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Ferien der unerwarteten Art

Die Seigaku Regulars fahren in ein Camp, aber da wartet mehr als nur eine Überraschung auf sie...
von

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Wer hat Angst im Dunkeln?!

Diese Nacht hatte Mizuki kein Auge zu getan. Nicht, nachdem das gestern Abend passiert war. Fuji hingegen schlief ohne Probleme, doch Kamio ging es ähnlich wie dem St.Rudolph-Manager. Jedenfalls waren sie schon früh morgens wieder hellwach. Mizuki wäre gerne aufgestanden, aber Fuji lag im Weg und über den Tensai klettern wollte er nicht wirklich, zumal auch seine Schulter wieder etwas schmerzte.

Kleine Regentropfen klopften gegen die Fensterscheibe und man hörte draussen die Blätter rauschen und wie das Wasser vom Dach floss. Bei dem Wetter würden sie heute sicher nicht grossartig trainieren können, aber bei ihren Kapitänen konnte man ja nie wissen... Nicht nach den letzten Tagen.
 

Nachdem er eine Weile hin und her überlegt hatte, beschloss Mizuki doch über Fuji zu klettern. Vorsichtig startete er seine Aktion, damit er den Tensai nicht aufweckte. Kamio beobachtete ihn. Es sah irgendwie ziemlich lustig aus, wie der Schwarzhaarige versuchte aus dem Bett zu kommen.

Als man wenige Minuten später aber schon wieder den ersten Lärm aus dem Flur hörte – es waren wieder einmal Kaidoh und Momoshiro, weswegen auch immer – dauerte es auch nicht lange, bis Fuji aufwachte. Der Seigaku Spieler drehte sich etwas und schmiss dabei Mizuki aus Versehen vom Bett. Der Schwarzhaarige lag nur seufzend auf dem Boden. Das musste natürlich passieren. Der Tag fing wirklich toll an...

„Was machst du denn auf dem Boden?“, kam es von oben. Mizuki sah hoch zu Fuji. „Nichts!“ Er stand auf und rieb sich den Hintern. Als er sich zu Kamio drehte, konnte er deutlich sehen, dass dieser Mühe hatte sich das Lachen zu verkneifen. Schmollend zog sich der St.Rudolph-Manager um und ohne weiter auf die anderen beiden zu achten, verliess er dann auch das Zimmer.

Im Flur war es unterdessen auch wieder ruhiger geworden. Oishi hatte eingegriffen, bevor es ausartete. Wortlos begab sich Mizuki nach unten ins Esszimmer und stellte fest, dass alle, die bereits anwesend waren nur verloren in der Gegend rumstanden. „Hoi! Was steht ihr hier denn so rum?“, erklang eine Stimme hinter dem Schwarzhaarigen. Gleich darauf flitzte der rothaarige Gummiball von Seigaku an ihm vorbei und hopste Ryoma an, der vor Schreck beinahe umfiel. „Kikumaru-Senpai!“

„Eh? Gibt’s heute kein Frühstück?“, kam es von Momoshiro, der gerade die Treppe hinunter kam. „Doch, aber es ist nicht mehr gerade viel da...“, antwortete Ishida. Seufzend kam Sakurai hinter ihm aus der Küche. „Was hat es denn noch da?“
 

Als alle Spieler im Esszimmer versammelt waren, starrten sie auf einen Tisch, auf dem noch die letzten Reste des Vorrats postiert waren. Nebst dem bisschen Essen, das noch übrig war, fiel allen gleich auf, dass noch Leute fehlten. Genauer gesagt ihre Kapitäne, Kaneda und Kawamura. „Wo ist denn Tezuka? Und Taka-san ist auch nicht da“, fragte Fuji. „Ah! Das hätte ich euch beinahe vergessen zu erzählen. Sie sind einkaufen gegangen, weil unsere Vorräte aufgebraucht sind. Akazawa, Tachibana und Kaneda sind auch mit“, erklärte Oishi. „In anderen Worten: Heute fällt das Training aus?“ Momoshiro begann zu strahlen und Oishi nickte. „Es würde so oder so ausfallen, du Idiot! Schau mal aus dem Fenster!“, zischte Kaidoh. „Hast du was gesagt, Baka Mamushi?!“

„Ja, dass du ein Idiot bist!“

„Suchst du Streit?!“

„Mou...Könnt ihr das nicht auf später verschieben? Ich hab Hunger“, mischte sich Kikumaru ein und erhielt zustimmendes Nicken der anderen. Das restliche Essen wurde daraufhin fair unter allen Spielern verteilt, wobei es wirklich sehr wenig für jeden gab und sie davon garantiert nie satt werden würden. „Was? Ist das etwa schon alles?“, fragte Momoshiro und starrte entsetzt auf das winzige Stück Brot. „Das kommt davon, wenn du ständig tonnenweise in dich reinstopfst!“, brummte Kaidoh. „Momo, Kaidoh, beruhigt euch!“, ermahnte Oishi die beiden. Heute waren die zwei Seigaku Spieler bloss am Streiten. Nicht, dass das etwas besonderes wäre, aber so oft war irgendwie auch nicht normal.

