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I didn't hear you leave

von

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Light and Shadow

Mein Blick war von dem eiskalten Wasser getrübt, aber seine Stimme war deutlicher denn je. Ich achtete nicht auf seine Worte und konzentrierte mich nur auf den Klang seiner Stimme. Warum sollte ich kämpfen, wenn ich doch so glücklich war? Selbst als meine Lunge nach mehr Luft schrie und meine Beine sich in der eisigen Kälte verkrampften, war ich glücklich. Ich hatte vergessen, wie wahres Glück sich anfühlte.
 

Glück. Das machte das Sterben einigermaßen erträglich…
 

„Bella!“
 

Ich ertrank.
 

„Was ist mit dir?“
 

Wieso reichte mir keiner die Hand und half mir? Und rettete mich vor dem Ertrinken? Es ist so kalt…
 

„Isabella, hör auf damit!“
 

„Schrei sie nicht an!“
 

Er hatte mich losgelassen. Er hatte sich aus der Umarmung getrennt. Warum?
 

„Ich kann mit ihr reden wie ich will! Was glaubst du eigentlich wer du bist?!“
 

Sobald er mich losgelassen hatte, war ich ins Wasser gefallen. Ich würde sterben. Ich sterbe.
 

Eine Hand griff brutal nach meiner Schulter und rüttelte mich.
 

Ich spürte Schmerz. Er kam aus der Schulter und verbreitete sich in meinem ganzen Körper. Ich stöhnte vor Schmerzen.
 

„Wenn du sie nicht sofort loslässt, bringe ich dich um.“ Keine Drohung, sondern eine Feststellung.
 

Ich wurde mit einem Stoß losgelassen und stolperte nach hinten. Der Nebel in meinem Kopf lichtete sich langsam.
 

Du wagst es mir zu drohen?“
 

Ich kannte die Stimme, die grade gesprochen hatte. Ich hatte sie noch nie so wütend gehört.
 

Ich hörte ein tiefes Knurren und öffnete schließlich die Augen. Und da sah ich sie stehen.
 

Edward und Jake. Kurz davor sich gegenseitig umzubringen.
 

„Hört sofort auf damit!“, ich versuchte all meine noch vorhandene Kraft in meine Stimme zu legen. Doch es war zwecklos. Keiner der Beiden beachtete mich.
 

Sie gingen fast gleichzeitig in die Hocke und bleckten ihre Zähne.
 

Ich war immer noch benommen von der Szene in meinem Kopf. Ich war fest davon überzeugt gewesen, dass ich sterben würde. Nur weil Edward mich losgelassen hatte. Das durfte nicht passieren. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mich so mitnehmen würde. Das durfte ich nicht zulassen.
 

„Edward!“, schrie ich ihn an. Ich wusste, dass Jake niemals auf mich hören würde. „Ich sagte du sollst aufhören!!“
 

Aber nicht nur Edward, sondern auch Jake richtete sich wieder auf. Edward sah mich kurz geschockt und wütend an, dann wand er seinen Kopf zur Seite und knickte wissend.
 

Jake guckte triumphierend.
 

Erst als ich die Worte ausgesprochen hatte, wurde mir bewusst, was ich damit angerichtet habe. Sie glaubten ich hätte mich entschieden.
 

Ich hätte mich für Jake entschieden.
 

Das war so lächerlich. Wie konnte Edward nur glauben, dass ich mich jemals gegen ihn entscheiden würde?
 

„Wie siehst du nur aus Isabella?“, Jake blickte mich von oben bis unten an. Da war wieder dieser Besitzerstolz in seinen roten Augen.
 

Ich folgte seinem Blick und sah an mir herab. Ich hatte dem nichts entgegenzubringen. Ich bot einen erbärmlich Anblick, mit meinem zerfetzten Kleid.
 

„Wir müssen dir was zum Anziehen suchen. Komm, lass uns gehen.“ Jake machte Anstalten von hier zu verschwinden und ich war noch immer sprachlos.
 

Glaubte er wirklich ich würde so mir nichts dir nichts wieder mit ihm gehen? Jetzt, wo ich endlich Edward gefunden hatte?
 

„Bevor du gehst, will ich nur eine Frage von dir beantwortet haben.“, Edward sah mich ernst an. Ich musste mich auf die Wörter konzentrieren, um nicht bei dem Klang seiner Stimme dahin zu schmelzen. Diese Stimme war es, die mich seit einem knappen halben Jahr vor Sehnsucht in den Wahnsinn trieb.
 

