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Der Epilog ist da und damit findet die FF ein Ende ^^
von

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Kapitel 15: Eine gemeinsame Zukunft

Hallöchen meine Süßen,
 

hier ist nun das letzte Kapitel. Es tut mir leid das es so lange gedauert hat, doch ich hing an einer Stelle fest. Doch nun ist es vollbracht, das Kapitel ist fertig und gebetat. Ich lass euch jetzt mal lesen, viel spass damit ^^

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Kapitel 15: Eine gemeinsame Zukunft
 

„Verdammt noch mal. Wo ist sie nur?“, hörte man eine Stimme zum wiederholten Mal fluchen.

„Ich weiß es nicht“, sagte eine andere Stimme.

„Sie kann nicht einfach verschwunden sein“, fluchte die erste Stimme weiter. „Wir suchen sie seit drei Wochen und haben immer noch keine Spur von ihr. Selbst die besten Auroren finden nichts. Es ist, als würde man eine Nadel im Heuhaufen suchen.“

„Beruhige dich erst einmal“, versuchte es die zweite Stimme.

„Wie soll ich mich bitte schön beruhigen, wenn meine Enkelin verschwunden ist?“, zischte die erste Stimme.

„Ich kann kein Parsel, du scheinst dies immer wieder zu vergessen“, sagte Godric zu seinem Mann und ging zu ihm, um ihn zu umarmen. „Aber ich verstehe dich, denn mir geht es genauso. Doch wir werden sie nicht finden, wenn sie es nicht will.“

„Ich weiß, aber ich kann nicht einfach herumsitzen und darauf hoffen, dass sie plötzlich durch die Tür kommt und Hallo sagt.“

„Aber genau das wird sie tun, wenn sie bereit dafür ist und ihr Herz, zumindest ein wenig, geheilt ist.“

„Ich könnte ihn dafür…“, fing Salazar an.

„Wehe du sprichst diesen Satz zu Ende. Auch ich bin nicht gerade begeistert darüber, dass die beiden sich getrennt haben. Doch nichts geschieht ohne Grund, es war Schicksal, Salazar.“

Godrics Stimme war gegen Ende des Satzes leiser geworden. Er hatte sich von seinem Mann getrennt und an das Fenster gestellt, um in den Wald zu sehen.

„Wie meinst du das?“

Salazar gab es nicht gerne zu, doch er war ein wenig verwirrt über den Satz seines Mannes.

„Nichts geschieht ohne Grund, auch diese Trennung nicht. Die Beziehung der beiden stand nie unter einem guten Stern, obwohl er hell leuchtete. Heller als alle anderen. Doch ein Schatten verbarg sich dahinter. Ich habe nie etwas gesagt, da ich hoffte, dass die beiden glücklich werden würden, dass der Schatten sich zurückzog. Doch dem war nicht so. Anstatt dass dieser sich zurückzog, wurde er stärker und der Glanz und das Licht des Sternes verblasste.“

Die Stimme von Godric war leise und Salazar hatte Mühe, sie zu verstehen. Er stellte sich hinter seinen Mann und umarmte diesen.

„Wieso hast du nie etwas gesagt?“, fragte er.

„Wie ich schon sagte, ich hoffte, dass die beiden es schaffen würden. Sie hat es verdient, glücklich zu werden. Sie haben es beide verdient.“

Salazar wusste nicht genau, wen Godric mit ‚beide’ meinte. Meinte er Airen und Draco oder Airen und Darius? Doch er fragte nicht nach. Eine Weile standen sie stumm am Fenster und beobachten den Wald, hofften, dass Airen und Blaise daraus hervortraten und nach Hause kamen.

„Ich kann sie verstehen. Ich kann verstehen, warum sie Zeit für sich braucht. Ich weiß, wie es ist, wenn man denjenigen verliert, den man über alles liebt“, hörte er Godrics leise Stimme.

Er spürte, wie Salazar hinter ihm erstarrte, dieser wollte sich von ihm lösen, doch er ließ es nicht zu. Er legte seine Hände auf die von Salazar, welche auf seinem Bauch lagen, und hinderte ihn daran, sich zu lösen.

Dadurch, dass Godric diesen Satz ausgesprochen hatte, kamen die Erinnerungen zurück. Erinnerungen, die er verschlossen hatte, vergraben in dem hintersten Winkel seines Gedächtnisses.

Sie waren ein Jahrhundert zusammen gewesen, als Salazar sich von ihm getrennt hatte, mit der Begründung, dass er Godric nicht mehr liebte. Salazar glaubte sich neu verliebt zu haben und ging dieser Liebe nach. Drei Monate waren sie getrennt gewesen, als Salazar gemerkt hatte, dass ihm etwas fehlte. Es dauerte einen weiteren Monat, bis er merkte, dass Godric derjenige war, der ihm fehlte. Ein Blitzmerker war er nicht gerade gewesen, was die Liebe anging. Er suchte nach Godric, doch gefunden hatte er ihn nicht. Es war, als wäre er nicht mehr in dieser Welt, seine Magie erloschen. Er brauchte Monate, bis er ihn fand, oder sollte er eher sagen, bis Godric zu ihm kam?

Es hatte Godric viel Überwindung und Mut gekostet, zu ihm zu gehen, er hatte gespürt, dass Salazar ihn suchte, und er wollte wissen, warum. Salazar sagte nichts, sah ihn nur an und überwand die wenigen Meter, die sie trennten und küsste ihn. Es dauerte seine Zeit, bis Godric ihm wieder blind vertraute, doch sie hatten es geschafft. Sie waren wieder zusammen gekommen, hatten geheiratet, ein Kind bekommen, waren nun Großeltern und was viel wichtiger war: Sie waren immer noch zusammen, seit fünfhundert Jahren. Es wären normalerweise sechshundert Jahre gewesen, wenn Salazar nicht so blind gewesen wäre.

„Tut mir leid“, hörte er Salazars Stimme, doch Godric nickte nur.

Was sollte er auch sagen? Es gab dazu nichts zu sagen, verziehen hatte er ihm bereits, doch den Schmerz würde er nie vergessen.

Sie standen weitere fünf Minuten am Fenster, bis Godrics Stimme die Stille durchbrach.

„Wir müssen los.“

„Ich weiß, doch ich kann keinen klaren Gedanken fassen und arbeiten.“

„In drei Wochen fängt die Schule an und die Schüler brauchen einen Schulleiter.“

Er drehte sich in der Umarmung zu seinem Mann um.

„Blaise ist bei ihr, und wenn sie soweit ist, wird sie zurückkommen.“

„Ich hoffe, dass du Recht hast.“

„Hätte Blaise sie nicht gefunden, wäre er schon wieder hier.“

„Und wenn er…“

„Dann wüssten wir das bereits. Blaise ist ein Wächter, ein Auserwählter der Natur, um über die Führer zu wachen. Darius wüsste es, er würde es spüren und das weißt du auch.“

„Ich liebe dich. Ich hoffe, du weißt, wie sehr“, sagte Salazar leise.

„Ja, ich weiß es. Es ist immer wieder schön, es auch zu hören. Du sagst es so selten.“

Und das stimmte. Salazar sagte diese Worte nicht oft, nur dann, wenn Godric ihm solchen Halt, wie gerade eben gab oder bei besonderen Anlässen. Er war kein Mann großer Worte und die Worte „Ich liebe dich“ drückten nicht immer das aus, was er fühlte. Denn seine Gefühle für Godric waren größer, als man es mit einem „Ich liebe dich“ sagen konnte. Doch er musste auf diese drei Wörter zurückgreifen, denn er hatte noch keine gefunden, die seinen Gefühlen gerecht wurden.

„Wir sollten los“, sagte Godric noch mal.

„Du hast Recht.“

Zusammen gingen sie nach Hogwarts und berieten mit den Lehrern und einigen Zauberern und Hexen, wer für den Posten als Schulleiter infrage käme.

Tom und Sirius waren ebenfalls anwesend, doch waren sie mit ihren Gedanken woanders, Salazar konnte sie verstehen, denn ihm ging es nicht anders.

„Ihr müsst nicht bleiben“, sprach er die beiden an.

„Doch, ich muss. Ich darf meine Pflichten nicht vernachlässigen, auch wenn ich es gerne tun würde“, antwortete sein Sohn.

„Und außerdem bringt es nichts, sie zu suchen, sie will nicht gefunden werden“, sagte Sirius leise.

„Und wenn man nicht gefunden werden will, wird man auch nicht gefunden. Sie wird von alleine zurückkommen. Alles, was sie braucht, ist Zeit“, sagte Godric leise.

„Einfacher gesagt als getan. Ich kann nicht einfach einen Schalter umlegen“, meinte sein Sohn.

„Das sollst du auch nicht.“

„Können wir weitermachen? Ich will nach Hause und dann weiter suchen.“

Er bekam ein Nicken und eine Stunde später hatten sie beschlossen, wer der neue Schulleiter sein würde. Zwar protestierte die Person, nahm den Posten am Ende aber doch an.

Er hatte noch zwei Wochen, bevor das neue Schuljahr beginnen würde, und er musste noch einiges erledigen. Das Büro nach seinen Wünschen ändern, die Bücher sortieren, die er mitnehmen wollte und andere persönliche Dinge. Er könnte auch zaubern, was einfacher wäre, doch so war er beschäftigt.
 

Es waren die letzten Tage, bevor er die Ausbildung beginnen würde und man hatte immer noch nichts von Airen oder Blaise gehört. Es machte ihn fertig, ihm ging es nicht gut, er fühlte sich schlapp und allein. Auch wenn seine Eltern versuchten, ihn aufzumuntern, doch ihnen ging es nicht anders als ihm selbst. Draco war wieder zu seinen Eltern gefahren und erklärte ihnen die Situation. Lucius hatte sich sofort der Suche angeschlossen, als er es erfahren hatte, doch auch er hatte sie nicht finden können. Viele seines Volkes suchten ebenfalls nach Airen und Blaise, doch erfolglos.

Darius stand wieder am Fenster in Airens Zimmer und sah hinaus, wie jeden Tag, seit sie verschwunden war. Stundenlang stand er hier und sah hinaus.

„Kommst du bitte runter? Tom und ich würden gerne etwas mit dir besprechen“, hörte er die Stimme seines Dads.

