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Voracious

- du kriegst wohl nie genug -
von

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6. Kapitel
 

„Endlich...“ Ein leises Seufzen schlich sich durch die Lippen des Bassisten, als Tooru gegangen war. Nun erst fühlte er sich wieder sicher, denn der andere raubte ihm langsam den letzten Rest Verstand. Er knöpfte nun sein Hemd zu und setzte sich auf das Bett. Sein Blick wanderte über das zerwühlte Lacken und die Decke, die mehr auf dem Boden als auf der Matratze ruhte.
 

Schlecht gelaunt richtete er sein Bett wieder her, wanderte durch das Zimmer um alle Überreste der letzten Nacht zu beseitigen. Erst danach griff er sich seinen Bass, entschied sich dann aber dagegen zu spielen und legte ihn auf dem Bett ab und setzte sich daneben.
 

Aus dem Augenwinkel begutachtete er das dunkle Instrument, zeichnete dann die Form nach und empfand das kühle Material als äußerst anziehend. Warum konnte nicht alles so einfach wie ein Instrument sein? Wenn man erst einmal wusste, wie man damit umzugehen hatte, stellten sich keine Probleme mehr – und bisher war auf diesen Partner immer Verlass gewesen. Noch nie hatte er ihn bei Auftritten im Stich gelassen.

„Tse!“, schnaubte er und legte die Bass-Gitarre beiseite. Als ob ein Instrument ihm das geben konnte, wonach er sich sehnte! Noch immer saß er auf seinem Bett und erweckte den Anschein, als wolle er sein Zimmer an diesem Tag nicht mehr verlassen. Wer wusste schon, welchen Unannehmlichkeiten er dann wieder über den Weg laufen würde…
 

Als wäre es sein Feind musterte Tomoyuki den Bass, der jetzt so unschuldig neben ihm lag und nur darauf wartete, endlich benutzt zu werden.
 

„Na schön“, murmelte er fast tonlos und griff sich das Instrument. „Wenigstens etwas, was mich nicht nervt.“ Seine Finger glitten um die Saiten wie das langsame Schlagen eines Schmetterlingsflügels. Er umschmeichelten die breiten Saiten mit einer Leichtigkeit, die die wenigsten ihm zutrauten. Er begann eine samtene Melodie zu spielen – der Bassist mochte den kühlen, dumpfen Klang seines Instrumentes, hatte sich nicht zuletzt wegen diesem für die Position in der Band entschieden.
 

Eigentlich ergänzte es ihn perfekt – verstärkte seine geheimnisvolle Seite. Stets zurückhaltend und mit einer gewissen Geschmeidigkeit stand er im Hintergrund und fristete den düsteren Part.. Nicht zuletzt Tooru schien diesem Wesen verfallen zu sein – schon einige Male hatte er mit den Auswirkungen seiner eigensinnigen Bettgeschichten gekämpft, weil diese derart angetan waren und ihn nicht mehr in Ruhe lassen wollten. Nur hatte er bisher immer auf ein zweites Treffen verzichtet – bewusst, denn dadurch würde es für die Gegenseite nicht leichter werden.
 

Tooru bildete eine Ausnahme – und eigentlich war dieser Fakt ein paar Flüche wert. Warum nur hatte er sich dazu hinreißen lassen, sich als ein Objekt der Befriedigung benutzen zu lassen? Noch dazu von einem Bandmitglied!?
 

Schon bei dem Gedanken an den Drummer entwich ihm ein Seufzen. Sicherlich war er sich über sein hübsches Äußeres bewusst – und er war in dieser Beziehung schon immer schlecht im Nein sagen gewesen. Wenn er nur nicht so schrecklich anstrengen wäre! Hätte er nicht einfach zu ihm kommen, sich ihm hingeben und dann wieder gehen können? Dann wäre er der ideale Gegenpart zu ihm. Nur war Tooru eben ein wenig anders – ganz anders, wenn man es genau nahm. Er versuchte immer wieder länger bei ihm zu bleiben – und jetzt hatte er sogar schon in seinem Bett geschlafen!
 

Und langsam erweckte er den Eindruck, als würde ihm diese eine Nacht nicht ausreichen. Sicherlich konnte er sich darauf einstellen, dass der Drummer ihm wieder Gesellschaft leisten und Platz rauben würde.
 

Dabei war diese Nacht so fürchterlich gewesen! Ständig hatte ihn etwas behindert und er war unzählige Male aufgewacht, weil Tooru ihm entweder die Decke klaute oder ihn fast aus dem Bett geschupst hatte. Noch etwas, was er hasste!
 

Und doch war da ein kleiner Unterschied – wenn er erwacht war, hatte er ihn einfach nur angesehen, sich gefragt, warum er das alles tat. Wollte er wirklich nur mit ihm schlafen? Oder war da mehr?
 

„Schwachsinn!“, murmelte er mürrisch und schloss die Augen, konzentrierte sich wieder auf die Musik. Nur wollte ihm der Drummer nicht aus dem Kopf gehen. Schon alleine diese Aktion, als er sich an ihn geklammert hatte, steckte noch tief in ihm.
 

Hasste er ihn? Nein – das ganz sicher nicht. Eigentlich waren sie Freunde, Bandkollegen, die eine Vorliebe im Bett teilten. Dieses seltsame Gefühl konnte Tomoyuki nicht einordnen – es war so vollkommen neu. Er konnte sich nicht entsinnen, so etwas jemals zuvor verspürt zu haben. Vielleicht war es der Umstand, dass ein andere mit ungeahnter Dringlichkeit versuchte in sein Leben einzudringen.
 

In Gedanken versunken musterte er sein Instrument, an welchem die Finger ununterbrochen arbeiteten und er kaum noch Kontrolle über sie hatte. Nur stieg es ihm langsam in den Sinn, dass der dumpfe Ton mit Verstärker wesentlich besser klang, sich dieser aber im Proberaum befand.
 

Schweren Herzens erhob er sich wieder und trug sein Instrument behutsam in das Kellergeschoss, in welchem die Band sonst probte. Heilfroh darüber, dass ihm niemand über den Weg gelaufen war ließ er die schwere Tür ins Schloss fallen und sah sich dann in dem Raum um. Die beiden Gitarren standen stumm an ihrem Platz, Toorus Drums im Hintergrund. Auf einer der Trommeln ruhte ein Paar Drumsticks. Irgendwie fühlte er sich gerade auf seltsame Art und Weiße einsam – sonst war die Band in den meisten Fällen nur geschlossen hier. Ganz anders aber jetzt – Tomoyuki glaubte seinen eigenen Atem in Verbindung mit dem ruhig schlagenden Herz um ein vielfaches lauter zu hören. Doch genau diese Ruhe, die einsame Stille gab ihm gerade seinen Frieden wieder. All seine kleinen Probleme, die anscheinend immer mehr wurden verloren sich im Nichts, schienen vollkommen vergessen.
 

Gemächlich bewegte er sich zu der Verstärkerbox, kniete sich davor, um daran herumzudrehen und die Kabel anzuschließen.
 

„Was machst du denn da?“, ertönte mit einem Mal eine ruhige Stimme, die er nur zu gut kannte. Tomoyuki warf einen Blick über seine Schulter und musterte die schlanke Gestalt des Drummers, der mit vor der Brust verschränkten Armen am Türrahmen lehnte. Lässig gekleidet präsentierte er sich und strahlte eine gewisse Ruhe aus – auch wenn diese ihm schon wieder entweichen wollte.
 

„Sieht man das nicht?“, fragte Tomoyuki mit einem unglaublichen Desinteresse, wie Tooru es selten zu vor gehört hatte. „Alleine? Wo sind denn die anderen.“ „Bitte Tooru, wozu brauche ich die anderen?“ War das jetzt wirklich eine Antwort auf die Frage, warum er nicht mit der Band proben wollte? Oder doch eher eine Lebenseinstellung, die er ihm direkt auf die Nase binden musste?
 

