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Passionate Feelings

One-shots, Shika/Ino, Neji/Ten, (Naru/Hina), Sasu/Saku + einige etwas speziellere Pairings (30th one shot is on!!)
von

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Von Peking nach Paris (Shika/Ino)

Von Peking nach Paris
 

Oder: Weshalb man lieber alleine reisen sollte
 

„Idiot. Stümper. Hirnverbrannter Trottel.“ Die junge Frau mit dem blonden Haar und den blauen Augen sass mit übereinander geschlagenen Beinen auf einem Felsen und fluchte. Die Arme hatte sie vor der Brust verschränkt und starrte angestrengt zum Horizont.

Beissender Rauch brannte in ihren Augen, doch sie gab sich nicht die Blösse, zu blinzeln. Dazu war ihr Stolz zu sehr verletzt.

Zwei Meter von ihr entfernt über eine offene Motorhaube gebeugt stand ein Mann etwa in ihrem Alter. Geschickt hantierte er mit einem für sie unbekannten Werkzeug und versuchte, den Qualm endlich zu ersticken und den Motor zu neuem Leben zu erwecken.

„Ino, bitte!“, kam es nach einer Weile von dem jungen Mann. „Kannst du mal für einen Moment still sein? Ich muss mich konzentrieren. Oder willst du etwa ewig auf diesem Felsen sitzen bleiben?“

Entgeistert riss die junge Frau die Augen auf. Was fiel diesem arroganten, eingebildeten, hochnäsigen Schnösel überhaupt ein? Zuerst schleppte er sie gegen ihren Willen mit auf eine Oldtimertour quer über den eurasischen Kontinent. Dann weigerte er sich strikt, einmal nach dem Weg zu fragen, nachdem sie über drei Stunden durch ein Gebiet gefahren waren, dessen Strassen nicht einmal mehr den Namen Trampelpfad verdient hätten. Und schlussendlich fuhr er auch noch in ein nun wirklich nicht zu übersehendes Loch, was dem alten Wagen überhaupt nicht bekommen war. Dieser hatte keine zehn Meter mehr hinter sich gebracht, bevor er unter einem lauten Knall und einem heftigen Ruck zum Stillstand kam. Nun sassen sie irgendwo in der Wildnis zwischen Bambus und anderen Sträuchern.

Und jetzt wagte er es auch noch, ihr den Mund zu verbieten! Immerhin sprach sie nur die Wahrheit aus. Das, was jeder in dieser Situation über ihren Begleiter denken würde. Insgeheim fragte sie sich, warum sie sich überhaupt hatte zu dieser Aktion überreden lassen. Gut, diese prestigeträchtige Strecke zu fahren, war zwar wirklich etwas Besonderes, aber mit ihm zusammen in einem kleinen Auto mitten im Nirgendwo zu sitzen war dann doch nicht so lustig, wie sie anfangs gedacht hatte.

Über und über mit Öl beschmiert hob er den Kopf und blickte seine Begleiterin an. Was genau hatte er sich nochmals dabei gedacht, als er sie gefragt hatte, ob sie ihn nicht auf dieser Tour von Peking nach Paris begleiten wollte? Er hatte wohl gar nichts dabei gedacht, sonst hätte er sicher nicht dieses Püppchen gefragt. Sie wusste doch nicht einmal, wo sie im Moment waren. Gut, das wusste er auch nicht, aber er würde es sicher nicht zugeben, denn das würde bedeuten, dass Ino Recht gehabt hatte, als sie ihm gesagt hatte, er solle doch diesen alten Chinesen nach dem Weg fragen, den sie vor etwa einer Stunde getroffen hatten. Und wenn Ino Recht hatte, dann war der Weltuntergang in greifbarer Nähe. Oder zumindest der Verlust seines männlichen Egos.

„Shikamaru, willst du da Wurzeln schlagen. Jetzt reparier doch endlich diesen Wagen!“, fuhr sie ihn an, als er sie so blöd musterte. Sie kochte innerlich vor Wut, doch konnte sie ja nicht einfach davon laufen, wie sie es unter normalen Umständen getan hätte. Nein, momentan war ihre einzige Hoffnung ein altes, klappriges Auto, das definitiv schon bessere Zeiten erlebt hatte. Und Shikamaru, der diese Schrottmühle wieder zum Laufen bringen sollte. Musste! Es hoffentlich konnte.