Darius nickte nur und folgte seinem Dad nach unten in den Salon, wo sein Vater und Draco auf sie warteten. Sie setzten sich und Darius wartete ab.

„Es geht um deine Ausbildung“, fing Tom an und Darius wurde hellhörig.

Was war damit? Konnte er nicht damit anfangen? Doch bevor er weiter nachdenken konnte, fuhr sein Vater fort.

„Da Blaise nicht hier ist, wird Draco mit dir die Ausbildung machen.“

„Er soll was?“, fragte Darius.

„Mit dir die Ausbildung machen. Da wir nicht wissen, wann Airen und Blaise zurückkommen, ist es sicherer, wenn Draco mit dir anfängt.“

„Weil Draco selbst Auror werden möchte oder weil er ein Wächter ist?“, stellte Darius die Frage.

Für Darius war die Antwort bereits klar. Draco würde nur Auror werden, weil er ein Wächter war und da Blaise nicht da war, musste er ihn begleiten.

„Das ist unwichtig“, sagte sein Vater.

„Für mich nicht. Ich möchte weder, dass Draco noch Blaise Auror werden, nur weil ich das werden will. Die beiden sollten selbst entscheiden, welchen Beruf sie wählen.“

Er hatte nicht vergessen, dass Draco ebenfalls im Raum war und daher stellte er ihm die Frage, welchen Beruf Draco ausüben wollte. Draco wusste es nicht, er hatte sich nie Gedanken darüber gemacht. Er dachte in erster Linie wie ein Wächter und ein Wächter war immer an der Seite seines Schützlings, egal wo sich dieser befand. Doch in diesem Punkt hatte er bereits versagt, denn er war nicht an der Seite seines Schützlings. Sie war irgendwo dort draußen und er war hier.

„Draco, entscheide selbst, was du tun willst. Du musst nicht, nur weil du ein Wächter bist, Auror werden, um auf mich aufzupassen. Ich hab mein ganzes Leben ganz gut allein auf mich aufgepasst und mein Leben war nicht gerade leicht, wie du weißt.“

Draco dachte kurz darüber nach. Ja, er wusste, dass Darius’ Leben nicht leicht gewesen war, aber er wollte die Aurorenausbildung zusammen mit ihm machen, was er auch sagte.

Darius konnte es nicht ganz verstehen, aber ändern konnte er es auch nicht. Tom würde morgen alles in die Wege leiten, dass Draco anstatt Blaise die Ausbildung anfing.
 

In Schottland am Craigh na Dun, einem Feenhügel, wie ihn die Einheimischen nannten, stand eine in einen schwarzen Mantel gehüllte Gestalt. Der Wind wehte etwas kräftiger und zog an dem schweren Mantel, doch die Gestalt bewegte sich nicht. Sie stand einfach da und sah zu dem Steinkreis. Zehn Minuten lang stand sie dort, bevor sie einen Schritt nach vorne ging und noch einen Schritt und einen weiteren, bis sie in der Mitte des Steinkreises stand. Die Gestalt schloss die Augen und lauschte dem Wind, fühlte die Magie, die diesem Ort innewohnte. Sie war nicht stark, doch reichte sie aus, um nicht magischen Menschen einen Eindruck zu vermitteln, dass es etwas wie Magie gab. Nicht umsonst gab es Legenden und Sagen um Steinkreise. Die Bewohner dieses Ortes machten einen großen Bogen um den Steinkreis. Doch sie hatte eine Illusion über diesen Ort gelegt, keiner würde sie sehen, niemand wusste, dass sie hier war. Doch wie lange war sie bereits hier? Stunden? Tage? Wochen? Monate? Sie wusste es nicht mehr, sie hatte irgendwann aufgehört zu zählen. Suchte man nach ihr? Oder hatten sie es aufgegeben, da sie nicht gefunden werden wollte? Der Schmerz kam zurück und mit ihm das Bild eines jungen Mannes, einem Lichtvampir, der letzte Drachenwandler.

„Draco“, es war ein Flüstern, welches sofort vom Wind weggetragen wurde, kaum dass es ihre Lippen verlassen hatte.

Wie lange hatte sie nicht mehr an ihn gedacht? Hatte den Gedanken an ihn verdrängt, denn der Name brachte Schmerz mit sich. Schmerz, der nicht mehr aufhören wollte, der nicht gelindert werden konnte, ganz gleich, was sie versuchte.

Sie war wieder hier, konnte sich nicht entscheiden zu gehen. Sollte sie gehen? Durch den Stein gehen? Sie hatte Bücher über diese Orte gelesen, doch bisher war es niemanden gelungen, durch die Steine zu reisen. Oder war es ihnen gelungen und sie kamen nur nie wieder zurück? Wollte sie wirklich gehen? Alles zurücklassen? Ihre Eltern und Großeltern, ihren Bruder, Blaise? Draco?

Ihn hatte sie bereits verlassen, hatte die Verlobung gelöst, ihn gehen lassen. Sie wusste um die Gefühle ihres Bruders, doch hatte sie sie ignoriert, hatte gehofft, dass sie sich irrte, doch dem war nicht so. Sie hätte ihrem Gefühl von Anfang an vertrauen sollen. Doch hätte es etwas an dem Ergebnis, dem Ausgang, geändert? Das hätte es nicht, sie war sich da sehr sicher.

Sie sah wieder zu dem Stein, ging einen Schritt auf ihn zu und spürte eine kleine Änderung in der Luft. Sie ging noch einen Schritt auf ihn zu und die Luft fing an zu knistern. Sie war noch vier Schritte von dem Stein entfernt, als sie bemerkte, dass sie nicht mehr alleine war.

„Tu es nicht“, hörte sie eine Stimme direkt hinter sich, sie kam ihr vertraut vor.

Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer hinter ihr stand. Es gab nur einen, der sie finden konnte, nur einen, dem sie erlaubte, sie zu finden. Sie verhüllte seine Magie, um sich selbst und ihn zu schützen.

Sie ging einen weiteren Schritt auf den Stein zu und sie spürte eine Hand in der ihren, sie blieb stehen.

„Bitte, geh nicht.“

Die Stimme war leise, klang fast flehend, doch was sie zum Stehen brachte, war der Schmerz den sie daraus hörte. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihm in die nachtschwarzen Augen.

„Warum?“, flüsterte sie, doch sie war sich sicher, dass ihr Gegenüber sie verstand.

„Geh nicht dorthin, wohin ich dir nicht folgen kann.“

Die Antwort von ihm war genauso leise gewesen wie die Frage von ihr, doch sie verstand ihn. Sie verstand jedes Wort von ihm, obwohl der Wind die Worte sofort verschlang, denn dieser wurde immer stärker und stürmischer. Es fing leicht an zu regnen, sie merkte es daran, dass seine Haare nass wurden und ihm im Gesicht hingen. Sie selbst merkte nichts, denn kalt war ihr bereits. Seit den Morgenstunden stand sie schon hier und es hatte heute schon einmal geregnet, oder auch öfter. Langsam hob sie den rechten Arm und ihre eiskalten Finger strichen ihm eine Strähne zurück. Der Blickkontakt hielt weiter an, sie konnte den Blick nicht abwenden, obwohl sie es gerne tun würde, doch etwas hielt sie gefangen. Sie las darin die Freude, sie gefunden zu haben, aber auch den Schmerz, wenn sie gehen würde. Würde es ihm wirklich etwas ausmachen, wenn sie gehen würde? Sie wollte es wissen.

„Warum?“, fragte sie noch einmal. „Warum soll ich bleiben?“, ihre Stimme war immer noch ein Flüstern. Ihre linke Hand lag in seiner, es schien ihm nichts auszumachen, dass ihre eiskalt war.

„Weil ich es nicht ertragen würde, wenn du gehst“, seine Stimme war nicht lauter als ihre.

Sie sahen sich weiter in die Augen und sie sah und fühlte, dass er die Wahrheit sagte. Er stand nicht als Wächter vor ihr und sprach auch als solcher nicht zu ihr, sondern als Mensch, als Freund und als dieser wollte er sie nicht verlieren. In dem einen Moment stand sie noch vor ihm und im nächsten fand sie sich in seinen Armen wieder. Er hatte den kurzen Zweifel in ihrer Entscheidung zu gehen in ihren Augen gesehen und zögerte nicht. Er hielt sie fest und nach einem kurzen Moment erwiderte sie die Umarmung, klammerte sich an ihn.

Der Regen wurde stärker, doch es störte die beiden nicht, alles was zählte war, dass sie nicht ging, dass sie bei ihm blieb, in ihrer Zeit, wo sie hingehörte. Sie wussten nicht genau, wann sie die Umarmung lösten, doch der Regen hatte aufgehört. Sie sahen sich wieder in die Augen und sie sprach leise:

„Ich kann noch nicht zurück.“

„Musst du auch nicht. Wir können auch hier bleiben, solange du willst.“

Sie nickte nur und zusammen, Hand in Hand, gingen sie den schmalen Pfad vom Craigh na Dun zurück ins Dorf. Es war spät abends, viele schliefen bereits, doch das hiesige Gasthaus hatte noch geöffnet. Das Gasthaus hatte nicht mehr viele Gäste, doch die, die es hatte, sahen die beiden an, als sie durch die Tür traten. Neugierige Augen folgen den beiden, als sie an den Tresen traten und nach einem Zimmer fragten. Sie hatten Glück, ein Zimmer war noch frei und die beiden bezahlten für eine Woche im Voraus, natürlich inklusive Verpflegung. Der Wirt gab ihnen den Schlüssel und Blaise ließ sich kurz den Weg zum Zimmer beschreiben, dann gingen sie nach oben. Es wurde geflüstert, was die beiden noch so spät draußen auf den Straßen machten, doch beachteten sie es nicht. Sollten die Menschen doch reden, was sie wollten, es war ihnen egal. Das einzig Wichtige war, dass er Airen gefunden hatte und das noch rechtzeitig, Merlin sei dank. Wäre er nur eine Minute später gekommen, hätte er sie nicht mehr aufhalten können und er hätte sie verloren, für immer.

