Zum Inhalt der Seite

Hundeyoukai: Drachenkrieg

Die vierte Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Am Fuß der Schwarzen Berge

Langsam wird es ein wenig enger für den Magier. Aber noch ist er optimistisch. Das nächste Kapitel zeigt, was Sesshoumaru unter Partnertausch versteht.....
 

26. Am Fuß der Schwarzen Berge
 

Die Dimensionsportale gaben Sesshoumaru und Inuyasha, Shiro und Kagome frei. Die vier Reisenden blickten sich rasch um. Sie befanden sich in einer baumlosen Hügellandschaft. Im Westen und Norden stiegen steil dunkle Berge auf. Das sollten die Schwarzen Berge sein. Aber weitaus interessanter war zunächst etwas, das nur knapp vor ihnen sein musste. Da der Herr der westlichen Gebiete auch sofort den kleinen Hügel emporstieg, folgte die Familie. Außer Inuyasha spürten alle, dass es hier Magieausbrüche gegeben hatte, wohl der Kampf stattgefunden hatte, der sie angelockt hatte.

„Oh, mein Gott!“ brachte Kagome hervor, als sie die schwarze, verkohlte Gestalt am Fuße der Erhebung liegen sah.

„Das ist nicht Myu“, meinte Inuyasha sofort, da diese kleiner sein müsste, fasste aber nach seiner Gefährtin, um sie mit einem Satz hinab zu tragen.

Die beiden Hundeyoukai folgten.

„Ich spüre kein Youki“, erklärte Shiro, sah sich um: „Aber …“

„Tsuko.“ Sesshoumaru betrachtete die verbrannte Gestalt.

„Jemand muss ihn geläutert haben….“ Kagome verschluckte den restlichen Satz, als der so schrecklich Zugerichtete die Augen öffnete.

Der Drachenschamane wusste, wer um ihn stand. Und obwohl der Magier ihn ohne weitere Warnung von hinten angegriffen hatte, während er gerade den zweiten Bannkreis zerstört hatte, hatte er es geschafft, die Attacke zu überleben. Vielleicht wäre er auch stark genug, sich zu heilen, zu regenerieren. Aber dazu müssten ihn die Hunde am Leben lassen. Und selbst, falls er es nicht schaffen sollte: sie boten die einzige Möglichkeit für ihn, sich in jedem Fall bei seinem alten Mentor zu revanchieren. Er musste ihnen sagen, wie sie an den Magier kommen konnten. Er konnte nur verschwommen sehen, aber er erkannte den Hundefürsten, drei andere Gestalten: „Schützer der Drachen…“ brachte er hervor. Daiki hatte Recht gehabt. Der Tod, der Wind, die Blume und das Zwillingslicht….Sesshoumaru, der Tod, Inuyasha, der mit dem Wind kämpfte, eine hübsche Menschenfrau und Shiro, die einen Zwillingsbruder hatte….Die letzte Prophezeiung.

Sesshoumaru blickte emotionslos auf ihn hinunter, auch, wenn ihn diese Anrede überrascht hatte, bedeutete das doch, dass Tsuko anerkannte, dass er, der Youkai, der Herr der Drachen war. Was war hier nur geschehen?

„Myu…der Magier hat sie dort im Berg….“ Dem Drachen fiel es schwer, etwas hervorzubringen. Aber er wollte, musste es sagen, ehe er zu schwach wurde, in den betäubungsähnlichen Schlaf fiel, den ein Wesen seiner Art benötigte, um sich zu regenerieren - oder nie mehr aufzuwachen. „Der Berg dort…Am Eingang...läuternder Bannkreis, aber im Süden ist eine Höhle…Der Hintereingang…aber dort ist Gefahr… Basilo…“

„Basilo?“ wiederholte Sesshoumaru.

„Vielleicht ein Basilisk?“ meinte Kagome. Und da Tsuko mühsam nickte, erklärte sie: „Das soll eine riesige Schlange sein, deren Blick versteinert oder tödlich ist, der Atem giftig.“

„Ja“, keuchte der Schamane: „Eure Katze…Spiegelkäfig…kein magisches Wesen kann ihn…öffnen. Vorsicht vor dem Magier..“

„Er hat dich angegriffen?“ meinte Inuyasha: „Und so wie du aussiehst, wohl von hinten. Keh! Was für ein Feigling.“

„Gehen wir.“ Sesshoumaru drehte sich um.