„Warum?“, seine Stimme war so leise und verzweifelt. „Warum hast du mich damals verlassen? Warum verlässt du mich wieder?“
 

Mein Hals war wie zugeschnürt. Was redete er da?
 

„Wir sind Gefährten. Davon verstehst du nichts.“ Jake nahm meine Hand und zog mich fort.
 

Ich stolperte ihm hinterher. „Jake! Lass mich sofort los!“, rief ich. Sein Griff um mein Handgelenk war eisern. Ich drehte mich Hilfe suchend um.
 

Doch da stand niemand. Edward war verschwunden.
 

Nein. Nein nein nein nein nein. Das darf nicht passieren.
 

„JAKE!“, brüllte ich. Und er blieb tatsächlich stehen. Er drehte sich mit einem Gesichtsausdruck zu mir um, der mich erstarren ließ. Aus Angst.
 

„Wie kannst du es wagen!“, zischte er, „Dreckige Hure!“ Er verdrehte mir schmerzhaft mein Handgelenk.
 

„Was … tust du?“, keuchte ich.
 

„Was hast du denn?“, Jake war nicht er selbst. Er wird mich umbringen, dachte ich panisch. Aber warum sollte er? Er liebte mich doch?
 

„Haust ab, um dich mit deinen Freiern zu treffen, ist es nicht so?!“
 

Er war eifersüchtig! Er hatte gesehen, wie Edward und ich uns umarmt hatten.
 

Und mit einem Mal wurde auch ich wütend. Er hatte nicht das Recht eifersüchtig zu sein! Er hatte nicht das Recht mich mitzunehmen! Gegen meinen Willen. Und vor allem hatte er nicht das Recht so mit mir zu sprechen!
 

Ich entriss ihm meine Hand und trat ihm mit voller Kraft in den Bauch. Damit hatte er nicht gerechnet. Er flog gegen einen Baum, der dem Aufprall nicht standhielt und umstürzte.
 

„Ich komme nicht mit dir!“ schrie ich ihn an. „Ich bin nicht deine Gefährtin! Sondern Edwards. Schon immer gewesen. Und es sieht nicht danach aus, als würde es sich in den nächsten hundert Jahren ändern!“ Ich ging langsam auf ihn zu. Ich hatte ihm nicht sonderlich wehgetan.
 

Er lag auf dem Boden, seine Augen fassungslos auf mich gerichtet. Ich blieb vor ihm stehen.
 

„Jake.“, sagte ich ruhig, „Ich verlasse dich.“
 


 

Ich rannte durch den Wald. Hatte Jake mich soweit weg gebracht? Ich war vor Angst gelähmt, dass ich die Stelle nicht wieder finden würde. Ich wusste, dass es dumm war, schließlich war ich ein Vampir. Natürlich würde ich die Stelle wieder finden.
 

Und da sah ich auch schon den toten Bären liegen. Es kam mir vor, als wäre es Tage her, als ich ihn getötet hatte. Dabei waren seit dem erst wenige Stunden vergangen.
 

Ich blieb stehen. Und wohin war Edward gelaufen?
 

Ich könnte zum Haus gehen und fragen, ob Edward wieder nach Hause gegangen ist… Aber mein Gefühl sagte mir, dass das nicht der Fall war.
 

Ich wusste, dass Edward in der Nähe war, aber ich wusste nicht wo. Es machte mich wahnsinnig. Mein Atem kam stoßweise.
 

Beruhige dich Bella, redete ich mir zu.
 

Bella. Genau! DAS war mein Name. Nicht Isabella. Ich mochte es gar nicht Isabella genannt zu werden. Ich musste lächeln. Eine schöne Erkenntnis nach 28 Jahren.
 

Ich musste mich auf meine Sinne konzentrieren. Ich konnte Edward riechen. Was für ein wunderbarer Geruch! Ich folgte ihm durch den Wald.
 

Und kam zu einem kleinen See. Mehr ein Teich, als See.
 

Edward saß auf einem Stein am Ufer und blickte gedankenverloren ins Wasser. Der Mond spiegelte sich im Wasser und warf ein sanftes Licht auf ihn.
 

Jetzt wurde ich mir erst richtig bewusst wie sehr ich ihn liebte. Er war das Schönste, das ich je gesehen hatte. Ich könnte den Rest meines Daseins einfach nur hier stehen bleiben und ihn anschauen. Bis in alle Ewigkeit und ich wäre glücklich damit.
 

