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Konsequenzen des Erinnerns

Eine HG/SS-Geschichte.
von

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2. Böse Überraschung

Bevor es jetzt mit dem zweiten Kapitel weitergeht, hier noch ein kleiner Hinweis: Ich schwöre, bei allem, was mir heilig ist, ich habe den Film „50 erste Dates“ nicht gesehen und die Idee ist davon unabhängig entstanden. Aber ich denke, in diesem Kapitel wird sich das auch schon deutlich zeigen.
 

@Tini: Ich freue mich, dass Dir der Anfang dieser FF gefällt und hoffe es geht Dir mit dem neuen Kapitel auch so.
 

@devilone1: Dankeschön. Wenn ich selbst „reviewfaule“ Leser dazu bekomme, sich zu melden, dann spornt mich das immer besonders an.
 

2. Böse Überraschung
 

„Hermine, Du bist hier, weil der Dunkle Lord Dich mir geschenkt hat.“ Er hörte ihr entsetztes Einatmen und setzte schnell hinzu. „Keine Angst, ich habe das nie ausgenutzt. Du lebst nur hier, weil ich Dich nicht frei lassen kann, ohne mein Gesicht vor dem Dunklen Lord zu verlieren. Wir haben uns hier miteinander arrangiert und wenn der Kampf irgendwann mal vorbei ist, kannst Du gehen, wohin Du willst.“
 

Das waren eine Menge Informationen, die Hermine da auf einmal bekam und sie schienen unglaublich. Sie war hier mit dem Verräter, mit Dumbledores Mörder und komplett in seiner Gewalt. Eigentlich sollte sie wahnsinnige Angst haben, doch tief in ihr drin wollte sie ihm irgendwie glauben. Trotzdem sah sie ihn zweifelnd an. „Warum kann ich mich an nichts davon erinnern?“
 

Er seufzte und schämte sich für die noch unausgesprochene Lüge. „Wenn ich das wüsste! Manchen Morgen bist Du ganz normal und dann wachst Du wieder ohne Gedächtnis auf. Ich bin nicht in der Lage zu bestimmen, woran es liegt. Wir leben jetzt seit circa vier Monaten unter einem Dach und ich komme einfach nicht dahinter.“
 

Sie sah nicht aus, als ob sie ihm glaubte, aber das kannte er schon und konnte es ihr auch nicht verdenken.
 

„Wie bin ich in die Gewalt von Voldemort gekommen?“
 

Da war sie wieder, diese unvermeidliche Frage, von deren Sorte ihm heute noch mehr gestellt werden würden. Er versuchte so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben. „Du warst mit Potter und Weasley unterwegs und eine Gruppe Todesser hat euch aufgelauert. Die Beiden konnten disapparieren, aber Dich haben sie entwaffnen können. Mehr weiß ich darüber nicht, ich war nicht dabei.“
 

Gleich kam die nächste unvermeidliche Frage und er legte sich die Antwort darauf schon zurecht.
 

„Wieso hat er mich Ihnen geschenkt? War es für Dumbledores Ermordung?“
 

Snape schluckte hart. So direkt hatte sie das in all der Zeit hier niemals ausgesprochen. Seine Antwort war vergessen und er konnte nur nicken.
 

Bisher war Hermine erstaunlich ruhig geblieben, doch nun sprang sie auf und sah ihn angewidert an. „In was bin ich hier nur rein geraten? Ich wohne bei einem Todesser und bin wahrscheinlich so was, wie seine Sklavin und das als Belohnung für Dumbledores Beseitigung.“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten rannte sie in den Schlafraum, aus dem sie gekommen war und schmiss die Tür hinter sich zu.
 

Snape blieb sitzen. Es hatte jetzt keinen Zweck ihr nachzugehen. Sie war wütend und brauchte sicher einige Zeit um sich zu beruhigen. Manchmal, wenn wieder einer dieser Tage war, an denen er ihr alles so gut es ging erklärte, da kam er sich vor, wie in einer Zeitschleife, die nicht enden wollte. Er ließ den Kopf auf die Brust sinken und fuhr sich genervt durch die Haare. Wie sollte es denn nur weiter gehen? Er konnte nur hoffen, dass es in nächster Zeit nicht mehr so häufig nötig wäre ihr Gedächtnis zu manipulieren. Die Aufregung tat ihm und ihr nicht gut.
 

Er zog seinen Zauberstab und beseitigte die Reste des Frühstücks, dann klopfte er an die Schlafzimmertür. Er wartete nicht auf ein „Herein“, denn es würde keines geben. Hermine saß auf dem Bett und starrte in die Luft. Er hockte sich vor sie und hielt ihr ihren Zauberstab hin. „Du bist nicht meine Sklavin und ...“ Ach, es hatte keinen Zweck ihr das noch einmal zu erklären.
 

