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Photophobia

a fear of light (die Angst vor dem Licht)
von

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Epincion

epincion –

A victory song or anthem (Ein Lied oder eine Hymne auf den Sieg)
 

So eigenartig das war, nach dem Erlebnis am Morgen, wo sie gemeinsam im Bett aufgewacht waren, wurde es einfach, sich auf anderes zu konzentrieren. Es war, als hätten sie ihren Gefühlen für eine Weile Luft gemacht und nun fiel es einfach leichter, sich wieder der Arbeit zu widmen. Obwohl sie nach dem Aufstehen nicht mehr davon gesprochen hatten, hatte Light den Entschluss gefasst, es nicht mehr soweit kommen zu lassen. Zur Not würde er auf dem Fußboden schlafen, alles war besser als nochmal die Kontrolle zu verlieren.
 

In den darauf folgenden Tagen waren die Ermittlungen schlagartig vorangeschritten. Der Verdacht, dass Kira mit dem Yotsuba Konzern zu tun hatte, hatte sich bestätigt. Matsuda, dieser Einfaltspinsel, hätte beinahe sein Leben gelassen und am Ende war es Misa gewesen, die ihnen überraschend einen stichhaltigen Beweis gegen Higuchi geliefert hatte. Light hatte das Gefühl, dass etwas an Misa sich verändert hatte, konnte es aber nicht wirklich benennen. Jedenfalls fand er es sehr eigenartig, dass sie zu Higuchi ins Auto gestiegen war und ihm das Geständnis abgerungen hatte.
 

Sie wirkte in letzter Zeit aber auch etwas verwirrt, was kein Wunder war. Nachdem er ihr erst Hoffnungen gemacht hatte, hatte Light sich nun wieder von ihr zurückgezogen und selbstverständlich verstand sie das überhaupt nicht. Aber sie verlor nie ihr Lächeln und versuchte tapfer weiter, sich ihm zu nähern. Sie hatte Ausdauer, das musste man ihr lassen.
 

Gemeinsam hatten Light und Ryuuzaki einen Schlachtplan ausgearbeitet, um Higuchi schnellstmöglich zu überführen. Sie würden Sakura TV benutzen, um ihn in eine Falle zu locken. Es war ein brillanter Plan. Vor allem Misa und Matsuda gerieten damit ziemlich in die Schusslinie, aber es gab keine andere Möglichkeit, sonst würden weitere Menschen sterben. Light nahm sich die Zeit, Matsuda ganz genau auf seine Aufgabe vorzubereiten, damit der es nicht vermasselte. Während Ryuuzaki sich um die Gegebenheiten kümmerte, instruierte Light auch den Rest des Teams und schärfte Misa ein, am Tag der Übertragung bloß nicht ans Telefon zu gehen.
 

Nun war es nur noch eine Frage von wenigen Tagen, bis Ryuuzaki Kira dingfest machen würde. Je näher der Zeitpunkt rückte, desto unruhiger wurde Light. Er wusste nicht, was danach passieren würde. Ein Teil von ihm fürchtete sich davor, dass alles von vorne losgehen und Ryuuzaki ihn wieder ins Visier nehmen würde. Denn trotz allem war er ja von seinen Verdächtigungen kein Stück abgegangen.
 

Light begann sich zu fragen, ob er wirklich schon für ein Ende der Ermittlungen bereit war und für das, was danach passieren würde. Mit ihm, mit Misa, mit Ryuuzaki.
 


 

Am Abend vor dem Tag X saßen Light und Ryuuzaki im Wohnzimmer. Die Monitore, PCs und sogar der Fernseher waren zur Abwechslung mal ausgeschaltet. Akten durchzuarbeiten machte jetzt sowieso keinen Sinn mehr und sie hatten das Szenario oft genug durchgesprochen. Sie waren perfekt vorbereitet und hatten das Bedürfnis nach etwas Ablenkung gehabt, allerdings etwas, das nicht die unfreiwillige Nähe auf der Couch vor dem Fernseher erforderte. Deshalb hatte Light unten bei der Rezeption angerufen und nachgefragt, ob man ein Schachspiel habe. Die Leute hatten tatsächlich eines aufgetrieben und nun saßen sie einander gegenüber, zwischen ihnen der Tisch mit dem Schachbrett und daneben Ryuuzakis obligatorische Süßigkeiten. Das Spiel dauerte nun schon fast eine Stunde. Sie beide hatte der Ehrgeiz gepackt und sie überdachten jeden ihrer Züge sorgsam.
 