„Ich dachte ja nur...“ „Nicht so viel denken – das bekommt dir nicht“, meinte der Bassist trocken und schaute ihn unverwandt an. Tooru legte die Stirn in Falten. Anscheinend hatte Tomoyuki wieder zu alten Grässlichkeiten gefunden und behandelte ihn schlicht und ergreifen abwertend. Was hatte er denn jetzt schon wieder angestellt?
 

„Könntest du deine Scheißlaune bitte an anderen auslassen?“ „Nein.“ Der Brünette wandte sich wieder seinem Instrument zu. Es amüsierte ihn, dass Tooru sich so ärgern ließ. Anscheinend war er auf diesem Gebiet deutlich unterlegen und Tomoyuki konnte auf seinen Gefühlen herumtreten, wie auf den Scherben einer zerbrochenen Glasscheibe.
 

Noch einmal blickte Tomoyuki ihn an – zog die Augenbrauen nach oben, als er sich noch immer nicht entfernt hatte. „Lass das endlich! Ich will...“ „Was du willst und was nicht interessiert mich nicht. Bin ich dein Psychiater?“ Wieder wollte Tooru zum sprechen ansetzen, doch der andere zischte ihn nur an.
 

„Zieh Leine, fass mich nicht an und am besten: sprich mich auch nicht an“, meinte Tomoyuki kalt und wandte ihm erneut den Rücken zu. Tooru zog eine Braue in die Höhe und stemmte die Hände in die Hüften. Empört schnaubte er – manchmal zweifelte er wirklich an dem Bassisten. „Du verdammter Scheißkerl!“, dachte er und seine Augen bildeten schmale Schlitze. Am liebsten wäre er ihm auf den Rücken gesprungen – doch das sollte er möglichst unterlassen, denn schon die Vorstellung an die Flüche vom Vortag ließ ihn eisig erschaudern.
 

„Mir steht nicht der Sinn danach, mit dir zu kuscheln“, sagte Tomoyuki, als er bemerkte, wie Tooru näher an ihn heran trat, steckte dabei das letzte Kabel fest. Als ob er darauf jemals Lust haben würde!
 

„Fein – wie du willst“, ging es dem Drummer durch den Kopf. „Wer sagt denn, dass ich das will – nicht so überheblich.“ „Was für ein Glück...“ Einen kurzen Blick warf er nun doch noch über seine Schulter, sah den Blonden mit elegantem Gang zu seinem Schlagzeug wandern.
 

„Fick dich, Tomo!“, schnauzte er und sank auf den Hocker hinter den Trommeln und Becken. Tomoyuki schmunzelte und erhob sich. Vielleicht würde diese etwas eingeschränkte Probe noch interessant werden. Flink hing er sich den Bass um, warf Tooru noch einen neckenden Blick zu.
 

Er gab den Takt vor und spielte den Eröffnungssong, den sie auch bei der letzten Tour gespielt hatten. Anders aber als bei Lives sah Tomoyuki ihn frontal an. Seine Finger schienen genau das zu tun, was er wollte – auch wenn er kein einziges Mal hinunter blickte. Zwischen ihm und Tooru lag eine unglaubliche Spannung, denn auch er sah ihn fast ununterbrochen an. Ein Prickeln suchte den Drummer unter den heißen Blicken heim, immer wieder rieselten Schauer über seinen Rücken und er konnte sich nur schwer auf seine Drums konzentrieren. Tomoyuki so zu sehen rief schon wieder die abenteuerlichsten Vorstellungen in ihm wach. Obwohl sie sich nicht im Entferntesten berührten fühlte er sich, als sei der andere tief in ihm. Es war als würde er seine Seele vollkommen beherrschen und sich immer weiter in ihm einnisten - ihn zu etwas zwingen, was nicht vorgesehen war.
 

Tomoyukis schwarze Augen brannten sich fest in die seinen ein und er glaubte dieses Bild nie mehr vergessen zu können. Sie drohten ihn förmlich aufzuspießen – und Tooru konnte nichts dagegen tun. Ob er wohl erkennen konnte, was in dem Drummer vor ging?
 

Dabei fühlte er sich so besetzt von Tomoyuki, als würden sie ganz andere Dinge miteinander trieben, die übermäßig an seinen Kräften zehrten. Und er war dankbar, als sie ihr kurzes Spielen unterbrachen. Trotz dessen war Tooru ausgelaugt und schweißgebadet. Langsam ein und ausatmend strich er die hellen Haare aus seinem Gesicht.
 

„Baby – du kommst aus der Übung. Du solltest mehr trainieren“, meinte der Bassist nur und musterte Tooru fast schon spöttisch. „Gerne – zieh dich aus!“ Tomoyuki selbst schien das alles gar nichts auszumachen. Er grinste ihn nur an, tat aber nicht dergleichen. „Davon wirst du auch nicht trainierter.“ „Mit deinem Knack-Arsch kann eben keiner mithalten“, zischte Tooru gefährlich und konnte sich genau vorstellen, wie der Bassist zu diesem Hintern gekommen war.
 

Der Drummer erhob sich wieder und schenkte Tomoyuki keine Beachtung, auch wenn nur ein einziges Wort ausreichend gewesen wäre und er hätte alles mit sich machen lassen, was dem Bassisten einfiel.
 

So aber wanderte Tooru zur Tür und er erschrak schon fast unter der plötzlichen Berührung. Tomoyuki hatte nach seiner Hand gegriffen, lief hinter ihm her wie ein gut abgerichteter Hund. Schneller als der Drummer reagieren konnte hatte er sich auch schon an ihn gedrückt, wobei seine freie Hand sanft um die Hüfte Toorus wanderte. Federleicht nippten seine Lippen am Hals des Kleineren, bescherten ihm eine tiefe Gänsehaut. Kurz kratzten seine Zähne über die Haut und ließen Tooru nochmals erschaudern.
 

„Du bist unfair, Tooru“, wisperte er an dessen Ohrläppchen und haschte danach, drehte zärtlich mit den Zähnen daran herum. Tooru durchflutete eine angenehme Wärme und er schien genauso eingeschlossen zu sein, wie er es zuletzt mit dem Bassisten getan hatte. Nur war da etwas, was deutlich anders war – Tooru genoss die Nähe, erkannte, wie wohl er sich fühlte, wenn Tomoyuki ihn berührte.
 

„Warum ich?“, gelang es dem Blonden endlich zu antworten, auch wenn er sich geradezu jede Beleidigung hätte gefallen lassen. Die Verlockung war riesig, sich einfach gegen Tomoyuki zu lehnen und sich von ihm verwöhnen zu lassen. Nur würde der das wohl nicht tun.
 

„Du ignorierst mich – findest du das höflich?“ Diesmal streifte seine Zunge behutsam und ganz langsam über die Halssehne des Kleineren. „Ich glaube nicht. Tust du das immer – andere Leute ignorieren, wenn sie dich ansehen?“ Eigentlich war es eine Frechheit, dass der Bassist es sich erlaubte, Toorus Ignoranz auf ihn zu schieben – dabei hatte er ihn doch immer wieder darauf hingewiesen, ihn in Frieden zu lassen!
 

Und da war es schon wieder – egal wie ungerecht Tomoyuki sich auch verhielt – Tooru konnte nicht anders und seufzte wohlig unter den Zärtlichkeiten auf, die ihm gerade geschenkt wurden. Leicht neigte er den Kopf zur Seite, wodurch die Lippen den Größeren wieder darüber fuhren und immer erneut ansetzten, an ihm herum zu knabbern, nur um sich gleich wieder abzuwenden und ihn weiter zu foltern. Dabei war es so eine süße Folter, dass Tooru sich wünschte, der Bassist würde nie wieder aufhören.
 

„Nein... Tomoyuki... verzeih mir...“, sagte er bittend und spürte, wie sich Zähne in seinen Hals bohrten und kurz zubissen. Seine Augen verdrehten sich für den Moment und er glaubte sich viel zu erregt, als dass er klar denken konnte. „Du bist wirklich brav... dafür sollte man dich belohnen.“ „Oh bitte!“, flehte Tooru ihm Stillen und biss sich auf die Unterlippe. Auch wenn er riskierte, wieder nur ein Körper zwischen Lust und Leidenschaft zu sein – er wollte es. Er wollte es unbedingt!
 