Hermine nahm ihren Stab entgegen, verwundert, dass er ihr so vertraute und fragte. „Was? Was und?“
 

„Nichts und. Du kannst Dich innerhalb dieser Räume frei bewegen und machen, was Du willst. Die Wohnung ist jedoch so verhext, dass Du nicht hinaus kannst, auch nicht mit Zauberstab.“ Ihr sich verfinsterndes Gesicht sprach bei diesem Satz Bände. „Das hat nur mit Deinen dauerndem Gedächtnisverlust zu tun. Ich kann einfach nicht riskieren, dass Du davon läufst. Das würde sehr wahrscheinlich meinen Tod bedeuten.“
 

Vorsichtig hob er eine Hand, um sie auf ihre zu legen. „Es tut mir leid, dass sich das anfühlt, wie eine Gefangenschaft. Wahrscheinlich ist es genau betrachtet auch eine, aber hier wird Dir nichts passieren. Du bist in Sicherheit.“
 

Seltsamerweise fand Hermine die Geste, mit seiner Hand auf der ihren, nett und es kam ihr vertraut vor. Sie wollte ihm glauben. Wenn er auch Dumbledores Mörder war und zudem der Mensch, bei dem sie am allerwenigsten sein wollte, so musste sie doch zugeben, dass es ihr schlimmer gehen könnte.
 

Für ein paar Augenblicke saßen sie einfach nur so da und blickten sich in die Augen. Sein strahlten Ruhe und Wärme aus, was Hermine faszinierend fand, da sie sonst darin immer nur Kälte gesehen hatte. Ihre Augen zeigten dagegen die Unsicherheit, die sie verspürte, welche aber mit jedem Moment weniger zu werden schien.
 

Dann sprach Snape wieder. „Hermine, vertraust Du mir genug, dass ich Dich ein paar Stunden allein lassen kann, ohne dass Du etwas Dummes versuchst? Ich muss zu Malfoy und anschließend ein paar Lebensmittel besorgen.“
 

Erst blieb Hermines Gesicht unbewegt, doch dann nickte sie.
 

Sanft strich er ihr eine Locke aus der Stirn und erhob sich dann. „Okay, ich versuche so bald wie möglich wieder da zu sein.“
 

Fünf Minuten später war er auf dem Weg zu Malfoy Manor. Eigentlich war er schon zu spät, aber da der Dunkle Lord bei diesem Treffen nicht selbst dabei war, machte das nichts. Malfoy stand rangmäßig längst unter ihm. Besonders, seit er sich hatte vom Ministerium verhaften lassen und mühsam hatte befreit werden müssen, während sein nichtsnutziger Sohn nicht in der Lage war, den Auftrag zu erfüllen, den er von Voldemort persönlich bekommen hatte.
 

Lucius Malfoy wartete schon auf ihn und trommelte ungeduldig mit den Fingern, als Severus den Raum betrat. „Du bist zu spät, Severus.“
 

Dieser ließ sich einfach in einen Sessel fallen und schnippte mit den Fingern, worauf hin ein Hauself vor ihm erschien. „Whiskey, 35 Jahre alt.“, bestellte er und wandte sich erst dann Malfoy zu. „Was willst Du, Lucius? Denkst Du ich habe nichts anderes zu tun, als mir Dein Rumgeheule anzuhören, dass Du in der Gunst unseres Herrn gesunken bist?“
 

Malfoy verzog angewidert das Gesicht. „Nicht so grantig, Severus. Ich kann nichts dafür, wenn Dich das kleine Schlammblut heute noch nicht rangelassen hat.“
 

„Die braucht mich nicht ranzulassen. Was ich habe will, nehme ich mir. Nur zu Deiner Information. Und ansonsten sei Dir gesagt, dass Dich das nichts angeht.“
 

„Schon gut, schon gut. Ich begreife, dass Du sie nicht mit mir teilen willst. Früher hättest Du das getan, aber da war ich ja auch noch nicht der Fußabtreter für den Dunklen Lord. Trotzdem hätte ich gedacht, dass Du mich ein wenig an ihr teilhaben lässt, besonders, wo Du sie doch jetzt schon so lange bei Dir hast.“
 

„Nein, lasse ich nicht. Sie ist mein Spielzeug und sie tut nur, was ich für richtig halte. Wenn Du eine persönliche Hure willst, besorg Dir eine. Damit ist das Thema ein für allemal abgeschlossen. Und nun komm endlich zum Punkt. Was soll ich hier?“
 

Lucius konnte am Gesicht seines Gegenübers ablesen, dass es wohl tatsächlich besser war, dieses Thema jetzt ruhen zu lassen. Natürlich hätte ihn das kleine Schlammblut schon gereizt. Seit er in der Nacht ihrer Ergreifung gesehen hatte, wie Snape sie nahm, bekam er den Gedanken an sie nicht mehr los. Es erregte ihn daran zu denken, was er alles mit ihr tun könnte, wenn Snape sie ihm nur mal für ein oder zwei Nächte überließe. Seine Hose spannte unangenehm, und er riss sich von diesem Gedanken los. „Du sollst meinen Sohn suchen und ihn zum Dunklen Lord bringen, nicht wahr?“
 

Snape nickte bedächtig.
 

