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Broken Silence

*~ Naruto xXx Hinata ~*
von

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Sommerregen

Sommerregen
 


 

Nachtblaue Haare wiegten sachte im lauwarmen Sommerwind hin und her. Eine junge Frau saß an einem Fenster. Ihr Kopf war an die Wand gelehnt, ihre Knie angewickelt an sich gezogen. Ein blauer, jedoch hauchdünnes Nachthemd verhüllte ihre makellos, seidige Haut. Die eine Hand weilte auf ihren Knien, die andere an ihrem Hals. Dort hing ein dünnes Kettchen. Es war silbern. An ihm hing ein kleiner, smaragdgrüner Kristall in der Form eines Apfels. Ihre Finger spielten damit. Unendlich tiefe, weiße Augen waren gegen die Sterne gerichtet. Ihr friedlicher Blick streifte jeden einzelnen davon. Auf ihren Lippen lag ein wissendes Lächeln.
 

An was sie wohl dachte?
 

Zu der gleichen Zeit, an einem nicht allzu entfernten Ort, derselben Stadt, trottete ein blonder Junge an einer Straße entlang. Seine niedergeschlagene Haltung zeigte ihn schwach. Doch seine tiefblauen Augen spiegelten das Gegenteil wider. Seine Mimik wirkte ausgelassen. Ein Grinsen stahl sich dann auf seine Lippen.
 

Schon wieder hatte Sakura ihn, Naruto, zurückgewiesen.
 

Es war Ritual, dass er jeden Samstag nach den erledigten Missionen Sakura nachhause begleitete. Es war auch Ritual, dass er vor ihrer Haustür angekommen ein Date mit ihr auf den kommen Tag ausmachen wollte. Jedoch war es auch Ritual, zu Narutos Bedauern, dass Sakura jeden Samstagabend ihm ins Gesicht schlug und ihn aus ihrem Haus wegscheuchte.
 

Nachdem sie dieses Ritual vorhin durchgezogen hatten, Naruto vorerst wie immer ein wenig schmollte, sich jedoch freute, dass sich das nie ändern würde, ging er seinen Weg entlang. Der Weg führte an dem Park vorbei, indem er als Kind gespielt hatte. Der Weg führte an dem Teich vorbei, an dem er früher Sasuke immer gesehen hatte. Der Weg führte auch an den Anwesen der Hyuugas und des Aburame-Clans vorbei. Dann endete der Weg an seinem Haus.
 

Während er über die verschiedensten Dinge grübelte, merkte er nicht, als er an dem Anwesen der Hyuugas entlang ging, wie ihm zwei Augen nachblickten.
 

Auf einmal blies ihm der warme Sommerwind Staub in die Augen. Verärgert versuchte Naruto den lästigen Staub weg zu kriegen. Einige Male rieb er mit den Fingern an seinen geschlossenen Augen während er weiterging.
 

Doch plötzlich erschien vor seinen Füßen ein 'großer Stein'. Und wie es zu seinem Pech nun passen würde, stolperte er über den Stein und landete prompt auf die Nase.
 

„Aua...“
 

Fluchend murmelte der Blonde seine nun etwas miese Laune raus. Das war definitiv nicht sein Tag. Er rieb sich kurz an der Nase, stützte sich dann mit den Händen auf die Erde und stand auf. Als er aufrecht stand wollte er sich den Staub aus den Klamotten klopfen.
 

„kicher“
 

'Was war das?' dachte sich der Blonde sofort neugierig. Da hatte doch jemand gekichert!
 

Sofort machte Naruto eine 180 Grad Drehung und blickte nach links, rechts, oben, unten. Doch nirgends fand er eine Person. Enttäuscht wollte er sich wieder in die Richtung umdrehen in die er gehen musste. Sein Blick streifte das Anwesen der Hyuugas vorbei. Da war doch ein Fenster offen?
 

Der 19-jährige Ninja näherte sich dem offenen Fenster. Auf einmal sah er einen Schatten an dem Fenster huschen. Also hatte wirklich jemand gelacht!
 

