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Zwei Sturköpfe sind besser als einer ... außer unter dem selben Dach.
von

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promising prospects

Kapitel 5
 

Promising prospects
 

„So, wir sind fertig!“, erklang Yuis Stimme, samten wie süßer Honig. Camui war sich ziemlich sicher, dass diese Stimme heute noch oft die Wogen würde glätten müssen. Ach nein, er hatte ja gesagt, er würde den kleinen Giftzwerg weitestgehend ignorieren. Vielleicht war sein Tag doch noch gerettet. Er erhob sich von dem mit schwerem Brokat bezogenen Stuhl, der absolut nicht zu seinem Stil gepasst hatte, und sah seine beiden Begleiter eine Weile stumm an.

„Lasst uns gehen.“, meinte er dann und drehte sich auf dem Absatz um, den beiden voraus marschierend. Diese Jeans kannte er nicht. Wahrscheinlich war es morgens für Hideto zu früh und er fand nie genug Zeit, sich in diese zu zwängen. Zusätzlich musste Yui mit einem überdimensionalen Schuhlöffel sicherlich ebenfalls beim Anziehen helfen.

Jedenfalls waren diese Jeans zu eng und Hideto würde sicher nach ein paar Metern über Thrombosen klagen. Wer’s glaubt…

Zumindest gab dieser … Zwischenfall ihm einen weiteren Grund, Hideto stumm den Rücken zuzukehren, damit dieser ihm nicht seinen präsentierte. Camui dachte dabei hauptsächlich an den verlängerten Rücken. So ein Mist…

Gut, dass es ein sonniger Tag war, so konnte Camui seine Sonnenbrille aufsetzen und somit noch gelassener und emotionsloser aussehen als ohnehin schon. Würde heute sicherlich nicht schaden. Und wenn er dann doch mal das Bedürfnis des Gaffens verspürte, würde er nicht auffallen. Mal wieder perfekt gelöst, Camui. Haha…
 

„Yui! Yui! Schau mal!“ Lächelnd schob sich die Angesprochene an Camui vorbei um zu sehen, was Hideto so auffällig erwähnenswert fand. Camui blieb auf Abstand. Trotzdem war natürlich neugierig. Je weiter sie sich von dem Anwesen entfernt hatten, desto ausgeglichener und entspannter schien Hideto zu werden, was Camui nicht unbedingt von sich selbst behaupten konnte. Nicht, dass er nervöser wurde oder so… aber entspannter eben auch nicht.

„Hübsche Kette, oder…?“ Ah ja, der Kampfzwerg war ja noch da.

„Ja, sehr hübsch.“ Yuis Antwort klang ein wenig gequält. Camui schlich sich näher an die beiden heran und lugte über Hidetos Schulter hinweg in die Auslage des Schaufensters. Er hob eine Augenbraue und sah Hideto einen Moment stumm an.

„Das ist keine Kette, das ist ein Halsband.“, antwortete er trocken.

Zack, ausgeglichener Hideto verabschiedete sich.

„Wer hat Sie denn gefragt!? Außerdem, was soll es denn dann sein!? Das ist doch keine Tierhandlung!“ Camui wandte die Augen gen Himmel, beziehungsweise etwas weiter darunter, auf das Ladenschild. Widerwillig warf Hideto ebenfalls einen Blick auf dieses. „Erotic Dreams“, lautete der zugeordnete Name. Hideto war sprachlos. Yui auch. Camui grinste nur.

„Willst du wissen, wofür es gut ist? Wir können reingehen und fragen…“ Er meinte das relativ ernst, besonders da ihn Hidetos Gesichtsausdruck in dem Geschäft sicherlich sehr amüsieren würde. Yui fand das wohl weniger lustig.

„Letzte Woche war dieser Laden noch nicht da… das muss TakaraiSama erfahren… wahrscheinlich wird er die Route ändern…“, murmelte sie vor sich hin. Camui verdrehte die Augen und sah Hideto fragend an. „Na? Was ist nun…? Nur ein bisschen ärgern…

Hideto lief tiefrot an. „Also… ich weiß nicht… nein… eher nicht…“, haspelte er sich einen zusammen.

„Gackt-San!“, empörte Yui sich ein wenig, „…lassen Sie das ja nicht TakaraiSama hören! Am besten wir gehen weiter…“ Camui hob nur lässig die Schultern und schlenderte besser gelaunt hinter den beiden her… So, so… hatte er also eine Sache gefunden, bei der Hideto schüchtern war. Niedlich.
 