„Ja, aber…“ begann Kagome: „Wir müssen ihm doch helfen. Er ist doch so schwer verletzt…“

„Er ist ein Drache!“ Und da Inuyasha sofort bemerkte, dass dieser Satz falsch aufgenommen wurde: „Nein, man kann ihm nicht helfen. Entweder er schafft es, sein Youki zu regenerieren oder nicht. Da gibt es nichts. Komm, sehen wir zu, dass wir Myu rausholen, ehe sie so ähnlich endet. Ihr Youki wäre sicher zu schwach zum Heilen.“

Kagome warf noch einen betroffenen Blick auf den Schwerverletzten, der sich nicht mehr rührte. Er hatte alles gesagt, was zu sagen war. Jetzt musste er sein Überleben sichern. So folgte die junge miko den anderen.

Sesshoumaru betrachtete den Berg vor sich. Tsuko hatte ihn sicher nicht angelogen, was die Informationen über den Magier betraf. Und dieser hatte den Drachen wohl auch so zugerichtet. Warum hatten sie sich gestritten? Aber das war letztendlich gleich. Wichtiger war es, dem Magier keine Geisel zu lassen, eine gute Strategie zu entwickeln. Und da sah er nur eine Möglichkeit. Er blieb stehen.

„Was nun?“ Inuyasha hielt an seiner Seite: „Kleine Pause? Den blöden Bannkreis am Tor schaffe ich mit dem roten Tessaiga, ganz bestimmt. Oder Kagome kann ihn läutern. Dieser Magier fühlt sich doch im Moment sicher. Wer weiß schon, was er gerade mit Myu anstellt.“

„Er hat sie als Geisel“, antwortete Shiro prompt für ihren Gefährten: „Wir müssen vorsichtig sein.“

„Inuyasha.“ Der Herr der Hunde sah zu seinem Halbbruder: „Dann übernimm den Bannkreis. Shiro, hilf ihm. Und lenkt den Magier vor der Höhle solange ab, bis Myu befreit ist. Danach tötet ihn.“

Der Hanyou grinste leicht. Was war denn da los? Sein Herr Bruder überließ tatsächlich ihm den Endkampf, vertraute ihm sogar seine Gefährtin an? „Alles klar.“

„Kagome, komm.“

„Äh...Moment mal...“ meinte Inuyasha hastig: „Du willst doch nicht etwa mit ihr durch diese Schlangenhöhle? Sie ist ein Mensch!“

„Dessen bin ich mir bewusst.“

Kagome schluckte etwas, verriet dann aber, dass sie mitgedacht hatte: „Der Schamane sagte doch, die arme Myu sei in einem Käfig, den kein magisches Wesen öffnen kann. Und ich bin hier der Einzige, der eindeutig ein Mensch ist. Oh, nicht, dass du denkst, ich wäre begeistert von der Aussicht, demnächst auf einen lebenden Basilisken zu treffen, aber das muss wohl so sein.“

„Den lass mir. Komm.“ Sesshoumaru drehte sich um und ging nach Süden.

Kagome lächelte flüchtig: „Viel Glück, Inuyasha. Shiro...“ ehe sie ihm folgte.

„Keh!“ machte der Hanyou leise: „Ich hoffe nur, er weiß wirklich, was er da vorhat.“

„Er weiß immer, was er tut und warum und welche Wirkung es haben wird, “ antwortete Shiro sofort: „Wir müssen den Magier ablenken.“

„Ja. Komm. Das wird nicht gerade ein Spaziergang, wenn ich mir so ansehe, was der Typ mit Tsuko angestellt hat. Ihn gleich zu töten wäre sicher einfacher.“

„Wir wissen nicht, was er an Fallen oder Hindernissen im Berg hat, dort auslösen könnte, wäre er nicht abgelenkt. Sobald Kagome Myu gefunden hat, herausgebracht hat, können wir ihn töten.“

„Manchmal ähnelt ihr euch schon sehr“, maulte der Hanyou und Shiro brauchte nicht zu fragen, wem sie ähnelte.
 

Der Haupteingang zu dem Höhlensystem des Magiers war leicht zu finden. Der Bannkreis war selbst für Inuyasha wahrnehmbar. Dieser blieb in gut zwanzig Meter Entfernung stehen, zog sein Schwert, dessen Klinge rot aufleuchtete.

„Na, dann wollen wir den Guten doch mal aufwecken!“ Er holte Schwung.

