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Konsequenzen des Erinnerns

Eine HG/SS-Geschichte.
von

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14. Vorbereitungen

@Belly-chan: Tja, manchmal geht scheinbar die Freischaltung auch ganz schnell. Man muss auch mal Glück haben. Vielleicht färbt das ja irgendwie auf Severus und Hermine ab.
 

14. Vorbereitungen
 

Hermine sah Severus einen langen Moment in die Augen und prüfte, ob er die Wahrheit sagte. Alles was sie fand war Sorge um sie und das ungeborene Kind.
 

„Wann?“ war ihre einzige Frage.
 

„Vermutlich in zwei oder drei Wochen. Genau weiß es nur Voldemort selbst. Du wirst ab dann auf Dich allein gestellt sein und wahrscheinlich werde ich mein Versprechen, unser Kind großzuziehen, nicht einlösen können. Hermine, es tut mir leid, ich habe immer gedacht es bliebe etwas mehr Zeit, zumindest bis nach der Geburt.“
 

Hermine begriff nur nach und nach, was er sagte und als sie dann verstand, was das für sie heißen würde, brach sie in Tränen aus und drückte sich einfach nur an ihn.
 

Jeder Versuch sie zu trösten schlug zunächst fehl und es brauchte all seine verbliebene Kraft, es überhaupt zu schaffen. Nach über zwei Monaten lagen sie dann letztlich doch wieder gemeinsam in ihrem Bett. Arm in Arm und eng aneinandergedrückt schliefen schließlich beide ein.
 

Der nächste Morgen brach an und es schien als hätte die gemeinsame Nacht bewirkt, dass Severus sich wieder wie früher verhielt. Doch es war nicht nur diese Nacht gewesen, vielmehr waren es all die ungesagten Dinge zwischen ihnen. Die Dinge, die vermutlich niemals ausgesprochen werden würden. Die Dinge, die er tief in seinem Herzen verschloss und bald in sein Grab mitnehmen würde.
 

Es tröstete ihn, dass Hermine ihm keinen Vorwurf daraus machte, was er empfand und auch nicht, weil er sie allein lassen würde, aber es schmerze ihn zu wissen, dass all seine Illusionen von einem – wenn auch nur kurzzeitigem – gemeinsamen Familienleben, mit dem Finalkampf zerstört wurden.
 

Seit Wochen schon hatte er geahnt, dass Voldemort etwas plante und tatsächlich war er auch der erste gewesen, der eingeweiht worden war, aber es schien Severus keine besondere Ehre zu sein, als erste zu wissen, wann genau man sterben würde. Denn dieses Gefühl ließ ihn seither nicht mehr los.
 

Er war in Wahrsagen nie sonderlich gut gewesen, aber es schien ihm absolut unumgehbar, bei diesem Kampf zu sterben. Potter und Weasley hatten die letzten Horkruxe zerstört. Nun gab es nur noch den letzten Seelenteil in Voldemorts Körper. Um ihn zu zerstören würde es auf jeden Funken Magie auf der Seite des Guten ankommen. Severus wusste, er würde sich in diesem Kampf am entscheidenden Punkt mit Potter zusammentun müssen. Spätestens dann würde Voldemort ihn ohne Zweifel töten.
 

Severus wurde aus seinen Grübeleien gerissen, als Hermine den Raum betrat. Sie hatte geduscht. Ihr hingen noch immer einige halbnasse Haarsträhnen ins Gesicht und sie trat lächelnd an den Tisch und sah dabei wunderschön aus. „Es tut mir leid, dass ich mich gestern so aufgeführt habe, aber das kommt alles so plötzlich, Severus.“
 

„Schon gut. Es ist alles in Ordnung.“
 

Der Rest des Frühstücks verlief schweigsam, aber Severus war aufmerksamer ihr gegenüber, als in den letzten Wochen. Obwohl ihm seine Sorgen noch immer ins Gesicht geschrieben standen, war der Umgang mit ihm jetzt doch einfacher und im Laufe des Tages stellte sich eine alte, fast vergessene Harmonie wieder zwischen ihnen ein, die am Ende noch dadurch verstärkt wurde, dass er sie zu Bett brachte und sich, statt zu gehen, neben sie legte.
 

