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The World In A Cage

+Final Chapter up 9 December 2008+
von

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2. Tainted World

2. Tainted World
 

„Könntest du BITTE endlich damit aufhören, mir hinterher zu laufen?!“ Wütend drehte Zero sich um und funkelte den Jüngeren an.

„A-aber…“

„Nichts aber!“, fiel er dem Jungen ins Wort, fuhr sich mit einer unwirschen Geste durch die Haare.

Geschlagene drei Stunden ging das jetzt schon so. Anfangs war es ja vollkommen in Ordnung, dass Tsukasa ihn begleitete, wenn er die Gäste bediente, da Zero ihn so vorstellen konnte. Aber langsam war er einfach nur genervt. Nicht zuletzt deswegen, weil er so sein Trinkgeld mit dem Kleinen teilen musste. Also sollte er sich irgendetwas einfallen lassen.

Der Schwarzhaarige atmete einmal tief durch. Er musste ruhig bleiben.

„Okay…hör zu…“, Tsukasa sah ihn fragend an. „Ich weiß, dass das heute nicht einfach für dich ist. Du willst nicht hier sein, es ist dein erster Tag und all das. Aber wenn du nicht aufhörst hinter mir herzurennen, dann bekommst du mächtig Ärgern, verstanden?“

Die Antwort, die er bekam, bestand nur aus einem herzerweichenden Seufzen und einem Blick, der so verängstigt wirkte, dass ihm seine Worte schon beinahe wieder leidtaten.

Aber irgendetwas musste er trozdem tun, er konnte es sich nicht leisten, den ganzen Abend jemanden am Arsch kleben zu haben – zumindest nicht, wenn es kein Kunde war.

„Okay, wir machen das anders…“, meinte er schließlich leise, ehe er wieder so laut fortfuhr, dass Tsukasa ihn auch über die Musik hinweg verstehen konnte. „Wehe du versaust das jetzt, dann kannst du dir schon mal dein Grab schaufeln.“

Seine Blicke sprachen Bände, als Zero den Jüngeren an der Schulter griff und vor sich her durch den vollen Club schob.

Um sie herum tobte das Nachtleben. Die Bässe vibrierten durch ihre Körper, doch Zero hatte sich, wie die meisten anderen auch, angewöhnt die Musik einfach zu ignorieren. Er dirigierte Tsukasa an der vollen Tanzfläche vorbei bis zu einer der Sitzecken, wo er schon eher am Abend eine seiner Stammkundinnen ausgemacht hatte. Mit einem seichten Lächeln auf den vollen Lippen begrüßte er sie und gab ihr den Handkuss, auf den sie bestand, seit sie sich kannten. Sie nickte ihm lächelnd zu und betrachtete dann Tsukasa.

Dann wandte sie ihre Blicke fragend an Zero, zog eine Augenbraue leicht nach oben.

„Das ist Tsukasa, ein Neuzugang…Ich dachte, er gefällt dir vielleicht, Kana.“

„Ja, das tut er…“ Sie streckte die Hand aus und zog den leicht verdatterten Jungen zwischen sich und ihre Begleiterinnen auf die weich gepolsterte Bank. Der Blick des Jüngeren irrte umher, bis er schließlich wieder bei Zero hängen blieb. Der zuckte nur mit den Schultern und ging dann zurück an die Bar, um zu arbeiten.
 

Dort wurde er allerdings auch schon von Karyu erwartet. Das hatte ihm noch gefehlt. Konnte der Kerl nicht irgendwo anders rumstehen?

„Wo warst du?“

„Weg…“

„Und wo ist der Kleine?“

„Bei Kana…“, Karyu warf ihm einen skeptischen Blick zu.

„Bei der?“

„Was dagegen?“, zischte Zero genervt.

Er persönlich hatte Karyu noch nie leiden können. Zero war nicht der Mensch, der anderen überhaupt so etwas wie Gefühle entgegenbrachte, doch ihm gegenüber konnte er eine offensichtliche Antipathie nicht unterdrücken. Der schlaksige junge Mann zählte zwar zu den erträglicheren Aufpassern, aber Zero mochte seine ganze Art nicht. Vielleicht auch, weil sie sich auf die ein oder andere Weise so ähnlich waren. Oder, weil Karyu ganz einfach ein Arschloch war.

„…denn bringen?“

Zero schüttelte den Kopf, als Zeichen, dass er nichts verstanden hatte. Nicht gerade feinfühlig packte der Ältere ihn am Arm, um ihn in den Lagerraum hinter der Bar zu ziehen, in dem die Kühlschränke für die Getränke standen. Wütend riss Zero sich los. Seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt blitze er Karyu an.

