen konnte, wenn Sasuke es wollte, das hatte sie sich fest vorgenommen…
Als Sasuke sich dazu herabließ, sie zuerst anzugreifen, zog er sein Schwert. Adieu, ihr lieben Sonderregeln. Sakura wehrte Sasukes ersten Hieb mit ihrem, oder eher seinem, Schwert ab. Sie kämpfte mit seinem eigenen Schwert gegen ihn… Irgendwie dreist. Allerdings war Sasuke im Schwertkampf viel geübter als sie. Seine Hiebe zu blocken brach ihr fast die Handgelenke und er war so schnell, dass sie ihn kaum sehen konnte. Eine kurze Zeit lang ging dies noch so gerade gut, dann traf er mit dem Schwertknauf ihre Hände und sie ließ ihr Schwert fallen, welches Sasuke achtlos aus dem Ring kickte, während er sie rückwärts trieb. Scheiß Situation, um es mal auf den Punkt zu bringen. Sakura konnte nichts weiter tun, als immer weiter zurückzuweichen und zum Blocken der Schwerthiebe blieb ihr nur ein mickriges Kunai. Kurz bevor sie aus dem Ring gedrängt wurde, sprang Sakura über Sasuke und sein tolles Schwert, warf dabei ihr Kunai nach ihm, welches er mehr oder weniger elegant mit dem Schwert abwehrte. Sakura kam auf einmal eine Idee; wenn er die Regeln brach, dann konnte sie das auch tun…
„Katon: Katana!“
Das hatte sie schon länger nicht mehr benutzt. Aber es verschaffte ihr immerhin den Hauch einer Chance gegen Sasukes Katana, welches allerdings einen guten halben Meter länger war als ihr Arm. Dann musste sie halt näher rangehen, eine der Regeln, die sie auf die harte Tour hatte lernen müssen; hat dein Schwert die kürzere Reichweite, dann geh näher ran. Gut, was anderes blieb im Normalfall auch gar nicht übrig. Sich schwang von er rechten Seite ihren Arm mit dem Schwert, welchen er mit dem Seinigen blockte. Blitzschnell drehte Sakura sich unter Sasukes Schwert hindurch und schlug ihm gegen das Handgelenk, sodass auch er sein Schwert fallen ließ. Sein Reaktionsvermögen war allerdings nicht beschädigt, sodass er sie nun an ihrem Zopf versuchte zu Boden zu reißen. Sakura stieß sich vom Boden ab und versuchte mit einem halben Salto Sasuke unters Kinn zu treten, doch er hielt sie nur mit seiner nun wieder freien Hand fest, ließ ihren Zopf aber wieder los. Mit dem freien Bein versuchte Sakura nun, wieder zuzutreten, Sasuke hielt aber auch dieses Bein fest. Als nächstes begann sie, mit den Händen gegen seine Schienbeine zu trommeln, er hielt sie gerade kopfüber eine Armlänge von sich weg, doch Sasuke begann nur, sich im Kreis zu drehen und Sakura wurde beinahe aus dem Ring geschleudert, hätte sie sich nicht noch an Sasukes Haaren festgehalten. Dieser schrie auf, als Sakura ihn mit sich zu Boden riss, allerdings noch bevor er aufschlug losließ und von ihm weg sprang. Schwer atmend rappelten sich beide wieder auf.
„Ich hab dir doch gesagt, jetzt wird’s interessant.“, bemerkte Jiraiya, als er Tsunades erstauntes Gesicht sah.
„Ja, ja, okay, du hast’s geschafft, ich bin beeindruckt.“, murmelte sie nur. Auch Narutos Kinnlade lag fast auf dem Boden. Seit Ewigkeiten hatte er keinen so schnellen und ausgeglichenen Kampf mehr beobachtet.
Die Kontrahenten waren währenddessen wieder einigermaßen zu Atem gekommen und Sasuke beschloss, nun auch ein wenig Ninjutsu anzuwenden.