'Wenn es Neji ist, dann mach ich ihn einen Kopf kleiner!' kampflustig grinste er und sprang geschickt über einen kleinen Zaun. Dahinter angekommen schlich er langsam an einigen Büschen vorbei. Vor dem Fenster war die letzte Hürde ein kleiner Apfelbaum. Er sah nach oben.
 

Die Äpfel waren reif genug zum essen, glänzten grün und sahen einfach köstlich aus. Obwohl Naruto nichts dagegen hätte etwas davon zu essen, war seine Neugierde, wer der heimliche Beobachter nun war, größer. Mit kleinen Schritten ging er zu dem Fenster. Vorsichtig blickte er in das dunkle Zimmer.
 

Doch da war niemand.
 

Ein Schrank, ein Schreibtisch, eine Kommode, ein Bett, in dem Bett ein schlafendes Mädchen - Ein Mädchen?
 

Leise, ohne den kleinsten Geräusch von sich zu geben, kletterte Naruto über das breite Fensterbrett und trat so in das kleine Zimmer ein. Das Zimmer war klein, ja, jedoch strahlte es so viel Wärme und Sicherheit aus, dass es nun doch fast schmerzte.
 

Der junge Mann drehte sich zu dem Mädchen um und versuchte sie zu identifizieren.
 

Lange, dunkelblaue Haare zierten das friedliche Gesicht des schlafenden Mädchens.
 

Hinata.
 

Naruto lächelte warm. Wer hätte gedacht, dass er hier ausgerechnet Hinata sehen würde?
 

Tonlos schritt er weiter zu dem Mädchen um sie besser sehen zu können. Er hörte wie sie leise ein- und ausatmete. Zu seinem überraschen beruhigte ihn dieses Geräusch sehr. Ein Gefühl voller Geborgenheit verbreitete sich in seinen Adern aus.
 

Bei ihr angekommen kniete er sich auf den Boden und studierte ihr Gesicht.
 

Der Mondschein färbte ihre blasse Haut fast ganz weiß. Ihre Haare glänzten hell. Ihre Lippen waren einen Spalt breit offen, schimmerten rosé. Gern hätte Naruto ihre Augen gesehen. Welche Farbe sie wohl im Mondlicht haben würden? Ihre weißen Augen.
 

'Sie ist unglaublich schön.'
 

Verwirrt über seine Gedanken richtete sich Naruto auf. Es war das erste Mal, dass er Hinata so gründlich beobachtet hatte. Jedoch nicht in der Art, wie jemand seinen Kameraden beobachten würde, sondern in der Art wie ein Mann eine Frau beobachtete. Aber auch das war nicht der hauptsächliche Gedanke über den Naruto in dem Moment nachdachte.
 

Denn am meisten wunderte er sich in diesem Augenblick, wie hübsch sie doch war. Noch niemals zuvor hatte er Acht auf ihre Schönheit gegeben. Ja, nett war sie. Aber das was der Blonde vor sich sah überwältigte ihn mehr als jemals zuvor.
 

Wie ein gebrochener Engel lag sie da in diesem Bett.
 

Und wenn er sich gegenüber ehrlich war, dann müsste er sich gestehen, dass er sie fast hübscher als Sakura fand.
 

Sakura. Dem Mädchen bei dem er, seit er denken konnte, hinter her war. Ein kleines Stück seines Weltbildes zerstörte sich in diesem Moment.
 

Und jetzt sollte das Mädchen, das er genauso lang kannte wie Sakura, hübscher als diese sein?
 

Kopfschüttelnd verwarf er diese Gedanken.
 

Hinata war seine Kameradin, er durfte nicht 'so' über sie denken. Aber er dachte auch über Sakura 'so'? Aber eigentlich dachte er über das rosahaarige Mädchen auch nicht 'so'. Das war, wie er es am Anfang genannt hatte eher Ritual und Angewohnheit, dass er über Sakura 'so' dachte. Mit ihr hätte er sich niemals etwas anderes als Freundschaft vorstellen können.
 

Aber warum verdammt noch mal dachte er über Hinata 'so'?
 