Die Route ändern… Camui schüttelte in Gedanken versunken den Kopf. Wo waren sie denn hier? Auf einer angemeldeten Führung mit einem Tour-Guide ohne eigene Meinung? TakaraiSama hier, TakaraiSama da… er musste der jungen Frau ja ganz schön was versprochen haben… was es wohl war? Neben sicherlich sehr guter Kost und atemberaubender Logis…? Einen unglaublich leiben Fratz, den es zu betreuen galt, haha. Nun ja, Yui gegenüber verhielt sich der Zwerg auch ganz ordentlich.

Der Rest des ‚Ausfluges’ verlief ohne größere Zwischenfälle.

Mal davon abgesehen, dass die Anzahl der Tüten an Camuis Armen sich nach jedem Geschäft vervielfachte. Wann wollte der Zwerg die ganzen Sachen anziehen? Er durfte doch nur einmal in der Woche raus… deshalb waren die Hosen sicher auch noch so eng. Ah, nicht hinsehen!
 

„Und? Was meinst du?“ Die Frage war natürlich nicht an ihn, sondern an Yui gerichtet. Der Fragesteller war –wer sonst- Hideto. Eben dieser trug einen schicken, pechschwarzen Anzug, darunter ein leuchtend rotes Hemd. Es stand ihm ausgezeichnet. „Ist das für Samstag okay?“ Samstag?

Yui nickte. „Es fällt auf, aber ist nicht übertrieben… das ist gut…“, bewertete Yui das Gesamtbild.

„Was ist Samstag…?“, fragte Camui das Hausmädchen… als ob er Hideto eine Frage stellen konnte, ohne dass dieser eine blöde Antwort gab!

Yui riss sich von Hidetos Anblick los und sah Camui einen Moment schweigend an. Was sollte denn nun der berechnende Blick? War doch bloß eine simple Frage gewesen… sogar ohne Hintergedanken!

„Papa schmeißt eine Party für seine Geschäftspartner…“, übernahm Hideto nun für Yui diese scheinbar unglaubliche schwierige Aufgabe. „Komm doch auch, dann haben die was zu Lachen…“

Camui setzte ein Lächeln auf. „Na, wenn du so nett fragst, kann ich die Einladung ja nicht ablehnen…“ Er musste da unbedingt hin! Wie viele Informationen auf so einer Feierlichkeit durch den Raum schwirrten! Und wie viele Namen Camui dort aufschnappen könnte! Er musste eine Wanze mitnehmen, so dass seine Kollegen mithören und mögliche Informationen aufschnappen konnten. Hideto war ein Genie! Halt… nein.
 

Yui wirkte sichtlich nervös. „Aber, HidetoSama… ob TakaraiSama davon begeistert sein wird, dass Sie über seinen Kopf hinweg entscheiden…“ Der Langhaarige winkte ab. „Ist doch nichts dabei…“ Dann schaute er prüfend auf die Hosenbeine, welche unten einige Falten schlugen. „Der Schnitt ist sehr seltsam, oder? Wir müssen sie kürzen lassen…“ Yui wuselte davon, um jemanden zum Abstecken zu beauftragen. Camui grinste breit. „Wie wär’s, wenn du es mal mit Mädchenhosen versuchst? Ein Kostüm in blassrosa würde dir sicher auch stehen…“ Er hatte ja so gute Laune!

Hideto funkelte Camui rachsüchtig an. „Wie amüsant du bist… mal schauen, ob du am Samstag noch so geistreich bist… die Stimmung dort ähnelt einer Beerdigung… wenn’s mir zu langweilig wird, bist immerhin du da… mir fällt sicher was ein, womit du dich blamieren kannst…“ Camui schwieg auf dieses nette Kompliment hin und sagte nichts mehr, besonders als die geschäftseigene Näherin sich mit Hidetos Hosenbeinen beschäftigte. Hier etwas abstecken, dort etwas umschlagen… und dabei unaufhörlich schnattern. Wie konnte Frauen so viel reden!? Und dann auch noch so eine unangenehme Stimme… Da klang Hideto beim Schimpfen ja melodischer. Zugegeben hatte dieser allerdings eine recht schöne Stimme… Camui schüttelte über sich selber den Kopf und bediente sich an dem Kaffee.

Oh Mann, dieser Tag dauerte schon zu lange.
 

„Da haben Sie aber wieder mal ganz schön zugeschlagen, HidetoSama…“, meinte Yui schmunzelnd und lief mit respektvollem Abstand neben dem kleinen Teufelsbraten her. Dem konnte Camui nur zustimmen. Tüten en masse zu tragen war schon anspruchsvoll, aber nun trug er auch noch einen flachen und sehr sperrigen Karton. Blöder Anzug!

Auf die Idee, ihm zuliebe ein Taxi zu rufen, kam niemand. Ehrlich gesagt konnte Camui es dem Kleinen auch nicht verübeln. So viel Stadtluft schnuppern wie es nur möglich war, ehe es in den goldenen Käfig zurückging.