Ich sollte zu ihm gehen. Aber doch konnte ich mich nicht bewegen.
 

Natürlich blieb ich nicht unbemerkt. Edward sah neugierig auf und als er mich sah veränderte sich sein Gesichtsausdruck mit einem Mal.
 

Eben wirkte er nachdenklich, konzentriert. Jetzt standen ihm Kummer und Leid ins Gesicht geschrieben. Wieso verursachte ich diese trauervolle Stimmung?
 

Nur der Teich trennte uns jetzt. Doch schien er unüberwindbar.
 

„Du bist zurückgekommen?“, fragte er schließlich schwach.
 

Ich sah ihn nur an und nickte leicht.
 

„Warum?“ Er meinte die Frage wirklich ernst.
 

„Edward…“, flüsterte ich. Er wartete. „Wie kannst du nur glauben, ich könnte ohne dich leben?“
 

Diesmal hatte ich bewusst ’leben’ gesagt. Mit Edward hatte das Vampirleben einen Sinn. Mit Edward existiere man nicht einfach nur. Nein, man lebte.
 

Er blickte wieder ins Wasser. Meine Antwort hatte ihm offensichtlich nicht gefallen. Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
 

Die Entfernung zwischen uns schien sich zu vergrößern.
 

„Jake liebt dich.“, sagte er trocken. Er hatte seine Gedanken gelesen.
 

„Ich weiß.“, antwortete ich, obwohl er mich nicht gefragt hatte. Aber ich liebe ihn nicht, ich liebe dich. Wieso konnte ich das nicht laut sagen?
 

Ich fragte mich grade, ob das jetzt wohl immer so laufen würde. Ob all die Fragen, die zwischen uns standen, nie gestellt und die Antworten nie gesagt würden.
 

„Dennoch bist du hier.“ Jetzt sah er wieder konzentriert und nachdenklich aus.
 

„Bei dir, Edward.“ Als er seinen Namen hörte blickte er wieder auf.
 

„Nein, du hast mich verlassen.“
 

Wieder ein Schlag. Seine Worte taten so weh. Sie waren schlimmer als jeder körperliche Schmerz, den Jake mir jemals hätte zufügen können.
 

„Nein, du hast mich liegen lassen.“, meine Stimme brach. Er sah mich verwirrt an. Dann wütend.
 

„Glaubst du das wirklich? All die Jahre glaubst du das? Du glaubst ich hätte dich liegen lassen? Ich hätte dich verlassen? Nachdem ich dich verwandelt habe?“, er war aufgesprungen und schrie mich an. Sein plötzlicher Wutausbruch erschreckte mich, ich konnte mich nicht bewegen, geschweige denn etwas erwidern.
 

Seine Augen funkelten mich zornig an. „Alice hat dich gesehen! Sie hatte eine Vision. Du bist mit ihm gegangen! Einem anderen Vampir. Du hast mich benutzt, damit ich dich verwandle und dann bist du abgehauen, um mit ihm glücklich zu sein!“
 

Mein Körper war wie betäubt. Hals abwärts konnte ich nichts mehr spüren. Das glaubte er jetzt doch nicht wirklich. Ich hätte ihn benutzt? Das hatte er jetzt doch nicht wirklich gesagt?!
 

Ich öffnete meinen Mund, doch ich brachte kein Wort heraus. Er starrte mich immer noch wutentbrannt an. „Warum bist du her gekommen? Wieso quälst du mich?“
 

Ich versuchte es noch einmal. „Hast…hast du grade gesagt ’um glücklich zu sein’? Du…Das glaubst du?“
 

Seine Wut legte sich nur leicht, als er meine entsetzte Stimme hörte. „Ich war sicher alles andere als glücklich!“ Ich wurde auch wütend. Erst stritt ich mich mit Jake und jetzt mit Edward… „Ich hab’s satt! Ich habe es so satt! Was willst du, Edward? Was willst du von mir hören? Sag es, denn ich bin bereit alles zuzugeben, was du willst! Du glaubst ich sei glücklich gewesen? Bitte! Die letzten 28 Jahre waren die SCHÖNSTEN IN MEINEM LEBEN!!“
 

Er biss die Zähne fest zusammen.
 

Ich sollte einfach umdrehen und weggehen, dachte ich. Aber meine Beine waren fest auf dem Boden verankert. Ich konnte sie nicht bewegen.
 