„Wirst du auch nicht unartig sein? Oder möchtest du noch eine Strafe?“ Tooru drehte den Kopf zu ihm herum, sah ihn aus dunkel glänzenden Augen heraus an. Er blickte auf Tomoyukis Lippen, von denen gerade eine Anziehungskraft ausging, die ihn fast in den Wahnsinn trieb. Leicht geöffnet waren sie und er konnte sich nicht zurückhalten, drehte den Kopf noch weiter und küsste sie. Tomoyuki schob sich dagegen, ließ die Lider zudriften und gab sich dem Kuss hin, legte es nicht darauf an, Tooru von sich zu weisen – ganz im Gegenteil: er zog ihn noch näher zu sich, schob die Hand unter sein Shirt und strich über die Haut am Bauch, umspielte mit dem Zeigefinger den Nabel. Kurz tauchte er hinein und fingerte darin herum, bemerkte wie der Drummer sich darunter verspannte und gegen seine Lippen keuchte, ihm damit ein innerliches Grinsen bescherte.
 

„Glaubst du, dass wir in der Küche ein paar nette Spielzeuge finden? Irgendetwas, was wir in dich hinein schieben könnten?“, fragte der Brünette mit dreckigem Ton, konnte dabei das Schlucken des Kleineren förmlich hören. „Möchtest du wieder schreien?“ Die dunkle Stimme drang an sein Ohr wie ein leichter sommerlicher Windhauch und wurde begleitet von einem Paar Lippen, die über die seinen schlichen. Es war ein Gefühl wie Feuer, welches sich durch seine Glieder schickte und sich tief in ihm verewigte.
 

„Tomo… Wir werden erwischt…“, lächelte er und spürte wie dessen Zähne wieder zu seinem Ohr fanden. „Desto besser. Gib es doch zu – du stehst auf Publikum. Du willst doch, dass andere zusehen und sich einen wichsen, weil sie dich am liebsten vögeln würden.“ Die Hitze stieg dem Drummer in die Wangen, nur konnte er es nicht leugnen, dass der andere seine Gedanken auf den Gipfel der Perversitäten trieb.
 

„Oder reiche ich dir nicht?“, wollte die himmlische Stimme wissen und eine samtene Zunge zeichnete die Konturen seines Ohrs nach. „Muss ich vielleicht noch einen zweiten Schwanz organisieren?“ Wieder zupfte er an seinem Ohrläppchen. „Wie viel wohl in dich hinein passt?“ Toorus Augen drifteten zu und ein eiskalter Schauer jagte über seinen Rücken. „Wollen wir das mal ausprobieren?“ „Nein“, erwiderte er trocken und löste sich von Tomoyuki. Langsam stieg er die Stufen hinauf und drehte sich, als er oben angekommen war, herum. Der Bassist starrte ihn mit verwirrtem Blick an – hatte er gerade richtig gehört?
 

„Weißt du, ich habe absolut keine Lust auf irgendwelche Schwänze“, erklärte Tooru und lächelte zu ihm hinunter. Mit Bestimmtheit sah er ihn an und war sich seiner Gefühle jetzt ganz sicher. „Ich will nur deinen. Maximal noch Spielzeuge, denn das fand ich sehr aufregend.“ „Was ist denn an dir kaputt?“, fragte Tomoyuki und überlegte, ob der andere nicht irgendetwas ausheckte. Nur tat der das nicht – ganz im Gegenteil – er meinte jedes Wort, wie er es sagte.
 

Und damit war ihr Gespräch auch schon beendet. Tooru ließ ihn stehen – das erste Mal, dass er sich ihm in einer derartigen Situation entzog. Dabei konnte Tomoyuki sich nicht vorstellen, wie schwer ihm das gefallen war. Mittlerweile war der Drummer zu allem bereit und hätte sich ihm nur zu gern hingegeben.
 

Weiter blickte er die Tür an, die sich langsam von selbst schloss. Seit wann ließ man ihn denn abblitzen? Wie viel Dreistigkeit in Tooru steckte war nach Tomoyukis Meinung wirklich unerhört. Sonst war er doch immer von seinen Perversitäten mehr als angetan gewesen. Und jetzt? Was sollte ihm das alles sagen? Erpresste Tooru ihn, dass er nur mit ihm schlafen wollte, wenn sie zusammen waren? Damit würde er wohl auf Granit beißen – als ob er der einzige Spielgefährte wäre, der in seinem Leben existierte.
 

Dennoch aber konnte Tomoyuki an nichts anderes mehr denken. Schon wieder zweifelte er an seiner Einstellung gegenüber dem anderen. Hatte er denn plötzlich das Bedürfnis danach, nur mit diesem einen intim zu werden? Sonst war er doch auch nicht so wählerisch und hatte nur nach Äußerlichkeiten entschieden.
 

Tooru kannte er dagegen schon sehr lange. Viele Tage, zu denen sich auch immer mehr Nächte gesellten, hatte sie miteinander verbracht – auch wenn sich das eher im Rahmen der Band abspielte. Ein paar ganz nette Eigenschaften schien er schon zu besitzen und Tomoyuki überlegte tatsächlich, ob er nicht Interesse an mehr als nur Sex hatte.
 

Konnte er das überhaupt? Seine letzte Beziehung lag viele Jahre zurück und er erinnerte sich nur mit Schrecken daran zurück. Er hatte nicht wenige Gründe gehabt, warum er Pärchenbildung in seinem Leben miet. Und Tomoyuki hatte schon oft mitangesehen, wie Freunde ein angeblich doch so glückliches Paar waren und am Ende doch alles wieder zerbrochen war.
 

So war sein Leben doch viel einfacher – warum also zweifelte er plötzlich an seinen Wertvorstellungen? Er begriff es nicht. Wie konnte eine einzige Person sein ganzes Leben so auf den Kopf stellen? Er tat doch schon alles um ihm und vielleicht auch sich selbst Klarheiten zu verschaffen, wobei er nun mittlerweile mehr an sich zweifelte, als jemals zuvor.
 

Anscheinend bewirkte Tomoyuki mit seinen Grübeleien über Tooru und sein ach so tolles Leben nur, dass er noch weiter in den Abgrund rutschte. Dabei war er sich doch so sicher gewesen, dass niemals ein anderer ihm zu nahe kommen dürfte – zumindest, wenn er das nicht wollte.
 

Mit diesem Tag wurde er seine geistige Verwirrung nicht mehr los. Auch wenn Tooru gar nicht mehr aktiv auf Tomoyuki einwirkte.
 

