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Anything for you

KaixTala
von

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Forgive me

Hey Leute^^ Ein neues Kapitel frisch aus dem Druck. Türlich besitze ich keine Rechte aufs Anime und irgendeinen Liedertext oda das Lied an sich... yadda, yadda, yadda. Das Lied hier heißt "Forgive me" und ist (logischerweise wieder mal) von Evanescence.
 

Als für die Frage ob Kai und Tala zusammenkommen... Ja, definitiv. Ich versuche nur, es ein wenig mehr realitätsbezogener zu schreiben, denn wenn sie seit 10 Jahren die besten Freunde sind dann braucht es natürlich seine Zeit um sich einzugestehen und vor allem zu begreifen, dass es irgendwie mehr als Freundschaft ist. So was kommt ja nicht über Nacht ^^v, denk ich jedenfalls. Keine Sorge, ich werd's aber auch nicht zu lange hinauszögern sonst wird's ja irgendwann langweilig. Deswegen... seid einfach gespannt und wartet ab, was und wie passieren wird XP
 

Und jetzt, read, enjoy and review, please!
 

Katja
 

Kapitel 6
 

"Forgive Me"

(Evanescence - Sound Asleep)
 

Can you forgive me again?

I don't know what I said

But I didn't mean to hurt you
 

I heard the words come out

I felt that I would die

It hurt so much to hurt you
 

Then you look at me

You're not shouting anymore

You're silently broken
 

I'd give anything now

to kill those words for you
 

Each time I say something I regret I cry "I don't want to lose you."

But somehow I know that you will never leave me, yeah.
 

'Cause you were made for me

Somehow I'll make you see

How happy you make me
 

I can't live this life

Without you by my side

I need you to survive
 

So stay with me

You look in my eyes and I'm screaming inside that I'm sorry.
 

And you forgive me again

You're my one true friend

And I never meant to hurt you
 

"Ngh..." ein widerwilliges Murren war zu hören, als Kai, voll angezogen, erfolglos in seinem Vorhaben fortsetzte, Tala aufzuwecken. Zum wiederholten Male schüttelte er den Rothaarigen an der Schulter, der darauf reagierte, indem er die Decke über seinen Kopf zog.
 

"Tala, verdammt noch mal! Jetzt wach auf!" kam es angesäuert von dem Grau-blauhaarigen und er schüttelte den Älteren ein wenig unsanfter.
 

"Lass mich..." murmelte dieser nur zur Antwort. Er war immer noch müde, obwohl, dank dem erholsamen Schlaf, sein Körper nicht mehr allzu sehr wehtat. Es war das erste Mal in Monaten das Tala endlich mal wieder durchschlafen und sich richtig ausruhen konnte. Und wenn es nach ihm ginge, würde er noch ein paar Stündchen schlafen, doch da war diese nervige Hand, die ihn immer wieder schüttelte und eine bekannte Stimme, die ziemlich sauer klang.
 

"Ich schwöre..." Kai schluckte den Rest des Satzes runter und ließ mit einem erschöpften Seufzen von dem Älteren ab. Eine Weile lang stand er da und schaute auf die schlafende Form runter, unschlüssig, was er tun sollte. Talas Gesichtausdruck wurde wieder entspannt und zufrieden und Kai fand, dass er sich irgendwie...komisch fühlte, wenn er seinen Freund jetzt ansah... Er schüttelte kurz den Kopf, doch konnte seine Augen nicht von dem Gesicht des anderen abwenden. Etwas Komisches ging in ihm vor und er konnte es weder begreifen, noch beschreiben. Es war einfach...da. Es war da und schob ihm dieses mulmige Gefühl unter, dass ihn irgendwie komisch fühlen ließ.
 

'Was zum Teufel? Was ist los mit mir? Ich habe ihn schon tausend Mal schlafend gesehen. Es ist ja weiß Gott nichts Besonderes daran. Aber wieso fühle ich mich so eigenartig komisch? Was ist das bloß? Ich... Weiß nicht. Ich hab ein mulmiges Gefühl...vielleicht sollte ich ihn nicht wecken... Ich hab irgendwie Angst davor, was danach passieren wird. Wird er wieder gehen? Zurück zu Voltaire? Ich weiß nicht, wie ich ihn behandeln soll. Soll ich ihn selber darauf ansprechen? Oder hat er selbst noch nicht entschieden, was er tun wird? Was will ich, dass er tut? Will ich, dass er bleibt? Komischerweise...ja. Ich will, dass er bleibt. Aber... Verdammt, wieso bin ich so unsicher? Ich bin doch sonst nie so...so...so unentschlossen und vor allem ängstlich. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Wieso bin ich wie ausgewechselt, wenn es zu Tala kommt? Was ist das bloß? Ich meine, ich habe noch nie... Ich war noch nie dermaßen... verwirrt? Aufgewühlt? Angespannt? Ich kann dieses Gefühl nicht beschreiben. Es ist was anderes. Tala, er... Er starrt mich gerade an...Huh? WAS?'
 