Im Zimmer angekommen, sah er sich kurz um, es war ein normales Zimmer. Doppelbett, zwei kleine Nachttische, ein Schrank, ein Tisch mit zwei Stühlen. Eine Tür führte zu einem anschließenden Badezimmer mit einer Dusche und einer Toilette. Es war nicht gerade ein Luxuszimmer, doch es reichte für den Anfang. In einer Ecke des Zimmers stand ein schwarzer viereckiger Kasten, er kannte diesen Kasten aus Muggelkunde, aber gesehen hatte er bisher noch keinen. Er glaubte, dass die Muggel dieses Ding Fernseher nannten, aber sicher war er sich nicht.

„Willst du duschen? Du bist ziemlich durchgefroren“, fragte Blaise, dem natürlich aufgefallen war, wie kalt ihre Hände waren.

Er bekam ein Nicken als Antwort und Airen verschwand im Badezimmer, kurz darauf hörte er, wie das Wasser angestellt wurde. Er setzte sich auf einen der Stühle im Raum und dachte über vieles nach.

Zwanzig Minuten später trat Airen nur mit einem Handtuch bekleidet aus dem Badezimmer und Blaise sah sie erstaunt und fragend an. Er musste sich beherrschen, sie nicht von unten bis oben zu mustern.

„Ich hab nichts frisches zum Anziehen dabei“, antwortete sie auf seinen fragenden Blick.

„Kannst du dir nichts herzaubern?“, seine Stimme war ein Flüstern.

„Das würde zu Hause auffallen.“

„Verstehe.“

Er nahm seinen Zauberstab in die Hand, sprach ein paar Worte und kurz darauf lagen auf dem Bett ein paar Kleider von ihm.

„Bei mir zu Hause fällt es nicht auf, wenn ein paar Sachen fehlen. Sie wissen, dass ich auf der Suche nach bei bin. Die Kleider sind dir zwar ein wenig zu groß, aber besser als nichts.“

Sie nahm sich ein T-Shirt und eine kurze Hose von ihm und ging wieder ins Bad. Eine Minute später kam sie angezogen wieder heraus. Sie hatte sich entschieden, wenigstens die Unterwäsche von Zuhause herzuzaubern. Denn davon hatte sie genug und da fiel es nicht auf, wenn ein wenig fehlte.

„Ich werde dann auch mal Duschen gehen und versprich mir eines“, er sah sie ernst an, sie nickte. „Sei noch da, wenn ich aus dem Bad komme.“

„Versprochen, ich werde hier sein. Ich werde nicht gehen.“

Er nickte zufrieden, ging ins Bad und schloss die Tür. Blaise hoffte wirklich, dass sie noch da war, wenn er wieder ins Zimmer kam. Sie hatte es versprochen und sie hielt normalerweise, was sie versprach.

Airen stand im Zimmer und sah sich um, Blaise’ Kleider lagen noch auf dem Bett, sie hob die Hand und ließ diese im Schrank verschwinden. Das Bett war nicht sonderlich groß, doch man würde darin schlafen können, hoffte sie jedenfalls. Sie setzte sich darauf und das Bett gab ein wenig nach. Ein paar Minuten später legte sie sich hin und kurze Zeit darauf war sie bereits eingeschlafen.

So fand sie auch Blaise, als er aus dem Bad trat, seine Lippen zogen sich zu seinem sanften Lächeln. Wie lange hatte er sie gesucht, bis er sie endlich gefunden hatte? Eine Woche, eine ganze Woche hatte er gesucht und sich den Kopf zerbrochen, wo sie sein könnte. Und heute hatte er sie gefunden, er war in dieses Dorf gekommen und hatte sehr kurz ihre Magie gespürt. So kurz und flüchtig, dass er schon geglaubt hatte, dass er sich geirrt hatte, doch er war ihr nachgegangen und hatte sie gefunden. Und nun war sie hier, zusammen mit ihm und er würde sie nicht drängen, nach Hause zurückzukehren. Er hatte es ihr versprochen, er würde ihr die Zeit geben die sie brauchte. Er legte sich neben sie auf das Bett und schlief kurze Zeit später ein.
 

Der nächste Morgen kam und zusammen gingen sie nach unten in die Gastschänke und frühstückten, danach wollten sie sich im Dorf umsehen. Es gab nicht viel, was das Dorf zu bieten hatte und so fragen sie nach der nächsten Stadt. Diese war etwa eine halbe Stunde Fußweg entfernt und beide spazierten dorthin. Die meiste Zeit schwiegen sie, doch es war keine unangenehme Stille. Als sie in der Stadt ankamen, sahen sie sich um und Blaise fragte nach dem Zentrum. Man gab ihm bereitwillig Auskunft und beschrieb ihm den Weg, er bedankte sich dafür. Sie kamen der Innenstadt oder der City immer näher, es wurden immer mehr Menschen und schon bald hatten sie dieses erreicht. Sie sahen sich um und schlenderten durch die City, bis Airen von einem Laden magisch angezogen wurde. Es schien sich hierbei um keinen gewöhnlichen Laden zu handeln, das konnte sie spüren. Sie ging mit Blaise hinein und ihre Ahnung wurde Gewissheit. Es war kein Muggelladen wie die anderen Geschäfte, hier handelte es sich um einen Zauberer, der in der Muggelwelt einen Laden besaß. Da sie nicht viel Muggelgeld besaß, hoffte sie hier ihre neue Kleidung kaufen zu können. Beide hatten ihr Aussehen verändert, denn man wusste nie, wen man traf.

„Darf ich Ihnen behilflich sein?“, fragte eine Verkäuferin, die näher gekommen war.

„Ich wünsche mich neu einzukleiden“, sagte Airen.

Die Verkäuferin bemerkte, dass die Kundin vor ihr keine gewöhnliche Frau war, sondern eine mit Autorität und aus gutem Hause und was wichtiger war, sie war keine Muggel.

„Wie Sie wünschen. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“, bat die Verkäuferin und beide folgten ihr in den hinteren Teil des Ladens. Airen sah sich die Kleidung genau am und kaufte dann ein paar Kleidungsstücke, ein paar T-Shirts und Jeans und auch drei Bücher.

Danach gingen die beiden wieder in das Dorf zurück und verbrachten die Zeit bis zum Abendessen in ihrem Zimmer. Viel unterhielten sie sich nicht, denn es gab nichts zu bereden. Blaise versuchte den schwarzen Kasten zum Laufen zu bringen, was ihm nach einigem Hin und Her auch gelang. Airen las lieber in einem Buch und dieses tat sie gemütlich, Seite für Seite. Wenn sie gewollt hätte, hätte sie das Buch in zehn Minuten fertig gelesen, doch sie wollte sich Zeit lassen.

Der Abend schritt voran und beide gingen zum Abendessen, ließen sich Zeit und genossen es. Es war sehr lange her, dass Airen mit jemandem alleine gegessen hatte. Der sanfte Schein der Kerze, die auf dem Tisch stand, ließ die Zweisamkeit romantisch erscheinen, doch es kam ihr falsch vor. Sie war nicht bereit dazu, würde es wahrscheinlich nie wieder sein. Wie kam sie überhaupt auf den Gedanken, dass es romantisch sein könnte? Es war viel zu hell in dem Raum und nur die Kerze konnte eine Situation nicht romantisch werden lassen, oder etwa doch? Sie verdrängte den Gedanken wieder und genoss es einfach nur, mit Blaise zu Abend zu essen.
 

Zwei Wochen vergingen und Airen verfiel immer mehr in Schweigen, zwar hatten sie sich nie besonders viel unterhalten, doch das jetzige Schweigen war bedrückend und Blaise machte sich Sorgen. Airen stand am Fenster und ihr Blick glitt Richtung Craigh na Dun. Blaise gefiel dies nicht.

„Was ist los?“, fragte er und stellte sich neben sie.

„Ich weiß es nicht“, war ihre leise antwort, doch Blaise gab sich damit nicht zufrieden.

„Du sieht nicht umsonst zum Feenhügel.“

„Glaub mir, wenn ich dir sage, dass ich nicht gehen werde. Ich habe es dir versprochen. Ich wollte gehen, wollte alles hinter mir lassen. Du hast mich aufgehalten, mich gebeten, nicht zu gehen und ich bin hier.“

„Warum siehst du dann dort hin?“

„Ich weiß es nicht genau, doch ich befürchte, es ist Zeit zu gehen“, ihre Stimme war ein Flüstern. Widersprach sie sich nicht gerade selbst? Sie hatte ihm versprochen, nicht zu gehen und nun sagte sie, dass es Zeit war zu gehen.

Blaise hielt den Atem an, schloss nach einem Moment die Augen und nickte dann.

Sie hatte sich entschieden und er würde sie diesmal nicht aufhalten können.

„Ich werde dich begleiten“, sagte er und Airen wusste, das sie ihn nicht davon abhalten konnte.

Zusammen gingen sie zum Craigh na Dun und warteten auf die Dunkelheit und die Sterne. Airen trug ihren schwarzen Mantel und sah hinauf, wartete auf ein bestimmtes Sternbild.

„Und ich kann dich nicht aufhalten?“, hörte sie Blaise’ leise Stimme hinter sich, sie drehte sich zu ihm um und schüttelte den Kopf.

Weitere Minuten vergingen und das Sternbild, auf welches sie gewartet hatte, erschien. Sie ging zu Blaise und umarmte ihn fest, er erwiderte diese Umarmung. Wind kam auf und umhüllte die beiden, Airen schloss die Augen und dachte einen Zauber. Der Wind legte sich nach kurzer Zeit wieder und der Craigh na Dun lag verlassen da. Weder von Airen noch von Blaise war etwas zu sehen, es war, als wären sie nie hier gewesen.
 

„Noch eine Woche, dann fängt die Ausbildung an“, sagte eine männliche Stimme, die zu Darius gehörte, der wie jeden Tag in Airens Zimmer stand und nach draußen sah.

„Du hattest gehofft, dass sie zurück ist, bevor wir die Ausbildung anfangen.“

Es war keine Frage gewesen, die Draco stellte, sondern eine Feststellung.