Aber selbst die Konzentration, die ein Schachspiel erforderte, konnte Light nicht daran hindern, über morgen nachzudenken. Er freute sich natürlich, dass sie Kira endlich dingfest machen würden, aber die Ungewissheit machte ihm zu schaffen. Der Plan war nicht ungefährlich, auch wenn er sich sicher war, an alles gedacht zu haben, konnte eine Menge schief gehen. Keiner konnte sagen, ob es gut gehen würde. Und er hatte so überhaupt keine Ahnung, wie es danach weitergehen sollte. Das Ende von etwas Großem, Bedeutsamen stand unmittelbar bevor und was danach kam, darüber hatte Ryuuzaki ihn ziemlich im Dunkeln gelassen. Er glaubte nicht, dass L ihm zufrieden stellende Antworten geben würde. Er glaubte schließlich immer noch, Light könnte Kira sein, und dementsprechend handelte er auch. Er würde keine relevanten Informationen über sein geplantes Vorgehen preisgeben.
 

Auch um sich selbst von den unnötigen Grübeleien abzuhalten, sagte Light in die konzentrierte Stille hinein: "Irgendwie fühlt sich das hier an, als wäre es unser letztes gemeinsames Spiel."
 

"Da hast du vielleicht auch Recht", erwiderte Ryuuzaki, ohne den Blick vom Schachbrett zu nehmen. "Wenn alles nach Plan verläuft, sitzt Kira morgen schon im Gefängnis."
 

"Und was passiert dann?", fasste er seine Befürchtungen schließlich doch in Worte.
 

"Das kommt darauf an, welche Erkenntnisse wir morgen gewinnen. Mir fehlen noch einige wichtige Informationen, um dieses Rätsel wirklich lösen zu können." Er dachte noch einen Moment lang nach, dann setzte er. "Wenn ich die habe, werde ich die notwendigen Schritte einleiten. Vielleicht können wir den Fall ja wirklich abschließen."
 

"Und was ist mit dem zweiten Kira?"
 

"Wenn er Menschen beliebig manipulieren kann und wir zu dem Schluss kommen, dass er von Anfang an Kira war, dann hat er Amane-san und dich benutzt, um mich auf eine falsche Fährte zu locken. Dann gab es in dem Sinne keinen zweiten Kira."
 

Light setzte seine Dame, sodass er mit dem nächsten Zug Ryuuzakis König schlagen könnte. "Schach", sagte er und sah kurz auf. "Ganz ehrlich, wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass es tatsächlich so war?"
 

Ryuuzaki überlegte eine ganze Weile, dann nahm er Lights Dame mit seiner. Es war für ihn ein ungewohnt offensives Manöver, aber es würde ihm nichts mehr nützen. Nachdem er seinen Zug beendet hatte, sagte er: "Ehrlich? Weniger als fünfzehn Prozent."
 

Es war ja nichts Neues, dass Ryuuzaki so dachte. Aber in den letzten Tagen hatte Light die Tatsache so gut es ging verdrängt, weil der Gedanke, dass Ryuuzaki trotz allem, was passiert war, einen Mörder in ihm vermutete, doch ziemlich wehtat. "Und was tust du, wenn du doch zu dem Schluss gelangen solltest, dass ich Kira bin?"
 

"Dann verhafte ich dich."
 

Light schob seinen Turm in Position. "Wieso tust du das alles überhaupt, wenn du immer noch denkst, ich wäre es? Du sagst mir, wenn der Fall abgeschlossen ist, dann willst du wissen, was das mit uns ist. Aber in deinem Kopf ist er doch schon längst abgeschlossen und ich bin Kira."
 

Nachdenklich antwortete Ryuuzaki: "Auch wenn es weniger als fünfzehn Prozent sind, ich hoffe immer noch, dass du es nicht bist. Dieses eine Mal möchte ich mich wirklich gerne irren." Er starrte irritiert auf das Schachbrett und schien langsam zu begreifen, dass er kaum noch Möglichkeiten hatte, eine Niederlage abzuwenden. Mit seinem nächsten Zug schob er seinen Läufer nach vorne. "Aber wenn ich mich nicht irre… hoffe ich, ich kann dich irgendwie vor dir selbst retten."
 