„...Alles was es gibt, ist ein winziges, trockenes Stück Brot, dabei ist ein ausgewogenes, nahrhaftes Frühstück wichtig, weil man sonst zu wenig Energie für den Tag hat und warum essen manche so viel, dass es für andere nicht mehr reicht? Das ist unfair, aber wenn man Hunger hat, kann man eigentlich auch nichts dafür, aber fair ist es trotzdem nicht. Es sollten erst alle haben und dann-“

„Shinji, lass gut sein“, sagte Kamio seufzend.

Das ganze Frühstück verlief äusserst still und das ohne die Anwesenheit ihrer Buchous. Man hörte nur die Regentropfen gegen die Scheiben klimpern. „Ich werde diesen Tag nicht überleben!“, meinte Momoshiro. „Die Möglichkeit durch Hunger zu sterben liegt bei Momoshiro bei 35%“, kommentierte Inui, was Seigakus Powerhouse nicht gerade Freudensprünge machen liess.
 

Nach dem Essen wusste niemand so recht, was er mit sich anfangen sollte. Rausgehen kam bei dem Regen nicht in Frage und in dieser Bruchbude konnte man auch nicht wirklich irgendwas tun. Kikumaru hing bäuchlings über das zerfledderte Sofa und schaute Shinji, Ryoma, Yuuta und Momoshiro gelangweilt bei einem Kartenspiel zu. An einem Tisch im Esszimmer haben Mizuki, Yanagisawa, Fuji, Oishi, Ishida und Kamio angefangen Monopoly zu spielen, das Sakurai vorhin in einem Schrank gefunden hatte. Der Rest hatte sich in ihre Zimmer verzogen oder sich ins Wohnzimmer zu den anderen gesetzt.

Inui war der einzige, der beschlossen hatte nach draussen zu gehen und zog sich gerade eine Regenjacke an. „Senpai, wohin gehst du?“, fragte Kaidoh. „Nur ein paar Zutaten sammeln. Die Gelegenheit kommt nicht so schnell wieder. Kommst du mit, Kaidoh?“ Der Gedanke daran liess den Jüngeren leicht grün im Gesicht werden und er verneinte die Frage. „Schade.“ Danach verschwand Inui in die düstere Wildnis und Kaidoh sah ihm noch einen Augenblick nach, bevor er die Tür wieder schloss. Wenige Minuten später verzog er sich in den Flur um dort im stillen Liegestütze zu machen. So konnte er zumindest etwas trainieren.

Doch schon bald wurde seine Konzentration völlig zu Nichte gemacht, als es nebenan lauter wurde.

„Du hast bestimmt geschummelt, Echizen!“, beschuldigte Momoshiro den Jüngeren. „Momo-Senpai, mada mada dane.“

„Genau, wenn jemand geschummelt hat, dann wohl du Momoshiro!“, mischte sich Yuuta ein. „Ich hab’s vorhin gesehen!“

„Nicht Mal fair spielen kann er, nur weil er eine Niederlage nicht akzeptieren kann. Und so was nennt sich Sportler? Wenn er das überall so macht, dann gute Nacht, denn dann wird er später bestimmt ein Krimineller, so wie viele andere und es wimmelt dann überall von Dieben und anderem Gesindel und keiner ist mehr sicher-“

„Aaah! Ich geb’s zu, ich hab geschummelt! Nur ein klitzekleines bisschen, aber bitte hör auf damit, Ibu!“

Danach war es wieder für eine Weile ruhig. Diese Stille wurde jedoch von Yanagisawa wieder unterbrochen. „Nein, dane! Das war unfair von dir Mizuki, dane!“, rief er, nachdem er bankrott ging. „Das ist Geschäft“, antwortete der zierliche Manager und strich sich zufrieden ums Kinn. Kurz darauf musste auch Ishida aufgeben. Das musste man Mizuki lassen, wenn es um solche Sachen ging, konnte so schnell keiner mit ihm mithalten. Ausser vielleicht Fuji, der konnte doch alles.