Selbst ein paar Tage danach war er immer darauf bedacht ihm nicht zu nahe zu kommen. Sicherheitsabstand war ihm in dieser Beziehung auf jeden Fall lieber...
 

~~~~~***~~~~~
 

In den nächsten Wochen wirkte das Leben im Bandhaus wieder angenehm ruhig. Yuusuke war schließlich auch wieder zurück und sie hatten den größten Teil des Tages damit verbracht, an neuen Texten und Melodien zu basteln.
 

Dabei missachtete Wataru den Bassisten und auch Tooru vollkommen. Er sprach kaum, hielt sich zurück und mischte sich ausschließlich dann ein, wenn man ihn ansprach. Und auch dann war seine Zurückhaltung deutlich zu erkennen. Am liebsten hätte er die Zähne kein einziges Mal auseinander getan, als er in einer Pause nur noch mit Tomoyuki ihm Raum war. Eine angespannte Stille herrschte und machte Wataru fast wahnsinnig.
 

„Was ist eigentlich mit Tooru?“, fragte der Bassist abwesend in den Raum. Der andere zuckte bei dem Namen zusammen – wie konnte Tomoyuki es überhaupt wagen ihn darauf anzusprechen.
 

„Das weißt du doch am allerbesten“, knurrte Wataru und schickte wütende Blicke zu ihm. „Wer mischt sich denn ständig in die Beziehungen anderer ein?“ Tomoyuki schaute ihn nun doch an. „Er hat dir alles gesagt?“ „Halt dich raus! Das geht dich nichts an.“ Der Bassist grinste nur abfällig. „Geschockt?“ „Du sollst dein Maul halten!“ „Hat er Schluss gemacht?“ Der Sänger spannte sich unter den Worten an. Was nahm Tomoyuki sich denn heraus, dass er ihn so etwas fragte. War das sein Ernst oder nur ein böser Traum?
 

„Wundert mich nicht. Er war ganz schön frustriert.“ Er beantwortete sich die Frage wohl selbst, mied allerdings den Gedanken daran, dass Toorus „neue“ Gefühle der Grund waren. In Wataru entfachte sich gerade ein gewaltiges, aufgebrachtes Feuer und er kämpfte schwer um die Beherrschung.
 

„Mach dir nichts draus – er ist nicht der Erste, der wegen Sex seine Beziehung beendet.“ Der Sänger warf ihm einen hasserfüllten Blick zu. „Elender Wichser!“, fluchte er bösartig und sprang regelrecht auf Tomoyuki los. Mit einer Leichtigkeit überwältigte er ihn und drückte ihn gegen eine Wand. „Scheißkerl! Wage es auch nur einmal, Tooru anzufassen!“ Seine Augen bildeten dabei schmale Schlitze und er konnte regelrecht hören, wie die Wut in seinem Bauch brodelte.
 

„Was sagst du mir das?“, fragte der Bassist gelangweilt. „Er kommt jede Nacht zu mir gekrochen und will das ich ihn fast zu Tode ficke – das war nicht meine Idee.“ Wataru spürte, wie die Gleichgültigkeit in der Stimme des Größeren mitschwang. Anscheinend war er Tomoyuki vollkommen egal – mehr noch: er machte sich lustig über ihn!
 

Schon deswegen zog er ihn kurz von der Wand und warf ihn dann wieder dagegen, sodass dem Bassisten der Rücken schmerzte. Doch anmerken ließ er sich nichts.
 

„Dann wirst du das unterlassen, Wichser!“ „Willst du mich nur noch so nennen?“ Tomoyuki grinste dreckig und zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wenn es sein muss – ich spreche dich nur mit dem Namen an, der dir entspricht.“ Er zerrte Tomoyuki noch einmal zu sich, presste ihn dann wieder gegen die Wand, sodass sein Kopf mit einem dumpfen Geräusch gegen die Wand prallte.
 

„Und du wirst genau das tun, was ich dir sage“, fauchte er und war kurz davor ihm etwas anzutun. „Du wirst ihn missachten und ihn verletzen – haben wir uns verstanden?“ „Oh bitte, Wataru!“ Tomoyuki stöhnte mit einem Augenrollen und versuchte sich zu lösen, nur waren Watarus Finger so fest in seinem Kragen vergraben, dass ihm die Knöchel sichtbar entgegenragten.
 

„Haben wir uns verstanden?“ Ein weiteres Mal wurde er an die Wand gepresst, sodass er dieses Mal einen gequälten Laut nicht mehr unterbinden konnte. Doch dann ließ er ein Lachen erklingen, sah Wataru aus dunklen Augen heraus an. „Weißt du, was ich tun werde?“ Wataru erwiderte seinen Blick und funkelte ihn wütend an. „Wenn er mir das nächste Mal über den Weg läuft werde ich ihn an Ort und Stelle vernaschen. Ich werde ihn so hart zureiten, dass er für die nächsten Tage weder sitzen noch stehen kann.“ Die Augen des Sängers wurden mit jedem Wort größer. Und dann war es zu viel. Mit einem dunklen Grollen schleuderte er Tomoyuki herum und warf ihn auf den Boden. Sofort setzte er sich auf ihn und legte die Hände um seinen Hals um dort fest zu zudrücken. So schnell war es dem Älteren gar nicht gelungen die Situation zu realisieren.
 

„Glaubst du, dass ich das zulasse?“, presste er zwischen zusammen gebissenen Zähnen heraus. Mit unendlich viel Hass in den Augen schloss er die Hände um den langen Hals und drückte ihm die Luft ab. „Eher sterbe ich, als das du ihn noch ein einziges Mal anfasst!“ Ein weiteres Mal drückte er fast schon gewalttätig zu, sodass Tomoyuki ihn Lippen auseinander driften ließ und er erstickt nach Luft rang. Plötzlich fühlte er sich ausgelaugt - schwach und schlapp erschien sein ganzer Körper.
 

Vergeblich versuchte er Watarus Hände von seinem Hals zu lösen – aber gelingen wollte es ihm nicht. Das Blut stieg ihm in den Kopf und sammelte sich in seinen Augen, deren sonstiges Weiß sich immer röter färbte. Sein Gesicht nahm eine ungesunde Farbe an und er konnte nur einen piepsenden Laut von sich geben.
 

Wenn der Sänger so weiter machte, würde er bald gar nichts mehr erkennen können, denn jetzt schon erblickter er die Welt nur noch verschwommen. Es fühlte sich an, als würde jede noch so kleine Faser in seinem Leib zerreisen. Er konnte sich nicht gegen Wataru wehren – zu viel Kraft raubte ihm diese Atemlosigkeit. Allmählich erschlaffte sein Körper und er erkannte ein helles Licht, welches ihn einschließen wollte.
 

„Er bringt mich um“, ging es ihm noch erschreckend durch den Kopf, wobei es kaum zu glauben war, dass seine Gedanken noch etwas zustande brachten. Sollte er denn wirklich durch die Hand einer seiner besten Freunde nieder gestreckt werden?
 

Selbst die Laute verschwanden und seine Hände schafften es kaum noch, überhaupt die von Wataru zu umfassen. Eine seltsame Hitze durchflutete ihn und wollte ihn regelrecht verbrennen. Es erhitzte sein Blut so extrem, dass er schon befürchtete, dass seine Haut darunter brechen und ihn mit einer dunklen, roten Schicht überziehen würde.
 

Doch dann verschwand der Druck urplötzlich und Wataru wurde mit einem Aufschrei von ihm herunter gerissen. Mit einem dumpfen Geräusch schlug der Sänger auf dem Boden auf, doch das bemerkte der große Bassist kaum. Geräuschvoll kämpfte Tomoyuki nach Sauerstoff, schaffte es noch immer nicht, sich irgendwie zu regen, wobei seine Stimme eher einem nichtigen Pfeifen glich. Vorsichtig wurde sein Kopf angehoben, nur waren keine Gedanken, die in seinem Hirn regierten.
 

„Tomo? Oh Gott!“ Toorus Gesicht erschien vor ihm, auch wenn er es nur unscharf erkennen konnte. Sanft streichelte eine Hand über seine Wange. Er erschauderte unter der leichten Berührung und erkannte, wie die Lebensgeister in seinen Körper zurück fanden. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was gerade geschehen war. Wataru hatte ihn fast zu Tode gewürgt! Und dann? Hatte Tooru ihm geholfen? Neben sich bemerkte er Hiroaki, der den Sänger wohl von ihm geworfen hatte.
 

„Hast du sie noch alle?“, schnauzte der Gitarrist den Sänger an und drückte ihn mächtig zu Boden. Doch der begriff anscheinend weder sein Handeln noch seine Umwelt – was war nur gerade passiert? Er hatte doch nicht wirklich versucht Tomoyuki umzubringen!? Wie vom Blitz getroffen lag er nun auf dem Boden –Hiroaki hätte ihn nicht einmal festhalten müssen.
 

Tooru hingegen war neben ihm niedergesunken und hatte seinen Kopf auf den Schoß gebettet. Liebevoll streichelte er seine Wange und strich die brünetten Haare aus dem Gesicht. Die Stirn lag in Falten und mit einem fast schon mitleidigem Blick sah er zu Wataru. „Was habe ich nur angerichtet?“, fragte er sich im Stillen.
 

Schließlich richtete Tomoyuki sich wieder auf und verbarg das Gesicht kurz in den Händen. Er seufzte und rieb sich über die Stirn. Erst dann sah er Wataru an, der mit gläsernen Augen zur Seite blickte. „Kranke Seele! Musst du mich erst umbringen, damit du deinen Frieden findest?“, fragte er und es war erstaunlich, wie schnell er wieder zu seiner frechen Zunge gefunden hatte. „Tomo! Hör gefälligst auf mit dem Scheiß!“, mischte Tooru sich ein. Doch Wataru verstand sein Leben jetzt noch weniger.
 