„Du solltest schlafen gehen, es ist bereits drei Uhr morgens und du hast in den letzten Wochen höchstens vier Stunden am Tag geschlafen. Du solltest endlich mal ausschlafen.“

„Ich kann nicht schlafen, nicht bevor ich nicht weiß, dass es meiner Schwester und Blaise gut geht, wo immer sie auch sind.“

„Wenn es Blaise nicht gut gehen würde, würdest du das wissen.“

„Das hat Dad mir auch gesagt, aber ich weiß es trotzdem nicht. Ich weiß nicht, wo sie ist, wann sie wiederkommt, ob sie überhaupt jemals wieder nach Hause kommt.“

Darius wurde ein wenig lauter, doch das war nicht beabsichtigt und er entschuldigte sich bei Draco, dass er ihn fast angeschrien hatte.

„Ist okay, aber du solltest wenigstens versuchen zu schlafen.“

„Du hast genauso wenig geschlafen wie ich.“

„An wem das wohl liegt?“

Darius sah ihn fragend an. „Bin ich etwa schuld?“

„Würdest du früher schlafen gehen, könnte ich das auch.“

Richtig streiten taten sie sich nicht, doch brauchten beide diese kleinen Zankereinen.

Darius sah noch einmal aus dem Fenster, ein Wind kam auf, manifestierte sich zu einer Spirale und ging im Wald, hinter dem See, nieder.

„Hast du das gesehen?“, fragte Darius, Draco nickte nur, dann rannten beide aus dem Zimmer, polterten die Treppen hinunter und liefen nach draußen. Dass sie nicht gerade leise liefen und dass Tom und Sirius wach wurden, war ihnen egal. Vor dem See blieben sie stehen und warteten einen Moment, versuchten mithilfe ihrer Magie herauszufinden, was die Windspirale zu bedeuten hatte, doch sie konnten nichts feststellen.

„Was ist hier los? Warum in Merlins Namen poltert ihr die Treppe runter und macht das Haus wach?“, fragte Tom, der keine gute Laune hatte.

Doch bevor Darius oder Draco antworten konnten, traten zwei Gestalten aus dem Wald hervor und wurden vom klaren Mondlicht beschienen.
 

Blaise spürte den Wind, doch er wollte Airen nicht gehen lassen. Wo immer sie auch hingehen wollte, er wollte ihr folgen, auch wenn er die Zeitreise nicht überleben würde. Der Wind legte sich plötzlich und er hatte wieder Boden unter den Füßen. Er roch den Wald, den See, dieser Geruch kam ihm seltsam vertraut vor. Er öffnete die Augen und begegnete dem Blick einer lächelnden Airen.

„Du hast geglaubt, ich würde durch die Zeit reisen?“

Blaise nickte nur auf die Frage, er konnte noch nicht antworten. Nach ein paar Minuten stellte er aber eine Frage.

„Warum? Warum hast du nichts gesagt?“

Sie löste die Umarmung und Blaise ließ es geschehen, er musste sie loslassen.

„Ich habe es gesagt, doch du hast es falsch gedeutet.“

Er sagte nichts dazu, es stimmte ja, er hatte mit dem Schlimmsten gerechnet, aber dass sie hierher zurück wollte, konnte er ja auch nicht ahnen.

„Man kann unsere Magie immer noch nicht orten, richtig?“

„Nein, sonst wären alle wach und hier würde es nur so von Auroren und Suchtrupps wimmeln.“

„Und du willst sie mit einem Frühstück überraschen, oder wie?“

„Nein, daraus wird wahrscheinlich nichts mehr.“

Airen ging los und Blaise ging neben ihr. Als sie den Waldrand passierten, sah Blaise, was sie gemeint hatte. Vier Personen standen dort und sahen zu ihnen, als hätte man sie erwartet.

„Du hast aber nicht Bescheid gesagt, dass du nach Hause kommst, oder?“

„Nein, hab ich nicht. Ich schätze, dass Darius oder Draco die Windspirale gesehen haben. Denn Dad und Vater sehen ziemlich müde aus.“

Sie schwiegen wieder und kamen den vier Personen näher, als die beiden den See passierten, kam endlich leben in die anderen. Die vier stürmten auf die beiden zu und umarmten sie, drückten sie so fest, dass sie fast keine Luft mehr bekamen. Tränen der Freude und der Erleichterung wurden vergossen. Geschlafen wurde an diesem frühen Morgen nicht mehr. Sie setzten sich in den Salon und Airen wurde ausgefragt, wo sie denn gewesen war. Airen beantwortete einige Fragen und einige nicht. Manche Fragen konnte sie nicht beantworten, noch nicht.

„Warum verhüllst du eure Magie noch?“, fragte Darius.

„Weil es dann hier vor Suchtrupps nur so wimmeln würde? Und außerdem will ich unsere Großeltern nicht wecken.“

„Ich glaube nicht, dass sie darüber böse sein würden.“

„Nein, wahrscheinlich nicht.“

„Ich werde sie wecken gehen“, sagte Darius und ging aus dem Salon.

Nach ein paar Minuten hörte man bereits Salazar fluchen, der mit Darius schimpfte, weil er sie geweckt hatte, doch als er in den Salon trat, verstummte er sofort. Airen stand auf und ging ein paar Schritte auf ihn zu, doch weiter kam sie nicht, denn Godric hielt sie bereits fest umarmt. Ein paar Sekunden später wurde sie auch von Salazar umarmt und Godric ging zu Blaise und umarmte diesen ebenfalls.

„Seit wann seid ihr wieder da?“, fragte Salazar.

„Seit einer halben Stunde“, antwortete Airen.

„Und da sagt ihr erst jetzt Bescheid?“, das war eindeutig ein Vorwurf.

„Ich hab doch gesagt, dass sie nicht böse sein werden, wenn wir sie wecken“, sagte Darius mit einem Grinsen.

„Da muss ich ihm Recht geben, wir wären eher böse gewesen, wenn ihr uns beim Frühstück überrascht hättet“, sagte Godric.

„Nun, eigentlich hatte ich vor, keinen von euch zu wecken …“, damit schloss sie ihre Eltern, Darius und Draco mit ein „… aber man hatte uns anscheinend bemerkt. Ich konnte ja nicht wissen, dass um drei Uhr nachts noch jemand wach sein würde.“

„Wolltest du etwa nur auf einen nächtlichen Besuch vorbeisehen?“, fragte Tom eisig.

Airen schüttelte den Kopf, ging zu ihm, setzte sich auf seinen Schoß und umarmte ihn.

„Nein, wollte ich nicht. Ich wollte euch mit einem Frühstück überraschen.“

Tom umarmte seine Tochter, er hatte bereits befürchtet, dass sie gleich wieder gehen wollte.

„Irgendwann werde ich das Haus verlassen, um ein eigenes zu haben, doch nicht heute und auch nicht morgen. Irgendwann einmal“, sagte sie so leise, dass nur er es hören konnte.

Tom unterrichtete Blaise im Laufe des Morgens davon, dass Draco mit Darius die Ausbildung machen würde, worüber Blaise nicht böse war. Er war darüber sogar sehr froh, denn so konnte er bei Airen bleiben und auf sie aufpassen.

„Können wir Lucius und Narzissa zum Frühstück einladen?“, fragte Airen.

„Natürlich. Ich werde eine Einladung losschicken“, Tom stand auf, um in sein Büro zu gehen und die Einladung zu schreiben und zu verschicken. Airen setzte sich auf Toms Platz und lehnte sich an ihren Vater.

„Tut mir leid, dass ich euch solche Sorgen bereitet habe.“

Sirius nahm sie in den Arm und sagte nichts dazu. Er konnte nicht nachvollziehen, welchen Schmerz sie empfunden hatte, denn er selbst hatte diesen noch nicht erlebt und er hoffte sehr, dass er es niemals musste.

Nach wenigen Minuten kam Tom zurück in den Salon und setzte sich wieder auf seinen Platz, dazu musste Airen aufstehen und sie blieb stehen.

„Kann ich hochgehen und duschen?“, fragte Airen, denn sie war sich nicht sicher, ob man sie gehen ließ.

Tom nickte und Airen wandte sich zum Gehen.

„Versprich mir eines …“, fing Tom an und sie drehte sich zu ihm. „Wenn du wieder das Bedürfnis hast zu verschwinden, dann sag uns vorher Bescheid.“

Airen nickte nur und lief die Treppe hoch in ihr Zimmer. Sie sah sich um, nichts hatte sich verändert, alles stand an seinem Platz. Sie ging nach links durch die Tür in ihr Schlafzimmer, auch hier hatte sich nichts verändert. Hatte sie wirklich geglaubt, dass, wenn sie wieder kam, ihr Zimmer nicht mehr das war, welches sie verlassen hatte? Wie dumm war sie eigentlich? Darius’ Zimmer war auch nicht verändert worden, sechzehn Jahre lang. Sie hatten es erst an Weihnachten verändert, als er wieder zu Hause war. Sie ging ins Badezimmer, zog sich aus und legte die Kleider in die Wäschetonne. Danach stellte sie die Dusche an und stellte sich darunter.
 

Unten im Wohnzimmer musste Blaise nun Rede und Antwort stehen. Er musste berichten, wann er sie gefunden hatte und wo sie gewesen waren und warum er sich nicht gemeldet hatte. Sie bekamen das Gleiche von ihm erzählt, was Airen schon gesagt hatte, mit dem Unterschied mit der Woche, wo er sie gesucht hatte und wie knapp es am Craigh na Dun gewesen war.

Salazar zog scharf die Luft ein und fluchte auf Parsel, was nur Darius und Tom verstanden.

„Hör auf zu fluchen, Salazar“, sagte Godric.

Salazar sah seinen Mann an und wollte etwas sagen.

„Auch ich stand dort einmal und wollte gehen. Doch ich hatte niemanden, der mich aufgehalten hat.“

Beide wurden mit fragenden Gesichtern angesehen, denn niemand konnte sich erklären, warum Godric diese Welt einmal verlassen wollte.

„Du hast mir nie gesagt, dass du am Craigh na Dun gestanden hast.“

„Willst du nun darüber mit mir streiten? Ich bin doch noch hier. Ich konnte nicht gehen.“

„Airen schon. Sie war nur noch drei Schritte vom Stein entfernt, als ich ankam“, sagte Blaise leise.

„Und wie konntest du sie aufhalten?“, fragte Darius.

„Ich habe sie gebeten, nicht zu gehen“, er wusste, dass es nicht das war, was sie zum Bleiben bewogen hatte. Doch was es war, sagte er nicht, konnte es nicht sagen, nämlich, dass er es nicht ertragen würde, wenn sie ging.