Kais Augen weiteten sich, als er bemerkte, wie eisblaue Kristalle ihn interessiert anschauten. Er war so sehr in Gedanken, dass er nicht mal davon Notiz genommen hatte, als Tala seine Augen aufmachte.
 

"Scheiße!" entwich es ihm ungewollt und er schlug erschrocken die Hand vor den Mund.
 

"Dir auch einen Guten Morgen," meinte Tala dazu, seine Augen amüsiert funkelnd, ein leichtes Grinsen auf den Lippen.
 

"Ich... um... Uh..." Vollkommen überrumpelt mit der ganzen Situation konnte Kai keinen vernünftigen Satz zustande bringen, sein überraschtes Gehirn suchte fieberhaft nach einem passenden Ausdruck, doch fand zu dem Leidwesen seines Besitzers keinen.
 

"Sprich dich ruhig aus." Packte der Rotschopf noch seinen Senf dazu und setzte sich im Bett auf, die belustigt leuchtenden Augen immer noch auf die weit aufgerissenen Rubine gerichtet. Er wunderte sich, vorüber Kai so angestrengt nachgedacht hatte, dass er ihn mit seinem Aufwachen dermaßen verwirrt hat. Der Jüngere sah einfach nur zu niedlich aus, mit dem zerstreuten Gesichtausdruck und leichter Röte um die Nase, dazu auch noch stotternd.
 

"Sorry." Sagte der Phönix dann und drehte sich um.
 

Kai versuchte, sein rasendes Herz zu beruhigen. Seine rechte Hand knetete verzweifelt an dem Saum seines ärmellosen T-Shirts rum, während er mit der plötzlichen Röte und Hitze zu kämpfen hatte. 'Komm schon, krieg dich wieder ein. Was ist denn heute los mit dir, verdammt! Wieso hat er dich dermaßen aus der Fassung gebracht? Es ist doch nur Tala... dein alter Kumpel Tala, also was soll das Theater? Scheiße...' sein aufmunternder Monolog schien nicht ganz zu funktionieren, wie auch sein von den unbekannten Emotionen verwirrtes Hirn.
 

Er zuckte deswegen auch stark zusammen, wieder mal aufgeschreckt aus seinen tiefen Gedanken, als sich ein paar Hände sanft auf seine Schultern legten und Talas Stimme irgendwo nah an seinem rechten Ohr erklang.
 

"Alles in Ordnung mit dir?" der warme Atem streifte seine Wange und ließ ihn erschaudern. 'Uh... zu nah... er ist zu nah...'
 

Tala, nichts von der Aufruhr des anderen bemerkend, legte sein Kinn auf seines Freundes Schulter und blickte in die roten Augen, die fieberhaft geradeaus starrten. Er verstand nicht ganz, was mit dem Jüngeren heute los war. Er schien so verkrampft und irgendwie nicht ganz er selbst. War er vielleicht krank? Eisblaue Augen schauten nun mit Sorge auf das angespannte Gesicht des jungen Phönix.
 

"Es...mir geht's gut." Kai blickte seitlich zu dem Älteren und unwillkürliche Röte zeichnete sich wieder auf seinen Wangen ab. Er war hilflos dagegen – sein Körper schien dessen müde zu sein, auf eine Reaktion seines benebelten Verstandes zu warten und handelte einfach auf eigene Faust. Sehr zu Kais Leidwesen.
 

"Sicher?" Talas Blick war misstrauisch und langsam fing Kais Haut unter seinen Händen zu brennen.
 

"J-ja. Bin ich." Schaffte er es nichtsdestotrotz zu sagen und wundersamer Weise gelang es ihm, eine Art überzeugendes Lächeln zu produzieren.
 

"Na dann ist ja gut," damit ließ Tala den Kleineren los und raufte im Vorbeigehen seine doppelfarbigen Haare auf, bevor ins Badezimmer zu verschwinden.
 