„Es tut mir leid“, wisperte er kaum hörbar, lag noch immer regungslos am Boden. „Ich wollte das nicht...“ Hiroaki stand nun auch wieder auf und betrachtete den Sänger. Was passierte nur mit ihm? Er verhielt sich wie ein Geisteskranker.
 

Tomoyuki atmete aber nur tief durch. Wirklich geschockt schien er nicht zu sein. Das man ihn abfällig behandelte verwunderte ihn nicht – und er konnte Wataru seinen Hass nicht mal verübeln. Zwar hatte noch keiner versucht ihm die Luft abzudrücken, aber in Gedanken hatte er sicherlich schon sehr oft sterben müssen.
 

Langsam erhob er sich und verließ den Raum auf den Gang, doch Tooru eilte ihm nach. „Moment!“, rief er, sodass Tomoyuki stehen blieb. „Ist dir das egal?“ Die Schultern des Bassisten zuckten. „Was soll ich tun? Er hasst mich – verständlich. Verschone mich bitte.“ Wieder wandte er sich um und stopfte die Hände in die Hosentasche. Sein Hals quälte ihn bei jedem Einatmen und er glaubte, dass er die Schmerzen kaum verkraften konnte.
 

„Langsam glaube ich, dass du vollkommen bescheuert bist! Begreifst du denn gar nichts?“ Mit einem Lächeln blickte Tomoyuki ihn über die Schulter an. „Ich weiß, dass Wataru vollkommen durchdreht, wenn er dich nicht wieder haben kann. Und dann werde ich sehr bald sterben müssen, wenn er so weiter macht.“ „Das ist überhaupt nicht der Punkt!“ Entrüstet legte Tooru die Stirn in Falten. „Verdammt noch mal jetzt kapiere es doch endlich, dass ich dich liebe! Ich werde es nicht zulassen, dass dir jemand was antut!“ Tomoyuki senkte den Blick und seufzte leise. „Das tust du nicht – du kennst mich doch gar nicht.“ „Ach nein? Ich weiß, dass du keine Rosinen magst und sie immer aussortierst. Außerdem bist du kurzsichtig und kannst deine Brille nicht leiden – deswegen kneifst du immer die Augen zusammen, weil du nicht viel siehst. Und du bist auf den Oberschenkeln kitzlig – und du drehst vollkommen auf, wenn dir jemand an die Nippel geht. Und du hast fast immer kalte Hände und trägst deswegen immer Klamotten mit Taschen. Du magst keine Futons und du kannst nicht schlafen, wenn du auf dem Rücken liegst.“ „Okay! Stalkst du?“, lachte Tomoyuki und erkannte tatsächlich, wie seine Hände kalt waren. Der Drummer hatte ihn sehr genau beobachtet.
 

„Du bist mir wichtig! Deswegen achte ich auf so etwas. Sei doch nicht so verdammt stur!“ Der Bassist musterte ihn eingehend. Seit wann bedeutete er einem anderen etwas? Und noch dazu so viel, dass man alles abspeicherte, was er tat?
 

„Und Wataru?“ „Was soll mit ihm sein?“ Tooru ging zu ihm und begutachtete seinen Hals. Die Abdrücke von den Händen des Sängers zeichneten sich rot ab und er konnte sich nicht zurückhalten und strich mit den Fingerspitzen darüber. „Tut das sehr weh?“, fragte er leise und biss sich auf die Unterlippe. „Es geht – mach dir keinen Kopf.“ Nur überlegte der Kleinere schon längst angestrengt, was er tun konnte. Sanft schob er die Hände um seine Taille und zog ihn zu sich. Wie als sei es ein Versehen wanderten seine Lippen über Tomoyukis Hals, der aber nur etwas irritiert zu ihm hinunter blickte.
 

Tooru aber schlich weiter vorsichtig über die geschundene Haut, setzte kleine Küsse darauf, als wollte er die Heilung damit beschleunigen. Wahrscheinlich würde er diesen Anblick nie wieder vergessen, wie Wataru auf ihm gesessen und ihm die Kehle zugedrückt hatte. Tomoyuki hatte so elend – so verletzlich ausgesehen.

Allerdings war es auch wie ein Schlag gewesen, die beiden sicherlich wichtigsten Menschen in seinem Leben so zu sehen. In diesem Moment hatte er aber nur den Bassisten gesehen – für Wataru war in seinem Herzen mittlerweile kein Platz mehr. Viel zu sehr war er auf Tomoyuki fixiert. Schon aus diesem Grund hätte er ihm die Schmerzen am liebsten abgenommen und selbst getragen.
 

Letztendlich schob Tomoyuki ihn aber wieder weg, sah ihn mit einem ausdruckslosen Blick an. „Lass das. Aus uns beiden wird nie etwas werden – weder jetzt noch sonst irgendwann”, erklärte der Bassist ruhig und mit fast schon zärtlichem Ton. „Selbst wenn ich es wollte würde es nicht gehen. Wataru will es nicht – wir würden ihn und die Band kaputt machen. Also schlag es dir aus dem Kopf“, erklärte er und beachtete Tooru nicht weiter, der gerade regelrecht zu Eis gefror. Sollte das etwa heißen, dass Tomoyuki ihnen eine Chance geben würde, wenn Wataru nicht wäre?
 

„Das geht aber nicht!“, brach es schlussendlich aus Tooru heraus. Viel zu überhastet griff er nach der Hand des Größeren und zog ihn zu sich, presste dabei die Lippen auf die des Bassisten. Hingebungsvoll schmiegte er sich an ihn, versuchte jedes noch so winzige Gefühl hinein zu legen.
 

Tomoyuki hingegen musterte des Gesicht des Blonden und wehrte sich nicht gegen den Kuss. Tooru war hartnäckiger, als er es je geglaubt hatte. Etwas derartiges hatte er noch nie zuvor von einem anderen bekommen – liebte er ihn denn wirklich so sehr?
 

Schlussendlich löste der Drummer sich wieder und senkte betreten den Blick. „Das ist so unfair“, bemerkte er schmollend. „Warum darf ich dich nicht haben?“ „Tse!“ Tomoyuki entfernte sich weiter von ihm und schnaubte leise. Dann legten sich die durchdringenden Augen wieder auf ihn. „Weil ich niemals irgendjemandem gehöre!“ „Ich will aber bei dir sein! Dann gehöre ich eben dir! Mach doch was du willst, aber schieb mich nicht ab!“ Der Bassist seufzte leise und verschränkte die Arme vor der Brust. Er musterte den verzweifelten Drummer und wie er seinem Blick auswich.
 

„Sag das Wataru und nicht mir“, meinte er dann nur. „So kannst du es vergessen.“ Mit diesen Worten ließ er Tooru stehen, der ihm nur mit traurigem Blick nachsehen konnte.
 

„Das darf doch nicht wahr sein!“, fluchte er in Gedanken und seine Augen verengten sich. Jetzt war er Tomoyuki schon so nah und durfte nicht, weil Wataru sich quer stellte. Er ballte die Hände zu Fäusten und schickte ein Beben durch seinen Körper. Und dann traf er eine Entscheidung – so einfach konnte er sich damit nicht abfinden.
 

Er machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück in das Zimmer, in dem er Wataru und Tomoyuki vorgefunden hatte. Mittlerweile war Hiroaki wohl auch gegangen und es saß nur noch der Sänger auf der Couch.
 

„DU!“ Tooru deutete auf ihn, als sei er ein minderwertiges Objekt. „Du bist wirklich das Letzte!“ Erschrocken weiteten sich Watarus Augen und er schien kaum zu verstehen, was plötzlich geschah. Er sank noch weiter zurück in die Polster, schien sich verstecken zu wollen. „Es tut mir leid...“ „Du hast doch einen totalen Knall! Erst bringst du ihn fast um und dann verbietest du uns, dass wir zusammen sein dürfen?“ Watarus Augen zwinkerten. „Aber... Er will dich eh nicht!“ Erstaunlich schnell hatte Wataru seinen Standpunkt begriffen und versuchte sich gegen den anderen zur Wehr zu setzten. Tooru aber schnaubte wütend. „Woher willst du das bitte wissen? Du hast doch keine Ahnung!“ Kurz überlegte der Sänger. Es schmerzte ihn, wenn er ihn so anschrie. Nun konnte er wohl erst recht nicht mehr damit rechnen, jemals wieder eine Chance bei ihm zu haben.
 

„Ach vergiss es doch einfach! Das hat doch eh keinen Sinn!“ „Tooru... Versteh mich doch! Ich...“ „Ja ja – du liebst mich.“ Fast schon genervt rollte er mit den Augen. „Ich dich aber nicht!“ Wie vom Blitz getroffen verzog der Sänger das Gesicht. „Und weißt du was? Ich werde es dir nie verzeihen, dass du mir das antust“, erklärte Tooru und war erstaunt über sich selbst, dass er den Sänger so anherrschte.
 

Mit einem letzten entwürdigendem Blick entfernte er sich wieder. Hoffentlich hatte er nun endlich begriffen, dass es entgültig vorbei war.
 

Wataru aber sah dem Drummer nach. Er wollte sich damit nicht abfinden, auch wenn er wusste, dass der andere ihn dazu zwang. Und sicherlich würde er nie wieder mit ihm reden, wenn er ihm seine Liebe verbieten würde. Aber warum musste er auch ausgerechnet Tomoyuki aussuchen? Er fragte sich nur, warum die beiden Rücksicht nahmen – und was er dem Bassisten ins Essen gemischt hatte. Sonst würde er sich niemals auf eine Beziehung einlassen.
 

Sollte das etwa bedeuten, dass Tomoyuki wegen ihm nichts mit Tooru anfangen wollte? Nach dieser Aktion? Innerlich schüttelte er den Kopf. Sollte das wirklich die Wahrheit sein?
 

Seufzend legte er sich auf den Bauch und grübelte vor sich hin. Allerdings ließen ihn die Gedanken einfach nicht in Ruhe. Was sollte er tun? Sollte er Tooru wirklich gehen lassen? Vielleicht war es ja an der Zeit, ihn zu vergessen…
 