Es verging eine halbe Stunde, in der keiner der beiden etwas sagte. Dann, die Sonne neigte sich bereits langsam den Gipfeln der nahen Berge entgegen, rief Shikamaru begeistert auf. „Ich hab’s! Der Motor läuft wieder! Wir können weiter.“

Ino schüttelte nur den Kopf. Konnte so viel Dummheit auf einem Haufen überhaupt existieren? Es sah schwer danach aus. „Shikamaru, wir wissen nicht wo wir sind, also ist es so ziemlich das Dümmste, was wir machen könnten, wenn wir jetzt weiter fahren. Vor 100 Jahren sind die Leute auch nicht in der Dunkelheit durch die Gegend gedonnert, wenn sie nicht einmal gewusst haben, wo sie eigentlich sind. Ich finde, wir sollten erst einmal schlafen und dann sehen wir morgen, wie wir weiterfahren.“

Shikamaru gab sich geschlagen. Es war bereits sehr spät und er hatte keine Lust mehr, sich mit ihr zu streiten. Und wenn Ino etwas konnte, dann war das streiten.

„Warte!“, hielt Ino ihn auf, bevor er in den Wagen steigen konnte. „Willst du nicht erst mal etwas Sauberes anziehen? Du machst ja das ganze Leder dreckig.“

Ein weiteres Mal fragte sich Shikamaru ernsthaft, warum er gerade sie gefragt hatte, mitzukommen. Eigentlich hatte er ja ihren Bruder fragen wollen, aber der war geschäftlich mehrere Wochen in Amerika. Warum seine zweite Wahl dann sie gewesen war, würde ihm wahrscheinlich auch Jahre später noch schleierhaft sein.

Irgendwie machten sie es sich in dem kleinen Oldtimer bequem. Kurz bevor Ino ins Land der Träume sank, fragte sie sich, wie Shikamaru es geschafft hatte, einen Original Spyker für dieses Rennen aufzutreiben. Aber, wenn sie ehrlich war, solche Fragen stellte sie sich schon seit Jahren nicht mehr. Denn, wenn sie von Shikamaru etwas wusste, dann, dass er alles bekam, was er wollte.
 

Als sie am nächsten Morgen nach einem viertelstündigen Streit über die nächsten zu tuenden Schritte, den Ino klar für sich entschied, wieder auf den Weg machten, herrschte in dem alten Auto eine unangenehme Stimmung, schwiegen sich die beiden doch an und ohne sich im Geringsten zu beachten. Ihr kleiner ‚Umweg’, wie Shikamaru es nannte, hatte dafür gesorgt, dass sie über einen Tag in ihrer Planung verloren hatten. Eigentlich sollten sie sich jetzt bereits auf der Hälfte des Weges nach Ulan Bator, dem dritten Fixpunkt der Reise, befinden, doch sie gondelten noch immer in der Nähe des zweiten Fixpunktes Zbangilikan herum.

„Wenn du die anderen jemals einholen oder sogar als Erster in Paris ankommen willst, dann musst du jetzt aber mächtig Gas geben.“, meinte Ino gegen Mittag.

Genervt drehte Shikamaru den Kopf. „Man, bist du mühsam. Hier geht es nicht ums gewinnen, es geht darum, dieses geniale Rennen noch einmal zu fahren, das vor hundert Jahren zum ersten Mal durchgeführt worden war.“

„Ach, jetzt hast du aber gerade selbst gesagt, dass es ein Rennen sei. Und, soweit ich weiss, gewinnt da der Erste, nicht der Letzte.“

Mit säuerlicher Miene starrte Shikamaru auf die Strasse. Am Liebsten hätte er Ino einfach am Strassenrand zurück gelassen, aber so grausam war er dann doch nicht. Sein bester Freund würde es ihm wahrscheinlich nie verzeihen, wenn er seine Schwester einfach so in der Tiefe des chinesischen Hinterlandes zurück gelassen hätte. Wobei, vielleicht wäre das für dieses arrogante, eingebildete, hochnäsige Püppchen keine schlechte Erfahrung.
 

Sie brauchten vier weitere Tage, in denen sie bloss das Nötigste beredeten, dann hatten sie Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei erreicht. Die zuständigen Leute der Veranstalter tanken ihren Wagen und versorgten sie mit frischem Wasser und neuen Lebensmitteln. Sie hatten nicht einmal 24 Stunden in der Stadt verbracht, geschweige denn die Möglichkeit eines anständigen Bettes genutzt.