Mit ihr konnte er sich auf einmal vorstellen zusammen zu sein, für immer. Auf einmal konnte er einsehen, dass der schlafende Engel wirklich hübscher als Sakura war. Auf einmal fingen seine Hände an zu schwitzen und sein Herz schlug einen Tick schneller als vorher. Sein Atem beschleunigte sich. Und auf einmal sah er ein, wie sehr er sie doch in diesem Augenblick verehrte.
 

Hübsch war sie, nett war sie, schüchtern, jedoch stark war sie…
 

In seinen nicht enden wollenden Gedanken grübelnd, drehte er sich langsam um und schritt zu dem offenen Fenster. Er musste so schnell wie möglich nachhause gehen und über seine neusten 'Neuigkeiten' nachdenken. Denn in diesem Moment war er verwirrter wie schon lange nicht mehr.
 

„Was ist nur los mit mir?“ hauchte er sanft gegen die Luft.
 

An dem Fensterbrett angekommen wollte er sogleich sich darauf rappeln und hinaus aus diesem Zimmer, aus dieser geborgenen Wärme gehen. Auch wenn er nicht wollte, warum wusste er nicht, er musste jetzt gehen und Hinata friedlich schlafen lassen.
 

Ein letztes Mal drehte Naruto sich um. Seine blauen Augen musterten das letzte Mal das Gesicht des schlafenden Engels. Auch wenn es unglaublich schien. Auf einmal mochte er sie mehr als je zuvor.
 

Plötzlich funkelte etwas an Hinatas Hals. Der Junge verengte kurz seine Augen um das Funkeln besser betrachten zu können. An ihrem schmalen Hals hing eine Kette. An der Kette hing ein grüner Kristall. Der Kristall zierte die Form eines Apfels.
 

Über das Gesicht des blonden Jungens stahl sich ein Grinsen. Fließend sprang er über das Fensterbrett und landete vor dem kleinen Apfelbaum. Kurz durchsuchte er mit seinen Augen die Äste und Blätter durch. Nachdem er einen großen, grünen Apfel entdeckt hatte, streckte er seine Hand danach aus, ergriff und pflückte es.
 

Kurz rieb er auf der Oberfläche des Apfels mit seinen langen Ärmeln um anschließend einen großen Bissen davon zu nehmen.
 

Der Apfel war saftig und lecker. Und für einen kleinen Moment vergas Naruto seinen Gedankenschwall und machte sich auf den Weg nachhause. Und als er wieder durch die Büsche schlich, über den Zaun sprang und langsam seinen Weg entlang ging, dachte er über Hinata nach. Und auch wenn ihn ein seltsames Gefühl plagte, er entdeckte, dass wenn er an sie dachte, es ihm gut ging. Und so beschloss er öfters an sie zu denken. Und als er so in Gedanken versunken seine Schritte tat, hatte er nicht bemerkt, dass der schlafende Engel, den er zuvor gesehen hatte, in diesem Moment mit offenen Augen, erleichtert ausatmete. Keine Spur von Müdigkeit lag auf ihrem hübschen Gesicht. Nur Erleichterung, dass sie nicht von ihrem heimlichen Verehrer entdeckt worden war, konnte sie in diesem Moment fühlen. Doch noch ein anderes Gefühl lies ihr Herz an ihre Brust hämmern. Das Gefühl der Freude und Liebe.
 

Was hatte er gesagt? Er hatte sich gefragt, was mit ihm los sei. Warum? Sie wusste es nicht, doch hoffte, dass es wegen ihr war. Genau dann, als er sich von ihr weggedreht hatte, hatte sie es gewagt die Augen zu öffnen um ihn sehen zu können.
 

Seine blonden, wirren Haare hatte sie ausfindig machen können. Im Mondlicht hatten sie silbern geglänzt. In diesem Moment hatte der ganze Frühling in ihrem Magen geflattert, tausende von Ameisen krabbelten immer noch durch ihre Adern. Und dann, auf einmal, hatte er sich wieder zu ihr umgedreht. Schnell hatte sie wieder ihre Augen geschlossen. Zischend hatte sie ihren Atem gezogen. Sie hatte nur noch gehofft, dass er das nicht bemerken würde. Und zu ihrem Glück hatte er es wirklich nicht bemerkt. Einen Augenblick darauf hatte sie gehört wie er anscheinend wieder nach Draußen sprang. Und eine Weile danach hatte sie es gewagt erneut die Augen zu öffnen.
 