„Katon: Gokakyu no Jutsu!“
Sakura sprang in die Luft, um dem Feuerball auszuweichen und warf von dort aus einige Shuriken nach Sasuke, denen er auswich indem er ebenfalls in die Luft und auf Sakura zu sprang. Seinem Stoß wich Sakura aus und versuchte, ihn zu treten. Doch as Einzige, was sie traf war…
„SCHLAMM?“
Ja, Sasuke hatte sich tatsächlich in Schlamm aufgelöst. Woher kannte sie das nur? Davon hatte sie doch irgendwo schon einmal gehört… Sasuke versuchte nun, auf sie einzuschlagen, er war über ihr wieder aufgetaucht, doch Sakura blockte mit erhobenen Armen, bis sie ihn irgendwann am Bein packte und gen Boden schleuderte. Sasuke landete allerdings auf den Füßen und sprang noch ein wenig weiter zurück, während auch Sakura landete und dabei ein Kunai nach ihm warf, welches er mit einem Shuriken abwehrte. Dann stürmten beide wieder aufeinander zu. Sakura wich Sasukes tiefem Tritt aus und sprang nun auf ihn zu, doch Sasuke trat schnell zur Seite und schlug ihr mit der Handkante zwischen die Rippen, sodass sie von ihrer Flugbahn abgelenkt und wurde und einige Meter von ihm wegflog. Ein weiteres Mal trafen sich zwei Wurfgeschosse in der Luft, bevor Sasuke und Sakura wieder aufeinander losgingen. Sie versuchte zu schlagen, er hielt ihre Faust fest, er versuchte zu schlagen, sie hielt seine Faust fest. Sie versuchte, ihm ein Knie in den Magen zu rammen, er blockte dies mit seinem Knie. So standen sie einige Sekunden recht wackelig auf einem Bein da, bis Sakura eine Idee kam, wie sie das ganze beenden konnte. Sie legte ihren Kopf leicht schief und drückte ihre Lippen gegen Sasukes. Dieser war von dem unerwarteten Kuss so überrascht, dass er sogar vergaß, Sakuras Hände und Knie weiter in Schach zu halten, sodass sie ihn mit einem gezielten Tritt in die Magengegend aus dem Ring beförderte.
„WAS WAR DAS DENN?“, fauchte Sasuke außer sich, während er sich jenseits des Ringes wieder aufrappelte. Sakura zuckte mit den Schultern.
„Anscheinend eine sehr gute Strategie um dich zu besiegen.“, stellte sie fest.
„Ja, aber… Aber…“ Sasuke wusste selbst nicht so genau, was er darauf antworten sollte.
„Oh.“, kam es von Tsunade, die als erstes von allen Zuschauern bemerkt hatte, dass er Kampf so plötzlich vorbei war. Naruto brach in lautes Gelächter aus. Hoffentlich war der Raum videoüberwacht, dann wäre Weihnachten gerettet…
„Das war mal ´ne kreative Art einen Kampf zu gewinnen.“, stellte Jiraiya fest.
„Und vor allem kam sie so plötzlich.“, ergänzte Tsunade.
„Ja, total plötzlich.“, murmelte Sasuke, der ziemlich angepisst wirkte. Wie gut, dass nur noch fünf Personen im Raum waren, ansonsten hätte er sich nie wieder in der Öffentlichkeit sehen lassen könne… Besiegt. Er. Von Sakura. Und das auch noch so.
„Mach hinne, Naruto, ich will hier weg.“, befahl Tsunade und winkte Naruto in den Ring.
„Kann ich nicht erstmal ´ne Pause haben?“, fragte Sakura, die nass geschwitzt und immer noch außer Atem war.
„Nein, wir müssen hier fertig werden.“, erklärte Tsunade, während Naruto sich in den Ring begab.
„So, Sakura-chan, jetzt sieh du mal zu, dass ich heute wenigstens einen anständigen Kampf hab, okay?“, verlangte Naruto, der durch seine ersten beiden nicht erwähnenswerten Kämpfe noch quietschfidel, putzmunter und überhaupt alles war, außer ausgepowert, erschöpft und aus der Puste wie Sakura.
„Aber das ist doch unfair! Naruto hatte heute kaum was zu tun und ich drei anstrengende Kämpfe hinter mir! Wieso kann der da nicht kämpfen? Für den hab ich ja auch einmal gewonnen.“ Das galt dann wohl Sasuke.
„Na, weil du eben gewonnen hast.“, erklärte Tsunade, die so langsam die Geduld verlor.
