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Konsequenzen des Erinnerns

Eine HG/SS-Geschichte.
von

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13. Neue Sorgen

@Belly-chan: Was würde ich nur ohne Dich machen! Danke, wie immer für Dein Review!
 

13. Neue Sorgen
 

Alles lief gut, bis Severus Ende des siebten Monats an einem Montag morgen aufstand und der noch halb verschlafenen Hermine erklärte, er hielte es nicht länger für nötig, dass er neben ihr schliefe.
 

Hermine zwang sich, die Augen ganz zu öffnen und ignorierte auch den Drang sie wegen des hellen Sonnenlichtes sofort wieder zu schließen. Sie setzte sich auf und fragte: „Aber wieso denn, Severus? Wenn Du bei mir bist, dann träume ich wenigstens nicht mehr schlecht. Bitte bleib.“
 

Severus schüttelte nur den Kopf und sagte im Hinausgehen. „Du hast schon lange keine Albträume mehr gehabt. Ich denke es ist nicht mehr nötig, uns gemeinsam in dieses kleine Bett zu quetschen. Wenn sie zurückkehren, werde ich es auch vom Wohnzimmer aus hören.“ In diesem Moment schien er wieder der Mann zu werden, der er als Lehrer immer für sie gewesen war. Kühl, überheblich und streng.
 

Verdattert saß Hermine auf der Bettkante und blickte ihm nach. Was war denn nur in ihn gefahren, dass er jetzt das Weite suchte? Sie beschloss ihm Zeit zu geben. Vielleicht würde er dann ja mit ihr reden.
 

Doch das tat er nicht. Weder an diesem Tag, noch am nächsten oder übernächsten. Da Hermines Albträume nicht wiederkehrten, schlief sie jetzt wieder allein und Severus nahm nächtens die Couch erneut in Beschlag.
 

Am Anfang schien sonst alles normal zwischen ihnen zu sein, doch dann wurde Severus von Tag zu Tag stiller, später sogar abweisend zu ihr und Hermine fragte sich immer öfter, was sie tat, um das auszulösen. Er versorgte sie noch immer, mit allem Notwendigen, kümmerte sich sonst aber auffällig wenig um sie, obwohl es gerade jetzt nötiger gewesen wäre. Doch immer, wenn sie ihn darauf ansprechen wollte, verließ er die Wohnung. Nach einem Monat hatte sich die Situation zwischen ihnen soweit angespannt, dass sie nicht mehr miteinander sprachen, ohne sich je gestritten zu haben.
 

Manchmal, wenn sie nach dem Abendessen in ihr Zimmer ging, weinte sie ein paar stille Tränen, weil er auf einmal so anders war. Es machte ihr Angst, doch sie wagte jetzt nicht mehr ihn darauf anzusprechen.
 

Es dauerte noch weitere vierzehn Tage, bis Hermine endlich erfuhr, was los war. Es geschah in einer Nacht, in der sie erwachte, weil sie wieder einmal zur Toilette musste. Was auch immer sie sonst für das Kind in sich empfand, in diesen Momenten verfluchte sie es stets, weil es ständig auf ihre Blase drückte. Doch in dieser Nacht schien das Ungeborene ein sehr gutes Timing zu haben. Als Hermine die Augen aufschlug, saß sie Severus im Türrahmen stehen. Das Mondlicht zeichnete klar seine Silhouette ab und Hermine ahnte plötzlich, was mit ihm los war.
 

Doch bevor sie auch nur das Wort an ihn gerichtet hatte, wandte er sich schnell um und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
 

Hermine blieb noch eine ganze Weile grübelnd auf dem Rand des Bettes sitzen, bis sie der Druck auf ihrer Blase daran erinnerte, warum sie überhaupt erwacht war.
 

Der nächste Morgen verlief wie stets in letzter Zeit: Schweigsam und für Hermines Geschmack viel zu ruhig. Sie war ein paar Mal in Versuchung Severus anzusprechen, aber schon seine Körperhaltung war zu abweisend, um diesen Plan in die Tat umzusetzen.
 

Was hätte sie ihm auch sagen wollen? Das sie wusste, dass er sie mochte oder gar liebte? Ja, und dann? Sollte sie ihm etwa vormachen, dass sie die Gefühle erwiderte? Nein, das war ganz sicher der falsche Weg. Im Moment, gerade da sie seine Gefühle verstanden zu haben schien, da wusste sie über ihre eigenen so gar nicht mehr bescheid.
 

Liebe? Was war das schon? Die Tatsache, dass sie es mochte, wenn er sie im Arm hielt, das Gefühl der Zufriedenheit, wenn er – selbst jetzt – in ihrer Nähe war? Oder war es das Grummeln in ihrem Magen, wenn er zu Voldemort gerufen wurde und sie sich Minute für Minute Sorgen um ihn machte? Hermine wusste es nicht und ein Teil von ihr weigerte sich auch, intensiver darüber nachzudenken. Severus Snape war in den letzten Monaten zu einem Freund geworden, wenn auch im Moment zu einem sehr schweigsamen. Diese Freundschaft würde sie nicht aufs Spiel setzen und dabei noch riskieren, ihn und sich zu verletzen.
 

Nach diesem Beschluss verliefen die nächsten Tage genau so wie die letzten. Severus schwieg, Hermine schwieg auch, das Baby trat und somit blieb alles beim Alten, sah man einmal davon ab, dass Severus wenig später noch mehr Sorgen mit sich herumzuschleppen schien. Hermine wagte es lange nicht, ihn zu fragen, was los sei, doch irgendwann hielt sie es einfach nicht mehr aus.
 