Und jetzt atmete sie erleichtert auf. Auf ihrem Gesicht lag ein träumerisches Lächeln. Die eine Hälfte ihres Herzens freute sich, dass er da gewesen war. Die andere Hälfte war jedoch traurig, dass er so schnell weg war. Seufzend schlug sie die Bettdecke auf und glitt aus ihrem Bett. Leise stapfte sie mit nackten Füßen auf dem Teppich Richtung Fenster. Sie konnte nur noch einen kleinen Blick erhaschen, wie er über den Zaun sprang und die Straße entlang ging. Doch was hielt er da in der Hand? Stirn runzelnd stellte sie fest, dass er einen Apfel in der Hand hatte und genüsslich daran kaute.
 

Ihr Lächeln wurde ungewollt breiter. Auch wenn er es nicht bemerkte, immer wieder brachte er sie zum lachen. Immer wieder, genauso wie vorhin auch, als er gestolpert war. Und immer wieder konnte sie fühlen, wie ihre Liebe zu ihm immer mehr und mehr zunahm. Es wurde größer, zu groß um es beschreiben zu können.
 

Und auf einmal hoffte sie, dass er nach dieser Nacht, irgendwann, egal ob in Jahren, egal ob in wenigen Sekunden, ihre Liebe erwidern könnte. Er könnte es, das wusste sie. Und egal ob sie nun wusste aus welcher Richtung er jeden Samstagabend kam, egal ob sie wusste das er Sakura-chan, wie jeden Samstagabend, dieselbe Frage stellte.
 

Sie wusste, irgendwann würde er sich wirklich verlieben.
 

Doch sie wusste nicht in wen.
 

Doch sie hoffte von ganzem Herzen. Mit ihrer ganzen Seele und Liebe.
 

Die Person, indem Naruto sich verlieben würde.
 

Sollte sie und kein anderer sein.
 

Der Tag neigte sich seinem Ende zu, der nächste Morgen kam immer näher.
 


 


 


 

Sonntag. Trüb. Regen. Dunkel.
 

Der Sonntag war gar nicht wie der gestrige Tag. Keinen einzelnen Sonnenstrahl konnten die Menschen Konohas an diesem trüben Sonntag wahrnehmen.
 

Doch das Mädchen mit den schwarzblauen Haaren. Das Mädchen mit den weißen Augen.
 

Hinata lächelte warm während sie gegen die Wolken blickte.
 

Sie mochte den Regen.
 

Sie mochte Sommerregen.
 

Ja, zwar war es schön, wenn die Sonne schien.
 

Doch es war ganz anders wenn es regnete. Und irgendwie seltsam. Und auf eine ganz andere Weise schön. So als ob der Himmel weinte.
 

„Hinata?“
 

Das Mädchen wurde aus ihren Gedanken gerissen. Erschrocken drehte sie sich zu der Richtung um, bei der sie annahm die Stimme gehört zu haben.
 

„Wer ist da?“ kam auch sogleich die Frage ihrerseits.
 

Neugierig, darauf bedacht, dass jeder Zeit ein Feind aus dem Gebüsch springen könnte, sah sie in den dunklen Wald hinein. Die Lichtung auf der sie sich befand war klein.
 

Und dann kam er. Eine Person mit blonden Haaren. Eine Person mit himmelblauen Augen. Er näherte sich ihr mit langsamen Schritten. Auf seinem Gesicht ein Grinsen. Seine Kleidung war nass. Klebte an seinem makellosen Körper. Die Haare klebten ihm an Stirn und Nacken. Er sah so natürlich aus. Auf eine Weise süß. Für Hinata einfach unglaublich.
 

Sie schluckte hart als er vor ihr stand. Ihr Herz fing an einen Tick schneller zu schlagen.
 

„Ohayo, Naruto-kun.“
 

„Ohayo, Hinata-chan.“
 

„Was?“ kam es wie von einer Pistole geschossen von dem Mädchen, mit dem nun weit aufgerissenen Augen.
 