Als sich die Tür hinter dem Älteren schloss, ließ Kai sich erschöpft auf das Bett fallen. Seine Gefühle waren wie in einen Topf geschmissene Zutaten, die zusammen irgendeinen Mischmasch ergaben. Talas frischer Geruch von Eis und Schnee haftete immer noch an dem Kissen und Kai stellte fest, dass ihm dieser Geruch gefiel. 'Ganz ehrlich, Hiwatari, du spinnst heute total.' Sagte er zu sich selbst und schloss die Augen, sich langsam wieder fangend. Kurze Zeit später griff er den Hörer, um das Frühstück ins Zimmer zu bestellen. Er war sich dessen sicher, dass Tala nicht im geringsten Lust hatte, mit seinen Teamkameraden unten zu speisen. Fakt war, dass er sie alle nicht ausstehen konnte und Kai hatte selbst nicht wirklich Lust darauf, sich mit allen möglichen Fragen durchlöchern zu lassen. Er konnte sich darum auch später kümmern. Im Moment war Tala wichtiger. Er musste wissen, was der andere nun zu tun plante.
 

Tala stand währenddessen unter der Dusche und ließ das lauwarme Wasser über seinen wohlgeformten und durchtrainierten Körper prasseln. 'Ganz ehrlich, Kai ist heute komisch drauf. Fühlt er sich unwohl in meiner Gegenwart? Hab ich zumindest den Eindruck. Oder ist er einfach nur unruhig, weil er nicht weiß, was ich nun tun werde?' Das machte immerhin Sinn. Tala war ja selbst unruhig, weil er immer noch nicht entscheiden konnte, was er nun tun sollte. Er schob diese Entscheidung vor sich her, aber er wusste, dass er sie schließlich irgendwann treffen musste. Sofort machte sich ein mulmiges Gefühl in ihm breit. Er wollte nicht darüber nachdenken, aber er wusste, es musste es. Auch wenn es Voltaire herzlich wenig kümmerte, wird er sich irgendwann fragen, wo Tala abgeblieben ist. Dann wird er nach ihm suchen. 'Und er wird mich finden. Und mit mir auch Kai. Nein. Ich kann nicht hier bleiben. Sonst kann ich Kai ein Widersehen mit seinem Großvater und somit auch mit seiner Vergangenheit nicht ersparen.'
 

Hm. Er hätte nicht gedacht, dass diese Entscheidung so einfach sein wird. Er konnte nicht bei Kai bleiben. Es ging nicht. So sehr er es auch wollte, doch nur indem er wieder zurückging, konnte er den jungen Phönix beschützen. Er würde schon dafür sorgen, dass sein Großvater ihn in Ruhe ließ. Immerhin, er hatte Tyson geschlagen, der Auftrag war erfüllt und eigentlich stand nichts mehr der Rückkehr nach Russland im Weg. Der 18-jährige erschauderte bei dem Gedanken an die Abtei, aber es spielte keine Rolle, wie er sich dabei fühlte. Das Wichtigste war, dass Kai dann sicher hier in Tokio bei seinen Freunden bleiben konnte. Sicher vor seinem Großvater und seiner Vergangenheit. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen, als er aus der Dusche schritt und sich anzog. Es sah so aus, als trennten sich ihre Wege wieder. Vielleicht für immer.
 

Tala schritt aus dem Bad. Auf dem Glastisch neben dem Sofa stand bereits das vom Zimmerservice gebrachtes Frühstück – ein Tablett mit Brötchen und verschiedenartigen Zutaten zum Beschmieren oder Belegen derselbigen. Eine Kanne Orangensaft und zwei bereits volle Gläser standen neben dem Tablett.
 

"Na, das nenn ich Service," Tala grinste und setzte sich auf das Sofa, beobachtend, wie Kai, der im Sessel gegenüber saß, sich eine Brötchenhälfte nahm und dann zu ihm aufblickte.
 

"Beschwerst du dich etwa?" fragte er.
 

"Nope. Ich bin nur so etwas nicht gewöhnt." Zuckte der Ältere mit den Schultern und griff sich ein Brötchen.
 

Kai schwieg daraufhin, ihn weiter ansehend. Diese kleine Aussage erinnerte ihn sofort an die Abtei. Es stimme – Kai war so etwas bis vor kurzem auch nicht gewöhnt und er wusste, dass es Tala wahrscheinlich am Entferntesten lag, mit diesem Satz die Stimmung zu unterdrücken, doch nichtsdestotrotz hat es gerade das bewirkt.
 