Er wusste, dass sie ihn wohl kaum jemals lieben würde, aber sie schien ihn seine Gegenwart zu mögen und er mochte ihre ganz sicher. Was also lag näher, als wenigstens gemeinsam in einem Bett zu schlafen. Mit dem Gedanken, er könne auch ein weitaus unglücklicheres Leben, als dieses, führen, schlief er ein.
 

Die nächsten Tage vergingen im Flug und nach etwas mehr als einer Woche stand fest, dass Voldemort den finalen Kampf gegen den Orden so geplant hatte, dass ihnen noch neun Tage blieben.
 

Neun Tage, um miteinander zu leben. Neun Tage, um nachzudenken. Neun Tage, um sich Sorgen zu mache und neun Tage, um zu planen, was danach geschehen würde.
 

Obwohl Hermine ihm immer wieder versicherte, er würde den Kampf schon überstehen, ließ sich Severus nicht beirren und gab ihr einen Zettel, auf den die Sprüche standen, die ihr erlauben würden, die Wohnung zu verlassen. Der Zettel enthielt auch die Informationen, wo sie am unauffälligsten einkaufen konnte und einige Sprüche, die zur Tarnung dienten.
 

Hermine lehnte es rundum ab, den Zettel zu lesen. Sie schwor ihm, ihn zu benutzen, wenn es wirklich notwendig sein, aber keinen Moment vorher. Auch wenn sie sich weigerte, ihre Gefühle, die über Freundschaft hinausgingen, zu analysieren, so wusste sie doch, dass da noch mehr war und sie konnte den Gedanken daran nicht ertragen, dieses „mehr“ niemals erkunden zu können.
 

Einen Tag vor dem Kampf schrieb Severus einen Brief an den Orden und ließ ihn, obwohl es ein enormes Risiko war, von der Winkelgasse aus, zu seinem Bestimmungsort bringen. Der Brief enthielt den Hinweis auf Ort und Zeit des Aufeinandertreffens und auch auf den Ablauf des Kampfes. Ihm war klar, dass er enttarnt werden würde, wenn jemand diesen Brief abfinge, doch es war ihm egal. So oder so ging er davon aus, nur noch einen Tag zu Leben zu haben.
 

Vermutlich würde das Schreiben nichts helfen und der Orden würde ihn trotzdem bekämpfen, aber je nachdem, wer den Brief öffnete, gab es immerhin die Chance, dass man verstand und ihm die Möglichkeit gab, die richtige Seite zu unterstützen.
 

Nach dem Absenden fiel ihm ein, dass es noch etwas zu tun gab. Draco.
 

Er apparierte schnell zu der kleinen Hütte im Verbotenen Wald und schlug dreimal mit der Faust gegen die morsche Tür. Der Junge lebte hier, seit er mit ihm nach jener folgenschweren Nacht geflohen war. Er hatte stets die Angst gehabt, von seinem Vater oder anderen Anhängern Voldemorts gefunden zu werden. Nie hätte er es gewagt, wieder zurück zur Schule zu gehen, oder gar zu seinen Eltern.
 

Severus hatte am Anfang versucht, den Jungen auf den richtigen Pfad zu bringen und eine Weile sah es auch aus, als könne das klappen, aber dann war bei einem seiner Besuche klar geworden, dass dies nicht funktionieren würde. Draco war kein Mörder und letztlich war er nur das Produkt seines Vaters, aber zu viel von diesen dummen Ideen über Schlamm- und Reinblüter steckten in seinem Kopf, als das Severus es hätte riskieren können, den Orden mit ihm zu belasten.
 