Hatte er allen Ernstes Hinata-chan gesagt? Nein. Oder doch?
 

Er hatte Hinata-chan gesagt. Er hatte sie wirklich Hinata-chan genannt! Oder war es ein Traum? Warum nannte Naruto-kun sie Hinata-chan? Hatte er Fieber? War er krank?
 

„Ohayo, Hinata-chan habe ich gesagt!“
 

Er war definitiv krank!
 

„Naruto-kun… Geht's dir gut?“ fragte sie nervös. Nie im Leben hätte sie sich vorstellen können, dass er sie auch nur in einziges Mal Hinata-chan nennen würde.
 

„Ging mir nie besser.“ lachte der blonde Chaos-Ninja. Er bemerkte die Unsicherheit, die Skepsis in ihren pupillenlosen Augen. Den Grund wusste er auch. Er hatte sie nämlich zum ersten Mal Hinata-chan genannt. Denn er hatte beschlossen sie ab jetzt immer so zu nennen. Denn sie war wirklich süß. Aber es klang ungewohnt. Aber irgendwie trotzdem süß.
 

Doch süßer als sie selber konnte nichts auf der Welt sein. So dachte er zumindest in diesem Moment. Er war diesen Morgen gekommen um zu trainieren. Was sollte er an diesem sonnelosen Tag schon Schönes machen. Mit Freunden rausgehen wäre unlogisch gewesen bei diesem Wetter. Und alleine im Haus zu sein wäre langweilig. Also hatte er beschlossen in den Wald zu gehen um zu trainieren. Woher hätte er auch wissen sollen, dass Hinata auch hier sein würde?
 

Schon den ganzen Tag lang hatte er an sie gedacht. An Schlaf hatte er nicht denken können, denn immer wieder wenn er die Augen geschlossen hatte kam ihr schlafendes Gesicht vor seinen Augen. So oft, so süß, so berauschend. Und egal wann er sich dachte: 'Okay, Hinata bei Seite ich muss mich konzentrieren'

klappte es höchstens zehn Sekunden lang. Danach herrschte Hinata wieder über seine Gedanken.
 

Und dann, als er sie da so gesehen hatte heute, wie sie dort auf der Lichtung stand.
 

Wie ihre langen, schwarzblauen Haare ihr hübsches Gesicht wie ein Rahmen umrandeten. Wie warm und sanft ihr Lächeln war. Und ihre weißen Augen liebevoll gen Himmel gerichtet waren. Ihr kurzärmliges Oberteil an ihr klebte. Ihre Kurven, ihren schönen Körper betonte.
 

Stundenlang hätte er sie dort ansehen können. Stundenlang unter dem prasselnden Regen.
 

„Was… Was machst du hier eigentlich… Naruto-kun?“
 

Sanft wurde er von ihrer engelsgleichen Stimme in seinem Gedankenzug unterbrochen. Ihr Stottern kam ihm in diesem Moment so unendlich süß vor.
 

„Ich… Ich weiß nicht… Ich glaube ich wollte… Trainieren…“
 

'Okay, ich gebe ja zu, Hinatas Stottern ist süß, aber meins klingt einfach nur dämlich!' dachte sich Naruto verzweifelt, klatsche sich in Gedanken an die Stirn und stöhnte genervt 'Wie peinlich!'
 

Und trotzdem grinste er kindlich. Wobei Hinata nur lächeln konnte. Alles war in diesem Lächeln drin. So warm, unschuldig, lieb, sanft, zärtlich, so viele Gefühle in nur einem einzigen Lächeln.
 

Sie erwiderte sein Lächeln. Genauso wie er lächelte. Doch die Röte, die sich auf Narutos Wangen gebildet hatten waren bei ihr unbemerkt geblieben.
 

„Und du? Wieso bist du hier und sitzt nicht in trockenen Kleidern daheim?“
 

„Ich… wollte auch trainieren… Genauso… Wie du…“
 

Schüchtern senkte Hinata ihren Schopf nach unten damit er die Röte in ihrem Gesicht nicht sehen konnte.
 