„Das war es wirklich, was sie aufgehalten hat?“, fragte Darius ungläubig.

Er konnte es nicht wirklich glauben, dass es nur das war, denn ihn hätte das nicht aufgehalten.

„Es gibt auch Dinge, die du nicht wissen musst, mein Bruder“, hörte man Airens Stimme von der Treppe aus.

„Das, was zählt, ist, dass ich hier bin, dass er es geschafft hat mich aufzuhalten, oder?“, sie war am Fuß der Treppe angekommen.

„Das stimmt schon, aber …“

„Aber du bist neugierig. Irgendwann wirst du es erfahren, aber nicht jetzt, nicht nachdem …“, sie verstummte und sah zu Boden.

„Ich geh Frühstück machen“, sagte Airen und ging aus dem Salon, vorbei am Speisezimmer, in die Küche.

„Ich werde ihr helfen“, sagte Blaise und folgte ihr.

Draco stand auf und wusste nicht, ob er folgen sollte oder nicht.

„Geh schon“, sagte Darius hinter ihm und gab ihm einen kleinen Schubs Richtung Speisezimmer.

Draco nickte nur und ging langsam hinter Blaise her und Darius sah ihm nach.

„Ich bin stolz auf dich“, hörte er die Stimme von seinen Dad direkt hinter sich.

Konnte man es als Stolz bezeichnen, was er gerade getan hatte? Er wusste es nicht. Er hatte Draco zu Airen geschickt. Warum war das Ganze auch so kompliziert? Warum musste er Draco lieben? Wäre es anders gewesen, wenn sie zusammen aufgewachsen wären? Vielleicht. Vielleicht wäre es aber auch genau so geschehen, wie es jetzt war. Airen und Draco wären zusammen gekommen und hätten sich getrennt. Es brachte nichts darüber nachzudenken, er sollte froh sein, dass Airen endlich wieder da war. Und das war er auch, seine Seele fühlte sich wieder vollständig an, er lächelte.

„Ich werde nachsehen, ob ich auch helfen kann“, sagte Darius und verließ den Salon.
 

Airen stand in der Küche und lehnte sich an einen Schrank, es tat immer noch weh. In Schottland hatte sie den Schmerz verdrängen können, doch hier wurde er wieder stärker. Blaise kam zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter.

„Es geht schon“, sagte sie leise und er nickte, was sie allerdings nicht sehen konnte, da sie auf den Boden sah.

„Sollen wir anfangen?“, fragte Blaise, um sie ein wenig abzulenken.

Sie nickte und hob den Kopf und begegnete seinem besorgten Blick.

„Danke, Blaise.“

Dann ging sie durch die Küche und suchte sich alles zusammen, was sie brauchte. Da sie noch zwei Stunden Zeit hatte, bevor Lucius und Narzissa kämen, wollte sie die Brötchen selbst backen. Blaise half ihr so gut er konnte, doch viel war es nicht. Airen erklärte ihm gerade, was er brauchte, um Croissants zu machen, als Draco in die Küche kam.

„Kann ich dir auch helfen?“, fragte er mit unsicherer Stimme.

Airen hatte ihn so noch nie sprechen hören und nickte. Sie würde ihm nicht ewig aus dem Weg gehen können, irgendwann musste sie akzeptieren, dass sie nicht mehr zusammen waren. Sie hatte ihn verlassen, berichtigte sie sich, ihn gehen lassen, damit ihr Bruder glücklich werden konnte, mit ihm, ihrem Draco.

„Was soll ich machen?“, fragte Draco.

„Du könntest Blaise bei den Croissants helfen“, schlug Airen ihm vor und er tat es.

Wenige Minuten später kam Darius ebenfalls in die Küche und half Airen bei den Brötchen.

Die Hauselfen waren nicht gerade glücklich darüber, dass sie an diesem Morgen nichts zu tun bekamen, schließlich war es doch ihre Aufgabe, das Frühstück zuzubereiten. Doch waren sie froh darüber, dass Airen wieder da war und so kümmerten sie sich um das Mittagessen.

Die zwei Stunden vergingen und der Tisch war gedeckt mit vielen verschiedenen Leckereien. Airen hatte sich viel Mühe gegeben mit dem Frühstück, es war eine kleine Entschuldung dafür, dass sie ihrer Familie so viele Sorgen bereitet hatte.

Sie kam gerade aus der Küche, als sie Lucius’ Stimme aus dem Salon hörte, sie blieb stehen. Sollte sie wirklich jetzt in den Salon gehen? Sie hatte Angst davor, Angst, was er sagen könnte. Doch ihre Entscheidung wurde ihr abgenommen, als ihr Dad und Lucius in das Speisezimmer kamen. Lucius sah sie und blieb stehen. Träumte er oder war sie wirklich wieder da?

„Morgen“, hörte Lucius ihre leise Stimme.

„Du… Wo warst du?“, donnerte er los. Es war ihm herzlich egal, was Tom nun von ihm hielt. Er führte sich gerade wie ihr Vater auf und wollte sie ausschimpfen, doch Tom hielt ihn davon ab.

„Wage es ja nicht, Luc. Geh zu ihr und umarme sie, aber schrei sie nicht an“, seine Stimme war warnend und Lucius atmete tief durch.

Nachdem er das getan hatte, ging er auf sie zu und umarmte sie fest.

Er war froh, dass sie wieder da war. Als er von Tom erfahren hatte, dass sie verschwunden war, wollte er auch die entsprechenden Umstände wissen. Und da hatte er erfahren, dass Airen die Verlobung mit Draco gelöst hatte und dass Darius seinen Sohn liebte. Und auch alles andere, den Zwischenfall bei der Abschlussfeier, den Vorfall hier zu Hause. Narzissa kam mit ihrem Sohn in das Speisezimmer und sah ihren Mann und Airen, sie legte sich die Hand auf den Mund. Sie war froh, Airen zu sehen, sie hatte sich schreckliche Sorgen um sie gemacht, als sie erfahren hatte, was geschehen war und warum. In den drei Wochen, in denen sie verschwunden war, hatte weder sie noch ihr Mann besonders gut geschlafen. Lucius hatte seine Arbeit vernachlässigt und sie gesucht, doch finden konnte er sie nicht. Draco hatte sich viele Vorwürfe von seinem Vater anhören müssen, was die gelöste Verlobung anging. Doch Darius war dazwischen gegangen und hatte sich mit Lucius ein hartes Wortgefecht geliefert. Er hatte Draco verteidigt, schließlich konnte Draco nichts dafür, dass Darius ihn liebte und Airen deswegen die Verlobung gelöst hatte. Darius hatte, was Draco anging, einen Beschützerinstinkt entwickelt. Wer immer Draco deswegen angesprochen hatte und ihm Vorwürfe machen wollte, war Darius dazwischen gegangen. Auch Narzissa schloss sie einmal in die Arme und stellte sich danach wieder zu ihrem Sohn. Es war unnötig, Airen zu sagen, dass sie ebenfalls froh war, sie und Blaise zu sehen, Airen wusste es. Airen bat sie und die anderen, sich an den Tisch zu setzen und zu frühstücken.
 

Am Nachmittag ging Darius zu Airen, die in ihrem Zimmer war.

„Du solltest mit Alandier ausreiten, er wird sich freuen, dich zu sehen.“

„Kommst du mit?“, fragte sie ihn und er nickte.

Schweigend gingen sie zum Stall zu Alandier, der sich freute, die beiden zu sehen. Darius und Airen sattelten die Pferde und ritten schweigend, bis Darius das Schweigen brach.

„Du wolltest wirklich durch die Steine gehen? Blaise musste es Vater sagen.“

„Ja, ich wollte gehen.“

Darius wusste nicht, ob er deswegen ausrasten sollte oder nicht. Er war froh, dass sie wieder da war und deswegen entschied er sich dafür, nicht auszurasten.

Sie ritten schweigend weiter. Eine Stunde ritten sie durch den Wald, bevor sie wieder zu Hause ankamen. Die restlichen Stunden des Tages verbrachte Airen in ihrem Zimmer, während Darius und Draco sich auf die Ausbildung vorbereiteten.
 

Die beiden waren in Darius’ Zimmer und Darius packte seinen Koffer, während Draco auf einem Stuhl am Tisch saß und ein Buch las. Die beiden waren die letzten Wochen immer zusammen gewesen. Sie redeten sich ein, dass es wegen Airens Verschwinden gewesen war, doch beide wussten auch, dass es nicht nur daran liegen konnte. Und es lag auch nicht daran, dass Draco seine Rolle als Wächter erfüllte, nicht nur. Er wollte in Darius’ Nähe sein, warum genau, wusste er nicht. Oder wusste er es doch und wollte es sich nicht eingestehen? Viele Gedanken gingen in seinem Kopf umher, manche Antworten wusste er direkt und manche nicht.

Er wusste, dass Airen und er nicht mehr zusammenkommen würden, egal was er tun würde.

Er sah zu Darius und beobachtete ihn unauffällig. Liebte er ihn? Draco erinnerte sich an die Abschlussfeier, sie hatten sich geküsst und er hatte etwas gefühlt, er kannte dieses Gefühl. Es war das gleiche Gefühl, welches Airen immer in ihm ausgelöst hatte. Doch das Gefühl, als Darius ihn geküsst hatte, war stärker und es verlangte nach mehr, viel mehr. Sollte er diesem Gefühl nachgeben? Er wusste, dass Darius ihn liebte, er hatte es ihm mehrmals gesagt, selbst vor seinen Eltern. Würde sich Darius darauf einlassen, wenn er ihn küssen würde? Würde er selbst es zulassen? Draco dachte kurz darüber nach. Nein, er würde es nicht zulassen, er war noch nicht bereit dazu. Doch wann würde er dazu bereit sein? Er wusste, dass Darius nicht auf ihn zukommen würde, er würde darauf warten, bis er auf ihn zukommen würde.

„Worüber denkst du nach?“, fragte Darius ihn.

Darius hatte natürlich bemerkt, dass Draco ihn ansah.

„Über nichts.“

„Und deswegen siehst du mich die ganze Zeit an?“

Darauf sagte Draco nichts.

„Warum sagst du es mir nicht?“

Es blieb still.