~~~~~***~~~~~
 

Tomoyuki war, nachdem er Tooru zum wiederholten Mal abgewimmelt hatte, in seine Wohnung gegangen. Es erschien ihm wie eine Ewigkeit, dass er hier nicht mehr gewesen war.
 

Allerdings war ihm diese Situation eigentlich viel zu anstrengend. Sowohl Tooru als auch Wataru gingen ihm in diesen Moment mehr auf die Nerven, als alles andere. Schon deswegen nahm er sich fest vor, sein Heim heute nicht mehr zu verlassen.
 

So hatte er es sich auf seinem Sofa gemütlich gemacht und verfolgte das Fernsehprogramm. Wann hatte er zuletzt den Abend allein verbracht? Fast immer war er entweder mit der Band oder den unterschiedlichsten Bettgespielen beschäftigt. Und es war wahrscheinlich der einzige Abend, an dem er keine Lust auf Sex hatte.

Und am liebsten hätte er sich keinen Millimeter bewegt, als es an der Tür läutete. Im Stillen verfluchte er sich, dass seine Beine ihn doch zur Wohnungstür brachten. Schlecht gelaunt öffnete er sie – machte aber ungläubig große Augen, als er die Person identifizierte.
 

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte er. Bei dem Besuch handelte es sich um Wataru. Doch der hatte sich verändert. Am Vormittag war er noch mit blonden Haaren aufgetreten. Jetzt zeigten sie sich in einem tiefen Schwarz.
 

„Danke für das Kompliment – darf ich rein kommen?“, meinte Wataru nur unbeeindruckt. Er wollte sich nach Möglichkeit nicht ewig bei dem Bassisten aufhalten. Die ganze Angelegenheit war ihm schon unangenehm genug.
 

Tomoyuki trat jetzt zur Seite und ließ den Sänger eintreten. „Also? Was willst du?“ „Reg dich ab – ich tu dir nichts.“ Der Größere schnaubte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich mache es kurz: du kannst Tooru haben. Ich werde mich in Zukunft raushalten“, erklärte er und mied es, Tomoyuki dabei anzusehen. Scheu blickte er sich in dem kleinen Vorzimmer um, von welchem mehrere Türen zu anderen Räumen führten. Der Bassist legte sehr viel Wert auf sein Reich – das wusste er. Und er empfand diese ganze finstere und irgendwie auch gemütliche Atmosphäre als äußerst passend.
 

„Aber ich schwöre dir: wenn du ihm wehtust, wird dich keiner mehr retten können“, fuhr Wataru schließlich fort. Auf Tomoyukis Gesicht schlich sich jetzt ein hinterhältiges Schmunzeln. Angst hatte er vor dem Sänger trotzdem nicht. Und drohen ließ er sich schon lange nicht mehr.
 

„Wer sagt überhaupt, dass ich was von ihm will?“ Kurz musterte Wataru ihn. Er überlegte, was er mit dieser Antwort anfangen sollte. In seinem Kopf wollten schon wieder die widerwilligsten Vorstellungen wachsen, wie Tomoyuki ihn benutzte. Er würde es doch nicht etwa gewagt haben, ihm Liebe vorzugaukeln!
 

„Wer hat das gesagt? Tooru?“, fragte Tomoyuki selbstgefällig. „Ich hab ihm gesagt, dass ich keine Beziehung will. Wenn er sich Hoffnungen macht ist es sein Problem.“ Schon wieder war Wataru kurz davor, auf ihn loszugehen. Doch er zügelte sich und versuchte ruhig zu bleiben, unterdrückte die Wutattacken, die sich anbahnten.
 

„Du empfindest gar nichts für ihn, richtig?“, fragte er mit fast schon sanfter Stimmlage. Eigentlich bemitleidete er ihn. Wenn er nur wüsste, was er sich entgehen ließ. „Das geht dich nichts an. Und wenn schon? Was würde es für dich ändern?“ „Nur die Gewissheit, dass es ihm bei dir gut geht.“ Tomoyuki überlegte und versuchte in sich zu blicken. Leugnen konnte er es nicht, dass er oft an Tooru dachte. Aber konnte man das denn als Liebe bezeichnen?
 

„Dann… überleg es dir. Tooru will dich – und was am wichtigen ist: er sieht und liebt nur dich. Auch wenn ich es gerne tun würde, aber ich kann daran nichts ändern.“ Sein Blick traf nun genau in die Augen des Älteren. Etwas mulmig war ihn bei diesen Worten schon. Nur gab es leider keinen anderen Weg.
 

Tomoyuki begegnete ihm mit einem seltsamen Blick. Wataru erschien er fast so, als sei er hilflos. Verstehen konnte er allerdings, dass er bei Tooru ins Grübeln geriet.
 