„Ich hab' noch nie ein Mädchen gesehen, das bei Regen trainiert.“ stellte Naruto schmunzelnd fest.
 

Doch Hinata lächelte nur. Bei Regen hatte sie oft, sehr oft trainiert. Ihr Blick wirkte auf einmal leer. In ihrem Magen kam ein flaues Gefühl zum Vorschein wenn sie an Regen dachte. Es machte sie… Auf eine Art und irgendeine Weise glücklich.
 

„Vielleicht ist es seltsam für dich Naruto-kun…“
 

Kein einziges Stottern begleitete ihre Stimme. Ihre Augen richteten sich wieder gegen den prasselnden Regen. Das Lächeln auf ihrem Gesicht erstarb jedoch nicht.
 

„Naruto-kun… Der Regen ist für mich wie Kraft… Die Kraft, die man bringen muss um ihm Stand zu halten…“
 

Einige Male drehte sie sich um die eigene Achse, schloss die Augen, breitete die Arme aus. Vergessen war die Schüchternheit.
 

Und Naruto sah sie an. Mit träumerischen Augen. Mit einem Gefühl, welches er nicht beschreiben, deuten konnte. Welches er zum ersten Mal in seinem Leben wahrnahm.
 

„Die Kraft, die man bringen muss um nicht wie ein Regentropfen in der weichen Erde zu versickern… Oder genau wie der Himmel das Weinen anzufangen… Den Regen einfach zu genießen, Naruto-kun… Um zu genießen wie die warmen Tropfen… Tropfen für Tropfen… auf dein Gesicht tropfen… Es ist so sanft, als ob es dich liebkosen würde… So zärtlich, als ob es dir hilft, lästige, traurige Erinnerungen dahin fließen zu lassen… Und so heftig, als ob deine Gefühle in einem Meer voller Chaos versinken würden…“
 

Sie ging in die hocke, streckte ihren Arm nach nasser Erde aus griff danach, hielt sich daran fest.
 

„Der Geruch von dieser Erde… Der Geruch von diesen Bäumen, von Regen, von der sauberen Luft ist so schön… Der Regen ist so, als ob es die ganze Welt von ihrem Schmutz befreien würde…“
 

Tief seufzte sie. Die Augen immer noch geschlossen.
 

„Aber weißt du Naruto-kun…? Sommerregen ist so stark… Wenn es regnet, dann donnert es laut… und mächtige Blitze greifen Bäume an… Das Prasseln der Regentropfen auf die Erde ruft in einem unbeschreibliche Gefühle auf… Doch trotzdem…“
 

Sanft, mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen, sah sie zum Blonden.
 

„Für mich ist es still…“
 

Und Dieser hatte Hinata noch nie so gesehen wie jetzt. So anders. Unbeschreiblich schön. Unglaublich klug und wissend. Und so zerbrechlich. Wie eine Porzellanpuppe.
 

„Es ist so still…“
 

Traurig blickte sie wieder gegen die Wolken. Egal wie sehr der Regen ihr Kraft gab, egal wie sehr sie es begehrte. Es war um sie herum immer still. Kein einziges Laut drang zu ihr hindurch. Sie lebte in ihrer eigenen, lautlosen Welt.
 

Und auf einmal wollte Naruto ihr helfen. Diese Stille zu erlöschen, ihre Welt mit Farbe zu bereichern, war in diesem Augenblick das, was er sich am meisten wünschte. Und ihre Traurigkeit, ihre Selbstzweifel zu überwinden. Sich wenigsten ihm zu öffnen, wünschte er sich in diesem Moment so sehr, wie nichts anderes.
 

„Hinata?“
 

„Ja, Naruto-kun?“
 

„Darf ich… Darf ich die Stille in dir… Darf ich sie zerstören…?“
 

„Naruto-kun…“
 

Und plötzlich hämmerte Hinatas Herz gegen ihre Brust. Auf einmal konnte sie ihre Arme und Beine nicht spüren. Der Boden zerfloss regelrecht unter ihren Füßen. Die Luft drang nur noch stockend in ihre Lungen. Was sagte er da?
 

Erstickende Stille breitete sich für einen kleinen, kurzen Augenblick aus. Doch der Blonde unterbrach sie.
 