„Kannst du es mir nicht sagen oder willst du nicht?“, fragte Darius und ging auf ihn zu.

Er stellte sich vor ihn und sah ihn an.

„Draco“, versuchte Darius es in Gedanken. „Du kannst es mir sagen.“

„Ich hab über vieles nachgedacht“, erhielt er in Gedanken Antwort.

„Und worüber?“

„Über die Zukunft, über dich und mich.“

„Und was hast du herausgefunden?“

„Dass es Zeit braucht“, sagte Draco laut.

Bevor Darius antworten konnte, klopfte es an seiner Zimmertür und Sirius trat ein.

„Seid ihr fertig mit Packen?“

Draco nickte und Darius sagte: „Ich hab fast alles, fehlen nur ein paar Kleinigkeiten.“

„Sollen wir morgen in die Winkelgasse gehen und eure Ausrüstung besorgen?“

„Ist denn das Schreiben mit der Bücherliste angekommen?“, fragte Darius.

„Ja, heute Morgen mit der Post. Mir fiel nur gerade ein, dass wir vergessen haben, euch die Briefe zu geben“, entschuldigte sich Sirius.

„Das macht nichts, das hätte ich heute auch vergessen. Wann gehen wir morgen los?“

„Nach dem Frühstück.“

Darius nickte und Sirius zog sich mit einem ‚Gute Nacht’ zurück und schloss die Tür hinter sich.

Draco stand vom Stuhl auf.

„Ich werde dann auch gehen. Gute Nacht.“

Er ging zur Tür und wurde aufgehalten.

„Warte.“

Draco drehte sich um und sah Darius direkt vor sich stehen. Er sah ihn fragend an.

„Was braucht Zeit?“, fragte Darius leise und sah Draco in die Augen.

„Das mit uns“, schickte Draco ihm den Gedanken und verließ das Zimmer.

Er wusste nicht, warum er Darius das gesagt hatte, er wollte es eigentlich nicht. Doch der Gedanke war schneller gewesen, als das er ihn hätte aufhalten können.
 

Der nächste Morgen kam und sie saßen alle am Frühstückstisch, als Sirius Airen einlud, mit in die Winkelgasse zu kommen. Sie lehnte ab, sie wollte lieber zu Hause bleiben und ein paar Bücher lesen, vielleicht würde Großvater ihr erlauben, seine Bibliothek zu benutzen.

So gingen Tom, Sirius, Darius und Draco alleine in die Winkelgasse. Tom verabschiedete sich von den dreien und ging in sein Büro im Zaubereiministerium. Salazar und Godric gingen nach Hogwarts und mussten noch ein paar Sachen erledigen, bevor das neue Schuljahr begann. Salazar gab Airen die Erlaubnis, seine Bibliothek zu durchstöbern, da er wusste, dass sie sehr vorsichtig mit den Büchern umgehen würde.

Zuerst gingen sie zu Madame Malkins um sich neue Anzüge Maßschneidern zu lassen. Danach gingen sie zu Flourish & Blotts und kauften sich die Bücher die sie brauchten. Die drei blieben noch bis zum Mittag und gingen dann in ein Lokal eine Kleinigkeit essen. Dort trafen sie Ron und Hermine, die natürlich sofort auf den neusten Stand gebracht werden wollten. Zwar hatten sie mit Darius seit Airens Verschwinden in Verbindung gestanden, doch wussten sie noch nicht, dass sie und Blaise wieder da waren. Das hatte er gestern vergessen. Die beiden waren froh über die Nachricht, dass es Blaise und Airen gut ging und sie wieder zu Hause waren. Darius erhielt die Neuigkeit, dass Ron ebenfalls die Ausbildung zum Auror machen würde. Hermine bekam ein Stipendium im St. Mungo, dort würde sie als Krankenschwester arbeiten, während sie gleichzeitig Medizin studieren würde. Beide hatten die Zusagen ziemlich kurzfristig erhalten.

„Ich finds klasse. Dann können wir unsere Ausbildung zusammen machen“, fand Ron.

„Finde ich auch. Nur die Ausrüstung ist nicht gerade günstig“, sagte Darius.

„Mum und Dad haben etwas gespart, haben sie gesagt. Sie wollten morgen die Sachen kaufen gehen. Heute besorgen wir Hermines Sachen.“

„Ich kann …“ weiter kam Darius nicht, denn er wurde direkt von Ron unterbrochen.

„Denk nicht mal dran. Mum und Dad würden es nicht annehmen. Und ich auch nicht.“

„Du kannst es mir ja später zurückgeben. Von mir aus auch mit Zinsen.“

„Vergiss es, ich werde mir nichts leihen. Aber danke für das Angebot.“

„Wir müssen langsam los. Wir sind noch bei meinen Eltern eingeladen“, sagte Hermine.

„Wir müssen auch langsam los“, sagte Sirius.

„Wir sehen uns ja nächste Woche im Ministerium“, sagte Ron.

Die beiden umarmten Darius noch zum Abschied, verabschiedeten sich von Sirius und Draco mit einem Handschlag und verließen dann das Lokal. Sirius beglich die Rechnung und danach verließen die drei ebenfalls das Lokal und disapparierten nach Hause.
 

Airen durchstöberte ihrer Großeltern Bibliothek und fand drei Bücher, die sie lesen wollte und nahm diese mit in ihr Zimmer. Dort ging sie zur Couch, legte zwei Bücher auf den Couchtisch und eines behielt sie in der Hand. Sie setzte sich auf die Couch und öffnete vorsichtig das Buch. Dieses war in Leder gebunden und die Buchseiten bestanden aus Pergament. Das Buch war bestimmt schon fünfhundert Jahre alt. Ihr Großvater hatte das Buch mit einem Zauber versehen, damit die Seiten nicht zerfielen, wie auch die anderen Bücher, die sich in der Bibliothek befanden.

Bevor sie auch nur den ersten Satz zu Ende lesen konnte, klopfte es an der Tür.

„Komm rein, Blaise“, sagte Airen und sah zur Tür.

Blaise fragte sich nicht, woher Airen wusste, dass er es war. Soweit er wusste, waren Godric und Salazar n Hogwarts. Tom war im Büro und Darius und Draco waren mit Sirius in der Winkelgasse einkaufen. Blaise trat ein und schloss die Tür, danach ging er zur Couch und setzte sich.

„Störe ich?“

„Das fragst du, nachdem du dich gesetzt hast?“, sie sah ihn fragend an.

„Dann nehme ich mal an, dass ich nicht störe.“

„Nein, tust du nicht.“

Airen schloss das Buch wieder und legte es zu den beiden anderen auf den Tisch.

„Was kann ich für dich tun, Blaise?“

Blaise dachte einen Moment nach, wie er die Frage formulieren sollte, doch ihm fiel keine richtige ein.

„Normalerweise würde ich die Ausbildung mit Darius machen. Doch da das Draco jetzt macht, ist nun die Frage, was machst du?“

Airen dachte kurz darüber nach. Sie hatte noch keine Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen. Es war zu viel geschehen. Eigentlich hatte sie vorgehabt, diese Frage mit ihren Eltern in den Sommerferien zu beantworten. Doch diese waren jetzt auch vorüber.

„Ich weiß es nicht.“

Sie stand auf und stellte sich an das Fenster und sah hinaus.

„Ich weiß es nicht“, wiederholte sie. „Zu viel ist geschehen, als dass ich jetzt einen Beruf wählen könnte. Ich brauche erst einmal Ruhe und Zeit, um darüber nachzudenken.“

Sie drehte sich zu ihm um.

„Wenn ich einen Beruf erlernen werde, dann erst nächstes Jahr.“

„Verstehe. Dann werde ich dies auch tun.“

„Nein, wirst du nicht“, widersprach sie.

„Werde ich nicht?“

„Nein. Du wirst frei entscheiden, welchen Beruf du ausüben willst. Und wenn du willst, wirst du auch nächste Woche anfangen.“

„Werde ich das?“

„Wenn du es willst“, bestätigte Airen.

„Und wenn ich nicht will?“

„Dann willst du halt nicht.“

„Und wenn ich nächstes Jahr mit dir anfangen will?“, stellte Blaise die Frage.

„Selbst wenn ich einen Kindergarten eröffnen möchte?“, sie lächelte bei dem Gedanken daran.

„Dann werde ich halt Kindergärtner.“

„Ist das dein Wunsch oder spricht da der Wächter aus dir?“, sie war sich dessen nicht sicher.

Blaise stand auf und ging zu ihr, blieb vor ihr stehen und sah ihr in die Augen.

„Das ist mein Wunsch. Wie es auch mein Wunsch war, dass du bleibst. Ich spreche nicht als Wächter zu dir, sondern als Freund.“

„Und warum fragst du dann, welchen Beruf ich wählen möchte? Oder wann ich damit anfangen möchte?“

„Weil du es mir freigestellt hast, diesen Weg zu gehen, und Darius ebenfalls.“

„Dann gehe den Weg, den du gehen willst.“

„Das werde ich auch, mit dir.“

„Dann werde ich wohl keinen Kindergarten eröffnen“, sagte sie.

„Und warum nicht?“, er war ein wenig verwirrt.

„Weil ich nicht will, dass du Kindergärtner wirst, das passt nicht zu dir.“

„Und was passt zu mir?“

Airen überlegte kurz, in erster Linie fiel ihr nur ein Beruf für Blaise ein und das war Auror. Aber sie wollte keiner werden. Die UTZ dafür besaß sie und die Aufnahmeprüfung würde sie auch bestehen. Aber ihr Weg war ein anderer, das wusste sie und dafür musste sie auch kein Auror werden oder einen Kindergarten eröffnen.

„Du wirst die Ausbildung alleine machen müssen, denn mein Weg ist ein anderer, Blaise“, sagte sie leise und sah wieder zum Fenster hinaus.

„Welcher Weg?“, fragte Blaise und sah ebenfalls hinaus, als könnte er dort die Antwort sehen.