„Wo ist er? Wo ist Jake?“, fragte er bemüht um eine ruhige Stimme.
 

„Was? Keine Ahnung! Und es interessiert mich auch nicht! Was glaubst du eigentlich, warum ich Jake verlassen habe? Weil wir so ’glücklich miteinander’ waren?“
 

Meine Wut ebbte langsam ab. Wir hatten uns gestritten, wir hatten uns angeschrieen, aber letztendlich war der Teich immer noch zwischen uns und mit ihm alles andere das uns trennte.
 

Einer musste den ersten Schritt machen. Früher oder Später. Ich ahnte, dass ich es sein würde.
 

Als ich eben von Edward weggehen wollte haben sich meine Beine nicht bewegt. Aber auf ihn zuzugehen war kein Problem. Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich den Teich umrundet und wenige Schritte vor Edward zum Stehen kam.
 

Meine größte Sorge bestand jetzt darin, dass er mich abweisen würde.
 

Meine größte Sorge bestand jetzt darin, dass wir es nicht schaffen würden. Das wir es nicht schaffen würden alles andere zu überwinden, das uns jetzt noch trennte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  jennalynn
2011-07-26T21:27:05+00:00 26.07.2011 23:27
Also irgendwie bin ich verwirrt.
Wie er hat sie gebissen und sie ist abgehauen????????
Ich dachte sie lag alleine auf der Lichtung??????????
Komisch Komisch naja einfach weiter lesen.
LG
Von:  Sternchen
2007-04-05T15:31:28+00:00 05.04.2007 17:31
gut das das nächste kapitel schn online steht!
Von:  angel90
2007-04-04T16:30:56+00:00 04.04.2007 18:30
sie haben sich gefunden!
endlich! (sry hab grade erst die neuen kaps entdeckt *drop*)
oh mann, hoffentlich schafft bella es, dass edward ihr wieder vertraut!!!
schreib schnell weiter!!!

cucu deine angel
Von:  Schnattchen91
2007-04-02T21:01:34+00:00 02.04.2007 23:01
Mensch imer so spanned auf hören
Aber was ist den jetzt genau vor28 jahren passsit?????????????????
das ist echt die bste bis zum morgengrauen fanfic die ich je gelesen habe wirklich
Von: abgemeldet
2007-04-02T18:20:40+00:00 02.04.2007 20:20
Deine ganze FF ist echt super gut!
Ich hab viele FFs von dem Thema gelesen. Aber deine bis jetzt echt die beste!
Ich hoffe, du schreibst gaanz schnell weiter!
LG
Von:  Lia_Rose
2007-04-01T18:35:21+00:00 01.04.2007 20:35
Wehe er weist sie zurück..hoffentlich nicht!! T__T
Von: abgemeldet
2007-04-01T15:55:57+00:00 01.04.2007 17:55
Das Kapitel ist ja super geil!
Aber warum hörst du einfach auf zu schreiben???
Immer diese Missverständnisse... hoffe das klärt sich alles...
Schreib bitte ganz schnell weiter!!!
Von: abgemeldet
2007-04-01T10:36:27+00:00 01.04.2007 12:36
oh mensch....was soll denn der mist ? du kannst doch jetzt an der stelle nich schluss machn *völlig verzweifelt ist*
brauchst du noch lange mit dem nächsten kapitel?
ich halts nämlich jetzt schon nimma aus :(
Von:  angeljaehyo
2007-04-01T09:33:04+00:00 01.04.2007 11:33
Es ist soooo traurig, diese zwe Idioten sollen sich jetzt endlich sagen, wie sehr sie sich lieben und basta!!!!!
*sniff*
Jetzt will ich aber echt wissen, was da passiert ist, vor 28 Jahren. :(
Aber extrem cooles Kapitel!

UND BELLA MUSS IHM ENDLICH SAGEN DASS SIE SICH AN NICHTS MEHR ERINNERN KONNTE!!!!!!!!!
Von:  Seze
2007-03-31T21:32:56+00:00 31.03.2007 23:32
ahhhh genau warum kann sie es nicht laut sagen... mehr braucht es doch evtl. nicht...

sie sind sich so nah und doch so unendlich weit weg... so sieht es jetzt zumindest aus

klasse Fortsetzung... freut mich das sie es entgültig geschafft hat... zumindest hoffe ich das Jake die Nachricht endlich bekommen hat und versteht das Bella ihn nicht liebt ^^

klasse Fortsetzung

schnell weiter


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