Lose Control
Yo, da bin ich wieder mit einem frischen, neuen Kapitel. Einmal die Palette – die Charas und Songtexte gehören mir nicht, ich verdien nichts mit, yadda, yadda, yadda... Das Lied is von Evanescense und heißt "Loose Control"
Read and enjoy
Eure Katja
Kapitel 2
Lose Control
You don't remember my name.
I don't really care.
Can we play the game your way?
Can I really lose control?
Just once in my life,
I think it'd be nice,
Just to lose control, just once,
With all the pretty flowers in the dust.
Mary had a lamb.
His eyes black as coals.
If we play very quiet, my lamb,
Mary never has to know.
Just once in my life,
I think it'd be nice,
Just to lose control, just once.
If I cut you down to a thing I can use,
I fear there will be nothing good left of you.
"Haben wir die Weltmeisterschaft nicht gewonnen, oder was? Wieso müssen wir denn trainieren?" beschwerte sich Tyson leise, zu Max gewand. Er wollte nicht, dass Kai ihn hörte – der junge Russe hasste es, wenn man sich über das Training beschwerte. Das hatte Tyson schon viele Extra Runden um den Trainingsplatz gekostet, bevor er es endlich kapiert hatte.
"Du kennst ihn ja. Wir sind nie gut genug, zumindest nicht, bis einer von uns ihn schlägt." Wisperte Max zurück, als ihr Team entlang der Promenade zu den Beyarenen schritt.
Seitdem Tyson Kai das letzte Mal geschlagen hatte, schien der schweigsame Russe so viel stärker geworden zu sein. Dem Besitzer von Dragoon gelang es nicht mehr, Kai auch nur in einem einzigen Match zu schlagen, obwohl er es gewiss mehrmals pro Trainingssession versuchte. Es schien, als wäre der Teamkapitän unerreichbar in seiner Stärke und Überlegenheit, was den Blauhaarigen Blader sehr verwirrte und verärgerte. Er hatte ihn doch schon mal geschlagen, sogar mehrmals. Aber jetzt...hatte er wirklich so viel in Kais Entwicklung verpasst? Wie konnte ihm so etwas entgleiten? Würde er je wieder in der Lage sein, den Phönix zu schlagen?
So denkend spürte Tyson, wie in ihm der Wille erwachte, zu kämpfen. Es noch einmal zu probieren. Er war gewiss nicht ein Mensch, der so leicht aufgab. Jetzt freute er sich sogar auf das Training. Er hatte immerhin Tala geschlagen und er wusste, dass es sehr, sehr knapp gewesen war. Der Russe hätte ihn beinahe gehabt als Wolborg zu seiner finalen Attacke ansetzte. Nur dank der Ausweichtechnik, die Kai ihnen beigebracht hatte, konnte er dem fatalen Angriff entgehen.
Kai spürte einen intensiven Blick in seinem Rücken, als er allen anderen voran schritt. Er wunderte sich, wer ihn anstarren mochte. Nicht, dass es ihn in irgendeiner Weise kümmerte. Seine Gedanken waren wieder bei Tala. Seine eisblauen Augen hatten letzte Nacht seine Träume gejagt. Sie waren ausdruckslos gewesen, kalt und unberechenbar. Typisch Tala eben, wenn er wütend war. Er wusste es sehr gut, seine Wut zu verstecken, aber Kai kannte sie gut, der Ausdruck von Gleichgültigkeit war ein Versteck für Talas Emotionen, den Kai gut zu demaskieren wusste. Wieso auch nicht, wenn er beinahe genauso handelte?
Sie waren sich sehr ähnlich, Tala und er. Jedoch, waren sie genauso verschieden, wie jeder einzelne Mensch an sich. Kai wusste sehr gut, dass das Unterkontrolle halten des eigenen Temperaments sehr schwer für Tala fiel, genauso schwer wie es leicht für Kai war, alles und jeden zu ignorieren, wie sehr er sich auch darum Sorgen machen mochte. Kai konnte seine Emotionen, seine negativen Emotionen, viel besser unter Kontrolle behalten, als der Rotschopf. Er schätzte, das hatte er seinem Großvater zu verdanken. 'Ich hasse ihn.' Schoss es ihm durch den Kopf. Sein Großvater widerte ihn an. Das war auch der Grund, warum er damals beschlossen hatte, bei den Bladebreakers zu bleiben, auch wenn er perfekt wusste, was es seinem besten Freund antun würde. Tala...