„Den Weg, den die Natur mir und meinem Bruder gegeben hat. Ich werde vielleicht einen Beruf lernen, doch ob ich ihn auch ausüben kann, weiß ich nicht.“

„Und warum soll ich dann die Ausbildung machen?“

„Weil du dort noch einiges lernen kannst, genau wie Draco. Ihr beide werdet durch die Ausbildung noch stärker.“

„Wir werden vielleicht noch etwas lernen, aber es gibt keine besseren Lehrer als deine Großeltern und deinen Vater.“

Sie lächelte. Ja, die drei waren die besten Lehrer, die Draco und Blaise je haben könnten. Sie waren es gewesen, die sie als Wächter ausgebildet hatten und sie waren nicht zimperlich gewesen. Die Ausbildung als Auror würden die beiden ohne Zweifel sehr gut abschließen, während einige andere abspringen und aufgeben würden. Doch sie und ihr Bruder nicht, das wusste sie.

„Wenn ich dem zustimme, die Ausbildung als Auror mache, was wirst du dann tun?“, fragte Blaise.

Ihm gefiel die Vorstellung nicht, sie alleine hier zu lassen.

„Den Weg gehen, die die Natur mir gegeben hat.“

„Und wo führt dieser hin?“

Sie drehte den Kopf zu ihm um und ihre Augen wechselten die Farbe, sie wurden leicht golden.

„Das weiß ich noch nicht. Das werde ich erst sehen, wenn ich angekommen bin.“

Blaise sah ihr in die Augen und konnte seinen Blick nicht von diesen abwenden. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass ihre Augen jemals einen goldenen Schimmer hatten.

Airen wandte den Kopf ab und sah wieder aus dem Fenster, sie sah Kiran, den Leitwolf, wie er gerade am See entlang lief und im Wald verschwand.

Blaise fasste sich wieder, noch nie hatte er solche Augen gesehen, auch sein Vampir war gefangen gewesen von diesen Augen. Hätte Airen in diesem Moment von ihm verlangt, jemanden zu töten, hätte er es getan. Und es wäre ihm egal gewesen, wer dieser Jemand gewesen wäre.

„Wirst du ihn alleine gehen?“, fragte Blaise.

„Nein, werde ich nicht. Ich gehe ihn mit euch zusammen. Mit dir, Draco und Darius.“

Sie schwieg einen Moment, bevor sie weiter sprach.

„Du kannst also ruhig die Ausbildung machen. Ich werde nicht gehen, und außerdem werdet ihr jeden Abend zurückkommen. Es sei denn, ihr wollt im Ministerium übernachten. Und vielleicht werde ich im Frühjahr auch eine Ausbildung machen. Oder ich werde Dad begleiten und euch mal besuchen kommen.“

Blaise nickte nur, ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, Airen alleine hier zu lassen, aber er musste.

„Ich werde Dad bitten, dass er dich bei der Aurorenausbildung noch anmeldet und du genommen wirst. Und wenn ich selbst den Abteilungsleiter darum bitten muss.“

Blaise musste lächeln.

„Du willst zum ersten Mal deine Position ausnutzen?“

„Wenn er Nein sagt, schon. Gehen wir Dad besuchen?“

Blaise nickte und gemeinsam verließen sie das Zimmer. Sie gingen die Treppe hinunter zum Salon, Airen schrieb eine kleine Notiz für ihren Vater, damit er sich keine Sorgen machen musste, falls er nach ihr suchen sollte. Danach apparierten sie in das Zaubereiministerium.
 

Die meisten Zauberer wunderten sich darüber, dass es zwei Personen gelungen war, in das Ministerium zu apparieren. Denn das konnte man normalerweise nicht. Doch sobald man sah, wer diese Personen waren, nämlich die Führerin und ein Wächter, war klar, warum sie apparieren konnten. Airen und Blaise grüßten freundlich und machten sich dann auf den Weg nach Toms Büro. Dieser war gerade in einem Gespräch mit einem Mitarbeiter und die beiden warteten ab. Das Gespräch zog sich noch eine halbe Stunde hin, ehe der Mitarbeiter aus dem Büro trat und am Ende des Gangs um die Ecke verschwand. Airen und Blaise standen von den Stühlen auf und Airen klopfte an die Bürotür, die wieder zugefallen war. Man hörte ein ‚Herein’ und Airen öffnete die Tür und trat zusammen mit Blaise ein, der die Tür wieder schloss.

Tom war überrascht, die beiden zu sehen, doch auch erfreut.

„Was führt euch zu mir?“, fragte er, nachdem er die beiden begrüßt hatte.

„Ich möchte, dass Blaise ebenfalls die Aurorenausbildung machen darf“, kam Airen direkt zum Punkt, nachdem er schon gefragt hatte.

„Das wird nicht so einfach werden. Ich weiß nicht, ob noch ein Platz frei ist, und er müsste die Aufnahmeprüfung machen. Das ist alles ziemlich knapp.“

„Würdest du bitte nachfragen?“, bat Airen.

Tom drückte eine Taste und rief den Leiter des Aurorenbüros an. Eine Minute später klopfte es an der Tür und ein Mann kam herein, sein Name war Gawain Robards.

„Was kann ich für sie tun, Minister?“, fragte er, nachdem er Airen und Blaise begrüßt hatte.

„Haben Sie noch einen Platz für jemanden, der die Ausbildung zum Auror machen möchte?“

„Nein. Die Plätze sind alle belegt.“

„Auch nicht für einen Wächter?“, fragte Airen, ihn direkt.

„Für einen Wächter?“, fragte Mr. Robards.

„Ja, für einen Wächter. Ich möchte, dass Blaise die Ausbildung ebenfalls macht.“

„Wurde er nicht bereits angemeldet und wieder von der Liste gestrichen? Und nun soll ich ihn wieder aufnehmen?“

„Ja, das sollten Sie. Beide Wächter und mein Bruder werden die Ausbildung zusammen machen. Ich bin sicher, dass Sie noch einen Platz frei haben.“

„Und weshalb sollte ich das tun?“

„Weil ich Sie darum bitte … und der Minister es Ihnen anordnen wird.“

Gawain Robards sah von Airen zum Minister und gab dann sein Einverständnis. Er wäre der Bitte von Airen nicht nachgekommen, schließlich hatte er seine Befehle und Richtlinien und in diesen stand, dass er nur zwanzig Auroren pro Jahr aufnehmen durfte. Und er musste die zwanzig Besten auswählen, weshalb es noch die Aufnahmeprüfung gab. Nun sah es in diesem Jahr so aus, dass es einundzwanzig Schüler gab, die er ausbilden würde. Mr. Robards bat Airen und Blaise, ihm zu folgen, damit er Blaise die Unterlagen geben konnte, schließlich brauchte dieser seine Unterlagen am Montag. Airen und Blaise verabschiedeten sich von Tom und folgten Mr. Robards. In dessen Büro angekommen, wies dieser Blaise noch in verschiedene Dinge ein. Blaise hörte aufmerksam zu und nach zehn Minuten verließen er und Airen das Ministerium. Sie gingen dann zum „Tropfenden Kessel“ durch den Hintereingang zur Winkelgasse und besorgten die Ausrüstung, die Blaise zur Ausbildung benötigte. Nachdem auch das erledigt war, apparierten sie direkt nach Hause, wo man sie schon erwartete.

„Hey, seid ihr auch schon da?“, begrüßte sie Darius.

„Ja, sind wir. Haben wir etwas verpasst?“, fragte Airen.

„Das nicht, nur Dad ist, glaube ich, etwas beunruhigt, dass du außer Haus warst.“

„Verstehe. Aber ich hab ihm doch eine Notiz hinterlassen, dass ich zu Dad bin.“

Darius zuckte einmal mit den Schultern.

„Was habt ihr bei Vater gemacht?“, fragte Darius.

„Ich hab ihn darum gebeten, dass Blaise auch die Ausbildung machen darf.“

Sirius kam in den Salon und sah das Airen und Blaise zu Hause waren. Er war ziemlich erleichtert.

Airen erzählte nun, warum sie bei Tom gewesen war und dass Blaise nun ebenfalls die Aurorenausbildung machen würde. Sirius gefiel die Vorstellung am Anfang zwar nicht, musste aber auch einsehen, dass es nicht falsch war, dass Blaise ebenfalls Auror werden würde.
 

Sonntags verabschiedeten sich Godric und Salazar von ihrer Familie, da diese bereits nach Hogwarts gehen würden, um noch etwas für den Schulanfang vorzubereiten. Die beiden wurden von Darius und Airen fest umarmt, da man die beiden erst wieder an Weihnachten sehen würde.
 

Einen Tag später war es dann für Darius, Draco und Blaise soweit, ihre Ausbildung zum Auror fing an. Tom nahm die drei morgens mit ins Ministerium und begleitete sie zur Abteilung. Am ersten Tag wurde von ihnen noch nicht viel gefordert. Man gab ihnen einen groben Überblick über die drei Jahre und den Stundenplan.
 

Auch in Hogwarts sah es nicht viel anders aus. Die Schüler kamen wie immer gegen Abend an und die Erstklässler wurden mit den Booten zur Schule gebracht, während die Zwei- bis Siebtklässler mit den Kutschen zum Tor gebracht wurden. Die Erstklässler wurden von Professor McGonagall am Tor abgeholt, diese brachte sie zu einer leeren, kleinen Kammer neben der Halle.

Professor McGonagall hieß die Erstklässler willkommen und erklärte ihnen was als nächstes geschehen würde. Danach verlies sie die Kammer, kam aber bereits nach wenigen Minuten zurück und führte sie in die Große Halle.

Die neuen Schüler folgten ihr und sahen sich danach neugierig in der Großen Halle um. Professor McGonagal stand vor dem Lehrertisch und neben ihr stand ein Stuhl und auf diesem lag ein Hut und plötzlich fing dieser an zu singen. Es war das Lied, welches er jedes Jahr sang, doch er sang noch weiter:
 

„Und zuletzt weiß ich zu verkünden, die vier Gründer zurück nach Hogwarts sein gekommen,

ob zu unterrichten oder nicht, wird der neue Schulleiter euch verkünden.“
 

Danach nahm die Professorin den Hut am Zipfel und hielt ihn hoch und las die Namen der Erstklässler vor. Nach und nach wurden die Schüler den Häusern zugeteilt. Nachdem dies geschehen war, Erschien auf den Haustischen das Essen und danach das Dessert. Erst dann erhob sich ein Mann, der in der Mitte des Lehrertisches saß. Er sah einmal über jeden der Tische und sprach dann.