Bald ging auch Oishi das letzte Papiergeld aus und er seufzte. Nun waren nur noch Mizuki, Fuji und Kamio übrig, die sich auch einen erbarmungslosen Kampf auf dem Spielbrett lieferten. Ishida und Sakurai feuerten Kamio lautstark an, was aber nicht verhinderte, dass Fuji und Mizuki ihm nach und nach das Geld abnahmen.

Nach gut zwanzig Minuten konnte auch Kamio nichts mehr an seiner Niederlage ändern und total fertig lehnte er sich zurück. Der Tensai und der Manager waren richtige Biester in diesem Spiel. Nun waren nur noch sie beide übrig und der Kampf um den Sieg wurde noch viel erbitterter als vorhin. „Deine Hotels sind bald Geschichte, Fuji Syuusuke“, sagte Mizuki. „Saa...Dann zeig, was du kannst.“

Das Duell der beiden war bald im Mittelpunkt des Geschehens. Niemand konnte sagen, wer gewinnt. Es war einfach zu ausgeglichen. Erst verging eine Stunde, dann zwei und nach der dritten gaben es die meisten auf mit Zusehen. Die beiden Gegner jedoch spielten verbissen weiter und niemand hätte sie jetzt noch aufhalten können. „Gib auf, du hast eh keine Chance. Ich hab deine Spielweise genauestens analysiert und durschaut.“

„So? Dann solltest du auch mal zur Tat schreiten, ne Mizuki?“

„Wart’s nur ab!“
 

Gegen Abend hatten die meisten schon wieder Hunger oder besser gesagt sie waren schon fast an Hunger gestorben. „Ich hab gigantischen Kohldampf! Haben wir überhaupt noch was da?“, erkundigte sich Momoshiro. „Ich glaube es hat noch etwas Reis und Eier“, antwortete Oishi, war sich aber nicht ganz sicher. Momoshiro verzog das Gesicht. „Was?! Aber das gibt ja kein richtiges Abendessen!“

„Das Brot haben wir ja schon heute Morgen verputzt“, sagte Kikumaru und seufzte. „Wenn Momoshiro nicht für drei Personen essen würde, hätten wir jetzt bestimmt mehr“, meinte Kamio. Diese Anschuldigung liess der Seigaku Spieler natürlich nicht auf sich sitzen. „Schieb die Schuld nicht auf mich! Du und Mamushi esst doch genauso viel!“

Kaum hörte Kaidoh das Wort war er auch sehr schnell bei den anderen. „Hast du was gesagt?!“, zischte er und packte Momoshiro an der Jacke. „Halt dich da raus Mamushi!“

„Klappe, du Idiot! Du warst es, der ständig Nachschlag wollte!“

„Na und?! Kann dir doch egal sein!“

Es mischte sich vorerst niemand ein und Ryoma zog sich sein Cap tiefer ins Gesicht. Immerhin hatte er auch ziemlich oft Nachschlag haben wollen, aber er hatte es auch nötig. Er hätte seinen Senpai unterstützen können, aber angesichts dieses Konfliktes hielt er sich lieber raus und schwieg.

Die beiden Streithähne hingegen hatten angefangen sich zu prügeln. „Kaidoh! Momo! Hört sofort damit auf!“, befahl Oishi, da er nun als Fukubuchou die Verantwortung trug. Jedoch hörte keiner der beiden auf ihn und sie stiessen und boxten sich quer durch den ganzen Raum. Am Ende schaffte es Momoshiro Kaidoh so stark zu stossen, dass dieser ins Wanken geriet und kurz darauf gegen den Tisch fiel, wo Mizuki und Fuji immer noch total besessen Monopoly spielten. Der Tisch kippte unter dem Gewicht des Seigaku Spielers zur Seite und riss das gesamte Spiel mit sich. Sekunden später lag Kaidoh auf dem Boden und um ihn waren Häuser, Hotels, Würfel und Papiergeld verstreut. Dazu kam noch, dass bei dieser Aktion auch noch dem Tisch ein Bein abgebrochen war. Doch das Schlimmste kam erst noch auf Momoshiro und Kaidoh zu.