Er führte das Glas mit dem Orangensaft zu seinen Lippen, die ganze Zeit über das Gesicht des Älteren beobachtend. Er fand sich seltsamerweise wie gebannt, als sein Gedächtnis die Konturen aufnahm. Tala war älter geworden. Seine einst sanften Gesichtszüge waren verhärtet, die Augen stets einen Funken Ernsthaftigkeit in sich tragend. Sogar wenn er grinste oder lächelte verloren die eisblauen Kristalle nicht an Seriosität. Die durchlebten Schwierigkeiten zeichneten sich ein. Kai erinnerte sich an die Zeit, als er Tala zum ersten Mal begegnete. Die großen, mit Unschuld leuchtenden blauen Augen und die leicht pummeligen Wangen – er sah damals wie ein kleiner Chibi aus, der bei den Erwachsenen die Reaktion "Süß!" ausgerufen hatte. Jetzt waren diese Augen schmaler geworden, die Unschuld und Leichtigkeit ganz aus ihnen gewichen.
 

"Irgendwie hab ich das Gefühl, du möchtest mich eher aufessen, als dein Brötchen," sagte Tala skeptisch und Kai verschluckte sich an seinem Sanft. Die eisblauen Augen schauten ihn amüsiert an, zugleich mit einem Funken Verwirrtheit in ihnen.
 

Dem Älteren ist Kais abgeschweifter Blick auf sich natürlich nicht entgangen. Er wunderte sich, worüber der Phönix wieder einmal nachdachte. Dieser klopfte sich gerade hustend auf die Brust und Tala konnte nicht sagen, ob die Röte auf seinen Wangen vor Verlegenheit oder Luftnot stammt.
 

"Geht's wieder?" fragte er besorgt und der Jüngere nickte, sich endlich wieder fangend.
 

"Ganz ehrlich, Kai, du bist heute irgendwie... komisch." Talas Augen trafen auf das momentan ruhige Meer aus Rot und er versuchte, irgendeine Emotion daraus zu lesen, doch seine sonst durchdringenden Sinne konnten nichts entdecken.
 

"Was wirst du nun tun?" Kai sprach endlich die eine Frage, die ihn schon so lange beschäftigte. Er brauchte eine Antwort darauf und er fand sich hoffend, dass sie positiv sein würde, obwohl er sich nicht sicher war, was er unter positiv verstand.
 

Tala seufzte. 'Ich wusste, das musste eventuell kommen. Wie es aussieht, führt nun kein Weg daran vorbei. Was muss, das muss, huh?'
 

Kais Körper spannte sich unbewusst an, als er Talas ernsthaftes und in irgendeiner Weise trauriges Gesicht erblickte. Sein Herz fing an, zu beschleunigen, in Vorahnung, dass die Antwort nicht die sein würde, auf die er hoffte.
 

"Ich werde zurückkehren. Nun, da ich Tyson geschlagen habe, steht einer Rückkehr nach Russland nichts mehr im Wege," Tala sprach langsam und deutlich, als ob er sich seine Entscheidung selbst noch mal vor die Augen führen wollte. Als ob er sich selbst davon überzeugen wollte.
 

"Das meinst du nicht ernst." Sagte Kai leise, bei dem Talas Worte eine Art Ruhe vor dem Sturm ausgelöst hatten. Er fühlte sich seltsam ruhig, obwohl seine Hand das Glas so sehr umklammerte, dass, drücke er ein wenig fester zu, es zerspringen würde. Sein Inneres begann bereits zu zittern, als die Ungläubigkeit, vermischt mit Verzweiflung und Wut, langsam aufstieg. Er wusste vorher nie, dass ein Mensch etwas Derartiges empfinden konnte, ohne dabei verrückt zu werden.
 

"Es ist mein voller Ernst, Kai. Das ist der einzige Weg, wie ich dich schützen kann..." Der junge Wolf zuckte zusammen als Kai das Glas mit voller Kraft auf den Tisch knallen ließ, die orange Flüssigkeit überschwappend und eine kleine Pfütze auf dem Glastisch bildend.
 

Seine eisblauen Augen trafen auf die von Kai, in denen ein wütendes Feuer loderte.
 

"Wag es nicht, Tala. Hörst du?" die Wörter kamen rausgepresst zwischen zusammengebissenen Zähnen und Tala schaute den Jüngeren verständnislos an. Er konnte sich nicht vorstellen, was solch eine Reaktion hervorgerufen hatte.
 

"Wage es nicht, die Ausrede zu benutzen, du möchtest mich schützen. Verdammt, Tala, hör auf, dich wie der verdammte Messias aufzuspielen! Wieso hast du das Gefühl, mich immer bemuttern zu müssen?!" das ruhige Sprechen gelang Kai immer schwieriger und das zeichnete sich in seiner belegten, zitternden Stimme ab.
 