„Ja, das will ich ja auch gar nicht bestreiten, aber wäre es nicht nur fair, wenn Sasuke jetzt noch einmal kämpfen würde? Ich meine, der hatte ja erst zwei Kämpfe, die man erwähnenswert nennen kann… Das wäre viel ausgeglichener und spannender und alles…“, argumentierte Sakura.
„Und es wäre verdammt noch mal gegen die Regeln! So, und jetzt fang endlich an und keine Diskussionen mehr!“, fauchte Tsunade. Sakura seufzte, während Naruto sich verzwanzigfachte und auf sie zugestürmt kam. Scheiße. Das war absolut nicht nach Sakuras Geschmack. Dennoch verteidigte sie sich einigermaßen akzeptabel gegen alle, die sie angriffen. Dann wichen die fünfzehn, die noch übrig gewesen waren auf einmal von ihr zurück und formten einen Kreis. Verwirrt sah Sakura sich um, wobei sie nicht bemerkte, dass einer der Doppelgänger Sasuke angetippt hatte. Sie registrierte dies erst, als sie nicht nur fünfzehn Narutos sondern auch noch ungefähr zehn Sasukes gegen sich hatte, die sie nun alle auf einmal angriffen und denen sie kaum ausweichen konnte.
„DAS IST GEGEN DIE REGELN!“, keifte Tsunade und sprang auf. Jiraiya hielt sie zurück.
„Ist doch jetzt auch egal, oder? Das ist eher so ´ne Art Spiel, as ich entwickelt habe…“, meinte er nur beschwichtigend.
„Ein SPIEL?“, fragte Tsunade und sah mit an, wie Sakura verzweifelt versuchte sich gegen mittlerweile nur noch insgesamt fünfzehn Gegner zu verteidigen.
„Ja, ein Spiel.“, bestätigte Jiraiya. „Sie können ja schließlich beim Training schlecht jeder gegen jeden kämpfen, deswegen habe ich die Regel eingeführt, sobald jemand angetippt wird darf er in den Kampf eingreifen, für die Person die ihn angetippt hat. Sobald es aber unfair wird, muss diese Person die dritte Person antippen und beide kämpfen dann gegen die andere. Siehst du?“
Sakura hatte sich gerade von Sasuke etwas heftiger als nötig auf den Rücken geklopft gefühlt und nun stürzten sich sieben Sasukes und eine Sakura auf acht Narutos. So gesehen war der Kampf also wieder ausgeglichen, bis schließlich nur noch ein Naruto übrig war, er von Sasuke und Sakura gleichzeitig angegriffen wurde. Sakura schlug ihn allerdings nicht, sondern tippte ihm auf die Schulter und rammte sich dann gegen Sasuke. Doch bevor sie auch nur drei Minuten zusammen mit Naruto gegen Sasuke gekämpft hatte, hatte Naruto auch schon wieder die Seiten getauscht und Kagebunshin heraufbeschworen, die sich jetzt wiederum au Sakura stürzten, während Sasuke sie von hinten festhielt und sie sich nur mit den Beinen wehren konnte, biss Sasuke sie wiederum antippte und ihr das Ende einer Schnur in die Hand drückte. Damit rannten sie nun auf den echten Naruto zu und begannen, ihn einzuwickeln. Leider waren auch noch Kagebunshin von ihm da, die nun Sakura und Sasuke gegen Naruto rammten und die Schnüre übernahmen, um alle drei blitzschnell einzuwickeln. Als sie dann zu dritt gut verschnürt in der Mitte des Ringes saßen, waren noch zwei Naruto übrig, die somit den Kampf gewonnen hätten. Sakura und Sasuke traten die Bunshin allerdings gegen die Fußgelenke, sodass sie in sich zusammen fielen. Also, irgendwie ging es nicht weiter, wenn alle am Kampf beteiligten Personen aneinandergeschnürt waren und sich kaum bewegen konnten.
„Und jetzt?“, fragte Naruto nach einer Weile an die verblüffte Tsunade gewandt. Diese räusperte sich kurz.
„Ist ja schon gut. Jiraiya, befrei die mal schnell. Und dann geht ihr nach Hause, ich muss entscheiden, wen ich zum Jonin ernenne.“, erklärte Tsunade, dann seufzte sie. „Was für eine Zeitverschwendung!“