In einem Moment, da sie auf der Couch lag, mit Wasser in den Beinen, wahnsinnigen Kreuzschmerzen und der Überlegung, wie sie sich hier jemals wieder hoch quälen sollte, da betrachtete sie Severus, der ins Feuer stierte und sich seit Stunden nicht bewegt hatte.
 

„Was hast Du, Severus? Was ist mit Dir in letzter Zeit los?“
 

Entweder hatte er sie nicht gehört, oder er ignorierte sie einfach. Jedenfalls erhielt Hermine keine Antwort. So einfach jedoch gab sie sich nicht geschlagen.
 

„Okay, wenn Du nicht reden willst, ist das Deine Sache, aber würdest Du mir bitte aufhelfen. Ich liege hier wie ein Käfer auf dem Rücken und so weit ich mich erinnern kann, bist Du nicht ganz unschuldig an diesem Zustand.“
 

Sein Kopf schnellte angesichts dieser indirekten Beschuldigung zu ihr herum und endlich hatte sie seine Aufmerksamkeit – und viel erstaunlicher – er fand nach Wochen des Schweigens sogar seine Stimme wieder. „Daran brauchst Du mich nicht zu erinnern. Ich werde es den Rest meines Lebens nicht vergessen.“
 

Wenn auch seine Stimme unfreundlich war, so half er ihr doch zumindest sich hinzusetzen. Hermine nutze die körperliche Nähe und die Tatsache, dass er wieder mit ihr sprach aus und fragte noch einmal: „Was bedrückt Dich so, Severus? Du weißt, Du kannst mit mir reden!“
 

„Nein, das kann ich nicht und ich will es auch nicht. Du hast genug eigene Sorgen.“
 

„Ja, die habe ich durchaus, aber zurzeit sind die recht harmlos. Meine größte Sorge ist nämlich, wie ich mich ohne Hilfe hinsetzen und dann wieder aufstehen kann. Und nun rede endlich mit mir, verdammt noch mal!“ Sie war mittlerweile wütend. Was dachte er, mit wem er hier sprach? Mit einer Erstklässlerin?
 

Doch Severus schwieg. Er machte keine Anstalten sich zu erheben und sie allein zu lassen, doch er schwieg.
 

Irgendwann hielt Hermine die Spannung zwischen ihnen nicht mehr aus und legte eine ihrer Hände auf seinen Unterarm. „Bitte, Severus! Sag mir was los ist, sag mir, was Dich so fertig macht.“
 

Überraschenderweise schien diese kleine Geste etwas bewirkt zu haben. Severus antwortete: „Das weißt Du doch längst, wie ich Dich kenne. Du weißt es doch, oder?“
 

Hermine schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen und biss dann auf ihrer Unterlippe herum. Sie hatte wirklich gehofft, die Sprache würde nicht auf dieses Thema kommen. Das alles war so kompliziert. Die Tatsache von einem Mann schwanger zu sein, war mit Sicherheit nicht ausreichend, um ihn zu lieben. Besonders dann nicht, wenn die Schwangerschaft durch eine Vergewaltigung zustande gekommen war. Aber da war so viel mehr zwischen ihnen. Undefiniert und unaufgearbeitet, fern jeden Bewusstseins. Und dann gab es da noch Dinge, die ungewollt auf sie einwirkten. Voldemort, der Krieg, die Tatsache, dass sie bald entbinden würde … Nein, das war alles zu viel, um jetzt sagen zu können, ob sie Severus Snape liebte, oder nur mochte.
 

„Severus, ich … ich … wie soll ich sagen? Ja, ich weiß davon, oder zumindest habe ich es geahnt, aber –„
 

„Schon gut, Hermine, ich denke es ist alles gesagt!“ Damit wollte er sich erheben und sie einfach da sitzen lassen, doch Hermine tat instinktiv das Richtige.
 

Sie hielt ihn am Arm fest. „Setz Dich wieder und erzähl mir endlich, was Du wirklich für Sorgen mit Dir herumschleppst.“
 

Severus Reaktion auf diese Aufforderung fiel laut und heftig aus, so wie Hermine es in all den Monaten mit ihm noch nicht erlebt hatte. Er griff nach ihrer Hand, die noch immer auf seinem Handgelenk ruhte und stieß sie von sich. „Das willst Du gar nicht wissen, Hermine! Du solltest es auch nicht wissen!“ schrie er. „Und es ist besser, wenn Du es nicht weißt!“ Leiser und nun in sich zusammengesunken fuhr er fort. „Es ist besser wenn Du nicht weißt, dass Du hier bald allein sein wirst und dass ich das Baby wohl niemals zu sehen kriege.“
 

Trotz des Hindernisses ihres eigenen Bauches, sprang Hermine an dieser Stelle auf und fuhr ihn entsetzt an. „Was soll das alles heißen, Severus? Willst Du mich hier allein zurücklassen?“
 

Auch Severus fuhr nun hoch. “Glaubst Du wirklich ich würde freiwillig gehen? Glaubst Du das? Verdammt Hermine, der Endkampf steht bevor und vermutlich habe ich nicht den Hauch einer Chance das zu überleben. Du wirst mit dem Kind allein sein und ich kann es nicht ändern. DAS sind meine Sorgen!“
 

TBC
 

Nach dem so positiv anmutenden letzten Kapitel war dieses hier eher düster. Wie werden wohl die nächsten sein? Wird sich das Blatt noch zum Guten wenden, oder stirbt Snape wirklich beim Endkampf? Nun, es wird noch ein paar Kapitel dauern, bis ihr die Antwort auf all diese Fragen erhaltet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Belly-chan
2006-09-21T18:27:36+00:00 21.09.2006 20:27
Hey =D
cool noch n Kap *freu*
Hammma Kap *o*
Nur arme Herm, armer Sev ._. schreib schnell weiter, ich muss unbedingt wissen wies weiter geht! ^.~
Bye Bye Belly


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