"AH!"
Seine Gedanken schnitten ab, als er den erschrockenen Aufschrei von Max vernahm, der nun auf dem Boden saß und perplex den schneeweißen Blade anstarrte, der vor ihm auf der Erde kreiste.
Kai kannte diesen Blade gut. Zu gut, genauso gut, wie seinen Besitzer. Kaum gedacht, trafen seine Augen bereits auf zwei eisblaue Kristalle, die ihn stechend anschauten. Ein Schneesturm tobte in diesen rigiden Augen, einer, der sogar Kai einen Schauer über den Rücken jagte. Etwas stimmte nicht mit Tala. So etwas hatte Kai äußerst selten bei seinem Freund gesehen - wenn er nah daran war, die Kontrolle zu verlieren. Etwas musste vorgefallen sein und Kai begriff, dass er besorgt war. Er sorgte sich immer noch um den Älteren, ganz gleich, wie sehr er es bestritt. Er wollte wissen, was Tala dermaßen aufgefühlt hatte.
Tala fing seinen Blade wieder auf, seine Augen für keinen Moment von denen des Grau-Blauhaarigen abwendend. Er hatte ihn gesehen, den kleinen Funken Sorge, doch seine wutverzerrte und verletzte Seele nahm davon keine Notiz mehr. Er wollte Rache. Voltaires Worte schnitten immer noch rasiermesserscharf in seinen Verstand und erinnerten ihn stets daran, wie jämmerlich er versagt hatte. Das einzige, was er noch hatte, das einzige, was noch komplett sein war und was er am meisten schätzte war im Begriff, ihm entrissen zu werden. Er hatte nichts mehr übrig auf dieser Welt außer seiner Würde und seinen Stolz. Er hatte sich noch nie erlaubt, diese zu verlieren, perfekt begreifend, dass er ohne sie nur ein Schatten seiner Selbst sein würde.
Kais Augen wankten, Unsicherheit kurz aufblitzend, als er den Schmerz in Talas Blick sah. Die kurze Verzweiflung, die sofort von einem kalten Schneesturm erstickt wurde. Er wusste, das Tala tief drin angegriffen war, nur konnte er den Grund dafür nicht erkennen. Er wüsste nur zu gerne, was in dem Kopf des Rotschopfs vor sich ging, aber beschissener Weise besaß er keine Fähigkeit, die Gedanken anderer zu lesen. Wie gut er seinen alten Teamkameraden auch kennen mochte, er konnte ihn nicht lesen. Tala war noch nie ein offenes Buch gewesen, nicht mal für ihn. Er war ein Rätsel mit vielen Ecken und Kanten, die Kai schätzen und respektieren gelernt hatte.
"Sag mal, spinnst du total? Was zu Hölle war das für eine Nummer!" meldete sich Tyson zu Wort und Talas eiskalte Augen bohrten sich in den Menschen, der ihn dazu brachte, sich wie der letzte Verlierer auf der Welt zu fühlen. Teufel noch mal, er wusste es, tief drin wusste er, dass er besser war, als manch ein Blader und das viele ihn bewunderten und fürchteten. Doch er hatte es nie gelernt, Niederlagen zu akzeptieren. Es hieß immer gewinnen oder in Scham sterben, Verlieren und weiter voran schreiten war keine Option für ihn. Nicht mehr.
Tyson musste sich zusammenreißen, um nicht zurück zu weichen. Normalerweise ließ er sich von Nichts und Niemandem einschüchtern aber Talas Blick hatte etwas an sich, was ihm einen kalten Schauer den Rücken runter sandte. Unbewusst umklammerte die Hand in seiner Hosentasche Dragoon ein wenig fester, sodass sich die Kanten des Blades in seine Handfläche schnitten.
"Ich will eine Revanche, Tyson." Sprach der Rothaarige leise, aber deutlich und klar. Seine Stimme hatte etwas Düsteres, Bedrohliches an sich, etwas undefinierbares, was Tyson nicht zuzuordnen wusste.
Mit einer fließenden Bewegung steckte Tala seinen Blade in den Starter und spürte erfahrene, aufmerksame Augen auf sich. Er wusste, ohne sich umzudrehen, wem der Blick gehörte. Kai...'Schau mir zu, Kai. Ich werde ihn schlagen und dir und Voltaire beweisen, dass ich deiner würdig bin. Schau zu...'