Entsetzt starrten Mizuki und Fuji auf den Boden, wo sich das Spiel befand. Es war Mucksmäuschen still. Danach funkelten die beiden die Streithähne mörderisch an. „Kaidoh...Momo...“ Die betroffenen Seigaku Spieler entfernten sich vorsichtig von den beiden. Sie wussten, dass sie ihr Testament machen konnten. Wenn Fuji wütend war, dann krachte es wirklich und bei Mizuki wollten sie es gar nicht erst wissen. „Hier geblieben!“ Der Manager und der Tensai erhoben sich von ihren Stühlen und traten auf sie zu. Die Atmosphäre hatte nun etwas unheimliches und mörderisches an sich. „Es tut uns Leid Senpai!“, riefen Momoshiro und Kaidoh gleichzeitig, auch wenn sie wussten, dass das sicher nichts mehr nützte, um ihre Haut zu retten.

Doch nach kurzem Erstarren griffen die anderen ein, bevor schlimmeres passieren konnte. Oishi und Kikumaru hielten Fuji fest, während Yuuta und Yanagisawa den Manager aufhielten. „Beruhig dich, Mizuki-san! Das war doch nur ein Spiel.“ Yuuta bereute seine Worte aber schnell, denn Mizuki schien das keineswegs so zu sehen. Derweil war Kikumaru mit seinem Beruhigungsversuch bei Fuji erfolgreicher und der Tensai lächelte auch schon wieder, wobei das nicht unbedingt hiess, dass er nicht mehr sauer war.
 

Etwas später war dann auch wieder Frieden eingekehrt, aber Fuji und Mizuki wollten irgendwann auf jeden Fall eine Revanche spielen.

Unterdessen wurden Momoshiro und Kaidoh von Oishi dazu verdonnert den Tisch wieder zu reparieren. Da es den beiden nicht ganz leicht fiel, half ihnen Ishida dabei. Währenddessen kümmerte sich der Rest ums Abendessen und das Tische decken. Kikumaru schlug vor Spiegelei mit Reis zu machen und da es eh nicht viel anderes gab, wurde der Vorschlag auch angenommen.

Oishi war dabei das bisschen Reis zu kochen, das noch übrig war, während Eiji neben ihm fröhlich mit den Spiegeleiern anfing. Yuuta holte die Teller, Yanagisawa und Atsuhi kümmerten sich um das Besteck und Kamio übernahm die Gläser zusammen mit Shinji. Diejenigen, die nichts mehr zu tun hatten setzten sich an die Tische und bald darauf war auch der Tisch, den Kaidoh kaputt gemacht hatte wieder ganz. Danach gab es endlich Essen und leider nur für jeden eine Portion. Diesmal hielt sich Momoshiro mit seinem Kommentar zurück und auch sonst war es während dem Essen wieder sehr still. Nur das Besteck hörte man klirren. Das die wenigsten wirklich satt wurden, war klar, aber keiner sagte etwas. Eine Portion hob man noch für Inui auf, der immer noch nicht zurück war.
 

Als das Essen beendet war, machten sich alle gemeinsam ans Abräumen. Danach wurde ausgelost, wer den Abwasch erledigte. Getroffen hatte es Oishi und Yanagisawa. Kurz darauf begaben sich Atsushi und die Fudomine Spieler auf ihre Zimmer, ausser Kamio und Shinji. Die anderen setzten sich ins Wohnzimmer und hatten wieder Langeweile. „Wir könnten ja Strip Poker spielen“, schlug Mizuki vor. Doch der Vorschlag wurde einstimmig abgelehnt. Nur Fuji fand es eine „lustige“ Idee. „Wir können uns ja Gruselgeschichten erzählen!“, machte dann Kikumaru einen erneuten Vorschlag. „Wir sind doch nicht mehr im Kindergarten!“, meinte Mizuki jedoch, aber der Rest fand die Idee gut und der Manager seufzte. Sogar Yuuta war ihm in den Rücke gefallen, dieser Verräter. „Gut, aber wer fängt an?“, wollte Momoshiro wissen. „Äh, ich weiss vielleicht eine“, meldete sich Nomura und alle sahen den St.Rudolph Spieler überrascht an, denn dieser hielt sich bis jetzt eher im Hintergrund. „Okay! Dann schiess los.“ Nomura nickte. „Kennt ihr die Geschichte dieser Hütte?“ Alle schüttelten den Kopf, wobei Mizuki gelangweilt aus dem Fenster sah. Der Regen wurde noch stärker. „Man sagt, dass sich hier einmal ein Mörder versteckt hatte und-“