"Kai..." fing Tala beschwichtigend an. "...was verlangst du denn von mir? Ich weiß, dass Voltaire dich nicht in Ruhe lassen wird, wenn ich nicht zurückkehre. Er hat dich noch nicht aufgegeben und dies wird nur ein Grund für ihn sein, dich überallhin zu verfolgen. Wer weiß, was ihm in seinen kranken Kopf kommt..."
 

"Genug!" Kai sprang auf, beide Handflächen auf den Tisch knallend. Wie er das hasste. Wie er das hasste, wenn sein Großvater sich überall einmischte. Wie er diesen bescheuerten Beschützerinstinkt von Tala hasste. Sein Herz pochte vor Wut und Hilflosigkeit. Er verstand nicht, wieso er immer der sein musste, der zu kämpfen und zu leiden hatte.
 

"Ich will das nicht hören! Verstehst du?! Ich will das nicht hören!" er senkte den Kopf, die Hände auf der Oberfläche des Tisches ballten sich zu Fäusten. Die Machtlosigkeit und Verzweiflung drückten ihn dermaßen zusammen, dass er nichts Weiteres wollte, als seine Seele auszuschreien, damit es nicht mehr wehtat.
 

"Kai, bitte...beruhige dich," Tala erhob sich, nicht wissend, wie er den Jüngeren angehen sollte. Er hat Kai noch nie so emotional gesehen. Verdammt, er wollte ihn doch nur schützen! Wieso hatte er dann das Gefühl, als ob er ihn nur damit quälte?
 

"Ich will mich nicht beruhigen! Du sagst, du willst mich schützen... Und wie soll ich damit leben, huh?! Wissend, dass du zurück in dieser Hölle bist nur um mich zu schützen? Nur meinetwegen? Wie soll ich mich dabei fühlen, sag mir das!" sein Kopf schellte ruckartig nach oben, die feucht schimmernden roten Augen blickten Tala voller Wut und Verzweiflung an.
 

"Was erwartest du von mir?!" explodierte nun der Rotschopf seinerseits. Dass Kai auch immer so schwierig sein musste! Verstand der Hohlkopf denn nicht, wie schwer ihm das alles fiel?
 

"Mal ehrlich, Kai, was erwartest du von mir? Soll ich etwa hier bleiben, bei dir und deinem Kindergarten? Und was dann? Voltaire wird mich suchen und er wird mich finden und damit wirst du auch keine ruhige Minute mehr haben! Soll ich etwa dann damit leben, dein Leben ruiniert zu haben?!" er holte Luft und seine eisblauen Augen starrten in die weit aufgerissenen Rubine.
 

"Kai, es ist so einfach. Ich werde gehen und du, du kannst dein Leben weiter leben. Alles, was du tun musst, ist vergessen. Du kannst hier glücklich werden, Kai. Du hast ein Team, Freunde, Menschen, die dich lieben und bewundern. Wenn du deine Vergangenheit loslassen willst, wirklich und endgültig loslassen willst, dann musst du mich auch loslassen. Bitte. Macht dein Leben nicht kaputt, nicht jetzt, wo du es endlich hast. Nicht wegen mir." Tala sprach leise und seine Stimme riss beinahe ab, als er den verletzten, ungläubigen Ausdruck in Kais Augen sah, die sich langsam mit Tränen füllten. Er sah es, sah, wie er seinem Freund weh tat und tief drin bereute er es, doch es war besser so. Das war es doch, oder? Es war besser so...
 

Kais Welt hörte für einen Augenblick auf, sich zu drehen. Alle Emotionen wurden plötzlich raus gewaschen und er starrte in die blauen Saphire, starrte und verstand nicht. Er verstand nicht, was gerade passierte. Er verstand nicht und wollte nicht verstehen, was Tala sagte. Doch die Worte sanken erbarmungslos in sein Bewusstsein, alle Gedanken verbannend. Eine Welle heißen Schmerzes ließ ihn aufwimmern. Seine Brust schien zusammengedrückt zu sein und kein Atemzug konnte ihr mehr entweichen. Er konnte es nicht glauben, wollte es nicht glauben, weigerte sich, zu glauben, was er hörte.
 

"Nicht... wieso? Wieso sagst du so etwas, Tala?" wisperte er.
 