"Fein. Wie du willst!" zischte der junge Drache und machte das gleiche mit seinem Blade.
"Tyson, willst du das wirklich machen?" Rays bernsteinfarbene Augen beobachteten das Geschehen eher beunruhigt. Tala sah entschlossener den je aus, viel mehr bedrohlicher als auf dem Turnier.
"Ich bin kein Feigling, Ray. Er kann seine Revanche haben, wenn er unbedingt noch mal abloosen will!" damit startete Tyson sein Blade gleichzeitig mit Tala. Die Blades kreisten auf der Erde, einige Entfernung voneinander, als ob sie sich beschnuppern wollten.
"Los, Dragoon! Zeig diesem Verlierer, wo sein Platz ist!" schrie Tyson und Dragoon stürmte voran.
Kais Augen flammten auf, gleichzeitig mit denen des Rotschopfs. 'Lass es nicht darauf ankommen, Tyson!' dachte er zornig. Tala hatte vielleicht gegen ihn verloren, aber das gab diesem Idioten noch lange kein Recht, so daher zu ziehen. Kai fühlte den Beschützerinstinkt aufsteigen. Tala war immer noch sein Freund und er ließ es sich kaum bieten, wenn jemand ihn dermaßen beleidigte. Besorgt schaute er zu dem älteren Russen und sah, was er befürchtet hatte, zu sehen. Mit seinem Stolz auf diese Weise angegriffen würde dieser jetzt zum Äußersten gehen.
"Wolborg, zerfleisch ihn." Presste Tala zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Das war's. Jetzt gab es kein Zurück mehr – es gab nur eine Möglichkeit – zu gewinnen. Ganz egal, was es kostete. Alle Gefühle rückten in den Hintergrund und Tala spürte, wie ihm die Kontrolle entglitt. Er würde nicht aufhören. Jetzt nicht mehr. Tysons Worte verletzten ihn, aber sein Verstand weigerte sich, es zuzugeben. Er versteckte den Schmerz wie immer tief in seiner Seele und ersetzte ihn durch Wut und Verbissenheit. Er würde sich das nicht bieten lassen.
Die beiden Blades stießen heftig zusammen, Funken in verschiedene Richtungen sprühend. Das gewaltige Ausmaß an Power ließ kleine Blitze entstehen, die um die Kreisel schossen, winzige Teile des Plastiks bröckelnd und sofort schmelzend, als die Reibungshitze stieg.
"Dragoon!" rief Tyson sein Bitbeast herbei und der mächtige Drache erschien über dem Blade. Die goldenen Augen des Beasts blitzten auf mit der Kampflust seines Meisters und er stieß ein Brüllen aus.
"Wolborg!" kam kurz darauf der Befehl des Rothaarigen und der Schneewolf erschien in beißend-weißem Licht, ein tiefes Grollen ausstoßend. Die sonst dunkelgoldenen Augen des Bitbeasts färbten sich blutrot als die Wut seines Meisters in ihn hinein floss und beinahe überschwappte.
Talas Hände ballten sich abrupt zu Fäusten, die Fingernägel sich in das Fleisch bohrend und es zerschneidend. Sein Bewusstsein existierte jetzt nur in Einzelstücken, die zusammen kein Ganzes mehr ergaben. Das Stechen seiner verletzten Würde und seines angegriffenen Stolzes wuchs an zu Dimensionen, die er sonst nie kannte und sogar selbst davor Angst bekam. Jedoch, es war zu spät, um aufzuhören – er konnte und er wollte es nicht. Er würde sich nicht mehr demütigen lassen und er würde sich nicht vor den Augen aller, vor Kais Augen, blamieren. Was für Tyson vielleicht nur eine Revanche war, war für Tala der Kampf um Leben oder Tod. Würde er verlieren, hieß es das Ende für ihn, etwas anderes hatte er nicht beigebracht bekommen. Etwas anderes kam nicht in Frage, stand nicht zur Auswahl, war überhaupt keine Möglichkeit.
Kai zuckte innerlich zusammen und zog scharf die Luft ein, als er seinen Freund beobachtete. Sein Körper war angespannt wie ein Bogen und unter den zusammengeballten Fingern sickerte Blut welches Tropfen für Tropfen auf die Erde fiel. Die scharfen Reißzähne gebleckt glich Tala seinem Bitbeast mehr denn je. Ein pochendes, brennendes Gefühl kroch vom Magen aus durch die Brust direkt zu Kais Herzen, das sich schmerzvoll zusammenzog, als das Gefühl es zusammenpresste. 'Tala...Was tust du da? Hör auf...' Es kostete ihn die Hölle, nicht zu der Seite seines Freundes zu rauschen und ihn wach zu rütteln von der Trance in die er gefallen zu sein schien.