Shiro blieb einige Schritte entfernt von ihm, um ihm zum einen Platz zu lassen, zum anderen gegebenenfalls für ihn den Schutz mit übernehmen zu können. Ihre Kampftechnik war eher die Abwehr und sie nahm nicht an, dass der Magier die Zerstörung seines Bannkreises ignorieren würde. Falls doch, müssten sie in die Höhle und das wäre gegen Sesshoumarus Befehl. Sie sah, wie Tessaigas Energie losraste, gegen den schützenden Schild, der prompt in sich zusammenfiel. Manchmal überraschte sie ihr Schwager immer noch. Er musste wirklich der stärkste Hanyou sein, den es je gegeben hatte, zumal, wenn er sein Schwert in der Hand hatte.

Inuyasha legte seine Klinge nachlässig auf seine Schulter: „So. Wenn der Magier nicht gerade schläft, sollte er das mitbekommen haben. Wie hieß er doch gleich?“

„Die Menschen nennen ihn Kakon.“

„Ich habe keine Ahnung, warum er sich mit Tsuko so gestritten hat. Der hatte sich immerhin zu ihm geflüchtet, ihm vertraut. Ob das wegen Myu war?“ Er erwartete keine Antwort von der kühlen Hundefürstin: „In jedem Fall….er hat es tatsächlich geschafft, dass dieser dämliche Drache mir Leid getan hat.“

„Es war Tsukos eigene Entscheidung, den Krieg der Drachen allein weiterzuführen.“

„Ja, schon gut.“ Das konnte eine Youkai nicht nachvollziehen. Nach deren Ansicht war jeder für sich allein verantwortlich. Und musste die Konsequenzen seiner Entscheidung eben auf sich nehmen. „Kommt er?“

„Ja.“ Sie nahm eine winzige Veränderung der Luftmoleküle wahr, die aus der Höhle strömten und legte die Hand an ihr Schwert, zog es.

„Unerwarteter Besuch?“ Die ruhige Stimme des Magiers drang aus der Höhle, ehe seine Besucher die verhüllte Gestalt mit der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze erkennen konnten. In der Hand trug er seinen goldenen Stab. „Was wollt ihr, Dämonen?“

„Myu.“ Inuyasha nahm Tessaiga langsam von der Schulter: „Du hast doch nicht im Ernst geglaubt, unsere Cousine entführen zu können, ohne dass wir sie suchen?“

„Cousine? Oh…dann seit ihr also japanische Dämonen. Wie nennt man das, Youkai?“ Der Magier hielt seinen Stab schräg vor sich. Wenn das ihre Familienangehörigen waren, waren sie sicher in der Qualität wie Myu. Und deren Youki war ja nun wirklich nicht sonderlich beachtlich. Bei der rothaarigen Frau konnte er gar nichts wahrnehmen, bei dem jungen Mann etwas. Aber das konnten unmöglich starke Youkai sein: „Ich kann sie euch nicht geben, da ich sie noch benötige.“ Für einen Moment lag ein amüsiertes Lächeln in der Stimme: „Und wenn ihr nicht sterben wollt, solltet ihr verschwinden.“

„Keh!“ Inuyasha dachte gerade noch daran, dass sie den Magier hinhalten mussten: „Du brauchst Myu? Was für ein Unsinn. Und wie du Tsuko zugerichtet hast…“

„Wenn du nicht ebenso aussehen willst, Youkai, solltest du gehen.“

„Oh, Mann. Und so was will ein Zauberer sein? Kennst du nicht einmal den Unterschied zwischen Hanyou und Youkai?“

„Ein Hanyou, also? Ein Halbblut?“ Das erklärte das geringere Youki. War Myu dann also auch ein Hanyou, wie er fast schon vermutet hatte? Eine ganze Hanyou-Familie?

„Er hat’s begriffen. Gratuliere.“ Inuyasha warf einen raschen Blick seitwärts. Shiro ließ den Magier nicht aus den Augen, war auf der Hut, einen Überraschungsangriff parieren zu können. Gut. Dann könnte er sich noch ein bisschen mit dem Mistkerl unterhalten. Sie sollten ja für Kagome die Zeit schinden, damit sie die Gefangene finden konnte: „Also, rück Myu jetzt raus. Was auch immer du Schwachkopf planst, das wird nie funktionieren. Es hat noch niemand geschafft, gegen die Familie zu bestehen. Hat dir Tsuko nicht gesagt, wie alt er gegen uns ausgesehen hat? Und da hatte er noch die Elemente auf seiner Seite. Naja. Immerhin zwei.“

„Er sagte, er habe vier beschworen.“ Das war mal eine interessante Neuigkeit. Hatte ihn der Drachenschamane etwa belogen?