Ino, die sich dazu entschlossen hatte, das Klima zwischen ihnen etwas zu bessern, fragte vorsichtig: „Soll ich mal eine Weile fahren? Dann kannst du dich ausruhen.“

Irgendwie fand er es ja nett, dass sie ihm so etwas anbot, wusste er doch, dass sie vor jeglicher Arbeit, die sie körperlich beanspruchen könnte, zurück schreckte. „Lass mal, das geht schon.“ Na ja, es war nicht unbedingt das Gespräch des Jahrtausends, aber sie stritten sich wenigstens nicht mehr. Auch die nächsten zwei Etappen schafften sie, ohne sich gegenseitig umzubringen. Und als sie dann, nach über zwei Wochen, in denen sie sogar ab und zu nette Worte gewechselt hatten, die sechste Etappe des Rennens, Omsk, erreicht und somit ein Drittel des Rennens geschafft hatten, holten sie die ersten Wagen ein. Drei Teams waren sehr weit zurück gefallen, unter anderem auch, weil sie Probleme mit dem Wagen hatten. Shikamaru und Ino beschränkten sich auf eine kurze Rast und machten sich dann wieder auf den Weg, um einen Vorsprung auf diese letzten drei aufzubauen.
 

Auf der Höhe von Moskau hatten sie einen Grossteil der Fahrer, das Mittelfeld sozusagen, bereits überholt und jagten jetzt die letzten drei Fahrer. Das war keine schlechte Bilanz. Wenn sie so weitermachen würden, dann hätten sie spätestens in Paris den letzten eingeholt und dann hiess es, ihn vor der Zielgerade überholen. Und diese ganze Aufholjagd hatte einen positiven Nebeneffekt. Je mehr Autos sie hinter sich liessen, desto besser verstanden sie sich. Nun, wenn man nicht streiten als gut verstehen bezeichnen konnte.

Jetzt lagen nur noch fünf Etappen vor ihnen, die sie durch St. Petersburg, Warschau, Vilnius und Berlin führen würden. Kurz vor der deutschen Grenze bangten sie noch einmal um ihr Auto, das gefährlich zu knattern und zu qualmen begann, doch dieser Schaden war schnell behoben und sie konnten ihre Reise fortsetzen.
 

Kurz vor Paris überholten sie den Zweitplatzierten und übernahmen seinen Platz. Auf den für sie frei geräumten Strassen konnten sie den Erstplatzierten sehen. Oder zumindest das schwarze Pünktchen am Horizont, das der Erstplatzierte war. Ziel war der Elyséepalast und die Zielstrecke führte an der Seine entlang.

Es war ein sonniger Tag, die Strassen waren überfüllt und die Leute jubelten, als sie die beiden Autos erblickten. Ino hatte sich auf die Lehne ihres Sitzes gesetzt, damit sie die Strecke besser im Blick hatte. Das war halt der Vorteil eines Cabrios. „Er wird langsamer.“, meldete sie, als sie noch einen Kilometer vom Elyséepalast entfernt waren. „Gib Gas. Worauf wartest du?“

In den letzten Wochen hatte sich eine Art Herr-Diener-Beziehung zwischen ihnen aufgebaut. Ino sagte etwas in ihrem üblichen, herablassenden Tonfall und Shikamaru führte es aus, bloss um den Frieden zwischen ihnen zu wahren. Dass sich ihre gemeinsame Reise nun aber doch kontinuierlich dem Ende entgegen neigte, fand er irgendwie schade. Nicht, dass er Ino mochte, aber schlussendlich war es doch nicht so schlimm gewesen, mit ihr zu reisen. Immerhin wusste sie, im Gegensatz zu ihrem Bruder, wie man eine Karte las.

„Jetzt gib schon endlich Gas!“, beschwerte sich Ino, als er noch immer nicht beschleunigt hatte. Kurzerhand liess sie sich wieder auf ihren Sitz nieder, streckte ihr Bein aus und drückte ihren eigenen Fuss auf seinen, um das Gaspedal zu bedienen. Shikamaru war so überrumpelt gewesen, dass er im ersten Moment einen waghalsigen Schlenker in Richtung Seine machte, hatte sich aber rechtzeitig wieder unter Kontrolle, bevor sie tatsächlich im Wasser landeten.