„Geht's dir noch gut?“, fauchte er.

„Könnte ich dich auch fragen. Wie kannst du diesen Neuling bei Kana lassen? Du solltest ein Auge auf ihn haben!“ Wieder zuckte Zero nur mit den Schultern.

„Und? Das ist ja wohl nicht deine Sache. Er muss lernen hier klarzukommen und er hat mich genervt. Außerdem was soll das? Bei ihr ist er in „guten Händen“, er hätte es schlimmer treffen können.“ Karyu starrte ihn immer noch nur an. Er schien etwas sagen zu wollen, aber gleichzeitig nicht die richtigen Worte dafür zu finden. Zero legte den Kopf schief und wartete.

„Wenn du was sagen willst, tu's. Ich hab heute noch zu tun“ Die Stimme des Schwarzhaarigen klang mehr als genervt.

„Das kannst du doch nicht machen!“

„Siehst du doch…“, langsam ging es ihm echt zu weit.

„Mann, der Kleine ist noch Jungfrau!“

„Und das, obwohl DU ihn hergebracht hast? Ich bin erstaunt…hast ihn noch nicht allein erwischt, was?“, zickte Zero zurück, merkte jedoch, kaum dass er seinen Satz beendet hatte, dass er dieses Mal zu weit gegangen war. Er konnte sich gerade noch ducken und so verhindern, dass die Hand, die nun mit voller Wucht einen der Kühlschränke traf, Bekanntschaft mit seinem Gesicht machte. Er hob den Kopf und blickte in Karyus vor Wut blasses Gesicht. Fest blickte er sein älteres Gegenüber an, als er sich wieder aufrichtete.

Karyu wusste genau worauf er angespielt hatte.

„Man könnte glatt meinen, du wärst eifersüchtig auf Kana…“, meinte Zero noch herablassend, als er sich umwandte, um wieder hinter die Bar zu gehen.

„Halt die Klappe, du Hure.“

Er zeigte keinerlei Reaktion auf diese Worte, doch auch jetzt verletzte es ihn noch, so betitelt zu werden.

Und Karyu wusste das.

Er kannte ihn schließlich seit er hier war.
 

Kaum stand er wieder auf seinem Posten hinter der Bar, kam auch schon eine erfreut lächelnde Kana auf ihn zu, um sich schließlich auf einem der Barhocker niederzulassen. Ohne zu zögern schob Zero ihr eine Bloody Mary entgegen. Nach fast 2 Jahren, in denen sie seine Freierin war, wusste er, was sie mochte. Sie nickte ihm zu.

„Süß der Kleine“, meinte sie, als sie einen Schluck getrunken hatte, was mit einem Nicken quittierte.

„Wo habt ihr den her?“ Diesmal ein Schulterzucken. Kana wandte sich um und spähte durch den Raum. Zeros dunkle Augen folgten ihrem Blick. In der Sitzecke saßen Tsukasa und die Begleiterinnen Kanas und schienen sich zu unterhalten.

„Er ist ziemlich schüchtern…“ Und wieder konnte er nur nicken, denn gerade war der Jüngere rot angelaufen und sah beschämt zu Boden.

„Solang er dir gefällt…“, meinte er schließlich, was sie dazu veranlasste sich wieder zu ihm umzudrehen. Sie streckte leicht eine Hand aus und umfasste Zeros Kinn.

„Ja tut er…aber natürlich niemals so, dass er dich ersetzten könnte, Zero…“ Sie beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Ihre Augen blitzten belustigt, denn sie wusste sehr wohl, dass Zero das nicht besonders mochte. Sie griff nach ihrem Glas, erhob sich und mit einem weiteren Lächeln war sie in der tanzenden Menge verschwunden.

Unwillkürlich atmete der Schwarzhaarige durch.
 

Einige Stunden später, gegen vier Uhr morgens, machte sich Zero auf den Heimweg. Er war froh, dass er heute zeitig angefangen hatte, sodass jemand anderes den Dienst bis in den Morgen hinein übernahm. Müde schleppte er sich durch die Straßen, bis er schließlich leicht stolpete.

„Scheiße…“ Er griff sich an die Schläfe. Vielleicht hätte er doch eher aufhören sollen. Diese verdammten Trinkspiele waren einfach nichts für ihn. Aber Kana hatte ihn nun mal dabeihaben wollen. Also was hatte er anderes tun sollen? Und immerhin konnte er sicher sein, in dieser Nacht einiges an Gewinn gemacht zu haben.

Er ging einige Schritte weiter und stützte sich an einer Wand ab.

'Durchatmen…einfach ruhig atmen...'