Der schneeweiße Blade fing an, wir verrückt zu rotieren, den Boden unter sich hebend. Mit einer gewaltigen Wucht traf er auf Dragoon und Splitter flogen durch die Gegend. Ein Stück flog rapide an Tyson vorbei und zerkratzte seine Wange. 'Was tut er da? Hat der jetzt völlig ein Rad ab?' dachte der blauhaarige ein wenig panisch als der Schneewolf Dragoon frontal rammte und Risse durch die Panzerung des Bitbeasts schickte. Der Drache kreischte auf, zurückgeworfen von der unglaublichen Kraft des Wolfes.
"Ich mach dich alle! Dragoon, los!" schrie er aus und sein Blade stürmte voran, doch prallte an dem des Rotschopfs wie Wasser von einem Felsen ab. Dragoons Klaue senkte sich mit Wucht auf die Schnauze von Wolborg, der lediglich mit dem Kopf schüttelte, sich nicht mal vom Fleck rührend. Die Energie und Kraft seines Meisters gab ihm unglaubliche Power und Dragoons Schläge fühlten sich bloß wie kleine Klapse an.
Was für sein Bitbeast von immensem Vorteil war, war für Tala eine nicht minder immense Gefahr. Er spürte, wie seine Muskeln sich schmerzvoll zusammenzogen und sein Herz um das Doppelte beschleunigte. In seinen Ohren rauschte das Blut und seine Sicht wurde zunehmend verschwommener. Er spürte, wie die Energie aus ihm hinaus floss, in sein Bitbeast, ihm Kraft verleihend. Doch er war weit über den Punkt wo es ihn noch kümmerte, dass, mache er so weiter, es ihm sein Leben kosten könnte. Es hatte einfach keine Bedeutung mehr – die rationale Seite seines Verstandes hatte sich schon lange verabschiedet. Jetzt regierten Wut und Stolz, vermischt mit der Verzweiflung, vor eine Wand gestellt zu sein. Gewinnen oder Sterben – er hatte einfach keinen anderen Ausweg. Er wünschte, er hätte eine andere Möglichkeit, aber es existierte keine. Sie hatte noch nie existiert. Nicht für ihn.
"T-Tala..." '...nicht...' Kai fing an, leicht zu zittern, als er zusah, wie die Pupillen der Eisblauen Augen immer kleiner wurden und sich beinahe auflösten. 'Er verliert die Kontrolle...' schoss es ihm durch den Kopf, doch sein Körper unterstützte ihn nicht in dem Vorhaben, Tala irgendwie daran zu hindern. Er stand da, wie angewurzelt, mit aufgerissenen Augen und sah zu. Sein Herz erfror bei dem Gedanken daran, wie dieses Duell ausgehen könnte – schlimm. Wirklich schlimm.
"Dragoon! Gib alles!" Tyson schien sich all dessen nicht bewusst zu sein, der Eifer zu gewinnen brannte in ihm mit einer riesigen Flamme. Wenn er Tala schlug, jetzt, wo dieser dermaßen stark war, bestand eine reelle Chance, dass er Kai auch schlagen könnte. Er würde dem Teamkapitän beweisen, dass er es konnte, dass er stark war und ihm ebenbürtig.
Dragoon spürte den Kraftschub von dem Ehrgeiz seines Meisters und mit einem Aufbrüllen schlug er mit dem Schwanz nach Wolborg und dieses Mal kam der Wolf ins Schwanken und kippte um. Talas Blade kam ins Trotten und seine Kante schnitt in den Boden, Staub aufwirbelnd.
'Nein! Ich kann nicht verlieren!' Talas Blade fing an, noch stärker zu rotieren und die Muskeln des Schneewolfes wölbten sich, wuchsen und ließen ihn doppelt so groß erscheinen, wie vorher. Zusammen mit dem Aufheulen seines Bitbeasts stieß Tala einen wütenden, schmerzverzerrten Schrei aus, als seine letzten Kraftreserven von ihm zu Wolborg übergingen. Er fiel auf die Knie, seine Augen ein blankes eisblau, der Körper dermaßen angespannt, dass er beinahe versteinert aussah. Das Blut tropfte nicht mehr, es floss durch seine Finger, die sich immer tiefer in seine Handflächen reinbohrten.