"Mich vor mir selbst retten…", wiederholte Light tonlos. Er warf einen Blick auf das Schachfeld und stellte erfreut fest, dass Ryuuzaki seine Chance zu kontern verpasst hatte. Mit seinem Läufer schlug er Ryuuzakis Dame. "Matt in sieben Zügen."
 

Ryuuzaki blinzelte und sein Kopf ruckte wieder nach unten. Eine Weile lang sauste sein Blick über das Spielfeld, bis er schließlich wieder aufsah. "Ich kann dir nicht mehr entkommen", sagte er bedeutungsvoll und schob seinen König hinter einen der Bauern.
 

"Ich gewinne eben immer", sagte Light scherzhaft. Irgendetwas fühlte sich an dieser Unterhaltung falsch an, aber er konnte nicht sagen, was es war.
 

Mit dem prophezeiten siebten Zug setzte Light seinen Turm in Position und sah auf. "Schachmatt."
 

Mit dem Zeigefinger stieß Ryuuzaki seinen eigenen König um.
 


 

Alles verlief nach Plan. Ein zunehmend gestresster Higuchi hatte genau so reagiert, wie Ryuuzaki und Light es prophezeit hatten. Jetzt war er mit seinem Porsche unterwegs zu Sakura TV. Mit wem auch immer er da im Auto geredet hatte, er hatte von einem Handel gesprochen. Nachdem der Polizist auf dem Motorrad gestorben war, gab es eigentlich nur eine logische Erklärung: er verfügte jetzt über die Fähigkeit, Menschen zu töten, wenn er nur das Gesicht kannte. Damit war er zu gefährlich, es war Zeit, einzugreifen und ihn zu verhaften.
 

"Raito? Bist du soweit?", fragte Ryuuzaki und stand auf.
 

Light nickte. Er spürte den Rausch eines Adrenalinstoßes, und die aufkommende Euphorie unterdrückte vorerst jeden Zweifel und die nagende Ungewissheit über das danach. Sie würden Kira schnappen, in wenigen Minuten. Ungeduldig sah er zu, wie Ryuuzaki Misa Handschellen anlegte und sie ziemlich übertrieben an den Stuhl fesselte.
 

Danach rannten sie beide los, stürmten aus der Suite und die Treppe hoch zum Dach. Schon im Treppenhaus hörte man den Lärm, den der Helikopter machte. Ryuuzaki stieß die Tür zum Dach auf und blieb stehen. Der Wind den die Rotoren verursachten, blies ihnen heftig ins Gesicht und Light musste die Augen schließen, um sie vor dem aufgewirbelten Staub zu schützen. Er hörte ein metallisches Klicken und damit erübrigte sich die Frage, wie Ryuuzaki mit diesem Störfaktor an der Hand einen Hubschrauber steuern wollte. Light wagte es, die Augen wieder zu öffnen. Er wollte Ryuuzaki antreiben, endlich in diesen Helikopter steigen, aber dann klickten die Handschellen noch einmal und L machte einen Schritt nach hinten.
 

"Ryuuzaki?", fragte Light und starrte verständnislos auf das andere Ende der Kette. Ryuuzaki hatte es an dem wuchtigen Stahlhebel der Tür festgemacht. Er machte zwei Schritte vor, weiter ließ ihn die Kette nicht, aber Ryuuzaki war schon außerhalb seiner Reichweite. "Was soll das?", rief er gegen den Lärm an.
 

Ryuuzaki lächelte bloß. Er bewegte die Lippen, aber es war zu laut, um ihn zu verstehen.
 

"Was hast du gesagt?", schrie Light.
 

Aber Ryuuzaki drehte sich um und rannte zum Helikopter. Der Mann im Cockpit rückte beiseite und ließ ihn ans Steuer. "WARTE!", brüllte Light, obwohl er genau wusste, dass es keinen Sinn hatte. "Ryuuzaki, du Mistkerl, WARTE!!" Ryuuzaki warf ihm aus dem Cockpit des Hubschraubers einen letzten Blick zu, dann hob die Maschine ab und der Wind, den die Rotorblätter erzeugten, hätte Light beinahe von den Füßen gerissen. Er fiel mit dem Rücken gegen die schwere Tür und hob instinktiv einen Arm, um seine Augen vor dem aufgewirbelten Staub zu schützen. "Ryuuzaki!", brüllte er immer wieder gegen den Lärm und den Sturm an, aber es änderte gar nichts.
 