„Ich gehe jetzt. Mach was du willst, aber erwarte nicht, dass ich weiter herhalte, wenn Tooru frustriert wegen dir ist.“ Tomoyuki zuckte nur mit den Schultern, hielt dem anderen dann die Tür auf. „Ich will das wir wieder Freunde sind. Wenn du mir verzeihen kannst...“ „Vergiss es einfach“, fuhr er dem Sänger ins Wort und ließ ein Lächeln über sein Gesicht huschen, welches so plötzlich wie es gekommen auch schon wieder verschwunden war. Wataru nickt ihm zu und machte sich auf den Weg nach Hause. Mehr konnte er für die beiden nicht tun. Und in Zukunft würde dies auch keine Rolle mehr in seinem Leben spielen.
 

~~~~~***~~~~~
 

Der Bassist aber warf sich, nachdem er wieder allein war, auf seine Couch – für diesen Tag war es mit der Entspannung vorbei. Verdammter Wataru!
 

Warum hatte er auch hier auftauchen müssen? Viel schlimmer hätte es nicht kommen können und sein überschwänglicher Drang danach Tooru anzurufen stieg unaufhaltsam.
 

Sollte er sich freuen? Gerade wusste Tomoyuki nicht, ob er weinen, schreien oder freudig durch das Haus springen sollte. Was war denn nur los mit ihm? Es war ihm doch sonst immer egal, was andere taten. Und jetzt? Mit Tooru war alles so anderes... Sonst war er doch auch nicht so anhänglich! Seine Ehre ging gerade schlicht und ergreifend den Bach hinunter. Und das alles nur, weil er es nicht geschafft hatte den hübschen Drummer rechtzeitig wieder loszuwerden.
 

Murrend drehte Tomoyuki sich auf den Bauch und vergrub das Gesicht in einem der Kissen, streckte die Arme aus und ließ sie über die Lehne hängen. Wieder einmal ein Beweiß, dass er eindeutig zu groß war...

Fest entschlossen nicht mehr über die Welt um ihn herum zu philosophieren presste Tomoyuki die Augen zu, versuchte sich wohl vor sich selbst zu verstecken. Doch egal was er tat – immer wieder sah er Tooru vor sich. Sein Lächeln, seine Gesten, der Klang der wundervollen Stimme – einfach alles was ihn ausmachte ließ ihn in diesen Momenten nicht mehr klar denken. Dabei tat er doch eigentlich alles, um ihn nicht anziehend zu finden.
 

Ruckartig setzte Tomoyuki sich auf, schleuderte das Kissen, auf dem er soeben noch gelegen hatte, quer durch das Zimmer. Ob es Wut oder einfach die Erkenntnis war – er konnte es sich selbst nicht erklären. Schlussendlich griff er sich sein Handy und schrieb eine Nachricht – natürlich an Tooru. Ein schnelles „wir müssen uns sehen“ fand er dabei vollkommen ausreichend. Zu mehr wollte und konnte er sich nicht überwinden. Sicherlich würde Tooru zu ihm kommen – so treudoof war er auf jeden Fall.
 

Nicht wirklich ruhiger blieb der großgewachsene Bassist auf der Couch sitzen, nahm die Zigarettenschachtel, um kurz darauf einen der dünnen weißen Glimmstängel herauszuziehen und ihn anzuzünden. Wie zur Beruhigung zog er daran und ließ den Rauch bis tief in seine Lunge vordringen. Langsam entließ er ihn wieder durch einen Spalt seiner Lippen, starrte vor sich hin als hätte er keine Ahnung, was er hier überhaupt tat. Dabei rückte der Zeitpunkt seines baldigen Untergangs immer näher – was sollte er Tooru denn sagen? Warum hatte er ihn überhaupt hier her beordert? Er musste wirklich vollkommen verrückt geworden sein! Weiter seine Zigarette rauchend wartete er auf den anderen, drückte sie schließlich im Aschenbecher aus.
 

Es erschienen unendliche Stunden zu vergehen bis es an der Tür klingelte. Einen Augenblick überlegte er noch, bis er sich erhob und sich zur Ordnung rief. Sich von irgendwelchen angeblichen Gefühlen leiten zu lassen wäre überaus dumm gewesen.
 

Also ging er gemächlich und mit wachsendem Unmut zur Tür – selbstverständlich stand Tooru davor. Mit in den Jackentaschen versenkten Händen schaute er ihn an, erwartete wohl eine Erklärung.
 

Tomoyukis Koordinierungsfähigkeit entschwand seinem sonst so unterkühlten Sein und er griff nach Toorus Hand, zerrte ihn ruckartig an sich. Der Drummer wartete einfach ab, ließ mit sich machen, was der andere wollte. Er hatte keine Ahnung gehabt, was Tomoyuki von ihm wollte und anfänglich hatte er noch gezögert. Lediglich der Gedanke daran, dass der Bassist ihn sehen wollte hatten ihn davon überzeugt, zu ihm zu gehen.
 

„Wataru war hier...“, sagte Tomoyuki schließlich mit ruhigem Ton, ließ die Hände um seinen Rücken gleiten. Fest drückte er Tooru an sich, verlor seine Selbstsucht und das Gefühl allein zu sein. Anscheinend wollte er ihn gar nicht wieder loslassen, befürchtete wohl, dass er ihm verloren gehen könnte.
 

„Er sagt... er stellt sich nicht zwischen uns“, gestand der Bassist, ließ noch immer nicht von dem anderen ab, aus Angst, ihn ansehen zu müssen. Sicherlich wäre dann etwas Unpassendes geschehen – vielleicht hätte er Tooru gleich von sich geschoben und ihn wieder weg geschickt. In der Beziehung hatte er absolut keine Kontrolle über sein Handeln und stellte wie automatisch auf Abwehrfunktion.
 

Gerade aber fühlte er sich eigenartig wohl – ganz anders als sonst, wenn jemand ihm so nah kam.
 

Doch Tooru löste sich nun etwas aus der Umklammerung und musterte Tomoyuki nachdenklich. Sollte das jetzt etwa bedeuten, dass er im Inbegriff war über seinen Schatten zu springen? „Und was soll das heißen?“, wollte er wissen und wunderte sich über seine herbe Stimmlage. Betreten sah der Größere zur Seite. Er wirkte plötzlich so verletzlich und angreifbar – so hatte Tooru ihn bisher noch nie gesehen – wenn man den Vorfall nicht einbezog, in dem Wataru ihn fast erwürgt hatte.
 

Tomoyukis Fingernägel krallten sich in die Handflächen – irgendetwas störte ihn an seiner Lage. Wie ein verstörtes Kaninchen kam er sich vor, dass die letzten Sekunden vor dem Angriff des Wolfes noch zitterte. Und dennoch versuchte er sich irgendwie aus seiner Situation zu befreien, versuchte es aber anders als Tooru es von ihm gewohnt war.
 

„Wir dürfen zusammen sein...“ Dessen Augen wurden merklich größer – war das etwa sein Ernst? „Ich dachte... Du willst es also doch?“ Ihm blieb der Mund offen stehen. Woher kam denn diese plötzliche Sinneswandlung? „Du gibst uns beiden eine Chance?“ Tomoyuki wich einen Schritt zurück – wollte er das? Wollte er wirklich mit Tooru zusammen sein? Sollten denn da Gefühle sein, vor denen er sich schon so lange fürchtete?
 

„Du hast es geschafft“, erklärte der Bassist leise. „Ich kann nicht mehr – du bringst mich vollkommen aus dem Konzept!“ Tooru sah in weiterhin an, verinnerlichte jedes Wort, als sei es ein süßes Extrakt, welches sein Herz dazu brachte höher zu schlagen.
 

„Ich will das nicht – sag einfach, dass du mich nicht willst! Bitte sag es!“ Fast schon flehend bat Tomoyuki darum, doch der Drummer tat es nicht. Stattdessen ging er auf den anderen zu und umarmte ihn. „Ich will dich aber“, hauchte er ihm ins Ohr, bemerkte natürlich das Beben, dass sich durch seinen Körper zog. „Ich möchte dich endlich bei mir haben.“ Sanft schmiegte Tooru sich an ihn. Ganz sicher würde er ihm diesen Wunsch nicht erfüllen – und endlich ließ er diese steinerne Mauer hinter sich.
 