„Komm' Hinata-chan, ich begleite dich nachhause…“
 

In seiner Stimme lag eine gewisse Monotonie. Etwas, was sie nicht deuten konnte.
 

„Hai…“
 

Und so gingen sie nebeneinander her. Ohne sich anzuschauen. Ohne ein einziges Wort miteinander auszutauschen, gingen sie an diesem seltsamen Tag den Pfad entlang, bis sie wieder innerhalb Konoha-Gakures waren. Dort bogen sie an einer Straße ab, liefen einige Minuten. Die Stille wirkte nicht mehr erstickend, sondern befreiend.
 

Und jeder konnte seinem Gedanken nachgehen.
 

Hinata war sich unsicher. Hatte sie ihn gelangweilt mit ihrer Faselei? Hatte sie etwas Falsches gesagt? Sie wusste es nicht.
 

Doch Naruto hielt sehr viel von ihren vorhin gesprochenen Worten. Es waren nämlich Dinge gewesen, die sie nicht vielen erzählen würde. Und zu wissen, dass er selber jemand war, dem so ein Mädchen wie Hinata, so ein Mädchen, so zerbrechlich wie hauchdünnes Glas vertraute, gab ihm einen enormen Schub an Selbstbewusstsein. Und sein Vertrauen wuchs mit jeder Sekunde in der Zeit den er mit diesem Mädchen verbrachte immer mehr zu ihr.
 

An ihrem Haus angekommen sah er sie aus warmen Augen an, um ihr zu deuten, dass sie nichts falsch gemacht hatte.
 

„Hinata, das was ich vorhin gesagt habe, meinte ich ernst.“
 

Sie sagte nichts darauf. Was sollte sie denn nur sagen? Der Klotz in ihrem Hals wurde nur größer. Ihr Herz pochte fast schon schmerzhaft vor Freude aber auch vor Angst, was er machen würde gegen ihre Brust.
 

Und Naruto lies sich nicht beirren. Er war erpicht darauf diese Stille von dem sie gesprochen hatte zu erlöschen. Denn er wusste wie diese Stille war. Er wusste, dass es die Hölle auf Erden war. Er wusste es einfach.
 

„Hinata-chan, hast du morgen irgendeine Mission zu erledigen?“
 

„Nein… Naruto-kun, wieso fragst du?“
 

Dieser grinste jedoch.
 

„Dann hol' ich dich morgen früh ab, frag' nicht wohin wir gehen. Bis Morgen Hinata-chan!“
 

„Naruto-kun… Bis morgen.“
 

Und so drehte sich Naruto um. Er winkte ihr einige Male bevor er um eine Ecke abbiegen musste, wo er sie nicht mehr sehen konnte. Und als er abgebogen war, lehnte er sich mit dem Rücken an eine Wand, schloss die Augen und seufzte. Dieses Mädchen... War richtig anstrengend.
 

Dann konnte man ein Grinsen auf seinem Gesicht sehen.
 

Und plötzlich stellte er fest, dass er diesem Mädchen sogar sein Leben geben würde wenn es darauf ankam. An nur einem einzigen Tag hatte sie es geschafft, so viele, so neue Gefühle in ihm auszulösen. Einerseits mochte er diese Gefühle. Andererseits jedoch, veranlasste es ihn Angst zu spüren. Angst um sie. Sorgen und Schmerz, wenn es ihr nicht gut ging.
 

Es war für ihn unbeschreiblich. Ein bisher namenloses Gefühl.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2008-06-05T18:01:33+00:00 05.06.2008 20:01
Krass,er hat Hina-chan um`n Date gebitten!!^^
Von:  xXrainbowflowerXx
2007-09-07T13:26:16+00:00 07.09.2007 15:26
Boa das 1. kappi is ja auch voll süß *.*
ich fand das echt gut geschrieben!
und die stelle wo naruto sie beim schlafen beobachtet! einfach süß!