L ließ ihn allein zurück. Der Helikopter verschwand am dunklen Himmel. Frustriert, zornig und besorgt ließ Light sich auf den Boden sinken und wünschte Ryuuzaki die Pest an den Hals.
 

…tbc…
 

So, ich hab meinen Wunsch-Betaleser gefunden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Yagami_Raito fürs korrigieren. Jetzt fühl ich mich gleich besser ^_^
 

Damit ist wohl auch klar, wie ich das mit der Geschichte handhabe. Durch Lights und Ryuuzakis Gefühle entsteht ein neues Szenario... lasst euch überraschen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  bebi
2007-08-04T12:47:42+00:00 04.08.2007 14:47
Oh ja ich bin sooo gepannt ^O^ und immer noch hier T.T Man man ich kann echt nich aufhören. XD Ich bin gespannt wien flitzebogen und so froh, die ff zu diesem zeitpunkt zu lesen, da das für mich ja kein spoiler mehr is, da der 7 ja jetzt raus ist XD ich MUSS noch eins lesen ^^
Von:  Adrijana
2007-03-31T22:19:29+00:00 01.04.2007 00:19
so jetzt hab ich alle neuen kapis nachgelesen und bin einfach nur baff ö.ö ...
und wie geht es weiter ;.;?
schreib bitte schnell weiter ja

lg Adri
Von:  -Pusteblume-
2007-03-29T19:04:13+00:00 29.03.2007 21:04
Ein weiterer Wendepunkt, ich bin jedes Mal überrascht und auf's Neuste fasziniert von deiner Story. Freu mich daher auch tierisch auf das nächste Kapitel!
Gruß Keks
Von: abgemeldet
2007-03-29T13:32:00+00:00 29.03.2007 15:32
Ehm... Mir fällt echt nichts ein außer GENIAL und WEITER!!!!!
Der Teil war gut, ich frag mich nur, warum er Light auf'm Dach zurückgelassen hat. Ich werde es aber noch lesen, nicht?

Bye, Jessi.
Von:  LumCheng
2007-03-28T22:28:23+00:00 29.03.2007 00:28
Er lässt ihn aufm Dach einfach zurück?
LOL! Einfach nur LOL *gacker*
Okay, dann kommt seine tolle Uhr ja nicht zum Einsatz und Higuchi wird... leben...? denke ich mal, or? ^^;

Nunja, ich wollte auf jeden Fall mal anmerken, was ich schon länger anmerken wollte, dass ich gut finde, dass du Misa nicht basht bis zum geht-nicht-mehr.
Leider wird sie in 90% aller Fics behandelt, als wäre sie Scheiße, die man nicht runterspülen kann, aber das ist sie nicht! >.<
Raito mag sicher von ihr genervt sein und L erst recht, was du auch ganz gut darstellst, aber ich denke nicht, dass die ne Party geben würden, wenn Misa 'endlich abgekratzt' ist -.-
Also Lob an dich, dass du dich da zurückhältst *lol*

Gut fand ich auch, dass du Raitos 'Angst' und Ungewissheit angesprochen hast, was nun sein wird, nachdem Kira gefangen genommen wird. Es ist ja nur natürlich, dass man sich sorgt, wenn man bisher von seiner momentanen Situation völlig eingenommen war und da plötzlich wieder rausgerissen wird.

Go Go Go, Chi, wir sind gespannt, wie's weitergeht ;)

Lum~
Von:  mangacrack
2007-03-28T21:00:06+00:00 28.03.2007 23:00
Neues Szenario ... das klingt gut, wenn man bedenkt das ich auf ein Happy End anziele. Ryuuzaki würde jetzt mir sicher sagen können um wie viel Prozent meine Chance gestiegen ist, dass es tatsächlich so kommt, nachdem du die Handlung verändert hast, aber ich bin leider nicht so gut. Aber du würdest dir doch nicht den Aufwand machen, wenn das Ergebnis dasselbe wie im Manga.

Oder?
mangacrack
Von:  vulkan_chan
2007-03-28T18:34:09+00:00 28.03.2007 20:34
ERSTEEEEEEEEE!!!^^
das kappi war wie eigentlich immer (und uneigentlich auch) ABSOUT GENIAL!!!!!
nur (wie eigentlich auch immer) vieeeeeeelllll zu kurz! hofentlich geht es schnell weiter, bin nämlich schon seeeeehhhhr gespannt!^^


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