„Ja, hatte er. Aber da waren zwei schon hinüber.“

Der Magier dachte, er höre nicht recht. Wer sollte es denn geschafft haben, gleich zwei der Elementgeister oder Drachendämonen zu vernichten? Im gleichen Moment wusste er die Antwort. Irgendwie musste es Myu gelungen sein. Umso bedeutender war es, dass er sich um sie kümmerte, seine Experimente fortsetzte, statt sich hier mit diesem Wichtigtuer zu unterhalten. So fasste er seinen Stab fester: „Verschwindet jetzt. Oder ich werde euch töten.“

„Das dürfte eher umgekehrt sein. Und dann holen wir Myu.“

„Keine Aussicht, mein junger, vorlauter Freund. Sie ist in einem Käfig, aus dem sie kein Wesen mit Youki, wie ihr es nennt, oder Genki holen kann.“

Inuyasha grinste, als er Tessaiga hob: „In diesem Fall hast du echt miese Karten, Hexer. Dann wollen wir doch mal antesten, was du so drauf hast. Kaze no kizu!“

Hoffentlich war das kein Fehler, dachte Shiro. Inuyasha schien anzunehmen, dass eine solche - für ihn - leicht geschlagene Windnarbe den Magier nur beschäftigen würde, ihn aber nicht töten würde. Aber im nächsten Augenblick erkannte sie, dass ihr Gegner seinen goldenen Stab durch die Luft wirbelte, spürte seine Energie. Die Macht Tessaigas wurde abgewehrt, prallte seitwärts harmlos auf. Das war so eine ähnliche Art der Verteidigung, wie sie das selbst mit Daketsasiga und ihrem Youki praktizieren konnte. Und da war eine gehörige Energie dahinter gewesen. Wenn sich der Magier es leisten konnte, so viel schon in der ersten Abwehr zu vergeuden, musste er eine Menge an Kraft haben, an magischer Kraft. Aber Inuyasha hatte noch lange nicht mit aller Macht zugeschlagen. Und sie selbst war schließlich auch noch da. Freilich, der Befehl lautete, sich zurückzuhalten, bis Kagome Myu aus der Höhle geschafft hatte.

„War das schon alles?“ erkundigte sich der Magier: „Dann solltet ihr wirklich verschwinden.“

„Wie kommst du nur auf die Idee, Idiot? Ich sagte was von antesten. Aber dein Stab ist wirklich ein nettes Gerät…“ Mit einem weiten Sprung kam der Hanyou auf seinen Gegner zu, schlug mit der Klinge hinunter.

Im letzten Moment riss der Magier seinen Stab empor, um abzuwehren. Einen Kampf Stahl auf Gold würde er nicht lange durchhalten, das war ihm klar. Trotz all seiner Fähigkeiten war er ein Mensch geblieben. Und rein körperlich einem Youkai, einem Drachen, selbst einem Hanyou unterlegen. Nicht zuletzt aus diesem Grunde hatte er Tsuko angegriffen, als dieser mit dem Bannkreis beschäftigt gewesen war. Aus dem Ende seines Stabes sprühten plötzlich Funken, schossen auf Shiro los. Diese sparte es sich, zu parieren und sprang mit einem Satz seitwärts. Noch war es nicht nötig, dass der Magier wusste, welche Fähigkeiten sie hatte. Das hier war nur ein Abtasten, ein Vorgeplänkel, um Sesshoumaru und Kagome Zeit zu verschaffen, an dieser Schlange vorbeizukommen, Myu zu finden. Der ernste Kampf würde erst danach kommen. Und falls der Magier dumm genug war, bereits jetzt all seine Fähigkeiten zu zeigen, so war das ein für ihn tödlicher Fehler.

Inuyasha machte ebenfalls einen Satz zurück. Er war zwar sicher, dass Shiro allein auf sich aufpassen konnte, aber noch brauchte Kagome bestimmt Zeit, um die Katzenyoukai zu finden.
 