Tala zuckte zusammen, als er die gebrochene Stimme hörte. Kais Augen sahen ihn an, unbewacht und schutzlos, vollkommene Hilflosigkeit in ihnen. Als ob sie ihn baten, das gerade Gesprochene zurück zu nehmen, zu sagen, dass es alles nicht stimmte. Seine Hände ballten sich ungewollt zu Fäusten, als seine Seele dabei war, in zwei zu reißen. Die eine Hälfte sagte ihm, dass es so sein musste, doch die andere schrie zu ihm, er solle aufwachen und alles zurück nehmen. Seine Augen hafteten auf dem Gesicht des am Boden zerstörten Phönix und sahen, wie die Tränen in den roten Rubinen zu überschwappen drohten. Er biss sich auf die Unterlippe, hart und schnell, den metallischen Geschmack in seinem Mund fühlend. Wirklich, wieso? Wieso hatte er das gesagt? War es wirklich nötig gewesen?
 

"Wir finden einen Weg... Das haben wir doch immer... Zusammen... Oder, Tala? Das haben wir doch immer?" Die Stimme des Jüngeren zitterte, flehend. Wie die eines kleinen Kindes, das nicht verstand, wieso solche schmerzhaften Sachen passierten.
 

Tala schwieg und starrte runter auf seine zusammengeballten Hände. Er hatte mit sich selbst zu kämpfen. Ein paar Minuten zuvor, da war er sich seiner Entscheidung so sicher gewesen. Er hatte es sich so einfach vorgestellt, wegzugehen und nicht mehr zurück zu schauen. So einfach, es Kai zu sagen und dann einfach zu gehen. Doch je weiter er kam, desto schwieriger wurde es, seine eigene Entscheidung zu akzeptieren. Er schaute auf und starrte in die schmerzerfüllten Rubine und spürte, wie seine eigenen Augen anfingen, zu brennen. Das konnte doch nicht richtig sein. Wenn seine Entscheidung so gut gewesen war, wieso tat es dermaßen weh? Wenn sie doch richtig war, gerechtfertigt, einfach... Halt. Einfach. Sie war einfach. Zu einfach. Viel zu einfach. Zu gehen, sich damit gerechtfertigt, dass er es nur zum Schutze des Anderen tat war ja so einfach. Ohne Rücksicht auf die Gefühle des anderen und ohne Rücksicht auf eigene Gefühle hatte er den einfachsten Weg gewählt. Einander vergessen und einfach auseinander gehen. So schnell hatte er sie aufgegeben. Ungewollt sank sein Kopf wieder in der schamvollen Realisierung. Die ganze Zeit über warf er Kai vor, dass dieser abgehauen sei und ihn hängen ließ... Erst gestern unterstellte er ihm, er habe ihre Freundschaft aufgegeben... und er selbst? War es nicht gerade das, was er tat? Gab er nicht gerade alles auf, was sie hatten, die zehn Jahre Leid und Freude, die sie verbanden? Er selbst wollte dieses Band zwischen ihnen endgültig und rücksichtslos trennen, im Schutze der Entschuldigung, er tue es nur, um zu beschützen... Das war ja so einfach. Aufgeben war immer einfach...
 

"Tala...?" Kais leise Stimme ließ ihn seinen Kopf heben. Der junge Phönix hatte sichtlich mit den Tränen zu kämpfen und Tala begriff, dass er innerhalb von zwei Tagen den Jüngeren bereits zwei Mal zum Weinen gebracht hat. Einfach nur, weil sein Mund nichts außer Dummheiten aus sich heraus ließ. Einfach nur, weil er zu verdammt dämlich war, dazu zu stehen, was er fühlte und nicht ständig nach Entschuldigungen zu suchen. Er wollte nicht gehen. Er wollte nicht zurück. Er wollte hier bleiben, bei Kai, mit Kai.
 

Der junge Phönix keuche auf vor Überraschung, als Tala auf ihn zurauschte und ihn in eine knochenbrechende Umarmung schloss. Ihm blieb die Luft stecken und er dachte, er hörte sein Rückrad brechen.
 

"T-Tala... was..." hauchte er aus, nicht in der Lage, sich auch nur ein Stückchen zu rühren.
 

"Es tut mir Leid, Kai. Ich... habe beinahe aufgegeben. Mehr noch, ich habe dich mehrmals verletzt mit allem was ich tat und sagte... Du hast Recht... Wir finden einen Weg, das haben wir immer. Verzeih mir, ich bin so ein Idiot..." Tala vergrub seine Nase in den Haaren des Jüngeren, ihn näher an sich pressend, selbst darüber erstaunt, wie dumm er gewesen war. Das alles einfach so aufgeben... Kai einfach so aufgeben... Nein, das kam nicht in Frage. Er hoffte nur von ganzem Herzen, dass der Phönix ihm verzeihen konnte...
 