„Stimmt…“, stimmte Hideto Yui mit einem wohlklingenden Lachen zu. „Aber wenn ich einmal anfange…“ Camui ertappte sich selbst bei einem leichten Schmunzeln. Hideto wirkte entspannt und gut gelaunt. Camui wollte es sich nicht so recht eingestehen, aber dadurch fühlte er sich ebenfalls entspannter.

Die Atmosphäre ging allerdings sämtlich flöten, als sie das Anwesen wieder betraten und der Herr des Hauses sie sogar in der Eingangshalle erwartete.

„Alles Nötige gefunden…?“, richtete er eine Frage an Yui, welche unterwürfig nickte. Takarai winkte zwei Angestellten, die zahllosen Tüten und Schachteln nach oben zu tragen. Von der einen Last befreit, wurde Camui von der Last Takarais Blickes niedergedrückt. Eine unglaublich negative Ausstrahlung! „Sie haben ja sicher einen kurzen Moment Zeit zu reden.“ Dies war nicht als Bitte aufzufassen. Camui blieb daher ungerührt an seinem Platz. „Kommen Sie, HidetoSama, gleich wird das Essen aufgetragen.“ Yui führte den Langhaarigen aus der Halle hinaus.

Camui blieb mit dessen Vater zurück. „Wie ich höre, wurden Sie von meinem Sohn eingeladen?“, erkundigte er sich ohne den Hauch eines Schmunzelns. Camuis Gesichtsausdruck musste sich verändert haben, denn der Herr fuhr fort: „YuiSan ist eine sehr fähige Angestellte und informiert mich über alles.“ Camui nickte steif. Dieses Hausmädchen war gefährlich.

„Nur, wenn es Ihnen nichts ausmacht… es war eher eine seiner Launen…“

Takarai lächelte immer noch nicht. „Ich sehe keine Problem darin… ich hoffe nur, dass Sie sich den Gepflogenheiten rasch anpassen werden… mein Sohn kann Ihnen bei Bedarf sicher ein Grundbedarf an Wissen vermitteln… er ist bereits recht routiniert.“ Das konnte Camui sich vorstellen.

„Das wäre es dann… Kommen Sie gut nach Hause.“ Camui mochte es sich einbilden, aber in allem, was Takarai sagte, schien ein drohender Unterton zu liegen.

Hatte er schon mal erwähnt, dass dieser Haushalt anstrengend war?
 

Takarais Verhalten hatte Camui ein wenig verunsichert, daher beschloss er, ab heute bei heiklen Telefongesprächen vorsichtiger zu sein.

„Yamano hier“, tönte es aus der Leitung.

„Hei, Gackt hier… können wir unser Treffen am Samstag auf früher verschieben…?“

„Treffen…?“, fragte Yamano verständlicherweise etwas verwirrt nach, weshalb Camui rasch weiterredete.

„Na, unser Pokerabend… ich wurde zu einer Feier eingeladen, die höchst interessant werden könnte… Allerdings würde ich vorher gerne zu dir kommen, damit du mich bei meinem Outfit beraten kannst.“

Mittlerweile war der Groschen am anderen Ende der Leitung gefallen.

„Ah, alles klar…mach ich doch gerne. Dann bis Samstag!“

Camui legte grinsend auf. Wie nett man anderen gegenüber sein konnte, wenn es nötig war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Lady_Liesmith
2009-07-22T13:37:39+00:00 22.07.2009 15:37
kann mich auch nur anschließen ~ klingt voll intressant hier ^-^
Von:  Kimochi-chan
2009-05-27T15:28:33+00:00 27.05.2009 17:28
Hui~ Ich bin ja mal gespannt wie diese Party wird.. o.O
Hoffentlich blamiert sich Gackt nicht wirklich, so wie Hideto das vorausgesehen bzw eher gedroht hat. x3

Freue mich auf die weiteren Kapitel. ^.^
Von:  Kimiko02
2009-05-23T21:03:25+00:00 23.05.2009 23:03
Dem kann ich nur zustimmen, das scheint wirklich sehr interessant zu werden!
Den Einkauf fand ich jedenfalls ziemlich niedlich und vor allem, dass Gackt Hydes enge Hose so zu schaffen macht *kicher*
Freut mich jedenfalls, dass es diesmal nicht so lange gedauert hat und ich hoffe sehr, dass das nächste Kapitel noch ein bisschen schneller kommt! *liebguck* *_*
Von:  Terra-gamy
2009-05-22T18:34:56+00:00 22.05.2009 20:34
Das verspricht ja richtig interesant zu werden^^
Mal sehen wie Hyde Gackt quält^^


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