Im gleichen Moment erschütterte ein dumpfes Grollen den Berg. Der Magier fuhr herum, wandte sich dann hastig wieder seinen Gegnern zu: „Ah, da wollte jemand wohl ganz schlau sein. Ihr solltet mich hier halten und jemand anderer wollte sich von hinten in meine Behausung schleichen? Wie überaus dumm. Mein nettes Haustier wird jeden töten, der an ihm vorbeikommen will.“

„Ach ja?“ Inuyasha versuchte nicht zu zeigen, dass er ein wenig besorgt wurde. Schön, sein Halbbruder war niemand, den man leicht um die Ecke bringen konnte, das wusste er nur zu gut, aber Kagome…Er hoffte allerdings, dass Sesshoumaru wirklich einen guten Plan gehabt hatte: „Auch schon gemerkt? Die Frage ist nur, ob dein nettes Haustier das überlebt. Basilisk, oder?“

„Gut informiert, Kleiner.“ Ohne Andeutung fuhr der Magier herum, wollte zurück in seine Tunnel rennen. Er musste zusehen, dass er den anderen Ausgang noch einmal sicherte, mit der Riesenschlange reden. Er war einer der wenigen Menschen, die das konnten. Wer auch immer den Basilisken übernommen hatte, musste stärker als diese beiden hier sein, war also die größere Gefahr.

„Hier geblieben!“ Der Hanyou schlug auf der Linie der Windnarbe zu, diesmal mit deutlich mehr Macht. Die Energie raste an dem Zauberer vorbei, prallte gegen die Höhlenwand. Steine bröckelten aus der Decke, stürzten vor ihm hinunter.

Der Magier erstarrte. Das war eindeutig ein mächtigerer Angriff gewesen, als der zuvor. Und auf diese Distanz…Diese japanischen Dämonen waren nicht so schwach, wie er es vermutet hatte. Nun gut. Es half nichts. Er musste diesen vorlauten Jungen umbringen. Die Frau schien sowieso nicht so stark zu sein. Noch immer konnte er kein Youki spüren, sie hatte sich auch noch nicht in den Kampf eingemischt. Dann musste er den anderen Ausgang eben dem Basilisken überlassen. Niemand konnte an dem vorbei. So schwenkte er kurz seinen goldenen Stab, sammelte seine Magie darin, ehe er sie mit diesmal aller Macht, die er so schnell aufbringen konnte, gegen den Hanyou schickte.

Shiro hatte es bemerkt. Und sie war sicher, dass Inuyasha noch nicht alle Kniffs zeigen wollte, die er mit Tessaiga anstellen konnte. So sprang sie seitlich vor, schlug mit ihrer Klinge einen Kreis. Dementsprechend bildete sich aus ihrem Youki eine Abschirmung. Der Hanyou wollte schon protestieren, was sie sich einmische, aber er wusste, dass sie einem Befehl Sesshoumarus stets bedingungslos nachkommen würde. Und der hatte eben geheißen, dass sie ihm helfen sollte. Die Hundeyoukai keuchte fast erschreckt auf, als die Magie des Zauberers auf ihr Youki prallte, es sofort entzog, läuterte. Der Schutzkreis drohte nachzugeben, und sie musste rasch Energie nachschicken, um den Angriff seitlich ablenken zu können. Sie richtete sich etwas auf, musterte den Magier. Das war ärgerlich. Er war stark genug, sie zu zwingen, sehr viel Youki zu verbrauchen. Allzu oft könnte sie diese Art der Abwehr nicht machen. Nun, immerhin müsste sie nicht angreifen, da das Inuyasha übernehmen würde, der auch schon an ihr vorbeisprang:

„Jetzt ist langsam Schluss…“ Noch durfte er nicht mit aller Kraft angreifen, erinnerte er sich. Noch war Kagome nicht wieder aus diesen Höhlen, geschweige denn Myu. Und das Grollen unter der Erde verriet, dass der Basilisk seinen Gegner gefunden hatte. Also sollte er den Magier noch beschäftigen, ohne ihn umzubringen. Aber deswegen musste man es diesem Idioten ja nicht einfach machen: „Kaze no kizu!“
 

Sesshoumaru und Kagome waren Richtung Süden gegangen, wo nach Angaben des Drachenschamanen der zweite Eingang zu den Höhlen des Magiers liegen sollte.