Also war der Junge in der Hütte geblieben, die zu Anfang einige Wochen lang ihr gemeinsames Versteck gewesen war. Severus hatte ihn mit allem Lebensnotwendigen versorgt und immer wieder mal nach ihm gesehen. Im Prinzip vegetierte er vor sich hin.
 

Auch heute traf er ihn an, wie immer, wenn er ihn besuchte: Er saß in der Ecke, starrte an die Wand und hatte seine Knie fest umklammert. Als er die Schritte hörte, die auf ihn zukamen sah er auf und zeigte so sein eingefallenes Gesicht, das seit Monaten keinen Hauch Sonnenschein mehr abbekommen hatte. Wenn Lucius ihn so hätte sehen können, wäre er verrückt geworden.
 

Nicht das Severus für einem der Malfoys sonderliche freundschaftliche Gefühle hegte, aber Draco tat ihm leid, noch mehr, wenn er daran dachte, dass er schon morgen vermutlich seinen Vater verlor und noch mehr, wenn er daran dachte, dass ihn sicherlich eine Anklage wegen versuchten Mordes erwarten würde.
 

„Hallo Draco.“
 

Der Junge sah weg, so als wolle er nicht gestört werden in der ach so wichtigen Betrachtung der Wand. Doch schließlich hörte er ein leises. „Was willst Du? Die Nahrungsmittel reichen noch für mindestens eine Woche.“
 

Severus seufzte. Was war nur aus dem jungen Mann geworden, der all seine Energie aufbrachte, um seinem Vater und Voldemort alles recht zu machen? Selbst fehlgeleitete Energie war besser, als dieses Herumsitzen, das hier Tag für Tag stattfand.
 

„Übermorgen wird alles entschieden sein, Draco. Ab übermorgen kannst Du Dich wieder um Dich selbst kümmern. Du musst es sogar. Ich werde nicht wiederkommen. Das ist alles, was ich Dir sagen wollte.“
 

Für einen kurzen Moment schien ein Leuchten durch Dracos Gesicht zu huschen, das aber so schnell wieder verschwand, wie es aufgetaucht war. „Der entscheidende Kampf steht an.“ Keine Frage, eine Feststellung. „Wenn Voldemort siegt, bin ich noch genau so arm dran, wie jetzt. Wenn er verliert, wird man mich immer noch wegen der Sache mit Dumbledore festnehmen. Was also hat sich für mich geändert?“
 

Damit hatte der Junge Recht. Severus setzte sich an den einzigen Stuhl in der Hütte. So oft in letzter Zeit hatte er über sich und Hermine nachgedacht. Über sich, Hermine und über das Baby. Dracos Dilemma hingegen war ihm entgangen.
 

Minutenlang saß er da und grübelte, bevor er Draco wieder ansprach. „Du musst hoffen, dass Voldemort verliert. Wenn es so ist, behaupte einfach, Du hättest unter einem Imperius von mir gestanden. Wenn ich das morgen überlebe, werde ich Dir nicht widersprechen und wenn nicht, kann es ohnehin keiner mehr nachweisen.“
 

Dracos nickte leicht und starrte dann weiter an die Wand, während Severus sich erhob, den Stuhl wieder an den Tisch rückte und sich verabschiedete. Er hatte die Hütte schon beinahe verlassen, als er ein leises „Viel Glück!“ vernahm.
 

TBC
 

Tja, scheint, als sei sich Severus wirklich sicher, was sein Ableben betrifft. Aber vielleicht kommt ja doch nicht alles so, wie er denkt. Im nächsten Kapitel gibt es jedenfalls einen den großen Finalkampf und danach werden wir weitersehen, was aus Hermine wird.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Belly-chan
2006-09-27T20:10:26+00:00 27.09.2006 22:10
Hey ^^
ein hamma kap, schaade das das imma so kurz ist,aber so weiß ich imma ein datum auf das ich mich freuen kann.
Hey ist morgen nicht Donnerstag?`*gg*
Also mach weiter so! ^^ Die FF gefällt mir nämlich ^.~
Bye bye Belly


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