„Ein Mörder? Wie lächerlich“, kommentierte Mizuki. „Mizuki!“, zischten einige. Der Schwarzhaarige machte ein schmollendes Gesicht, wurde aber von den anderen einfach ignoriert. „Wie gesagt, man erzählt sich, hier habe sich früher ein Mörder versteckt, der grauenhafte Morde begangen haben soll. Man hat ihn deswegen auch ‚Fleischer’ oder ‚blutrünstiger Dämon’ genannt.“ Alle starrten gebannt auf Nomura. Kikumaru klammerte sich an Ryoma. Dieser war total genervt, weil sich Momoshiro schon an ihn geklebt hatte. Irgendwann würden die beiden ihn noch erdrücken. „Er wurde nie von der Polizei gefasst, weil ihn hier niemand gesucht hatte und manche von seinen Opfern hat er hier her verschleppt und sie gefangen gehalten, bis er sie auf grausame Weise ermordete“, fuhr der St.Rudolph Spieler fort. Unwillkürlich schluckte Yuuta. Nicht weil er Angst hatte oder der Geschichte glauben schenkte, sondern einfach weil durch den Sturm, der immer stärker wurde und das kleine Haus so richtig in die Mangel nahm, eine unheimliche Atmosphäre entstanden war. Es knarrte und quietschte. Kaidoh war sogar schon kreidebleich und schien demnächst vor Angst in Ohnmacht zu fallen. „Aber eines Tages entdeckte die Polizei diese Hütte und als sie das Innere betraten, bot sich ihnen ein wahrer Anblick des Grauens, denn überall waren Leichen im Haus. Bei manchen konnte man gar nicht mehr sagen, wie die Menschen vorher ausgesehen haben,denn-“

„Halt! Würdest du eine detaillierte Beschreibung der Toten weglassen? Die Viper stirbt uns sonst noch weg“, unterbrach Kamio und deutete auf Kaidoh, der unterdessen doch tatsächlich ohnmächtig geworden war. Aber auch Kamio schien etwas bleich um die Nase. Kikumaru krallte sich an Ryoma und erwürgte ihn dabei fast.

Nomura nickte einverstanden und liess den Teil aus. „Wie auch immer... Man schickte eine Spezialeinheit hier her, um die Leichen wegzuräumen, aber die Leute dieser Einheit kamen nie wieder zurück, bis heute nicht. Die Polizei sah sich dann hier erneut um, weil man dachte der Mörder wäre noch in der Gegend und als sie die Hütte hier betraten da...“

„Was war da?“, fragte Momoshiro zögerlich. „Die Leichen waren verschwunden, genau wie die Leute der Spezialeinheit.“

„Pah, die verschwinden doch nicht einfach“, mischte sich der zierliche Manager erneut ein und diesmal ignorierte er die finsteren Blicke, die man ihm zu warf. „Das dachten die Polizisten auch und durchsuchten das ganze Haus, fanden aber nichts. Plötzlich erklang ein Schrei und-“

„Aaah!“ Alle zuckten erschrocken zusammen, als sie eben einen Schrei aus der Küche hörten und starrten entsetzt in die Richtung. „Verdammt, dane!“ Sogleich kam Yanagisawa aus der Küche gelaufen und holte Schaufel und Besen aus dem Flur. „Eh? Was schaut ihr denn alle so komisch, dane? Stimmt was nicht?“, fragte er etwas verwirrt. „Was ist denn bei euch passiert?“

„Ich hab einen Teller fallen lassen...“

Man sah den anderen deutlich die Erleichterung an und gleich darauf verschwand die Ente von St.Rudolph wieder in der Küche. „Erzähl weiter Nomura!“, drängelte Kikumaru.

„Als sie den Schrei hörten, drehten sie sich abrupt um, aber es war niemand zu sehen, doch einer ihrer Kollegen war verschwunden. Man sah nur eine Blutspur auf dem Fussboden. Sie folgten ihr, bis sie einfach aufhörte. Es dauerte auch gar nicht lange, bis wieder ein Polizist verschwand und langsam bekamen sie Angst. Sie wollten das Haus so schnell sie konnten verlassen, aber die Tür war verriegelt und sie hörten auf einmal seltsame Geräusche. Dann ging alles sehr schnell. Einer wurde abrupt von den Füssen gerissen und durch die Hütte geschleudert. Als er sich taumelnd erhob, sah er gerade noch wie ein dunkler Schatten seinen Freund erschlug und sich dann zu ihm drehte. Der letzte der Polizisten versuchte zu fliehen und entdeckte dabei ein Fenster, durch das er sprang und rannte um sein Leben. Man fand ihn einige Tage später auf einer Strasse mit schlimmen Verletzungen, aber er hatte es überlebt.“

„Und was ist mit dem Mörder?“, fragte Fuji interessiert. „Keine Ahnung. Man hat ihn nie wieder gesehen und irgendwann hatten die Morde von selbst aufgehört, man sagt aber, dass die Geister der Ermordeten immer noch hier im Haus rumspuken und der Mörder in stürmischen Nächten an diesen Ort zurückkehrt“, endete Nomura.
 