Kai lachte auf, vor Ungläubigkeit und Glück. Er war noch nie in seinem Leben so erleichtert gewesen. Seine Augen trockneten, bevor eine Träne sie verlassen konnte. Er konnte dieses Gefühl kaum in Worte fassen, das den schwarzen Vorhang von seiner Seele nahm und ihm Sicherheit und Freude schenkte. Diese unglaubliche Erleichterung ließ ihn den Schmerz vergessen und reparierte den Schaden, den Talas Worte zuvor hinterlassen haben.
 

"Du bist ein Idiot, für wahr..." sagte er leise, lächelnd. "Und jetzt lass los oder ich ersticke..." fügte er hinzu und versuchte, nach Luft zu schnappen. Er hätte nie gedacht, dass man einem Menschen dermaßen fest drücken konnte...
 

Ein erleichtertes Aufatmen war seitens Kai zu hören, als Tala seinen Griff lockerte, jedoch ließ er den Jüngeren nicht komplett los. Ihre Augen trafen aufeinander und plötzlich stand die Zeit still. Alle Geräusche und die ganze Umgebung um sie herum hörten plötzlich auf, zu existieren und sie fanden sich hypnotisiert von den Augen des anderen. Kai blickte in die eisblauen Saphire, die auf einmal mit einer ihm ungewohnten Sanftheit leuchteten, während Tala in blutrote Rubine starrte, die verwirrt und geheimnisvoll schimmerten.
 

Kai erschauderte, als Talas Gesicht seinem näher kam und warmer Atem seine Lippen streifte. Sein Körper weigerte sich, irgendwas dagegen zu unternehmen, im Gegensatz, seine Augen fielen halb zu, kalt-heiße Schauer seinen Rücken runter jagend. Er spürte die Hitze, die von den Lippen des anderen ausging...
 

Tala fühlte den leicht zitternden Körper in seinen Armen und beugte seinen Kopf runter, Millimeter trennten ihre Lippen voneinander. Beiden war nicht wirklich bewusst, was sie taten, ihre Körper handelten einfach von alleine, da ihr beider Versand abgeschaltet hat, den Instinkten die Führung überlassend.
 

!Klopf! !Klopf! !Klopf! !Klopf!
 

Das Klopfen an der Tür ließ sie auseinander fahren, breite, tiefe Röte auf den Wangen. Das Atmen ging bei den beiden etwas schwer, als sie sich ansahen. Sie begriffen gleichzeitig, was beinahe passiert wäre und wandten ihre Augen ruckartig voneinander ab, die verräterische Röte sich um ein paar Stufen verstärkend.
 

"Kai? Hey, Kai! Bist du da?!" ertönte Tysons Stimme hinter der Tür.
 

Keiner von den beiden wusste, ob sie dem Blauhaarigen nun dafür danken oder ihn verfluchen sollten, dass er gerade in diesem Moment störte. Der Mix aus verschiedenen Gefühlen legte sich schwer auf ihre Herzen, die meisten davon völlig unbekannt und verwirrend.
 

"Du solltest aufmachen..." sagte Tala leise und starrte angestrengt auf die Saftkanne vor sich, vollkommen überrumpelt von dem eben Geschehenen und dem Gefühlschaos in ihm drin.
 

"Hmmm..." murmelte Kai zu Antwort und schritt auf wackeligen Beinen zur Tür, immer noch unmerklich zitternd. Was Tyson wohl wollte? 'Ich hoffe für ihn, es ist was verdammt Wichtiges...' dachte er und errötete bei dem unwillkürlichen Gedanken. Was zum Teufel passierte mit ihm?
 


 

Cut^^ Das Pitel is irgendwie ganz schön lang geworden *staun* Irgendwie hab ich mich so ins Schreiben hinein vertieft, da hab ichs gar net gemerkt ^^° Auf jeden hoffe ich, es hat euch genauso viel Spaß gemacht, es zu lesen wir mir, es zu schreiben. Lob und Kritik sind immer gleichermaßen willkommen, also sagt mir eure Meinung.
 

Dann bis zum nächsten Kapitel *knuddelz*
 

Eure Katja



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuan-chan
2007-10-13T00:08:55+00:00 13.10.2007 02:08
total klasse kapi! *~*
soooooooo geil!!!!
die stelle zum schluss mir den beiden war sooo süß! *___*~
aber tyson- =__=
am liebsten würd ich ihn nen kopf kürzer machen, dises miese kleine--
*fluch*
naja, ne kusszene wird sicher noch kommer! x3
*freuZ*
hab dich lieb~
dat yuan
Von: abgemeldet
2007-05-27T19:35:39+00:00 27.05.2007 21:35
kyaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!!! xD
Das ist echt tooooollllllllllllllllllllll....
Verdammt Tyson *eine reinhau* wieso musst du grad in so einem Moment reinplatzen...mennno -.-
Ich hasse dich ^^
Es war aber mal wieder echt hammer ^^
Von: abgemeldet
2007-04-21T15:52:59+00:00 21.04.2007 17:52
Hallo!
Hab es bis jetztimmer versäumt dir einen kommentar zukommen zulassen und jetzt mus ich das ändern!