Er schloss einen Moment die Augen., versuchte das Gleichgewicht zu behalten, während sie die Welt um ihn drehte. Nach einer kurzen Pause, stieß er sich wieder von der Mauer ab, geriet aber erneut ins Wanken.

„Kana, du sadistische Kuh…verdammter Tequila...“

Warum sie ihn aber auch immer zu so was treiben musste. Er war sich bewusst, dass die Frau ihn auf ihre verdrehte Art mochte, dennoch machte sie sich zu gern einen Spaß daraus, die Tatsache, dass er nicht viel Alkohol vertrug, auszunutzen. Sie fand das sehr unterhaltsam.

Zero war da allerdings, besonders wegen des unheimlichen Katers, den er jedes Mal bekam, anderer Meinung. Das Problem war, dass er nicht das Recht hatte, gegen irgendetwas Widerspruch einzulegen, wenn sie für seine Dienste bezahlte.

Er fluchte leise vor sich hin, während er langsam weiterging. Als er etwas hinter sich hörte, blieb er stehen und drehte sich suchend um. Trotz seines Alkoholpegels und den Plateaus konnte er sich noch auf den Beinen halten, die Frage war allerdings, wie lange.

Er sah, dass ihm jemand entgegenkam. Ein ungutes Gefühl machte sich in seinem Inneren breit. Nicht, dass er paranoid war, aber das kam ihm nicht gut vor. Er konzentrierte sich wieder auf die Straße vor sich und setzte seinen Weg fort. Die Schritte hinter ihm wurden schneller und kamen immer näher. Der Schwarzhaarige versuchte, seine Schritte ebenfalls zu beschleunigen, was ihm , so kam es ihm vor, aber nicht wirklich gelang, sodass er schließlich ohne weiteres Nachdenken, einfach zu rennen begann.

Die Schritte hinter ihm passten sich seinen an. Er sah erneut über seine Schulter zurück, musste allerdings feststellen, dass das in betrunkenem Zustand keine gute Idee war, da er sofort ins Stolpern geriet und einen Augenblick lang das Gleichgewicht verlor.

Genau dieser kurze Moment reichte seinem Verfolger, um ihn an der Schulter zu packen und so zu Boden zu reißen.

Für einen Moment spürte Zero nichts. Dann den harten, unebenen Boden unter seinem Rücken und, zu seinem Entsetzen, einen schweren Körper auf dem seinen. Er blickte nach oben.

„Du bist ziemlich unvorsichtig…“, meinte eine Stimme eindeutig zu nahe an seinem Ohr. Er versuchte, die Gestalt von sich zu drücken, doch sein Gegenüber hielt seine ohnehin vom Alkohol geschwächten Arme fest und drückte sie auf die Erde. Äußerlich unbewegt betrachtete Zero den Typen, der da auf ihm saß. Er war erstaunlich jung, vielleicht 19 oder 20 Jahre alt, aber mit Sicherheit kräftiger als er selbst, was so gesehen allerdings auch nicht wirklich eine Kunst war.

Dennoch sagte Zero kein Wort, sondern versuchte nur den Anderen von sich zu drücken. Er hörte Gelächter und blickte auf. Um sie herum standen noch vier oder fünf andere junge Männer.

Er spürte einen Finger, der nicht allzu sanft über seine Wange strich. Schnell drehte er den Kopf und biss aus Reflex zu. Eine Sekunde lang betrachtete ihn sein Gegenüber mit schmerzverzerrtem Gesicht. Dann holte er aus und schlug zu. Wieder zeigte Zero keine Regung. Er war Schläge gewöhnt, so dass er es kaum noch spürte.

„Du kleine Schlampe…Ich hab doch gesehen, dass du aus dem Grudge kamst…Also tu nicht so, du lässt doch auch sonst jeden an dich heran…“ Zustimmendes Gemurmel erscholl. Er sah seinen Angreifer nur mit leicht aufgerissenen Augen an.

Nur weil er seinen Körper verkaufte, hieß das noch lang nicht, dass er das gern tat. Und diese Typen verlangten von ihm, dass er sich ihnen hier anbot?

Die Wut stieg in Zero hoch, als der Andere begann, ihn zu begrabschen, und anscheinend seine Hotpants öffnen wollte.

„Na dann wollen wir doch mal sehn, ob du deinen Job auch beherrschst und wie ein braves Mädchen deine Beine breit machst…“ Der Schwarzhaarige wurde stutzig.

Hielten die ihn etwa für ein Mädchen?

Als sich die Hand noch weiter bewegte, wurde es ihm zuviel.