"Hört auf! Stopp! Tyson!" doch Rays Worte wurden kaum mehr gehört.
Gelähmt vor Angst starrte Tyson auf das riesige Monster vor ihm, das mit einem Blecken der rasiermesserscharfen Zähne auf Dragoon stürzte und ihn gnadenlos zu Boden riss, die Pfoten in die Brust des Drachen gestemmt und die Kiefer fest um dessen Hals geschlossen. Der schneeweiße Blade rammte sein Blade so heftig, dass dieser zersprang, wie eine Glaskugel, der Bitchip segelte zu Erde, umringt von einer Wolke aus winzigen Scherben.
Dragoon verschwand und kurze Zeit später auch Wolborg. Talas Blade drehte sich noch mal, bevor es zu Seite kippte.
Kai beobachtete das Ganze wie in einem Traum – es schien so unreal, was da gerade passierte. Er hörte das leise Geräusch, als Talas Blade auf den Boden aufschlug und ruckartig drehte er sich nach seinem Freund um.
'Ich habe es geschafft...' der blanke Gedanke rannte durch den Kopf des 18-jährigen. Er fühlte keine Emotionen dabei, weder Freude, noch Glück oder Zufriedenheit. Er hatte eine Pflicht erfüllt – er hatte gewonnen. Er verband nichts damit, es bedeutete einfach nichts. Er hatte sich selbst und allen anderen damit bewiesen, dass er es konnte. Aber...wieso bedeutete es ihm nichts? Rein gar nichts. 'So eine...verdammte...Scheiße...' seine Augen fielen langsam zu, als ihm der Boden entglitt. Jeder Muskel, jede Sehne, jeder Nerv in seinem Körper schmerzte höllisch, sogar das bloße Denken schien weh zu tun. Müde...er war ja so müde... Sein Körper schwankte bedrohlich zu Seite und er begann, zu kippen.
"Tala!" er hörte die schnellen Schritte von jemandem und bald war dieser jemand an seiner Seite, ihn davon abhaltend, umzufallen. Der Geruch von Flammen...
'Kai'
"Kai..." wisperte er leise.
"Du bist so ein verdammter Idiot, Tala..." flüsterte der kniende Phönix und stützte den geschwächten Körper von seinem Freund, eine Hand auf dessen Brust, damit er nicht nach vorne kippte, während die andere um seine Schultern lag, ihn leicht an sich pressend. Es fiel ihm höllisch schwer, nicht tobend auf den anderen loszugehen und ihm die Leviten für diesen leichtsinnigen Akt zu lesen, um die Emotionen, die Angst, die er fühlte, irgendwie abzulassen. Doch er biss die Zähne zusammen und schüttelte leicht den Kopf, um die Tränen der Wut und Angst, aber auch der Erleichterung darüber, dass es vorbei war, zurückzuhalten.
Tala schaffte ein blasses Lächeln und ein Husten erschütterte seinen Körper, bei dem er sich überbeugen musste, Blut ausspuckend. Verdammt, tat das weh...
"Scheiße!" fluchte Kai leise. Er kam sich so hilflos vor, obwohl er sonst immer derjenige war, der aus jeder Situation einen Ausweg wusste. Die Angst, die er spürte, verwandelte sich langsam in Panik bei dem Gedanken, das Tala hier und jetzt, in seinen Armen, sterben könnte.
'Nein! Nein, verdammt! Das lasse ich nicht zu!' dachte er wütend. Seine Augen begannen zu brennen, doch er biss die Tränen und die Verzweiflung zurück. Langsam begriff er, wie viel Tala ihm immer noch bedeutete. Verdammt viel.
"Прости меня..." (Vergib mir...) presste Tala mit letzter Kraft aus, bevor die Erschöpfung und der Schmerz die Oberhand gewannen und ihn in die schwarze Welt des Vergessens fallen ließen.
Uh-oh, ich glaub, das is wieder ein Cliffie geworden ^^v Ich hoffe, ich hab mich mit der Duellszene nicht allzu blamiert, auch von der Beschreibung her, aber ich denk mal, ihr konntet sie euch vorstellen, oder? Auf jeden bitte ich euch, eure Meinung in einem Kommi zu hinterlassen, danke fürs Lesen und erwart euch wieder beim nächsten Kapitel =^.^=
Eure Katja