Also los geht's!
1: Ich finde deinen Schreibstil schön und du hast die Emotionen auch toll beschrieben.
Situationen und Beschreibungen ebenfalls.

2:Es ist auch toll dass du die Vergangenheit als die Erzählzeit genommen hast, ist für mich zumindestens angenhemer zu lesen!

3:Grammatikalisch habe ich rein gar nichts auszusetzten und auch die Rechtschreibung ist korrekt.

4:Ich find's klasse, dass du Absätze einbaust. (In anderen Storys gibts nur Blöcke und da liest man sich die Augen wund.)

5: In Kapitel 7 ist der Zwiespalt von Tala sehr hervor gehoben und Kais Meinung darüber auch.

6: Mit der Situation am Ende machst du mich ganz schön neugierig, bin wirklich gespannt wie es weiter geht.
Außerdem stimmte ich Gothic_Princess zu!

Fazit:
Alles in allem also eine super Geschichte mit tollen Kapiteln, Daumen hoch!
Ich freu mich darauf, dass es weiter geht und ich hoffe meine Meinung war so okay.
Schönes Wochenende noch und liebe Grüße:
KallistoJ
Von:  YumeRu
2007-04-21T13:36:00+00:00 21.04.2007 15:36
Ich bin eigentlich bloß durch Zufall auf deine FF gestoßen und jetzt wirklich froh sie gelesen zu haben.
Dein Schreibstil gefällt mir, außerdem gibt es so wenige Geschichten mit diesen Pairing die dann auch noch gut sind.
Die Storyline ist anschaulich und gut nachvollziehbar geschrieben. Die Ereignisse überschlagen sich nicht gleich, so dass man kaum noch hinterher kommt.
Meiner Meinung war es vollkommen richtig erstmal noch etwas zu warten bis die beide sich näher kommen.
Ich mag es nämlich überhaup nicht, wenn ihre Liebe von einem Moment zum anderen entbrennt und sie gleich im Bett landen.
Sowas ist geschmacklos und unrealistisch...

nya ich freue mich auf das nächste Kapitel.
lg
Kay
Von:  Tree-chan
2007-04-19T15:13:52+00:00 19.04.2007 17:13
*tyson die gurgel umdreh und ihn aus dem fenster schmeiß*
sorry aber das musste sein! ich mag ihn eh nicht!

schade das sie sich nicht geküsst haben T-T
sie sind ja sooo süüüüß!!!
schönes kappi!

ein großes lob an deinen schreistil! der gefällt mir sehr, man kommt gut hinterher und kann sich das meiste gleich bildlich vorstellen.
ich freu mich schon aufs nächste kappi! schön das du so fleißig hochlädst!

cucu
*danke für die ENS*
Von:  Rabbit
2007-04-18T20:14:06+00:00 18.04.2007 22:14
ich mag tyson bis heute net und genauso wenig als er genau an DIESER stelle auftauchn musste ><
du bist mieß~
*nörgel*
nya~
hätt ja klappen können xD
froi mich riesig auf das nächste kapi^^

Dat Wolfi
Von:  Dranza-chan
2007-04-18T19:38:02+00:00 18.04.2007 21:38
Echt ein super Kapi!
Gut das Tala nich geht!!
Die zwei sind echt zu süß! Es wär zwar klasse wenn sich die beiden schon jetzt geküsst hätten aber so wird's auch spanender!!
Schreib bitte schnell weiter!
Bye Dranza-chan
Von: lunalinn
2007-04-18T14:56:46+00:00 18.04.2007 16:56
ich find es soooooooooo toll!!!!
das kapi war wirklich der hammer!!
man meine emotionen ham völlig verrückt gespielt XD
ich hab richtig mitgefiebert bei den letzten sätzen hihi
tyson grrrr
warum muss der grade jez stören?!!
nya ich fands jedenfalls genial ^^
hab deine ff inzwischen richtig lieb und freu mich dass du immer so schnell hochlädtst ^.~
cucu
freu mich schon wenns weiter geht
hdgdl


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