„Ein Basilisk ist eine Schlange.“

„Ja“, bestätigte Kagome: „Ich frag mich nur, warum hier einer wohnt. Ich hätte eher gedacht, sie leben weiter weg, in Europa oder so. Es soll eine riesige Schlange sein, deren Blick entweder tödlich ist oder versteinert. Ich habe einmal gehört, dass man ihn darum mit einem Spiegel töten könne. Ansonsten soll sein Atem ätzendes Gift sein.“ Sie vermied die Bemerkung doch noch, die auf ihrer Zunge lag. Immerhin besaß er in seiner Hundeform so etwas Ähnliches. „Irgendwie sollte man ihn auch durch den Gestank eines Wiesels töten könne. Aber kein Schwert geht durch die Schuppen, hieß es.“

„Dort ist der Eingang.“

Kagome sah empor. Das war eher ein Spalt. Wieso sollte dahinter eine gigantische Schlange leben? Aber sie sagte: „Wir dürfen ihm nicht in die Augen sehen…“ Keine Antwort, aber sie hatte das unbehagliche Gefühl, mal wieder in ein Fettnäpfchen gehüpft zu sein. So fügte sie hinzu: „Ich wollte dir keinen Vorschlag machen…“

„Sehe auf den Boden und laufe so schnell du kannst tiefer in den Berg. Suche Myu.“

„Ja.“

Der Herr der westlichen Gebiete war zufrieden, dass sie anscheinend wusste, auf was es ankam und ging langsam auf den Spalt zu. Er konnte ein Reptil wittern, Gase. Er würde ebenfalls die Augen geschlossen halten müssen, falls es stimmte, dass allein der Blick schon tödlich wäre. Aber das würde nicht unbedingt ein Problem werden. Je mehr er sich der Höhle näherte, umso deutlicher spürte er die magische Energie eines Wesens, das sich darin verbarg. Und diese konnte er fühlen. Schwieriger wäre es schon, wenn tatsächlich selbst sein Schwert nicht durch den Schuppenpanzer käme. Dann müsste er es mit seiner Giftklaue versuchen, was ihn natürlich nahe an den Basilisken heranführen würde. Nun, vielleicht käme ihm noch eine andere Idee.

Er blieb an der Öffnung stehen. Da er die Gegenwart eines magischen Wesens links spürte, sagte er: „Lauf die rechte Höhlenwand entlang, Kagome.“

Diese rannte sofort los, krampfhaft den Blick zu Boden gerichtet. Sie spürte ebenfalls eine Energie, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte. Aber Sesshoumaru wusste doch sicher, auf was er sich da einließ. Zumindest hoffte sie es schwer, denn Basilisken gab es nie in Japan.

Der Hundefürst zog sein Schwert, als er aus den Augenwinkeln links eine Bewegung sah. Dann schloss er die Augen. Im nächsten Moment erschütterte etwas die Höhle. Kagome schrie unwillkürlich auf, als der Schwanz der gigantischen Schlange sie um Haaresbreite verfehlte, duckte ab. Nur ihre Erfahrung aus vielen Abenteuern ließ sie weiter zu Boden blicken, einfach weiterrennen. Obendrein war sie sicher, dass ihr Schwager gleich etwas unternehmen würde.

Sesshoumaru hatte unterdessen seine Klinge mit Youki aufgeladen, jagte seine Energie mit einer Armbewegung in die Richtung, in der er den Kopf des Wesens vermutete. Falls das nichts brachte, müsste man weitersehen.

Die riesige Schlange hob zischend ihren Kopf, musterte den Unverschämten, der es zum ersten Mal seit langen Jahren gewagt hatte, ihr Zuhause zu betreten, ja, ihr magische Energie buchstäblich auf den Hals zu hetzen. Natürlich konnte man einen Basilisken so nicht verwunden, aber es stach unangenehm auf den Schuppen. Er sah nicht auf, schien zu wissen, dass der Blick ihn versteinern würde. Aber er würde so oder so sterben, allein für diese Impertinenz. Der Basilisk warf sich herum, ließ seinen Schwanz zuschlagen. Sesshoumaru fühlte die Änderung in der Energie, konnte die Schuppen in der Luft wittern und sprang empor, griff erneut an. Der Schwanzschlag gegen die Höhlenwand führte dazu, dass Steine von der Decke rieselten, als das Youki erneut mit bläulichem Licht auf die Reptilienhaut prallte, eine dampfende Schicht auf die Schuppen legte.

Der Hundefürst landete, fuhr herum, noch immer die Augen geschlossen. Jetzt wusste er, was zu tun war.
 

****************************************************
 

Im nächsten Kapitel wird es also ernst.
 