oder als sie ihm so sagt, dass sie den regen mag!
über sowas hab cih ncoh nie nachgedacht!
weiter so!
*nächstes kappi lesen geht*
^///^
Von: abgemeldet
2007-03-29T19:24:41+00:00 29.03.2007 21:24
unglaublich diese FF ist einfach der Hammer.
noch nie hat einer die Gefühle der Beiden so gut ausgedrückt wie du.
ich hoffe doch du schreibst weiter.
Und wenn ja kannst du mir bitte eine ENS schicken wenns weiter geht.
Von:  MmeSilence
2007-03-28T19:50:15+00:00 28.03.2007 21:50
Hey^^

Ich weiß hab schon ein Kommi geschrieben abe rmir ist eben beim dritten mal durchlesen (es ist so schön <3~) etwas aufgefallen, den Satz: Aber er dachte auch über Sakura ‚so’.
Kapier ich nciht so ganz...der macht i-wie vom satzbau her gar keinen Sinn, heißt dass jetzt dass er über Sakura nicht 'so' denkt oder heißt dass das er über sakura 'so' denkt...oO
Mir ist das nur so eben aufgefallen...

*knuddel*
Anni

*nochmal durchlesen geht*
*nicht genug da slesen kann*
<3~
Von: abgemeldet
2007-03-27T16:23:07+00:00 27.03.2007 18:23
KLAAAASSSSSSSSSEEEEEEEE
Du wirst hier weiter veröffentlichen is dat kla ? Gut...
Den sone geile story muss einfach bekannt gemacht werden
also mach schönnn weiter ^^
Und klasse länge die du hier hatest
Schickst du mir ne ens wenns weiter geht bidddööö *hundeblick*
Und bin scho gespantn wat naruto vorhat also WEITÖÖÖÖR MACHEN !!!!

cya -_ffan_-
Von:  Akami_
2007-03-27T16:21:12+00:00 27.03.2007 18:21
Die Story ist so der hammer ich habs sie heute erst gelesen und wahr gleich sofort feuer und flame schreib bitte weiter ja sag mir bescheid wenn du ein neues kappi hochlädst ja? schreib mir dann eine ENS
Von: abgemeldet
2007-03-27T14:30:54+00:00 27.03.2007 16:30
des kapi is sehr gut :D
stelle bitte weitere kapis von der geschichte hier rein, ich schreib dir auch fast immer ein komi, ok??? :)
und falls es weitergeht, schreib mir ne ens

greez.

Murthag
Von:  MmeSilence
2007-03-27T14:30:11+00:00 27.03.2007 16:30
Hey^^

*hereingeschneit komm*
*krise kriegt*
*tellergroße Augen bekomm*

Wieso verdammte scheiße hast du KEINE Kommentare?
Sind die so blind und blöd oder tun die alle nur so?
Dieses Kapitel war so...so...oh man, ich bin echt sprachlos, naja eher schreiblos aber egal xD
Wie du die Gefühle alle beschrieben hast x3
Ma~n, das war ja so einfühlsam so tiefgründig und so toll einfach nur wunderbar^^
Ich konnte mir richtig gut vorstellen wie die beiden sich fühlen...
Wuahhh...*schüttel*
ich hab eine Gänsehaut xD
So schön war das...
Schön, und auf eine gewisse, unerklärliche Art traurig.
Ich weiß niht wieso ich es traurig fand, aber i-wie find ich es halt ein bisschen...
Vllt das was Hinata gesgat hat...
ich weiß es nicht...

Aber es war viel merh als einfach nur traurig und schön, es war einfach unbeschreiblich x3
Was mich aber gewundert hat, ist die Tatsache dass ich auch so in etwa vom regen denke...
Find ich mal geil, ich denk dasselbe wie ein Chara in ner Ff xD
*vom thema abkomm*
Auf jeden Fall, war dieses kapitel total klasse...
Und ich glaub ich weiß jetzt was ich eben mit 'trauirg' gemeint habe...
es war gefühlvoll...
so schön x3
Man, ich wiederhol mcih >.>

Ich wäre übrigens sehr enttäuscht wenn du nix mehr on stellen würdest ;.;
Bitte stell die kapps weiter on...
Ich bin mir ganz sicher dass es ganz viele lesen...

*knuddel*
Dein neuer Fan, Anni-chan
PS: Ich mach noch Favo <3~


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