„Ich liebe dich, Tomo – das kann ich nicht einfach abschalten. Lass es doch einfach zu...“ Erst jetzt trafen sich ihre Blicke - Tomoyuki wirkte so verunsichert wie nie zuvor. Als er wieder zum Sprechen ansetzten wollte schüttelte Tooru sachte den Kopf. „Halt einfach den Mund“, forderte er liebevoll und schob eine Hand in seinen Nacken, um ihn für einen Kuss an seine Lippen zu ziehen.
 

Langsam schob er Tomoyuki in die Wohnung, erkannte mit Wohlwollen, dass sich zwei Hände um seine Taille schoben und er den Kuss erwiderte.
 

Gerade als sie im Wohnzimmer an kamen trennte der Bassist sich von ihm. „Moment!“ Er blickte Tooru an, als habe er ihn noch nie zuvor gesehen. „Nicht so schnell – was soll das überhaupt bedeuten?“, fragte er verwirrt und kräuselte die Stirn.
 

„Gib es auf, ich rücke dir eh nicht von der Pelle“, meinte Tooru neckend und lächelte ihn an. „Du verlangst von mir...“ „Ich verlange gar nichts von dir. Aber gerade hast du mir deutlich gemacht, dass du es auch willst. Bleib wie du bist und lass mich an deinem Leben teilnehmen“, erklärte der Kleinere. Ganz sicher würde er Tomoyuki genug Zeit geben und ihn nicht überfordern. Es war nicht gerade zu erwarten, dass sie von nun an eine Heileweltbeziehung führen würden – darauf war Tooru gefasst. Aber er würde es schon schaffen, den anderen davon zu überzeugen, dass Zweisamkeit nicht nur im Bett gut ankam.
 

„Soll ich dich allein lassen?“, fragte Tooru deswegen. Vielleicht brauchte Tomoyuki eine Weile, um dass alles zu verstehen. Das alles schien ihn maßlos zu überfordern.
 

Aber dennoch schüttelte er den Kopf. „Nein, bitte bleib hier.“ Er zog Tooru wieder näher zu sich, schaute ihn ungewohnt sanftmütig an. Dann schlug der Ausdruck um und er legte wieder seinen üblichen, leicht anzüglichen Blick auf. Ein dezentes Schmunzeln spielte um die vollen Lippen.
 

„Erwarte nicht zu viel“, meinte er und zog kokett eine Braue in die Höhe, tippte mit der Zunge gegen sein Piercing. „Tue ich nicht. Allerdings musst du dich daran gewöhnen, dass ich dich immer mal anfasse und von Zeit zu Zeit auch küsse.“ Frech grinsend schaute Tooru ihn an. „Ich denke, dass lässt sich einrichten“, stimmte Tomoyuki zu und feixte. Vielleicht war es doch nicht ganz falsch sich auf den anderen einzulassen. Ob ihm diese Rolle gefiel würde sich aber erst noch zeigen müssen...
 

tbc.



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von: abgemeldet
2007-08-09T23:44:13+00:00 10.08.2007 01:44
Ich hoffe du schreibst bald weiter, ich hab die Story verschlungen.
Sie macht wirklich süchtig xD
Als Wataru so geschockt war davon, was er gerade getan hat & Tooru dann auch noch angefangen hat ihn anzuschrein, hätte ich ihn killen können... Aber Tooru & Tomo sind auch ein schönes Paar...Wobei mir Wataru schon Leid tut ^^ Naja ich bin gespannt was als nächstes passiert!
Von:  MoonJellyfish
2007-08-05T16:24:24+00:00 05.08.2007 18:24
Hey Mimi!!! ^^ Deine FF sind alle total toll, wir haben bisher alle von dir gelesen...ich meine VERSCHLUNGEN.
Gooooooott kann Tohru verrucht sein. Wir finden das sooooo geil *~*...Wir lesen diese FF imme und immer und immmer und immer wieder...yay...du hast es vielleicht schon oft gehört aber du musst so weiter schreiben
Von:  Kanoe
2007-08-03T09:50:28+00:00 03.08.2007 11:50
eine wunderschöne geschichte.. ich frag mich was aus wataru wird *blinker*
Von: abgemeldet
2007-07-27T10:11:17+00:00 27.07.2007 12:11
kay
eig. gibts nix großartiges zu sagn xD
hab mich ja scho im andern comment ausgetobt ^//^'
nur eins:
des ende is nich zu kitschig
tomo is nich mit einemal zum schmusebär geworden;
hast du gut geschriebn un
nich übertrieben ^__^v
mehr kann ich nich sagn xD
hast deine charas wirklich gut geführt,
bist nie vom konzept abgewichen ^_^
wenn doch alle ffs so wärn T__T

^o^/

Von: abgemeldet
2007-07-10T09:38:00+00:00 10.07.2007 11:38
Wirklich spannend deine ff *______*
Und obwohl mir wataru leid tut,bin ich froh das tooru und tomo zusammengefunden haben^^. Trotzdem fände ich ein happy end für wataru mehr als gerechtfertig *sfz* T_T
Betrogen zu werden is echt das letzte und dass er allein is ...*drop*

>_<


Von: abgemeldet
2007-06-10T13:56:36+00:00 10.06.2007 15:56
Hmm .__.
armer Wataru~ *drop*
aber toll geschrieben *__________*
*lob*
Dieses kapi war so spannend >____<

Nyah ich freu mich schon aufs nächste chap ^o^
(>^.^)>

Von: abgemeldet
2007-05-21T13:21:28+00:00 21.05.2007 15:21
AiAiAi~~ :DD
Also~~ Hier mein versprochener Kommi x3

Ich find du hast echt nen tollen Schreibstil && so~~
& nen tollen Geschmack @ Pairings x33
(btw: Armes Wata *pat* oo°)
Mah~
Die FF is' ja noch net' fertig~~
Bin mal gespannt wie's weiter geht <33 :D
Von: abgemeldet
2007-05-10T17:31:20+00:00 10.05.2007 19:31
Lol ich hatte erstmal 2 Kappis aufzuholen D:
Aber sehr sehr schön geschrieben, wie auch in den Kappis zuvor!
Wataru tut mir ein bisschen Leid, und Tooru handelt ihm gegenüber echt fies.. finde ich XD;
So von wegen: "Wataru ist ihm jetzt egal." o______o

Ich hoffe, dass Wataru danach jetzt keine langweilige Rolle einnimmt, jetzt wo er sich aus der Sache raushält.. Wataru mag ich in der FF immerhin am liebsten, wie du weißt xD
Von:  Luna
2007-04-30T22:03:04+00:00 01.05.2007 00:03
So, ein Kommi...*grübel*...

Für mich muss ich sagen, hat mir der Teil mit am besten gefallen, so viel spannendes.

Erst das Tomoyuki für sich überlegt, das Tooru ihm zu nah kommt und dann so was von erstaunt ist, dass dieser ihm ein Korb gibt, wobei mir diese ganze Situation sehr gefallen hat, du kannst so was sehr gut umschreiben.

Das Wataru ihn anging hat er selbst zu verschulden, denn obwohl mir der Gute auch immer noch sehr leid tut, aber da ist er etwas sehr ausgetickt, vor seiner Entscheidung habe ich Respekt, jemand so einfach aufzugeben, ist sicher net leicht.

Auch sehr gefallen hat mir das Ende, ich bin gespannt ob die beiden das auf die Reihe bekommen und ich bete auch irgendwie für, dass du gnädig bist zu ihnen, auch wenn du es ihnen sicher nicht sehr einfach machen wirst ^-^°
Vielleicht gibt es ja auch noch ein HappyEnd für den guten Wataru?

So ich bin dann mal auf den nächsten Teil gespannt, der hoffentlich nicht all zu lange auf sich warten lässt.

Bai bai das Luna ^.^
Von:  Luna
2007-04-30T21:18:07+00:00 30.04.2007 23:18
So, ein Kommi...*grübel*...

Für mich muss ich sagen, hat mir der Teil mit am besten gefallen, so viel spannendes.

Erst das Tomoyuki für sich überlegt, das Tooru ihm zu nah kommt und dann so was von erstaunt ist, dass dieser ihm ein Korb gibt, wobei mir diese ganze Situation sehr gefallen hat, du kannst so was sehr gut umschreiben.

Das Wataru ihn anging hat er selbst zu verschulden, denn obwohl mir der Gute auch immer noch sehr leid tut, aber da ist er etwas sehr ausgetickt, vor seiner Entscheidung habe ich Respekt, jemand so einfach aufzugeben, ist sicher net leicht.

Auch sehr gefallen hat mir das Ende, ich bin gespannt ob die beiden das auf die Reihe bekommen und ich bete auch irgendwie für, dass du gnädig bist zu ihnen, auch wenn du es ihnen sicher nicht sehr einfach machen wirst ^-^°
Vielleicht gibt es ja auch noch ein HappyEnd für den guten Wataru?

So ich bin dann mal auf den nächsten Teil gespannt, der hoffentlich nicht all zu lange auf sich warten lässt.

Bai bai das Luna ^.^


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