Wer so nett ist, mit einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich, wie gewohnt, eine ENS, sobald ich sehe, dass ds neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (37)
[1] [2] [3] [4]
/ 4

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  astala7
2008-03-27T17:35:10+00:00 27.03.2008 18:35
Und schon wieder eine Erinnerung an Harry Potter.
Die Bemerkung mit dem Partnertausch hat ja gepasst *gg* bin gespannt wie die sich in dieser Kombination halten.
Allerdings: der Schamane wird sich doch denken könnend as Sess von hinten kommt, wenn er seienr Gefährtin und seinem Halbbruder, die ja eigentlich nichts miteinander zu tun haben, gegenübersteht, oder nciht? Hat ihm denn keiner von dem berühmten Quartett erzählt?
Armer Irrer...

Der Magier hat echt nicht mehr alle Tassen im Schrank. Er ist zwar ein guter Stratege und scheint auch so was wie ein Gelehrter zu sein, aber vom Kämpfen hat er keine Ahnung.
Von:  Teilchenzoo
2007-03-31T10:10:58+00:00 31.03.2007 12:10
Was für ein überaus niedliches Haustier, ein Basilisk!! In eigenem Terrarium!! Welch schöner Gedanke ...

Tsuko sollte dringend wieder auf die Beine kommen. Ich kenn dich, da wartet ein Happy End, nicht?

Tja, Partnertausch ... nunja, es wird hoffentlich gut gehn.
Und zu Kakons Meinung, Myus Verwandtschaft wäre schwächlich .. .von wegen!

Lg neko
Von: abgemeldet
2007-02-25T10:50:57+00:00 25.02.2007 11:50
Hi, bin vor kurzem über deine Geschichten gestolpert und ich muß sagen, sie lassen mich einfach nicht mehr los *g*

Du hast eine wunderbare Art zu schreiben, wie du die einzelnen Charaktere beschreibst, auf der einen Seite treu dem Manga/Anime, auf der anderen Seite haben sie deine ganz persönliche Note.
Die Geschichten an sich haben die Richtige Mischung aus Spaß, Spannung und Romantik.
Vor allen Dingen aber auch deine Kreativität, immer wieder neue, spannende Abenteuer für den Hundeclan zu finden.
Mit einem Wort SPITZE!!
Ich hoffe nur das uns dein Einfallsreichtum noch eine Weile erhalten bleibt, damit du uns noch mit vielen weiteren Geschichten erfreuen kannst *g*

So genung vom allgemeinen Lob und zurück zum Kapitel:

Hat mir sehr gut gefallen, vor allem der Partnertausch *g*

Bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Lg
Alana
Von: abgemeldet
2007-02-23T20:47:10+00:00 23.02.2007 21:47
*lol* Ich muss sagen... Tsuko tut mir fast schon wieder leid.. tja.. blöd für Tsuko, dass es dieses 'fast' gibt XPP
> „Schützer der Drachen…“ brachte er hervor. Daiki hatte Recht gehabt. Der Tod, der Wind, die Blume und das Zwillingslicht….Sesshoumaru, der Tod, Inuyasha, der mit dem Wind kämpfte, eine hübsche Menschenfrau und Shiro, die einen Zwillingsbruder hatte….Die letzte Prophezeiung.< ich muss sagen... mir gefällt die prophezeihung immer besser XDDDD
Nyu, find ich richtig klasse, dass die beiden Hundibrüder sich immer besser verstehen und auch vertrauen *,*
>„In jedem Fall….er hat es tatsächlich geschafft, dass dieser dämliche Drache mir Leid getan hat.“< Shiro taut auf *sarkasmus..* Liegt wohl an Inus sprechweise, was? XDDD
Du bestätigst mit jeden Pitel, das ich lesen, meine Annahme. Youkai + Größenwahn.. XDDDD
>„Er hat’s begriffen. Gratuliere.“< Hach, da ist ja wieder mein treuer Freund und ständiger Begleiter, der mit immer hilft meine Lehrer zur verzweiflung zu bringen... XDD mein Sarkasmus ^3
Aber ein Basilisk ist wirklich ein nettes, knuffiges Viechal^^ irwie vermisse ich nen Phönix in deinen FFs.. ^^
Inu und Shiro sind ein richtig tolles Team! =^.^=
Ano und Kago lernt jezz kennen, wie wichtig es ist, dass die Mama oder der Papa so nett sind und den Kids Sagen vorlesen! XDD immerhin lernt man da ja fürs Leben XDDDD
*hüstel* Kann man Basilisken auch zu Youkai zählen? ô.o
GGGLG Kit
Von:  conny_angel_87
2007-02-23T20:06:46+00:00 23.02.2007 21:06
Super Kapitel!!
Arme Kago allein mit Sess! Na hoffentlich holen die Myu bald daraus!
lg conny
Von:  Animegirl87
2007-02-23T16:53:06+00:00 23.02.2007 17:53
Hammer Kapitel!! Sehr spannend und interessant!! Ein Basilisk! Hmm, könnte schwierig werden, hoffenwir doch mal, dass Sesshoumaru wirklich einen Weg gefunden hat, wie er ihn besiegen kann!^^
Was Kagome angeht, hoffen wir das sie Myu findet und von dem Basilisk nicht getroffen wird!!