Die Distanz zum Erstplatzierten wurde immer kleiner und hundert Meter vor dem Ziel waren sie gleich auf. Als der Verfolgte endlich einsah, dass er doch noch etwas beschleunigen musste, wurde dieses Kopf an Kopf Rennen erst wirklich interessant. Bis zum Schluss konnte keines der beiden Teams klar die Führung übernehmen. Und als sie dann zeitgleich über die Ziellinie fuhren, konnte nur noch ein Photo zeigen, wer denn nun das Rennen gewonnen hatte.

Zu Shikamarus und Inos grosser Enttäuschung hatte es ihnen wegen einem Zentimeter nicht mehr gereicht, vor dem anderen Wagen ins Ziel zu kommen. Betrübt traten sie zur Seite, als die ersten Photographen ankamen, um die glücklichen Sieger zu photographieren.

Neben ihrem Wagen kamen sie zum Stehen. Schweigend starrten sie vor sich hin. Keiner von beiden wusste, was sie jetzt tun sollten. Die Situation war irgendwie verfahren. Sie hatten sich nichts zu sagen gehabt, das nicht das Rennen betraf.

Plötzlich brach Ino die Stille. „Was für ein Glück, dass du nicht gewinnen wolltest.“

Verdutzt blickte Shikamaru Ino an, fing dann aber, als ihre Worte bei ihm angekommen waren, an zu lachen. Sofort stimmte Ino mit ein und gemeinsam setzten sie sich in den Wagen, um irgendwo etwas trinken zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2008-08-16T16:29:58+00:00 16.08.2008 18:29
Ein Odtimer-Rennen mit ShikaIno...
XD XD XD XD
Schade, dass sie nicht gewonnen haben, aber dass wollten sie ja eh nicht...^^

Lg
Lyra
Von:  Sandi-chan
2007-10-17T20:11:56+00:00 17.10.2007 22:11
xD!!!
GENIAL XD!!
Richtig schade das die beiden nicht gewonnen haben aber der letzte satz von Ino war genial xD!!!
ShikaIno and die MACHT XD!!!


Sandi-chan <3
Von:  Arua
2007-06-24T20:50:02+00:00 24.06.2007 22:50
Irgendwie kann ich mir die beiden prima in einem Autorennen vorstellen.
Shikamaru als Fahrer sieht dabei übrigens geradezu unverschämt gut aus.
Und Ino hätte wahrscheinlich sogar Talent zum Starter.
Aber so war ihre Rolle schon passend - ein Glück, dass Frauen mit Karten klarkommen.
Die hat was, wirklich.
Hat mir gut gefallen - auch wenn sich einem der Zusammenhang nicht wirklich erschließt, klingt es doch irgendwie logisch.
bye
Arua
Von:  hundefrau
2007-06-16T17:44:23+00:00 16.06.2007 19:44
echt cool
Von:  MissImpression
2007-06-16T15:34:45+00:00 16.06.2007 17:34
„Idiot. Stümper. Hirnverbrannter Trottel.“
Ey schon der Anfang ist geil XDD
Und der ganze Rest ist einfach nur fantastisch!
Von:  Lily_Toyama
2007-06-05T19:49:01+00:00 05.06.2007 21:49
Toll mal wieder ein OS von dir.
Auch wenn der jetzt nicht zu meinen Lieblingen von dir gehört.
Soll jetzt nicht heißen er wäre schlecht, aber du hast schon bessers geschreiben, vllt kommt es daher das ich mich nicht für Autos interessiere *drop* Weiß nicht.
Ich freue mich mich schon aufs nächste ^^
hdgdl
Lilchan
Von:  Lily_Toyama
2007-06-05T19:48:53+00:00 05.06.2007 21:48
Toll mal wieder ein OS von dir.
Auch wenn der jetzt nicht zu meinen Lieblingen von dir gehört.
Soll jetzt nicht heißen er wäre schlecht, aber du hast schon bessers geschreiben, vllt kommt es daher das ich mich nicht für Autos interessiere *drop* Weiß nicht.
Ich freue mich mich schon aufs nächste ^^
hdgdl
Lilchan
Von:  Nischka
2007-06-05T15:46:33+00:00 05.06.2007 17:46
War sehr erheitern gewesen^^
Endlich hast du mal ein OS über dein Faible geschrieben ;)
Ja, schön weiter machen, ich will noch ganz viel von dir lesen^^V
Von:  Rowan90
2007-06-04T19:21:05+00:00 04.06.2007 21:21
coole idee mit dem rennen (gibt es des denn wirklich?)
tja da kommts wieder raus: frauen und technik versetht sich gut (karte lesen) ;)
war ein schöner OS, weiter so^^
hdgdal rowan90


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