Es war sehr still im Wohnzimmer. Niemand sagte etwas. Sogar Shinji schwieg, was doch sehr aussergewöhnlich war. Ryoma konnte sich derweil aus Kikumarus Würgegriff befreien und Momo versuchte seinen Rivalen wieder unter die Lebenden zu bekommen. Bis auf Fuji und Mizuki hatten alle einen relativ entsetzten Gesichtsausdruck. Mizuki fand die Geschichte ja schon von Anfang an Schwachsinn und Fuji lächelte wie sonst auch immer. „Irgendwie hab ich keine Lust mehr hier zu bleiben...“, gestand der Gummiball von Seigaku. „Das war doch nur eine dumme Geschichte, die Nomura-kun spontan erfunden hat“, sagte Mizuki immer noch schmollend. Das war wahrscheinlich wahr, aber wenn doch etwas an der ganzen Geschichte dran war? Einige fühlten sich wirklich nicht mehr ganz wohl. Kaidoh, der endlich wieder zu sich gekommen war, konnte es nun locker mit einer Kreide aufnehmen.

Nur wenige Minuten später kamen Oishi und Yanagisawa aus der Küche und sahen die anderen verwirrt an. „Ist irgendwas nicht in Ordnung?“, wollte Oishi wissen und sah seinen Doppelpartner besorgt an.

Doch bevor irgendwer darauf antworten konnte, wurde es urplötzlich stockdunkel. „Was?!“

„Oh oh...Sieht nach Stromausfall aus“, meinte Fuji und sah sich um, aber es war so stockfinster, dass man die Hand vor Augen nicht sah. „Na toll! Auch das noch!“, nörgelte Mizuki. „Was machen wir jetzt?“, fragte Momo mit zitternder Stimme. „Wir können wohl nur warten, bis der Strom wieder angeht“, meinte Kamio und seufzte. Diese Tatsache gefiel den wenigsten. „Müsste es nicht irgendwo so einen Kasten haben, wo man den Strom wieder einstellen kann?“, fragte Kikumaru in die Dunkelheit. „Ich denke schon, aber wie sollen wir den denn jetzt finden?“ Es erklangen verschiedene Seufzer. Sie konnten wohl tatsächlich nur abwarten.

Kaidoh fand die jetzige Situation überhaupt nicht mehr lustig und was er nur ungern wahr haben wollte: Er hatte Angst, so richtig Angst. Er war zwar nicht allein, aber das beruhigte ihn nicht sonderlich und so klammerte er sich an das nächst Beste, das er erwischte. Es war Kamio, der das nicht besonders mochte, konnte sich aber nicht aus diesem Klammergriff befreien. „Shinji, bist du das?!“

„Was? Ich sitz hier doch ganz ruhig neben dir und starre ins Dunkle, dabei sehe ich doch so überhaupt nichts, obwohl ich die Augen offen hab. Sitzt du überhaupt noch neben mir? Ich sehe ja nichts und reden tust du ja auch nicht mit mir... Hat dir diese Geschichte etwa Angst gemacht und redest deshalb nicht mehr mit mir? Du kannst doch immer mit mir reden, ich lache dich auch nicht aus, wenn-“

„Nein ich sitz noch neben dir und sehe genauso wenig, wie du!“, zischte der Rothaarige etwas genervt. „Dann ist es Momoshiro!“

„Bitte?! Glaubst du ich würde mich an dich klammern? Für wie bescheuert hälst du mich?!“

Es polterte. Sofort erstarb das angefangene Wortgefecht. Es polterte nochmals. „Was...war...das?“, flüsterte Kikumaru und tastete nach Oishi, den er auch fand und klammerte sich an ihn. Dann knarrte und rumpelte es, gefolgt von einem leisen Schrei. Diesmal zuckte sogar Mizuki etwas zusammen und auch Yuuta wurde schon ganz mulmig. So hatte er sich den Abend nun wirklich nicht vorgestellt. Einige Zeit später war es wieder totenstill, nur draussen tobte weiterhin der Sturm und rüttelte an den morschen Fensterläden, die unangenehm quietschten. Plötzlich erklang wieder ein Schrei und direkt danach krachte es unmittelbar in der Nähe des Wohnzimmers. Momoshiro schrie vor Schreck ebenfalls auf und purzelte vom Sofa. Damit jagte er auch den anderen einen Schrecken ein. „Aua dane...“, hörten sie die Stimme des St.Rudolph Spielers, der gleich darauf eine Taschenlampe anknipste. „Aaaah! Ein Geist!!!“, brüllte Kikumaru und versteckte sich hinter seinem Doppelpartner. Yanagisawa sah etwas verwirrt aus. „Geist? Wo?“