„Ich begrüße euch zu einem neuen Schuljahr in Hogwarts. Die meisten von euch kennen mich bereits, doch möchte ich mich noch einmal vorstellen. Mein Name ist Salazar Slytherin und ich wurde vom Zaubereiministerium und den Professoren zum Schulleiter benannt. Ich habe noch drei Dinge zum Schuljahresanfang mitzuteilen. Die Erstklässler sollten beachten, dass der Wald auf den Ländereien für alle Schüler verboten ist.

Außerdem hat mich Mr. Filch, der Hausmeister, darum gebeten, euch daran zu erinnern, dass in den Pausen auf den Gängen nicht gezaubert werden darf.

Die Quidditch-Auswahl findet wie gewohnt in der zweiten Woche des Schuljahres statt. Alle, die gerne in den Hausmannschaften spielen wollen, mögen sich an Madam Hooch wenden. Teilnehmen können alle, außer den Erstklässlern.

Und nun möchte ich euch bitten, in eure Häuser zu gehen. Die Vertrauensschüler nehmen sich bitte den Erstklässlern an und zeigen ihnen alles.“

Die Schüler kamen der Bitte des Schulleiters nach, es war für alle eine Überraschung gewesen. Zwar wusste man, dass die Gründer wieder aufgetaucht waren, doch dass diese an der Schule bleiben wollten und dass Salazar Schulleiter wurde, hatte niemand gewusst.

An diesem Abend wurde unter den Schülern noch lange diskutiert, wie das Schuljahr werden würde. Würden die Gründer auch unterrichten? Oder was würden diese tun? Doch auch dieser Tag ging mal zu Ende. Man konnte zwar den nächsten Tag ausschlafen, da die Schule erst am Mittwoch anfangen würde, doch wollte man ausgeschlafen sein. Die Erstklässler würden eine Führung durch Hogwarts mit den Vertrauensschülern machen.
 

Die Ausbildung zum Auror war in den ersten drei Monaten ziemlich trocken, wie Darius fand, nur Theorieunterricht. In jedem Fach kam erst nur die Theorie dran, was ihn eigentlich störte. Doch es hieß für ihn und die anderen, Augen zu und durch, denn ändern konnte er es nicht. Auf Weihnachten freute er sich zwar, doch musste er auch lernen. Denn direkt nach Weihnachten standen die ersten Tests an und erst dann würden sie auch praktische Übungen machen. Denn erst wenn die Theorie richtig im Kopf war und man sie im Schlaf konnte, konnten sie dazu übergehen, die Theorie auch anzuwenden.
 

Die Zeit verging und Weihnachten kam. Es war Heilig Abend und Darius und Draco waren zusammen in Darius’ Zimmer. Darius hatte einen kleinen Weihnachtsbaum in seinem Zimmer stehen. Darunter lag ein kleines Päckchen, welches darauf wartete, ausgepackt zu werden.

Draco setzte sich auf die Couch und ihm fiel das Päckchen auf.

„Für wen ist das?“, fragte er Darius.

„Das ist für dich“, antwortete Darius.

Er ging zum Baum, hob das Päckchen auf und gab es Draco, dieser nahm es in die Hand und sah es an.

„Willst du es nicht öffnen?“, fragte Darius.

„Doch, aber warum?“

„Es gibt kein Warum, pack es aus“, bat Darius und Draco kam der Bitte nach.

Zum Vorschein kam eine kleine Schachtel, er öffnete diese und er sah auf eine Kette mit einem Drachenanhänger. Der Drache spiegelte den Drachen Pyrdacor wider. Draco sah den Anhänger an und sagte nichts.

„Gefällt es dir nicht?“

„Doch, sie gefällt mir. Doch ich habe nichts für dich“, sagte Draco leise.

Ihm gefiel das nicht. Ja, er freute sich über die Kette und den Anhänger. Doch was ihn störte, war, dass er nichts für Darius hatte. Er hätte wissen müssen, dass Darius ihm etwas schenkten würde. Doch hatte er vergessen, ihm etwas zu kaufen. Er war zu sehr damit beschäftigt gewesen zu lernen. Aber das war keine Entschuldigung, schließlich hatte er seinen Eltern auch etwas besorgt. Warum nur hatte er vergessen, Darius etwas zu kaufen? Er wusste es nicht.

Draco sah immer noch auf den Anhänger, schließlich nahm er diesen heraus und öffnete den Kettenverschluss und legte ihn sich um.

„Danke schön“, sagte er zu Darius und sah ihm in die Augen und sprach dann leise weiter.

„Ich werde dir auch etwas besorgen.“

„Das brauchst du nicht, dass du sie trägst, ist mir Geschenk genug.“

„Ich will …“, Draco verstummte.

Er sah Darius weiter in die Augen, welche durch das Kerzenlicht nun leicht funkelten.

Darius hatte das Licht mit einem Wink seiner Hand gelöscht und die Kerzen angezündet. Der Raum wurde dadurch noch gemütlicher und vor allem romantischer. Einen zusammenhängenden Gedanken konnte er nicht fassen, denn er wurde von Darius’ Augen in einen Bann gezogen. Ob Darius sich im Klaren war, was er da gerade getan hatte?

Nein, Darius war sich nicht im Klaren darüber. Er konnte nicht sagen, warum er das Licht gelöscht hatte und die Kerzen angezündet hatte. Er war seinem Gefühl gefolgt, doch nun war er unsicher und wollte das Licht wieder anmachen. Doch er wurde aufgehalten. Draco hatte seine Hand gegriffen, als er sie gehoben hatte. Darius sah Draco fragend an, doch erhielt er keine Antwort. Er sah, dass Draco näher rückte und langsam mit seinem Gesicht näher kam. Kurz bevor sich ihre Lippen berührten, schlossen beide ihre Augen. Es kam Darius wie eine Ewigkeit vor, bis er Dracos Lippen auf den seinen spürte. Dieser Kuss war schüchtern und zart, ein Erkunden beider Lippen, sie schmusten miteinander. Nach kurzer Zeit bemerkte Draco eine Hand in seinem Nacken, die ihn noch näher zu Darius zog. Der Kuss, am Anfang noch zart und schüchtern, wurde langsam stürmischer und leidenschaftlicher.

Wenn Darius sich ein Geschenk zu Weihnachten wünschte, dann hatte er es soeben erhalten.
 

Und dies ist das Ende von Kapitel 15
 

Weiter geht’s im Epilog

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So, das Kapitel endet hier ^^

Da ihr euch ja einen Epilog gewünscht habt, bekommt ihr auch einen, innerhalb der nächsten beiden Wochen. Ich hab den Epilog ja fast fertig, es fehlt nur noch ein kleines Stück ^^

Wir lesen uns dann beim Epilog.

Ich möchte mich noch bei euch für die Kommis bedanken, vielen vielen Dank.

Ich freu mich immer riesig darüber wenn ich eure Kommis lese ^^
 

LG Eure Lysira



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Von:  Soukaina
2010-12-27T19:57:39+00:00 27.12.2010 20:57
Die Geschichte ist einfach fantastisch. Ich liebe sie. Und verzeih das ich erst jetzt schreibe, aber ich lese eine komplette ff meistens erst zu ende um dann meine Meinung zu äußern.
Wie gesagt, die Geschichte ist fantastisch. Natürlich freue ich mich für Darius und Draco, aber noch mehr würde ich mich für Airen freuen, wenn sie wieder glücklich werden würde. Gibt es noch ne Fortsetzung?

Bitte, bitte.

Lg Souka
Von:  H-B-P___Abadon
2009-01-12T16:34:55+00:00 12.01.2009 17:34
Das keppi war wieder mal mega toll^^
und owehe der Epilog wird iwi sowas kurzes der muss mindestens genausolang sein wie das kapi hir nech sonst gibts erger^^

Aber echt schade das es das dann schon gewesen is T.T

Na ma sehn schon was neues in planung???????

lg
H-B-P
Von: abgemeldet
2009-01-07T09:12:24+00:00 07.01.2009 10:12
schöne story. shade dass sie schon zu ende ist.
so und was kann ich eigentlich noch sagen? wurde doch schon alles gesagt, also schließ ich mcih einfach an.

lg
Von:  schmusekatze
2009-01-06T19:03:38+00:00 06.01.2009 20:03
nen küsschen zu weihachten

Von:  MikaChan88
2009-01-05T23:49:36+00:00 06.01.2009 00:49
super kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  dragoni
2009-01-05T13:39:44+00:00 05.01.2009 14:39
Wirklich.schönes.Kapite!^^
Bin.schon.auf.den.Epilog.gespannt
muss.doch.wissen.wie.sich.alles.entwickelt...
LG
Dragoni
Von:  Makoto-chan
2009-01-05T07:14:07+00:00 05.01.2009 08:14
wahnsinn!!!!!!!!!!
einfach klasse...super toll und ach keine ahnung...^^
ich bin echt froh das Airen wieder da ist *erleichtert aufatmen*
freu mich schon riesig auf den epilog...bin echt total gespannt
*mega aufgeregt sein*
*schokikekse geb*
lg Makoto-chan
Von: BlaiseZabini
2009-01-04T17:25:20+00:00 04.01.2009 18:25
bohr nur noch der Epilog???
Das ist zu wenig
*wimmer*
*heul*
ich will mehr
meeeeeeeeeeeeeeeeeeeeehr
*bettel*
bitte bitte, da ist doch noch soooo viel zu erzählen das passt doch garnicht alles in einen Epilog auser der ist 10 animex seiten lang
*fest stell*
aber ich liebe diese geschichte, sie ist wirklich schön
*smile*
*knuddel*
ich bin gespannt wie es weiter geht
lg Blaise
Von:  Silverphoenixdragon
2009-01-04T16:57:12+00:00 04.01.2009 17:57
hey
wieder ein klasse kapi
freue mich wenn es weitergeht

lg sky
Von:  leewes
2009-01-04T14:24:50+00:00 04.01.2009 15:24
ein sehr schönes kapi und ich freue mich sehr das airen wieder da ist... ich hoffe nur das sie irgendwann über draco hinweg kommt und das sie ihr glück noch findet... und ich würde mich nciht wundern wenn dieses glück be blase liegt...*G* ich freu mich shcon riesg auf den epilog...*G*
bis dann
lee


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