„Du nimmst jetzt sofort die Hand aus meinen Hosen, du kleiner Flachwichser, oder es passiert was“, knurrte er kalt und blickte dem jungen Mann, der ihn jetzt seinerseits ein wenig entsetzt ansah, fest in die Augen.

Zero nutzte diesem Umstand und riss seine Arme los. Kaum eine Sekunde später taumelte der Kerl von ihm zurück, nachdem er die Faust des Älteren zu spüren bekommen hatte. Der rappelte sich ebenfalls auf und sah sich um. Er hatte sich geirrt: es waren insgesamt acht junge Männer, die nun um ihn herum standen. Und er war noch immer vom Alkohol benebelt.

Geistesgegenwärtig schloss er seine Hosen wieder. Er rechnete sich keinerlei Chancen aus. Schon in nüchternem Zustand hätte er gegen sie alle auf einmal nichts ausrichten können. Aber so wie es ihm gerade ging, konnte er das gleich ganz vergessen. Aber er würde sich hier sicherlich nicht ohne Gegenwehr einfach so überwältigen lassen.

Also musste er es anders versuchen. Abschätzend musterte er denjenigen, der auf ihm gesessen hatte.

„Werd erstmal erwachsen, bevor du versuchst, jemanden zu vergewaltigen. Ich mag vielleicht Stricher sein…“, er strich sich einige seiner Zöpfe aus dem Gesicht, „…aber du könntest dir mich niemals leisten…“ Er ließ seinen Blick schweifen. „Nicht mal wenn ihr alle zusammenlegen würdet…“ Er versuchte seine Stimme überlegen klingen zu lassen. Auch wenn er wusste, dass er sich um Kopf und Kragen redete, diese Typen durften unter keinen Umständen mitbekommen, wie fertig er gerade war. Mit einem unguten Gefühl im Magen betrachtete er, wie sie langsam näher kamen.

„Wie teuer bist du denn?“, fragte einer links von ihm. Zero musterte ihn kalt.

„Zu teuer.“

„Sag schon…ich hab Geld…“ Der Junge begann zu grinsen. Zero wandte sich ihm zu, schüttelte leicht den Kopf. Er setzte gerade an, um zu antworten, als ihm die Arme auf den Rücken gedreht wurden. Mit einem Aufschrei wurde ihm klar, dass das nur eine Falle gewesen war, um ihn abzulenken. Er fragte sich ernsthaft, wie er so dumm hatte sein können darauf herein zu fallen.

Er spürte Atem an seinem Ohr, einen Körper, der sich von hinten an ihn drängte.

„Dann nehmen wir dich eben einfach so, ohne zu bezahlen…“ Bei diesen Worten jagte eine Gänsehaut über seinen Körper.

Sein Herz verkrampfte sich, als er wieder Hände auf seinem Körper spürte.

„Ich wollte schon lange mal wissen, wie es mit einem Typen ist…“ Mit diesen Worten wurden Zeros Hotpants wieder geöffnet und er wurde unstandslos an eine Wand gepresst. Der, der auch schon vorhin auf ihm gesessen hatte, drängte sich wieder an seinen Körper. Er schien wohl eine Art Anführer dieser Truppe zu sein. Zero presste die Augen zusammen und drückte sich so weit es ging gegen die Hauswand in der Hoffnung, vielleicht einfach darin verschwinden zu können, als ihn die Finger des Anderen weiter erforschten. Als er für einen Moment drohte zusammenzusacken, wurde er grob festgehalten und noch fester gegen die Wand gedrückt, sodass er sicher sein konnte einige Kratzer davon zu tregen. Nur mit Mühe konnte er einen Schmerzenslaut unterdrücken, als sein Körper brutal von dem anderen genommen wurde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cilia
2008-03-30T12:50:45+00:00 30.03.2008 14:50
Na du hast ja tolle Kommischreiber..."ich freu mich auf die Fortsetzung, schreib schnell weiter" und dann null Kommis...ich hasse sowas ~.~


Jedenfalls mag ich deinen Stil total, so richtig einfühlsam und real, ohne irgendwas zu verschönern.
Besonders gefällt mir, dass du die Kapitel nach den Songs benennst, das kommt gut rüber...ich liebe Tainted World...
Bemerkenswert ist auch, dass du der deutschen Rechtschreibung mächtig bist (Leute ehrlich, so schwer ist das nicht <.<)
Zum kappi:
Das Gespräch zwischen Karyu und Zero hab ich nicht so ganz gecheckt, aber die Vergewaltiger zum Schluss waren super beschrieben. Ich hab ne totale Gänsehaut oO
Und den FF-Titel find ich auch klasse^^
Despa forever x3
LG


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