„Mach bloss die Taschenlampe wieder aus!“, rief Momoshiro, denn so wie die Ente von St.Rudolph die Taschenlampe hielt, wurde dessen Gesicht bestrahlt und verlieh ihm einen unheimlichen Ausdruck. „Wo hast du die her?“, wollte Mizuki wissen. „Ich hab sie im Zimmer geholt“, antwortete er stolz. So erklärte sich auch das Gepolter von vorhin. Von wegen Geister... Pah.

„Ah! In der Küche hat es auch Kerzen und Streichhölzer!“, fiel Oishi ein und tastete sich zusammen mit Eiji in Richtung Küche. Yanagisawa folgte ihnen, um bei der Suche zu helfen.
 

Kurze Zeit später war jeder mit einer brennenden Kerze ausgerüstet und man konnte endlich wieder etwas sehen. Kaidoh hatte sich unterdessen auch wieder von Kamio gelöst und hielt krampfhaft seine Kerze. Einige verliessen daraufhin das Wohnzimmer.

Etwas später tauchte Kamio wieder im Wohnzimmer auf. „Hat jemand von euch Ishida, Sakurai oder einen der anderen gesehen?“ Die Anwesenden schüttelten die Köpfe. „Sind sie nicht in ihren Zimmern?“, meinte Yuuta. „Nein eben nicht und Shinji hat auch schon im Flur und beim Eingang nachgesehen...“ Da Yuuta ohnehin langweilig war, half er dem Speedace von Fudomine bei der Suche. Jedoch waren die anderen Fudomine Spieler nicht mehr aufzufinden. Sie waren einfach verschwunden. „Das gibt’s doch nicht!“, fluchte Kamio und wedelte mit seiner Kerze. Nach der nicht gerade erfolgreichen Suche kehrten beide wieder ins Wohnzimmer zurück. „Habt ihr sie gefunden?“, fragte Mizuki gelangweilt. Er bekam nur ein Kopfschütteln als Antwort.
 

Auf einmal ging das Licht wieder an. „Na bitte, geht doch.“

„Endlich!“, sagte Momoshiro erleichtert, pustete seine Kerze aus und liess sich neben den schwarzhaarigen Manager sinken. Kurz darauf kam Yanagisawa die Treppe runter. „Hat einer von euch Atsushi gesehen?“

„Sag bloss, der ist auch verschwunden?!“, antwortete Yuuta ensetzt. „Wenn wir gerade schon dabei sind, hat jemand Eiji gesehen?“, fragte Fuji, der gerade eben auch ins Wohnzimmer kam. „Oishi-Senpai ist auch weg“, mischte sich Ryoma ein und blieb neben Fuji stehen. Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Wo waren die alle?! Man konnte doch nicht einfach so verschwinden, oder?

„Man verschwindet nicht einfach so!“, meinte Mizuki und zwirbelte an einer Haarsträhne. „Ach?! Und wie sonst erklärst du dir das Ganze?!“, fauchte Kamio. „Der Mörder...“, kam es leise aus dem Sessel, in dem Kaidoh zusammengekauert mit seiner Kerze in der Hand sass. „Der Mörder war’s... Er ist hier.“

Da nun schon einige Dinge geschehen waren, begannen einige langsam die Geschichte vom Mörder zu glauben. „Okay, ich hab genug von all dem hier! Ich geh schlafen!“, meinte Ryoma und verliess das Wohnzimmer. Die meisten taten es ihm gleich und schliesslich waren nur noch Mizuki, Fuji, Kamio, Momo und Yuuta übrig. Viel geredet hatten sie nicht. Momoshiro und Kamio führten eine Diskussion über das Verschwinden ihrer Freunde, während Fuji tödliche Blicke auf Mizuki abschoss, der seinem Bruder seiner Meinung nach schon wieder viel zu nah war.