Hmm, auch Shiro und Inuyasha scheinen beschäftigt zu sein!! Sehr interessant!
Ja, Inuyasha ist wirklich reifer und weiser geworden, wie mir auffällt! Verständlich bei solch einer Familie!! *gg*

Wollen wir hoffen das sie es schaffen, Myu da raus zu holen und den Magier zu besiegen!!
Was mich auch interessieren würde ist, woher genau Kagome so viele Infos hat! Ich meine gut sie lebt mit ihrem Großvater, vielleicht daher?! Aber naja, ist auch egal, wichtig ist nur das sie dieses Wissen besitzt, ansonsten hätte wohl auch Sesshoumaru alt ausgesehen!! *gg*

Mach schnell weitaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich freu mich schon und bin gespannt was nun noch passiert und ob Kagome Myu findet!! Und ob Inuyasha und Shiro den Magier lange genug hin halten können!!!^^

Oh und ich freue mich jetzt schon auf die neue Brüder Geschichte!! Sags du mir biddö bescheid!!^///^ Danke schon mal!^^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Pei-Pei
2007-02-23T09:03:35+00:00 23.02.2007 10:03
Und wieder ein super Kapitel. Man erwartet von dir nichts mehr anders. ^^
Irgendwie kann der basilisk einem ja leid tun. Der weis gar nicht, was auf ihn zukommt. Aber vor allem die Gruppenaufteilung in diesem Kapitel hat mir gefallen.
Bin schon wahnsinnig gespannt auf das nächste Kapitel.
Bis dann
Inukashi
Von:  kiji-chan
2007-02-22T14:21:05+00:00 22.02.2007 15:21
Also dass nenne ich Frauentausch in der Praxis. *fg* Aber es hat was gebracht, auch wenn unser lieber Inu es im Moment noch nicht einsieht.

Ein gutes Kapi. Hat mir sehr gefallen... Besonders dein Harry-Potter-Wissen. Für einen Augenblick dachte ich, ich sein in der falschen FF *lol*

Freu mich aufs nächste Kapi

Kiji
Von:  Lizard
2007-02-21T21:14:13+00:00 21.02.2007 22:14
Irgendwie merke ich, dass ich gar nicht mehr so recht mikomme bei all deinen Geschichten hier... huh, das geht so schnell... (ich bewundere weiterhin wie schnell und viel und dann auch noch so supergut du immer schreiben kannst... unvergleichlich!)

Ähm ja, also zum Kapitel:
mir gefiel, dass die Prophezeiung nochmals auftauchte, das verband Tsuko schön mit Daiki und rundet zudem die ganze Geschichte schön ab (ob jetzt eigentlich überhaupt jemand gemerkt hat, dass du hier in diese Story relativ kurzfristig noch ein paar Kapitel reingeschoben hast?!? Nee, oder?!)
Ansonsten mag ich den 'Frauentausch' sehr gern, das ist echt genial. Inuyasha und Shiro passen irgendwie auch gut zusammen, nicht als Paar meine ich, aber als Team. Die Jungs könnten ruhig öfters so ihre Frauen tauschen, das könnte sehr interessant werden (*dabei gedanklich auch auf HY 5 deut*).

So, im nächsten Kapitel ist dann auch das Abenteuer Kakon und Myu überstanden... das Ende kommt immer näher...
Freu mich schon auf die... na ja... as Ereignis mit dem HY (vorläufig?) endet.^^
Von:  foxgirl
2007-02-21T18:26:24+00:00 21.02.2007 19:26
Hi,
bin echt gespannt, wie der Kampf gegen den Basilisken ausgeht und wie es Kagome und den anderen ergeht.

also bis denne foxgirl


Zurück