„Er will ihn bestrafen, richtig?“
 

Wieder ein Nicken von Snape.
 

Lucius seufzte. „Unser heiß geliebter Herr vertraut mir wieder soweit, dass ich zumindest im inneren Kreis bleiben darf, aber mich Draco suchen zu lassen, so weit geht sein Vertrauen nicht. Was sollst Du mit Draco machen, wenn Du ihn hast?“
 

Severus seufzte. „Ich weiß es nicht, aber wenn ich ehrlich sein soll, Lucius, so würde ich an Deiner Stelle nicht erwarten, dass er das lebend übersteht.“
 

„Wie gründlich wirst Du nach Draco suchen?“
 

„So gründlich, wie ich muss, um ihn zu finden. Glaubst Du ich riskiere mein Leben, indem ich nachlässig bin?“ Er erhob sich. „Wenn ich nur hier bin, um mich von Dir überzeugen zu lassen, dass ich Draco gar nicht finden will, dann vergeuden wir hier beide Zeit.“
 

Schnell stand auch Lucius auf. Beschwichtigend legte er Severus eine Hand auf den Arm. „Nein, dass bist Du nicht. Alles, um was ich Dich bitten möchte, ist ihn erst zu mir zu bringen, wenn Du ihn gefunden hast. Ich würde mich gern von ihm verabschieden.“
 

Snape schüttelte missmutig den Kopf. „Nein, dass werde ich nicht machen. Wenn ich ihn gefunden habe, werde ich kein Risiko eingehen.“
 

„Severus,“ Lucius Stimme zitterte jetzt etwas. „ich bitte Dich. Er ist mein Sohn und Du als sein Pate solltest zumindest so viel Mitgefühl mit dem Jungen haben, dass Du diese kleine Geste zulässt. Nur eine Verabschiedung. Meinetwegen noch nicht einmal hier, wenn Dir das lieber ist. Aber ich will ihn noch einmal sehen. Das er Dumbledore nicht töten konnte, war meine Schuld. Ich hätte ihn viel früher darauf vorbereiten müssen. Bitte schlag mir diese Bitte nicht ab.“
 

Sein Gegenüber schwieg für eine Weile und wanderte mit großen Schritten im Raum herum. Dann blieb er direkt vor ihm stehen. „Nein, Lucius. Ich kann und werde das nicht tun. Vorausgesetzt ich finde Deinen Sohn überhaupt, werde ich ihn direkt zum Dunklen Lord bringen. Ohne Umwege, ohne das Risiko ihm zu verlieren. Ich werde nicht für einen Freundschaftsdienst mein Leben riskieren. Besonders nicht für einen Nichtsnutz wie Draco, dem ich es zu verdanken habe, dass ich meine Tarnung in Hogwarts aufgeben musste.“
 

Malfoy wurde zornig. Er trat näher an Snape, packte ihn an den Schultern und versuchte ihn zu schütteln. „Wie kannst Du nur so grausam sein? Hast Du denn gar keine Gefühle.“
 

Lässig schüttelte Snape die ihn umklammernden Hände ab und zog seinen Zauberstab. „Sei lieber vorsichtig, Lucius. Nicht dass ich noch auf die dumme Idee komme dem Lord zu verraten, um was Du mich gebeten hast. Und nun entschuldige mich, ich habe noch mehr zu tun, als von Dir meine Zeit verschwenden zu lassen.“ Als er an der Ausgangstür war, konnte er hören, wie Lucius im Wohnzimmer heulend zusammenbrach. Er konnte nichts für ihn tun. Nicht in dieser Angelegenheit.
 

TBC
 

In diesem Kapitel hat Snape ja zwei völlig verschiedene Gesichter gezeigt. Welches ist wohl echt und welches aufgesetzt? Und das, was Malfoy dachte, birgt für Hermine wohl noch die eine oder andere sehr böse Überraschung. Wann erfährt sie die Wahrheit und wie wird sie wohl darauf reagieren?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-08-18T18:46:07+00:00 18.08.2006 20:46
ich gebe mich endgültig geschlagen ....ich werde mein muffeltumm des kommi schreibens ablegen deine ffs verdienen einfach volle aufmerksam keit und bestehtigung
Von:  Belly-chan
2006-08-18T17:44:32+00:00 18.08.2006 19:44
Hey =D
ein hamma geiles Kap! ^^
Ich freue mich schon riesig wies weiter geht.
Bye bye Belly


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