„Glaubst du der Mörder hat sie geholt?“

„Quatsch! Glaub ich jedenfalls...“, murmelte Kamio. „Mörder? Was für ein Mörder?“ Die Blicke der Tennisspieler richteten sich zum Wohnzimmereingang und liess sie vor Schreck aufschreien. Da stand eine grossgewachsene Gestalt mit blitzenden Augen und etwas glibberigem in der Hand, das tropfte. „Inui...“, sagte Fuji ruhig wie immer und lächelte. „Inui-Senpai?!“ Momoshiro stand vom Boden auf, nachdem er da vor Schreck unsanft landete. Auch Mizuki und Yuuta liessen sich los, da sie sich vor Angst aneinander geklammert hatten. „Inui-Senpai?“ Ryoma, sowie ein paar der anderen kamen wieder die Treppe hinunter, da sie das Gekreische im Wohnzimmer nicht überhören konnten. „Wo warst du und hast du Eiji oder Oishi gesehen?“, erkundigte sich Fuji. „Zutaten sammeln.“ Er schwenkte das Zeugs in seiner Hand hin und her. „Nein, wieso?“
 

Nachdem sich Inui aus seiner Jacke geschält hatte, erzählten ihm die anderen, was passiert war. Inui seufzte. Hier hätte er tonnenweise Daten sammeln können, aber was soll’s. „Das jemand einfach so verschwindet ist zu 0.1% möglich und das ein Mörder rumläuft zu 30%.“ Diese 30% hatte nicht wirklich eine beruhigende Wirkung.

Im Flur neben dem Wohnzimmer klapperte es und es erklangen Stimmen. „Man... Du warst viel zu gut...“, seufzte Ishida und Sakurai lachte leise. „Mori und Uchimura waren besser.“

„Nanu? Was seid ihr hier denn alle versammelt?“ Ishida schaute die anderen an, diese wiederum sahen die vier Fudomine Spieler teils schockiert, teils überrascht an. „Wo kommt ihr so plötzlich her?!“, schrie Kamio fast. „Aus dem Keller.“

„Diese Hütte hat einen Keller?!“, kam es von mehreren gleichzeitig. „Ja, dahinten im Flur ist so eine Art Falltür.“ Ishida deutete im Flur nach hinten. „Und was habt ihr da unten gemacht?! Und warum sagt ihr das nicht?!“ Kamio klang schon beinahe hysterisch. „Äh... Da unten hat’s ein Tischtennistisch... Und da haben wir halt etwas gespielt und die Zeit vergessen...“ Sakurai sah zur Seite. „Aber der Stromausfall... Ihr müsstet den doch auch im Keller bemerkt haben...“, mischte sich Momoshiro ein. Die Fudomine Spieler nickten. „Aber da unten hatte es einen Kasten und da haben wir das Notstromaggregat eingeschaltet. Wir mussten den Kasten aber erst suchen... Zum Glück hatte es da unten Taschenlampen.“

Die Tatsache, dass die vier Fudomine Spieler im Keller Tischtennis spielten, während sie sich hier oben alles mögliche überlegten und sich Sorgen gemacht hatten, liess die Stimmung nicht gerade steigen. Zumindest erklärte sich so, wie der Strom wieder anging. „Waren Atsushi, Kikumaru oder Oishi nicht bei euch?“ Kopfschütteln. Okay... Ein paar von den Vermissten sind wieder aufgetaucht, aber wo war denn der Rest? „Vielleicht hat das Haus ja noch einen Dachboden?“

„Quatsch! Das hätte uns auffallen müssen!“

Nachdem sie allerdings doch noch nachgesehen, aber nichts gefunden hatten, begaben sich alle wieder hinunter ins Wohnzimmer. Sie waren müde, schlafen konnte aber keiner so richtig, ob jetzt aus Angst oder nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  mari-chin
2007-08-07T09:02:52+00:00 07.08.2007 11:02
°___° Cool!
was ich wissen wollt, was für paarings gibt es denn??
und was ist jetzt mit Mizuki und Fuji und Yuta?? xDDD
ich mein zum letzten kappi glaub ich,
da wollten sich Yuuta und Mizuki küssen, aber Fuji stört
und dann küsst Fuji, Mizuki????
voll verwirrend xDDD
sag bitte bescheid wenns neue kappi raus ist ^.^
LG
Von:  Gedankenchaotin
2007-07-09T09:03:34+00:00 09.07.2007 11:03
Hey.. das klingt doch echt interessant ^^ Bin echt gespannt, wie es weitergeht und ob die Vermissten wieder auftaushen.. und Fuji küßt Mizuki Oo... schreib ja schnell weiter..

LG
Von: abgemeldet
2007-04-27T20:46:22+00:00 27.04.2007 22:46
Interessant xD
das Kapitel ist lustig XDD
auch wenns gruselig sein soltle
Ich bin neugierig wo sind die anderen abgeblieben?
Und wo sind die Buchous? Haben die sich velaufen?

Schreib bald weiter
*winkz*
kira


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